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Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Die politische Meinungsvielfalt ist fast so überwältigend groß wie die Gesamtheit finanzieller Standpunkte – von Bulle bis Bär, von links bis rechts.

Es gibt aber noch Unterschiede, oder?

Politische Meinungen stützen sich, anders als beispielsweise Markteinschätzungen, viel häufiger auf Emotionalität, mediale / parteipolitische Einflussnahme oder gar auf kalifornische Frisur-Trends – anstatt auf simple Mathematik.

From Biden to Bonds: Unmasking a Template of Lies

Doch auch im gesamten Spektrum von negativen bis euphorischen Marktexperten gilt: Zur Bekräftigung von Vorurteilen, Euphorie und Gruppendenken darf selbst die Mathematik ignoriert werden.

Idealerweise wären unsere Politik und unsere Anlageentscheidungen deutlich rationaler; doch wie Geschichte und Philosophie zeigen, ist der Mensch eben eines nicht: rational.

Ergänzt man menschliche Irrationalität mit expliziten Lügen und Fehlinformationen (wie z.B. Mainstream-/ Traditionsmedien und eigen- statt allgemeinnützige „Führungspersonen“), so können die eigentlich angestrebten rationalen Abwägungsprozesse doch sehr schnell auf undurchsichtige Abwege gebracht werden.

Beispiel Joe Biden…

Seit dem ersten Tag seiner Amtszeit dürfte eigentlich jeder (links wie rechts) erkannt haben, dass es mit Bidens mentalen Zustand definitiv bergab geht.

From Biden to Bonds: Unmasking a Template of Lies

Es gibt unzählige physische und verbale Beispiele für Bidens „amtsenthebungsverdächtig ausdruckslosen“ Gesamtzustand.

Genauso unzählig waren auch die Anstrengungen seiner „Chef-Kaschierer“ (angefangen bei der Vizepräsidentin, über die Pressesprecher und das Kabinett bis hin zu den Point-of-View-“Journalisten“), die jahrelang versucht haben, diese offensichtliche Tatsache zu verstecken, zu verleugnen oder abzustreiten. Wobei die Lüge von Bidens robustem Geisteszustand so lange wiederholt wurde, bis die Massen ihnen auch geglaubt hätten, dass der Himmel grün und das Grass blau ist.

Doch dann kam der Moment der Wahrheit – während einer Wahlkampfdebatte, als Biden ganz allein war, ohne Prompter, Knopf im Ohr, Stichwortkarte oder den Ellenbogen seiner Frau.

Kaum verwunderlich, dass er vor den Augen der Welt katastrophal scheiterte.

Nicht mal wichtige Stimmen wie der Schauspieler George Clooney oder die „Journalistin“ (Schauspielerin?) Rachel Maddow konnten ihn da noch vor unseren Augen und Ohren schützen.

Kurz darauf verkündete Biden das Ende seiner Kandidatur.

Was für eine Überraschung…

Kurz und knapp: Vor den Augen der ganzen Welt wurde eine eigentlich seit Jahren durchschaubare (und vorsätzlich ignorierte) Lüge plötzlich aufgedeckt: Der Kaiser trägt keine Kleider (bzw. der Präsident hat keinen blassen Schimmer)!

Diese traurige Tatsache hätte eigentlich nicht parteipolitisch, sondern moralisch diskutiert werden sollen.    

Doch was hat das alles mit Märkten, Portfolios und Ihrer Währung zu tun?

Die Antwort lautet: Jede Menge!

Lügen, Leugnen und öffentliches „Gaslighting“ als Muster

Analog zum Biden-Beispiel (Stichwort: Leugnen als politisches Muster) werden auch im ökonomischen Bereich ganz ähnliche Schablonen angesetzt: Seit Jahren zeichnen unsere Zentralbanker, unsere schuldensüchtigen (sowie ökonomisch minderjährigen) Politiker und unsere zutiefst ahnungslosen Finanzmedien ein Muster aus Lügen, Leugnung und öffentlichem „Gaslighting“.

Die Banker…

Alle (und ich meine alle!), die für eine der großen Wall-Street-Banken gearbeitet haben, wissen Folgendes: „Bären“ werden gefeuert, „Bullen“ befördert.

Warum?

Weil die Banken vor allem ein Geschäftsfeld beackern: Kundeneinlagen hebeln, damit am Jahresende Boni fließen, weshalb der Ausstoß riskanter (aber nicht kundenorientierter) „Produkte“ niemals abreißen darf. Diese haben zwar nichts mit langfristigem Wert, dafür aber sehr viel mit dem ständigen Abkassieren kurzfristiger Gebühren zu tun.

Jeder ehrliche Banker, der die finanziellen Massenvernichtungswaffen, die in diesen Banken entwickelt werden, in Frage stellt (von den MBS-Derivateprogrammen bis hin zu den heutigen „Private-Debt-Fonds“ und notleidenden CRE-Krediten), wird vor die Tür gesetzt.

Die Federal Reserve…

Auch unter unseren Zentralbankern sind solche Finanzeitelkeiten weit verbreitet. 

Eine kurzfristige Machtposition auf Kosten von längerfristigem Wohlstand – so lautet das falsche Spiel, das in der Federal Reserve gespielt wird und das gleichzeitig als der sicherste Weg zu einem Nobelpreis für Wirtschaft (Bernanke) oder einem prestigeträchtigen Posten in US-Finanzministerium (Yellen) gilt…

Allerdings erinnert uns Thomas Hoenig, einer der wenigen Offenmarktausschuss-Akteure (und Präsidenten der Kansas City Fed), die noch von Integrität zeugen, an Folgendes: Eine korrekt geführte US-Notenbank sollte „langfristige Politik betreiben und die kurzfristigen Entwicklungen sich selbst überlassen“.

In der Praxis macht die Federal Reserve, das gesteht selbst Hoenig, das genaue (und scheußliche)  Gegenteil.

Seit Jahren mahnt Hoenig (aber auch die wenigen unter uns, die das sagen, was sie denken, anstatt blind das zu machen, was man ihnen sagt), dass sich die US-Notenbank (von Greenspan bis Powell) eher darum sorgt, wie Banken oder Anleihen in der nächsten Krise gerettet werden können, anstatt sich darum zu kümmern, dass die nächste Generation nicht unter permanentem Inflations- / Währungsruin zu leiden wird, der durch die widerwärtige „Finanzierungs- und Geldschöpfungspolitik“ der heutigen Federal Reserve überhaupt erst erzeugt wurde. 

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Die Politiker…

Genau diese musterhafte Kurzsichtigkeit und diese „Ich-Zuerst“-(Zum Teufel mit der Nation!)-Einstellung ist, wen wundert es, gerade in den Hallen der politischen Entscheidungsfindung am deutlichsten ausgeprägt.

Der US-Kongress ist ein Ort, wo Kens & Barbies & stolpernde Achtzigjährige, die unter extremem Lobbyismus sowie peinlicher Mathematikschwäche leiden, ihr Land wie auf Crack defizitfinanzieren, damit es für die anstehenden Wiederwahlen reicht, während die Rechnung (und das Zwillingsdefizit) an unsere Kinder weitergereicht wird…

Kurzum: Sie klammern sich an die Macht, obwohl es eindeutig bergab geht.

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Das dürfte auch erklären, warum eine ganze Partei jahrelang hinter einem quasi zombifizierten Präsident Biden stehen konnte: Solange ihre Maschine (und ihr seliger Idiot) an der Macht war, konnten sie um persönliche Beförderungen, Macht und Reichtum in der Behörde X,Y oder Z wetteifern.

Für diese Art von Politikern (Republikaner wie Demokraten) lautet die Parole nicht mehr „Fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt!“, sondern nur noch „Was tut Washington DC für mich und meine Biographie?“, während die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den USA gerade erst einen neuen Höchststand seit 2020 erreicht hat…

Derart explizite Selbstbezogenheit, Arroganz und vorsätzliche ökonomische / schuldentechnische Ignoranz sind Symptome von Dekadenz und Niedergang, welche bisher dem unausweichlichen Untergang aller großer Nationen vorausgingen.

Die Große Amerikanische Schuldenlüge

Genau wie Bidens geistige Gesundheit ist auch Amerikas verborgener finanzieller Gesundheitszustand eine perfekte Hommage an die ganzen Ablenkungsmanöver, mit denen die Haiflossen, die seit Jahren um unseren wirtschaftlichen Wohlstand kreisen, ausgeblendet werden. werden. 

Und dennoch warnen wir und andere seit Jahren offen und aufrichtig vor diesen klaren und unwiderruflichen Risiken, während wir von der Wall Street sowie von anonymen und feigen Verfassern von YouTube-Kommentaren als „Schwarzmaler“ stigmatisiert werden. 

Was für eine Ironie…

Aufrichtigkeit ist entscheidend

Seit über vier Jahren suchen wir das digitale Rampenlicht, weil die westliche Staatsverschuldung im Allgemeinen und die US-Staatsanleihe im Besonderen auf eine Implosion zurast, für die sich weder COVID, Erderwärmung, Putin oder gar kleine grüne Männchen vom Mars verantwortlich machen lassen. Sogar noch viel länger warnen wir schon davor, dass Länder nicht das Drei- bis Vierfache ihrer Einnahmen ausgeben bzw. leihen können, indem sie die Außenstände durch grundlagenlos produzierte Liquidität monetisieren, ohne dabei letztlich nicht auch die eigene Währung zu zerstören und ein inflationäres Feuer zu entfachen – ein Thema, bei dem die US-Notenbank zu 100 % falsch lag.

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Übrigens führt dieses Feuer konsequent zu sozialen Unruhen und Kriegen als Ablenkungsmanöver, gefolgt von einer demokratieunwürdigen Zentralisierung, die von politisch extrem linken oder extrem rechten Kräften vorangetrieben wird.

Unterdessen entfalten diese Kräfte – Währungsentwertung, Inflation, Krieg und soziale Unruhen – TATSÄCHLICH LÄNGST überall ihre Wirkung – zur ratlosen Bestürzung und Verleugnung unserer sogenannten „Eliten“

Und genau wie Bidens Ja-Sager, Vetternkapitalisten, positionsgierige Lakaien und mitschuldige Mediensprachrohre ist auch unsere Finanz- und Politik-Elite tagtäglich darum bemüht, das Offensichtliche zu ignorieren und uns ihr kunstvoll verpacktes Märchen vom Defizit ohne Reue aufzuzwingen.

Glücklicherweise, und analog zum oben geschilderten „Biden-Muster“, können irgendwann auch die cleversten Lügen nicht mehr über die mathematisch und historisch belegten Realitäten von Nationalstaaten hinwegtäuschen, die sich, nach dem Sprung von der selbstgeschaffenen Schuldenklippe, im freien Fall befinden.

Anzeichen eines löchrigen Narrativs

Vor Kurzem veröffentlichte beispielsweise die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die Mutter aller Zentralbanken, ihren Jahresbericht, der von den Medien, vom politischen Washington und von der Wall Street weitestgehend ignoriert wurde.

Endlich (im Jahr 2024!)  schrieb die BIZ das, was wir seit Jahren sagen: Wenn das Wirtschaftswachstum stärker schrumpft, als die Verschuldung wächst, dann macht das die Staatsanleihen schwächer, und nicht stärker.

Wenn Staatsanleihen schwächer werden (also abgestoßen werden), dann fallen ihre Preise und ihre Renditen steigen.

Wenn ihren Renditen (mathematisch) steigen, dann steigen auch die Zinssätze.

ABER der Knackpunkt ist folgender:

Steigende Zinsen + historisch beispiellose Verschuldungsstände = die K@cKe ist am D@mPfen.

Der „Biden-Moment“ am Anleihemarkt

Das wäre dann quasi der „Biden-Moment“ des 130 Billionen US$ schweren globalen Kreditmarkts.

Selbst die BIZ gibt zu, dass der Anleihemarkt, genau wie der aktuelle Kaiser Amerikas, wahrscheinlich keine Kleider trägt.

Und trotzdem möchte die Mehrheit weiterhin an die Märchen-Erzählungen glauben, dass alles gut ist (und bleiben wird), und Dinge wie Rezession und Inflation außen vor lassen….

Dementsprechend ist die überwiegende Mehrheit der Investoren und Bankenvertreter weiterhin bemüht, sich selbst und die Welt davon zu überzeugen, dass sinkendes Wirtschaftswachstum – ja, selbst eine Rezession – zu einem „Goldlöckchen“-Szenario führen wird. Und das wäre eine Welt, in der der Absatz staatlicher „Fluchthafen“-Anleihen steigt (und nicht fällt), was, laut dieser kollektiven Fantasie, steigende Anleihepreise und somit sinkende Anleiherenditen und Zinssätze vorzeichnet.

Das, liebe Leute, ist – auf ökonomischer Ebene – in etwa das Gleiche, wie zu glauben, Joe Biden werde der nächste Jeopardy!-Champion oder würde im nächsten olympischen Marathon-Rennen Gold gewinnen…

Natürliche gegen Unnatürliche Kräfte

Den über 800 Doktortitelträgern der US-Notenbank zum Trotz (die beim Thema Inflation komplett falsch lagen) und ungeachtet aller seligen Idioten unter den demokratischen / republikanischen US-Abgeordneten werden natürliche Kräfte (d.h. Angebot und Nachfrage) menschliche Kräfte (d.h. Dummheit und Eitelkeit) letztendlich bezwingen.

Das heißt: Nicht einmal die Federal Reserve oder andere Zentralbanken können die Zinssätze kontrollieren; stattdessen haben die natürlichen Kräfte der Anleihemärkte das letzte Wort.

Wenn die Nachfrage nach den unbeliebten Schuldtiteln überschuldeter Länder fällt, dann werden deren Renditen und Zinsen so weit ansteigen, dass sie sich niemand mehr leisten kann.

Diese Realität (auch bekannt als Moment der fiskalischen Dominanz) kann nur mit Falschgeld monetisiert / finanziert werden, was definitionsgemäß inflationär ist.

Das ist, wie auch Bidens geistiger Zustand, komplett offensichtlich – und außerdem simple Mathematik.

Inflation zerstört die Kaufkraft des „Vermögens“, an dem der Wert Ihrer Sparkonten, Lohnabrechnungen, Portfolios und Hinterlassenschaften bemessen werden.

Denken Sie darüber nach – mit offenen Augen und Ohren!

Apropos Natur…

Anders als die meisten Banker, Politiker und künstlichen Marktblasen verfügt die Natur über eine eingebaute Ehrlichkeit, die, ob grausam oder gnädig, bewirkt, dass sich unnatürliche menschliche Interventionen selbst wieder korrigieren.

Bei einem Eisberg, der auf eine schlecht navigierte, aber eigentlich „unsinkbare“ Titanic trifft, kann nicht die Rede von Selbstüberschätzung oder rachsüchtige Missgunst sein.

Wenn ein schlecht gebautes Anwesen am Flussufer von einer Flut weggeschwemmt wird, ist das kein bisschen persönlich gemeint.

Jeder Segler, der meint, er / sie könne einen Hurrikan bändigen, wird schnell eine Lektion in Demut lernen.

Dasselbe gilt selbstverständlich auch für Papier- und Digitalgeld. Der Mensch kann so viel davon schöpfen, und folglich entwerten, wie er will.

Doch das Geld der Natur, Gold, ist deutlich weniger arrogant und weitaus ehrlicher.

Zudem ist dieses natürliche Geld weitaus geduldiger.

Gold-Gegner sind natürlich der Meinung, dass es einfach nur daläge und nichts täte.

Doch während Dollars, Yens, Pfund, Pesos und Euros schwer mit Tauschgeschäften, Trading, Lombardierung und Entwertung beschäftigt sind, macht Gold in aller Ruhe vor allem eines sehr gut: seinen Wert behalten.

Die Welt kapiert es langsam

Vielleicht möchten Ihre persönlichen Vermögensberater, politischen Vertreter oder Family-Office-Vorstände (die in der Regel auch nur ehemalige Banker sind) diese natürliche Ehrlichkeit in den Tränengasschwaden des finanziellen Gruppendenkens und komplexen Marktjargons auch lieber nicht registrieren. Doch viele Nationen und deren Zentralbanken kapieren es langsam.

Wir haben es schon häufig im Detail umrissen: Seit Jahren – erst still, doch heute unmissverständlich – holen diese Akteure (BRICS-Plus-Staaten und andere) natürliches Geld in historischem Umfang rein und schmeißen US-Staatsanleihen raus.

From Biden to Bonds: Unmasking a Template of Lies

Warum?

Nachdem die Welt jahrelang eine schuldenbasierte Weltreservewährung mit ihren Staatsanleihen (Stichwort: „renditefreies Risiko“) ertragen hat, will sie nun etwas anderes: und zwar ein neutrales Tier-1-Asset, das 1.) nicht auf Wunsch Washingtons einfach eingefroren werden kann und das 2.) seinen Wert behält und nicht verliert.

Stellen Sie sich das Mal vor! Als Reserveanlage zieht die Welt natürliches Gold den menschengemachten Schuldscheine vor, wer hätte das gedacht?

Anstatt den US-Dollar und andere Fiat-Währungen (die wesentliche Finanz- und Liquiditätswerkzeuge sind) zu ersetzen, werden immer mehr Nationen dazu übergehen, Währungen wie den US-Dollar neu zu bewerten und die eigenen Reserven in echtem Geld (Gold) zu speichern.

Von Indien, China, Russland über Nigeria und Thailand bis Saudi-Arabien zeigt sich ein deutlicher Trend: Gold, ein ertragloses Asset, das jedoch besser abschneidet als ein US-Dollar-Bullenmarkt und eine angeblich „ertragreiche“ 10-jährige US-Staatsanleihe, entwickelt sich offensichtlich zum vorrangigen Asset für Wohlstandswachstum, bei der Netto-Abwicklung von Handelsgeschäften und im Kampf gegen Inflation.

Dieser logischen und selbsterklärenden Verschiebungen zum Trotz (analog zu Bidens klarem geistigen Verfall) gibt es viele, die wollen, dass Sie das ignorieren, was Ihre Augen sehen und Ihre Ohren hören. 

„Der Dollar“, so schreien sie, „ist König!“

Und die Moral von Bidens Geschicht‘: Ein König ohne Kleider ist eine Krone (und ein Geld) ohne Wert.

Und so fragen wir Sie erneut: Was hätten Sie lieber? Eine Krone aus Papier oder eine Krone aus Gold?

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Im Spannungsfeld zwischen Politik (die von eigen- statt allgemeinnützigen Menschen kontrolliert wird), den Märkten (die eher schulden- als profitgetrieben sind) und den Währungen (die ohne tatsächlichen Vermögenswert durch Überproduktion verwässert wurden) kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass wir nicht in interessanten, sondern in surrealen Zeiten leben.

Doch inmitten dieser surrealen Landschaft steht unser US-Dollar, so die Auffassung vieler, wie ein Fels in der Brandung – unsere unsterbliche, wenn auch des Öfteren unbeliebte Konstante.

Ganz gleich, wie man zum US-Dollar steht, seine Zentrifugalkraft, seine exorbitante Privilegiertheit und seine absolut beispiellose Marktmacht (SWIFT-System, Eurodollar-Systeme, Derivate- und Petrodollar-Märkte) lassen sich einfach nicht leugnen.

So ruiniert, entwertet, aufgebläht (und inflationsexportierend) der US-Dollar auch sein mag, seine Stellung als Weltreservewährung (in der 80 % der globalen Devisentransaktionen abgewickelt werden) ist stabil.

Vor allem ist der US-Dollar eine Währung (Basisgeld), die allein durch die US-Notenbank „herbei gedruckt“ werden kann und die vom Rest der Dollar-hungrigen und Dollar-verschuldeten Welt (über die Eurodollar-Märkte) nur durch Kreditgewährung erschaffen werden kann (wie eine zweite, derivative Kreditwährung). Quasi ein fortwährend laufendes Dollar-Roulette mit zwei Optionen „Schulden und Drucken“ bzw. „Schulden und Kreditvergabe“.

