DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Während wir uns der eigentlich besinnlichen Weihnachtszeit nähern, weist der verhängnisvolle Kurs, auf dem die Welt sich aktuell befindet, auf nichts Gutes für 2025 und darüber hinaus hin.
Zwei globale Krisen werden die Welt mindestens für mehrere Jahre und möglicherweise Jahrzehnte beherrschen.
FINANZKRISE
Die Krise, über die ich seit vielen Jahren rede und schreibe, markiert das Ende der aktuellen monetären Ära, insbesondere im Westen. Das exponentielle Wachstum der Verschuldung, das wir seit 1971 erleben, als Nixon das Goldfenster schloss, geht im laufenden Jahrhundert mit ausufernden Defiziten und Schulden in eine über-exponentielle Phase ein.
Der wahrscheinliche Verlauf der Ereignisse ist unbegrenzte Geldschöpfung, um einer unkontrollierbaren Schuldenkrise entgegenzuwirken. Dies führt zu Geldentwertung, hoher Inflation oder Hyperinflation, die schließlich in einen deflationären Kollaps des Finanzsystems und einer Depression münden.
Ein mögliches Alternativ-Szenario wäre der Zusammenbruch des Finanzsystems, bevor die Folgen der Geldschöpfung einsetzt, was zu einer deflationären Implosion führen würde. Dann würden wir uns in einer Phase ohne funktionierende Banken und Währung befinden.
Da dies ohne Ausnahme das Ende jedes monetären Systems in der Geschichte markiert hat, werden alle, die diese unvermeidliche Entwicklung infrage stellen, völlig falschliegen. Es ist nur eine Frage von „wann“, nicht „ob“.
Wie der österreichische Ökonom von Mises sagte:
Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die Frage ist nur, ob die Krise früher als Ergebnis einer freiwilligen Aufgabe von weiterer Kreditexpansion kommt oder später als finale und totale Katastrophe des betroffenen Währungssystems.
– Ludwig von Mises
Wie uns die Vergangenheit lehrt, geht eine Wirtschaftskrise immer mit politischen oder geopolitischen Unruhen einher.
Wenn ein Staat Geld ausgibt, das er nicht hat, ist das Anzetteln eines Krieges der bequemste Weg, neues Papiergeld zu schaffen, das natürlich NULL intrinsischen Wert hat.
Die Ausweitung von Krediten oder das Drucken von Geld schafft keinen wirtschaftlichen Wert, sondern kauft Zeit.
Geldschöpfung kauft außerdem Wählerstimmen. Die Wiederwahl ist das primäre Ziel jeder Regierung in einem demokratischen System.
Seit den frühen 1930er Jahren haben nahezu alle US-Regierungen die US-Bundesverschuldung Jahr für Jahr erhöht.
Das aktuelle Defizit beträgt mehr als 2 Billionen US-Dollar, wobei die Steuereinnahmen gerade einmal 5 Billionen US-Dollar betragen. Bei Bundesausgaben von mehr als 7 Billionen US-Dollar muss die US-Regierung weitere 40% (2 Billionen US-Dollar) leihen, um die Haushaltslücke zu schließen.
Ich habe die folgende Grafik im November 2016 erstellt, als Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Damals prognostizierte ich, dass die Schulden, die Trump übernommen hatte (20 Billionen US-Dollar), acht Jahre später (unabhängig davon, wer dann Präsident ist) Anfang 2025 bei 40 Billionen US-Dollar liegen würden. Diese Extrapolation basierte auf einer einfachen Hochrechnung. Seit 1981 haben sich die US-Schulden im Durchschnitt alle acht Jahre verdoppelt. Nun, die Schulden werden bis zum 20. Januar 2025 wahrscheinlich nicht 40 Billionen US-Dollar erreichen, aber sie sind dennoch um 16 Billionen US-Dollar gestiegen, statt um die von mir prognostizierten 20 Billionen US-Dollar.
Wichtiger ist jedoch, dass die Schulden seit 1981 um das 44-Fache gestiegen sind, während die Steuereinnahmen nur um das 6-Fache auf derzeit 4,9 Billionen US-Dollar angewachsen sind.
Wie sollen diese Schulden jemals zurückgezahlt werden? Die Standardantwort darauf lautet, dass Regierungen ihre Schulden nicht zurückzahlen müssen.
Nun, lassen Sie mich noch einmal die Geschichte als nützliches empirisches Instrument anführen.
Im Laufe der Geschichte ist bisher jedes Land, das seine Schulden nicht zurückgezahlt hat, zwangsläufig in Zahlungsverzug geraten und seine Währung auf NULL gefallen.
Niemand sollte glauben, dass es dieses Mal anders sein wird!
Eine Währungskrise am Ende eines großen Zyklus führt zu wirtschaftlichem Zusammenbruch, Armut und Elend.
Allerdings entwickelt sich dieser aktuelle finanzielle Zyklus bereits parallel zu einer geopolitischen Krise einer Größenordnung und Tragweite, die möglicherweise größer ist als die des Erstem und des Zweitem Weltkriegs.
GEOPOLITISCHE KRISE
Die finanziellen und geopolitischen Konflikte sind eindeutig miteinander verknüpft. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die USA in viele bewaffnete Konflikte involviert, ohne dass sie selbst direkt bedroht sind.
Dies war der Fall in Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien sowie der Ukraine.
Die meisten dieser Kriege sind Ausdruck der Angst, die US-Hegemonie zu verlieren. Die US-Regierung orientiert sich dabei an der Mackinder-Theorie von 1904, die besagt, dass derjenige, der die „Heartland“-Region kontrolliert, die Welt beherrscht. Diese Region umfasst Osteuropa, erstreckt sich bis zum Jangtse im Osten und bis zum Himalaya im Süden. Dieses Gebiet ist sehr reich an natürlichen Ressourcen.
Syrien scheint gerade an Oppositionsgruppen gefallen zu sein, die von der Türkei unterstützt werden, und zwar bei einem Angriff, der vom US-Militär unterstützt wurde. Interessanterweise begann der jüngste Konflikt am selben Tag wie der Waffenstillstand zwischen Israel und dem Libanon. Das ist eindeutig kein Zufall.
Zeitweise ist die Türkei auf zwei Pferden gleichzeitig geritten, einem russischen und einem amerikanischen, bevor sie sich schließlich auf die Seite der USA geschlagen hat.
Die Türkei ist Mitglied der NATO und zugleich ein potenzielles BRICS-Mitglied, genau wie Russland, China, Iran und Indien.
Da die Türkei nun auf der Seite der USA gegen Russland steht, erleben wir den ersten militärischen Konflikt zwischen dem Westen und den BRICS-Staaten.
Niemand weiß, ob Syrien sich nun mit Assad und den Soldaten, die die Armee desertieren neu in Moskau sammeln. Für die Russland–Iran Achse ist Syrien von strategischer Bedeutung. Aber Russland kann diesen Krieg nicht allein mit Luftstreitkräften gewinnen und hat vermutlich nicht vor, Ressourcen von der Ukraine abzuziehen.
Daher ist es wahrscheinlich, dass der Krieg in Syrien weiter eskaliert, begleitet von Anarchie und dem Aufstieg weiterer dschihadistischer Gruppen.
Thanassis Cambanis, Senior Fellow der Century Foundation, erklärte dazu: „Im besten Fall werden die syrischen Konfliktparteien in lokal begrenzten Kämpfen um die Vorherrschaft ringen. Im schlimmsten Fall wird der Zusammenbruch eine erneute Phase totaler Kriegsführung einleiten, bei der die Konfliktparteien gezielt Zivilisten angreifen.“
Daher ist zu erwarten, dass weitere syrische Bürger obdachlos werden und nach Europa sowie in die USA migrieren. Wie wir wissen, ist kein westliches Land in der Lage, diese Menschen aufzunehmen, wodurch die Welt erneut von einer humanitären Katastrophe erschüttert wird.
Der Verlust des Zugangs zu Syrien und zum Mittelmeer hat den Iran geschwächt, der nun nach alternativen Optionen sucht. Die Gefahr besteht weiterhin, dass der Iran die Straße von Hormus blockiert, wodurch 24 % der weltweiten Öllieferungen stillgelegt würden. Die USA könnten dies nicht verhindern, was zu einer Verdopplung oder noch stärkeren Erhöhung der Ölpreise führen und eine große globale Depression auslösen würde.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (inklusive Dubai) liegen direkt an der Straße von Hormus.
Persönlich war ich immer überrascht, wie viele Menschen nach Dubai ziehen und dort investieren, obwohl diese Region ein hohes geopolitisches Risiko birgt.
Die Welt befindet sich in einem intensiven Kriegszyklus, der im besten Fall zu unlösbaren und unaufhaltsamen Konflikten im Nahen Osten und in Osteuropa – mit Beteiligung von den USA und Russland – führt. Im schlimmsten Fall zu einem nuklearen Krieg.
Ich ging immer davon aus, dass Russland den Konflikt in der Ukraine höchstwahrscheinlich nicht verlieren wird. Weder die USA noch die europäischen NATO-Truppen verfügen über ausreichende Ressourcen, um einen Krieg am Boden zu gewinnen.
Die russischen Raketen sind derzeit überlegen, aber in einem nuklearen Konflikt ist alles möglich.
In einem nuklearen Krieg gibt es keinen Gewinner. Dies könnte das Ende der Welt bedeuten, weshalb es sinnlos ist, über das Ergebnis eines solchen Krieges zu spekulieren.
DER TRIUMPH DES TODES
Peter Bruegel malte das Bild „Triumpf of Death“ im Jahr 1562.
Derzeit befindet sich die Welt, und insbesondere der Westen, auf einem Weg der geopolitischen und wirtschaftlichen Zerstörung.
Niemand weiß, wie dies enden wird. Auch, wenn es Jahre dauern wird, ist es unwahrscheinlich, dass die Welt noch dieselbe sein wird, wenn diese beiden Zyklen ihren Lauf genommen haben.
Wie ich bereits festgestellt habe, wird das Ende des aktuellen Wirtschaftszyklus verheerende Folgen für die Welt haben. Diese sind jedoch im Vergleich zu den schlimmsten Folgen eines solchen Kriegszyklus noch eher zu verkraften.
Ich hatte gehofft, dass Trump das Ukraine-Problem klären würde, sofern die US-„Neocons“ die Situation nicht noch vor dem 20. Januar eskalieren lassen.
Allerdings macht der Konflikt im Nahen Osten, insbesondere mit der Beteiligung Irans, die Situation weitaus komplexer. Trotz Trumps bester Absichten.
Ich glaube stets daran, Lösungen zu finden, doch angesichts der vorherrschenden Stärke der beiden Zyklen des Bösen fällt es schwer, optimistisch zu sein.
Mindestens jedoch sollten all jene, die Ersparnisse haben, Maßnahmen ergreifen, um diese vor dem bevorstehenden Zusammenbruch der finanziellenAssets zu schützen.
MÄRKTE
Die Aktienmärkte in den USA sind stark überbewertet.
Der Buffett-Indikator – das Verhältnis von US-Aktienmarktkapitalisierung zum BIP – liegt bei 208%, ein historisches Allzeithoch.
Schon eine normale Korrektur würde einen Rückgang von 50% bis 75% bedeuten.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Nasdaq-Aktien liegt bei 49X. Ein Rückgang von mindestens 80%, wie in den frühen 2000er Jahren, ist wahrscheinlich.
Natürlich können Blasen immer weiter wachsen, bevor sie platzen.
Allerdings ist das Risiko eines Marktcrashs in den nächsten Monaten äußerst hoch.
Die Inflation wird von der Geldschöpfung angetrieben, ebenso wie Zinsen.
Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen wird deutlich über 10 % hinausgehen, ähnlich wie in den 1970er Jahren.
VERMÖGENSERHALTUNG
Letztlich wird Gold die Entwertung des Dollars sowie der meisten Währungen widerspiegeln. Gold in US-Dollar hat sich in diesem Jahrhundert bereits verzehnfacht. Es wird wahrscheinlich von hier aus weiter um ein Vielfaches steigen, da Geld als solches an Wert verliert. Die Gründe dafür erläutere ich in diesem Artikel: THE CASE FOR GOLD IS INCONTROVERTIBLE (DIE ARGUMENTE FÜR GOLD SIND UNUMSTÖSSLICH).
Gold muss in physischer Form und außerhalb des Finanzsystems mit direktem Zugriff gehalten werden – vorzugsweise in einem sicheren Rechtsraum außerhalb des Landes, in dem Sie Ihren Wohnsitz haben.
Letztendlich ist es jedoch gerade in Krisenzeiten wichtiger als alles Gold der Welt, anderen zu helfen und einen engen Kreis aus Familie und Freunden zu haben.
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
+28,1%, +27,2%, +28,3% – so lauten die beeindruckende Performance von Gold in den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres in US-Dollar, Euro bzw. Schweizer Franken.
+42,3%, +35,0%, +31,1% – das ist die noch beeindruckendere Performance im Jahresvergleich per Ende September. Angesichts dieser Zahlen drängt sich automatisch die Frage auf, ob der Goldpreis seinen Plafonds erreicht hat oder ob er sich gar in einer Blase befindet wie Anfang der 1980er-Jahre, und eine erhebliche Korrektur droht. Gewichtige Gründe sprechen jedoch dafür, dass der Goldpreis sich noch nicht Regionen extremer Überbewertung befindet.
Inflationsbereinigt ist Gold noch nicht am Allzeithoch
Seit Dezember 2023 in US-Dollar und seit Oktober 2023 in Euro jagt ein Allzeithoch beim Goldpreis das nächste. Dass der Goldpreis fast vier Jahre lang daran wiederholt daran scheiterte, die 2.000-USD-Marke dauerhaft zu überwinden, ist angesichts des daran anschließenden Anstiegs um über 30% auf über 2.600 USD in nicht einmal 6 Monaten heute nur mehr schwer vorstellbar.
Inflationsbereinigt liegt der Goldpreis per Monatsende allerdings noch immer unter seiner Rekordmarke aus dem Jänner 1980 von 2.646 USD, wenngleich nur mehr knapp. Daher sind Sorgen, dass die Luft in den aktuellen Sphären bereits dünn sein könnte, unbegründet. Positiv ist aktuell zudem zu werten, dass der seit dem Jahr 2000 andauernde Goldpreisanstieg deutlich gemäßigter verlief als der zweite Teil der Goldhausse in den 1970er-Jahren.
Zu bedenken ist, dass sich in diesen mehr als vier Jahrzehnten die Inflationsberechnung stark verändert hat. Auf Grundlage der Berechnungsmethode in den 1970er-Jahren wäre die ausgewiesene Inflationsrate in den darauffolgenden mehr als 40 Jahren deutlich höher als vor fast einem halben Jahrhundert und somit auch das inflationsbereinigte Allzeithoch von Gold. Das für die Berechnung des CPI zuständige US Bureau of Labor Statistics listet drei große Revisionen seit 1980 auf und unzählige weitere kleinere Anpassungen. Die Berechnungen Shadow Government Statistics ergeben im Vergleich zu 1980 mittlerweile einen Unterschied von rund 8 (!) Prozentpunkten.
Die Nachfrage nach Gold bleibt hoch:
Während unter den Zentralbanken China sein Aufstockungstempo in Q2/2024 spürbar verlangsamt hat, hat Indien dieses ebenso spürbar beschleunigt. In Q2/2024 erhöhte Indien seine Goldreserven um 18,7 t und nur um einen Hauch weniger als Polen. In Q1/2024 waren es nur unwesentlich weniger gewesen. Damit stockte die Bank of India ihre Goldbestände in nur einem halben Jahr um 4,6% auf.
Auffällig ist jedenfalls, dass sich nach dem herben Einbruch 2022 die OTC-Goldtransaktionen 2023 fast verachtfachten. 2024 setzte sich dieser Trend bislang fort. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 stiegen die OTC-Transaktionen im ersten Halbjahr 2024 um knapp 60%. Damit konnten in Q2/2024 die sonstige um 6% sinkende Goldnachfrage mehr als kompensiert werden und der höchste Wert für ein Q2 seit Beginn der Datenaufzeichnungen des WGC im Jahr 2000 erzielt werden. Es handelt sich auch um den höchsten Wert für ein erstes Halbjahr in diesem Vierteljahrhundert.
Die Goldreserven der Zentralbanken sind aber auch ein Ausdruck der ökonomischen Bedeutung eines Landes. So hat die polnische Zentralbank NBP mit einem Gesamtbestand von nunmehr 420 Tonnen höhere Goldreserven als Großbritannien. Auch in Europa verschiebt sich die ökonomische (Macht-)Balance zunehmend von West nach Ost. Polen ist eine der am kräftigsten wachsenden Volkswirtschaften in Europa. Adam Glapinski, Präsident der polnischen Zentralbank NBP, betonte, dass Polen danach strebt, 20% seiner Währungsreserven in Gold halten zu wollen. Aktuell sind es 14,9%, Ende 2020 waren es nicht einmal 10% gewesen. Der von Glapinski angeführte Grund für die kräftigen Goldkäufe spricht für sich: „Keiner unserer Handelspartner und Investoren kann an unserer Glaubwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit zweifeln, selbst wenn sich um uns herum dramatische Zustände entwickeln.“ Anders ausgedrückt: In Zeiten einer schweren Krise, also dann, wenn es ganz besonders darauf ankommt, ist Gold ein glaubwürdigerer Bürge für die Zahlungsfähigkeit als selbst die führenden Fiat-Währungen US-Dollar und Euro.
Zinswende zu niedrigeren Zinsen beflügelt den Goldpreis
Am Mittwoch, den 18. September, war es dann so weit. Inmitten heftiger Spekulationen um einen großen Zinsschritt senkte die Federal Reserve zum ersten Mal seit Ende Juli 2019 wieder die Zinsen, und schlussendlich doch überraschend gleich um 0,50 Prozentpunkte. Schließlich senkte die Federal Reserve die Zinsen um 0,50 Prozentpunkte die letzten Male im Jänner 2001 und im September 2007 inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen. Die mit diesem Paukenschlag angebrochene Phase fallender Zinsen sollte den Goldpreis jedenfalls beflügeln. Jedenfalls war dies bislang in jeder der drei Zinssenkungsphase seit der Jahrtausendwende der Fall.
Zu Beginn der 2000er-Jahre legte der Goldpreise während des Zinssenkungszyklus nach dem Platzen der Dot.com-Blase Gold von 270 USD auf rund 420 USD oder um fast 60% zu. In den Jahren der Zinssenkungen im Anschluss an die Rezession nach der Weltfinanzkrise 2007/2008 setzte der Goldpreis zu einem Höhenflug von rund 660 USD auf rund 1.600 USD oder um mehr als 140 Prozent an. Während der Zinssenkungsphase 2019/2020 infolge der Abkühlung der US-Wirtschaft und dem Handelsstreit zwischen den USA und China sowie der direkt daran anschließenden Corona-Pandemie kletterte Gold um mehr als ein Drittel von 1.400 USD auf rund 1.900 USD.
Die Nachfrage privater Investoren bzw. professioneller Investoren ist weiterhin sehr gering
Speziell in Nordamerika und in Europa ist die Goldnachfrage unter privaten und professionellen Investoren weiterhin sehr zurückhaltend. Eine Umfrage der Bank of America unter Investmentberatern im Jahr 2023 ergab, dass 71% höchstens 1% ihres Portfolio in Gold veranlagt hatten. Weitere 27% hielten zwischen 1% und 5%. Die signifikante Untergewichtung von Gold zeigt sich auch in der Entwicklung der ETF-Bestände, allen voran in Nordamerika und in Europa.
