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Wale UND Elritzen schwimmen zu Gold

von Matthew Piepenburg

Partner

Viele − vom Elliott-Wave-Experten bis hin zum eingefleischten Dollar-Fan − fragen sich, ob wir kurstechnisch gerade die „Gold-Spitze“ erreichen?

Die Indizienlage und wir sagen: Nein.

Unsere Währung, unser Problem

2025 gab es enorme Bewegung am Goldmarkt. Seit vor wenigen Tagen die 3.500 US$-Marke berührt wurde, macht Gold, das in unseren politisierten Medien- und Finanzsystemen ansonsten schon seit Jahrzehnten ignoriert und kleingemacht wird, endlich Schlagzeilen.

Doch kann man diesen dummen kleinen „Experten“, ihre politische Unfähigkeit, die Wahrheit zu sagen, wirklich einen Vorwurf machen?

Immerhin ist ein steigender Goldpreis Beweis dafür, dass eine überschuldete Nation in sehr großen Schwierigkeiten steckt, weil ihre Währung nicht mehr vertrauenswürdig und beliebt ist bzw. nicht mehr genutzt oder gewollt wird. 

Als die USA 1971 ihre goldene Anstandsdame stehenließen und von nun an Geld ausgaben wie betrunkene Matrosen, schien es dem Finanzminister des Landes, John Connally, völlig gleichgültig zu sein, dass man gerade den Rest der Welt im Stich gelassen hatte – eine Welt, die einst dem goldgedeckten Dollar vertraute, der ihnen im legendären Bretton-Woods-Jahr 1944 versprochen wurde.

Connallys‘ neues Mantra (aber auch das Nixons, Kissingers und zahlloser anderer suspekter Hauptstädter) lautete von nun an „unsere Währung, euer Problem“, denn Uncle Sam besaß das „exorbitante Privileg“, unverhältnismäßig viel Geld ausgeben und die Landeswährung aufblähen zu können – und diese Inflation, kraft der eigenen Weltreservewährungsmacht, wieder in die restliche Welt zu exportieren.

Doch auch diese Macht kann geschwächt werden… 

Zu pleite zum Tyrannisieren

Inzwischen erreicht die Staatsverschuldung der USA 37 Bill. US$. Und auch die restliche Welt ist an diesen Schulden nicht mehr so interessiert wie früher, nachdem sie mit ansehen musste, wie Uncle Sam seinen Fiat-Dollar despotisch zur Waffe umfunktionierte und sich über jedes vernünftige Maß hinaus verschuldet hat.

Kurzum: Für Amerika heißt es jetzt „unser Dollar, unser Problem“, weil sich die Welt nach und nach von den einst hegemonialen USA, US-Staatsanleihen und US-Dollars abwendet. Das Misstrauen und die Beweise dafür sind buchstäblich überall zu sehen.

Ebenso offensichtlich sind die verzweifelten politischen Reaktionen aus Washington DC, die darauf abzielen, den US-Dollar wieder zum Hegemon zu machen − angefangen bei den DOGE-Schlagzeilen über das Zoll-Chaos bis hin zu der tragischen Ironie eines sogenannten strategischen BTC-Reservefonds.

In Zeiten wie diesen, in denen der US-Dollar und die US-Staatsanleihe mit steigendem Misstrauen und sinkender Nachfrage kämpfen, könnten die Rahmenbedingungen für Gold nicht stärker und die Argumente für einen „Gold Peak“ nicht schwächer sein.

Zeigen & Erzählen

All das wollen wir Ihnen nicht nur erzählen, wir möchten es Ihnen auch zeigen.

Vor etwas mehr als einem Jahr, im März 2024, durchbrach Gold die seit 13 Jahren bestehende Basislinie einer tiefen Cup-and-Handle-Formation, woraufhin es prompt sein erstes statistisches Kursziel von 3.000 US$ erreichte (und übertraf).

Die technischen Daten deuten darauf hin, dass der Goldkurs in den kommenden 6 -12 Monaten sein nächstes prozentuales Ziel von 4.000 US$ erreichen wird.

Das heißt natürlich nicht, dass sich der Goldkurs permanent nur in eine Richtung bewegen wird (technisch gesehen könnte er beispielsweise bis zum 200-Tage-Durchschnitt zurückfallen). Angesichts der markttechnischen als auch fundamentalen Rahmenbedingungen zeigt die langfristige Tendenz aber klar nach oben!

Apropos lästige (und weitaus aussagekräftigere) Fundamentaldaten: Im Umfeld der heftigsten globalen Verschuldungssituation in der Geschichte der Kapitalmärkte wird Gold aus demselben Grund weiter steigen, aus dem Papiergeld weiter fallen wird.

Wer sich allein auf die steigende Tendenz des Goldpreises fokussiert…

…der guckt im Grunde genommen nur auf das umgekehrte Bild des fallenden Dollarkurses.

Doch wer ein bisschen Ahnung von Geschichte und Mathematik hat, den überrascht das nicht.

Denn einer zu hoch verschuldeten Nation bleibt letztendlich keine andere Möglichkeit als diese Schulden mittels vorsätzlicher Währungsentwertung „wegzuinflationieren“. Daher das obenstehende Diagramm.

Und wo wir gerade bei der Realität des aktuellen Schuldenstands sind…

… die ist momentan DER Schlüsselfaktor jeder aktuellen Diskussion – angefangen bei den Debatten über Inflation / Deflation und die Richtung des Dollar-Index (DXY) über die Frage geleugneter Rezessionen und Risiken am Aktienmarkt bis hin zur weiteren Entwicklung der Edelmetallpreise.