Damit wird der US-Dollar gewissermaßen zum globalen Basisgeld und zur globalen Währungseinheit, die bei der überwiegenden Mehrheit von derivativen, globalen Schuldeninstrumenten zum Einsatz kommt. Auch alles Weitere ist im Grunde kreditbasiert (so auch die Euro-Dollar-Kredite).

Kredite sind der Treibstoff unserer 330 Billionen US$ schweren Schuldenwelt. Deswegen ist der US-Dollar im weiteren Sinne DER globale Treibstoff. 

Kurzum: Man könnte argumentieren, dass der US-Dollar „too big to fail“ ist. Oder etwa nicht?

Der Unsterbliche Greenback?

Angesichts der systemimmanenten globalen Nachfrage nach diesem ansonsten verwässerten Superdollar und seiner globalen Kreditfunktion wird dieses nationale und globale System, in dem der US-Dollar seit 1944 regiert, wahrscheinlich und dann nur im Rahmen „tiefgreifender Gewalt – ökonomisch / militärisch“ enden, wie es Brent Johnson so treffend formulierte (vorausgesetzt, es kommt nicht, wie durch ein Wunder, zu einem friedlichen Plaza-Abkommen 2.0).

Doch den Dollar-Optimisten zufolge würde selbst ein Systemzusammenbruch – und folglich ein Einbruch am Markt für US-Staatsanleihen – dafür sorgen, dass die US-Staatsanleiherenditen durch die Decke gehen und der US-Dollar folglich (und ironischerweise) noch höher steigt.

Kurzum: Ganz gleich, wie man es dreht und wendet, „König Dollar“ triumphiert. Und alle Zentralbanker in Washington wissen das. Oder etwa nicht?

Bei ihrer realpolitischen Analyse des Weltfinanzsystems haben jene Dollar-Realisten immerhin eine Wahrheit für sich entdeckt: Der US-Dollar ist, ob es einem passt oder nicht, das Basisgeld des globalen Finanzsystems und somit auch „der letzte, der fallen wird“.

Golddeckung?

Bei der Frage, ob der US-Dollar wieder durch Gold gedeckt werden sollte, würden ebenjene Realisten wieder an William Jennings Byrans „Gold Cross“-Argumentation aus dem Jahre 1896 erinnern, in der er davor warnte, dass sich im Falle einer Goldkoppelung des US-Dollars eine derart schwerwiegende Kreditverknappung einstellen würde, dass Durchschnittsbürger und Kleinunternehmen den Kreditmangeltod sterben würden.

Darüber hinaus existiert die ebenso realistische Einschätzung, dass kein Land für längere Zeit unter der Aufsicht einer Gold-Anstandsdame (bzw. einem „Standard“) stehen möchte, da dies die staatliche Souveränität beim „Herbeiklicken“ gerade benötigter Eigenwährung nur behindern würde (sprich: wenn das Land wieder einmal mit dem Rücken zur selbstgebauten Schuldenwand steht).

Verzagt kommen die Vertreter dieser Meinung dann zu dem Schluss, dass Geld (und folglich der US-Dollar) immer das ist, wofür sich das stärkste Land (der stärkste Tyrann) entscheidet. Und ob es einem passt oder nicht: Die USA und der US-Dollar haben immer noch den größten Bizeps im globalen Dorf. Oder etwa nicht?

Nur wenn sich nichts jemals ändert (auch die Geschichte nicht)

Doch jeder der zuvor genannten (und nicht abwegigen) Schlüsse ist nur solange stichhaltig, wie wir davon ausgehen, dass die USA auch wirklich der stärkste Tyrann (mit dem stärksten Geld) bleiben werden.

Die Zeugnisse der Geschichte, welche sich eher dynamisch als statisch entwickelt, dürften jedoch einen anderen Schluss nahelegen.

Aktuell ist der US-Dollar für die meisten noch höchst entscheidend.

China, Russland oder Indien mögen wichtig sein, dennoch würde kaum einer von uns die Prognose abgeben, dass der Yuan, der Rubel oder die Rupie den Greenback ersetzen werden.

Ich jedenfalls nicht.

Auch hier: Der US-Dollar wird Liquiditätskönig bleiben.

Und selbst diejenigen, die das Thema der Entdollarisierung ernst nehmen, stellen sich folgende Frage: Werden die erweiterten BRICS-Staaten tatsächlich in der Lage sein, sich auf eine goldgedeckte BRICS(+)-Währung zu einigen, die in, sagen wir, Moskau oder Shanghai eingelöst wird?

Ich habe da meine Zweifel, aus einem einfachen Grund: So sehr die erweiterten BRICS-Staaten in ihrem gemeinsamen Misstrauen gegen den inzwischen waffenfähigen US-Dollar geeint sind, sie vertrauen sich gegenseitig nicht genug, um auf die Option selbstbestimmter Währungsschöpfung zu verzichten, die ihnen im Rahmen ihrer Landeswährung noch bleibt.

Doch damit ist die Diskussion um die neue und aufstrebende Rolle von Gold in einer sich wandelnden Dollar-Umgebung / Welt nicht beendet!

Den Dollar umgehen statt ablösen

Aus meiner Sicht schießen die Debatten um eine neue goldgedeckte Währung bzw. die dramatische These zum „Ende des Dollars“ übers Ziel hinaus.

Die Fakten und die heutigen / zukünftigen historischen Entwicklungen deuten darauf hin, dass es im Kern eigentlich nicht um die Ablösung des US-Dollars geht, sondern schlichtweg um seine Umgehung – und zwar auf dem Weg einer neuen Preisfindung, der sowohl für schwarzes als auch echtes Gold gerade geebnet wird.

Achten Sie daher darauf, was die restliche Welt und deren Zentralbanken machen und nicht darauf, was diese (und unsere Finanzführungen) sagen:

  • Seit der GFK von 2008 hortet Putin Gold;
  • 2023 wurden 23 % der globalen Rohölverkäufe in anderen Währungen als in US$ abgewickelt;
  • Trotz US$-Währungskopplung importieren Länder wie Saudi-Arabien, die VAE und andere GCC-Nationen dieses Jahr mit Vorliebe physisches Gold aus der Schweiz;
  • Mehr als 44 Nationen wickeln aktuell Handelsgeschäfte in US$-fremden Währungen ab;
  • Japan und China, die historisch zuverlässigsten Käufer von US-Staatsanleihen, verkaufen diese aktuell in Milliardenumfang ab;
  • Russland ist der größte Rohstoffexporteur der Welt; China ist der weltweit größte Rohstoffimporteur. Die beiden mögen sich gegenseitig deutlich mehr als sie Biden oder den nächsten Gast im Weißen Haus mögen. Noch wichtiger: Ölkäufe in US$-fremden Währungen sind für China eine Frage des nationalen Überlebens;
  • Russland verkauft inzwischen Öl in Yuan. Diese nutzen die Russen dann zum Kauf von chinesischen Gütern (einst „Made in America“). Anschließend werden etwaige Handelsbilanzabweichungen an der Shanghaier Börse in Gold (nicht in US$) netto abgewickelt. Das hat Skalierungspotenzial mit Blick auf die BRICS-Staaten (man denke nur an Indien…);
  • Im Kontext von Kreditlinien, der CIPS-Alternative zum SWIFT-System sowie zunehmenden Verhandlungen zwischen Golf-Ölstaaten und BRICS-Plus-Hauptfiguren ist die Distanzierung von Ölhandelsgeschäften in US$ heute eher real als ausgedacht;
  • Angesichts der sinkenden Bestände an physischem Gold und Silber an den New Yorker und Londoner Börsen lässt sich der Goldpreis dort nicht mehr so fixieren wie es früher noch möglich war. Genauso wenig lässt sich ein abweichender 200-Tage-Goldkurs rechtfertigen, wenn an der chinesischen Börse gleichzeitig ein anderer, fairerer Kurs festgestellt wird. 
  • Auf dem Dollar-Schachbrett sind die BRICS-Plus-Staaten keine Bauern mehr, sondern wachsende Türme. Ihr Anteil am globalen BIP übersteigt das der G7-Staaten;
  •  2023 erhob die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich physisches Gold zur Kategorie-1-Sicherheit (tier-one asset) – gleichrangig mit der 10-jährigen US-Staatsanleihe;
  • Staaten bevorzugen offen (und naturgemäß) Gold als Reserveanlage, wenn die „Kategorie-1-Alternative“ ein dollarbasierter Schuldtitel mit „risikofreier Rendite“ ist, der jedoch bei ehrlicher Inflationsmessung (heute und auch in Zukunft) eine Negativrendite – bzw. „renditefreies Risiko“ – einbringt;
  • So sehr sich das grüne Lager auch in ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) verliebt haben mag, wir sind viele viele Jahrzehnte (als auch Billionen um Billionen) von CO2-Neutralität entfernt. Ob es einem passt oder nicht: Energie ist entscheidend; fossile Energieträger tragen buchstäblich den Energiehaushalt der Welt;
  • China und Indien haben jeweils eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen. Sollte in einem dieser BRICS-Mitgliedstaaten die Ölnachfrage auch nur leicht ansteigen, würden die Ölpreise in Rupien und Yuan (sowie in allen anderen Fiat-Währungen) explodieren! Und zwei der größten Akteure im Öl-Bereich wollen bei der Begleichung von Ölkäufen keine US-Dollar nutzen. Sie würden es bevorzugen, ihr Öl und Gas netto in Gold abzuwickeln, für welches man mehr Energie kaufen kann, als man für US-Dollars bekäme;
  • Beim Rohöl liegt die jährliche Produktionskapazität beim 12- bis 15-fachen der globalen Goldmenge; wenn Gold in zunehmenden Maße zum bevorzugten Ölzahlungsmittel wird, kann der Goldpreis im Verhältnis zum Rohöl nur steigen;
  • Das erklärt auch, warum Gold explizit (und nicht nur theoretisch) zu einer vertrauenswürdigeren Reserveanlage als die US-Staatsanleihe wird:

Kurzum: Energie ist von entscheidender Bedeutung. Es wäre somit sehr gut möglich, dass Energie – und nicht der US-Dollar – zur monetären Basis wird (siehe oben).

Und GENAU SO, liebe Leute, ändert sich ein System „gewaltsam und / oder militärisch“; schließlich führen die meisten der direkten oder stellvertretend geführten Kriege der USA zurück zu… Öl!

Und dieses Öl wird jetzt in zunehmendem Maße auf Nettobasis in Gold abgerechnet – Tag für Tag, Minute für Minute. Und das hat einen einfachen Grund: Geschichte ist wie ein Hockey-Puck: Man spielt in die Richtung, in die er unterwegs ist (Gold) und nicht dort, wo er gerade liegt (US-Dollar).

Die Restlichen Tyrannen Tun Sich Zusammen

Kehren wir zur anfänglich erwähnten These des Unsterblichen Dollars zurück. Sollte Geld tatsächlich das sein, wofür sich der stärkste Tyrann / die stärkste Macht entscheidet, dann stellt sich folgende Frage: Was passiert mit dem eben skizzierten Geldbegriff, wenn ein Konglomerat aufstrebender, rohstoffreicher Tyrannen (BRICS+) mächtiger wird und den Fokus lieber auf Öl setzen möchte als auf den US-Dollar?

Was passiert, nachdem eine neutrale Reserveanlage als Waffe gegen eine Atommacht und einen Rohstoffexporteur (Russland), der finanziell längst gemeinsame Sache macht mit dem weltgrößten Energieimporteur (China) in Stellung gebracht wurde?

Die Antwort ist simpel: Diese einst „unsterbliche“ Reservewährung verliert an Vertrauenswürdigkeit und somit auch an Nachfrage.

Ist es wirklich Zufall, dass sich die Liste aktueller und potentieller BRICS-Plus-Nationen um die großen Ölexporteure erweitert hat, seitdem Washington den US-Dollar zur Waffe gemacht hat?

Ist es ein Zufall, dass Saudi-Arabiens Kronprinz (egal, was man von ihm halten mag) Biden die Faust gibt und Xi einen herzlichen Handschlag?

Sagen wir es ungeschönt: Glaubt wirklich noch irgendjemand ernsthaft, dass Öl irrelevant ist? Ging es bei jenen amerikanischen Kriegen (direkt oder indirekt) mit dem Irak, Libyen und Syrien um den Schutz von Freiheit und Demokratie?

Oder haben diese Konflikte vielleicht auch ein wenig mit Energie im Allgemeinen und Öl im Besonderen zu tun?

Die US-Elite möchte nicht, dass publik wird, dass Öl wichtiger ist als der Dollar und dass die Zahl der Länder, die ebendieses Öl lieber in Gold bezahlen würden, heute wächst.

Und denken wir wirklich, dass die Saudis nicht mitbekommen haben, dass die goldgedeckten Ölverkäufe wesentlich (und auch historisch) stabiler sind als dollargedecktes Öl?

Ist es folglich ein Zufall, dass die globalen Zentralbanken Gold in historischen Mengen aufstapeln, seitdem Washington den US-Dollar zur Waffe gemacht hat?

Ist es ein Zufall, dass mehr und mehr Staaten Rohstoff- und andere Handelsgeschäfte auf Nettobasis in Gold und nicht Dollar abwickeln?

Ist es ein Zufall, dass Staaten und deren Zentralbanken lieber in Gold sparen würden (ein begrenzt verfügbarer Wert mit unbegrenzter Laufzeit) als in US-Schuldtiteln (ein unbegrenzt verfügbarer Wert mit begrenzter Laufzeit), deren Renditen die Inflation nicht wettmachen und deren Kaufkraft, gemessen in Milligramm Gold, seit 1971 um 98 % gefallen ist?

Ist es ein Zufall, dass Washington schon innerhalb von zwei Jahren nach der Abkopplung des US-Dollar von Gold (1971) verzweifelt die Zinssätze anhob und den Dollar stärkte, so dass sich Saudi-Arabien et al. bereiterklärten, dass die Welt Öl in starken US-Dollar ankaufen muss, womit ebenfalls Zwangsnachfrage nach einem ansonsten überschüssigen / überproduzierten US-Dollar erzeugt wurde?

Ist es auch nur Zufall, dass sich über 50 Jahre später (und nach einer 98%igen Schwächung des US$) Golfstaaten wie Saudi-Arabien langsam von diesem Petrodollar lösen, nachdem sie eine Generation lang mit angesehen haben, wie sich dieser im Rahmen einer öffentlichen, unternehmerischen wie privaten US-Gesamtschuldenlast von mehr als 100 Billionen US$ entwertete – und insgesamt bewirkte, dass eine immer unbeliebter werdende US-Staatsanleihe auch immer weniger resistent gegen Zinserhöhungen und folglich Dollarstärke wurde?

König sein macht Spaß

Im Kontext des oben Beschriebenen ist es den smarten Bankern und der US-Notenbank weiterhin ein Anliegen, uns im Glauben zu lassen, dass der Greenback nach wie vor der König ist und all seinen Mängeln zum Trotz weiterhin von einem starken Nachfragesog aus der Dollar-zentrischen Welt profitiert, der den US-Dollar eben „too big to fail“ macht.

Doch was, wenn die Welt eigentlich Energie-zentrisch und nicht Dollar-zentrisch ist? Und was, wenn der Vorstoß der BRICS-Staaten mehr ist als nur eine Chimäre, sondern eine neue Puck-Richtung?

Denken Sie darüber mal nach, obwohl das niemand in Washington oder an der Wall Street möchte…

Hochmut kommt vor dem Fall

Die Gewissheit, dass der Dollar von morgen immer noch der Dollar von gestern sein wird, ist in Tat ein gefährliches Anzeichen für Selbstüberschätzung vor dem Fall (und für mangelnde Geschichtskenntnisse).

Überhaupt: Wenn wir den Kaufkraftverfall des US-Dollars seit 1971 beobachten können, warum nicht auch andere?

Und wenn wir erkennen können, dass US-Staatsanleiherenditen im Kampf gegen heutige und zukünftige Inflation unterliegen (und quasi technischer Anleiheausfall vorliegt), warum sollten andere das nicht erkennen können?

Und wenn wir sehen können, dass die gefälschte Liquidität (QE oder andere), die zur Finanzierung von Uncle Sams wachsendem Kneipendeckel benötigt wird, auch weiterhin hoch inflationär (und Dollar-entwertend) bleiben wird, wäre es dann nicht vernünftig, davon auszugehen, dass der Rest der Welt all das auch sehen kann?

Umgehen Statt Bekämpfen

Tatsächlich ist so – und zwar auf Grundlage dessen, was gemacht anstatt gesagt wird –, dass der Rest der Welt allem Anschein nach haargenau das sieht, was auch wir sehen.

Die BRICS-Staaten möchten den Dollar weder zerstören noch ersetzen. Stattdessen sind sie ganz offensichtlich längst dabei, ihn so zu umgehen wie die Deutschen die französische Maginot-Linie.

Wie?

Indem sie lokale Währungen für lokale Güter nutzen und später auf Nettobasis abrechnen – in einem zeitlosen Asset: Gold.

Und wenn wir sehen können, dass die Parteien, die Gold haben, deutlich mehr Energie (d.h. Öl oder Gas) mit Goldunzen und -kilos kaufen können als mit amerikanischen Dollars und US-Staatsanleihen, dann ist es doch zumindest logisch anzunehmen, dass Gold als Asset bei der Abwicklung von Handelsgeschäften eine größere Nachfrage genießt, während der US-Dollar unter sinkender Nachfrage leidet, oder nicht? Und sollte die Nachfrage nach dem US-Dollar als Asset für den Nettoausgleich von Handelsgeschäften weiterhin sinken und nicht steigen, wäre es dann nicht ebenso plausibel (insofern die Kräfte von Angebot und Nachfrage weiterhin gelten) zu behaupten, dass der Dollar von morgen vielleicht eher schwächer als stärker sein wird?

Zwei Königshäuser – Zeitlos Gegen Zeitweilig

Selbst, wenn wir Zugeständnisse an das vernünftige Postulat der Milchshake-Theorie machen würden, wonach der US-Dollar, all seiner Makel zum Trotz, „der letzte sein wird, der fällt“, so ändert das nichts an der Tatsache, dass der US-Dollar – unabhängig davon, ob er „als letzter“ fallen wird oder scheitert – längst neu bepreist wird, auch wenn er vielleicht niemals gänzlich ersetzt werden wird…?

Abschließend noch eine der vielleicht wichtigsten (und naheliegendsten) Feststellungen: Selbst, wenn der US-Dollar im Vergleich zu allen anderen Fiat-Währungen „König“ bleibt (und das ist durchaus entscheidend in Ländern mit deutlich schwächeren Währungen – wie der Türkei oder Argentinien), so lässt sich dennoch objektiv feststellen, dass Gold sogar noch werthaltiger ist als dieser „US-Dollar-König“.

Kurz und knapp: Es gibt einen weitaus besseren „König“ als den US-Dollar; schon die ganze Zeit.

Doch die Zentralbanker möchten ihn einfach nicht sehen.

Dieser edle König trägt eine Krone aus Gold und nicht aus Papier.

Für welchen König werden Sie sich entscheiden?

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Spektakulär war der Goldpreisanstieg in diesem Frühjahr zweifelsohne. In wenigen Wochen legte der Goldpreis auf USD-Basis um knapp 20% zu, im gesamten ersten Halbjahr betrug das Plus mit 21,7%. Auf EUR-Basis verbuchte Gold einen Zugewinn von 16,4% in den ersten sechs Monaten des Jahres. Der Showdown im Goldpreis, den wir im In Gold We Trust-Report 2023 angekündigt hatten, ist eingetreten. Beachtlich an diesem Umstand ist, dass all dies in einem Umfeld geschieht, in dem laut bisherigem Playbook der Goldpreis eigentlich hätte fallen müssen. Viele Fragen wirft in diesem Zusammenhang der Zusammenbruch der Korrelation des Goldpreises zu den Realzinsen auf. Im alten Paradigma war es undenkbar, dass der Goldpreis während einer Phase stark steigender Realzinsen fester tendiert. Gold und Goldinvestoren betreten nun die terra incognita.

