Zu spät, um Gold zu kaufen? Ganz und gar nicht…
Viele fragen sich derzeit, ob es nicht längst zu spät ist, um Gold zu kaufen, ob Gold seinen Höchstpunkt längst erreich hat und sie ihre Chance verpasst haben.

Wir hoffen, dass die folgenden Fakten, Zahlen und nüchternen Realitätschecks solche Befürchtungen entschieden entkräften können, denn die Relevanz, Kursentwicklung und Perspektive von Gold stehen gerade erst am Anfang.
Ein Leuchtturm im Nebel
In einer Welt voller geopolitischer Spannungen, geldpolitischer Illusionen, fallender Bomben, steigender Schulden, diskreditierten Anführern, impotenter Gipfeltreffen, instrumentalisierter Handelsbeziehungen und einer fast komischen Unglaubwürdigkeit der Medienberichterstattung fällt es schwer, in diesem dichten Nebel einen Leuchtturm zu finden.
Selbst angesichts der höchsten nuklearen Eskalationsgefahr seit der Kuba-Krise bewegten sich die Finanzmärkte ganz so, als wäre ein Rettungsboot „Mega-Liquidität“ stets nur eine Krise entfernt – volle Kraft voraus, wie die Titanic, ohne jegliche Angst vor dem Eisberg.
Ronnie Stoeferle, VON GREYERZ- Berater, beschrieb das jüngste Verhalten von S&P, NASDAQ und NVIDIA sarkastisch als dem eines Zen-Mönchs.
Allerdings ist an diesen Märkten, in diesen Zeiten, bei diesen Währungen oder Finanzsystemen rein gar nichts „zen“. Und die einst beinahe heiligen zehnjährigen US-Staatsanleihen sind es erst recht nicht.

Woher wissen wir das? Warum wussten wir das schon immer?
Kurz gesagt, was war unser Leuchtturm?
Die Antwort ist so einfach wie zeitlos, unzerstörbar und ehrlich: Gold.
Die stille Phase der Goldakkumulation
Während sich Politiker um Macht balgen wie Esel um Heu (Chamfort) und lautstark mit Drohungen, Versprechen und Wundermitteln um den nächsten X-Follower, die nächste Stimme oder ein weiteres Zugeständnis buhlen, agieren anspruchsvolle Goldinvestoren deutlich leiser – aber umso konsequenter. Von generationenübergreifenden Family Offices über Portfoliomanager und Staatsfonds bis hin zu östlichen Zentralbanken sowie sogar dem IWF und der BIZ: Sie alle kaufen Gold, und das in historisch beispiellosem Ausmaß.
Seit drei Jahren (seit die USA leichtfertig die Weltreservewährung instrumentalisiert hat) sammeln Zentralbanken jährlich über 1000 Tonnen Gold an.

Im Durchschnitt stieg die Goldakkumulation der Notenbanken von 118 Tonnen (vor 2022) auf über 290 Tonnen pro Bank und Jahr seit Beginn der „Instrumentalisierung“.

Kurz gesagt: Trotz aller Unklarheiten, lautstarken Diskussionen, Spekulationen und Debatten haben Edelmetallinvestoren die Entwicklung von Gold selbst beobachtet, anstatt den Aussagen gescheiterter Politiker und Systeme Glauben zu schenken.
Die inoffizielle Weltreservewährung
Nassim Taleb hat in einem aktuellen Bloomberg-Interview unverblümt ausgesprochen, was sonst niemand zu sagen wagt: Gold wird faktisch zur inoffiziellen globalen Reservewährung.
Genau das sagen wir seit Jahren, nicht weil wir jeder leeren Phrase leerer Politiker oder Marktexperten hinterher rennen, sondern weil wir beobachten, was Gold macht.
Werfen wir einen Blick auf das, was Gold seit Jahren leise, unauffällig und historisch gesehen tut – und SIGNALISIERT.
Signale statt Worte
1971, als der US-Dollar seine Goldbindung verlor, folgten eine massive Ausweitung der Geldmenge, steigende Inflation und ein explosionsartiger Anstieg des Goldpreises. Eingedämmt wurde dieser Effekt nur durch Paul Volckers aggressive Zinserhöhungen nach 1980.
Auch während der globalen Finanzkrise 2008, in der sich Gold letztlich als überlegene Absicherung gegen einen perfekten Marktsturm erwies, war es einzig Bernankes geldpolitischer Stimulus auf Rekordniveau, der den damals alles andere als „Zen“-mäßigen Aktienmarkt stützte.
Da jedoch die US-Staatsverschuldung auf 37 Billionen US-Dollar zusteuert, wissen wir objektiv (und schon von Anfang an), dass eine Zinserhöhung für Powell nicht so funktionieren würde wie für Volcker. Powells „higher for longer“-Strategie war von Beginn an wegen harter Mathematik und fiskalischer Dominanz zum Scheitern verurteilt.
Oder einfacher ausgedrückt: Die Vereinigten Staaten waren zu hoch verschuldet, um sich ihre eigenen sogenannten „inflationsbekämpfenden“ Zinserhöhungen überhaupt leisten zu können.
Ebenso ist klar, dass eine erneute geldpolitische Expansion à la QE ebenso wirkungslos wäre. Da wirkt Bernankes Nobelpreis für diese „vorübergehende Lösung“ heute wie eine Auszeichnung für eine Situation, die sich in einen währungszerstörenden Albtraum entwickelt hat.

