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Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Wie kann man sich gegen explizite Dummheit absichern?

Unsere Entscheidungsträger – ob links, rechts oder Mitte, von den Parlamenten und Exekutiven, von den Zentralbanken zu den Thinktanks – haben die Welt näher an Kriege, Immigrationskatastrophen, Infrastrukturausfälle, Kreditfallen, Vermögensungleichheit, soziale Unruhen und Währungszerstörung gerückt als je zuvor.

Viele, auch mich, beschäftigt privat oder öffentlich die folgende Frage: Wie konnten wir an einen ökonomisch, sozial und politisch so kritischen Wendepunkt gelangen?

Vielleicht liegt die Antwort, zumindest teilweise, im Vertrauen in falsche Idole und falsche Slogans und sogar in einer falschen Vorstellung davon, wie Erfolg aussieht.

Die Philosophie des Erfolgs

Aristoteles bezog Aspekte des Heroischen in seine Definition von Erfolg ein; „erfolgreich“ sei derjenige, der danach strebe, einer Sache zu dienen, die größer ist als er selbst. 

Doch wie ich zwischen Paris in Virginia und Paris in Frankreich immer wieder feststellen musste, scheitern viele Menschen daran, über ihr Eigeninteresse hinaus zu denken, weil politische Macht oder Geld an sich Ziel und Motivation ihrer Handlungen sind…

Mein Großvater war Pilot im Zweiten Weltkrieg. Nie, nicht ein Mal, sprach er von seinen Einsätzen oder brüstete sich mit einem Abschuss.

Am Ende der Schlacht um England waren hunderte Piloten der Britischen Luftwaffe (RAF) ums Leben gekommen, doch England war weiterhin unbesetzt. In Anspielung auf diese Piloten sagte Winston Churchill einst:

„Nie zuvor in der Geschichte menschlicher Konflikte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken.“

Schaue ich mir hingegen an, welche beschämende Rolle das politische Washington / Wall Street im Spannungsfeld zwischen Eigeninteresse und Allgemeinwohl bislang gespielt hat, lassen sich viele unserer modernen „Erfolgsgeschichten“ wie folgt herunterbrechen:

„Nie zuvor in der Geschichte menschlicher Eitelkeit hatten so viele so wenig so wenigen zu verdanken.“

Wie „Erfolg“ heute falsch verstanden wird

Wie uns die modernen Senkrechtstarter – von Mark Zuckerberg über Adam Neumann bis Sam Bankman Fried oder ARC bis Theranos – immer wieder vor Augen führen, haben sich viele unserer damaligen „Helden“ keineswegs heldenhaft benommen.

An der Wall Street und im politischen Washington sind die bewunderungswerten Helden sogar noch spärlicher gesät. Die historischen Belege dafür sind einer kurzen Erinnerung wert.

Wilson

Anders als Thomas Jefferson, der sich bis zum Tod gegen eine private Zentralbank, die unsere Wirtschaft und unsere „Münze“ übernimmt, gewehrt hätte, stimmte Woodrow Wilson aus politischem Eigeninteresse 1913 dem Gesetz zur Gründung der Federal Reserve und somit der Plünderung der ökonomischen Zukunft des Landes zu.

Zuvor hatte Andrew Jackson (7. US-Präsident) allein die Vorstellung einer solchen privaten Zentralbank schon als „Prostitution unserer Regierung, die den Wenigen zulasten der Vielen dienen würde“ beschrieben.

Die historisch einmalige Vermögensungleichheit, die momentan in den USA herrscht, beweist, dass Jackson Recht hatte. 

„FDR“

Die Ursache des Marktcrashs von 1929 war kein lokaler „bank run“; es war vielmehr das heute allzu bekannte Muster aus Niedrigzinspolitik, Schuldenorgien und Wirtschaftsboom (den „roaring 20‘s“), das zu einer Überhitzung der Aktienmärkte führte. Ein Leitmotiv, das sich von Marktcrash zu Marktcrash wiederholt – von 1929 bis 1987, von 2000 bis 2008 oder von 2020 bis zur nächsten Katastrophe, die vor unserem Bug lauert. 

Franklin D. Roosevelt (FDR) prägte eine mittlerweile universell verwendete Vorlage: Amerika löst alte Schuldenprobleme, indem…? Ganz genau: indem weitere Schulden aufgenommen werden, die mit abgewertetem Geld finanziert werden.