Alte Korrelationen lösen sich auf

Neben der hohen negativen Korrelation zwischen dem Goldpreis und den US-Realzinsen  hat sich auch die einst starke Bindung zwischen der Investorennachfrage aus dem Westen und dem Goldpreis in den letzten Quartalen aufgelöst. Angesichts des Rekordlaufs von Gold hätte man wohl erwartet, dass die ETFs Rekordzuflüsse verbuchen würden. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Netto flossen fast 780 Tonnen Gold, d. h. 20%, von 04/2022 bis 06/2024 aus ETFs ab. Gemäß altem Gold-Playbook müsste angesichts der gesunkenen ETF-Bestände Gold bei ungefähr 1.700 USD notieren.

Folglich ist ein wesentliches Element des neuen Gold-Playbooks, dass der westliche Finanzinvestor nicht mehr der marginale Käufer bzw. Verkäufer von Gold ist. Die signifikante Nachfrage der Notenbanken und privater asiatischer Investoren sind hauptverantwortlich dafür, dass der Goldpreis auch im Umfeld steigender Realzinsen reüssieren konnte.

Eine Reduktion der Gold ETF-Bestände bei steigenden Realzinsen ist aus Sicht der Akteure im Westen durchaus eine rationale Entscheidung, sofern sie davon ausgehen, dass:

  1. sie keinen erhöhten Gegenparteirisiken ausgesetzt sind und daher keinen Bedarf für einen ausfallsicheren Vermögenswert haben.
  2. die Realzinsen künftig auch positiv bleiben bzw. dass keine zweite Inflationswelle auftreten wird.
  3. sie Opportunitätskosten erleiden, wenn sie klassische Assetklassen wie Aktien und Anleihen oder auch „Betongold“ zu Lasten von Gold untergewichten.

Unserer Meinung nach sollten alle drei Annahmen in Frage gestellt werden – und das besser früher als später.

Der marginale (Ver-)Käufer wandert von West nach Ost

Der globale Osten gewinnt dagegen immer mehr an Bedeutung. Das ist insofern wenig überraschend, als der Anteil des Westens am globalen BIP aufgrund des schwächelnden Wachstums und der alternden Bevölkerung immer weiter abnimmt.

Zudem sind viele Länder Asiens aus historischen Gründen goldaffin. Insbesondere Indien und die Golfstaaten sind zu erwähnen, aber auch China entdeckt immer stärker seine Vorliebe für Gold. Dazu einige Zahlen: Die Nachfrage nach Goldschmuck belief sich im Jahr 2023 auf insgesamt 2.092 Tonnen. 630 t davon entfallen auf China, 562 t auf Indien und 171 t auf den Nahen Osten. Das sind zusammengenommen fast zwei Drittel der Gesamtnachfrage. Von den knapp 1.200 t Goldbarren und -münzen, die im Jahr 2023 nachgefragt wurden, flossen fast die Hälfte nach China (279 t), Indien (185 t) und in den Nahen Osten (114 t).

Gold profitiert auch noch von anderen Entwicklungen. China entdeckt gerade wegen der strukturellen Probleme am Immobilienmarkt Gold als alternative Altersvorsorge. Speziell unter Chinas Jugend erfreut sich Gold in Form von Bohnen aktuell großer Beliebtheit. Die starke Goldnachfrage von asiatischen Zentralbanken ist ein weiterer Pfeiler für diese epochale Veränderung. Diese Veränderungen sind auch der Grund dafür, dass sich bestimmte Gewissheiten wie die enge Korrelation zwischen dem Goldpreis und den US-Realzinsen in Auflösung befinden.

Zentralbanken werden immer wichtigere Goldnachfrager

Eine deutliche Beschleunigung der Zentralbanknachfrage erfolgte im Zuge des Einfrierens der russischen Währungsreserven unmittelbar nach Ausbruch des Ukraine-Krieges. Und so erreichte die Goldnachfrage der Zentralbanken 2022 mit über 1.000 Tonnen ein neues Rekordhoch, das 2023 nur knapp verfehlt wurde. Q1/2024 war dann das stärkste erste Quartal seit Aufzeichnungsbeginn. Daher ist es wenig überraschend, dass der Anteil der Zentralbankennachfrage an der gesamten Goldnachfrage deutlich zugelegt hat: Von 2011 bis 2021 schwankte der Anteil der Zentralbanken um die 10%-Marke, 2022 und 2023 betrug der Anteil dagegen fast 25%.

Die tiefen Verwerfungen, die die Sanktionierung der russischen Währungsreserven ausgelöst haben, werden die Goldnachfrage der Zentralbanken noch längere Zeit hoch halten. Das zeigt auch der vor kurzem vorgestellte World Gold Survey 2024 des World Gold Councils (WGC). Demnach gehen die 70 Zentralbanken, die in dieser Umfrage berücksichtigt wurden, davon aus, dass die Goldreserven der Zentralbanken weiter anwachsen werden. Die geopolitische Instabilität ist für die Zentralbanken der drittwichtigste Grund in ihrer Anlageentscheidung. Und die geopolitische Instabilität wird uns zweifelsohne noch länger begleiten.

Die Schuldenbombe tickt – immer öfter auch im Westen

Dass wir in eine neue Ära eintreten, zeigen gerade auch die Entwicklungen in den beiden Staaten mit der höchsten Gesamtverschuldung (Staat, Unternehmen, Haushalte). Den unrühmlichen Spitzenplatz nimmt Japan mit knapp über 400% ein. Der dramatische Währungsverfall des japanischen Yen – -12,3% im ersten Halbjahr 2024, -32,6% in den vergangenen 5 Jahren und sogar rund 50% gegenüber dem fast Allzeithoch 2012 – ist ein Symptom der zunehmenden Schieflage Japans. Das ökonomische Fieberthermometer in Form des Goldpreises in japanischen Yen schlägt dementsprechend intensiv aus. Per Ende Juni hat der Goldpreis um 28,7% seit Jahresbeginn zugelegt. Seit 2023 beträgt das Plus etwas mehr als 50%, seit 2019 um rund 165%.

Den zweiten Platz weltweit und den ersten Platz in Europa nimmt Frankreich mit 330% ein, das somit das wesentlich größere Sorgenkind ist als das medial viel gescholtene Italien. Die Gesamtverschuldung Italiens ist rund 80 Prozentpunkte geringer. Die uneindeutige politische Situation nach dem für viele Beobachter überraschenden Wahlsieg der weit links stehenden Neuen Volksfront infolge der vom französischen Präsidenten überraschend ausgerufenen Neuwahlen zur Nationalversammlung wird die Verschuldungssituation Frankreichs weiter verschärfen.

Und auch die USA befinden sich zusätzlich zu der weiterhin extrem lockeren Fiskalpolitik knapp vier Monate vor den Präsidentschaftswahlen nach dem desaströsen Auftritt von US-Präsident Joe Biden beim ersten TV-Duell mit seinem Vorgänger und Herausforderer Donald Trump in einer immer schwierigeren innenpolitischen Lage. Dies wird die Lösung des US-Schuldenproblems ebenfalls erschweren, zumal Donald Trump, der in den Umfragen in Führung liegt, sich vor einigen Jahren als „König der Schulden“ bezeichnet hatte. Eine Entspannung ist daher nicht zu erwarten. Im Gegenteil, die nächsten größeren Schuldenkrisen könnten einige der führenden Industriestaaten betreffen.

Das neue 60/40-Portfolio

Für Goldanleger hat sich das Investmentumfeld fundamental gewandelt. Die Neuordnung des internationalen Wirtschafts- und Machtgefüges, der dominante Einfluss der Emerging Markets auf den Goldmarkt, das Erreichen der Grenzen der Schuldentragfähigkeit und womöglich multiple Inflationswellen sorgen für eine Aufwertung des Goldes. Daher ist es auch an der Zeit, das traditionelle 60/40-Portfolio an diese neuen Wirklichkeiten anzupassen.

Abseits von Gold betrachten wir auch andere alternative Anlageklassen wie Rohstoffe, Silber und Bitcoin als Nutznießer des neuen Gold-Playbooks. Daher sind wir der Überzeugung, dass diese Assetklassen in einem Portfolio, das dem neuen Playbook folgt, unverzichtbar sind. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte präsentiert sich ein geeignetes Portfolio wie folgt: Es besteht zu 60% aus Aktien und Anleihen sowie zu 40% aus alternativen Anlageklassen.

Unsere Interpretation des neuen 60/40-Portfolios für langfristig orientierte Anleger sieht folgende Allokation vor:

Aktien45%
Anleihen15%
Aktien + Anleihen60%
Sicherheits-Gold15%
Performance-Gold10%
Rohstoffe10%
Bitcoin5%
Alternative Anlageklassen40%

Quelle: Incrementum AG

Dies ist eine deutliche Abkehr von traditionellen 60/40-Portfolios. Diese Positionierung ist jedoch keine in Stein gemeißelte Regel, sondern vielmehr eine Richtlinie, die sich an den aktuellen Marktbedingungen orientiert und sich mit der Zeit und den Veränderungen im Währungsumfeld weiterentwickelt. Das neue Playbook gilt so lange, wie wir uns in einer Phase der Währungsinstabilität befinden, geprägt von stark steigenden Schuldenlasten und einer überdurchschnittlich hohen Inflationsvolatilität. Anders gesagt: Bis wir nicht in ein Umfeld mit einer stabilen Hartwährung– sei es ein staatliches Hartgeld oder ein Gold-/Bitcoin-Standard – zurückkehren, scheint ein höherer Anteil an Hartwährungen und Sachwerten erforderlich.

Fazit

Wir werden gerade Zeugen einer fundamentalen Veränderung. Alte Gewissheiten schwinden, etablierte Strategien versagen. Die Bereitschaft, eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen und neue Wege zu beschreiten, erfordert oft Mut. Doch wer die Zeichen der Zeit erkennt und die Courage zum Wandel besitzt, dem eröffnet die Umsetzung des neuen Gold-Playbooks ein Tor zu Stabilität und Wachstum. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Gewichtung von alternativen Anlageklassen auf Grundlage des neuen Gold-Playbooks höher sein sollte, um das Portfolio angemessen auf die Regeländerungen auszurichten.

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Die weiterhin hohen US-Aktienmärkte spiegeln die wirtschaftliche Realität des Landes nicht mehr wider. Die Verbraucher, die für das BIP von großer Bedeutung sind, werden wirtschaftlich stranguliert. Die Staatsverschuldung steigt und wenn die Lage

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Die weiterhin hohen US-Aktienmärkte spiegeln die wirtschaftliche Realität des Landes nicht mehr wider. Die Verbraucher, die für das BIP von großer Bedeutung sind, werden wirtschaftlich stranguliert. Die Staatsverschuldung steigt und wenn die Lage ausweglos ist, griffen Staaten immer wieder zum Krieg. Auch der wachsende Einfluß der BRICS bringt die USA und den Dollar unter Druck. Die Goldnachfrage sollte über viele Jahre hoch und weiter steigend bleiben. Gibt es eine Möglichkeit für den Staat, die Schuldenlast „leichter“ zu machen? Leitzinsen unterhalb der Inflationsrate werden die Sparer noch schneller enteignen. Eine geopolitische Krise kommt zur Schuldenkrise. Der Krieg ist  eine Fortsetzung Politik, die wiederum von der Wirtschaft abgeleitet wird. 

Deutsche Untertitel finden Sie im YT-Player.

0:00 Intro

2:45 US-Verbraucher werden durch Inflation, Schulden und Zinsen stranguliert

5:50 Die Verschuldung gerät im gesamten Westen außer Kontrolle 

8:00 Regierungen haben keine Lösung außer mehr Schulden und mehr Inflation

11:30 Schulden, De-Dollarisierung und Goldkäufe verschieben das Welt-Gleichgewicht

12:45 Zentralbanken kaufen weiterhin Gold 

15:30 100% Inflation in der Türkei?!

17:00 Der Goldpreis sollte sich vervielfachen und allgemeine Rohstoffe übertreffen

22:10 Sind Leitzinsen unter der Inflationsrate eine Lösung? Nein! 

27:30 Es spielt keine Rolle, welche Fiat-Währung relativ besser ist 

30:00 Gold zeigt eine überragende Wertentwicklung seit 2000

33:00 Krieg wird als Ausrede für politisches Unvermögen genutzt  

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Am Ende einer monetären Ära hören etliche Dominosteine nicht mehr auf zu fallen; sie fallen dabei erst schrittweise und dann auf einen Schlag. So formulierte es Hemingway, als er den Prozess des Bankrottgehens erklären sollte.

Zu den wichtigen Dominosteinen, die vor den Augen der Welt fallen werden, gehören u.a. Politik, Geopolitik, Währungen, Schulden und Anlagewerte.

Das wird unvorstellbare Konsequenzen haben – soziale Konflikte, Krieg, Hyperinflation, deflationäre Implosion von Vermögenswerten, Schuldenausfälle und vieles mehr.

Doch wenn sich die Lage langsam wieder beruhigt, werden auch Gegenkräfte zum Tragen kommen – wie beispielsweise der Aufstieg mächtiger BRICS-Staaten, die sich häufig auf große Rohstoffvorkommen stützen können.

Gold wird eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Zentralbanken, Staatsfonds und Investoren werden auf Gold zurückgreifen, weil es der stabilste Teil in einem zerfallenden System ist. In der Folge wird es zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold kommen. Da die Goldproduktion nicht ausgeweitet werden kann, lässt sich die steigende Nachfrage nur über steigende Preise befriedigen.

Die wahrscheinliche Folge ist eine Goldpreisaufwertung – und zwar um ein Vielfaches!

POLITISCHE FÜHRUNGEN – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Unfähige Staatsführungen und fehlende Staatsmänner sind typische Rahmenbedingungen solcher Zeiten. Und deswegen wird auch hier ein Dominostein fallen.

Mein Argument war immer: Ein Land bekommt die Führung, die es verdient.

Je näher wir dem Ende einer der schlimmsten Zeiten der Geschichte kommen (finanziell wie moralisch), desto mehr zeigt sich, wie schwach die Führungen der meisten großen westlichen Wirtschaften sind.

Also: Wer ist dieser bunte Haufen aus globalen Spitzenpolitiker. Und wie unbeliebt sind sie?

So mancher Spitzenpolitiker wird nicht erst durch Wahlen aus dem Rennen gehen, einige werden schon vor Ablauf ihrer Amtszeit rausgeworfen.

Die jüngsten Wahlen in der EU sind ein typisches Beispiel für ein gescheitertes System. Die meisten herrschenden Parteien werden abgelehnt, und in vielen Fällen gewinnen rechte Parteien an Popularität.

Man schaue sich nur das Bild oben vom jüngsten G7-Treffen in Italien an. Mit Ausnahme der italienischen Ministerpräsidentin Meloni haben alle verbleibenden G7-Führer Unbeliebtheitswerte zwischen 57 % und 72 %.

Bei den anstehenden Wahlen in Großbritannien und Frankreich werden die Regierungsparteien unter Garantie verlieren. Die französischen Präsidentschaftswahlen stehen erst für 2027 an; Macron könnte also drei weitere Jahre bis zum endgültigen Ausscheiden regieren. Das französische Volk wird das wahrscheinlich nicht akzeptieren und ihn möglicherweise schon vorher aus dem Amt drängen.

Wer immer auch in Frankreich gewählt wird, die mächtigen Gewerkschaften werden das Land wahrscheinlich zum Stillstand bringen.

Der britische Premier Sunak ist einer der ineffektivsten politischen Führer der Geschichte. Doch Kier Starmer, der Labour-Kandidat für den Posten des Premierministers, hatte schon vor zwei bis drei Jahren nicht den Hauch einer Chance. Auch diesmal wird er nicht ins Amt des Premierministers gewählt, Sunak hingegen wird vom Volk abgewählt. Jetzt steht eine sehr düstere Phase in der Geschichte Großbritanniens an – mit hohen Steuern, hohen Schulden, schlechter Führung, politischer Instabilität und harten Zeiten.

Noch schlimmer ist die Situation in den USA, wo der Präsident scheinbar unfähig ist, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Stattdessen werden die Vereinigten Staaten von einer Gruppe aus Neocons geführt, die weder gewählt noch rechenschaftspflichtig ist; sie sagt dem Präsidenten, was er sagen und tun soll. Doch selbst mit der Umsetzung tut sich Biden noch schwer. Allein sein Auftreten beim G7-Treffen in Italien ist Bestätigung genug.

Man kann ihm natürlich nicht zum Vorwurf machen, dass er senil ist. Er sollte allerdings nicht mehr das höchste Amt begleiten.

Die US-Wahlen werden wahrscheinlich ein Desaster. Angesichts seiner schlechten gesundheitlichen Lage ist es unwahrscheinlich, dass Biden im November zur Wiederwahl antreten wird. Kamala Harris wird jedenfalls nicht zur Wahl stehen. Es wäre nicht überraschend, wenn Hillary Clinton als demokratische Kandidatin ins Spiel gebracht wird. Obwohl Trump von der einen Hälfte des Volkes geliebt wird, hasst ihn die andere Hälfte – eine Wahl, die Uneinigkeit fördert. Und die Neuauflage einer Clinton-gegen-Trump-Wahl könnte ohne Weiteres zu Unruhen und Aufständen in den USA führen, ganz gleich, wer gewinnt.

Aufgrund seiner Unbeliebtheit und wegen des Verfalls der deutschen Wirtschaft wird wohl auch der deutsche Bundeskanzler Scholz nicht bis zur Neuwahl im Jahr 2025 im Amt bleiben.

Für die kommenden Jahre ist auf der politischen Bühne also insgesamt schweres Chaos vorprogrammiert; die mangelnde Führungsstärke wird nicht nur zu politischen Unruhen, sondern auch zu sozialen Unruhen führen.

WÄHRUNG & SCHULDEN – DOMINOSTEINE, DIE FALLEN

Ein Dominostein, der schon seit der Aussetzung des US-Goldstandards durch Nixon im Jahr 1971 fällt, sind die Währungen.

Angesichts hoher Ausgaben und Defizite – im Umfeld von Schuldenstandsquoten, die in vielen Ländern längst über 100 % liegen – stehen insbesondere im Westen düstere Zeiten an, die von galoppierendem Schuldenwachstum und Währungseinbrüchen geprägt sein werden.

Die Folge sind Schuldenausfälle, Bankenausfälle, mehr Geldschöpfung, steigende Zinssätze und immer höhere Defizite.

Bei allen Währungen wird sich der Entwertungsprozess intensivieren.

In einem solchen Szenario gibt es keine Gewinner. Es ist möglich, dass der US-Dollar nachfragebedingt etwas stärker abschneiden wird als andere westliche Währungen – eine Zeit lang zumindest.

Allerdings sollte die relative Stärke des Dollar komplett ignoriert werden. Beim Entwertungswettlauf gibt es auch für den Zweit- oder Drittschlechtesten keinen Preis. Alle Währungen werden effektiv – also im Verhältnis zu Gold – dramatische Wertverluste erleiden.

Man darf nicht vergessen, dass wir uns jetzt in der finalen Zusammenbruchsphase des aktuellen Geldsystems befinden. Seit 1971 haben alle Währungen effektiv 97 % bis 99 % verloren – also gegenüber GOLD!

Der Verlust der finalen ein bis drei Prozent (100 % aus heutiger Sicht) wird sich in den kommenden drei bis acht Jahren ereignen.

Das aktuelle System hielt seit 1913, also etwas mehr als ein Jahrhundert lang. Sein Niedergang war seit dem Tag seiner Geburt vorherbestimmt. Es war nur eine Frage der Zeit. Wie die Geschichte immer wieder zeigt, werden die Konsequenzen weit über das reine Ende einer Geldform hinausgehen.

Schulden- und Währungszusammenbrüche gehen Hand in Hand. Sie sind Komplizen und unausweichliche Folge anhaltender staatlicher Defizitfinanzierung.

Nach einer ausgedehnten Phase unbegrenzter Währungsschöpfung werden Finanzsysteme teilweise oder komplett ausfallen.

Des weiteren folgen politische und soziale Unruhen, möglicherweise Bürgerkriege.

