GOLD: Der Lügendetektor des globalen Finanzsystems?
Enthüllt Gold gerade, wie kaputt das globale Finanzsystem ist?
Eine Große … Lüge?
Anfang dieses Jahres wurde ich gefragt, was meine „ketzerischste“ Meinung zum globalen Finanzsystem ist.
Das war eine ungewöhnliche, aber auch mutige Frage, und nach einer kurzen Pause habe ich geantwortet, dass das ganze System … nun ja:
„eine Lüge“ ist.
Das mag wie eine reißerische Antwort in einer ohnehin manchmal reißerischen Branche klingen, doch wenn wir uns an die unbequemen Fakten halten, ist diese Aussage doch eher wahr als extrem.
Zumindest wenn es um ein Finanzsystem geht, das von innen verrottet und bei dem die Botox-ähnliche Schönheit unseres aufgeblähten S&P sowie des zentralisierten Kreditmarktes eine alternde und zerfallende Krankheit verbirgt.Das heißt, ebenso wenig wie Botox können politische Lügen die Realität dauerhaft verbergen und die Beweise für ein fatal verschuldetes, krankes System, das finanzielle Wahrheiten mit gespaltener Zunge und hinter euphemistischer Sprache versteckt, sind buchstäblich allgegenwärtig.
Eine lange Liste von Wahrheitsverdrehungen…
Seit meiner Geburt liest sich die Liste der Lügen fast schon wie eine Parodie.
Nixon: 1971 zum Beispiel, als Nixon den Dollar vom Gold entkoppelte [und damit seiner eigenen sowie zukünftigen Regierungen die schrankenlose Freiheit (und Krankheit) verschaffte, die Geldmenge auszuweiten (zu entwerten)], versprach er, die Maßnahme sei „vorübergehend“ und dass „unser Dollar morgen noch genauso viel wert sein wird wie heute“.

Beide Aussagen waren natürlich glatte Lügen.
54 Jahre später ist der Dollar noch immer nicht durch Gold gedeckt, und gemessen an einem Milligramm dieses Edelmetalls hat der USD (sowie andere große Fiat-Währungen) 99 % seiner Kaufkraft verloren.

Unterdessen steigt Gold gegenüber dem US-Dollar und anderen Weltwährungen umso schneller, je mehr deren Kaufkraft durch verzweifelte Maßnahmen zum Weg-Inflationieren ihrer Schulden mit entwerteten Währungen verwässert wird.

Wir lügen unsere Gründerväter an:
Es ist außerdem bemerkenswert, dass unser fiatbasiertes Papiergeld – also der Dollar ohne Golddeckung – einen direkten Verstoß gegen unsere Verfassung darstellt. In meinen Augen ist er daher schlicht und einfach, nun ja … eine weitere Lüge.
Wilsons Fed:
Doch lange vor den Lügen des Jahres 1971 gab es bereits die des Jahres 1913, als Präsident Woodrow Wilson die – ebenfalls verfassungswidrige – Federal Reserve ins Leben rief: eine angeblich unabhängige Zentralbank, die jedoch alles andere als unabhängig ist. Sie fungiert de facto als vierte Gewalt im Staat und ist weder „federal“ (staatlich) noch eine echte „Reserve“.
Larry Summers:
Springen wir kurz zur großen Finanzkrise von 2008, die faktisch eine Kredit-Implosion von von Hypotheken besicherten Wertpapieren war – ausgelöst durch einen unregulierten Derivatemarkt – der uns eine noch erschreckendere Unehrlichkeit vor Augen führte.
Ein Jahrzehnt vor dieser Kreditkrise wurde der stellvertretende Finanzminister Larry Summers vor den Kongress gerufen, um auf die Bedenken von Brooksley Born (damals Chefin der CFTC) zu reagieren. Sie befürchtete, dass diese Derivate, wenn sie nicht reguliert würden, die Märkte destabilisieren könnten.
Summers stellte Born öffentlich bloß und erklärte der Welt, die Bänker, die diese OTC-Zerstörungsinstrumente verwalteten, seien kompetent genug, um die Risiken selbst zu kontrollieren.
Natürlich wussten wir spätestens nach dem Zusammenbruch in 2008, dass auch das eine glatte Lüge war.
Bernanke, Yellen & Powell:
Wir wissen auch, dass Bernanke, als die Märkte 2008 einbrachen (vor allem wegen des Regulierungs-Fiaskos von Herrn Summers), versprach, dass das anschließende Gelddrucken (euphemistisch als „Quantitative Easing“ bezeichnet) nur eine „vorübergehende“ Maßnahme sein würde – was natürlich eine weitere Lüge war.
Auf QE1 folgten rasch QE2, 3, 4 und dann „Operation Twist“ und schließlich „unbegrenztes QE“ im Jahr 2020.
Solche Lügen sind bei Zentralbankern allerdings nichts Neues. Denken wir doch nur an Yellen:

Und vergessen wir nicht Powells Versprechen von 2021, dass die Inflation (das direkte Resultat der Gelddruckerei, die Bernanke 2010 als „temporär“ bezeichnet hatte) in den USA nur „vorübergehend“ sein würde.
Wir wussten damals wie heute, dass die vorübergehende Inflation, genauso wie der Maßstab, mit dem der Verbraucherpreisindex CPI gemessen wird, nur eine weitere Lüge war.
Tatsächlich sind solche Lügen – ebenso wie die beschönigenden Ausdrücke der Führungsriege – fast schon Standard bei unseren sogenannten Politikern.
MMT:
Die „Modern Monetary Theory“, kurz MMT, ist zum Beispiel weder modern, noch monetär, noch eine Theorie.
Das Hirngespinst, dass ein Land eine Schuldenkrise mit noch mehr Schulden lösen kann, die dann durch das Drucken von neuem Geld finanziert werden, wurde schon im alten Rom, im Frankreich von 1789 und im Jugoslawien der 1990er Jahre ausprobiert.Und wie die Geschichte bestätigt, hat es JEDES Mal versagt.
Weitere Lügen…
Andere solche lügnerischen Euphemismen, vom „Patriot Act“ und dem „Department of Homeland Security“ bis hin zur angeblich „sicheren und wirksamen“ Führung unserer inzwischen begnadigten „Vertrauet der Wissenschaft“-Autoritäten, mögen weniger wirtschaftlich sein, aber nicht weniger unehrlich. Denn im Kern geht es bei all dem weit mehr um Zentralisierung als um „Patriotismus“ oder „Sicherheit“.
Zusammenfassend lässt sich sagen: so viele Lügen, so viele Beispiele.
Und wenn man bedenkt, dass 99 % der inzwischen (von über 40 % der Bevölkerung) offen misstrauisch betrachteten Medien im Besitz von nur fünf Mega-Konzernen sind, ist es da wirklich verwunderlich, dass sich Lügen, wie Mark Twain einst sagte, „halb um die Welt verbreiten, während sich die Wahrheit gerade erst die Schuhe anzieht“?
Doch wie bereits angedeutet: Irgendwann können Lügen nicht mehr verbergen, was unsere Augen, unsere Intuition und unsere Geldbeutel längst spüren.
Gold: Der Ultimative Lügendetektor
Spätestens wenn selbst die Lügner beginnen, die Wahrheit zuzugeben, wissen wir: Wir stehen an einem Wendepunkt im globalen Finanzsystem. Und viele dieser Wahrheiten sind goldrichtig.
Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnte, hat eine Gruppe von Ökonomen der Europäischen Zentralbank gerade das Unaussprechliche laut ausgesprochen.
In einem aktuellen Bericht warnten sie davor, dass die steigende Nachfrage nach physischem Gold (mehr als 2000 Tonnen von London bis New York im Jahr 2025) die Europäische Union in den Kollaps stürzen könnte.