Indem er den Dollar von der Goldkursentwicklung abkoppelte, legte FDR, wie auch viele andere auf ihn folgende anti-heroische Akteure, das Hauptaugenmerk auf die Manipulation der US-Währung, anstatt das Thema US-Produktivität anzugehen – das einzig wahre „P“ im Begriff BIP.

FDRs makroökonomische Entscheidungen störten die harten aber lehrreichen Lektionen der freien Märkte, nämlich: Heftige Rezessionen folgen stets auf heftige Verschuldung. Denn alles hat seinen Preis…

Politische Entscheidungsträger ziehen aber gerne die Spendierhosen an, wenn es um ihre Wahl und Wiederwahl geht.

Und das Endresultat ist (so hatte ich kürzlich mathematisch und nicht emotional dargelegt) der Tod der Demokratie, der auf dem Rücken des empirisch ebenfalls sichtbaren Tod des Kapitalismus mit angeschleppt wurde.   

Nixon

1971 sah sich Nixon mit einer äußert unangenehmen ökonomischen Lage konfrontiert.

Der durch das Bretton-Woods-Abkommen (und die heroische haushaltspolitische Zurückhaltung Eisenhowers und Martins) wiederbelebte Goldstandard der Nachkriegsära bedeutet auch, dass der US-Dollar erneut an ein einschränkendes Asset gebunden war, dem die globalen Märkte und Handelspartner vertrauten.

Doch mit einer ähnlichen Entscheidung, wie sie FDR in den 1930ern getroffen hatte, warf auch Nixon den Goldstandard über Bord und setzte sich erneut über US-Dollar-Halter und die (in Währungsfragen ehrlichen) ausländischen Handelspartner hinweg – und all das nur, um die eigene Macht mittels uneingeschränkter US-Dollar-Liquidität behaupten zu können. 

Er versprach, dass der US-Dollar so stark wie eh und je bleiben werde. Er log. Seit 1971 verliert der US-Dollar im Vergleich zu Gold 98 % seiner Kaufkraft.

Gold ist jedoch weitaus ehrlicher in seinem Verhalten als es Politiker mit ihren Worten sind:

In short, and as always, the currency was sacrificed to “save” a broke system and buy political time.

Kurz und knapp, und wie seit Anbeginn der Zeit: Die Währung wurde geopfert, um ein ruiniertes System zu „retten“ und um Wählerstimmen zu kaufen.

Nixon Wahlsieg war überwältigend.

Seine Politik konsolidierte ein Modell, das sich heute als richtungsweisende Perversion freier Marktpreisbildung etabliert hat:

1) Abkopplung des Dollars vom Goldstandard

2) Zinssenkungen, um kurzfristige Spekulation zu fördern, was

3) letztlich zu unnatürlich großen Marktblasen und -korrekturen führt

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Das Greenspan-Monster

Der zündende Funke hinter dem Marktcrash von 1987 waren ironischerweise Ängste / Gerüchte, der neue Sheriff (Alan Greenspan) werde dem großen Wall-Street-Rausch jetzt mit „Volcker-artigen“ Zinserhöhungen ein Ende setzen.

Und so fiel der Aktienindex innerhalb eines Tages urplötzlich um 23 % – doppelt so stark wie am schlimmsten Tag des Crashs von 1929.

Noch verblüffender als dieser „Black Monday“ war allerdings die Lazarus-artige Wiederauferstehung des Marktes, welcher sich am folgenden „White Tuesday“ wie von selbst erholte: Ab 12.30 Uhr des Folgetages ging eine Welle von Kaufaufträgen ein, mit denen die Panik wie von Geisterhand schlagartig beendet war.

Die US-Notenbank unter Greenspan war also eindeutig keine „Volcker-2.0-Fed“ (und auch keine Bill-Martin-Fed); vielmehr erhielten die unberechenbaren Märkte und die überbewertete Wall Street Hilfe vom Ursprungs-Patient des aktuellen Marktblasen-Zyklus‘.