Staaten, die unter wirtschaftlichem Druck stehen, beginnen in der Regel Kriege oder verschärfen bestehende Konflikte, um von nationalen Problemen abzulenken. Zudem ist Krieg ein guter Vorwand für verstärkte Geldschöpfung.

VERMÖGENSWERTE – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Anfänglich wird es hohe Inflation geben, möglicherweise Hyperinflation, sowie hohe Zinssätze. Anschließend, wenn das System implodiert, werden die aufgeblähten Vermögenspreise – Aktien, Anleihen, Immobilien etc. – effektiv um 50 % bis 100 % abstürzen.

Die meisten Staatsanleihen werden (falls sie auf Papier gedruckt sind) bestenfalls noch als Tapete dienen können.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer solchen Ereigniskette kommt, ist meiner Einschätzung nach sehr hoch, insbesondere im Westen.

Finanzielle, ökonomische, politische und soziale Zusammenbrüche dieser Art sind nichts Neues; sie hat es im Verlauf der Geschichte immer wieder gegeben, wenn auch nicht in dieser Größenordnung.

ATOMKRIEG – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Werden wir einen Atomkrieg erleben?

Wir brauchen uns wegen dieser Option nicht wirklich Sorgen zu machen, denn wenn es zu einem globalen Atomkrieg kommt, wird es, wenn überhaupt, kaum noch Menschen auf dieser Erde geben.

Da die Welt gerade die Grenzen zum potentiellen atomaren Konflikt weitestgehend ausreizt, muss man sich folgende Frage stellen: WER HAT IN DIESER WELT DAS SAGEN?

Nun, mit Sicherheit keine Einzelpersonen. Doch wer wäre in der Lage, allen anderen Staaten der Welt etwas nach Lust und Laune zu diktieren? Der Hauptkandidat wäre hier womöglich die US-Führung:

Sei es Kriegsführung in einem Land, das keine Bedrohung für die USA darstellt. Sei es die Kontrolle des globalen Finanzsystems durch den US-Dollar oder die Regulierung des Bankensystems mittels Verordnungen wie FACTA, so dass die Welt jede Dollar-Transaktion an US-Behörden melden muss. Oder seien es Staatsstreiche und selbst das Ausschalten von Feinden in Ländern, die die US-Führung inakzeptabel findet.

Seien es Sanktionen oder das Einfrieren von Vermögen im Umgang mit Ländern, die der US-Führung missfallen. Die Liste ist endlos.

Interessant dabei ist, dass das US-amerikanische Volk bei keiner dieser Entscheidungen je ein Mitspracherecht hat. Initiiert werden die oben genannten Maßnahmen (wie viele andere auch) durch den US-Präsidenten und dessen Berater, die dem Volk gegenüber überhaupt nicht rechenschaftspflichtig sind.

All das wäre beispielsweise in der Schweiz unmöglich, weil dort die Macht des Volkes durch direkte Demokratie herrscht.

Die Welt sollte sich jetzt folgende Frage stellen: Wie lässt sich die extrem ernste Lage in der Welt lösen?

Ich meine damit nicht den Krieg in der Ukraine, der sich, wie Trump andeutete, innerhalb weniger Tage beenden ließe, falls die USA alle Waffen- und Geldlieferungen an die Ukraine stoppen würden.

Wie Putin jüngst deutlich machte, möchte Russland die russischsprachigen Gebiete in der Ostukraine behalten und einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen sehen. Doch niemand ist interessiert, überhaupt in diese Richtung zu denken.

Stattdessen gab es gerade eine Friedenskonferenz in der Schweiz, bei der weder Russland noch China vertreten waren. Solche Konferenzen sind reine Geld- und Zeitverschwendung.

In Abwesenheit von zwei der größten Militär- und Wirtschaftsmächte der Erde – von denen eine (Russland) direkt im Krieg involviert ist – wird diese Konferenz absolut nichts erreichen.

Was dann noch bleibt, ist das Posieren vor den Kameras und ein ödes, bedeutungsloses Abschlussstatement.

Also: Anstatt derart nutzlose Konferenzen abzuhalten, müssten die Führungen von China, Russland und der USA zusammenkommen, um den Ukrainekrieg zu beenden, damit anschließend die wahren Probleme der Welt in Angriff genommen werden können – Armut, Hungersnöte, Kriminalität, Drogen, Schulden etc.

Stellen Sie sich vor, was sich mit dem gebündelten intellektuellen Potenzial und den Ressourcen dieser und vieler anderer Länder erreichen ließe!

Doch leider ist das ein Traum, der wahrscheinlich nicht Wirklichkeit werden wird.

Es ist so viel leichter, Geld zu drucken und einen Krieg zu beginnen, als ECHTE und nachhaltige Lösungen für die großen Probleme zu finden, mit denen die Welt konfrontiert ist.

Also: Die führenden Politiker der Welt haben eine Wahl. Sie können die Telefonhörer in die Hand nehmen und mit ihren Kollegen sprechen – oder einen Krieg beginnen.

Welcher zurechnungsfähige Spitzenpolitiker würde lieber einen Atomkrieg riskieren als einen kleinen Kratzer im Ego, der aber Frieden bringt?

FINANZIELLES ÜBERLEBEN DURCH VERMÖGENSERHALTUNG

Also: Wie können sich Anleger selbst schützen?

Bestimmte Dinge verbieten sich natürlich von selbst:

Der größte Teil des eigenen Vermögens darf nicht im fragilen Bankensystem gehalten werden – weder Barmittel noch Wertpapiere!

Viele Banken werden wahrscheinlich zahlungsunfähig; dann könnte es zu lange dauern, bis Ihre Anlagen freigegeben sind, wenn sie überhaupt freigegeben werden!

Bail-Ins oder Zwangsinvestitionen in niedrigverzinste und langlaufende (10 Jahre und mehr) Staatspapiere sind nicht unwahrscheinlich.

Halten Sie keine Staatsanleihen –

Viele Staaten werden zahlungsunfähig.

Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Ihre Schulden durch Inflation verschwinden –

Hohe Zinsen oder eine Kredit-Indexierung könnte die Rückzahlung Ihrer Darlehen unmöglich machen.

Vergessen Sie nicht, dass der Aktienmarkt durch massive Kreditexpansion aufgebläht wurde. Und diese wird enden!

Im Umfeld der größten globalen Schulden- und Anlageblase der Geschichte könnte man diese „Verbotsliste“ natürlich endlos weiterführen.

Hilfreich wären also auch Dinge, die unbedingt beachtet / gemacht werden sollten.

Halten Sie eine Menge physisches Gold und etwas physisches Silber in einem sicheren Rechtsgebiet (z.B. in der Schweiz, möglicherweise auch in Singapur) und außerhalb des Bankensystems –

Edelmetalle müssen in sehr sicheren und bankenfernen Tresorlagereinrichtungen verwahrt werden; Sie müssen direkten Zugang zu den Metallen haben, die dort auf Ihren Namen eingelagert wurden.

Um die Gefahr von Konfiszierungen und Einfrierungen der eigenen Metallbestände zu minimieren, sollte man diese außerhalb des eigenen Wohnsitzlandes verwahren.

Halten Sie eine sinnvolle Menge physisches Gold und Silber –

Die meisten unserer Kunden, die zu den vermögende Privatpersonen (HNW) mit Vermögensschutzabsichten zählen, haben mehr als 20 % ihres Gesamtanlagevermögens in Gold investiert (beim Silber ist die Quote volatilitätsbedingt niedriger).

In Relation zu den meisten Währungen ist Gold in diesem Jahrhundert dennoch schon um das 9- bis 10-fache gestiegen.

DIE ECHTE BEWEGUNG BEIM GOLD UND SILBER HAT NOCH NICHT BEGONNEN

Die Tendenz zur Meidung des Dollars im Welthandel wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter verstärken.

Die BRICS-Staaten werden bestrebt sein, ihre bilateralen Handelsgeschäfte nach Möglichkeit in lokalen Währungen abzuwickeln, wobei Gold als das ultimative Abrechnungsgeld genutzt wird. Daraus ergibt sich eine schrittweise Abwendung vom Dollar. Irgendwann wird dieser Trend an Fahrt gewinnen, weil die Nutzung fremder Währungen für eigene Handelsgeschäfte zunehmend überflüssig erscheint, nicht zuletzt weil diese endgültige Abrechnung auch in Gold möglich ist.

Ich habe es häufig thematisiert: Die Konfiszierung russischer Vermögenswerte durch die USA wird dazu führen, dass Zentralbanken keine Dollar-Reserven mehr halten wollen; stattdessen entwickelt sich Gold zum alleinig akzeptierten Reserve-Asset.

Die Bestrebungen der Zentralbanken, Gold als Reserve-Asset zu integrieren, werden in den kommenden Jahren zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold führen – mit Kursen, die bei einem Vielfachen der heutigen Kurse liegen.

Der enorme Nachfrageanstieg kann nur durch steigende Preise befriedigt werden, nicht aber durch mehr Gold. Die Welt kann einfach nicht mehr produzieren als die heutigen 3.000 Tonnen pro Jahr.

In meinem 55-jährigen Arbeitsleben habe ich zwei große Goldbullenmärkte miterlebt.

Der erste lief von 1971 bis 1980. Gold stieg um das 25-fache, von 35 US$ auf 850 US$.

Der zweite begann im Jahr 2001 bei 250 US$. Gerade haben wir eine Phase erreicht, in der die Goldpreise, ausgehend vom aktuellen Preis, um ein Vielfaches ansteigen werden.

Meine eigene 55-jährige Geschichte mit Gold macht aber nur ein Prozent des langfristigen Goldbullenmarkts aus.

Seit dem Aufkommen von Fiatgeldsystemen ist der Goldbullenmarkt leider nur noch Spiegelbild staatlicher Misswirtschaft, die zu permanent steigenden Defiziten und Schulden führt. In einem solchen System ist der Goldpreis hauptsächlich Ausdruck einer chronischen Entwertung von Papiergeld.

Regierungen und Zentralbanken sind die besten Freunde des Goldes.

Sie haben schon immer den Wert von Fiatwährungen zerstört; der Währungswert wird unweigerlich durch Defizitfinanzierung und Schuldenbildung entwertet.

So sank beispielsweise der Silbergehalt des Denar (Silbermünze im Römischen Reich) zwischen 180 und 280 n. Chr. von 100 % auf letztlich 0 %, wobei das Silber durch billigere Metalle ersetzt wurde.

Das wirft natürlich folgende Frage auf: Warum sollte man überhaupt Fiat- oder Papiergeld halten?

In einer soliden Wirtschaft, in der es keine Defizite und praktische keine Inflation gibt, aber einen ausgeglichen Staatshaushalt – in einer solchen Wirtschaft ist absolut ok, Barmittel zu halten, die Zinserträge abwerfen.

Doch solche paradiesischen Zustände gibt es auf der Welt nicht mehr, seitdem Nixon 1971 das Goldfenster schloss.

Selbst bei einem Preis von 2.300 US$ ist Gold – gemessen am Geldangebot – heute immer noch so billig wie 1970, als es 35 US$ kostete oder wie im Jahr 2000, als die Unze Gold 300 US$ kostete.

VERMÖGENSERHALTUNG UND PRIORITÄTEN IM LEBEN

Mit dem Fallen der oben beschriebenen Dominosteine werden die meisten Menschen der Welt ein deutlich härteres Leben zu spüren bekommen als heute.

Wer über Ersparnisse verfügt, sollte Vermögenserhaltung zur obersten Priorität machen, ganz gleich, ob es um 100 US$ oder 100 Millionen US$ geht. Gold und etwas Silber – in physischer Form, sicher verwahrt außerhalb des Bankensystems – sollte dabei ganz oben auf der Liste stehen.

Familie und Freunden zu helfen in schweren Zeiten ist wichtiger als alles andere.

Und bitte vergessen Sie nicht: Einige der besten Dinge im Leben kosten nichts wie z.B. Natur, Bücher, Musik und Hobbys.

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Derzeit gibt es viele legitime (aber auch dramatische) Debatten über das Scheitern der USA, ihrer entwerteten Währung und ihrer identitätsgespaltenen / inflationsbesteuerten Mittelklasse, die immer häufiger und das nicht zu Unrecht mit „Erwerbsarmut“ in Verbindung gebracht wird.

Ende oder nur Veränderung?

Geht es mit Amerika jetzt zu Ende? Wird der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung verlieren? Wird der Greenback verschwinden? Werden uns Gold oder BTC vor all dem retten, was da vor unseren medienverschleierten Augen unter immer stärker zentralisierten Rahmenbedingungen aus dem Ruder läuft?

Nö.

Amerika ist in Schieflage geraten, aber nicht am Ende.

Der US-Dollar wird neubewertet, jedoch nicht abgelöst.

Der Greenback behält weiterhin eine Schlüsselrolle in den Bereichen Ausgaben, Liquidität und Devisen. Er ist jedoch nicht mehr ranghöchste Sparanlage oder vorrangiges Wertaufbewahrungsmittel.

Gold (übrigens inzwischen ein Tier-1-Asset) wird Wert weiterhin besser speichern (d.h. Wert erhalten) als jede Fiat-Währung. Und BTC wird in Zukunft wegen „Kurskonvexität“ ganz sicher wieder für Schlagzeilen sorgen.

Was die vierte Gewalt angeht: Wir alle wissen, dass sie längst gestorben ist, lange bevor ein Don Lemon oder Chris Cuomo unsere Bildschirme beschmutzte bzw. unseren kollektiven IQ beleidigte.

Und zum Thema Zentralisierung: Sie kommt nicht, sie ist schon da.

Vorbereitung zählt, nicht Emotionalität

Richtig ist: Es gibt sehr viel Grund zur informierten und echten Sorge. Doch anstatt auf das Ende der Welt zu warten, wäre es deutlich effektiver, sich mittels Logik auf eine Welt vorzubereiten, die sich verändert.

Anstatt über links oder rechts, schwarz oder weiß, hetero oder trans, sicher oder effektiv, intelligent (Barrington Resolution) oder dumm (Fauci) zu diskutieren, wäre unseren individuellen als auch kollektiven Psychen viel besser gedient, wenn wir uns verstärkt an das Logische halten und das Emotionale zurückstellen würden.

In diesem Sinne würden wir auch besser daran tun, unserem eigenen Urteil stärker zu trauen als dem Urteil jener Kinder, die von Washington bis Belgien innen-, geld- oder außenpolitische Entscheidungen treffen…

Logisch betrachtet, ist der US$ (und die US von A) im Wandel begriffen.

Der Greenback und die staatlichen US-Schuldtitel sind (wie auch die dazugehörige Führungen der letzten Zeit) quantifizierbar unbeliebter, vertrauensunwürdiger sowie inhärent geschwächter und überhaupt viel… nunja… geringer als damals zu Bretton-Woods-Zeiten um ca. 1944.

Deutliche Veränderungen

Seitdem unsere größte Generation im Juni ‘44 die Strände der Normandie erstürmt hat, haben wir uns vom weltgrößten Gläubiger und Produzenten zum weltgrößten Schuldner und Auslagerer von Arbeitsplätzen ins Ausland entwickelt.

Das ist kein Märchen, sondern Fakt. Jüngst gab ein Normandie-Veteran zu, er würde das Land, für das er gekämpft hatte, nicht mehr wiedererkennen – und hier sollte man tatsächlich kurz innehalten und anstatt sofort „mangelnden Patriotismus“ zu kritisieren.

Dass der US-Dollar mit „Vergeltung“ rechnen musste, war im Grunde schon vorprogrammiert, als WTO-blinde Politiker der Post-2001-Ära im Jahr 2022 das zur Waffe machten, was eigentlich eine neutrale Weltreservewährung sein sollte und diese dann auf eine große Atommacht richteten (sprich: Diebstahl russischer Vermögenswerte im Umfang von 400 Mrd. US$) – eine Atommacht, die ohnehin schon mit einer China-lastigen und aktuell wachsenden BRICS-Staatenkoalition gemeinsame Sache machte. Viele von uns hatten das seit dem 1. Tag der Sanktionen gegen Putin begriffen.

Entdollarisierung ist Realität, keine Sensation

Kurz gesagt: Viele Staaten der Welt, ölproduzierende Nationen eingeschlossen, haben schnell begriffen, dass die Welt eine Reserveanlage will, die nicht eingefroren / gestohlen werden kann und die gleichzeitig wertstabil (und nicht wertlabil) ist.

Doch anstatt dem US-Dollar als Weltreservewährung ein Ende zu machen, wird er vom größten Teil der Welt lieber umgangen (oder gemieden) …

Noch schonungsloser formuliert: Die frühere Hegemonie der US-Staatsanleihe – und somit auch des US-Dollars – hat sich im Jahr 2022 unwiderruflich verändert.

Danke Ronald & Luke

Dank datenorientierter Denker mit Kredit- / Währungsexpertise wie Ronald Stöferle und Luke Gromen können wir die schlichten Fakten (und nicht nur die Dramen) dieser Trends sehen.

Die Taten und nicht allein die Worte der erweiterten BRICS-Staaten und globalen Zentralbanken, welche vorzugsweise in physischem Gold sparen als in US-Schuldscheinen, sprechen laut und deutlich für sich selbst. Daran erinnern uns die objektiven Charts Stöferles.

Sie zeigen Folgendes: Seitdem die USA ihren Dollar zur Waffe umfunktioniert haben, ist es auf dem Gebiet der Reservehaltung zu einer unstrittigen Abstandnahme vom US-Dollar und den dazugehörigen US-Staatsanleihen zugunsten von Gold gekommen:

Die COMEX et al.

Die harten Fakten sind da: Dutzende Mitglieder und Anwärter der erweiterten BRICS-Koalition treiben Handel unter Ausschluss des US-Dollars, sie kaufen lokale Güter in lokalen Währungen und begleichen die Überschüsse auf Nettobasis in physischem Gold, das deutlich besser / fairer in Shanghai bewertet wird als in London oder New York – also an zwei der entscheidenden Handelplätze, die gerade höhere physische Auslieferungen als Einlieferungen erleben.

In aller Unbescheidenheit: Das haben wir kommen sehen – Jahre vor dem Weißen Haus…

Da bedeutet: Die jahrelange künstliche Beeinflussung der Edelmetallpreise mittels legalisierter Betrugsplattformen wie der COMEX geht im Fahrwasser von Basel III und den Sanktionen langsam zu Ende.

Und das ist, ob man will oder nicht, entscheidend. Die aufstrebenden BRICS-Plus-Mächte, die es über Generationen hinweg leid sind, der Hund zu sein, der vom inflationsexportierenden US-Dollar-Schwanz durchgewackelt wird, entwachsen wirtschaftlich dem schuldengetriebenen Westen. Auch das ist faktisch unterlegt (Anteil am globalen BIP) und keine Sensation(smache).

Der Chart des Jahrzehnts?

Ronald Stöferle postete vor über einem Jahr einen Chart und stellte die ziemlich rhetorische Frage, ob dies nicht der Chart des Jahrzehnts sei.

Er warf also die Frage auf, ob sich die Welt nicht auf einen Rohstoff-Superzyklus zubewege, in dem Sachwerte zukünftig aufwerten werden – gegenüber fallenden (aber aktuell noch aufgeblähten) Wertpapiermärkten sowie einem fallenden (aber immer stärker entwerteten) US-Dollar.

Das sollte, mit Grant Williams gesprochen, weitsichtige Investoren zu einem langgezogenen „hmmm“ veranlassen.

Rohstoffmärkte: Beim Petrodollar stehen die Zeichen auf Veränderung!

Mit Blick auf Rohstoffe, Währungen und folglich Gold sind wir von Veränderungen förmlich umgeben – zumindest für diejenigen, die Augen zum Sehen und Ohren zum Hören haben.

Was dahingehend an den globalen Energiemärkten passiert, lässt sich schlichtweg nicht ignorieren – Themen, die ich in der Vergangenheit (und bislang korrekterweise) hier und hier aufgegriffen habe.

Bei den Themen Öl, US-Dollar und Gold sorgt jedoch vorrangig Luke Gromen mit seinem klaren Denken für Durchblick und Informiertheit – bei uns und allen anderen.