Die weltweiten ETF-Bestände legen erst seit wenigen Monaten wieder zu und liegen mit insgesamt 3.200 t ungefähr auf demselben Niveau wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, aber deutlich unter den Spitzenwerten im Oktober 2020 während der Pandemie und im März 2022 unmittelbar im Anschluss an den Ukraine-Krieg von jeweils knapp 4.000 t. Während die ETF-Nachfrage aus Asien in den vergangenen Quartalen jedes Monat leicht im Plus war, konnten die europäischen ETF-Bestände erst im Mai ihre lang anhaltenden Verluste wieder ins Plus drehen. Im September überwogen allerdings wieder die Ausflüsse. In den USA legten die ETF-Bestände im September das dritte Monate in Folge zu, nach einer Achterbahnfahrt in den vergangenen Quartalen, in denen die Monate mit Netto-Abflüssen dominierten. Somit besteht bei den ETF-Beständen ein enormer Aufholbedarf.
Angesichts der Goldpreisentwicklung in den vergangenen Quartalen wäre eine Aufstockung der ETF-Bestände in Nordamerika und Europa von etwas mehr als 3.200 Tonnen auf fast 6.000 Tonnen erwartbar gewesen, wenn man die Korrelation seit 2005 dieser Berechnung zugrunde legt. Es besteht in diesem Nachfragesegment also noch sehr viel Luft nach oben, zumal westeuropäische Anleger zu einem prozyklischen Verhalten neigen.
Es scheint also, als hätten westliche (Finanz-)Investoren zunächst die Einladung zur Goldparty ausgeschlagen. Nun, da die Party in Schwung kommt, wollen sie ihren Irrtum nicht eingestehen. Daher könnte es passieren, dass sie erst zu dieser Party kommen, wenn diese bereits voll im Gange ist, allerdings zu viel höheren „Eintrittspreisen“.
GeoDie geopolitischen Spannungen bleiben hoch
Seit mehr als 2 ½ Jahren tobt mittlerweile der Krieg in der Ukraine und auch die Lage im Nahen Osten hat sich Ende September infolge der massiven Angriffe Israels auf führende Kader der Hisbollah und des Einmarsches von Bodentruppen in den Libanon weiter verschärft. Die geopolitischen Spannungen bleiben weiterhin hoch. Die Gefahr eines größeren Flächenbrands hängt aber weiterhin wie ein Damoklesschwert über diesen beiden Konfliktregionen.
Die zunehmend fragile geopolitische Lage zeigt sich immer deutlicher in den Bilanzen der Zentralbanken. Die massiven Goldkäufe der Zentralbanken seit 2009 und der steigende Goldpreis haben dazu geführt, dass der Anteil des Edelmetalls an den weltweiten internationalen Reserven zum Nachteil der Fiat-Währungen gestiegen ist. Bis Ende 2023 hat Gold den Euro überholt. Damit nimmt Gold mittlerweile den zweiten Platz unter den Reserveassets der Zentralbanken ein. Unangefochten auf dem ersten Platz liegt weiterhin der US-Dollar, allerdings ist der Anteil des US-Dollar unter den FX-Reserven mittlerweile deutlich unter die Marke von 60% gefallen. 2015 gingen noch zwei Drittel der Währungsreserven auf das Konto der Weltleitwährung. Der BRICS-Gipfel in Kasan (Russland) vom 22.–24. Oktober wird zeigen, ob die Abnabelung vom US-Dollar weiter Fahrt aufnehmen wird und ob Gold als neutrales Reserveasset einen zusätzlichen, geopolitisch motivierten Nachfrageschub erhalten wird.
Diese Entwicklung kommt nicht überraschend, wenn man die Ergebnisse des im Juni vom World Gold Council veröffentlichten 2024 Central Bank Gold Reserves Survey betrachtet. So gaben 66% der befragten Zentralbanken an, dass sie einen leicht höheren Anteil von Gold an den gesamten Währungsreserven in 5 Jahren erwarten. 2022 waren es bloß 46% gewesen. Der Anteil der Zentralbanken, die eine leicht oder deutlich geringere Rolle von Gold erwarten, ist von 24% auf 13% gesunken. Keine einzige Zentralbank geht mittlerweile davon aus, dass im kommenden Jahr die Goldbestände der Zentralbanken sinken werden. 81% gehen davon aus, dass sie zulegen werden. 2021 waren es nur 52% gewesen.
Bemerkenswerterweise sind geopolitische Überlegungen – zumindest gemäß dieser Befragung – hinsichtlich der Bedeutung von Gold als Reserveasset der Zentralbanken nahezu völlig unbedeutend. Fast ebenso unbedeutend sind die Sorgen vor Sanktionen. Stattdessen sind die Absicherung gegen Inflation, die Performance von Gold in Krisenzeiten, das fehlende Ausfallsrisiko und die hohe Liquidität von Gold unter den wichtigsten Gründen für Gold.
Sieht man sich die Goldnachfrage der Zentralbanken in den vergangenen Quartalen an, bestätigt sich die laut Central Bank Gold Reserves Survey relative Bedeutungslosigkeit geopolitischer Überlegungen und der Absicherung gegen Sanktionen jedoch nicht. Die Diskrepanz zwischen den Goldkäufen vor Ausbruch des Ukraine-Krieges mit im Schnitt 118 t und 279 t danach, ist einfach zu groß. Am Ende zählen Taten mehr als Worte.
Fazit
Der Fear and Greed Index für Gold liegt mit einem Wert von 61 per 10. Oktober knapp nicht im Bereich Greed. Eine spürbare Korrektur ist angesichts der enormen Preisrally in den vergangenen 12 Monaten daher nicht ausgeschlossen. Allerdings sprechen zahlreiche fundamentalen Gründe dafür, dass sich Gold selbst nach einem Rückschlag weiter nach oben bewegen wird. Schließlich ist Gold Anfang 2024 aus der Cup-and-Handle-Formation, die sich seit 2011 gebildet hatte, mittlerweile erfolgreich ausgebrochen.
Mit einem Goldpreis von zwischenzeitlich über 2.660 USD hat der Goldpreis die Jahresendprognose unseres Incrementum Goldpreisprognose-Modells für 2024 erreicht. Dieses Modell hatten wir im In Gold We Trust-Report 2020 erstmals vorgestellt und seither in jedem folgenden In Gold We Trust-Report aktualisiert. Angesichts der sich weiter eintrübenden ökonomischen und (geo-)politischen Rahmenbedingungen ist das Kursziel des Modells von etwas mehr als 4.800 USD per Ende 2030 auf der konservativen Seite. Vor diesem Hintergrund ist selbst das im vergangenen Jahr deutlich teurer gewordene Gold also immer noch günstig.
Wie sagte Michael Kosares einst so treffend: „In a bull market, the sideline is the worst place to be!“
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Wie kann man sich gegen explizite Dummheit absichern?
Unsere Entscheidungsträger – ob links, rechts oder Mitte, von den Parlamenten und Exekutiven, von den Zentralbanken zu den Thinktanks – haben die Welt näher an Kriege, Immigrationskatastrophen, Infrastrukturausfälle, Kreditfallen, Vermögensungleichheit, soziale Unruhen und Währungszerstörung gerückt als je zuvor.
Viele, auch mich, beschäftigt privat oder öffentlich die folgende Frage: Wie konnten wir an einen ökonomisch, sozial und politisch so kritischen Wendepunkt gelangen?
Vielleicht liegt die Antwort, zumindest teilweise, im Vertrauen in falsche Idole und falsche Slogans und sogar in einer falschen Vorstellung davon, wie Erfolg aussieht.
Die Philosophie des Erfolgs
Aristoteles bezog Aspekte des Heroischen in seine Definition von Erfolg ein; „erfolgreich“ sei derjenige, der danach strebe, einer Sache zu dienen, die größer ist als er selbst.
Doch wie ich zwischen Paris in Virginia und Paris in Frankreich immer wieder feststellen musste, scheitern viele Menschen daran, über ihr Eigeninteresse hinaus zu denken, weil politische Macht oder Geld an sich Ziel und Motivation ihrer Handlungen sind…
Mein Großvater war Pilot im Zweiten Weltkrieg. Nie, nicht ein Mal, sprach er von seinen Einsätzen oder brüstete sich mit einem Abschuss.
Am Ende der Schlacht um England waren hunderte Piloten der Britischen Luftwaffe (RAF) ums Leben gekommen, doch England war weiterhin unbesetzt. In Anspielung auf diese Piloten sagte Winston Churchill einst:
„Nie zuvor in der Geschichte menschlicher Konflikte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken.“
Schaue ich mir hingegen an, welche beschämende Rolle das politische Washington / Wall Street im Spannungsfeld zwischen Eigeninteresse und Allgemeinwohl bislang gespielt hat, lassen sich viele unserer modernen „Erfolgsgeschichten“ wie folgt herunterbrechen:
„Nie zuvor in der Geschichte menschlicher Eitelkeit hatten so viele so wenig so wenigen zu verdanken.“
Wie „Erfolg“ heute falsch verstanden wird
Wie uns die modernen Senkrechtstarter – von Mark Zuckerberg über Adam Neumann bis Sam Bankman Fried oder ARC bis Theranos – immer wieder vor Augen führen, haben sich viele unserer damaligen „Helden“ keineswegs heldenhaft benommen.
An der Wall Street und im politischen Washington sind die bewunderungswerten Helden sogar noch spärlicher gesät. Die historischen Belege dafür sind einer kurzen Erinnerung wert.
Wilson
Anders als Thomas Jefferson, der sich bis zum Tod gegen eine private Zentralbank, die unsere Wirtschaft und unsere „Münze“ übernimmt, gewehrt hätte, stimmte Woodrow Wilson aus politischem Eigeninteresse 1913 dem Gesetz zur Gründung der Federal Reserve und somit der Plünderung der ökonomischen Zukunft des Landes zu.
Zuvor hatte Andrew Jackson (7. US-Präsident) allein die Vorstellung einer solchen privaten Zentralbank schon als „Prostitution unserer Regierung, die den Wenigen zulasten der Vielen dienen würde“ beschrieben.
Die historisch einmalige Vermögensungleichheit, die momentan in den USA herrscht, beweist, dass Jackson Recht hatte.
„FDR“
Die Ursache des Marktcrashs von 1929 war kein lokaler „bank run“; es war vielmehr das heute allzu bekannte Muster aus Niedrigzinspolitik, Schuldenorgien und Wirtschaftsboom (den „roaring 20‘s“), das zu einer Überhitzung der Aktienmärkte führte. Ein Leitmotiv, das sich von Marktcrash zu Marktcrash wiederholt – von 1929 bis 1987, von 2000 bis 2008 oder von 2020 bis zur nächsten Katastrophe, die vor unserem Bug lauert.
Franklin D. Roosevelt (FDR) prägte eine mittlerweile universell verwendete Vorlage: Amerika löst alte Schuldenprobleme, indem…? Ganz genau: indem weitere Schulden aufgenommen werden, die mit abgewertetem Geld finanziert werden.
Indem er den Dollar von der Goldkursentwicklung abkoppelte, legte FDR, wie auch viele andere auf ihn folgende anti-heroische Akteure, das Hauptaugenmerk auf die Manipulation der US-Währung, anstatt das Thema US-Produktivität anzugehen – das einzig wahre „P“ im Begriff BIP.
FDRs makroökonomische Entscheidungen störten die harten aber lehrreichen Lektionen der freien Märkte, nämlich: Heftige Rezessionen folgen stets auf heftige Verschuldung. Denn alles hat seinen Preis…
Politische Entscheidungsträger ziehen aber gerne die Spendierhosen an, wenn es um ihre Wahl und Wiederwahl geht.
Und das Endresultat ist (so hatte ich kürzlich mathematisch und nicht emotional dargelegt) der Tod der Demokratie, der auf dem Rücken des empirisch ebenfalls sichtbaren Tod des Kapitalismus mit angeschleppt wurde.
Nixon
1971 sah sich Nixon mit einer äußert unangenehmen ökonomischen Lage konfrontiert.
Der durch das Bretton-Woods-Abkommen (und die heroische haushaltspolitische Zurückhaltung Eisenhowers und Martins) wiederbelebte Goldstandard der Nachkriegsära bedeutet auch, dass der US-Dollar erneut an ein einschränkendes Asset gebunden war, dem die globalen Märkte und Handelspartner vertrauten.
Doch mit einer ähnlichen Entscheidung, wie sie FDR in den 1930ern getroffen hatte, warf auch Nixon den Goldstandard über Bord und setzte sich erneut über US-Dollar-Halter und die (in Währungsfragen ehrlichen) ausländischen Handelspartner hinweg – und all das nur, um die eigene Macht mittels uneingeschränkter US-Dollar-Liquidität behaupten zu können.
Er versprach, dass der US-Dollar so stark wie eh und je bleiben werde. Er log. Seit 1971 verliert der US-Dollar im Vergleich zu Gold 98 % seiner Kaufkraft.
Gold ist jedoch weitaus ehrlicher in seinem Verhalten als es Politiker mit ihren Worten sind:
In short, and as always, the currency was sacrificed to “save” a broke system and buy political time.
Kurz und knapp, und wie seit Anbeginn der Zeit: Die Währung wurde geopfert, um ein ruiniertes System zu „retten“ und um Wählerstimmen zu kaufen.
Nixon Wahlsieg war überwältigend.
Seine Politik konsolidierte ein Modell, das sich heute als richtungsweisende Perversion freier Marktpreisbildung etabliert hat:
1) Abkopplung des Dollars vom Goldstandard
2) Zinssenkungen, um kurzfristige Spekulation zu fördern, was
3) letztlich zu unnatürlich großen Marktblasen und -korrekturen führt
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Das Greenspan-Monster
Der zündende Funke hinter dem Marktcrash von 1987 waren ironischerweise Ängste / Gerüchte, der neue Sheriff (Alan Greenspan) werde dem großen Wall-Street-Rausch jetzt mit „Volcker-artigen“ Zinserhöhungen ein Ende setzen.
Und so fiel der Aktienindex innerhalb eines Tages urplötzlich um 23 % – doppelt so stark wie am schlimmsten Tag des Crashs von 1929.
Noch verblüffender als dieser „Black Monday“ war allerdings die Lazarus-artige Wiederauferstehung des Marktes, welcher sich am folgenden „White Tuesday“ wie von selbst erholte: Ab 12.30 Uhr des Folgetages ging eine Welle von Kaufaufträgen ein, mit denen die Panik wie von Geisterhand schlagartig beendet war.
Die US-Notenbank unter Greenspan war also eindeutig keine „Volcker-2.0-Fed“ (und auch keine Bill-Martin-Fed); vielmehr erhielten die unberechenbaren Märkte und die überbewertete Wall Street Hilfe vom Ursprungs-Patient des aktuellen Marktblasen-Zyklus‘.
Also: Anstatt schmerzhafte Korrekturen (sprich den normalen Marktkater oder das, was die Österreicher „konstruktive Zerstörung“ nennen) zuzulassen und ohne den Investoren eine Lektion über Derivate, Finanzhebel und andere Landminen erteilt zu haben, mit denen das Terminhandelsparkett des S&P (der an einem Tag um ganze 29 % einbrach) übersät war, schritt die US-Notenbank mit eimerweise billigem Geld ein und verhinderte den reinigenden, knallharten, aber herzlichen natürlichen Lauf der Marktkorrekturkräfte von vorneherein.
Die moderne Wall Street – Fast nur noch Antihelden
Selbstsüchtige, karrierebesorgte Entscheidungsträger, die ein Umfeld schaffen, in dem der US-Dollar ungehindert, Kredit billig und Regulierung lax ist (oder „kreativ“ gehandhabt wird), bleiben beliebt, werden reich und behalten ihre Jobs.
Und das Mantra, das an der Wall Street jeder kennt, laut: „Bären werden gefeuert, Bullen angeheuert.“
Einer solche Denkweise entspringen clevere Markt-Akteure, die ungehindert ihre Intrigen in einem Umfeld permanent wachsender Marktblasen schmieden, in dem Insider-Wale gedeihen und das Plankton aus Mittelklasse- / Kleinanlegern besteht.
Das Börsenparkett und der moderne Derivatekrebs
Irrationales Kreditwachstum führt dazu, dass sich in jeder Anlageklasse ein Krebsgeschwür bildet. Selbst an den einst bescheidenen Handelsbörsen.
Und so kam es, dass an einer markttheoretisch noch bescheidenen Börse mit Sitz in Chicago ein weiterer Antiheld, Leo Melamed, seine Ideen verwirklichte und Terminkontrakte (die ursprünglich mit dem bescheidenen Gedanken geschaffen wurden, einfachen Landwirten und Lieferanten dabei zu helfen, Preisschwankungen zu entschärfen) auch auf globale Währungen anwendete.
Nach Rücksprache mit gut bezahlten „Beratern“ wie Alan Greenspan und anderen kreditfreundlichen, eigennützigen Köpfen (darunter Milton Friedman) erhielt Melamed kurz darauf grünes Licht für den Einsatz auf breiter Front; durch den Einsatz süchtig machender Finanzhebel wurde nun der gesamte Währungsbereich auf eine ganz neue Ebene spekulativer Alchemie gehoben.
Vier Jahrzehnte später übertraf das stündliche Währungsvolumen (aber auch Risikovolumen), das an der ausschließlich von Bankern betriebenen Handelsbörse getradet wurde, das jährliche Transaktionsvolumen der ursprünglichen, allein von Landwirten genutzten, Warenbörse (MERC).
Wie alle Märkte nach 1971 haben sich auch die Börsensäle längst in ein Kasino verwandelt, in dem (dank des Einsatzes derivativer Zeitbomben) Wachstumsraten von verblüffenden 50.000 % erzielt wurden, wobei das Verhältnis zwischen Absicherungsvolumen und der Aktivitätsrate beim eigentlich gehandelten Basiswert auf bis zu 100:1 gespreizt wird.
Diese „modernen Derivate-Zechen“ (deren theoretischer Risikowert inzwischen die Grenze zu den Billiarden-Beträgen überschritten hat) sind nichts anderes als gehebelte, kanzeröse heiße Eisen, deren Risikograd, aber auch gewollter Verwirrungsgrad, bei der nächsten Liquiditätskrise noch eine Rolle spielen wird.
Kurzum: Das hier hat nichts mehr mit den Warenbörsen unserer Großväter zu tun…
Long Term Capital Management
Ein weiteres Beispiel für nicht-heldenhaftes Benehmen endete 1998 mit dem Zusammenbruch von LTCM – alias Long Term Capital Management –, eines Hedgefonds, der auf der Höhe seiner trunkenen Pracht eine Bilanzsumme von 125 Mrd. US$ zusammengehebelt hatte.
Diese in Greenwich (Connecticut) beheimate Kreation des eher unheldenhaften John Meriwethers, ausgestattet mit den besten und intelligentesten Algorithmus-Programmierern der Wall Street sowie Beratern von Nobelpreisrang, sticht als aufschlussreiche Bestätigung dreier Beobachtungen hervor, die bezüglich der Wall Street wiederholt gemacht wurden:
1) Die schlauen Köpfe sind gar nicht so schlau,
2) wann immer übertriebene Finanzhebel im Spiel sind, kommt auch ein Tag der Abrechnung,
3) die Federal Reserve wird der Wall Street erneut unter die Arme greifen (= ihr eigentliches Schattenmandat), sobald die eigenen unanständigen „Eliten“ wieder beim Rauschmittelmissbrauch im Marktverkehr erwischt wurden. Sprich: Trading unter Einfluss von günstigen Kreditkonditionen und somit günstigen Finanzhebelverhältnissen.