Also: Anstatt schmerzhafte Korrekturen (sprich den normalen Marktkater oder das, was die Österreicher „konstruktive Zerstörung“ nennen) zuzulassen und ohne den Investoren eine Lektion über Derivate, Finanzhebel und andere Landminen erteilt zu haben, mit denen das Terminhandelsparkett des S&P (der an einem Tag um ganze 29 % einbrach) übersät war, schritt die US-Notenbank mit eimerweise billigem Geld ein und verhinderte den reinigenden, knallharten, aber herzlichen natürlichen Lauf der Marktkorrekturkräfte von vorneherein.    

Die moderne Wall Street – Fast nur noch Antihelden

Selbstsüchtige, karrierebesorgte Entscheidungsträger, die ein Umfeld schaffen, in dem der US-Dollar ungehindert, Kredit billig und Regulierung lax ist (oder „kreativ“ gehandhabt wird), bleiben beliebt, werden reich und behalten ihre Jobs.

Und das Mantra, das an der Wall Street jeder kennt, laut: „Bären werden gefeuert, Bullen angeheuert.“

Einer solche Denkweise entspringen clevere Markt-Akteure, die ungehindert ihre Intrigen in einem Umfeld permanent wachsender Marktblasen schmieden, in dem Insider-Wale gedeihen und das Plankton aus Mittelklasse- / Kleinanlegern besteht.

Das Börsenparkett und der moderne Derivatekrebs

Irrationales Kreditwachstum führt dazu, dass sich in jeder Anlageklasse ein Krebsgeschwür bildet. Selbst an den einst bescheidenen Handelsbörsen.

Und so kam es, dass an einer markttheoretisch noch bescheidenen Börse mit Sitz in Chicago ein weiterer Antiheld, Leo Melamed, seine Ideen verwirklichte und Terminkontrakte (die ursprünglich mit dem bescheidenen Gedanken geschaffen wurden, einfachen Landwirten und Lieferanten dabei zu helfen, Preisschwankungen zu entschärfen) auch auf globale Währungen anwendete.

Nach Rücksprache mit gut bezahlten „Beratern“ wie Alan Greenspan und anderen kreditfreundlichen, eigennützigen Köpfen (darunter Milton Friedman) erhielt Melamed kurz darauf grünes Licht für den Einsatz auf breiter Front; durch den Einsatz süchtig machender Finanzhebel wurde nun der gesamte Währungsbereich auf eine ganz neue Ebene spekulativer Alchemie gehoben.

Vier Jahrzehnte später übertraf das stündliche Währungsvolumen (aber auch Risikovolumen), das an der ausschließlich von Bankern betriebenen Handelsbörse getradet wurde, das jährliche Transaktionsvolumen der ursprünglichen, allein von Landwirten genutzten, Warenbörse (MERC).

Wie alle Märkte nach 1971 haben sich auch die Börsensäle längst in ein Kasino verwandelt, in dem (dank des Einsatzes derivativer Zeitbomben) Wachstumsraten von verblüffenden 50.000 % erzielt wurden, wobei das Verhältnis zwischen Absicherungsvolumen und der Aktivitätsrate beim eigentlich gehandelten Basiswert auf bis zu 100:1 gespreizt wird. 

Diese „modernen Derivate-Zechen“ (deren theoretischer Risikowert inzwischen die Grenze zu den Billiarden-Beträgen überschritten hat) sind nichts anderes als gehebelte, kanzeröse heiße Eisen, deren Risikograd, aber auch gewollter Verwirrungsgrad, bei der nächsten Liquiditätskrise noch eine Rolle spielen wird.     

Kurzum: Das hier hat nichts mehr mit den Warenbörsen unserer Großväter zu tun…

Long Term Capital Management

Ein weiteres Beispiel für nicht-heldenhaftes Benehmen endete 1998 mit dem Zusammenbruch von LTCM – alias Long Term Capital Management –, eines Hedgefonds, der auf der Höhe seiner trunkenen Pracht eine Bilanzsumme von 125 Mrd. US$ zusammengehebelt hatte. 