So erinnerte er beispielsweise daran, dass Öl – wie jedes andere Objekt internationalen Angebots & internationaler Nachfrage (d.h. internationalen Handels) – genauso auf Nettobasis in Gold abgerechnet werden kann, anstatt nur in UST-gebundenen Petrodollars.

(Übrigens wurden 2023 20 % der globalen Ölverkäufe in anderen Währungen als dem US-Dollar abgewickelt – ein Umstand, der vor der Sanktionierung Russland durch das Weiße Haus unter Biden quasi undenkbar war).

Die Tragweite und die Auswirkungen dieser einfachen Feststellung auf den US-Dollar, die Rohstoffpreisentwicklung und Gold sind außerordentlich.

Öl: Die jüngere Vergangenheit bis zu den Sanktionen…

Bevor die USA ihren Dollar als Waffe gegen Russland einsetzten (und ihren wichtigen Öl-Partner Saudi-Arabien öffentlich beleidigten), hatte die Welt noch gemeinsam am UST- und USD-dominierten Ölhandelsstrang gezogen, was für Uncle Sam und seinen Modus Operandi, US-Inflation an alle anderen zu exportieren, sehr, sehr, sehr praktisch war.

Stiegen die Ölpreise in der Vergangenheit beispielsweise zu stark an, nahmen Staaten wie Saudi-Arabien verstärkt US-Staatsanleihen auf und setzten damit praktisch auf steigende Kurse beim US-Dollar, den die USA schneller ausstoßen als die Saudis Öl…

Für die Stabilisierung und Neutralisierung eines ansonsten überproduzierten und entwertungsanfälligen US-Dollars war das natürlich gut; gleichzeitig half es, die Beliebtheit der US-Staatsanleihen zu erhalten, wodurch auch deren Renditen komprimiert / kontrolliert blieben.

All das war in gewisser Weise sogar gut für das globale Wachstum; der US-Dollar blieb in der Folge stabil und niedrig genug, um China und andere Schwellenländer wachsen zu lassen.

Im Gegenzug kauften diese anderen Länder US-Staatsanleihen an und bekamen „Risikofreiheit“ als Rendite. Damit unterstützten sie ihrerseits die Refinanzierung („Reflation“) des schuldenbasierten „Wachstumsnarrativs“ der USA.

Denn wenn die ganze Welt US-Schuldtitel kauft, warum sollte Uncle Sam dann nicht immer tiefer und tiefer in den schuldenfinanzierten Amerikanischen Traum abtauchen können? Oder etwa nicht?

Öl: Heutige Faktenlage, nach den Sanktionen

Das wäre nur dann richtig, wenn man davon ausgeht, dass sich die Welt nie ändert und die offiziellen Inflationsquoten – sprich, durch und durch unehrliche Inflationsdaten – dafür sorgen, dass unsere US-Staatsanleihe in der Tat „risikofrei“ ist und nicht bloß nichts, sondern negativen Realzins einbringt.

Glücklicherweise (oder eben unglücklicherweise) sieht auch der Rest der Welt die Veränderungen, die Washington anscheinend verstecken möchte.

Das trifft insbesondere auf die Saudis zu, die sich – wie im November letzten Jahres – mit einer Reihe von BRICS-Plus-Staaten trafen und nach Möglichkeiten suchten, den US-Dollar und die US-Staatsanleihe im Handel untereinander zu umgehen. Und dazu zählt eben auch der Ölhandel.

Denken Sie eine Sekunde darüber nach.

Das bedeutet, dass das, was seit den frühen 1970er Jahren zugunsten des US-Dollars und Staatsanleihemarktes funktionierte (also globale US$-Nachfrage durch Ölhandel) sich jetzt langsam (aber sicher) vor Bidens kaum noch offenen Augen auflöst….

Jene jahrzehntelange Unterstützung / Nachfrage nach US-Dollar und US-Staatsanleihen sinkt jetzt und steigt nicht mehr! Das bedeutet wiederum, dass die unbeliebte US-Staatsanleihe durch vom Heimatland gefälschte (also inflationäre) Liquidität gestützt werden muss, anstatt von unsterblicher Nachfrage aus dem Ausland.

Im Übrigen führt das zu Währungsentwertung – zum Finale (Endspiel) aller überschuldeten Nationen.

Öl: Die wechselhafte Zukunft – nach den Sanktionen

All das bedeutet auch Folgendes: Auch zukünftig können und werden Rohstoffe – von Kupfer bis… richtig …Öl – in anderen Währungen als dem Dollar gekauft und auf Nettobasis in Gold beglichen werden. Wahrscheinlich dürfte das auch ein Grund sein, warum Zentralbanken seit 2014 unterm Strich Gold aufstapeln (obere Kurve) und zu Nettoverkäufern von US-Staatsanleihen geworden sind…

Auch hier: Achten Sie besser darauf, was die Welt tatsächlich macht als auf das, was Ihnen Politiker (und selbst bankengebundene Vermögensberater) raten.

Gold & Öl: Unübersehbar?

Mit Blick auf Gold und Öl im oben geschilderten Kontext einer sich wandelnden, nicht-statischen Welt muss jeder zurechnungsfähige Investor die dynamischen Veränderungen im Petrodollar-System ersthaft in Erwägung ziehen, die Luke Gromen mit nüchterner Weitsicht verfolgt.

Der gestauchte aber unweigerlich steigende Rohstoff-Superzyklus (siehe Stöferles Chart oben) wird diesmal wesentlich von vergangenen Aufwärtstrends abweichen.

Wenn beispielsweise Öl (aus beliebig vielen Gründen) steigt, bietet sich den Akteuren des alten Systems, in dem Einnahmen (und Mehrkosten) noch durch US-Staatsanleihenkäufe recycelt wurden, jetzt auch die (schon erprobte) Möglichkeit, zu einem anderen Asset zu springen / wechseln.

Sie ahnen es: GOLD.

Spielen Sie es in Gedanken durch: Russland kann Öl an China verkaufen, Saudi-Arabien kann Öl an China verkaufen. Jetzt aber in Yuan und nicht in US-Dollar. Die betreffenden Handelspartner können mit ihren Yuan-Einnahmen nun chinesisches „Zeug“ kaufen (das einst in den USA produziert wurde…) und alle verbleibenden Überschüsse netto in Gold begleichen, anstatt in US-Staatsanleihen.

Dieses Gold kann dann in die lokalen Währungen (von Rupie bis Real) aller Schwellenmärkte / BRICS-Plus-Länder konvertiert werden, um untereinander dollarfrei andere Rohstoffe zu handeln, von denen viele BRICS-Plus-Nationen reichlich zu bieten haben.

Das ist übrigens keine abstrakte Möglichkeit, sondern eine heute tatsächlich schon praktizierte Realität. Sie kann verheerende Auswirkung auf die US$-Nachfrage und somit dessen Stärke haben.

Wenn es mit zunehmender Häufigkeit beim Kupfer und anderen Rohstoffen zu Neubewertungen (und Lagerbildung) außerhalb des US-Dollar-Systems kommt, wird die sogenannte „Hegemonie“ des US-Dollars immer schwerer zu glauben, zu markieren oder aufrechtzuerhalten sein.

Das ignorierte Gold-Öl-Verhältnis

Auch wenn es kaum jemand sehen will, stellt Luke Gromen dahingehend Folgendes fest: Wenn Gold zum „Defacto-Entlastunsgventil für Rohstoffpreisfindung und -nettoverrechnung wird“, ergeben sich langfristige Folgen für den Goldpreis, die nur eine Frage von Mathematik und nicht Meinung sind.

Wiederholt erinnert er uns daran, dass der globale Ölmarkt, gemessen an den physischen Fördermengen, 12- bis 15-mal so groß ist wie der globale Goldmarkt:

Man könnte folglich mutmaßen, dass die Goldbewertungen durch andere Rohstoffe und speziell Öl in die Höhe getrieben werden können und werden. Mit Blick auf das globale Gold-Öl-Verhältnis scheint das heute schon Realität zu sein; das Verhältnis hat sich (gar nicht so zufällig) schon vervierfacht seitdem Moskau 2008 begonnen hat, Gold aufzustapeln, während die US-Notenbank Vorbereitungen traf, um in Washington Billionen falscher Dollars herbeizuklicken…

Das Asset, das (vorsätzlich) am meisten missverstanden wird

Unterdessen nehmen wir mit großer Befremdung wahr, dass es Gold im Rahmen der konsenslastigen globalen Vermögensallokation nur auf 0,5 % schafft (der 40-Jahre-Durchschnitt beträgt 2 %); auch Family Offices (die sich bei der Ertragssuche immer weiter und weiter auf dem Risikoast vorwagen) sind mit kaum mehr als 1 % in Gold investiert. Hier stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es in der Natur des Menschen (oder bloß im politischen und monetären Eigeninteresse) liegt, dass man Veränderung fürchtet, selbst dann, wenn rundherum alles auf ebensolche hindeutet.

Doch nur wenige erkennen die wahre Rolle von Gold…

Goldanlegern (≠ Spekulanten), die nicht im Rhythmus von Tagesschlagzeilen reagieren, sondern über Generationen hinweg in die Zukunft vorausdenken und dabei verstehen, dass Vermögenserhaltung das Geheimnis der Existenz von Eigenvermögen ist – diesen Anlegern macht dieses Asset (und auch Veränderung) keine Angst.

Ok, wir haben verstanden…

Und genau so verstehen wir Gold: Gold erhält Vermögen. Papierwährungen zerstören Vermögen.

Und deswegen durchbricht Gold alte Korrelationen und traditionelle „Hemmnisse“ und markiert Allzeithochs – trotz positiver Realzinsen, trotz eines relativ starken US-Dollars und trotz angeblich eingedämmter Inflation.

So einfach ist es.

Gold wird viel mehr Vertrauen entgegengebracht als den kaputten Währungen kaputter Staaten in West (darunter auch die einst hochgeachteten USA) wie Ost.

„In gold we trust.“, heißt es zu Recht bei Ronald.

Das ergibt jede Menge (vernunft- und geschichtsbasierten) Sinn. Zählen Sie eins und eins zusammen und lesen Sie etwas Geschichte

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Egon von Greyerz Interview

Die Edelmetalle steigen, während der Dow Jones ein Rekord-Hoch von 40.000 Punkten erreicht. Aber die Risse werden größer, besonders US-Verbraucher geraten weiter unter Druck. Eine neue Finanzkrise wird immer wahrscheinlicher und was ist, wenn die Leitzinsen nicht gesenkt werden? Früher oder später wird die FED die Macht über die Zinsen verlieren, wenn zu viele Schuldenpapiere auf den Markt kommen. Bei diesen starken Aussichten für Edelmetalle bleibt die Nachfrage im Westen schwach, Rußland und China stocken hingegen auf. Der Einzug russischer Vermögenswerte stärkt die Goldnachfrage internationaler Zentralbanken. Weitere Goldnachfrage zeichnet sich durch Vermögensverwalter ab, die endlich die Gefahr zu erkennen scheinen und in Gold diversifizieren wollen. Eine potentiell gewaltige Nachfrage wird auf ein begrenztes Angebot treffen. Sorgen Sie weiter vor in einer weltweit gefährlichen Gemengelage.

Deutsche Untertitel finden Sie im YT-Player.

0:00 Intro

1:00 Gold und Silber steigen und der Dow Jones erreicht 40.000 Punkte

3:00 Fiat-Geld erhält noch das Finanzsystem, doch große Probleme zeichnen sich ab

3:50 US-Verbraucher kommen immer mehr unter Streß, z.B. durch hohe Schulden und Zinsen

5:00 Das gesamte US-Finanzsystem steht auf tönernen Füßen

6:10 US-Zinsen werden hoch bleiben und sogar noch steigen 

8:00 Ein großer Teil der Nachfrage basiert nur auf Kredit, der nicht zurückgezahlt wird 

9:40 Was ist, wenn die US-Zinsen nicht gesenkt werden? 

11:30 Die Inflation wird bleiben und weiter steigen, die Fed wird die Kontrolle über die Zinsen verlieren

13:15 Die Aussichten für Edelmetalle werden immer stärker, aber im Westen wird kaum gekauft

14:00 Russland und China stocken Gold auf, China stößt US-Anleihen ab

15:35 Durch die Beschlagnahmung russischer Assets durch die USA steigt die Zentralbanken-Goldnachfrage

16:20 Diese Nachfrage kann nur über wesentlich höhere Preise befriedigt werden

17:20 Große Vermögensverwalter steigen gerade erst in Gold ein

18:10 Family-Offices verwalten mehr als Hedge Funds und Private Equity zusammen

19:45 Die Leerverkäufe der Commercials schwächen sich ab, Preissetzung findet im Osten statt

20:45 Gold und Silber finden im Westen kaum Beachtung, der Fokus bleibt auf Aktien

22:00 Der Anteil des Goldes am Welt-Finanzvermögen ist noch sehr klein, die Bewegung beginnt gerade

24:10 Staaten unter Druck führen oft Krieg zur Ablenkung

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Im Folgenden liefern wir eine nüchterne Bewertung von Geschichtslektionen und Mathematik im Kontext der heutigen Wirklichkeiten im schuldendefinierten Amerika, um eine schmerzliche, aber entscheidende Frage zu beantworten: Verliert Amerika?

Das Ende der Geschichte

Im Jahr 1992 – ich war damals noch Student mit einem schier grenzenlosen Optimismus gegenüber dem Leben und insbesondere gegenüber dem Amerikanischen Traum – veröffentlichte der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama ein viel diskutiertes Buch mit dem Titel „The End of History and the last Man“.

Vor dem Hintergrund des Falls der Berliner Mauer sowie fortlaufend niedriger Zinssätze und steigender Märkte in den USA präsentiert sich die westliche Geisteshaltung in diesem überaus erfolgreichen und optimistischen Werk mit unverkennbarem Stolz.

Mit seinem (klar hegelianisch und dialektisch fundierten) Leitmotiv eines ultimativen Evolutionssiegs (Aufhebungsmoment) des Kapitalismus und der liberalen Demokratie über finstere Sowjetzeiten und den von Überschuldung, Zentralisierung und Autokratie geprägtem Kommunismus ergab dieses Buch im vorherrschenden, vom amerikanischen Exzeptionalismus beeinflussten Zeitgeist oberflächlich Sinn.

Doch selbst damals – angesichts aller Beispiele für sowjetisches Versagen (von ausgedehnter Kriegsführung und Währungszerstörung über unfinanzierbare Verschuldung bis hin zu eindeutig unehrlichen Medien und der Dominanz eines Polizeistaats) – konnte mein schon damals geschichtsbewusster (und von guter Schule geprägter) Verstand nicht umhin, sich laut zu fragen, ob das optimistische Fazit dieses Buches zur westlich geprägten ideologisch-evolutionären Endphase ansonsten nicht auch ein bisschen, nun ja, naiv sei.

Hatte der Westen wahrhaftig ein siegreiches „Ende der Geschichte“ errungen?

Überheblichkeit & Geschichtsbeleidigung?

Wer Geschichte wirklich versteht, sollte wissen, dass die Geschichte tatsächlich voller sich reimender Wendepunkte steckt, aber nie in einem siegreichen und ewigen Finale oder „Endspiel“ endet.

Einfacher formuliert: Fukuyamas berühmtes Buch, das zu einer ganz bestimmten Zeit so viel Sinn ergab, wirkte 1992 selbst auf mich wie ein klassisches Beispiel von „Hochmut vor dem Fall“.

Mit anderen Worten: Es mag vielleicht etwas verfrüht gewesen sein, den Sieg der liberalen Demokratie und des Kapitalismus auszurufen, weil diese edlen Systeme auch edle Führung benötigen und noch edlere Prinzipen, um im Vorwärtsstrom der Geschichte überleben zu können.

Geschichte heute…

Viele Jahrzehnte (graue Haare, Studienabschlüsse und Muskelschmerzen) später scheint es ganz so, als ob mein junger Skeptizismus (und Respekt vor der Geschichte) nicht fehl am Platz gewesen ist.

Vieles deutet inzwischen darauf hin, dass der „siegreiche“ Kapitalismus, mit dem sich Fukuyama 1992 brüstete, längst gestorben ist und in den Folgejahren durch offensichtliche und auch mathematisch belegbare Beispiele für ungekannte Vermögensungleichverteilung sowie modernen Feudalismus ersetzt wurde.

Wer die Prinzipen der Gründungsväter Amerikas, von denen 10 Zusatzartikel und eine US-Verfassung zeugen (unsere Bill of Rights, Sie erinnern sich?) der laufenden, unverhohlenen Zerstörung ebendieser Prinzipen, die uns eine verstärkt zentralisierte USA unter dem „Patriot Act“ hinterlassen hat, gegenüberstellt, der findet buchstäblich überall Beispiele dafür, wie stark die Fassade der Demokratie bröckelt.

Mit anderen Worten: Fukuyama ist möglicherweise etwas zu weit vorgeprescht.

Oder aber: Vielleicht lag er mit dem endgültigen „Sieg“, den der echte US-Kapitalismus und die wirkliche, lebende und atmende liberale Demokratie errungen haben sollte, insgesamt ganz falsch.

Gleichen die USA der alten UdSSR?

Genauer genommen (und in bescheidener Anspielung an Dinge wie Anstand, Direktheit, Gegenwartsbezug, mathematische Nachvollziehbarkeit und an die fast schon tragische Ironie hinter dieser Entwicklung) legen die tatsächlichen historischen Indizien seit 1992 viel eher Folgendes nah: Womöglich sind die heute Geteilten Staaten von Amerika, GSA, mit ihren Prawda-ähnlichen Medien der besiegten UdSSR viel ähnlicher als jenem Sieger, den uns Herr Fukuyama präsentierte…

Ohne Fakten bleiben dramatische Äußerungen wie diese natürlich bedeutungslos; wir alle haben einen vorsichtigen Umgang mit solchen Äußerungen verdient, insofern wir selbst Emotionen durch Daten ersetzen und politisch wie finanziell mit mehr Klarheit argumentieren und unsere Vorbereitungen treffen.

Widerspenstige Fakten

In diesem Zusammenhang bin ich erneut dankbar für die Fakten und Zahlen, die Luke Gromen bereitstellt, um das ansonsten „reißerische“ Fazit zu untermauern, dass Amerika vielleicht die „Kalte Schlacht“ gegen die UdSSR gewonnen haben mag, aber heute im „Kalten Krieg“ gegen die Russen und Chinesen unterliegt.

Echt jetzt?

Ach jetzt komm…

Wirklich?

Schauen wir nach Fakten. Schauen wir nach Zahlen. Schauen wir nach aktuellen Ereignissen. Und schauen wir in die Geschichte, die alles andere als „zu Ende“ ist.

Wer Achtung vor der Geschichte hat, Twitter-typische Aufmerksamkeitsspannen überwindet und sich mit den leitmedialen Unterstützungsangeboten von Ken-und-Barbie-Menschen (CNN bis The View), die allesamt nichts von Geschichte verstehen, nicht zufrieden gibt, wird sich daran erinnern, dass Reagans erfolgreicher Krieg gegen die UdSSR dadurch gewonnen wurde, dass man die Sowjets in den Bankrott trieb.

Doch wie Gromen uns so eloquent in Erinnerung ruft:“Niemand scheint zu bemerken, dass die Russen und Chinesen jetzt EXAKT dasselbe mit uns machen.“

Das ist keine Dichtung, sondern Fakt. Auch ich habe davor im Artikel „Das war der Westen […]“ gewarnt – 2022, unmittelbar nach der Waffenfähigmachung des US-Dollars. Diese hoffnungslos kurzsichtige (d.h. dumme) politische Maßnahme verschaffte Russland und China – zwei sehr geduldigen und geschichtsaffinen Staaten – genau jene Gelegenheit, auf die sie gewartet hatten, um den Spieß in der Auseinandersetzung mit den GSA umzudrehen.