Die Wale hortenDie geschilderten Schulden- und Währungsdynamiken werden von den globalen Finanz-Walen inzwischen voll und ganz verstanden. Das ist auch der Grund, warum die Zentralbanken seit 2014 ihre Goldreserven auf Nettobasis stärker ausbauen als ihre Vorräte von US-Staatsanleihen. Seitdem der US-Dollar im Jahr 2022 kampffähig gemacht wurde, haben sich die physischen Goldkäufe der Zentralbanken sogar fast verdreifacht:

Aus diesem Grund haben Wale, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Gold im Jahr 2023 zum Tier-1-Asset erhoben. Es erklärt zudem, warum sich Wale seit November 2024 physisches Gold in Rekordumfang von der COMEX ausliefern lassen.

Denkt man zudem an die BRICS-Staaten, die dem US-Dollar den Rücken kehren und ihre Handelsbilanzen netto in Gold ausgleichen, während zugleich der Ölhandel mit der langsamen Abkehr vom Petrodollar einen historischen Moment erlebt, dann könnten die goldenen Zeichen der Zeit gar nicht deutlicher sein…

Kurz gesagt, wissen die Wale Folgendes: Als künftige Reserveanlage ist Gold den Staatsanleihen und der Währung eines bankrotten Uncle Sams weit überlegen.

Jene Goldkäufe seitens der Wale erklären auch die historischen Kursbewegungen, die wir in jüngster Zeit am Goldmarkt erleben; sie erklären zudem, warum wir noch Jahre (und tausende US-Dollar) von etwas entfernt sind, das sich auch nur annähernd als „Gold-Spitze“ beschreiben ließe.

Und jetzt kriegen es die Elritzen auch langsam mit

Ein weiterer wichtiger, jedoch weitgehend ignorierter Faktor bei der Bestätigung der längerfristigen Richtungstendenz am Goldmarkt (und in Abgrenzung zum aktuell diskutierten „Kurs-Peak“) sind die Elritzen (d. h. der Einzelhandel). Sie haben gerade erst begonnen, diese Zeichen der Zeit zu erkennen, die Aufschluss über den wahren Nutzen von Gold und dessen zukünftige Kursrichtung geben. 

Das heißt: Wie schon im März des letzten Jahres kam es auch im März DIESES Jahres wieder zu einem großen technischen Durchbruch am Goldmarkt, über den die Medien natürlich nicht im Ansatz berichten…

Ganz konkret zeigen sich im 10-Jahre-Vergleich Veränderungen bei der Gewichtung von Gold im klassischen bzw. traditionellen 60/40-Portfoliomix aus Aktien und Anleihen – dem Alltagsgeschäft konsensorientierter Anlageberatung für Privatanleger. 

Anders formuliert: Die Kleinanleger begreifen, dass aufgeblähte Aktien- und Anleihemärkte nicht mehr das sind, was sie einmal waren, und dass Gold mehr ist als bloß Schnickschnack.

Der neue Sichere Hafen

Die zunehmende Einsicht / das Aufwachen der Kleinanleger ist, in Verbindung mit den zuvor geschilderten Aktionen der Wale im Goldsektor, ein vielversprechendes Zeichen für die längerfristige Preisentwicklung und Kursrichtung.

Ein Großteil dieses sich entwickelnden Bewusstseins unter den Kleinanlegern hängt mit der schwindenden Bedeutung von Anleihen zusammen, die einst als heiliger „sicherer Hafen“ vor den Gefahren der Aktienmarktmärkte galten. 

Selbst Bloomberg-Experten meinen heute, dass der S&P erst bei unter 4.000 Punkten fair bewertet wäre. 

Mit anderen Worten: Aktien befinden sich in einer massiven Blase.

Buffett weiß das und er hat Barmittel im Umfang von hunderten Milliarden US$. Das Verhältnis von Börsenkapital zu BIP (>200%) ist derzeit so hoch wie zuletzt 1929 in den USA oder wie 1989 im Fall des Nikkei.

Und wir alle wissen, wie das damals ausging…

Doch wie und wo können wir uns retten?

Wie schon 2020 und dann wieder vor wenigen Wochen, als der VIX die 60 Punkte-Marke überschritt und die Aktien fielen, fielen auch die Anleihen – was eine wichtige Alarmglocke ist.

Tatsächlich befinden wir uns aktuell in einer langfristigen Anleihe-Baisse, was es seit Mitte der 1960er Jahre bis 1980 nicht mehr gegeben hat. Und das bedeutet, dass die Anleger – sowohl Elritze als auch Wale – einen besseren Wertspeicher brauchen als Papierversprechen von bankrotten (ruinierten) Regierungen.

Kurzum, und um es nochmal zu wiederholen: Dieses neue Asset und diese neue Richtung ist Gold. Und es ist noch nicht Mal annähernd an seiner Spitze angekommen. 

Vielmehr beginnt der Gold-Anstieg gerade erst. 

About Matthew Piepenburg
Matthew Piepenburg begann seine Finanzkarriere als Wirtschaftsjurist. Während der NASDQ-Bubble (1999 – 2001) gründete er seinen ersten Hedgefonds. Im Anschluss daran richtete er seinen eigenen sowie andere HNW-Family-Funds auf alternative Investments aus. Zeitgleich agierte er als allgemeiner Berater, CIO und später Geschäftsführer einer Single- und Multi-Family-Office. Matthew arbeitete zudem eng... Mehr…

Matthew Piepenburg
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VON GREYERZ AG
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Phone: +41 44 213 62 45

Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.

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