Diese in Greenwich (Connecticut) beheimate Kreation des eher unheldenhaften John Meriwethers, ausgestattet mit den besten und intelligentesten Algorithmus-Programmierern der Wall Street sowie Beratern von Nobelpreisrang, sticht als aufschlussreiche Bestätigung dreier Beobachtungen hervor, die bezüglich der Wall Street wiederholt gemacht wurden:

1) Die schlauen Köpfe sind gar nicht so schlau,

2) wann immer übertriebene Finanzhebel im Spiel sind, kommt auch ein Tag der Abrechnung,

3) die Federal Reserve wird der Wall Street erneut unter die Arme greifen (= ihr eigentliches Schattenmandat), sobald die eigenen unanständigen „Eliten“ wieder beim Rauschmittelmissbrauch im Marktverkehr erwischt wurden. Sprich: Trading unter Einfluss von günstigen Kreditkonditionen und somit günstigen Finanzhebelverhältnissen.

Selbstverständlich wurden die Muster (und Lektionen) nach dem Untergang von LTCM nicht ernst genommen, sondern einfach fortgeführt…

Die Antihelden der Dot.Com-Ära…

Als in Connecticut der Rauch über den LTCM-Trümmern langsam verschwand, begann sich mit der „Dotcom-Technologiesektor-Hysterie“ schon eine weitere Vermögensblase abzuzeichnen, die als Ausdruck marktwirtschaftlicher Hochkonjunktur missdeutet wurde.

Rückblickend erscheint die „Dotcom-Implosion“ so offensichtlich. Doch selbst als sie damals einsetzte, herrschte noch (genau wie heute) der Eindruck, der Markt sei… naja… unsterblich, plakativ und surreal.

Man denke nur an Dell Inc.: Dell startete mit 0,05 US$ pro Aktie, wuchs dann auf 54,00 US$ / Aktie (das 1.100-fache!), um schließlich wieder auf einen Aktienkurs von 10,00 US$ abzusacken.

Auch heute haben wir jede Menge Einhörner und die „Magnificent 7“, welche 30 % der S&P-Marktkapitalisierung auf sich vereinigen (und gleichzeitig jedes Kartellrechtsprinzip verletzen, das ich aus dem Jurastudium kenne), die nach wie vor als Sirenen fungieren und „FOMO-Segler“ auf tödliche Felsen locken.

Die Dotcom-Schampus-Party der 1990er endete, wie schon die Vorgängerversion aus den feschen 1920er Jahren, im Ruin: Der S&P verlor 45 %, und der junge, wilde NASDAQ lag 2003, gemessen an seinen vorherigen Höchstständen, bei ganzen 80 % im Minus.

Übrigens: Auch den heutigen Technologie-, Immobilien- und Anleiheblasen wird es letztlich nicht anders ergehen, auch sie werden in Ungnade fallen…

An den Zinsen schrauben, nicht an der Realität

In den Trümmerhaufen der Dotcom-Bubble brachten die marktverliebten Entscheidungsträger der Federal Reserve nun die größten Zinssatzsenkungen auf den Weg, die es bislang gegeben hatte. Nun standen die Weichen richtig für günstige und einfache Kreditversorgung, aber auch für Finanzhebeleinsatz und somit schuldeninduzierte Deformierung der Märkte.

Das heißt also: Die alte Technologieblase wurde mit der Schaffung einer neuen Immobilienblase überwunden.

Darüber hinaus kam es zu einer breiten und beschämenden Welle aus unwirtschaftlichen Fusionen & Übernahmen (M&A), Aktienrückkaufprogrammen sowie fremdfinanzierten Unternehmensübernahmen (LBO).

Zu den Höhepunkten dieses Tiefpunkts „amerikanischer Deal-Kultur“ zählt der Kurssturz der Aktie von General Electrics (GE) von 50 US$ auf 10 US$ pro Anteil. Aber mit welchen Folgen? Reagierte GE-Chef Jeffrey Immelt etwa heldenhaft auf den verdienten Rückschlag? Zog das Unternehmen die notwendigen Lehren aus seiner rücksichtslosen Spekulationspraxis, die General Electrics einen Aktienkurs bescherte, welcher zu Spitzenzeiten noch beim 40-fachen gelegen hatte?

Nein! Der CEO von GE ließ sich stattdessen retten…

Larry Summers

Und dann gibt es noch den ewigen Larry Summers – der eigentliche Ursprungs-Patient der Derivate-Krebserkrankungen…

Larry Summers war Präsident der Harvard-Universität. Er arbeitete für Clinton und diente als US-Finanzminister. Er hatte zahlreiche eigenwillige (und gut bezahlte) Aufritte als Redner. Selbst Ray Dalio hängt mit ihm ab.