Geschichtslektion „Fatale Schuldenfalle“

Auf Grundlage der Erkenntnisse von Niel Ferguson und Luke Gromen habe ich kürzlich in einem Artikel Folgendes geschrieben: Dass eine Nation (oder ein Weltreich) dem Untergang geweiht ist, weiß man IMMER dann, wenn die Schuldenfinanzierungskosten dieser Nation (also allein ihre Zinsleistungen) die jeweiligen Verteidigungsausgaben übersteigen.

Und tagesaktuell liegen die Bruttozinsleistungen der GSA 40 % über ihren Militärausgaben.

Doch weder wir, die Russen, die Chinesen oder eben eine exklusive Minderheit informierter Amerikaner stehen allein mit diesem Wissen über die fatale Schuldenfalle der GSA.

Offensichtlich nicht zu verstecken

Der sich aktuell abzeichnende Wendepunkt bei der US-amerikanischen Verschuldungslage wird immer besser und in immer breiteren Teilen der Welt verstanden. Ben Hunt bezeichnet dies als „Common Knowledge Game“ (auf Deutsch ungef.: „Spiel mit dem gemeinsamen Vorwissen“).

Vereinfacht formuliert – und untermauert durch die inzwischen unstrittigen US-Dollar- und US-Staatsanleihemeidbewegungen seitens einer sich stetig erweiternden (und entdollarisierenden) BRICS-Staatenliste – beginnt die Welt ganz einfach zu kapieren, dass das amerikanische Imperium (mit seinen von Eseln geführten Löwenbürgern) fatalerweise mehr ausgibt, als es einnimmt.

Weitaus widerwärtiger ist jedoch die Tatsache, dass Uncle Sam seine Schuldscheine mit entwerteten Dollars selbst bezahlt, welche von einer gar nicht so föderalen und gar nicht so „reservierten“ Federal Reserve buchstäblich aus dem Nichts herbeigeklickt werden.

Diese hoffnungslose Realität – und komplett fantasiebezogene monetäre Lösung – hat das Land empirisch betrachtet in den Bankrott getrieben, wobei der Staat nachweislich mehr für Sozialleistungen (Auszahlungen bis 2030), staatliche Schuldtitel und Kriegsführung ausgibt als für Verkehrswesen, Landwirtschaft, Veteranenunterstützung und die Bildung seiner Bürger. (Sehr geehrter Thomas Jefferson, es tut uns leid!)

Doch schauen Sie selbst:

Von simpler Mathematik nun wieder zurück zu eigentlich vergessener (oder heute zunehmend „gecancelter“) Geschichte. Hier lässt sich Luke Gromens Feststellung immer schwerer von der Hand weisen, „dass es allem Anschein nach diesmal die USA sind, die die Rolle der UdSSR übernehmen – mit schwerwiegender Verschuldung, nicht konkurrenzfähiger und entkernter industrieller Basis, abhängig von einem Gegner aus dem Kalten Krieg wegen Industriegüterimporten und mit der Notwendigkeit konfrontiert, dass die Ölpreise unablässig steigen müssen, damit die eigene Ölproduktion nicht sinkt.“.

Selbstmörderische Demokratie?

Mit anderen Worten: Die zwischenzeitlichen Sünden / Fehler, die in den vielen Jahren seit Fukuyamas Siegeserklärung von 1992 im Rahmen der zunehmend selbstmörderischen (und grotesk nachlässigen / dummen) Militär-, Finanz- und Außenpolitik Amerikas begangen wurden, haben die GSA unwiderruflich auf den Abwärtsweg des Besiegten geschickt und nicht ins siegreiche „Ende der Geschichte“.

Natürlich teile ich eine solche Realität nur ungern mit, da ich immer ein patriotischer Amerikaner war, bin und sein werde – patriotisch zumindest im Sinne der Ideale, für die Amerika ursprünglich stand.

Ich habe es häufig angemerkt: Die heutigen Geteilten Staaten von Amerika sind für den Amerikaner, der ich war, als Fukuyamas Buch der Hybris vor über drei Jahrzehnten veröffentlicht wurde, nahezu nicht wiederzuerkennen.

John Adams, unser zweiter US-Präsident, hatte seine Frau Abigail vor Folgendem gewarnt: „Denke immer daran, dass eine Demokratie nie lange hält. Es dauert nicht lange und sie verschwendet sich, sie erschöpft sich und bringt sich selbst um. Noch hat es keine Demokratie gegeben, die nicht Selbstmord begangen hätte.“

Auch das ist Geschichte. Und allem Anschein nach eine Geschichte, die Fukuyama 1992 missverstanden hatte, als er offenbar glaubte, sie hätte ihr Happy „End“ erreicht.

Vergangenheit prägt die Zukunft

Um nach vorne zu schauen, muss ich / wir auch in der Lage sein, zurück zu schauen.

Geschichte hat uns viel mehr zu sagen und zu lehren als die Wahlkampfreden (oder die lächerlichen Stichwortkarten) der heutigen politischen Opportunisten (Marionetten?), welche, mit ganz wenigen Ausnahmen, viel stärker am Machterhalt interessiert sind (durch Koalitionen, legalisierte Bestechung seitens der Washingtoner Lobbyistengruppen, durch die Verbreitung von Falschinformationen oder Malinformation bzw. vorsätzliches Weglassen von Informationen) als am Wohl ihrer Öffentlichkeit.

Die traurige Geschichte der Währungsentwertung

Die Geschichte mahnt / lehrt uns ebenfalls, dass die Führungen aller überschuldeten und scheiternden Regime Zeit schinden (kaufen), um ihre „Systeme“ (und Ær$CH€) zu retten, indem sie die eigenen Landeswährungen zwecks Schuldenmonetisierung entwerten.

Und das, liebe Leute, galt im Verlauf der Geschichte schon immer, und zwar AUSNAHMSLOS.

Leider bilden auch die GSA und ihr bisheriger „Exzeptionalismus“ bei dieser ansonsten ignorierten Geschichtslektion keine Ausnahme.

Somit werden die GSA, wie Egon und ich seit Jahren argumentieren, einen Kampf gegen die Inflation vortäuschen, gleichzeitig aber Inflation anstreben. Denn alle schuldengeplagten (und folglich gescheiterten) Regime brauchen Inflationsraten, die die Zinssätze (aktueller Maßstab ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe) übersteigen, so dass sich, hübsch formuliert, „negativer Realzins“ einstellt.

Die traurige Geschichte der Unredlichkeit

Allerdings ist Inflation nicht nur eine politische Blamage, sondern auch todsicherer Beweis für einen gescheiterten geld- wie haushaltspolitischen Führungsstil.

Um dieser Blamage zu entgehen, machen Politiker in der US-Notenbank, im Weißen Haus und im sogenannten Repräsentantenhaus (aber auch die Don-Lemons/ Chris Cuomos/ Pressefreiheit-beschämenden / attraktionsgetriebenen Traditionsmedien, die sie dabei unterstützen) genau das, was die meisten Kinder tun, wenn sie mit eigenen Fehlern konfrontiert werden. Sie lügen.

Und in diesem Fall heißt das: Lügen bei den Inflationsdaten.

Selbstverständlich ist eine Nation, die ihr Volk anlügt, nicht sonderlich zur Führung dieses Volkes geeignet. Auch Hemingway warnte davor (und ich wiederhole es oft), dass Schuldige mit anklagenden Fingern auf andere zeigen (von bösen Männer aus dem Osten über künstliche Viren bis hin zu politischen Angstkampagnen bei Themen wie Klimaerwärmung, weißer Nationalismus oder grüne Menschen vom Mars). Oder noch schlimmer: Führungen lenken ihre Wählerschaft durch dauerhafte Kriege ab.

„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand, beide bringen dauerhaft Ruin. Und beide sind der Rückzugsort für politische und wirtschaftliche Opportunisten.“ / Ernest Hemingway

Kommt ihnen bekannt vor?

Wegen der Sünden ihrer kindischen Führungen wird dieses „Volk“ in der Zwischenzeit ständig und verstärkt unter der lähmenden, aber unsichtbaren Steuer der Kaufkraftentwertung ihres sogenannten „Geldes“ zu leiden haben.

Auch das ist nichts Neues für alle, die Geschichte verfolgen...

Goldene Lösungen?

Selbstverständlich kann und wird Gold keine Lösung für all jene unzähligen und „menschlichen, allzu menschlichen“ Fehler staatlicher Führungen sein und auch nicht die monetären, sozialen und zentralisierten Fehlfunktionen beheben, die IMMER auf zu hohe Verschuldung folgen.

Doch wie die Geschichte ebenfalls belegt (und das ebenso ausnahmslos), kann jeder von uns zumindest die Kaufkraft des eigenen Vermögens absichern, indem dieses Vermögen in Unzen und Gramm gemessen wird, anstatt in einem explizit sterbenden Papier- / Fiat-Geld.

Dies ist kein einseitiges Argument. Dies ist kein „Gold-Bug-Argument“.

Es ist viel mehr ein rein historisches Argument, das zudem noch erklärt, warum Regierungen nicht möchten, dass Sie weder Geldgeschichte noch die Geschichte von Gold verstehen.

In der Tat lässt selbst Fukuyamas heute peinlich anmutendes Buch diese simple Lektion aus: Gold überdauert und Papiergeld stirbt. Und das bestärkt nur meine eingangs gemachte Beobachtung, dass Geschichte niemals „endet“. Sie lehrt nur und schützt die Informierten.

Dasselbe gilt für physisches Gold.

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Gold markierte im Oktober 2023 bei knapp über 1.600 US$ sein Tief. Seitdem steigt es. Doch kauft irgendjemand Gold?

Eigentlich nicht, zumindest nicht die normalen Akteure.

In den letzten zwei Jahren, seit Mai 2022, haben Goldlagerstellen, Goldfonds und Gold-ETFs knapp 1.400 Tonnen Gold verloren.

Doch nicht nur die Goldfonds erleben schwache Absatzzahlen, auch die Prägeanstalten, wie die Perth Mint und die US Mint, verkaufen im Vergleich zum Vorjahr bis 96 % weniger Münzen.

Gold weiß eindeutig etwas, das der Markt noch nicht entdeckt hat.

ZINSEN DEUTLICH GESTIEGEN

Seit Jahren vertrete ich die Ansicht, dass es keine dauerhaften Zinssenkungen geben wird.

Wie der Chart unten zeigt, hat der 40-Jahre-Abwärtstrend bei den US-Zinssätzen im Jahr 2020 seine Talsohle markiert; seither befinden sich die Zinsen in einem langanhaltenden Aufwärtstrend.

Seit Jahren thematisiere ich das in vielen meiner Artikel. Auch in diesem Interview aus dem Jahr 2022 erkläre ich, dass die Zinssätze die Marke von 10 % übersteigen werden und im kommenden inflationären Umfeld – befeuert durch eskalierende Defizite und Schuldenexplosionen – weit darüber liegen können.

„Die US-Notenbank wird die Zinsen schon niedrig halten!“ – das höre von allen Experten.

Am Ende werden die „Experten“ ihre Meinung ändern und glauben, dass Zinssatzsenkungen nicht mehr kommen werden.

Keine Zentralbank kann die Zinssätze kontrollieren, wenn der betreffende Staat rücksichtslos Schuldscheine emittiert und die eigene Zentralbank zum alleinigen Ankäufer dieser Schulden geworden ist.

PONZI-SYSTEM IM STIL EINER BANANENREPUBLIK

Hier haben wir es mit einem Ponzi-Betrugssystem zu tun, das eigentlich nur von einer Bananenrepublik stammen könnte. Und genau dorthin geht es mit den USA.

Also: Stark steigende Zinsen bei den langlaufenden Anleihen werden auch die kurzfristigen Zinsen in die Höhe treiben.

Und da fängt der Spaß die Panik an.

Niall Ferguson schrieb kürzlich in einem Artikel:

„Jede Großmacht, die mehr für ihren Schuldendienst ausgibt (Zinsleistungen für nationale Schulden) als für die Verteidigung, wird nicht sehr lange groß bleiben. Das traf auf die spanische Habsburgermonarchie, das französische Ancien Régime, das Ottomanische Reich und das Britische Empire zu.“

Nach Angaben des Congressional Budget Office (ungefähr:parlamentarische Behörde für Haushaltsangelegenheiten der USA) werden die USA schon Ende 2024 mehr Geld für Zinsen ausgeben als für Verteidigung. Das zeigt der folgende Chart:

Wie so oft möchte auch das CBO keine unbequemen Wahrheiten verkünden.

Der CBO-Prognose zufolge sollen die Zinskosten im Jahr 2034 1,6 Billionen US$ erreicht haben. Wenn man allerdings die Defizittrends hochrechnet und den aktuellen Zins anwendet, werden die annualisierten Zinskosten die Marke von 1,6 Billionen US$ schon Ende 2024 erreicht haben, und nicht erst 2034.

Schauen Sie nur, wie steil die Zinskurve oben verläuft. Sie ist eindeutig EXPONENTIELL.

1980 lag die öffentliche Gesamtverschuldung der USA noch unter einer Billion US$. Heute belaufen sich allein die Zinsen für staatlichen Kredite auf 1,6 Billionen US$.

Die heutige Verschuldung von 35 Billionen US$ wird bis 2034 auf 100 Billionen US$ ansteigen.

Wenn man den öffentlichen Verschuldungstrend ab 1980 extrapoliert, wird die Verschuldung im Jahr 2036 die Marke von 100 Billionen US$ erreicht haben, und das ist womöglich noch konservativ.

Angesichts des steigenden Zinstrends (wie oben erklärt) ist ein Zinssatz von 10 % für das Jahr 2036, oder aber früher, nicht unrealistisch. Man sollte nicht vergessen, dass die Zinsen in den 1970er Jahren / frühen 1980er Jahren schon deutlich über 10 % gelegen hatten – bei deutlich niedrigeren Schulden und Defiziten.

US-ANLEIHEN – KAUFEN SIE AUF EIGENE GEFAHR

Analysieren wir jetzt die aktuelle wie zukünftige Lage bei den US-Staatsanleihen (sowie den meisten anderen staatlichen Anleihen):

  • Die Schuldenemission wird exponentiell ansteigen.
  • Diese Schulden werden nie zurückgezahlt werden. Bestenfalls gibt es eine Stundung, wahrscheinlicher ist aber Zahlungsausfall.
  • Der Wert der Währung wird abstürzen.

HYPERINFLATION KOMMT

Wohin geht es also?

Höchstwahrscheinlich stehen wir vor einer inflationären Periode, die möglicherweise zu Hyperinflation führen wird. Allein in diesem Jahrhundert hat sich die globale Gesamtverschuldung vervierfacht – von 80 Billionen US$ auf 350 Billionen US$. Hinzu kommt eine Derivate-Berg von über zwei Billiarden US$ und ungedeckte Verbindlichkeiten. Daraus ergibt sich ein Gesamtbetrag, der drei Billiarden US$ übersteigen wird.

Die Zentralbanken werden versuchen, das Finanzsystem frenetisch zu retten; der größte Teil der drei Billiarden US$ wird sich in Schulden verwandeln, sobald Gegenparteien ausfallen und Banken mittels grenzenloser Geldschöpfung gerettet werden müssen.

BANCA ROTTA – BANKROTTES FINANZSYSTEM

Ein ruiniertes, brüchiges System ist nie und nimmer zu retten. Im April 2023 hatte ich diesbezüglich in einem Artikel erklärt, woher der Ausdruck Banca Rotta stammt – von einer zerschlagenen Bank.

Doch weder eine Bank noch ein Nationalstaat lässt sich durch die Ausgabe wertlosen Geldes – in Papier- oder digitaler Form – retten.

Im März 2023 brachen vier US-Banken innerhalb weniger Tage zusammen. Kurz darauf war die Credit Suisse in Schwierigkeiten und musste gerettet werden.

Die Probleme im Bankensystem haben gerade erst begonnen. Sinkende Anleihepreise und einbrechende Immobilienkreditbewertungen sind nur der Anfang.

Diese Woche musste die Republic First Bancorp gerettet werden.

Schauen Sie sich im Diagramm unten einfach die unrealisierten Verluste in den Portfolios der US-Banken an.

Die unrealisierten Verluste für Anleihen, die bis zum Laufzeitende gehalten werden, betragen 400 Milliarden US$.

Bei Anleihen, die zum Verkauf stehen, liegen die Verluste bei 250 Milliarden US$. Das US-Bankensystem sitzt also auf ausgewiesenen Verlusten von 650 Milliarden US$ – allein im Bereich Anleihe-Portfolios. Wenn das Zinsniveau steigt, werden diese Verluste weiter steigen.

Hinzu kommen noch Verluste bei Krediten, die mit Geschäftsimmobilien besichert sind, deren Wert gerade einbricht. Und noch vieles mehr.

EXPONENTIELLE BEWEGUNGEN

Wir werden also exponentielles Schuldenwachstum erleben. Es hat in der Tat schon begonnen. Exponentielle Bewegungen beginnen schrittweise und zeigen dann auf einen Schlag Auswirkungen – seien es Schulden, Inflation oder Bevölkerungswachstum.

Der Stadion-Vergleich unten zeigt, wie so etwas abläuft:

Das Stadion ist nach 50 Minuten voll; zuerst fällt ein Tropfen Wasser, dann verdoppelt sich mit jeder Minute die Menge der Tropfen – also 1, 2, 4, 8 Tropfen etc. Nach 45 Minuten ist das Stadion nur zu 7 % gefüllt. Erst in den letzten 5 Minuten steigt der Stand von 7 % auf 100 %.

DIE LETZTEN MINUTEN UNSERES FINANZSYSTEMS

Also: Die Welt erlebt möglicherweise gerade die letzten 5 Minuten unseres heutigen Finanzsystems.

Die kommende finale Phase wird wahrscheinlich sehr schnell gehen, wie immer bei exponentiellen Bewegungen. So auch in der Weimarer Republik 1923. Im Januar 1923 kostete eine Unze Gold 372.000 Mark; Ende November 1923 lag der Preis dieser Unze bei 87 Billionen Mark!!!

Wenn Finanzsystem und Weltwirtschaft einbrechen, so kann es Jahrzehnte dauern, bis die Folgen überstanden sind – insbesondere im Westen. Die Konsequenzen sind u.a. eine Implosion der Schulden und Vermögenswerte sowie massive Schrumpfungen in den Bereichen Wirtschaft und Handel.

Der Osten und Süden, insbesondere die Länder mit großen Rohstoffreserven, werden sich deutlich schneller erholen. Russland verfügt beispielsweise über Rohstoffreserven im Gegenwert von 85 Billionen US$ – die größten der Welt.

Während die Emission von US-Staatsanleihen deutlich steigt, wird die Zahl der potenziellen Käufer dieser Anleihen schrumpfen, solange, bis nur noch die US-Notenbank als letzter Bieter bleibt.

Auch heute würde kein vernünftiger Nationalstaat US-Staatsanleihen kaufen. Im Grunde würde auch kein vernünftiger Investor US-Staatsanleihen kaufen.

Die USA sind schon jetzt ein insolventer Schuldner, der seine Schulden nicht zurückzahlen kann – es sei denn, er emittiert noch mehr von diesem Schrott, der zukünftig nur noch als Toilettenpapier taugen wird. Doch nicht einmal dafür ist elektronisches Geld noch zu gebrauchen.

Dieses Schild stammt aus einer Toilette in Simbabwe:

Analysieren wir die aktuelle und zukünftige Situation von US-Staatsanleihen (sowie den Anleihen der meisten anderen Staaten):

  • Die Anleiheemission wird exponentiell ansteigen.
  • Sie werden nie zurückgezahlt, bestenfalls gestundet oder, und das ist wahrscheinlicher, nicht bedient.
  • Der Wert der Währung wird steil fallen.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wer also US-Staatsanleihen oder andere Staatsanleihen kaufen möchte, hat eine 99,9%ige Garantie, dass er sein Geld nicht wiedersehen wird.

Anleihen sind also keine Wertanlage mehr, sondern bloß eine Gläubigerverpflichtung, die nicht zurückgezahlt werden wird oder werden kann.