Selbstverständlich wurden die Muster (und Lektionen) nach dem Untergang von LTCM nicht ernst genommen, sondern einfach fortgeführt…
Die Antihelden der Dot.Com-Ära…
Als in Connecticut der Rauch über den LTCM-Trümmern langsam verschwand, begann sich mit der „Dotcom-Technologiesektor-Hysterie“ schon eine weitere Vermögensblase abzuzeichnen, die als Ausdruck marktwirtschaftlicher Hochkonjunktur missdeutet wurde.
Rückblickend erscheint die „Dotcom-Implosion“ so offensichtlich. Doch selbst als sie damals einsetzte, herrschte noch (genau wie heute) der Eindruck, der Markt sei… naja… unsterblich, plakativ und surreal.
Man denke nur an Dell Inc.: Dell startete mit 0,05 US$ pro Aktie, wuchs dann auf 54,00 US$ / Aktie (das 1.100-fache!), um schließlich wieder auf einen Aktienkurs von 10,00 US$ abzusacken.
Auch heute haben wir jede Menge Einhörner und die „Magnificent 7“, welche 30 % der S&P-Marktkapitalisierung auf sich vereinigen (und gleichzeitig jedes Kartellrechtsprinzip verletzen, das ich aus dem Jurastudium kenne), die nach wie vor als Sirenen fungieren und „FOMO-Segler“ auf tödliche Felsen locken.
Die Dotcom-Schampus-Party der 1990er endete, wie schon die Vorgängerversion aus den feschen 1920er Jahren, im Ruin: Der S&P verlor 45 %, und der junge, wilde NASDAQ lag 2003, gemessen an seinen vorherigen Höchstständen, bei ganzen 80 % im Minus.
Übrigens: Auch den heutigen Technologie-, Immobilien- und Anleiheblasen wird es letztlich nicht anders ergehen, auch sie werden in Ungnade fallen…
An den Zinsen schrauben, nicht an der Realität
In den Trümmerhaufen der Dotcom-Bubble brachten die marktverliebten Entscheidungsträger der Federal Reserve nun die größten Zinssatzsenkungen auf den Weg, die es bislang gegeben hatte. Nun standen die Weichen richtig für günstige und einfache Kreditversorgung, aber auch für Finanzhebeleinsatz und somit schuldeninduzierte Deformierung der Märkte.
Das heißt also: Die alte Technologieblase wurde mit der Schaffung einer neuen Immobilienblase überwunden.
Darüber hinaus kam es zu einer breiten und beschämenden Welle aus unwirtschaftlichen Fusionen & Übernahmen (M&A), Aktienrückkaufprogrammen sowie fremdfinanzierten Unternehmensübernahmen (LBO).
Zu den Höhepunkten dieses Tiefpunkts „amerikanischer Deal-Kultur“ zählt der Kurssturz der Aktie von General Electrics (GE) von 50 US$ auf 10 US$ pro Anteil. Aber mit welchen Folgen? Reagierte GE-Chef Jeffrey Immelt etwa heldenhaft auf den verdienten Rückschlag? Zog das Unternehmen die notwendigen Lehren aus seiner rücksichtslosen Spekulationspraxis, die General Electrics einen Aktienkurs bescherte, welcher zu Spitzenzeiten noch beim 40-fachen gelegen hatte?
Nein! Der CEO von GE ließ sich stattdessen retten…
Larry Summers
Und dann gibt es noch den ewigen Larry Summers – der eigentliche Ursprungs-Patient der Derivate-Krebserkrankungen…
Larry Summers war Präsident der Harvard-Universität. Er arbeitete für Clinton und diente als US-Finanzminister. Er hatte zahlreiche eigenwillige (und gut bezahlte) Aufritte als Redner. Selbst Ray Dalio hängt mit ihm ab.
Allerdings sollten Referenzen nicht die Sicht auf die Fakten verstellen. Und wie Rouchefoucauld schon vor Jahrhunderten feststellte: Die höchsten Ämter werden selten – wenn überhaupt – von den größten Geistern bekleidet.
Auch wenn die Meinungen darüber natürlich auseinandergehen, so fällt es schwer, Larry Summers nicht als einen der zentralen Architekten des Finanzdebakels von 2008 aufzulisten: „Was Larry Summers falsch gemacht hat“.
Die meisten Veteranen der zeitgenössischen Marktzyklen vor und nach 2008 räumen ein, dass die außerbörslich gehandelten Derivate (OTC derivatives) das Herz der Marktfinsternis von 2008 bildeten.
Schikanierte Helden
Zu dieser Zeit warnte Brooksley Born, damalige Vorsitzende der CFTC (Commodity Futures Trading Commission) offen vor den Gefahren derivativer Natur, die… nun ja… von Derivaten ausgingen.
Doch dann rief der damalige stellvertretende Finanzminister Larry Summers 1998 bei ihr an und schikanierte sie ganz offen: „Ich habe 13 Banker in meinem Büro“, schrie er, „die mir sagen, dass Sie die schlimmste Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg auslösen werden“, sollte sich Born weiterhin für die dringend benötigte Transparenz und die Meldepflichten im außerbörslichen Wertpapierhandel (OTC) einsetzen wollen.
Anschließend wurde sie von Summers auch öffentlich angegriffen; gegenüber dem US-Kongress versicherte er in herablassendem Ton, dass ihre Bedenken hinsichtlich der potenziellen Unübersichtlichkeit dieser Instrumente überzogen seien. Dabei versprach er:
Bei den Parteien, die hinter dieser Art von Kontrakten stehen, handelt es sich größtenteils um hochentwickelte Finanzinstitutionen, die sehr gut in der Lage zu sein scheinen, sich vor Betrug und Insolvenzen der Gegenpartei zu schützen.“
Doch knapp zehn Jahre später (das Volumen des OTC-Derivatemarkts war nicht zuletzt durch Summers Hilfe inzwischen von 95 Bill. US$ auf 670 Bill. US$ angewachsen) mussten wir alle erfahren, dass es eben jene „außerordentlich fähigen“ und „größtenteils hochentwickelten Finanzinstitutionen“ (Bear Stearns, Goldman, AIG et al.) waren, die die schlimmste Finanzkrise (und den schlimmsten „Bail-Out“) seit dem Zweiten Weltkrieg mit sich zogen.
Noch mehr schlechte Ideen, noch mehr Antihelden
Es sei daran erinnert, dass weder Greenspan (2001) noch Bernanke (2008) diese Markteinbrüche kommen sahen. Und natürlich auch kein anderer jener „Helden“, die Spitzenpositionen in den Privatbanken und im US-Finanzministerium besetzten.
Auch Powell wird hier keine Ausnahme sein. Die Erfolgsbilanz der US-Notenbank bei der Vorhersage von Rezessionen oder Marktimplosionen liegt bei 0 von 10.
Apropos „Erfolg“
Ein Mensch, daran erinnert uns Walt Whitman, ist so vieles. Die meisten werden sich vielleicht darauf einigen können, dass wir philosophisch, ökonomisch, moralisch und historisch so aufgestellt sind, dass wir es einfach vermasseln werden – immer wieder und wieder.
Weniger verzeihlich als dieser Mangel an Perfektion ist jedoch der Mangel an Verantwortlichkeit, ja sogar Demut.
Nicht jeder kann ein mutiger Pilot der Royal Air Force sein.
Doch manchmal ist Ehrlichkeit schon heldenhaft genug.
Leider sind die oben angesprochenen Antihelden, aber auch die zahllosen anderen „Wall-Street-Übermenschen“ (deren Einkommen beim 333-fachen des durchschnittlichen Arbeiterlohns liegen) nun überhaupt kein Beispiel für Menschen, die einem höheren Zweck dienen als ihren Einkommen oder Positionen.
Antihelden wie sie sind aber ein Erklärungsansatz für das folgende Diagramm und auch für den neuen Feudalismus, der an den Platz des amerikanischen Kapitalismus getreten ist:
Mehr Aufrichtigkeit – Weniger Antihelden
Aufgrund des nie dagewesenen Schulden- und Geldmengenwachstums nach 2008 stehen wir aktuell vor einem marktwirtschaftlichen, sozialen und politischen Abgrund.
Die heutige Staatsverschuldung von 35 Bill. US$ ist, bei einer Staatsschuldenquote (Schulden:BIP) von 125 bis 130 %, mathematisch untragbar und macht reales (anstatt schuldengetriebenes) Wachstum objektiv unmöglich.
Wir und die Generation unserer Kinder sind heute die Erben der Sünden dieser Antihelden.
Wenn billiger und leicht verfügbarer Kredit zu Marktblasen, vernebelten Anlageentscheidungen und ernüchternden Einbrüchen führt, dann ist für alle absehbar, was kommen wird, wenn sich Powell schrittweise von Zinserhöhung über Zinspause zur Zinssenkung vorkämpft.
Als nächstes steht eine deflationäre Rezession und / oder Marktkorrektur an, auf die „Super-QE“ folgen wird, damit die unbeliebten staatlichen Schuldscheine der USA aufgenommen werden können; schon jetzt rechnet das Congressional Budget Office damit, dass in den nächsten zehn Jahren ein staatlicher Kreditbedarf von 20 Bill. US$ anfällt.
Die Antihelden werden das natürlich nicht offen sagen; und Verantwortung dafür übernehmen werden sie mit Sicherheit nicht.
Sie werden stattdessen lügen und die Schuld für die Probleme von heute und morgen bei Putin, COVID, der Erderwärmung und gegnerischen Parteien suchen.
Gold wird jedoch ehrlicher sein. Gold ist keine Debatte gegen Papier- und Krypto-Geld, sondern eine Stimme von gestern, heute und morgen.
Wenn die Geldmenge in den letzten 20 Jahren verfünffacht wurde, verliert Geld an Wert…
…was auch erklärt, warum Gold, selbst bei den derzeitigen Höchstständen, immer noch unterbewertet ist, wenn man es im Verhältnis zum weit gefassten Geldmengenaggregat betrachtet:
Wie in jeder vorausgegangenen Liquiditäts-, Markt- und politischen Krise wird Gold wieder eine weitaus bessere Vermögensabsicherung sein als alle entwerteten Währungen zusammen. Schließlich sind diese so konzipiert, dass sich nationale Schuldenkatastrophen einfach mit entwertetem Geld „weginflationieren“ lassen.
Das erklärt auch, warum Gold offiziell, wenngleich vorsätzlich ignoriert, den Rang einer erstklassigen Anlage (Tier-1-Asset) genießt und auch größeren Zuspruch als die US-Staatsanleihe und der US-Dollar findet (und dabei besser abschneidet). Es zeigt außerdem auf, warum Gold seit Beginn aller Aufzeichnungen als historisch bestätigte Antwort auf Währungskrisen gilt.
Darüber hinaus wird klar, warum keiner unserer Antihelden – von Washington bis Brüssel – sich laut über Gold äußern will. Man ist dort buchstäblich allergisch gegen ungeschönte Wahrheiten, historische Lektionen oder grundlegende Mathematik.
Eine informierte Minderheit aus anspruchsvollen Anlegern wird sich jedoch immer gegen die goldenen Zungen der Antihelden wappnen – zeitlos und natürlich abgesichert mit goldenen Barren.
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Es war schon immer unvermeidlich, dass der GOLD-Preis eine Million US$ erreichen würde.
Und jetzt sind wir an diesem Punkt!
Der Preis für einen 400-Unzen-Goldbarren hat jetzt eine Million US$ erreicht.
Die Marke von einer Million US$ wurde am 16. August 2024 erreicht – 53 Jahre und einen Tag nachdem sich die USA (Nixon) mit der Schließung des Goldfensters dauerhaft vom Wertspeicher-Status des US-Dollars verabschiedeten.
Schauen wir kurz zurück auf die Preisentwicklung eines solchen 400-Unzen-Goldbarrens seit 1971:
Ist der Wert von Gold seit 1971 also um das 71-fache gestiegen? (71 x 14.000 US$ = 1 Mio. US$)
Nein, natürlich nicht. Der Wert des US-Dollars ist um 98,5 % eingebrochen!
Oder anders betrachtet: Wie viele Unzen Gold bekam / bekommt man für 14.000 US$?
Für die 53 Jahre zwischen 1971 und 2024 ergibt sich ein Kaufkraftverlust von 98,5 %.
Überlegen Sie mal: Hätten Sie im Jahr 1971 14.000 US$ auf Ihr Konto gelegt, bei einem Durchschnittszins von sagen wir 4 %, dann hätten Sie heute 116.000 US$. Das ist ein Riesenunterschied zu jener einen Million US$, die Sie heute besäßen, hätten Sie den ursprünglichen Geldbetrag in Gold – in ECHTES GELD – investiert.
Aber was bedeutet eigentlich „die Schließung des Goldfensters“?
Es bedeutet eigentlich nur, dass mit dem 15. August 1971 kein Investor (weder privat noch staatlich) mehr US-Dollars in Gold konvertieren konnte.
DUMMHEIT DES WESTENS
Bevor wir zu den fatalen Konsequenzen dieser Entwicklung kommen, wollen wir noch einen Blick auf die Dummheit des Westens werfen.
Schauen wir uns dazu an, wie der Westen die zukünftigen Folgen dieser Entscheidung einschätzte – hier aus Sicht des US-Präsidenten Nixon vom 15. August 1971:
NIXONS LÜGEN
- „Vorübergehende Aussetzung der Konvertierbarkeit von US$ in Gold“
- „Wirtschaftsstärke als Grundlage von Währungsstärke“
- „Euer Dollar wird auch morgen noch genauso viel wert sein“
WEISHEIT DES OSTENS
Kommen wir nun zur Weisheit des Ostens (Maos), wie sie aus einer Mitteilung der Chinesischen Volkszeitung – des offiziellen staatlichen Presseorgans – hervorging:
CHINA SAH ES KOMMEN:
Aus der Chinesischen Volkszeitung von August 1971:
„Diese unpopulären Maßnahmen zeigen, wie ernst es um die Krise der US-Wirtschaft sowie den Verfall und Niedergang des gesamten kapitalistischen Systems steht.“
„[Diese Maßnahmen] markieren den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt […]. Auch Nixons neue Wirtschaftspolitik wird es nicht schaffen, die USA aus ihrer finanziellen wie ökonomischen Krise zu holen.“
Die USA (Nixon) sagten also: „Euer Dollar wird auch morgen noch genauso viel wert sein.“
Und China meinte: „Diese Maßnahmen markieren den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt.“
Der Westen ist also nur an sofortiger Belohnung interessiert: Schuldscheine ausgeben, um sich kurzfristigen Wohlstand sowie Wählerstimmen zu erkaufen, was zu “Verfall und Niedergang“ führt.
VERFALL UND NIEDERGANG DES WESTENS
Schauen wir uns jetzt den „Niedergang und Verfall“ der USA und des Westens an, der sich perfekt anhand des Absturzes des US-Dollars zeigen lässt.
Hier sehen wir die Entwicklung des US-Dollars seit August 1971:
Der Dollar-Crash – seit der temporären Abwertung des US-Dollar durch Nixon im Jahr 1971 und entgegen all seiner Beteuerungen, der Dollar der US-Bürger werde auch zukünftig noch genauso viel wert sein. US$-Wertverlust 98,5 %. Weitere 99 % Verlust stehen an.
1971 sagte Nixon, dass die „Wirtschaftsstärke Grundlage für Währungsstärke“ sei.
Hmmm…
Ein 98,5%iger Wertverfall des US-Dollars (effektiv, also gemessen in Gold) seit 1971 lässt sich wohl kaum als „genauso viel wert“ bezeichnen.
Den US-Dollar in Gold zu messen, ist die einzig korrekte Methode, um die wahre Kaufkraft des US-Dollars zu ermitteln. Währungen anhand von Währungen zu messen, ergibt überhaupt keinen Sinn. Ein solche Messung zeigt nur, welche Währung im Entwertungswettlauf vorne liegt.
Was den US-Dollar und alle westlichen Währungen zerstören wird, ist exponentielles Schuldenwachstum, allen voran in den USA.
DIE USA: AUF DEM WEG INS VERDERBEN
Die Tabelle illustriert diesen Weg ins Verderben, auf dem sich der US-Dollar jetzt unausweichlich befindet:
Wenn die Staatsverschuldung seit der Schließung des Goldfensters durch Nixon im Jahr 1971 um das 82-fache gestiegen ist und die Wirtschaftsleistung des Landes im gleichen Zeitraum nur um das 26-fache stieg, dann lässt sich unschwer erkennen, dass dem US-Motor gerade der Treibstoff ausgeht.
Schauen Sie sich nur die super-exponentielle Schuldenphase seit 2009 an – also dem Jahr, in dem die Große Finanzkrise eigentlich zu Ende gewesen sein sollte. Seit 2009 hat sich die Verschuldung der USA verdreifacht, während sich das BIP nur verdoppelte.
Natürlich ist damit längst nicht alles zu Ende.
Zur Erzeugung von Wirtschaftswachstum werden immer mehr Schulden benötigt. Folglich ist auch die Staatsschuldenquote der USA seit 1971 von 39 % auf 122 % gestiegen.
Bei einer Staatsschuldenquote von über 90 % bewegen wir uns im Bereich „Schrott bzw. Ramsch“; 122 % entsprechen dann schon dem Niveau einer Bananenrepublik.
Doch auch hier ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
Eine rein statistische Hochrechnung des aktuellen Verschuldungstrends zeigt uns, dass die Staatsverschuldung im Jahr 2023 bei 100 Billionen US$ liegen wird.
Ich habe allerdings häufig darauf hingewiesen und erklärt, wie schnell exponentielle Entwicklungen ablaufen: GOLD & SILBER: DIE ECHTE BEWEGUNG BEGINNT ERST NOCH.
Das Fazit ist simpel:
Die Regierungen der USA und auch aller westlichen Länder zerstören die Grundstrukturen unserer Gesellschaften, indem sie permanent mehr ausgeben, als sie verdienen. Und selbst das Wort „verdienen“ ist an dieser Stelle trügerisch.
Staaten verdienen im Grunde nichts. Sie belasten die Menschen gezielt und ohne deren Einverständnis mit Steuern und anderen Gebühren. Nachdem es jahrzehntelang unter hoher Besteuerung gelitten hat, ist das Volk inzwischen „sozialisiert“; es erwartet, dass der Staat für alles aufkommt.
Wollen die Menschen in den USA und Europa hunderte Milliarden US$ für die Ukraine ausgeben? Wollen sie ähnlich viel Geld für Immigranten ausgeben, von denen viele z.B. bei Unterbringung, sozialer Absicherung, medizinischer Behandlung etc. bevorzugte Behandlung genießen?
Im Grunde weiß ja niemand, was das Volk möchte, weil es nie gefragt wurde. Ich bezweifle aber, dass es solchen Ausgaben zustimmen würde, wenn es etwas zu sagen hätte.
WOHER KOMMT DAS GELD?
Auch die Frage, woher das ganze Geld stammt, wird nicht gestellt. Es wurde definitiv nicht vom Staat verdient.
Der Staat hat nicht einmal das Geld, das er auszahlt. Er schöpft sich das Geld einfach aus dem Nichts und produziert permanent steigende Defizite, die wiederum zu exponentiell steigender Verschuldung führen.