Allerdings sollten Referenzen nicht die Sicht auf die Fakten verstellen. Und wie Rouchefoucauld schon vor Jahrhunderten feststellte: Die höchsten Ämter werden selten – wenn überhaupt – von den größten Geistern bekleidet.

Auch wenn die Meinungen darüber natürlich auseinandergehen, so fällt es schwer, Larry Summers nicht als einen der zentralen Architekten des Finanzdebakels von 2008 aufzulisten: „Was Larry Summers falsch gemacht hat“.

Die meisten Veteranen der zeitgenössischen Marktzyklen vor und nach 2008 räumen ein, dass die außerbörslich gehandelten Derivate (OTC derivatives) das Herz der Marktfinsternis von 2008 bildeten.

Schikanierte Helden

Zu dieser Zeit warnte Brooksley Born, damalige Vorsitzende der CFTC (Commodity Futures Trading Commission) offen vor den Gefahren derivativer Natur, die… nun ja… von Derivaten ausgingen.

Doch dann rief der damalige stellvertretende Finanzminister Larry Summers 1998 bei ihr an und schikanierte sie ganz offen: „Ich habe 13 Banker in meinem Büro“, schrie er, „die mir sagen, dass Sie die schlimmste Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg auslösen werden“, sollte sich Born weiterhin für die dringend benötigte Transparenz und die Meldepflichten im außerbörslichen Wertpapierhandel (OTC) einsetzen wollen.

Anschließend wurde sie von Summers auch öffentlich angegriffen; gegenüber dem US-Kongress versicherte er in herablassendem Ton, dass ihre Bedenken hinsichtlich der potenziellen Unübersichtlichkeit dieser Instrumente überzogen seien. Dabei versprach er:

Bei den Parteien, die hinter dieser Art von Kontrakten stehen, handelt es sich größtenteils um hochentwickelte Finanzinstitutionen, die sehr gut in der Lage zu sein scheinen, sich vor Betrug und Insolvenzen der Gegenpartei zu schützen.“

Doch knapp zehn Jahre später (das Volumen des OTC-Derivatemarkts war nicht zuletzt durch Summers Hilfe inzwischen von 95 Bill. US$ auf 670 Bill. US$ angewachsen) mussten wir alle erfahren, dass es eben jene „außerordentlich fähigen“ und „größtenteils hochentwickelten Finanzinstitutionen“ (Bear Stearns, Goldman, AIG et al.) waren, die die schlimmste Finanzkrise (und den schlimmsten „Bail-Out“) seit dem Zweiten Weltkrieg mit sich zogen.

Noch mehr schlechte Ideen, noch mehr Antihelden

Es sei daran erinnert, dass weder Greenspan (2001) noch Bernanke (2008) diese Markteinbrüche kommen sahen. Und natürlich auch kein anderer jener „Helden“, die Spitzenpositionen in den Privatbanken und im US-Finanzministerium besetzten.

Auch Powell wird hier keine Ausnahme sein. Die Erfolgsbilanz der US-Notenbank bei der Vorhersage von Rezessionen oder Marktimplosionen liegt bei 0 von 10.

Apropos „Erfolg“

Ein Mensch, daran erinnert uns Walt Whitman, ist so vieles. Die meisten werden sich vielleicht darauf einigen können, dass wir philosophisch, ökonomisch, moralisch und historisch so aufgestellt sind, dass wir es einfach vermasseln werden – immer wieder und wieder.

Weniger verzeihlich als dieser Mangel an Perfektion ist jedoch der Mangel an Verantwortlichkeit, ja sogar Demut.

Nicht jeder kann ein mutiger Pilot der Royal Air Force sein.

Doch manchmal ist Ehrlichkeit schon heldenhaft genug.

Leider sind die oben angesprochenen Antihelden, aber auch die zahllosen anderen „Wall-Street-Übermenschen“ (deren Einkommen beim 333-fachen des durchschnittlichen Arbeiterlohns liegen) nun überhaupt kein Beispiel für Menschen, die einem höheren Zweck dienen als ihren Einkommen oder Positionen.