Was ist mit Aktien oder Unternehmensanleihen? Viele Unternehmen werden nicht überleben oder große Aktienkursverluste zusammen mit enormen Cash-Flow-Schwierigkeiten erleiden.

Wie ich schon in vielen meiner Artikel erklärt habe, starten wir jetzt in eine Ära der Rohstoffe und insbesondere der Edelmetalle.

Diese kommende Zeit ist keine der Spekulation, sondern eine Zeit, in der man versuchen muss, so viel von dem, was man hat, zu behalten. Für Investoren, die sich nicht schützen, wird es eine Zeit der Vermögenszerstörung von ungekanntem Ausmaß sein.

Die Frage wird nicht mehr sein, welche Rendite das eigene Investment abwirft.

Es wird vielmehr darum gehen, so wenig wie möglich zu verlieren.

Aktien-, Anleihen- oder Immobilienbesitz – allesamt Blasenanlagen – wird zu massiver Vermögenserosion führen, sobald der „Everything-Kollaps“ einsetzt.

DIE NEUE ÄRA VON GOLD UND SILBER

Seit knapp 25 Jahren fordere ich Anleger dazu auf, Gold zu halten, um die eigenen Vermögen zu schützen. Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat Gold besser abgeschnitten als die meisten Anlageklassen.

Zwischen 2000 und heute hat der S&P-Index (bei reinvestierten Dividenden) eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,7 % abgeworfen; Gold hingegen hat einen Jahresgewinn von 9,2 % erbracht oder sich über diesen Zeitraum verachtfacht (8x).

In den nächsten Jahren werden alle in diesem Artikel erläuterten Faktoren für starke Gewinne bei den Edelmetallen und für starke Verluste bei den meisten konventionellen Anlagen sorgen.

Es gibt jedoch noch viele andere positive Faktoren für Gold.

Wie man im Chart unten sieht, baut der Westen seine Goldreserven seit den späten 1960er Jahren ab, während der Osten seine Goldreserven stark ausbaut. Und dieser Trend ist noch in einer frühen Phase.

Die Sanktionen der USA und der EU gegen Russland und das Einfrieren / die Konfiszierung russischen Vermögens in ausländischen Banken sind sehr nützlich für Gold.

Nun wird kein Nationalstaat die eigenen Reserven noch in US-Dollar halten wollen. Stattdessen werden wir bei den Zentralbanken eine Reservenverlagerung hin zum Gold beobachten. Diese Verlagerung hat schon begonnen; sie ist ein Grund für den Anstieg der Goldbewertungen.

Zusätzlich nehmen die BRICS-Staaten schrittweise Abstand vom Dollar und treiben verstärkt Handel in ihren eigenen Landeswährungen. Bei den rohstoffreichen Ländern wird Gold eine wichtige Rolle im Handelsbereich spielen.

Das heißt also: Hinter der noch jungen Goldbewegung stecken starke Kräfte, die preislich wie zeitlich weiter reichen werden, als sich heute irgendjemand vorstellen kann.

GOLDEIGENTUM, ABER WIE?

Eines darf nicht vergessen werden: Für Investoren ist Goldeigentum eine Frage des finanziellen Überlebens und des Vermögensschutzes.

Deswegen muss Gold in physischer Form außerhalb des Bankensystems gehalten werden und dem Anleger direkt zugänglich sein.

Zudem muss das Gold in einem sicheren Rechtsgebiet gehalten werden, das traditionell auf Rechtsstaatlichkeit und eine stabile Staatsführung verweisen kann.

Bei der Wahl der Hinterlegungsstelle sollten die Kosten der Goldverwahrung nicht an allererster Stelle stehen. Wer sich eine Lebensversicherung leistet, darf nicht die billigste kaufen, sondern die beste!

Hauptaugenmerk muss auf den Eigentümern und dem Management liegen. Welchen Ruf, welchen Hintergrund und welche Vorgeschichte haben sie?

Anschließend sind Serversicherheit, Sicherung allgemein, Liquidität und Versicherung sehr wichtige Faktoren.

Auch starke Kundenorientierung ist von zentraler Bedeutung. Viele Tresorlagereinrichtungen versagen auf diesem Gebiet.

Vorzugsweise sollte Gold nicht im eigenen Aufenthaltsland gehalten werden, insbesondere nicht in den USA mit ihrem fragilen Finanzsystem.

Weder beim Gold noch beim Silber hat die echte Bewegung schon begonnen. Jede größere Korrektur wird wahrscheinlich von deutlich höheren Kursniveaus aus erfolgen.

Gold und Silber haben es eilig, es ist also noch nicht zu spät, um auf den Goldzug aufzuspringen.

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Egon von Greyerz Interview with Jan Kneist of Investor Talk 2024

Die Weltlage ist in vielerlei Hinsicht angespannt, doch bisher finden kaum Goldkäufe von Investoren statt. Zentralbanken und BRICS kaufen weiterhin. Gold steigt mittlerweile in allen Währungen und die frühere negative Korrelation zum Dollar scheint aufgehoben. Die USA steuern auf eine Zinsbelastung von 1,6 Billionen $ bis Jahresende zu. Wer mit sammelverwahrten Wertpapieren im Markt ist, könnte laut David Rogers Webb eine böse Überraschung erleben, denn man habe die Wertpapiere ja nicht direkt, sondern nur Ansprüche auf sie. Fällt das Kartenhaus, werden riesige Summen in Gold flüchten, denn es ist die schmale Spitze der invertierten Exter Pyramide. Viele Anleger werden auf vergebliche Erholungen hoffen und riesige Verluste erleiden. Sorgen Sie jetzt vor mit Assets außerhalb des Bankensystems.  Deutsche Untertitel finden Sie im YT-Player.  

  • 0:00 Intro2:10 Trotz gefährlicher Weltlage sind private Goldinvestments sind weiter niedrig, BRICS und Zentralbanken kaufen3:20 Warten Sie beim Gold nicht auf Korrekturen, lieber jetzt dabei sein4:20 Gold bewegt sich weiterhin ohne jede Euphorie stark nach oben5:30 Gold steigt in allen Währungen, Dollarstärke spielt keine Rolle mehr6:45 Die Geschichte ist unbestritten, nur Gold hat als Währung je überlebt8:15 Regierungen werden niemals zum Goldbesitz raten, sie zerstören das Papiergeld9:40 Das Goldangebot ist begrenzt, höhere Nachfrage kann nur über den Preis befriedigt werden11:15 Die USA könnten bald 1,6 Billionen $ Zinsen jährlich auf Staatsschulden zahlen12:45 Sind Wertpapiere in Sammelverwahrung sicher? David Rogers Webb sagt: Nein14:10 Der Wert des Anspruchs auf ein Wertpapier ist im Notfall zweifelhaft15:00 Das offizielle Derivatevolumen von 600 Billionen $ entspricht dem Sechsfachen des Welt-BIP16:15 Ihr Geld auf einem Bankkonto ist nur ein Anspruch gegen die Bank17:55 Wertpapiere dienen, so Webb, zur Stützung des gigantischen Derivatekomplexes18:55 Mit dem Zusammenbruch der Anlagen wird immer mehr Geld in Gold flüchten 20:30 Wenn Gegenparteien ausfallen, bricht das System22:10 Assets zum Vermögenserhalt sollten außerhalb des Bankensystems verwahrt werden23:10 Die Masse der Anleger wird in traditionellen Anlagen bleiben und riesige Verluste erleiden24:30 Armstrong teilt die Sorgen von Webb nicht, dennoch ist große Vorsicht angebracht25:30 Vermögenserhalt ist jetzt wichtiger als riskante Aktienkursgewinne 
 

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

Bei VON GREYERZ wird zweifellos recht viel über – ja Gold! – nachgedacht.

Komplexität, Simplizität, Mathematik und Geschichte

Jahr für Jahr und Woche für Woche bieten sich stets neue Möglichkeiten, die Goldpreisbewegungen zu begutachten und die naheliegenden als auch nicht so naheliegenden Kräfte zu dechiffrieren, die Gold auf seiner monetären, aber auch metallischen Reise durch die Zeit von allen Seiten begleiten.

Heute, am Ende des ersten Viertels des 21. Jahrhunderts, und weit über 100 Jahre nach der eher befleckten Konzeption der US-Notenbank zu Beginn des 20. Jahrhunderts, könnten (und konnten) wir seiten- und absatzweise über die entscheidenden Wendepunkte referieren, die sich im Spannungsfeld zwischen Papier- und Metallgeld im Verlauf der zum Scheitern manipulierten Währungsgeschichte ergeben haben.

Zeitweise kann (und konnte) ein solches Unterfangen – mit all seinen historischen Fakten, rechnerischen Vergleichen und „Großereignissen“ – heftig und komplex wirken.

Die Wendepunkte in den Wechselverhältnissen von Gold und Fiat-Währungen – aber auch die Rolle von Gold bei der Vermögenserhaltung – sind nur einer ausgewiesenen Minderheit bekannt, denn auch bei der globalen Mittelallokation ist physisches Gold zu nur 0,5 % beteiligt.

Die Sprache des Goldes

Dennoch sind Bedarf, Funktion und Tendenz von Gold recht klar und unverstellt, zumindest für jene, die Augen zum Sehen und Ohren zum Hören haben.

So hat die Geschichte ein paar ganz konkrete Dinge über Papiergeld zu sagen.

Genauso Gold.

Seit den Bretton-Woods-Versprechungen von 1944 und derem klaren Bruch 1971 durch Nixon, seit der Auslagerung des American Dream nach China unter Clinton (und der WTO) ab 2001 oder seit der jüngst erfolgten Waffenfähigmachung des US-Dollars im ersten Quartal 2022 hat Gold immer wieder beobachtet, gehandelt und gesprochen – zu allen, die seine Sprache verstehen.

Die große Frage lautet: Warum steigt Gold jetzt?

Da Gold in diesem Jahr Allzeithochs markiert, Widerstandslinien bricht und auf das zurast, was extravagant „Preisfindung“ genannt wird, bekommen wir verständlicherweise jede Menge Interviewanfragen, Anrufe und sogar Emails von Freunden, um die es jahrelang still war. Und alle fragen plötzlich dasselbe:

„Warum steigt Gold jetzt?“

Wohl oder übel begeistern solche Fragen die Wall-Street-Seite meines merkwürdigen Gehirns.

Warum ist Gold allgemein immer wichtig und warum steigt es insbesondere gerade jetzt? Nie um Worte verlegen, versuchen mein Stift und mein Mund, sogleich schwärmerisch Antwort geben.

Eine aus den Artikeln und Interviews der letzten Jahre resultierende Liste origineller und nicht ganz so origineller Antworten könnte schließlich so schlicht (oder so komplex) aussehen, wie die folgende Liste aus 7 Schlüsselfaktoren:

Die bösartigen Sieben

  1. Jede Schuldenkrise führt zu einer Währungskrise – ergo: Gut für Gold.
  2. Jede Papierwährung, so stichelte Voltaire, wird am Ende zu ihrem Papierwert von null zurückkehren; und alle überschuldeten Staaten, so mahnten von Mises, David Hume und sogar Ernest Hemingway, entwerten zum Zweck des Machterhalts ihre Währungen – ergo: Gut für Gold.
  3. Zinserhöhungen (und fiskalische Dominanz) als Mittel im „Kampf gegen die Inflation“ sind selbst für Uncle Sams Geldbörse zu teuer. Folglich werden auch die USA, wie alle überschuldeten Nationen, die Landeswährung entwerten, um die eigenen Schuldscheine finanzieren zu können – ergo: Gut für Gold.
  4. Die Zentralbanken der Welt stoßen die unbeliebten und unter Vertrauensverlust leidenden US-Staatsanleihen ab und stapeln Gold in zweifellos signifikanten Mengen auf – ergo: Gut für Gold.
  5. Als jahrzehntelanger Importeur von US-Inflation und als Hund, der von seinem „US-Dollar-Schwanz“ durchgewackelt wird, wenden sich die erweiterten BRICS-Staaten jetzt, seitdem der US-Dollar kampffähig gemacht wurde, langsam aber sicher vom USD-Leithund ab – ergo: Gut für Gold.
  6. Die Öl-Mächte des Golf-Kooperationsrats, die sich einst (ca. 1973) aufgrund renditestarker US-Staatsanleihen und einem weltweit geachteten US-Dollar für die Petrodollar-Vereinbarungen gewinnen ließen, verkaufen heute unverhohlen Öl in anderen Währungen, wobei auch die 2024er-Version der US-Staatsanleihe viel weniger Rendite bringt und der heutige US-Dollar deutlich an Vertrauen verloren hat – ergo: Gut für Gold.
  7. Dem legalisierten Preisfindungsschwindel (auch bekannt als COMEX), der seit 1974 genutzt wird, um permanenten Abwärtsdruck bei den Goldkursen zu erzeugen, geht nun langsam das physische Gold aus, welches für … nun ja… Preisfestsetzungen ganz einfach benötigt wird – ergo: Gut für Gold.

Kurzum: Beispiellose Staatsverschuldungsstände, historische Schuldenlektionen, die Geheimnisse der Zinsmärkte, globale Zentralbanken, die UST abstoßen, die Folgewirkungen einer veränderten Ölmarktlandschaft und Betrug im Rahmen des außerbörslichen Derivatehandels (OTC) – all diese Themen erklären DURCHAUS, warum Gold jetzt steigt.

Auch wenn diese Liste schlicht wirken mag, so können die Kräfte, Indikatoren, Fachsprachen, Mathematik und Trends, die bei jedem dieser Themen eine Rolle spielen, freilich komplex sein; eigentlich wäre jedes einzelne Thema ein gesondertes Lehrbuch wert und nicht bloß einen Stichpunkt.

In der Tat sind Währungen, Märkte, Geschichte, Anleihen, Geopolitik, Energiefragen und Derivatehandelsabteilungen kleine komplizierte Biester.

Doch aller Komplexität, Vertiefung und Überlegungen zum Trotz: Wer sich wirklich mit der Frage „Warum steigt Gold jetzt?“ befassen möchte, der könnte auf eine Antwort stoßen, die fast schon zu simpel ist für all jene von uns, die gerne … nun ja… „komplex“ wirken möchten.

Die zu simple Antwort auf die große Frage

Mit anderen Worten: Die leichte Antwort – eine Antwort, die den Nebel und den Fachsprech- und Mathewust „ausgeklügelter“ Finanzmärkte ganz einfach durchbricht – lässt sich wie folgt herunterbrechen:

GOLD STEIGT ÜBERHAUPT NICHT. ALLEIN DER US-DOLLAR WIRD IMMER SCHWÄCHER UND SCHWÄCHER.

Wir bei VON GREYERZ bemessen den Wert von Gold nie in Dollar, Yen, Euro oder anderen Fiat-Währungen. Wir bemessen in ihn nur in Unzen oder Gramm.

Warum?

Weil uns Geschichte und Mathematik (sowie die sich direkt vor unseren Augen abspielenden, wahnsinnigen Ereignisse in den Bereichen Finanz, Geopolitik und Soziales) Folgendes lehren: Traue keiner Währung, die durch „Menschliches“ gedeckt ist (oder durch „vollstes Vertrauen und Glauben“ an die US-Staatsanleihe bzw. an die mausgeklickte Währung der US-Notenbank) und suche stattdessen Wert in Geldmetallen, die von der Natur erschaffen wurden.

Scheingeld & Leere Versprechen

Sobald eine Währung ihre Golddeckung verliert (Anspielung an Nixon), ist sie nichts weiter als ein leeres Versprechen des Staates, dem es ab jetzt freisteht, ohne Anstandswauwau Geld zu drucken und auszugeben, um damit Wählerstimmen, Marktblasen und sogar Nobelpreise zu kaufen (also das, was Hemingway als „vorläufigen“ Wohlstand bezeichnete); anschließend wird die Rechnung und die Inflation an zukünftige Generationen weitergereicht (was Hemingway „permanenten Ruin“ nannte).

Gold tut nichts

Also ja, es stimmt, dass Gold, wie Buffet und andere scherzten, „nichts tut“. Es liegt einfach nur da und starrt Sie an.

Doch während dieser ertraglose „pet rock“ dort liegt und einfach „nichts tut“, ist die Währung, in der Ihr Vermögen bemessen wird, schwer damit beschäftigt, wie ein Eiswürfel wegzuschmelzen – Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr.

So viel zum Thema Nichtstun: Preis vs. Wert

Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte und sorgen dafür, dass selbst die komplexesten ökonomischen Problematiken oder Themen – wie „Preis vs. Wert“ oder „Wertspeicher“ – ganz plötzlich Sinn ergeben.

Denken Sie beispielsweise an einen 1-Unze-Goldbarren, der einfach nichts tut…sagen wir im Jahr 1920.

Hätten Sie nun im Jahr 1920 250 solcher nichts tuender Unzen in einem Schuhkarton liegen, die damals mit 20 $ pro Unze „bepreist“ wurden, dann hätten Sie sich in den USA ein durchschnittliches Haus leisten können – zum damaligen Preis von 5.000 US$. Heutzutage liegt der Durchschnittspreis eines solchen Hauses jedoch bei 500.000 US$.

Hätte Ihr Großvater Ihnen also einen Schuhkarton mit 5.000 knittrigen US-Dollars hinterlassen, so ließe sich damit nicht einmal die Landschaftsgestaltung finanzieren, die man für dasselbe Haus heute bräuchte.

Hätte Ihnen Ihr Großvater stattdessen aber einen Schuhkarton mit eben jenen 250 Einzelunzengoldbarren hinterlassen (die heute mit ca. 2.300 US$ / Unze „bepreist“ sind), dann könnten Sie sich dasselbe Durchschnittshaus nebst Landschaftsgärtner leisten – gutes Trinkgeld für ebendiesen inbegriffen.

Denken Sie jetzt immer noch, diese kleinen Goldbarren hätten Sie nur angestarrt und nichts getan?

Immerhin war der Schuhkarton mit den 5.000 US-Dollarnoten schwer damit beschäftigt, eines zu tun, nämlich: Eigenwert verlieren wie ein Berghang Schnee im Frühling…

Also: In welchen Schuhkarton würden Sie gerne Ihr Vermögen messen?

Dort, wo in Fiat-Dollar gemessen wird, die aktiv an Wert verlieren? Oder dort, wo in Goldunzen gemessen wird, die „nichts tun“ außer ihren Wert beizubehalten?

Manchmal ist das Komplexe wirklich so simpel.

Die nächste große Frage: Wohin geht es mit Gold morgen?

Der Weg zur Antwort auf eine solche Frage ist so klar vorgezeichnet, wie der Weg, den wir gerade beschritten haben.

Die oben erwähnten „Bösartigen Sieben“ sind jeweils Faktoren, die unserer Ansicht nach auch in Zukunft den US-Dollar belasten werden und somit Gold in die Höhe treiben. Und um es zu wiederholen: Es ist nicht so, dass Gold stärker werden würde, es sind vielmehr die Fiat-Währungen im Allgemeinen, und insbesondere der kampffähig gemachte, mit Misstrauen kämpfende und überschuldete US-Dollar, die schwächer werden.

Allen, die verständlicherweise und realistischerweise immer noch überzeugt sind, dass die USA (und ihr Dollar) trotz ihrer unzähligen und fast endlosen Mängel zumindest bis auf Weiteres das beste Pferd im Schlachthof bleiben werden, sei gesagt, dass einige Argumente dafür sprechen, dass der US-Dollar in Relation zu anderen Währungen (sprich im Kontext des Dollar-Index / DXY) überlegen ist und dass sich Investoren bei Finanzmarktschwäche um ihn scharen werden wie um ein Rettungsboot im Sturm.

Milchshake-Theorie?

Solche glaubwürdigen Ansichten werden von sehr schlauen Leuten wie Brent Johnson geteilt, mit dem ich ausgiebig über den US-Dollar diskutiert habe.

Brent Johnsons „milkshake theory“ legt vernünftig dar, dass mächtige Nachfragekräfte aus verschiedenen Bereichen wie Eurodollar, SWIFT und Derivatemärkte „milchigen“ US-Dollar ansaugen würden und dabei ein massives „strohhalmartiges“ Schlürfgeräusch erzeugen; diese Nachfrage werde den US-Dollar stark halten und in den vor uns liegenden Zeiten erstarken lassen.