Kurzum: Die US-Notenbank sitzt in der Falle. Eingekesselt. Ohne einen wirklichen Ausweg.
Punkt.
Aktuelle Zeichen der goldenen Stärke
Doch es gibt weitaus aktuellere, wenn auch weithin unbeachtete, Signale jenes vermeintlich harmlosen „Pet Rock“, der sich im Stillen über ein zunehmend verzweifeltes, und damit zunehmend zentralistischer werdendes globales System lustig macht.
Seit Tag 1 der Sanktionen gegen Putin haben wir darauf hingewiesen, dass das Vertrauen in den US-Dollar und US-Staatsanleihen sinkt und damit auch die Nachfrage, während Gold dieses schwindende Vertrauen zunehmend ersetzt.
Genau das ist, trotz höflicher Debatten mit Anhängern eines starken Dollars, eingetreten. Die Realität der Entdollarisierung ist längst mehr als nur eine Schlagzeile. Sie ist ein globaler, unumkehrbarer Trend.
Wir haben außerdem sehr genau verfolgt, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) physisches Gold als Tier-1-Reservevermögenswert eingestuft hat.
Dies war ein weiteres stilles, ebenso von den Medien ignoriertes Signal der BIZ, das darauf hindeutet, dass Gold sich zu einer weitaus vertrauenswürdigeren und objektiv überlegeneren Wertanlage entwickelt, als es der übermäßig emittierte und zunehmend instrumentalisierte/unbeliebte US-Dollar ist.
Ebenso unübersehbar und erneut von den Medien ignoriert war die außergewöhnlich starke physische Goldnachfrage und die damit verbundenen Auslieferungen an die COMEX.

Diese Entwicklung war ein unübersehbares Zeichen, dass Staaten physisches Gold gegenüber Papiergeld und ungeliebten US-Schuldscheinen bevorzugen.
Das Alte System steht vor seinem Gettysburg-Moment
Solche Signale der BIZ, der COMEX und der BRICS-Entdollarisierungspolitik waren vergleichbar mit Armeen, die langsam ihre finanziellen Geschütze für eine massive Veränderung des globalen Währungs- und Finanzsystems aufstellten.
Leider, aber objektiv betrachtet, hatte genau dieses System – das den meisten Beteiligten und Trendspekulanten unbekannt war – bereits seinen entscheidenden Gettysburg-Moment erreicht, an dem der Kampf zwar fortgesetzt werden kann, der Krieg jedoch bereits verloren ist.
Das größte Opfer? Der US-Dollar…
Die verzweifelten Versuche, einer längst diskreditierten und entwerteten Weltreservewährung neuen Kredit zu verschaffen, sind heute unübersehbare Symptome eines verlorenen Währungskriegs. Selbst J.P. Morgan räumt inzwischen ein, dass der US-Dollar auf Basis langfristiger realer Wechselkurse um 15% überbewertet ist.
Allein in diesem Jahr hat der Dollar 10 % seiner Kaufkraft eingebüßt und verzeichnet damit das schwächste erste Halbjahr seit fast 40 Jahren.