Warum?
Weil die Eurozone – ohnehin belastet von explodierenden Schulden und steigenden Anleiherenditen (und damit Zinsen) – weder über das Geld noch das Gold verfügt, um ihre auf extreme Weise gehebelt gehandelte Gold-Derivate (Verhältnis 100:1) – die bisher an den Goldbörsen in London und New York bei einem Brutto-Exposure von über 1 Billion US-Dollar kursierten – zu bedienen.
Ja, eine BILLION.
Bedauerlicherweise warnen wir schon seit Jahren vor dieser derivativen Zeitbombe und dem Comex-Wahnsinn, doch erst jetzt gesteht die EZB ihr Billionen-Dollar-Problem öffentlich ein.
Diese Metallbörsen haben seit den 1970er Jahren Papiergoldkontrakte verlängert, um den Goldpreis künstlich zu drücken (also zu kontrollieren). Im Grunde waren sie Kreditbörsen und keine Goldlagerungsanbieter…
Doch nun sehen sie, dass ihre Kontrahenten das physische Gold einfordern und nicht nur ihre verlängerten Papierkontrakte.
Leider hat die Eurozone nicht das Gold, das in ihren Verträgen versprochen wurde.
Kurz gesagt, sie werden beim Lügen erwischt.
Die andere Lüge besteht darin, nun dem Gold selbst die Schuld an dieser Schieflage zu geben, statt einzugestehen, dass die Gegenseite auf physische Lieferung drängt, um eigene alte Sünden zu decken.
Denn sie brauchen das Gold, weil sie diesen bisher eher unbedeutenden analogen Vermögenswert heute als deutlich überlegenere Wertaufbewahrung und Reserveanlage betrachten als die Staatsanleihen und Papierwährungen, die sie seit Jahrzehnten entwerten – wovor wir ebenfalls schon seit Jahren warnen.
Mit anderen Worten: Gold ist längst nicht mehr nur ein Absicherungsinstrument oder Spekulationsobjekt, es etabliert sich als globales Tier-1-Asset. Selbst bei der BIZ und dem IWF – beides Institutionen, die notorisch dazu neigen, die Wahrheit zu „verbiegen“ – wird Gold mittlerweile offen als die Reserveanlage in einer Welt anerkannt, die das Vertrauen in entwertete Papierwährungen und überschuldete IOUs zunehmend verliert. Eine Welt, die sich mit Volldampf auf einen globalen Schuldenabgrund von 300 Billionen Dollar zubewegt.

Kurz gesagt: Gold entlarvt ein ganzes globales Finanzsystem, dessen unehrliche Fantasiestrategien darauf hinauslaufen, die Staatsverschuldung auf ein beispielloses/historisches und unverantwortliches Niveau zu treiben, um Zeit, Stimmen und Vermögensungleichheit zu kaufen, ohne davon einen „Hangover“ zu bekommen.
Um es einfacher zu sagen: Gold deckt die Lügen von Defiziten ohne Folgen, Gelddrucken ohne Geldentwertung und Schulden ohne Zerstörung auf.
Wenn ich an solche „Führungspersonen“ und diese Art von Finanzpolitik denke, kommt mir wieder Mark Twain in den Sinn: „Ich frage mich manchmal, ob die Welt von klugen Leuten regiert wird, die uns auf den Arm nehmen, oder von Idioten, die es wirklich so meinen“.
Kein Bisschen Überraschend

So ein Unsinn (bzw. Unehrlichkeit) überrascht allerdings nicht die, die sich mit Mathematik, Geschichte und vernünftigem Geld auskennen – also alle, die Gold verstehen.
Seit Jahren sagen sich (und Ihnen) Family Offices, private Vermögensberater bei den renommierten Banken X, Y&Z und sogar RIA A, B&C, dass Gold einfach zu „volatil“ sei.
Gold hat seit Jahren bei den meisten Family Offices weniger als 1 % des Portfolios ausgemacht, bei allen anderen Investoren sogar noch weniger.
Dabei hat Gold den S&P (sogar auf Basis der Gesamtrendite) seit ZWANZIG Jahren übertroffen und ist das Asset mit der besten Performance im Jahr 2025.
Selbst mit viel Fantasie – oder auch nur nüchterner Mathematik – kann man dieses Asset auch nur ansatzweise als „zu volatil“ bezeichnen.
Noch viel entscheidender ist, dass die echte langfristige Aufwärtsbewegung von Gold noch gar nicht angefangen hat, auch wenn es im Vergleich zu traditionellen Risikoanlagen schon seit über zwei Jahrzehnten (die von den meisten ignoriert wurden) eine bessere Performance zeigt.
Währenddessen halten die sogenannten „Smart Money“-Investoren – von der Harvard Endowment bis hin zu Family Office A, B&C – in privaten Kreditpools (die Jeffrey Gundlach als neue „Massenvernichtungswaffen“ bezeichnet hat) sowie anderen nicht marktbewerteten PE-Zeitbomben fest, deren Glanzzeiten bald zu düsteren Tage der Illiquidität umschlagen werden. Eine Form von Illiquidität, die alle Kreditzyklus-Implosionen begleitet und auf die wir mit voller Geschwindigkeit zusteuern.
Und inmitten all dieses absurden Szenarien beginnen ausgerechnet jene Zentralbanken, die Gold jahrzehntelang heruntergespielt, ignoriert oder gezielt falsch dargestellt haben, es nun in Rekordmengen zu kaufen.

Kurz gesagt: Sogar die Lügner horten jetzt die versteckte Wahrheit.
Die Ironie. Die ist allgegenwärtig.
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Matthew Piepenburg
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Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.
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