Die Menschen sind ruhig gestellt, weil sie glauben, der Staat wird es schon bezahlen. Niemand scheint zu verstehen, dass diese Schulden die Schulden des Volkes sind.
KONSEQUENZEN
Völlig klar ist aber auch Folgendes: Das Volk wird es sich niemals leisten können, diese Schulden durch Steuern und andere Abgaben zurückzuzahlen. Niemand begreift, dass all das in der Endkonsequenz zu einem katastrophalen Einbruch des Geldwertes, zu Armut, Hunger, zahlreichen Güterknappheiten, Obdachlosigkeit, sozialen Unruhen und möglicherweise Krieg führen wird.
Und sobald das Land diese Stufe erreicht hat, ist auch der Staat machtlos. Er ist zahlungsunfähig und hat keine Mittel für Zuschüsse mehr. Das Risiko von Anarchie ist dann hoch, weil dem Staat kaum noch Instrumente bleiben, um Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten.
Doch was führt uns zu dieser Vorhersage einer „düsteren Epoche“? Dazu braucht es keine prophetischen Fähigkeiten; allein intensive Beschäftigung mit Geschichte reicht dazu aus. Lesen Sie dazu bitte auch „DIE DUNKLEN JAHRE SIND DA, TEIL II“ – die Aktualisierung eines Artikels, den ich ursprünglich 2009 veröffentlicht hatte. Er ist heute sogar noch wichtiger als 2018.
Als Beispiel sei nur die Fehlverwaltung der nationalen Finanzen durch die US-Regierungen genannt, die unausweichlich in die Knechtschaft führt. Seit den frühen 1930er Jahren haben die USA praktisch jedes Jahr (abgesehen von einer Handvoll von „Ausnahme-Jahren“) die Staatsverschuldung erhöht. Selbst während der sogenannten „Überschussjahre unter Clinton“ stieg die Verschuldung. Die Überschüsse waren also nur Scheinüberschüsse.
EIN FIKTIVES FANTASY-SPIEL
Heutiges Wirtschaftswachstum hat seinen Ursprung in der Schöpfung von Krediten, denen es komplett an intrinsischem Wert fehlt; diese Form des Wachstums ist somit nur Scheinwachstum bzw. fiktiv.
Die Welt wird bald verstehen, dass all das nur ein Fantasy-Spiel ist, bei dem unechte, billionenschwere Vermögenswerte mithilfe von Billionen und Billiarden (einschließlich Derivate) Schulden erzeugt werden, die aus dem Nichts geschöpft wurden.
In den kommenden Jahren wird der Welt realisieren, dass Schulden überhaupt keinen Wert haben, weil weder Staaten noch Unternehmen oder Privatpersonen in der Lage sind, ihre Schulden zurückzuzahlen oder auch nur für die Zinsen aufzukommen.
Man darf nicht vergessen, dass die globale Verschuldung offiziell bei 350 Billionen US$ liegt; hinzu kommt ein großer Teil der Derivate-Zeitbombe, der in die Billiarden US$ gehen könnte. Ein großer Teil davon wird sich in Schulden verwandeln.
Wenn die Schulden implodieren, implodieren auch die aufgeblähten Vermögenswertkurse.
Die Milliardäre werden ihre Nullen (die Nullen ihrer Vermögenswerte) ganz oder größtenteils verlieren; den billionenschweren Unternehmen wird es genauso ergehen.
Der Vermögenstransfer wird schockierende Ausmaße annehmen. Die Vermögenden haben das meiste zu verlieren. Einige von ihnen waren clever und sind frei von Schulden. Die meisten haben aber auf Kredit investiert und werden alles verlieren.
Alle werden leiden, ob reich oder arm. Doch die armen und normalen Menschen werden am meisten zu leiden haben – ohne Reserven und ohne Sicherheitsnetz, aber mit einem insolventen Staat, der ihnen nicht helfen kann.
Die wenigen, die verstanden haben, dass Rohstoffe die Quelle zukünftigen Wohlstands sind, werden natürlich in einer besseren Lage sein. Auch der Technologiesektor wird zu den Wachstumsbereichen gehören; aktuell ist er aber noch überbewertet, so wie damals in den 1990er Jahren.
Die rohstoffreichen BRICS-Staaten werden zu den großen Nutznießern zählen, während der schuldenverseuchte Westen das Ende einer großen Ära durchläuft. Derart große Verschiebungen vollziehen sich über Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte hinweg.
Die Anfangsphase könnte aber besonders schnell und höchstwahrscheinlich auch besonders heftig für die Welt verlaufen – im Westen wie im Osten…
So viele Faktoren spielen dabei eine Rolle.
Wirtschaftlicher Abschwung, Finanzkollaps, Kriege, politische und soziale Unruhen, Armut, Nahrungsmittelknappheit und auch Massenmigration haben in der Vergangenheit schon zu großen kulturellen Umwälzungen geführt.
Wie können wir so sicher sein, dass all das stattfinden wird?
Die Geschichte zeigt es uns – und zwar mit großer Sicherheit. Die Geschichte lügt nie, sie lässt uns nie im Stich, anders als lügende Politiker, die uns, und zwar ausnahmslos, für ihr politisches Überleben im Stich lassen.
Natürlich erfahren wir aus der Geschichte nicht, wann Dinge passieren werden. Der exakte Zeitpunkt bleibt also stets unbekannt.
Wir wissen aber: Nie zuvor in der Geschichte hat die Welt eine globale Schuldenblase dieser Dimension erlebt.
Somit wird die Frage nach dem genauen Zeitpunkt fast schon irrelevant.
Es ist wichtig, zu verstehen, dass das Risiko heutzutage auf der ganzen Welt höher ist als jemals zuvor in der Geschichte.
DOLLAR, GOLD UND BÖRSENKONTROLLEN
Wie ich in diesem Artikel gezeigt habe, kann es buchstäblich als sicher gelten, dass der US-Dollar in den kommenden Jahren kontinuierlich und steil fallen wird.
Da es seit 1971 kein Goldfenster mehr gibt, das sich schließen ließe, wird die US-Regierung mit größter Sicherheit auf Devisenkontrollen zurückgreifen, wenn der Dollar fällt. Es würde mich nicht überraschen, wenn diese schon relativ bald eingeführt werden; der genaue Zeitpunkt ist aber irrelevant. Das Risiko besteht heute! Und jetzt ist es an der Zeit, Vorbereitungen zu treffen.
Folglich wäre es für Amerikaner vorteilhaft, Kapital oder Vermögenswerte so schnell wie möglich außerhalb des Landes zu haben. Physisches Gold und Silber sind hier die eindeutig besten Vermögensanlagen, weil sie auch vor Dollar-Entwertung schützen.
Die Schweiz und Singapur sind eindeutig passende Orte für Goldeigentum. Die Schweiz hat eine starke Währung und eine sehr stabile Ökonomie. Es ist unwahrscheinlich, dass es hier zu Devisenkontrollen käme.
Extrem wichtig ist auch Folgendes: Halten Sie Ihre Edelmetalle nicht über ein US-Unternehmen oder über andere US-Körperschaften; von ihnen kann die US-Regierung die Rückgabe und Rückführung der Gold- und Silberbestände aus ausländischen Tresoren erzwingen.
Halten Sie Ihre Metalle stattdessen über ein Schweizerisches oder singapurisches Unternehmen, das keine Verbindungen zu den USA hat.
DIE MEISTEN MENSCHEN KÖNNEN SICH EIN WENIG GOLD ODER SILBER LEISTEN
Wer über kleine oder große Ersparnisse verfügt, sollte darüber nachdenken, diese in physische Edelmetalle zu stecken; sie können den Unterschied zwischen Überleben und Elend machen.
Die meisten Menschen können es sich leisten, jeden Monat ein paar Silbermünzen zu kaufen; viele können es sich leisten, einen oder mehrere kleine Goldbarren oder Goldmünzen zu kaufen.
Angesichts der zunehmend schneller verlaufenden Entwertung des US-Dollars (und anderer Währungen) sowie der vermehrten Umstellung der Zentralbankenreserven von US-Dollar auf Gold, werden wir in den kommenden Jahren eine Goldaufwertung um ein Vielfaches erleben. Und wie ich immer wieder sage: Die echte Bewegung bei Gold und Silber beginnt erst noch!
Doch in erster Linie ist ein harmonischer und enger Kreis aus Familienmitgliedern und Freunden entscheidend, um in den anstehenden schwierigen Zeiten überleben zu können.
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Die politische Meinungsvielfalt ist fast so überwältigend groß wie die Gesamtheit finanzieller Standpunkte – von Bulle bis Bär, von links bis rechts.
Es gibt aber noch Unterschiede, oder?
Politische Meinungen stützen sich, anders als beispielsweise Markteinschätzungen, viel häufiger auf Emotionalität, mediale / parteipolitische Einflussnahme oder gar auf kalifornische Frisur-Trends – anstatt auf simple Mathematik.
Doch auch im gesamten Spektrum von negativen bis euphorischen Marktexperten gilt: Zur Bekräftigung von Vorurteilen, Euphorie und Gruppendenken darf selbst die Mathematik ignoriert werden.
Idealerweise wären unsere Politik und unsere Anlageentscheidungen deutlich rationaler; doch wie Geschichte und Philosophie zeigen, ist der Mensch eben eines nicht: rational.
Ergänzt man menschliche Irrationalität mit expliziten Lügen und Fehlinformationen (wie z.B. Mainstream-/ Traditionsmedien und eigen- statt allgemeinnützige „Führungspersonen“), so können die eigentlich angestrebten rationalen Abwägungsprozesse doch sehr schnell auf undurchsichtige Abwege gebracht werden.
Beispiel Joe Biden…
Seit dem ersten Tag seiner Amtszeit dürfte eigentlich jeder (links wie rechts) erkannt haben, dass es mit Bidens mentalen Zustand definitiv bergab geht.
Es gibt unzählige physische und verbale Beispiele für Bidens „amtsenthebungsverdächtig ausdruckslosen“ Gesamtzustand.
Genauso unzählig waren auch die Anstrengungen seiner „Chef-Kaschierer“ (angefangen bei der Vizepräsidentin, über die Pressesprecher und das Kabinett bis hin zu den Point-of-View-“Journalisten“), die jahrelang versucht haben, diese offensichtliche Tatsache zu verstecken, zu verleugnen oder abzustreiten. Wobei die Lüge von Bidens robustem Geisteszustand so lange wiederholt wurde, bis die Massen ihnen auch geglaubt hätten, dass der Himmel grün und das Grass blau ist.
Doch dann kam der Moment der Wahrheit – während einer Wahlkampfdebatte, als Biden ganz allein war, ohne Prompter, Knopf im Ohr, Stichwortkarte oder den Ellenbogen seiner Frau.
Kaum verwunderlich, dass er vor den Augen der Welt katastrophal scheiterte.
Nicht mal wichtige Stimmen wie der Schauspieler George Clooney oder die „Journalistin“ (Schauspielerin?) Rachel Maddow konnten ihn da noch vor unseren Augen und Ohren schützen.
Kurz darauf verkündete Biden das Ende seiner Kandidatur.
Was für eine Überraschung…
Kurz und knapp: Vor den Augen der ganzen Welt wurde eine eigentlich seit Jahren durchschaubare (und vorsätzlich ignorierte) Lüge plötzlich aufgedeckt: Der Kaiser trägt keine Kleider (bzw. der Präsident hat keinen blassen Schimmer)!
Diese traurige Tatsache hätte eigentlich nicht parteipolitisch, sondern moralisch diskutiert werden sollen.
Doch was hat das alles mit Märkten, Portfolios und Ihrer Währung zu tun?
Die Antwort lautet: Jede Menge!
Lügen, Leugnen und öffentliches „Gaslighting“ als Muster
Analog zum Biden-Beispiel (Stichwort: Leugnen als politisches Muster) werden auch im ökonomischen Bereich ganz ähnliche Schablonen angesetzt: Seit Jahren zeichnen unsere Zentralbanker, unsere schuldensüchtigen (sowie ökonomisch minderjährigen) Politiker und unsere zutiefst ahnungslosen Finanzmedien ein Muster aus Lügen, Leugnung und öffentlichem „Gaslighting“.
Die Banker…
Alle (und ich meine alle!), die für eine der großen Wall-Street-Banken gearbeitet haben, wissen Folgendes: „Bären“ werden gefeuert, „Bullen“ befördert.
Warum?
Weil die Banken vor allem ein Geschäftsfeld beackern: Kundeneinlagen hebeln, damit am Jahresende Boni fließen, weshalb der Ausstoß riskanter (aber nicht kundenorientierter) „Produkte“ niemals abreißen darf. Diese haben zwar nichts mit langfristigem Wert, dafür aber sehr viel mit dem ständigen Abkassieren kurzfristiger Gebühren zu tun.
Jeder ehrliche Banker, der die finanziellen Massenvernichtungswaffen, die in diesen Banken entwickelt werden, in Frage stellt (von den MBS-Derivateprogrammen bis hin zu den heutigen „Private-Debt-Fonds“ und notleidenden CRE-Krediten), wird vor die Tür gesetzt.
Die Federal Reserve…
Auch unter unseren Zentralbankern sind solche Finanzeitelkeiten weit verbreitet.
Eine kurzfristige Machtposition auf Kosten von längerfristigem Wohlstand – so lautet das falsche Spiel, das in der Federal Reserve gespielt wird und das gleichzeitig als der sicherste Weg zu einem Nobelpreis für Wirtschaft (Bernanke) oder einem prestigeträchtigen Posten in US-Finanzministerium (Yellen) gilt…
Allerdings erinnert uns Thomas Hoenig, einer der wenigen Offenmarktausschuss-Akteure (und Präsidenten der Kansas City Fed), die noch von Integrität zeugen, an Folgendes: Eine korrekt geführte US-Notenbank sollte „langfristige Politik betreiben und die kurzfristigen Entwicklungen sich selbst überlassen“.
In der Praxis macht die Federal Reserve, das gesteht selbst Hoenig, das genaue (und scheußliche) Gegenteil.
Seit Jahren mahnt Hoenig (aber auch die wenigen unter uns, die das sagen, was sie denken, anstatt blind das zu machen, was man ihnen sagt), dass sich die US-Notenbank (von Greenspan bis Powell) eher darum sorgt, wie Banken oder Anleihen in der nächsten Krise gerettet werden können, anstatt sich darum zu kümmern, dass die nächste Generation nicht unter permanentem Inflations- / Währungsruin zu leiden wird, der durch die widerwärtige „Finanzierungs- und Geldschöpfungspolitik“ der heutigen Federal Reserve überhaupt erst erzeugt wurde.
Die Politiker…
Genau diese musterhafte Kurzsichtigkeit und diese „Ich-Zuerst“-(Zum Teufel mit der Nation!)-Einstellung ist, wen wundert es, gerade in den Hallen der politischen Entscheidungsfindung am deutlichsten ausgeprägt.
Der US-Kongress ist ein Ort, wo Kens & Barbies & stolpernde Achtzigjährige, die unter extremem Lobbyismus sowie peinlicher Mathematikschwäche leiden, ihr Land wie auf Crack defizitfinanzieren, damit es für die anstehenden Wiederwahlen reicht, während die Rechnung (und das Zwillingsdefizit) an unsere Kinder weitergereicht wird…
Kurzum: Sie klammern sich an die Macht, obwohl es eindeutig bergab geht.
Das dürfte auch erklären, warum eine ganze Partei jahrelang hinter einem quasi zombifizierten Präsident Biden stehen konnte: Solange ihre Maschine (und ihr seliger Idiot) an der Macht war, konnten sie um persönliche Beförderungen, Macht und Reichtum in der Behörde X,Y oder Z wetteifern.
Für diese Art von Politikern (Republikaner wie Demokraten) lautet die Parole nicht mehr „Fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt!“, sondern nur noch „Was tut Washington DC für mich und meine Biographie?“, während die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den USA gerade erst einen neuen Höchststand seit 2020 erreicht hat…
Derart explizite Selbstbezogenheit, Arroganz und vorsätzliche ökonomische / schuldentechnische Ignoranz sind Symptome von Dekadenz und Niedergang, welche bisher dem unausweichlichen Untergang aller großer Nationen vorausgingen.
Die Große Amerikanische Schuldenlüge
Genau wie Bidens geistige Gesundheit ist auch Amerikas verborgener finanzieller Gesundheitszustand eine perfekte Hommage an die ganzen Ablenkungsmanöver, mit denen die Haiflossen, die seit Jahren um unseren wirtschaftlichen Wohlstand kreisen, ausgeblendet werden. werden.
Und dennoch warnen wir und andere seit Jahren offen und aufrichtig vor diesen klaren und unwiderruflichen Risiken, während wir von der Wall Street sowie von anonymen und feigen Verfassern von YouTube-Kommentaren als „Schwarzmaler“ stigmatisiert werden.
Was für eine Ironie…
Aufrichtigkeit ist entscheidend
Seit über vier Jahren suchen wir das digitale Rampenlicht, weil die westliche Staatsverschuldung im Allgemeinen und die US-Staatsanleihe im Besonderen auf eine Implosion zurast, für die sich weder COVID, Erderwärmung, Putin oder gar kleine grüne Männchen vom Mars verantwortlich machen lassen. Sogar noch viel länger warnen wir schon davor, dass Länder nicht das Drei- bis Vierfache ihrer Einnahmen ausgeben bzw. leihen können, indem sie die Außenstände durch grundlagenlos produzierte Liquidität monetisieren, ohne dabei letztlich nicht auch die eigene Währung zu zerstören und ein inflationäres Feuer zu entfachen – ein Thema, bei dem die US-Notenbank zu 100 % falsch lag.
Übrigens führt dieses Feuer konsequent zu sozialen Unruhen und Kriegen als Ablenkungsmanöver, gefolgt von einer demokratieunwürdigen Zentralisierung, die von politisch extrem linken oder extrem rechten Kräften vorangetrieben wird.
Unterdessen entfalten diese Kräfte – Währungsentwertung, Inflation, Krieg und soziale Unruhen – TATSÄCHLICH LÄNGST überall ihre Wirkung – zur ratlosen Bestürzung und Verleugnung unserer sogenannten „Eliten“.
Und genau wie Bidens Ja-Sager, Vetternkapitalisten, positionsgierige Lakaien und mitschuldige Mediensprachrohre ist auch unsere Finanz- und Politik-Elite tagtäglich darum bemüht, das Offensichtliche zu ignorieren und uns ihr kunstvoll verpacktes Märchen vom Defizit ohne Reue aufzuzwingen.
Glücklicherweise, und analog zum oben geschilderten „Biden-Muster“, können irgendwann auch die cleversten Lügen nicht mehr über die mathematisch und historisch belegten Realitäten von Nationalstaaten hinwegtäuschen, die sich, nach dem Sprung von der selbstgeschaffenen Schuldenklippe, im freien Fall befinden.
Anzeichen eines löchrigen Narrativs
Vor Kurzem veröffentlichte beispielsweise die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die Mutter aller Zentralbanken, ihren Jahresbericht, der von den Medien, vom politischen Washington und von der Wall Street weitestgehend ignoriert wurde.
Endlich (im Jahr 2024!) schrieb die BIZ das, was wir seit Jahren sagen: Wenn das Wirtschaftswachstum stärker schrumpft, als die Verschuldung wächst, dann macht das die Staatsanleihen schwächer, und nicht stärker.