Währenddessen nähert sich der EUR/USD der 1,17- Marke und Gold konsolidiert.
Zu spät für Gold?
Trotz all dieser Signale (über 75 Allzeithochs allein im Jahr 2025 und einer Outperformance gegenüber der Gesamtperformance des S&P über zwei Jahrzehnte) gibt es immer noch Stimmen, die behaupten, Gold sei zu volatil oder habe bei 3.500 US-Dollar seinen Höhepunkt erreicht.
Mit anderen Worten: Manche glauben ernsthaft, es sei zu spät, um die „Goldblase“ noch zu erwischen?
Oh je… da kommt ein grundlegendes Missverständnis der Realität, der Märkte, von Gold und der defekten Finanzsysteme in einer solchen Sichtweise zum Ausdruck.
Gold: Kein Wahnsinn, nur nüchterne Konsequenz
Gold befindet sich nicht in einer Blase.
Es ist weder mit Tech-Aktien noch mit spekulativen Hypes vergleichbar und längst kein bloßes Volatilitäts-Hedge oder ein reiner Allokationsbaustein mehr.
Vielmehr wird Gold zunehmend zur monetären Basis eines Systems, das seinen eigenen langsamen Zerfall und verlorenen Krieg offen leugnet.
Mit anderen Worten: Die exponentielle Entwicklung von Gold und seine wachsende Relevanz befinden sich keineswegs auf dem Höhepunkt – sie stehen gerade erst ganz am Anfang
Doch anstatt dies einfach nur zu behaupten, wollen wir es zeigen. Denn Worte sind in einem System, das wegen seiner eigenen Auflösung weiche Knie hat, genauso entwertet wie der Dollar selbst.
Gold steigt nicht, weil die Zukunft des globalen Finanzsystems oder der Papierwährungen plötzlich rosiger aussieht.
Es steigt (darauf deuten alle oben genannten Signale hin), weil genau dieses Sucht Geldschöpfung per Mausklick und vermeintlichen wachstumsfördernden Schulden von dem von MMT-Illusionen getriebenen System gefördert wird.
Vertrauen: Schwer quantifizierbar, aber leicht zu erlangen
Die jüngste – außergewöhnliche, aber gänzlich unausweichliche – „Rally“ des Goldpreises hatte nichts mit Rendite oder Erträgen zu tun (denn Gold wirft keine ab), sondern mit Vertrauen.
Doch wie wir seit Jahren sagen: Vertrauen lässt sich schwer beziffern, vor allem für jene, die Gold nicht verstehen.
Oder anders formuliert: Gold verändert sich nicht, aber das Vertrauen in das globale Finanz- und Währungssystem tut es.
Gold tut heute nichts anderes als das, was es seit Jahrtausenden tut, wenn zu hohe Schulden die Sünden und Abhängigkeiten seiner Fiat-Geldverwalter entlarven: Es signalisiert den langsamen Neustart von Papiergeld zurück zu echtem Geld.
In Zeiten dramatischer globaler Umbrüche, bevorstehender Neustart-Szenarien und blamabler Politikfehler lösen sich alte Korrelationen auf.
Ob starker oder schwacher Dollar, ob geringe oder hohe Inflation, ob positive Realzinsen (2023, 2024 & 2025) oder negative – Gold steigt in allen Szenarien, weil es sich von einem System abkoppelt, das sich durch Drucken, Schulden, Steuern und selbstzerstörerischen Handel in eine Schuldenfalle manövriert hat.

Wer hat Angst?
Ja, Gold liebt Chaos, doch heute ist es nicht die breite Masse, die sich in Gold flüchtet. Es sind ausgerechnet jene Zentralbänker, die das chaotische System, vor dem sie sich nun fürchten, selbst geschaffen und zerstört haben.
Kurz gesagt: Es sind nicht die Menschen, die Angst haben, sondern ihre Regierungen.
Sogar der Internationale Währungsfonds (IWF), der jüngst selbst zugegeben hat, dass niemand genau weiß, was auf uns zukommt, versteht zumindest eines: Ganz gleich, welcher (vielleicht sogar dystopische) Neustart – etwa durch digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) – bevorsteht, Gold wird ein Anker sein. Denn es ist das letzte wirklich politisch neutrale Asset in einem globalen Währungskrieg – und ganz sicher kein verkannter „Pet Rock“.

Und vor diesem realen, nicht verfälschten Hintergrund stellen wir die Frage erneut: Ist es zu spät, Gold zu kaufen?
Silber spricht
Neben all den zuvor genannten Realitätschecks und Argumenten sollten wir nicht außer Acht lassen, was Silber uns sagt.
Erfahrene, langfristig orientierte Edelmetallinvestoren wissen: Ein Anstieg des Silberpreises (und der Minenaktien) bestätigt einen Bullenmarkt für Gold. Und wir sind überzeugt, dass dieser trotz der jüngsten Rekordhochs beim Goldpreis noch gar nicht richtig begonnen hat.
Zum Zeitpunkt dieses Artikels liegt das Gold-Silber-Verhältnis weiterhin im Bereich von 100:1, und die Zuflüsse in Silber-ETFs bleiben verhalten.
Kurz gesagt: Silber bewegt sich zwar langsam nach oben, hinkt aber dem jüngsten Anstieg von Gold deutlich hinterher, was darauf hindeutet, dass Gold seinen eigentlichen Preis-Sprung, seine künftige Rolle und Nutzung noch vor sich hat.
Heute hinkt Silber noch hinterher – doch wenn es sich bewegen wird, wird diese Bewegung explosiv sein.
Für uns ist die aktuelle Schwäche von Silber ein klares Signal: Der eigentliche Aufwärtstrend von Gold hat gerade erst begonnen.
Vertrauenskrise auf dem Höhepunkt – Gold noch lange nicht
Die jüngsten Goldpreisspitzen von 3.500 US-Dollar sind kein Zeichen einer Blase oder eines Höhepunkts, sondern lediglich ein früher Indikator (und ein Spiegel) des brüchigen Fundaments aus Schulden, auf dem das globale Kredit- und Währungssystem zunehmend ins Wanken gerät.
In einem solchen Umfeld und im Vorfeld dieses Wandels ist der heutige Goldwert nur ein Bruchteil dessen, was noch kommen wird.
Für diejenigen, die über den nächsten Börsentrend oder die nächste Wunder-Aktie hinausdenken und ihr Vermögen wirklich schützen und vermehren wollen, gilt: Es ist bei weitem noch nicht „zu spät“, Sie sind genau pünktlich.
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Matthew Piepenburg
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Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.
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