Er könnte in der Tat recht haben.

Doch hier bin ich anderer Ansicht.

Warum?

Zwei Hauptgründe stechen dabei hervor.

Kein „Strohhalm“ für die US-Staatsanleihe

Erstens: Trotz der nicht zu leugnenden, starken Nachfragekräfte auf Seiten des US-Dollars ist die Nachfrage nach US-Staatsanleihen weltweit seit 2014 stark am Sinken. Das heißt also, dass man im Ausland den Schuldtiteln der USA nicht mehr im selben Maße Vertrauen schenkt wie damals, als Amerika noch keine Schuldenfalle war.

Seitdem sich das ausländische (Zentralbanken-) Interesse an US-Staatsanleihen ab 2014 in Nettoverkäufen äußert (und in Netto-Goldkäufen seit 2010), gibt es für die staatlichen Schuldtitel der USA nur noch einen letztinstanzlichen Käufer – die Federal Reserve. Und diese hat beim Ankauf besagter Schulden nur ein Werkzeug zur Verfügung: einen Mausklicker („Gelddrucker“) im Fed-Hauptquartier.

Leider ist Geldschöpfung aus dem Nichts keine nachhaltige Politik, sondern kurzfristige Utopie. Vor allem ist eine solche Politik inhärent und definitionsgemäß – inflationär.

Meine US-Realpolitik-Theorie…

Der zweite und vielleicht wichtigere Grund für eine sinkende Zukunft des US-Dollars ist recht leicht zu erkennen (oder darzulegen):

SELBST UNCLE SAM MÖCHTE UND BRAUCHT EINEN SCHWÄCHEREN DOLLAR.

Warum?

Weil der einzige Weg aus dem größten Schuldensumpf der US-Geschichte nur über das Weginflationieren dieser Schulden führen kann; somit wird die Landeswährung entwertet, um ein an sich marodes System zu „retten“.

Das ist seit Jahren unsere Argumentationslinie, und die Tatsachen, die dieses nachweislich historische Muster (und unsere Ansicht) stützen, haben sich nicht geändert; sie sind einfach nur schlimmer geworden.

Deswegen war es leicht, vorhersagen, dass die Inflation nicht vorübergehend sein werde, aller nutzlosen Gegenkommentare (und Fed-Sprechakte) zum Trotz.

Deswegen war es auch leicht, zu erkennen, dass Powells „Krieg gegen die Inflation“ ein politischer Trick ist – eine optische Maßnahme.

Powells tatsächliche Zielsetzung war (und bleibt) inflationär – mittels negativer Realzinsen (d.h. Inflation übersteigt die Rendite 10-jähriger Anleihen).

Also: Selbst als Powell mit antiinflationären Zinserhöhungen seine „ausgedehnte Hochzinsphase“ aktiv vorantrieb, ging die tatsächliche Inflation, die Powell brauchte, weiterhin durch die Decke.

Allerdings war er (und das Statistikamt des US-Arbeitsministeriums, BLS) in der Lage, diese peinliche Verbraucherpreisrealität dadurch zu umgehen, dass in puncto tatsächliche Inflation ganz einfach gelogen wurde

Mit anderen Worten: Klassische Washingtoner Doppelzüngigkeit…

China wird nicht Japan

Wer weitere Indizien dafür benötigt, dass die USA einen schwächeren US-Dollar wollen und brauchen, um sich aus dem hausgemachten Schuldendesaster mittels Währungsverwässerung (und auf Kosten der DOLLAR-NUTZER) heraustricksen zu können, der sollte einfach schauen, was gerade mit China passiert.

Wie viele vielleicht nicht wissen werden, ist Finanzministerin Yellen nach Asien gehuscht, um China mit Schmeicheleien oder gar Drohungen davon zu überzeugen, einen schwächeren US-Dollar im Verhältnis zum CNY zu akzeptieren.

Warum?

Weil die frühere und „stärkere“ 40-Jahre-Version des US-Dollars dafür gesorgt hat, dass die teuren US-Exporte (Handelsdefizite!) nicht mit den billigeren chinesischen Gütern konkurrieren konnten.

Diese Form der Wechselkursflexibilisierung war schon damals, als ich noch klein war, ein Trick, den die USA gegen Japan anwendeten – sprich: der US-Dollar wurde geschwächt, um den Sonnenaufgang des damals mächtiger werdenden Japans zu bekämpfen.

Doch China ist nicht Japan. Es wird seine Währung nicht gegenüber dem Dollar abwerten.

Was also können die USA tun, um den US-Dollar zu schwächen, ohne dabei China zu verärgern?

Möchte Washington am Ende gar höhere Goldpreise?

Wie es Luke Gromen wieder einmal so schön auf den Punkt bringt: Der leichteste Weg für alle betroffenen Parteien ist, Gold einfach (und endlich) viel, viel höher steigen zu lassen.

Der sicherste und konstanteste Weg zu einem schwächeren US-Dollar führt über höhere Goldbewertungen.

Yellens Finanzministerium könnte den eigenen Exchange Stabilization Fund nutzen, um Gold sowie andere Finanzwertpapiere zu kaufen / zu verkaufen, um somit den US-Dollar zu kontrollieren, ohne dabei zu sehr vom inzwischen peinlichen Einsatz des Fed-Gelddruckers abhängig zu sein.

Gold ist jetzt ein entscheidender Fixpunkt und Stellschraube für die USA. Sollte Gold beispielsweise auf 4.000 US$ steigen, während Gold in CNY bei 16.000 verweilt, müsste Chinas Zentralbank im Verhältnis zum Dollar nach oben anpassen, was den CNY steigen ließe.

Doch ein solches Arrangement würde China nicht verärgern, weil es deutlich mehr Gold hält, als der World Gold Council für China ausweist.

Anstatt den CNY im Verhältnis zum Dollar schwanken zu lassen, könnte China vielmehr seinen CNY im Verhältnis zu GOLD schwanken lassen.

Kurzum: eine wirkliche Win-Win-Situation für China und die USA, wobei Gold jetzt tonangebend ist.

Oder anders formuliert: Wenn China und Washington höhere Goldbewertungen anstreben, kann das nur vorteilhaft für Gold sein.

Denken Sie, mit Blick auf das oben Beschriebene, immer noch, Gold würde nichts tun?

Denken Sie stärker nach.

Von Biden bis Bonds: Entlarvung eines Lügenmusters

“Das Verlangen nach Gold gilt nicht Gold selbst. Es gilt ihm als Mittel zur Freiheit“

Ralph Waldo Emerson

Gold hat es jetzt eilig und Silber noch viel eiliger.

Die Kursbewegungen der kommenden Monate und Jahre werden wahrscheinlich spektakulär ausfallen. Die Kombination aus technischen und fundamentalen Faktoren könnte den Goldpreis ohne Weiteres über 3.000 US$ steigen lassen und dafür sorgen, dass Silber oberhalb der 50 US$-Marke neue Höchststände markiert.

Goldpreisprognosen, ich habe es oft gesagt, sind im Grunde Schwachsinn.

Das gilt für kurzfristige Vorhersagen.

Mittel- bis langfristig betrachtet, sind Goldpreisprognosen eine todsichere Sache.

Wie kann ich mir da so sicher sein?

Gold hat immer schon – seitdem Gold- und Geldgeschichte geschrieben wird – gegenüber Fiat-Geld aufgewertet.

Und Voltaire brachte es 1729 auf unsere Grundformel, als er sagte:

„PAPIERGELD KEHRT FRÜHER ODER SPÄTER ZU SEINEM INNEREN WERT ZURÜCK – NULL.“

Doch warum beherzigen Investoren wie Laien die simple Tatsache nicht, dass

BISLANG NOCH JEDE WÄHRUNG AUF NULL GEFALLEN IST, UND ZWAR AUSNAHMSLOS?

Was die meisten Menschen, darunter auch erfahrende Investoren, nicht verstehen, ist, dass Gold eben nicht im Wert steigt.

Gold erhält einfach seine Kaufkraft und bleibt stabil. Vor 2.000 Jahren kostete eine römische Toga eine Unze Gold; ein maßgeschneiderter Anzug kostet heute ebenfalls eine Unze Gold.

Es ist also tatsächlich völlig falsch zu sagen, Gold würde steigen, wenn doch in Wirklichkeit die Maßeinheit, in der wir es bemessen, an Wert verliert. Und das war bislang bei jeder Fiat-Währung der Fall.

Nehmen wir Gold in US-Dollar als Beispiel. Wie man in der Illustration unten sehen kann, ist der Wert des US$ seit 1971 effektiv – also gemessen in Gold – eingebrochen.

Wie man in der Abbildung sehen kann, kostete 1971 eine Unze Gold 35 US$. Heute, 35 Jahre später, kostet eine Unze Gold 2.300 US$. Ist also der Wert des Goldes seit 1971 um das 66-fache gestiegen?

Nein, natürlich nicht! Es ist der Dollar, der seit 1971 ganze 98,5 % an Wert und Kaufkraft verloren hat.

Also: Was wird Gold in den kommenden 5 Jahren wert sein? Das ist natürlich die falsche Frage. Man müsste viel eher fragen, wie tief der Dollar und alle anderen Währungen in den nächsten Jahren effektiv sinken werden.

Gold und Silber sind nicht parallel zum Geldangebot oder der Inflation gestiegen und daher drastisch unterbewertet.

Man sehe sich nur die Goldpreise im Diagramm unten an, die auf Grundlage des US-Verbraucherpreisindex inflationsbereinigt wurden.

Also: Inflationsbereinigt läge das Gold-Hoch von 1980, das damals bei 850 US$ markiert wurde, heute bei 3.590 US$.

Wenn der Goldpreis aber um die TATSÄCHLICHE Inflation bereinigt wird – auf Grundlage der Berechnungen von Shadow Government Statistics – dann würde jenes 850 US$-Hoch bei heutigen 29.200 US$ liegen.

In den 1980er Jahren wurden die Methoden der Inflationsbereinigung von der US-Regierung so angepasst, dass sich die offiziellen Inflationsquoten künstlich erhöhen / senken lassen.

Würde man jetzt den Silberpreis auf Grundlage des US-Verbraucherpreisindex inflationsbereinigt darstellen, so läge das Silber-Hoch von 1980 nicht mehr bei 50 US$, sondern bei 166 US$.

Bereinigt um die TATSÄCHLICHE Inflation läge dieses 50 US$-Hoch heute bei 1.350 US$.

GOLD – LANGE SEITWÄRTSBEWEGUNGEN GEFOLGT VON EXPLOSIONEN

Gold macht sehr kräftige Bewegungen und beschreibt dann für längere Zeit Seitwärtsbewegungen. Nach der Goldkursexplosion von 35 US$ (1971) auf 850 US$ (1980) verbrachte Gold 20 Jahre in einer Korrekturphase – bis 2000.

Zu dieser Zeit hatten wir beschlossen, dass Gold für den nächsten Ansturm bereit sei; gleichzeitig begann auch die Risikolage an den Aktienmärkten und in den Bereichen Schulden und Derivate einen gefährlichen Eindruck zu machen.

Im Jahr 2002 investierten wir also zu einem Preis von 300 US$ in großem Umfang in physisches Gold – für Anleger und für uns selbst. Damals empfahlen wir, bis zu 50 % der eigenen Finanzanlagen in Gold zu investieren; Grundlage dafür waren Vermögensschutzprinzipien und die Tatsache, dass Gold zum damaligen Zeitpunkt unbeliebt und überverkauft war und sich daher auch aus „Value-Perspektive“ hervorragend eignete.

WIR HABEN ABGEHOBEN!

Als Gold Anfang März die Marke von 2.100 US$ durchbrach, erklärte ich: „GOLD – WIR HABEN ABGEHOBEN!

Seither hat Gold weitere 200 US$ zugelegt, doch das ist bloß der Beginn einer langfristigen Bewegung.

Im Anschluss an die Kursbewegung von 300 US$ (2002) auf 1.920 US$ (2011) hatte Gold zwischen 2013 und 2016 eine lange Korrektur. Der Durchbruch durch die erste Maginot-Linie (siehe Chart) war vorhersagbar (Artikel von Februar 2019). Dann im März 2023 wurde klar, dass auch die zweite Maginot-Linie brechen würde; mit dem Zusammenbruch von vier US-Banken und der Credit Suisse innerhalb weniger Tage erlebten wir mit, wie der Niedergang des Finanzsystems einsetzte.

All das habe ich in im März 2023 in meinem Artikel „Das war’s! Das Finanzsystem ist unwiederbringlich kaputt“ beschrieben.

GOLD HALTEN BRAUCHT GEDULD

Mit den beiden Diagrammen von oben möchte ich folgende Botschaft übermitteln: Für Goldinvestitionen braucht es Geduld und offensichtlich gutes Timing bei den Einstiegspunkten. Langfristig werden Anleger dafür aber auch übermäßig belohnt; zudem halten sie für ihr Geld auch noch die beste Versicherung gegen ein ruiniertes System.

Seit August 2020 konsolidierte Gold unter der Marke von 2.000 US$. Der jüngste Durchbruch ist extrem wichtig und nicht das Ende dieser Bewegung.

Nein, hier sehen wir den Beginn einer Bewegung, die Höhen erreichen wird, die aus heutiger Sicht noch unvorstellbar sind.

Ich möchte hier in keinster Weise reißerisch klingen; ich versuche nur, zu erklären, dass die fundamentalen und technischen Faktoren jetzt einen langanhaltendem Bullenmarkt bei Gold und Silber nahelegen.

Zudem werden die herkömmlichen Maßstäbe für „überkaufte Märkte“ nicht wirksam sein. Gold und Silber werden in den kommenden Monaten für längere Zeit überkauft sein.

Doch vergessen Sie Folgendes nicht: Es wird auch brutale Korrekturen geben, insbesondere beim Silber, das nicht für „Witwen und Waisen“ geeignet ist.

Ich möchte erneut ausdrücklich darauf hinweisen, dass unsere Entscheidung, in großem Umfang in Gold und deutlich weniger stark in (das deutlich volatilere) Silber zu investieren, in erster Linie aus Gründen der langfristigen Vermögenserhaltung getroffen wurde. Und diese Gründe sind heute stichhaltiger denn je.

DER „EVERYTHING“-KOLLAPS WIRD KOMMEN

Da wir der Meinung sind, dass sich die „Everything“-Blase in einen „Everything“-Kollaps (dazu auch mein Artikel von 2023) verwandeln wird, gehen wir davon aus, dass wahrscheinlich alle Blasen-Assets wie Aktien, Anleihen und Immobilien effektiv, also gemessen in Gold, erhebliche Verluste erleiden werden.

Ich gebe gerne zu, dass ich mit meiner Vorhersage zum nominalen Platzen der „Everything-Blase“ zu früh gewesen bin. Doch effektiv haben alle großen Anlageklassen seit 2000 schlechter abgeschnitten als Gold – auch der Aktienmarkt.

Es ist allein die Illusion von Wachstum und Wohlstand – basierend auf wertloser Geldschöpfung -, die diesen Zirkus am Laufen hält. Doch den Zirkusnummern werden bald die Tricks ausgehen, weil die Welt erkennt, dass wir vollständig auf ein Fantasiegebilde hereingefallen sind.

Beispiel Aktienmarkt: Seit 2.000 schneidet Gold besser ab als der Dow und der S&P.

Erst vor zwei Wochen schrieb ich dazu Folgendes:

Das am besten gehütete Anlage-Geheimnis der Welt ist GOLD.

  • Gold ist in diesem Jahrhundert um das 7,5-fache gestiegen.
  • Seit 2000 erzielt Gold eine Jahresdurchschnittsrendite von 9,2 %.
  • Die Jahresdurchschnittsrendite des Dow Jones liegt seit 2000 bei 7,7 %, reinvestierte Dividenden eingeschlossen.
  • Warum also stecken nur 0,6 % der globalen Finanzanlagen in Gold?
  • Die einfache Antwort lautet: Die meisten Anleger verstehen Gold nicht, weil die Vorzüge von Gold durch den Staat vertuscht werden.

Lesen Sie hier meinen Artikel zum Thema.

Die Lage am Aktienmarkt ist aktuell so, dass es jederzeit zu einem großen Einbruch / Zusammenbruch kommen könnte.

WÖLFE IM SCHAFSPELZ

Zurück zum Zirkus: Die Führungen der westlichen Welt – ob in den USA, Großbritannien, Kanada, Deutschland, Frankreich etc. – sind schlichtweg Clowns, die ihr Volk mit Schwindelkostümen (Wolf im Schafspelz) und Schwindelnummern hinters Licht führen wollen, sei es:

Geldschöpfung, Verschuldung, Impfungen, Klima, Krieg, Migration, mehr Lügen, Propaganda, moralische und ethische Dekadenz – um nur einige der Probleme zu nennen, die zum Zusammenbruch unserer westlichen Welt führen.

Echte Clowns würden wahrscheinlich sogar bessere Arbeit machen als unsere heutigen Führungen. Zumindest wären sie unterhaltsam und würden kein Elend bringen, das die Mehrheit der Menschen heute zu spüren bekommt.

Ja, ich bin mir bewusst, dass es eine kleine Elite gibt, die auf drastische Weise vom beschämenden Missmanagement der Weltwirtschaft profitiert, während die globale Mehrheit unter unfähigen Führungen schwer zu leiden hat.

Wo wird all das enden? Wie ich in vielen Artikeln dargestellt habe, kann all das nur auf eine Art und Weise enden – mit einem Komplettzusammenbruch des Finanzsystems und auch des politischen Systems.

Werden wir zuerst Hyperinflation bekommen und dann eine deflationäre Implosion? Oder werden wir direkt zur Implosion übergehen? Wird es einen globalen Krieg geben? Nun ja, die USA und die meisten westlichen Führungen geben gerade ihr Möglichstes, um einen Weltkrieg gegen den Willen des Volkes herbeizuführen. Es gibt absolut keine Versuche, eine friedliche Lösung zu finden.

Stattdessen gibt es noch mehr Waffen und noch mehr Geld, um den Krieg weiter zu eskalieren. Zudem werden so viele Länder wie möglich in das NATO-Bündnis gedrängt. US-Präsident Biden und NATO-Generalsekretär Stoltenberg wollen sogar, dass die Ukraine – eine kriegführende Nation – der NATO beitritt.

Und mit den fortschrittlichen und gefährlichen Waffen von heute kann niemand mehr als Gewinner aus einem Krieg hervorgehen.

Sicherlich könnten China, Russland, Nordkorea und der Iran einen Krieg durch den Einsatz von Bodentruppen gewinnen, der vielleicht hunderte Millionen Menschenleben kosten würde. Doch moderne Kriege werden aus der Luft gewonnen. In Anbetracht von ca. 15.000 Atomsprengköpfen kann die Welt in wenigen Minuten gleich mehrfach zerstört werden.

Nie zuvor hat sich die Welt in einer globalen wirtschaftlichen und politischen Krise dieses Ausmaßes befunden, in der es so viele zerstörerische Waffen gibt – finanziell (Schulden, Derivate) wie militärisch.

Ein Endergebnis zu prognostizieren ist also schlichtweg unmöglich. Man kann nur hoffen, dass die Macht des Volkes triumphiert und inkompetente Führungen aus ihren Positionen verdrängt werden.

Ansonsten bleibt nicht viel, was wir Normalbürger tun können.

Vermögensschutz in Form von physischem Gold, das als Direkteigentum in einem sicheren Rechtsgebiet verwahrt wird (Länder wie die USA, Kanada oder die EU sind politisch nicht sicher), ist eindeutig die beste Versicherung, die man als Anleger kaufen kann.

Auch unsere Familien und Freunde brauchen in den anstehenden schwierigen Zeiten Beistand; sie bilden der Kern unseres Lebens (zumindest sollten sie das).

Und denken Sie daran: Die meisten wunderbaren Dinge im Leben kosten nichts – wie z.B. die Natur, Musik, Bücher etc.

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