Wenn Staatsanleihen schwächer werden (also abgestoßen werden), dann fallen ihre Preise und ihre Renditen steigen.
Wenn ihren Renditen (mathematisch) steigen, dann steigen auch die Zinssätze.
ABER der Knackpunkt ist folgender:
Steigende Zinsen + historisch beispiellose Verschuldungsstände = die K@cKe ist am D@mPfen.
Der „Biden-Moment“ am Anleihemarkt
Das wäre dann quasi der „Biden-Moment“ des 130 Billionen US$ schweren globalen Kreditmarkts.
Selbst die BIZ gibt zu, dass der Anleihemarkt, genau wie der aktuelle Kaiser Amerikas, wahrscheinlich keine Kleider trägt.
Und trotzdem möchte die Mehrheit weiterhin an die Märchen-Erzählungen glauben, dass alles gut ist (und bleiben wird), und Dinge wie Rezession und Inflation außen vor lassen….
Dementsprechend ist die überwiegende Mehrheit der Investoren und Bankenvertreter weiterhin bemüht, sich selbst und die Welt davon zu überzeugen, dass sinkendes Wirtschaftswachstum – ja, selbst eine Rezession – zu einem „Goldlöckchen“-Szenario führen wird. Und das wäre eine Welt, in der der Absatz staatlicher „Fluchthafen“-Anleihen steigt (und nicht fällt), was, laut dieser kollektiven Fantasie, steigende Anleihepreise und somit sinkende Anleiherenditen und Zinssätze vorzeichnet.
Das, liebe Leute, ist – auf ökonomischer Ebene – in etwa das Gleiche, wie zu glauben, Joe Biden werde der nächste Jeopardy!-Champion oder würde im nächsten olympischen Marathon-Rennen Gold gewinnen…
Natürliche gegen Unnatürliche Kräfte
Den über 800 Doktortitelträgern der US-Notenbank zum Trotz (die beim Thema Inflation komplett falsch lagen) und ungeachtet aller seligen Idioten unter den demokratischen / republikanischen US-Abgeordneten werden natürliche Kräfte (d.h. Angebot und Nachfrage) menschliche Kräfte (d.h. Dummheit und Eitelkeit) letztendlich bezwingen.
Das heißt: Nicht einmal die Federal Reserve oder andere Zentralbanken können die Zinssätze kontrollieren; stattdessen haben die natürlichen Kräfte der Anleihemärkte das letzte Wort.
Wenn die Nachfrage nach den unbeliebten Schuldtiteln überschuldeter Länder fällt, dann werden deren Renditen und Zinsen so weit ansteigen, dass sie sich niemand mehr leisten kann.
Diese Realität (auch bekannt als Moment der fiskalischen Dominanz) kann nur mit Falschgeld monetisiert / finanziert werden, was definitionsgemäß inflationär ist.
Das ist, wie auch Bidens geistiger Zustand, komplett offensichtlich – und außerdem simple Mathematik.
Inflation zerstört die Kaufkraft des „Vermögens“, an dem der Wert Ihrer Sparkonten, Lohnabrechnungen, Portfolios und Hinterlassenschaften bemessen werden.
Denken Sie darüber nach – mit offenen Augen und Ohren!
Apropos Natur…
Anders als die meisten Banker, Politiker und künstlichen Marktblasen verfügt die Natur über eine eingebaute Ehrlichkeit, die, ob grausam oder gnädig, bewirkt, dass sich unnatürliche menschliche Interventionen selbst wieder korrigieren.
Bei einem Eisberg, der auf eine schlecht navigierte, aber eigentlich „unsinkbare“ Titanic trifft, kann nicht die Rede von Selbstüberschätzung oder rachsüchtige Missgunst sein.
Wenn ein schlecht gebautes Anwesen am Flussufer von einer Flut weggeschwemmt wird, ist das kein bisschen persönlich gemeint.
Jeder Segler, der meint, er / sie könne einen Hurrikan bändigen, wird schnell eine Lektion in Demut lernen.
Dasselbe gilt selbstverständlich auch für Papier- und Digitalgeld. Der Mensch kann so viel davon schöpfen, und folglich entwerten, wie er will.
Doch das Geld der Natur, Gold, ist deutlich weniger arrogant und weitaus ehrlicher.
Zudem ist dieses natürliche Geld weitaus geduldiger.
Gold-Gegner sind natürlich der Meinung, dass es einfach nur daläge und nichts täte.
Doch während Dollars, Yens, Pfund, Pesos und Euros schwer mit Tauschgeschäften, Trading, Lombardierung und Entwertung beschäftigt sind, macht Gold in aller Ruhe vor allem eines sehr gut: seinen Wert behalten.
Die Welt kapiert es langsam
Vielleicht möchten Ihre persönlichen Vermögensberater, politischen Vertreter oder Family-Office-Vorstände (die in der Regel auch nur ehemalige Banker sind) diese natürliche Ehrlichkeit in den Tränengasschwaden des finanziellen Gruppendenkens und komplexen Marktjargons auch lieber nicht registrieren. Doch viele Nationen und deren Zentralbanken kapieren es langsam.
Wir haben es schon häufig im Detail umrissen: Seit Jahren – erst still, doch heute unmissverständlich – holen diese Akteure (BRICS-Plus-Staaten und andere) natürliches Geld in historischem Umfang rein und schmeißen US-Staatsanleihen raus.
Warum?
Nachdem die Welt jahrelang eine schuldenbasierte Weltreservewährung mit ihren Staatsanleihen (Stichwort: „renditefreies Risiko“) ertragen hat, will sie nun etwas anderes: und zwar ein neutrales Tier-1-Asset, das 1.) nicht auf Wunsch Washingtons einfach eingefroren werden kann und das 2.) seinen Wert behält und nicht verliert.
Stellen Sie sich das Mal vor! Als Reserveanlage zieht die Welt natürliches Gold den menschengemachten Schuldscheine vor, wer hätte das gedacht?
Anstatt den US-Dollar und andere Fiat-Währungen (die wesentliche Finanz- und Liquiditätswerkzeuge sind) zu ersetzen, werden immer mehr Nationen dazu übergehen, Währungen wie den US-Dollar neu zu bewerten und die eigenen Reserven in echtem Geld (Gold) zu speichern.
Von Indien, China, Russland über Nigeria und Thailand bis Saudi-Arabien zeigt sich ein deutlicher Trend: Gold, ein ertragloses Asset, das jedoch besser abschneidet als ein US-Dollar-Bullenmarkt und eine angeblich „ertragreiche“ 10-jährige US-Staatsanleihe, entwickelt sich offensichtlich zum vorrangigen Asset für Wohlstandswachstum, bei der Netto-Abwicklung von Handelsgeschäften und im Kampf gegen Inflation.
Dieser logischen und selbsterklärenden Verschiebungen zum Trotz (analog zu Bidens klarem geistigen Verfall) gibt es viele, die wollen, dass Sie das ignorieren, was Ihre Augen sehen und Ihre Ohren hören.
„Der Dollar“, so schreien sie, „ist König!“
Und die Moral von Bidens Geschicht‘: Ein König ohne Kleider ist eine Krone (und ein Geld) ohne Wert.
Und so fragen wir Sie erneut: Was hätten Sie lieber? Eine Krone aus Papier oder eine Krone aus Gold?
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Der Zusammenbruch der westlichen Finanzstrukturen, darunter auch das Währungssystem, geht in die finale Phase.
Traurigerweise nimmt davon keiner Notiz, NOCH NICHT!
Die globale Verschuldung hat sich in diesem Jahrhundert verdreifacht; der US-Dollar und die meisten anderen Währungen haben seit 1971 schon 98,5 % ihrer Kaufkraft eingebüßt.
Experten zufolge können die Vereinigten Staaten gar nicht bankrott gehen, weil sie über eine „Druckerpresse“ verfügen. Ganz gleich, welche Lügen sich die Regierungen in den USA und Europa einfallen lassen: Wenn der Wert einer Landeswährung um 98,5 % fällt, so ist das ein Totalbankrott. Alle anderen Erklärungen sind nur Schall und Rauch.
Aus einer globalen Gesamtverschuldung von 350 Billionen US$ und einem globalen BIP von 100 Billionen US$ ergibt sich eine globale Schuldenstandsquote von 350 %.
Eine Schuldenstandsquote von über 100 % ist nicht nachhaltig und längerfristig unfinanzierbar.
Eine Schuldenstandsquote von 350 % bedeutet Bankrott – Banca Rotta.
Angesichts deformierter und extrem kreditlastiger Finanzmärkte ist die globale Risikolage heute angespannter als je zuvor.
Kleinen wie großen Anlegern bietet sich eine naheliegende Option, um dieses Risiko zu minimieren.
Die beste Lösung ist es, sich eine eigene Goldbank anzulegen, da diese das Finanzrisiko fast gänzlich eliminiert und sofortige Liquidität bietet. Im Vergleich zu praktisch jeder anderen Anlageklasse wird eine persönliche Goldbank dafür sorgen, dass sich Ihr Vermögen in den kommenden Jahren sogar noch deutlich vergrößert.
USA & EUROPA – UNHEILBAR KRANK
Durch Verschuldung, Defizite und Dekadenz haben sich die USA, Europa und womöglich Japan so schwer geschädigt, dass es für sie auch in den nächsten Jahrhunderten keine Aussicht auf Erholung gibt. Doch mit „unheilbar krank“ sind nicht nur sie gemeint.
Gemeint sind ebenso China und zahlreiche Schwellenländer, die unter Verschuldung sowie demographischen und strukturellen Problemen leiden. Auch wenn die Probleme dieser Länder nicht unheilbar sind, so werden sie ihre nationalen Ökonomien für viele Jahre schwächen, allerdings nichts so stark wie im Westen.
Heißt das nun also, dass die USA und Europa jetzt zu den Bananenrepubliken zählen?
Eine Bananenrepublik lässt sich wie folgt beschreiben:
Eine sozioökonomisch stark gespaltene sowie politisch instabile Struktur mit einer kleinen herrschenden Klasse, die den Zugang zu Vermögen und Ressourcen kontrolliert.
Diese Definition passt auch auf Europa und die USA, wo eine kleine Elite, die nur 1 % der Bevölkerung ausmacht, insgesamt 33 % des US-Vermögens besitzt. Die globalen Finanzanlagen haben ein ungefähres Gesamtvolumen von 600 Billionen US$ (einschließlich der nicht-finanzbezogenen Privatunternehmen, engl. PNFC). Hinzu kommen die Derivate mit einem potenziellen Gesamtvolumen von mindestens zwei Billiarden US$, die sich zu großen Teilen in Schulden verwandeln werden, sobald Gegenparteien ausfallen.
Wie können wir erwarten, dass der Gegenwert der globalen Güter- und Dienstleistungsproduktion (globales BIP) von 100 Billionen US$ ausreichen wird, um eine Verschuldung von mindestens 350 Billionen US$ sowie hochriskante Derivate-Positionen im Umfang von zwei Billiarden US$, die eines Tages explodieren bzw. implodieren werden, zu tragen?
Das ist Kursmanipulation und Ponzi-System in einem.
Geld wird gedruckt, um die Märkte aufzublähen, nur damit dann noch mehr gedruckt werden muss, um alles am Laufen zu halten. Historisch betrachtet, ist das Endergebnis klar.
Joe Biden hat sich endlich entschieden, nicht zur Wiederwahl anzutreten; auf die unlösbaren Finanzprobleme der USA wird das aber wenig Einfluss haben.
Die anstehenden Wahlen in den USA werden nichts an der Risikolage ändern. Weder Donald Trump noch Kamala Harris oder sonst jemand wird die Schuldenlawine stoppen können, die damals im Jahr 1971 mit der Aussetzung des Goldstandards losgelöst wurde. In den nächsten drei bis sieben Jahren wird sie ihre maximale Kraft erreichen. Es könnte sogar schon früher so weit sein, es könnte aber auch noch länger dauern. Die meisten Zeichen deuten darauf hin, dass es schon recht bald passieren wird. Aber wie ich so häufig sage: Prognosen sind Unsinn! Konzentrieren wir uns also lieber auf die unmittelbare Risikolage, anstatt darauf, ob es morgen oder übermorgen eintreten wird.
KEIN WELTREICH UND KEINE WÄHRUNG IST FÜR DIE EWIGKEIT
Geschichte lehrt uns, dass keins der Weltreiche je überlebt hat – und so auch keine Währung.
Wer also glaubt, dass es „dieses Mal anders läuft, weil…“ ignoriert tausende Jahre Geschichte.
Das ist nicht reißerisch gemeint, es ist historisch fundiert. Die Geschichte zeigt ausnahmslos Folgendes: Schuldenkrisen führen zu Währungskrisen und zu Inflation, zur Implosion von Vermögenswerten und Schulden und zu politischer und geopolitischer Instabilität, einschließlich sozialer Unruhen und Kriege.
Nehmen wir beispielsweise das Römische Reich, das den gleichen Niedergang durchlaufen hat, wie wir ihn heute erneut erleben. Es ist im Grunde egal, welches Weltreich man sich dabei aussucht – sie alle endeten gleich.
Das heutige US-amerikanische Weltreich mit seinen europäischen „Kolonien“ ist eher ein finanzbasiertes als geopolitisches Reich. Ich bezeichne die europäischen Länder (nicht ohne Ironie) als Kolonien, weil sich Europa widerstandslos allem beugt, was die USA entscheiden (sei es der Angriff auf den Irak, Libyen, FATCA (Kontrolle durch globale Banken), Sanktionen gegen Russland / das Einfrieren russischer Assets, etc.).
Zur Zeit der Geburt Jesu’ befand sich das Römische Reich auf seinem Höhepunkt. Sein Niedergang verlief schrittweise; zur Zeit von Marcus Aurelius (161 n. Chr.) hatte der Denar, die römische Silbermünze, 25 % seines Wertes verloren.
Die Anhäufung von Schulden und die Entwertung der Währung führten im 3. Jahrhundert zur großen Krise (235 – 283 n.Chr.). In dieser Zeit gab es mehr als 50 Kaiser; die meisten von ihnen wurden ermordet, einige starben auf dem Schlachtfeld. Damals drangen auch Barbaren in das Reichsgebiet ein und wanderten zu. Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Bürgerkriegen und Bauernaufständen, was illegaler oder gewaltsamer Machtergreifung Tür und Tor öffnete.
Im Umfeld steigender Verschuldung und wachsender Defizite schritt der finanzielle und ökonomische Niedergang des Reiches unablässig fort. Zur Zeit von Gallienus (260 n. Chr.) hatte der Denar schon 99,5% seines Silbergehalts verloren. Am Ende der Krise des 3. Jahrhunderts spaltete sich das Reich in drei politische Einheiten.
DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES
Der graduelle Niedergang führte zu einer Schwächung der zentralstaatlichen Macht, zu Machtkämpfen, Haushaltsdefiziten, steigenden Schulden, Korruption, Währungsschwäche, Hyperinflation, steigenden Steuern, Seuchen und zu einer unterfinanzierten Armee, die den in großer Zahl eindringenden Barbaren nicht mehr Herr werden konnte.
Im Jahr 476 n. Chr. nahmen schließlich die germanischen Gothen unter Führung Odoakers die Hauptstadt Rom ein und entthronten Kaiser Romulus Augustulus. Odoaker wurde zum neuen Herrscher.
Das Jahr 476 n. Chr. markiert also das offizielle Ende des Römischen Reiches, wenngleich Teile des Ostreiches weiter existierten.
Mit Blick auf den fettgedruckten Absatz oben, gibt es praktisch kaum Unterschiede zwischen dem Untergang des Römischen Reiches und dem Untergang des heutigen westlichen Weltreiches unter US-Führung.
Plus ça change, plus c’est la même chose. (ungefähre Übersetzung: Da kann sich noch so viel ändern, die Welt bleibt doch immer die gleiche.)
Im Grunde trifft jedes Wort oder jede Beschreibung genau auf die heutigen Zustände zu. So ist COVID-19 die Seuche von heute. Und die früheren Barbaren waren Völker, die nicht zu den großen Zivilisationen gehörten (griechisch, römisch, christlich).
Mit den zahlreichen Migranten, die aus nicht-westlichen Kulturen kommen, ist es heute ganz ähnlich. Und da es keinen politischen Willen gibt, die Migration zu stoppen, werden die Zahlen wahrscheinlich nicht sinken, sondern weiter steigen. Daraus folgt natürlich auch, dass die USA und Europa in 50 – 100 Jahren ganz anders aussehen werden als heute.
Wir sehen heute also ganz ähnliche Entwicklungen – alle Weltreiche enden auf die gleiche Art und Weise. Wie das westliche US-Reich enden wird, steht also schon in alten Geschichtsbüchern geschrieben. Traurigerweise beschäftigen sich Politiker nicht mit Geschichte; sonst würden sie dort eine Vorhersage ihres eigenen Schicksals finden.
DIE NAHENDE ZERSTÖRUNG VON ANLEGERVERMÖGEN
Mit Blick auf die kommenden Jahre bestehen zahlreiche schwerwiegende Risiken, die das Vermögen von Anlegern zerstören können. Zum Beispiel:
- systemischer Ausfall des Finanzsystems
- Bankenzusammenbrüche
- Ausfall von Depotbanken
- Ausfall von Derivaten
- Währungsentwertung
- politische / soziale Risiken – Bürgerunruhen
- geopolitische Risiken – Krieg
So überrascht es niemanden, dass die Endphasen von Weltreichen immer von den oben genannten Faktoren geprägt waren (bspw. Han-Dynastie, Römisches, Mongolisches und Ottomanisches Reich sowie Spanisches Kolonialreich und Britisches Empire).
Fangen wir bei der Währungsentwertung an.
Die meisten Menschen verstehen nicht, wofür der Begriff Fiat-(Papier)-Währung eigentlich steht.
Es ist, erstens, nicht Ihr Geld, und es wird, zweitens, nicht für immer über einen garantierten Wert verfügen. Die Geschichte zeigt eindeutig und AUSNAHMSLOS Folgendes: Noch nie hat ein Fiat-Geld dauerhaft überleben können.
Bislang sind alle Währungen wegen unverantwortlicher und inkompetenter Verwaltung der Wirtschaft auf NULL gefallen.
Schon 1729 stellt Voltaire fest:
Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – NULL.
Oder wie JP Morgan 1912 von dem US-Kongress aussagte:
Gold ist Geld – alles andere ist Kredit.
Ein Guthaben auf Ihrem Bankkonto ist nur ein Auszahlungsversprechen Ihrer Bank.
Das Geld, das Sie auf Ihr Bankkonto eingezahlt haben, ist nicht Ihr Geld.
Das einzige Recht, das Sie haben, ist ein Anspruch gegenüber der Bank. Sie sind ein nicht bevorrechtigter Gläubiger dieser Bank – mehr nicht.
Währenddessen hat die Bank Ihre Einlagen um das 10-fache oder mehr gehebelt. Für die Rückzahlung Ihrer Einlagen müssten alle Debitoren dieser Bank (Kunden, die sich bei der Bank Geld geliehen haben) ihre Kredite zurückzahlen.
Das Bankensystem funktioniert wie ein Ponzi-System. Es steht und fällt damit, dass der Zustrom neuer Einlagen oder neu geschöpften Geldes nie aufhört.
Im Fall von Derivaten und anderen synthetischen Instrumenten kann das tatsächliche Finanzhebelverhältnis einiger Banken beim 30-fachen oder höher liegen.
Der Staat kann die Einleger einiger kleiner Banken natürlich retten; doch alles, was darüber hinaus geht, lässt sich nur noch durch massive Geldgeldschöpfung retten. Und das führt letztendlich zu einer erneuten Komplettentwertung der Währung.
Gegen die Möglichkeit eines verheerenden Hausbrandes versichert man sich.
Wer sein Haus versichert, rechnet nicht fest damit, dass es abbrennt, doch im Fall eines Brandes ist diese Versicherung entscheidend.
Dasselbe gilt für Ihr Geld. Man rechnet nicht fest mit den Zusammenbruch des Finanzsystems, doch wenn er kommt, verliert man direkt all sein Geld– seien das Einlagen oder aber Wertpapiere, die im System verwahrt sind.
Die von Finanzinstitutionen verwahrten Wertpapiere sollten in der Theorie Ihnen gehören. Doch wie man 2008 sehen konnte, hatten einige Banken ihre Trading-Positionen mit Kundenanlagen abgesichert.
Bei Wertpapieren lauert noch eine weitere Gefahr. Häufig handelt es sich dabei nicht um Finanzanlagen wie Aktien oder Anleihen, sondern um synthetische Wertpapiere oder Derivate, die auf keinem realen Investment basieren.
GOLDBANK
Im Jahr 2002 gründete ich meine eigene Goldbank. Im selben Jahr empfahl ich in meiner Brautvater-Rede allen anwesenden Gästen, sie sollten physisches Gold kaufen. Gold stand damals bei 300 US$.
Mit der Verdreifachung der globalen Schuldenmenge seit 2002 (auf 350 Billionen US$) hat sich auch das Risiko exponentiell erhöht, was auch an der Explosion des Derivatevolumens liegt.
Der beste Schutz Ihrer Finanzanlagen ist es, sich eine eigene Goldbank anzulegen.
Und das geht unglaublich einfach.
Sie erwerben Gold in einem für Sie passenden Umfang (prozentualer Anteil am Finanzanlagevolumen).
Unsere Kunden halten bis zu 25 % ihrer Finanzanlagen in physischem Gold und Silber. Bei vielen liegt dieser Prozentsatz sogar deutlich höher.
Die Metalle sollten in einem professionell verwalteten, extrem sicheren Tresor verwahrt werden, das sich in einem sicheren Rechtsgebiet befindet. Vorzugsweise nicht in Ihrem Herkunftsland, damit Ihnen dann notfalls die Möglichkeit bleibt, zu Ihrem Gold zu „fliehen“. Ich persönlich bevorzuge die Schweiz und Singapur.
Auch einer Gold-Konfiszierung durch den Staat, wie 1933 in den USA, wird dadurch vorgebeugt.
Sobald Sie eine Auszahlung benötigen, wird Ihr Verwahrungsunternehmen (z.B. VON GREYERZ), das die Metalllagerung für Sie organisiert, Ihnen dies ermöglichen. Wir kümmern uns außerdem gerne um den Transport Ihres Goldes von jedem Ort der Welt zu unseren Tresoren in der Schweiz oder in Singapur.
Vergessen Sie nicht: Gold ist sofort liquide. Der Geldbetrag kann Ihrem Bankkonto innerhalb weniger Tage gutgeschrieben werden.
Es ist ratsam einen Betrag, der Ausgaben für drei Monate (zuzüglich einer kleinen Reserve) abdeckt, auf dem Bankkonto zu haben. Sollten Sie über keine anderen regelmäßigen Einnahmen verfügen, können Sie alle drei Monate eine entsprechende Menge Gold verkaufen.
So machen Sie Gold und Silber zu Ihrer persönlichen Reserveanlage!
Ganz wichtig dabei: Gold ist von den Forderungen und Verbindlichkeiten anderer unbelastet!
Nur zur Erinnerung für Anleger: Seit dem Jahr 2000 ist Gold um das Achtfache / um 700 % gestiegen.
Vor allem hat Gold in diesem Jahrhundert besser abgeschnitten als alle anderen großen Anlageklassen.
Seit 2000 hat Gold eine Jahresdurchschnittsrendite von 9,6 % erzielt, beim S&P liegt diese bei 7,5 % (bei reinvestierten Renditen).
Da die Aktienblase irgendwann – demnächst oder in den kommenden Jahren – platzen wird, würde es mich nicht überraschen, wenn das Dow/Gold-Verhältnis um 75 % – 95 % fällt.
Aktien können niemals als Reserveanlage oder als vermögenserhaltende Absicherung dienen.
Allein Gold wird dieser Rolle gerecht.
Gold ist natürliches Geld.
Gold ist echtes Vermögen.
Gold ist Vermögensschutz.
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Im Spannungsfeld zwischen Politik (die von eigen- statt allgemeinnützigen Menschen kontrolliert wird), den Märkten (die eher schulden- als profitgetrieben sind) und den Währungen (die ohne tatsächlichen Vermögenswert durch Überproduktion verwässert wurden) kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass wir nicht in interessanten, sondern in surrealen Zeiten leben.
Doch inmitten dieser surrealen Landschaft steht unser US-Dollar, so die Auffassung vieler, wie ein Fels in der Brandung – unsere unsterbliche, wenn auch des Öfteren unbeliebte Konstante.
Der US-Dollar: Too Big To Fail?
Ganz gleich, wie man zum US-Dollar steht, seine Zentrifugalkraft, seine exorbitante Privilegiertheit und seine absolut beispiellose Marktmacht (SWIFT-System, Eurodollar-Systeme, Derivate- und Petrodollar-Märkte) lassen sich einfach nicht leugnen.
So ruiniert, entwertet, aufgebläht (und inflationsexportierend) der US-Dollar auch sein mag, seine Stellung als Weltreservewährung (in der 80 % der globalen Devisentransaktionen abgewickelt werden) ist stabil.
Vor allem ist der US-Dollar eine Währung (Basisgeld), die allein durch die US-Notenbank „herbei gedruckt“ werden kann und die vom Rest der Dollar-hungrigen und Dollar-verschuldeten Welt (über die Eurodollar-Märkte) nur durch Kreditgewährung erschaffen werden kann (wie eine zweite, derivative Kreditwährung). Quasi ein fortwährend laufendes Dollar-Roulette mit zwei Optionen „Schulden und Drucken“ bzw. „Schulden und Kreditvergabe“.
Damit wird der US-Dollar gewissermaßen zum globalen Basisgeld und zur globalen Währungseinheit, die bei der überwiegenden Mehrheit von derivativen, globalen Schuldeninstrumenten zum Einsatz kommt. Auch alles Weitere ist im Grunde kreditbasiert (so auch die Euro-Dollar-Kredite).
Kredite sind der Treibstoff unserer 330 Billionen US$ schweren Schuldenwelt. Deswegen ist der US-Dollar im weiteren Sinne DER globale Treibstoff.
Kurzum: Man könnte argumentieren, dass der US-Dollar „too big to fail“ ist. Oder etwa nicht?
Der Unsterbliche Greenback?
Angesichts der systemimmanenten globalen Nachfrage nach diesem ansonsten verwässerten Superdollar und seiner globalen Kreditfunktion wird dieses nationale und globale System, in dem der US-Dollar seit 1944 regiert, wahrscheinlich und dann nur im Rahmen „tiefgreifender Gewalt – ökonomisch / militärisch“ enden, wie es Brent Johnson so treffend formulierte (vorausgesetzt, es kommt nicht, wie durch ein Wunder, zu einem friedlichen Plaza-Abkommen 2.0).
Doch den Dollar-Optimisten zufolge würde selbst ein Systemzusammenbruch – und folglich ein Einbruch am Markt für US-Staatsanleihen – dafür sorgen, dass die US-Staatsanleiherenditen durch die Decke gehen und der US-Dollar folglich (und ironischerweise) noch höher steigt.
Kurzum: Ganz gleich, wie man es dreht und wendet, „König Dollar“ triumphiert. Und alle Zentralbanker in Washington wissen das. Oder etwa nicht?
Bei ihrer realpolitischen Analyse des Weltfinanzsystems haben jene Dollar-Realisten immerhin eine Wahrheit für sich entdeckt: Der US-Dollar ist, ob es einem passt oder nicht, das Basisgeld des globalen Finanzsystems und somit auch „der letzte, der fallen wird“.
Golddeckung?
Bei der Frage, ob der US-Dollar wieder durch Gold gedeckt werden sollte, würden ebenjene Realisten wieder an William Jennings Byrans „Gold Cross“-Argumentation aus dem Jahre 1896 erinnern, in der er davor warnte, dass sich im Falle einer Goldkoppelung des US-Dollars eine derart schwerwiegende Kreditverknappung einstellen würde, dass Durchschnittsbürger und Kleinunternehmen den Kreditmangeltod sterben würden.
Darüber hinaus existiert die ebenso realistische Einschätzung, dass kein Land für längere Zeit unter der Aufsicht einer Gold-Anstandsdame (bzw. einem „Standard“) stehen möchte, da dies die staatliche Souveränität beim „Herbeiklicken“ gerade benötigter Eigenwährung nur behindern würde (sprich: wenn das Land wieder einmal mit dem Rücken zur selbstgebauten Schuldenwand steht).
Verzagt kommen die Vertreter dieser Meinung dann zu dem Schluss, dass Geld (und folglich der US-Dollar) immer das ist, wofür sich das stärkste Land (der stärkste Tyrann) entscheidet. Und ob es einem passt oder nicht: Die USA und der US-Dollar haben immer noch den größten Bizeps im globalen Dorf. Oder etwa nicht?
Nur wenn sich nichts jemals ändert (auch die Geschichte nicht)
Doch jeder der zuvor genannten (und nicht abwegigen) Schlüsse ist nur solange stichhaltig, wie wir davon ausgehen, dass die USA auch wirklich der stärkste Tyrann (mit dem stärksten Geld) bleiben werden.
Die Zeugnisse der Geschichte, welche sich eher dynamisch als statisch entwickelt, dürften jedoch einen anderen Schluss nahelegen.
Aktuell ist der US-Dollar für die meisten noch höchst entscheidend.
China, Russland oder Indien mögen wichtig sein, dennoch würde kaum einer von uns die Prognose abgeben, dass der Yuan, der Rubel oder die Rupie den Greenback ersetzen werden.
Ich jedenfalls nicht.
Auch hier: Der US-Dollar wird Liquiditätskönig bleiben.
Und selbst diejenigen, die das Thema der Entdollarisierung ernst nehmen, stellen sich folgende Frage: Werden die erweiterten BRICS-Staaten tatsächlich in der Lage sein, sich auf eine goldgedeckte BRICS(+)-Währung zu einigen, die in, sagen wir, Moskau oder Shanghai eingelöst wird?
Ich habe da meine Zweifel, aus einem einfachen Grund: So sehr die erweiterten BRICS-Staaten in ihrem gemeinsamen Misstrauen gegen den inzwischen waffenfähigen US-Dollar geeint sind, sie vertrauen sich gegenseitig nicht genug, um auf die Option selbstbestimmter Währungsschöpfung zu verzichten, die ihnen im Rahmen ihrer Landeswährung noch bleibt.
Doch damit ist die Diskussion um die neue und aufstrebende Rolle von Gold in einer sich wandelnden Dollar-Umgebung / Welt nicht beendet!
Den Dollar umgehen statt ablösen
Aus meiner Sicht schießen die Debatten um eine neue goldgedeckte Währung bzw. die dramatische These zum „Ende des Dollars“ übers Ziel hinaus.
Die Fakten und die heutigen / zukünftigen historischen Entwicklungen deuten darauf hin, dass es im Kern eigentlich nicht um die Ablösung des US-Dollars geht, sondern schlichtweg um seine Umgehung – und zwar auf dem Weg einer neuen Preisfindung, der sowohl für schwarzes als auch echtes Gold gerade geebnet wird.
Achten Sie daher darauf, was die restliche Welt und deren Zentralbanken machen und nicht darauf, was diese (und unsere Finanzführungen) sagen:
- Seit der GFK von 2008 hortet Putin Gold;
- 2023 wurden 23 % der globalen Rohölverkäufe in anderen Währungen als in US$ abgewickelt;
- Trotz US$-Währungskopplung importieren Länder wie Saudi-Arabien, die VAE und andere GCC-Nationen dieses Jahr mit Vorliebe physisches Gold aus der Schweiz;
- Mehr als 44 Nationen wickeln aktuell Handelsgeschäfte in US$-fremden Währungen ab;
- Japan und China, die historisch zuverlässigsten Käufer von US-Staatsanleihen, verkaufen diese aktuell in Milliardenumfang ab;
- Russland ist der größte Rohstoffexporteur der Welt; China ist der weltweit größte Rohstoffimporteur. Die beiden mögen sich gegenseitig deutlich mehr als sie Biden oder den nächsten Gast im Weißen Haus mögen. Noch wichtiger: Ölkäufe in US$-fremden Währungen sind für China eine Frage des nationalen Überlebens;
- Russland verkauft inzwischen Öl in Yuan. Diese nutzen die Russen dann zum Kauf von chinesischen Gütern (einst „Made in America“). Anschließend werden etwaige Handelsbilanzabweichungen an der Shanghaier Börse in Gold (nicht in US$) netto abgewickelt. Das hat Skalierungspotenzial mit Blick auf die BRICS-Staaten (man denke nur an Indien…);
- Im Kontext von Kreditlinien, der CIPS-Alternative zum SWIFT-System sowie zunehmenden Verhandlungen zwischen Golf-Ölstaaten und BRICS-Plus-Hauptfiguren ist die Distanzierung von Ölhandelsgeschäften in US$ heute eher real als ausgedacht;
- Angesichts der sinkenden Bestände an physischem Gold und Silber an den New Yorker und Londoner Börsen lässt sich der Goldpreis dort nicht mehr so fixieren wie es früher noch möglich war. Genauso wenig lässt sich ein abweichender 200-Tage-Goldkurs rechtfertigen, wenn an der chinesischen Börse gleichzeitig ein anderer, fairerer Kurs festgestellt wird.
- Auf dem Dollar-Schachbrett sind die BRICS-Plus-Staaten keine Bauern mehr, sondern wachsende Türme. Ihr Anteil am globalen BIP übersteigt das der G7-Staaten;
- 2023 erhob die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich physisches Gold zur Kategorie-1-Sicherheit (tier-one asset) – gleichrangig mit der 10-jährigen US-Staatsanleihe;
- Staaten bevorzugen offen (und naturgemäß) Gold als Reserveanlage, wenn die „Kategorie-1-Alternative“ ein dollarbasierter Schuldtitel mit „risikofreier Rendite“ ist, der jedoch bei ehrlicher Inflationsmessung (heute und auch in Zukunft) eine Negativrendite – bzw. „renditefreies Risiko“ – einbringt;
- So sehr sich das grüne Lager auch in ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) verliebt haben mag, wir sind viele viele Jahrzehnte (als auch Billionen um Billionen) von CO2-Neutralität entfernt. Ob es einem passt oder nicht: Energie ist entscheidend; fossile Energieträger tragen buchstäblich den Energiehaushalt der Welt;
- China und Indien haben jeweils eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen. Sollte in einem dieser BRICS-Mitgliedstaaten die Ölnachfrage auch nur leicht ansteigen, würden die Ölpreise in Rupien und Yuan (sowie in allen anderen Fiat-Währungen) explodieren! Und zwei der größten Akteure im Öl-Bereich wollen bei der Begleichung von Ölkäufen keine US-Dollar nutzen. Sie würden es bevorzugen, ihr Öl und Gas netto in Gold abzuwickeln, für welches man mehr Energie kaufen kann, als man für US-Dollars bekäme;
- Beim Rohöl liegt die jährliche Produktionskapazität beim 12- bis 15-fachen der globalen Goldmenge; wenn Gold in zunehmenden Maße zum bevorzugten Ölzahlungsmittel wird, kann der Goldpreis im Verhältnis zum Rohöl nur steigen;
- Das erklärt auch, warum Gold explizit (und nicht nur theoretisch) zu einer vertrauenswürdigeren Reserveanlage als die US-Staatsanleihe wird:
Kurzum: Energie ist von entscheidender Bedeutung. Es wäre somit sehr gut möglich, dass Energie – und nicht der US-Dollar – zur monetären Basis wird (siehe oben).
Und GENAU SO, liebe Leute, ändert sich ein System „gewaltsam und / oder militärisch“; schließlich führen die meisten der direkten oder stellvertretend geführten Kriege der USA zurück zu… Öl!
Und dieses Öl wird jetzt in zunehmendem Maße auf Nettobasis in Gold abgerechnet – Tag für Tag, Minute für Minute. Und das hat einen einfachen Grund: Geschichte ist wie ein Hockey-Puck: Man spielt in die Richtung, in die er unterwegs ist (Gold) und nicht dort, wo er gerade liegt (US-Dollar).
Die Restlichen Tyrannen Tun Sich Zusammen
Kehren wir zur anfänglich erwähnten These des Unsterblichen Dollars zurück. Sollte Geld tatsächlich das sein, wofür sich der stärkste Tyrann / die stärkste Macht entscheidet, dann stellt sich folgende Frage: Was passiert mit dem eben skizzierten Geldbegriff, wenn ein Konglomerat aufstrebender, rohstoffreicher Tyrannen (BRICS+) mächtiger wird und den Fokus lieber auf Öl setzen möchte als auf den US-Dollar?
Was passiert, nachdem eine neutrale Reserveanlage als Waffe gegen eine Atommacht und einen Rohstoffexporteur (Russland), der finanziell längst gemeinsame Sache macht mit dem weltgrößten Energieimporteur (China) in Stellung gebracht wurde?
Die Antwort ist simpel: Diese einst „unsterbliche“ Reservewährung verliert an Vertrauenswürdigkeit und somit auch an Nachfrage.
Ist es wirklich Zufall, dass sich die Liste aktueller und potentieller BRICS-Plus-Nationen um die großen Ölexporteure erweitert hat, seitdem Washington den US-Dollar zur Waffe gemacht hat?
Ist es ein Zufall, dass Saudi-Arabiens Kronprinz (egal, was man von ihm halten mag) Biden die Faust gibt und Xi einen herzlichen Handschlag?
Sagen wir es ungeschönt: Glaubt wirklich noch irgendjemand ernsthaft, dass Öl irrelevant ist? Ging es bei jenen amerikanischen Kriegen (direkt oder indirekt) mit dem Irak, Libyen und Syrien um den Schutz von Freiheit und Demokratie?
Oder haben diese Konflikte vielleicht auch ein wenig mit Energie im Allgemeinen und Öl im Besonderen zu tun?
Die US-Elite möchte nicht, dass publik wird, dass Öl wichtiger ist als der Dollar und dass die Zahl der Länder, die ebendieses Öl lieber in Gold bezahlen würden, heute wächst.
Und denken wir wirklich, dass die Saudis nicht mitbekommen haben, dass die goldgedeckten Ölverkäufe wesentlich (und auch historisch) stabiler sind als dollargedecktes Öl?
Ist es folglich ein Zufall, dass die globalen Zentralbanken Gold in historischen Mengen aufstapeln, seitdem Washington den US-Dollar zur Waffe gemacht hat?
Ist es ein Zufall, dass mehr und mehr Staaten Rohstoff- und andere Handelsgeschäfte auf Nettobasis in Gold und nicht Dollar abwickeln?
Ist es ein Zufall, dass Staaten und deren Zentralbanken lieber in Gold sparen würden (ein begrenzt verfügbarer Wert mit unbegrenzter Laufzeit) als in US-Schuldtiteln (ein unbegrenzt verfügbarer Wert mit begrenzter Laufzeit), deren Renditen die Inflation nicht wettmachen und deren Kaufkraft, gemessen in Milligramm Gold, seit 1971 um 98 % gefallen ist?
Ist es ein Zufall, dass Washington schon innerhalb von zwei Jahren nach der Abkopplung des US-Dollar von Gold (1971) verzweifelt die Zinssätze anhob und den Dollar stärkte, so dass sich Saudi-Arabien et al. bereiterklärten, dass die Welt Öl in starken US-Dollar ankaufen muss, womit ebenfalls Zwangsnachfrage nach einem ansonsten überschüssigen / überproduzierten US-Dollar erzeugt wurde?
Ist es auch nur Zufall, dass sich über 50 Jahre später (und nach einer 98%igen Schwächung des US$) Golfstaaten wie Saudi-Arabien langsam von diesem Petrodollar lösen, nachdem sie eine Generation lang mit angesehen haben, wie sich dieser im Rahmen einer öffentlichen, unternehmerischen wie privaten US-Gesamtschuldenlast von mehr als 100 Billionen US$ entwertete – und insgesamt bewirkte, dass eine immer unbeliebter werdende US-Staatsanleihe auch immer weniger resistent gegen Zinserhöhungen und folglich Dollarstärke wurde?
König sein macht Spaß
Im Kontext des oben Beschriebenen ist es den smarten Bankern und der US-Notenbank weiterhin ein Anliegen, uns im Glauben zu lassen, dass der Greenback nach wie vor der König ist und all seinen Mängeln zum Trotz weiterhin von einem starken Nachfragesog aus der Dollar-zentrischen Welt profitiert, der den US-Dollar eben „too big to fail“ macht.
Doch was, wenn die Welt eigentlich Energie-zentrisch und nicht Dollar-zentrisch ist? Und was, wenn der Vorstoß der BRICS-Staaten mehr ist als nur eine Chimäre, sondern eine neue Puck-Richtung?
Denken Sie darüber mal nach, obwohl das niemand in Washington oder an der Wall Street möchte…
Hochmut kommt vor dem Fall
Die Gewissheit, dass der Dollar von morgen immer noch der Dollar von gestern sein wird, ist in Tat ein gefährliches Anzeichen für Selbstüberschätzung vor dem Fall (und für mangelnde Geschichtskenntnisse).
Überhaupt: Wenn wir den Kaufkraftverfall des US-Dollars seit 1971 beobachten können, warum nicht auch andere?
Und wenn wir erkennen können, dass US-Staatsanleiherenditen im Kampf gegen heutige und zukünftige Inflation unterliegen (und quasi technischer Anleiheausfall vorliegt), warum sollten andere das nicht erkennen können?
Und wenn wir sehen können, dass die gefälschte Liquidität (QE oder andere), die zur Finanzierung von Uncle Sams wachsendem Kneipendeckel benötigt wird, auch weiterhin hoch inflationär (und Dollar-entwertend) bleiben wird, wäre es dann nicht vernünftig, davon auszugehen, dass der Rest der Welt all das auch sehen kann?
Umgehen Statt Bekämpfen
Tatsächlich ist so – und zwar auf Grundlage dessen, was gemacht anstatt gesagt wird –, dass der Rest der Welt allem Anschein nach haargenau das sieht, was auch wir sehen.
Die BRICS-Staaten möchten den Dollar weder zerstören noch ersetzen. Stattdessen sind sie ganz offensichtlich längst dabei, ihn so zu umgehen wie die Deutschen die französische Maginot-Linie.
Wie?
Indem sie lokale Währungen für lokale Güter nutzen und später auf Nettobasis abrechnen – in einem zeitlosen Asset: Gold.
Und wenn wir sehen können, dass die Parteien, die Gold haben, deutlich mehr Energie (d.h. Öl oder Gas) mit Goldunzen und -kilos kaufen können als mit amerikanischen Dollars und US-Staatsanleihen, dann ist es doch zumindest logisch anzunehmen, dass Gold als Asset bei der Abwicklung von Handelsgeschäften eine größere Nachfrage genießt, während der US-Dollar unter sinkender Nachfrage leidet, oder nicht? Und sollte die Nachfrage nach dem US-Dollar als Asset für den Nettoausgleich von Handelsgeschäften weiterhin sinken und nicht steigen, wäre es dann nicht ebenso plausibel (insofern die Kräfte von Angebot und Nachfrage weiterhin gelten) zu behaupten, dass der Dollar von morgen vielleicht eher schwächer als stärker sein wird?
Zwei Königshäuser – Zeitlos Gegen Zeitweilig
Selbst, wenn wir Zugeständnisse an das vernünftige Postulat der Milchshake-Theorie machen würden, wonach der US-Dollar, all seiner Makel zum Trotz, „der letzte sein wird, der fällt“, so ändert das nichts an der Tatsache, dass der US-Dollar – unabhängig davon, ob er „als letzter“ fallen wird oder scheitert – längst neu bepreist wird, auch wenn er vielleicht niemals gänzlich ersetzt werden wird…?
Abschließend noch eine der vielleicht wichtigsten (und naheliegendsten) Feststellungen: Selbst, wenn der US-Dollar im Vergleich zu allen anderen Fiat-Währungen „König“ bleibt (und das ist durchaus entscheidend in Ländern mit deutlich schwächeren Währungen – wie der Türkei oder Argentinien), so lässt sich dennoch objektiv feststellen, dass Gold sogar noch werthaltiger ist als dieser „US-Dollar-König“.
Kurz und knapp: Es gibt einen weitaus besseren „König“ als den US-Dollar; schon die ganze Zeit.
Doch die Zentralbanker möchten ihn einfach nicht sehen.
Dieser edle König trägt eine Krone aus Gold und nicht aus Papier.
Für welchen König werden Sie sich entscheiden?
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Spektakulär war der Goldpreisanstieg in diesem Frühjahr zweifelsohne. In wenigen Wochen legte der Goldpreis auf USD-Basis um knapp 20% zu, im gesamten ersten Halbjahr betrug das Plus mit 21,7%. Auf EUR-Basis verbuchte Gold einen Zugewinn von 16,4% in den ersten sechs Monaten des Jahres. Der Showdown im Goldpreis, den wir im In Gold We Trust-Report 2023 angekündigt hatten, ist eingetreten. Beachtlich an diesem Umstand ist, dass all dies in einem Umfeld geschieht, in dem laut bisherigem Playbook der Goldpreis eigentlich hätte fallen müssen. Viele Fragen wirft in diesem Zusammenhang der Zusammenbruch der Korrelation des Goldpreises zu den Realzinsen auf. Im alten Paradigma war es undenkbar, dass der Goldpreis während einer Phase stark steigender Realzinsen fester tendiert. Gold und Goldinvestoren betreten nun die terra incognita.
Alte Korrelationen lösen sich auf
Neben der hohen negativen Korrelation zwischen dem Goldpreis und den US-Realzinsen hat sich auch die einst starke Bindung zwischen der Investorennachfrage aus dem Westen und dem Goldpreis in den letzten Quartalen aufgelöst. Angesichts des Rekordlaufs von Gold hätte man wohl erwartet, dass die ETFs Rekordzuflüsse verbuchen würden. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Netto flossen fast 780 Tonnen Gold, d. h. 20%, von 04/2022 bis 06/2024 aus ETFs ab. Gemäß altem Gold-Playbook müsste angesichts der gesunkenen ETF-Bestände Gold bei ungefähr 1.700 USD notieren.
Folglich ist ein wesentliches Element des neuen Gold-Playbooks, dass der westliche Finanzinvestor nicht mehr der marginale Käufer bzw. Verkäufer von Gold ist. Die signifikante Nachfrage der Notenbanken und privater asiatischer Investoren sind hauptverantwortlich dafür, dass der Goldpreis auch im Umfeld steigender Realzinsen reüssieren konnte.
Eine Reduktion der Gold ETF-Bestände bei steigenden Realzinsen ist aus Sicht der Akteure im Westen durchaus eine rationale Entscheidung, sofern sie davon ausgehen, dass:
- sie keinen erhöhten Gegenparteirisiken ausgesetzt sind und daher keinen Bedarf für einen ausfallsicheren Vermögenswert haben.
- die Realzinsen künftig auch positiv bleiben bzw. dass keine zweite Inflationswelle auftreten wird.
- sie Opportunitätskosten erleiden, wenn sie klassische Assetklassen wie Aktien und Anleihen oder auch „Betongold“ zu Lasten von Gold untergewichten.
Unserer Meinung nach sollten alle drei Annahmen in Frage gestellt werden – und das besser früher als später.
Der marginale (Ver-)Käufer wandert von West nach Ost
Der globale Osten gewinnt dagegen immer mehr an Bedeutung. Das ist insofern wenig überraschend, als der Anteil des Westens am globalen BIP aufgrund des schwächelnden Wachstums und der alternden Bevölkerung immer weiter abnimmt.
Zudem sind viele Länder Asiens aus historischen Gründen goldaffin. Insbesondere Indien und die Golfstaaten sind zu erwähnen, aber auch China entdeckt immer stärker seine Vorliebe für Gold. Dazu einige Zahlen: Die Nachfrage nach Goldschmuck belief sich im Jahr 2023 auf insgesamt 2.092 Tonnen. 630 t davon entfallen auf China, 562 t auf Indien und 171 t auf den Nahen Osten. Das sind zusammengenommen fast zwei Drittel der Gesamtnachfrage. Von den knapp 1.200 t Goldbarren und -münzen, die im Jahr 2023 nachgefragt wurden, flossen fast die Hälfte nach China (279 t), Indien (185 t) und in den Nahen Osten (114 t).
Gold profitiert auch noch von anderen Entwicklungen. China entdeckt gerade wegen der strukturellen Probleme am Immobilienmarkt Gold als alternative Altersvorsorge. Speziell unter Chinas Jugend erfreut sich Gold in Form von Bohnen aktuell großer Beliebtheit. Die starke Goldnachfrage von asiatischen Zentralbanken ist ein weiterer Pfeiler für diese epochale Veränderung. Diese Veränderungen sind auch der Grund dafür, dass sich bestimmte Gewissheiten wie die enge Korrelation zwischen dem Goldpreis und den US-Realzinsen in Auflösung befinden.
Zentralbanken werden immer wichtigere Goldnachfrager
Eine deutliche Beschleunigung der Zentralbanknachfrage erfolgte im Zuge des Einfrierens der russischen Währungsreserven unmittelbar nach Ausbruch des Ukraine-Krieges. Und so erreichte die Goldnachfrage der Zentralbanken 2022 mit über 1.000 Tonnen ein neues Rekordhoch, das 2023 nur knapp verfehlt wurde. Q1/2024 war dann das stärkste erste Quartal seit Aufzeichnungsbeginn. Daher ist es wenig überraschend, dass der Anteil der Zentralbankennachfrage an der gesamten Goldnachfrage deutlich zugelegt hat: Von 2011 bis 2021 schwankte der Anteil der Zentralbanken um die 10%-Marke, 2022 und 2023 betrug der Anteil dagegen fast 25%.
Die tiefen Verwerfungen, die die Sanktionierung der russischen Währungsreserven ausgelöst haben, werden die Goldnachfrage der Zentralbanken noch längere Zeit hoch halten. Das zeigt auch der vor kurzem vorgestellte World Gold Survey 2024 des World Gold Councils (WGC). Demnach gehen die 70 Zentralbanken, die in dieser Umfrage berücksichtigt wurden, davon aus, dass die Goldreserven der Zentralbanken weiter anwachsen werden. Die geopolitische Instabilität ist für die Zentralbanken der drittwichtigste Grund in ihrer Anlageentscheidung. Und die geopolitische Instabilität wird uns zweifelsohne noch länger begleiten.
Die Schuldenbombe tickt – immer öfter auch im Westen
Dass wir in eine neue Ära eintreten, zeigen gerade auch die Entwicklungen in den beiden Staaten mit der höchsten Gesamtverschuldung (Staat, Unternehmen, Haushalte). Den unrühmlichen Spitzenplatz nimmt Japan mit knapp über 400% ein. Der dramatische Währungsverfall des japanischen Yen – -12,3% im ersten Halbjahr 2024, -32,6% in den vergangenen 5 Jahren und sogar rund 50% gegenüber dem fast Allzeithoch 2012 – ist ein Symptom der zunehmenden Schieflage Japans. Das ökonomische Fieberthermometer in Form des Goldpreises in japanischen Yen schlägt dementsprechend intensiv aus. Per Ende Juni hat der Goldpreis um 28,7% seit Jahresbeginn zugelegt. Seit 2023 beträgt das Plus etwas mehr als 50%, seit 2019 um rund 165%.
Den zweiten Platz weltweit und den ersten Platz in Europa nimmt Frankreich mit 330% ein, das somit das wesentlich größere Sorgenkind ist als das medial viel gescholtene Italien. Die Gesamtverschuldung Italiens ist rund 80 Prozentpunkte geringer. Die uneindeutige politische Situation nach dem für viele Beobachter überraschenden Wahlsieg der weit links stehenden Neuen Volksfront infolge der vom französischen Präsidenten überraschend ausgerufenen Neuwahlen zur Nationalversammlung wird die Verschuldungssituation Frankreichs weiter verschärfen.
Und auch die USA befinden sich zusätzlich zu der weiterhin extrem lockeren Fiskalpolitik knapp vier Monate vor den Präsidentschaftswahlen nach dem desaströsen Auftritt von US-Präsident Joe Biden beim ersten TV-Duell mit seinem Vorgänger und Herausforderer Donald Trump in einer immer schwierigeren innenpolitischen Lage. Dies wird die Lösung des US-Schuldenproblems ebenfalls erschweren, zumal Donald Trump, der in den Umfragen in Führung liegt, sich vor einigen Jahren als „König der Schulden“ bezeichnet hatte. Eine Entspannung ist daher nicht zu erwarten. Im Gegenteil, die nächsten größeren Schuldenkrisen könnten einige der führenden Industriestaaten betreffen.
Das neue 60/40-Portfolio
Für Goldanleger hat sich das Investmentumfeld fundamental gewandelt. Die Neuordnung des internationalen Wirtschafts- und Machtgefüges, der dominante Einfluss der Emerging Markets auf den Goldmarkt, das Erreichen der Grenzen der Schuldentragfähigkeit und womöglich multiple Inflationswellen sorgen für eine Aufwertung des Goldes. Daher ist es auch an der Zeit, das traditionelle 60/40-Portfolio an diese neuen Wirklichkeiten anzupassen.
Abseits von Gold betrachten wir auch andere alternative Anlageklassen wie Rohstoffe, Silber und Bitcoin als Nutznießer des neuen Gold-Playbooks. Daher sind wir der Überzeugung, dass diese Assetklassen in einem Portfolio, das dem neuen Playbook folgt, unverzichtbar sind. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte präsentiert sich ein geeignetes Portfolio wie folgt: Es besteht zu 60% aus Aktien und Anleihen sowie zu 40% aus alternativen Anlageklassen.
Unsere Interpretation des neuen 60/40-Portfolios für langfristig orientierte Anleger sieht folgende Allokation vor:
Aktien | 45% |
Anleihen | 15% |
Aktien + Anleihen | 60% |
Sicherheits-Gold | 15% |
Performance-Gold | 10% |
Rohstoffe | 10% |
Bitcoin | 5% |
Alternative Anlageklassen | 40% |
Quelle: Incrementum AG
Dies ist eine deutliche Abkehr von traditionellen 60/40-Portfolios. Diese Positionierung ist jedoch keine in Stein gemeißelte Regel, sondern vielmehr eine Richtlinie, die sich an den aktuellen Marktbedingungen orientiert und sich mit der Zeit und den Veränderungen im Währungsumfeld weiterentwickelt. Das neue Playbook gilt so lange, wie wir uns in einer Phase der Währungsinstabilität befinden, geprägt von stark steigenden Schuldenlasten und einer überdurchschnittlich hohen Inflationsvolatilität. Anders gesagt: Bis wir nicht in ein Umfeld mit einer stabilen Hartwährung– sei es ein staatliches Hartgeld oder ein Gold-/Bitcoin-Standard – zurückkehren, scheint ein höherer Anteil an Hartwährungen und Sachwerten erforderlich.
Fazit
Wir werden gerade Zeugen einer fundamentalen Veränderung. Alte Gewissheiten schwinden, etablierte Strategien versagen. Die Bereitschaft, eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen und neue Wege zu beschreiten, erfordert oft Mut. Doch wer die Zeichen der Zeit erkennt und die Courage zum Wandel besitzt, dem eröffnet die Umsetzung des neuen Gold-Playbooks ein Tor zu Stabilität und Wachstum. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Gewichtung von alternativen Anlageklassen auf Grundlage des neuen Gold-Playbooks höher sein sollte, um das Portfolio angemessen auf die Regeländerungen auszurichten.
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Die weiterhin hohen US-Aktienmärkte spiegeln die wirtschaftliche Realität des Landes nicht mehr wider. Die Verbraucher, die für das BIP von großer Bedeutung sind, werden wirtschaftlich stranguliert. Die Staatsverschuldung steigt und wenn die Lage
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Die weiterhin hohen US-Aktienmärkte spiegeln die wirtschaftliche Realität des Landes nicht mehr wider. Die Verbraucher, die für das BIP von großer Bedeutung sind, werden wirtschaftlich stranguliert. Die Staatsverschuldung steigt und wenn die Lage ausweglos ist, griffen Staaten immer wieder zum Krieg. Auch der wachsende Einfluß der BRICS bringt die USA und den Dollar unter Druck. Die Goldnachfrage sollte über viele Jahre hoch und weiter steigend bleiben. Gibt es eine Möglichkeit für den Staat, die Schuldenlast „leichter“ zu machen? Leitzinsen unterhalb der Inflationsrate werden die Sparer noch schneller enteignen. Eine geopolitische Krise kommt zur Schuldenkrise. Der Krieg ist eine Fortsetzung Politik, die wiederum von der Wirtschaft abgeleitet wird.
Deutsche Untertitel finden Sie im YT-Player.
0:00 Intro
2:45 US-Verbraucher werden durch Inflation, Schulden und Zinsen stranguliert
5:50 Die Verschuldung gerät im gesamten Westen außer Kontrolle
8:00 Regierungen haben keine Lösung außer mehr Schulden und mehr Inflation
11:30 Schulden, De-Dollarisierung und Goldkäufe verschieben das Welt-Gleichgewicht
12:45 Zentralbanken kaufen weiterhin Gold
15:30 100% Inflation in der Türkei?!
17:00 Der Goldpreis sollte sich vervielfachen und allgemeine Rohstoffe übertreffen
22:10 Sind Leitzinsen unter der Inflationsrate eine Lösung? Nein!
27:30 Es spielt keine Rolle, welche Fiat-Währung relativ besser ist
30:00 Gold zeigt eine überragende Wertentwicklung seit 2000
33:00 Krieg wird als Ausrede für politisches Unvermögen genutzt
DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG
Am Ende einer monetären Ära hören etliche Dominosteine nicht mehr auf zu fallen; sie fallen dabei erst schrittweise und dann auf einen Schlag. So formulierte es Hemingway, als er den Prozess des Bankrottgehens erklären sollte.
Zu den wichtigen Dominosteinen, die vor den Augen der Welt fallen werden, gehören u.a. Politik, Geopolitik, Währungen, Schulden und Anlagewerte.
Das wird unvorstellbare Konsequenzen haben – soziale Konflikte, Krieg, Hyperinflation, deflationäre Implosion von Vermögenswerten, Schuldenausfälle und vieles mehr.
Doch wenn sich die Lage langsam wieder beruhigt, werden auch Gegenkräfte zum Tragen kommen – wie beispielsweise der Aufstieg mächtiger BRICS-Staaten, die sich häufig auf große Rohstoffvorkommen stützen können.
Gold wird eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Zentralbanken, Staatsfonds und Investoren werden auf Gold zurückgreifen, weil es der stabilste Teil in einem zerfallenden System ist. In der Folge wird es zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold kommen. Da die Goldproduktion nicht ausgeweitet werden kann, lässt sich die steigende Nachfrage nur über steigende Preise befriedigen.
Die wahrscheinliche Folge ist eine Goldpreisaufwertung – und zwar um ein Vielfaches!
POLITISCHE FÜHRUNGEN – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT
Unfähige Staatsführungen und fehlende Staatsmänner sind typische Rahmenbedingungen solcher Zeiten. Und deswegen wird auch hier ein Dominostein fallen.
Mein Argument war immer: Ein Land bekommt die Führung, die es verdient.
Je näher wir dem Ende einer der schlimmsten Zeiten der Geschichte kommen (finanziell wie moralisch), desto mehr zeigt sich, wie schwach die Führungen der meisten großen westlichen Wirtschaften sind.
Also: Wer ist dieser bunte Haufen aus globalen Spitzenpolitiker. Und wie unbeliebt sind sie?
So mancher Spitzenpolitiker wird nicht erst durch Wahlen aus dem Rennen gehen, einige werden schon vor Ablauf ihrer Amtszeit rausgeworfen.
Die jüngsten Wahlen in der EU sind ein typisches Beispiel für ein gescheitertes System. Die meisten herrschenden Parteien werden abgelehnt, und in vielen Fällen gewinnen rechte Parteien an Popularität.
Man schaue sich nur das Bild oben vom jüngsten G7-Treffen in Italien an. Mit Ausnahme der italienischen Ministerpräsidentin Meloni haben alle verbleibenden G7-Führer Unbeliebtheitswerte zwischen 57 % und 72 %.
Bei den anstehenden Wahlen in Großbritannien und Frankreich werden die Regierungsparteien unter Garantie verlieren. Die französischen Präsidentschaftswahlen stehen erst für 2027 an; Macron könnte also drei weitere Jahre bis zum endgültigen Ausscheiden regieren. Das französische Volk wird das wahrscheinlich nicht akzeptieren und ihn möglicherweise schon vorher aus dem Amt drängen.
Wer immer auch in Frankreich gewählt wird, die mächtigen Gewerkschaften werden das Land wahrscheinlich zum Stillstand bringen.
Der britische Premier Sunak ist einer der ineffektivsten politischen Führer der Geschichte. Doch Kier Starmer, der Labour-Kandidat für den Posten des Premierministers, hatte schon vor zwei bis drei Jahren nicht den Hauch einer Chance. Auch diesmal wird er nicht ins Amt des Premierministers gewählt, Sunak hingegen wird vom Volk abgewählt. Jetzt steht eine sehr düstere Phase in der Geschichte Großbritanniens an – mit hohen Steuern, hohen Schulden, schlechter Führung, politischer Instabilität und harten Zeiten.
Noch schlimmer ist die Situation in den USA, wo der Präsident scheinbar unfähig ist, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Stattdessen werden die Vereinigten Staaten von einer Gruppe aus Neocons geführt, die weder gewählt noch rechenschaftspflichtig ist; sie sagt dem Präsidenten, was er sagen und tun soll. Doch selbst mit der Umsetzung tut sich Biden noch schwer. Allein sein Auftreten beim G7-Treffen in Italien ist Bestätigung genug.
Man kann ihm natürlich nicht zum Vorwurf machen, dass er senil ist. Er sollte allerdings nicht mehr das höchste Amt begleiten.
Die US-Wahlen werden wahrscheinlich ein Desaster. Angesichts seiner schlechten gesundheitlichen Lage ist es unwahrscheinlich, dass Biden im November zur Wiederwahl antreten wird. Kamala Harris wird jedenfalls nicht zur Wahl stehen. Es wäre nicht überraschend, wenn Hillary Clinton als demokratische Kandidatin ins Spiel gebracht wird. Obwohl Trump von der einen Hälfte des Volkes geliebt wird, hasst ihn die andere Hälfte – eine Wahl, die Uneinigkeit fördert. Und die Neuauflage einer Clinton-gegen-Trump-Wahl könnte ohne Weiteres zu Unruhen und Aufständen in den USA führen, ganz gleich, wer gewinnt.
Aufgrund seiner Unbeliebtheit und wegen des Verfalls der deutschen Wirtschaft wird wohl auch der deutsche Bundeskanzler Scholz nicht bis zur Neuwahl im Jahr 2025 im Amt bleiben.
Für die kommenden Jahre ist auf der politischen Bühne also insgesamt schweres Chaos vorprogrammiert; die mangelnde Führungsstärke wird nicht nur zu politischen Unruhen, sondern auch zu sozialen Unruhen führen.
WÄHRUNG & SCHULDEN – DOMINOSTEINE, DIE FALLEN
Ein Dominostein, der schon seit der Aussetzung des US-Goldstandards durch Nixon im Jahr 1971 fällt, sind die Währungen.
Angesichts hoher Ausgaben und Defizite – im Umfeld von Schuldenstandsquoten, die in vielen Ländern längst über 100 % liegen – stehen insbesondere im Westen düstere Zeiten an, die von galoppierendem Schuldenwachstum und Währungseinbrüchen geprägt sein werden.
Die Folge sind Schuldenausfälle, Bankenausfälle, mehr Geldschöpfung, steigende Zinssätze und immer höhere Defizite.
Bei allen Währungen wird sich der Entwertungsprozess intensivieren.
In einem solchen Szenario gibt es keine Gewinner. Es ist möglich, dass der US-Dollar nachfragebedingt etwas stärker abschneiden wird als andere westliche Währungen – eine Zeit lang zumindest.
Allerdings sollte die relative Stärke des Dollar komplett ignoriert werden. Beim Entwertungswettlauf gibt es auch für den Zweit- oder Drittschlechtesten keinen Preis. Alle Währungen werden effektiv – also im Verhältnis zu Gold – dramatische Wertverluste erleiden.
Man darf nicht vergessen, dass wir uns jetzt in der finalen Zusammenbruchsphase des aktuellen Geldsystems befinden. Seit 1971 haben alle Währungen effektiv 97 % bis 99 % verloren – also gegenüber GOLD!
Der Verlust der finalen ein bis drei Prozent (100 % aus heutiger Sicht) wird sich in den kommenden drei bis acht Jahren ereignen.
Das aktuelle System hielt seit 1913, also etwas mehr als ein Jahrhundert lang. Sein Niedergang war seit dem Tag seiner Geburt vorherbestimmt. Es war nur eine Frage der Zeit. Wie die Geschichte immer wieder zeigt, werden die Konsequenzen weit über das reine Ende einer Geldform hinausgehen.
Schulden- und Währungszusammenbrüche gehen Hand in Hand. Sie sind Komplizen und unausweichliche Folge anhaltender staatlicher Defizitfinanzierung.
Nach einer ausgedehnten Phase unbegrenzter Währungsschöpfung werden Finanzsysteme teilweise oder komplett ausfallen.
Des weiteren folgen politische und soziale Unruhen, möglicherweise Bürgerkriege.
Staaten, die unter wirtschaftlichem Druck stehen, beginnen in der Regel Kriege oder verschärfen bestehende Konflikte, um von nationalen Problemen abzulenken. Zudem ist Krieg ein guter Vorwand für verstärkte Geldschöpfung.
VERMÖGENSWERTE – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT
Anfänglich wird es hohe Inflation geben, möglicherweise Hyperinflation, sowie hohe Zinssätze. Anschließend, wenn das System implodiert, werden die aufgeblähten Vermögenspreise – Aktien, Anleihen, Immobilien etc. – effektiv um 50 % bis 100 % abstürzen.
Die meisten Staatsanleihen werden (falls sie auf Papier gedruckt sind) bestenfalls noch als Tapete dienen können.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer solchen Ereigniskette kommt, ist meiner Einschätzung nach sehr hoch, insbesondere im Westen.
Finanzielle, ökonomische, politische und soziale Zusammenbrüche dieser Art sind nichts Neues; sie hat es im Verlauf der Geschichte immer wieder gegeben, wenn auch nicht in dieser Größenordnung.
ATOMKRIEG – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT
Werden wir einen Atomkrieg erleben?
Wir brauchen uns wegen dieser Option nicht wirklich Sorgen zu machen, denn wenn es zu einem globalen Atomkrieg kommt, wird es, wenn überhaupt, kaum noch Menschen auf dieser Erde geben.
Da die Welt gerade die Grenzen zum potentiellen atomaren Konflikt weitestgehend ausreizt, muss man sich folgende Frage stellen: WER HAT IN DIESER WELT DAS SAGEN?
Nun, mit Sicherheit keine Einzelpersonen. Doch wer wäre in der Lage, allen anderen Staaten der Welt etwas nach Lust und Laune zu diktieren? Der Hauptkandidat wäre hier womöglich die US-Führung:
Sei es Kriegsführung in einem Land, das keine Bedrohung für die USA darstellt. Sei es die Kontrolle des globalen Finanzsystems durch den US-Dollar oder die Regulierung des Bankensystems mittels Verordnungen wie FACTA, so dass die Welt jede Dollar-Transaktion an US-Behörden melden muss. Oder seien es Staatsstreiche und selbst das Ausschalten von Feinden in Ländern, die die US-Führung inakzeptabel findet.
Seien es Sanktionen oder das Einfrieren von Vermögen im Umgang mit Ländern, die der US-Führung missfallen. Die Liste ist endlos.
Interessant dabei ist, dass das US-amerikanische Volk bei keiner dieser Entscheidungen je ein Mitspracherecht hat. Initiiert werden die oben genannten Maßnahmen (wie viele andere auch) durch den US-Präsidenten und dessen Berater, die dem Volk gegenüber überhaupt nicht rechenschaftspflichtig sind.
All das wäre beispielsweise in der Schweiz unmöglich, weil dort die Macht des Volkes durch direkte Demokratie herrscht.
Die Welt sollte sich jetzt folgende Frage stellen: Wie lässt sich die extrem ernste Lage in der Welt lösen?
Ich meine damit nicht den Krieg in der Ukraine, der sich, wie Trump andeutete, innerhalb weniger Tage beenden ließe, falls die USA alle Waffen- und Geldlieferungen an die Ukraine stoppen würden.
Wie Putin jüngst deutlich machte, möchte Russland die russischsprachigen Gebiete in der Ostukraine behalten und einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen sehen. Doch niemand ist interessiert, überhaupt in diese Richtung zu denken.
Stattdessen gab es gerade eine Friedenskonferenz in der Schweiz, bei der weder Russland noch China vertreten waren. Solche Konferenzen sind reine Geld- und Zeitverschwendung.
In Abwesenheit von zwei der größten Militär- und Wirtschaftsmächte der Erde – von denen eine (Russland) direkt im Krieg involviert ist – wird diese Konferenz absolut nichts erreichen.
Was dann noch bleibt, ist das Posieren vor den Kameras und ein ödes, bedeutungsloses Abschlussstatement.
Also: Anstatt derart nutzlose Konferenzen abzuhalten, müssten die Führungen von China, Russland und der USA zusammenkommen, um den Ukrainekrieg zu beenden, damit anschließend die wahren Probleme der Welt in Angriff genommen werden können – Armut, Hungersnöte, Kriminalität, Drogen, Schulden etc.
Stellen Sie sich vor, was sich mit dem gebündelten intellektuellen Potenzial und den Ressourcen dieser und vieler anderer Länder erreichen ließe!
Doch leider ist das ein Traum, der wahrscheinlich nicht Wirklichkeit werden wird.
Es ist so viel leichter, Geld zu drucken und einen Krieg zu beginnen, als ECHTE und nachhaltige Lösungen für die großen Probleme zu finden, mit denen die Welt konfrontiert ist.
Also: Die führenden Politiker der Welt haben eine Wahl. Sie können die Telefonhörer in die Hand nehmen und mit ihren Kollegen sprechen – oder einen Krieg beginnen.
Welcher zurechnungsfähige Spitzenpolitiker würde lieber einen Atomkrieg riskieren als einen kleinen Kratzer im Ego, der aber Frieden bringt?
FINANZIELLES ÜBERLEBEN DURCH VERMÖGENSERHALTUNG
Also: Wie können sich Anleger selbst schützen?
Bestimmte Dinge verbieten sich natürlich von selbst:
Der größte Teil des eigenen Vermögens darf nicht im fragilen Bankensystem gehalten werden – weder Barmittel noch Wertpapiere!
Viele Banken werden wahrscheinlich zahlungsunfähig; dann könnte es zu lange dauern, bis Ihre Anlagen freigegeben sind, wenn sie überhaupt freigegeben werden!
Bail-Ins oder Zwangsinvestitionen in niedrigverzinste und langlaufende (10 Jahre und mehr) Staatspapiere sind nicht unwahrscheinlich.
Halten Sie keine Staatsanleihen –
Viele Staaten werden zahlungsunfähig.
Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Ihre Schulden durch Inflation verschwinden –
Hohe Zinsen oder eine Kredit-Indexierung könnte die Rückzahlung Ihrer Darlehen unmöglich machen.
Vergessen Sie nicht, dass der Aktienmarkt durch massive Kreditexpansion aufgebläht wurde. Und diese wird enden!
Im Umfeld der größten globalen Schulden- und Anlageblase der Geschichte könnte man diese „Verbotsliste“ natürlich endlos weiterführen.
Hilfreich wären also auch Dinge, die unbedingt beachtet / gemacht werden sollten.
Halten Sie eine Menge physisches Gold und etwas physisches Silber in einem sicheren Rechtsgebiet (z.B. in der Schweiz, möglicherweise auch in Singapur) und außerhalb des Bankensystems –
Edelmetalle müssen in sehr sicheren und bankenfernen Tresorlagereinrichtungen verwahrt werden; Sie müssen direkten Zugang zu den Metallen haben, die dort auf Ihren Namen eingelagert wurden.
Um die Gefahr von Konfiszierungen und Einfrierungen der eigenen Metallbestände zu minimieren, sollte man diese außerhalb des eigenen Wohnsitzlandes verwahren.
Halten Sie eine sinnvolle Menge physisches Gold und Silber –
Die meisten unserer Kunden, die zu den vermögende Privatpersonen (HNW) mit Vermögensschutzabsichten zählen, haben mehr als 20 % ihres Gesamtanlagevermögens in Gold investiert (beim Silber ist die Quote volatilitätsbedingt niedriger).
In Relation zu den meisten Währungen ist Gold in diesem Jahrhundert dennoch schon um das 9- bis 10-fache gestiegen.
DIE ECHTE BEWEGUNG BEIM GOLD UND SILBER HAT NOCH NICHT BEGONNEN
Die Tendenz zur Meidung des Dollars im Welthandel wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter verstärken.
Die BRICS-Staaten werden bestrebt sein, ihre bilateralen Handelsgeschäfte nach Möglichkeit in lokalen Währungen abzuwickeln, wobei Gold als das ultimative Abrechnungsgeld genutzt wird. Daraus ergibt sich eine schrittweise Abwendung vom Dollar. Irgendwann wird dieser Trend an Fahrt gewinnen, weil die Nutzung fremder Währungen für eigene Handelsgeschäfte zunehmend überflüssig erscheint, nicht zuletzt weil diese endgültige Abrechnung auch in Gold möglich ist.
Ich habe es häufig thematisiert: Die Konfiszierung russischer Vermögenswerte durch die USA wird dazu führen, dass Zentralbanken keine Dollar-Reserven mehr halten wollen; stattdessen entwickelt sich Gold zum alleinig akzeptierten Reserve-Asset.
Die Bestrebungen der Zentralbanken, Gold als Reserve-Asset zu integrieren, werden in den kommenden Jahren zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold führen – mit Kursen, die bei einem Vielfachen der heutigen Kurse liegen.
Der enorme Nachfrageanstieg kann nur durch steigende Preise befriedigt werden, nicht aber durch mehr Gold. Die Welt kann einfach nicht mehr produzieren als die heutigen 3.000 Tonnen pro Jahr.
In meinem 55-jährigen Arbeitsleben habe ich zwei große Goldbullenmärkte miterlebt.
Der erste lief von 1971 bis 1980. Gold stieg um das 25-fache, von 35 US$ auf 850 US$.
Der zweite begann im Jahr 2001 bei 250 US$. Gerade haben wir eine Phase erreicht, in der die Goldpreise, ausgehend vom aktuellen Preis, um ein Vielfaches ansteigen werden.
Meine eigene 55-jährige Geschichte mit Gold macht aber nur ein Prozent des langfristigen Goldbullenmarkts aus.
Seit dem Aufkommen von Fiatgeldsystemen ist der Goldbullenmarkt leider nur noch Spiegelbild staatlicher Misswirtschaft, die zu permanent steigenden Defiziten und Schulden führt. In einem solchen System ist der Goldpreis hauptsächlich Ausdruck einer chronischen Entwertung von Papiergeld.
Regierungen und Zentralbanken sind die besten Freunde des Goldes.
Sie haben schon immer den Wert von Fiatwährungen zerstört; der Währungswert wird unweigerlich durch Defizitfinanzierung und Schuldenbildung entwertet.
So sank beispielsweise der Silbergehalt des Denar (Silbermünze im Römischen Reich) zwischen 180 und 280 n. Chr. von 100 % auf letztlich 0 %, wobei das Silber durch billigere Metalle ersetzt wurde.
Das wirft natürlich folgende Frage auf: Warum sollte man überhaupt Fiat- oder Papiergeld halten?
In einer soliden Wirtschaft, in der es keine Defizite und praktische keine Inflation gibt, aber einen ausgeglichen Staatshaushalt – in einer solchen Wirtschaft ist absolut ok, Barmittel zu halten, die Zinserträge abwerfen.
Doch solche paradiesischen Zustände gibt es auf der Welt nicht mehr, seitdem Nixon 1971 das Goldfenster schloss.
Selbst bei einem Preis von 2.300 US$ ist Gold – gemessen am Geldangebot – heute immer noch so billig wie 1970, als es 35 US$ kostete oder wie im Jahr 2000, als die Unze Gold 300 US$ kostete.
VERMÖGENSERHALTUNG UND PRIORITÄTEN IM LEBEN
Mit dem Fallen der oben beschriebenen Dominosteine werden die meisten Menschen der Welt ein deutlich härteres Leben zu spüren bekommen als heute.
Wer über Ersparnisse verfügt, sollte Vermögenserhaltung zur obersten Priorität machen, ganz gleich, ob es um 100 US$ oder 100 Millionen US$ geht. Gold und etwas Silber – in physischer Form, sicher verwahrt außerhalb des Bankensystems – sollte dabei ganz oben auf der Liste stehen.
Familie und Freunden zu helfen in schweren Zeiten ist wichtiger als alles andere.
Und bitte vergessen Sie nicht: Einige der besten Dinge im Leben kosten nichts wie z.B. Natur, Bücher, Musik und Hobbys.