Antihelden wie sie sind aber ein Erklärungsansatz für das folgende Diagramm und auch für den neuen Feudalismus, der an den Platz des amerikanischen Kapitalismus getreten ist:

Mehr Aufrichtigkeit – Weniger Antihelden

Aufgrund des nie dagewesenen Schulden- und Geldmengenwachstums nach 2008 stehen wir aktuell vor einem marktwirtschaftlichen, sozialen und politischen Abgrund.

Die heutige Staatsverschuldung von 35 Bill. US$ ist, bei einer Staatsschuldenquote (Schulden:BIP) von 125 bis 130 %, mathematisch untragbar und macht reales (anstatt schuldengetriebenes) Wachstum objektiv unmöglich.

Wir und die Generation unserer Kinder sind heute die Erben der Sünden dieser Antihelden.

Wenn billiger und leicht verfügbarer Kredit zu Marktblasen, vernebelten Anlageentscheidungen und ernüchternden Einbrüchen führt, dann ist für alle absehbar, was kommen wird, wenn sich Powell schrittweise von Zinserhöhung über Zinspause zur Zinssenkung vorkämpft.  

Als nächstes steht eine deflationäre Rezession und / oder Marktkorrektur an, auf die „Super-QE“ folgen wird, damit die unbeliebten staatlichen Schuldscheine der USA aufgenommen werden können; schon jetzt rechnet das Congressional Budget Office damit, dass in den nächsten zehn Jahren ein staatlicher Kreditbedarf von 20 Bill. US$ anfällt.

Die Antihelden werden das natürlich nicht offen sagen; und Verantwortung dafür übernehmen werden sie mit Sicherheit nicht.

Sie werden stattdessen lügen und die Schuld für die Probleme von heute und morgen bei Putin, COVID, der Erderwärmung und gegnerischen Parteien suchen.

Gold wird jedoch ehrlicher sein. Gold ist keine Debatte gegen Papier- und Krypto-Geld, sondern eine Stimme von gestern, heute und morgen.

Wenn die Geldmenge in den letzten 20 Jahren verfünffacht wurde, verliert Geld an Wert…

…was auch erklärt, warum Gold, selbst bei den derzeitigen Höchstständen, immer noch unterbewertet ist, wenn man es im Verhältnis zum weit gefassten Geldmengenaggregat betrachtet:

Wie in jeder vorausgegangenen Liquiditäts-, Markt- und politischen Krise wird Gold wieder eine weitaus bessere Vermögensabsicherung sein als alle entwerteten Währungen zusammen. Schließlich sind diese so konzipiert, dass sich nationale Schuldenkatastrophen einfach mit entwertetem Geld „weginflationieren“ lassen.

Das erklärt auch, warum Gold offiziell, wenngleich vorsätzlich ignoriert, den Rang einer erstklassigen Anlage (Tier-1-Asset) genießt und auch größeren Zuspruch als die US-Staatsanleihe und der US-Dollar findet (und dabei besser abschneidet). Es zeigt außerdem auf, warum Gold seit Beginn aller Aufzeichnungen als historisch bestätigte Antwort auf Währungskrisen gilt.

Darüber hinaus wird klar, warum keiner unserer Antihelden – von Washington bis Brüssel – sich laut über Gold äußern will. Man ist dort buchstäblich allergisch gegen ungeschönte Wahrheiten, historische Lektionen oder grundlegende Mathematik.

Eine informierte Minderheit aus anspruchsvollen Anlegern wird sich jedoch immer gegen die goldenen Zungen der Antihelden wappnen – zeitlos und natürlich abgesichert mit goldenen Barren.

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Am Ende einer monetären Ära hören etliche Dominosteine nicht mehr auf zu fallen; sie fallen dabei erst schrittweise und dann auf einen Schlag. So formulierte es Hemingway, als er den Prozess des Bankrottgehens erklären sollte.

Zu den wichtigen Dominosteinen, die vor den Augen der Welt fallen werden, gehören u.a. Politik, Geopolitik, Währungen, Schulden und Anlagewerte.

Das wird unvorstellbare Konsequenzen haben – soziale Konflikte, Krieg, Hyperinflation, deflationäre Implosion von Vermögenswerten, Schuldenausfälle und vieles mehr.

Doch wenn sich die Lage langsam wieder beruhigt, werden auch Gegenkräfte zum Tragen kommen – wie beispielsweise der Aufstieg mächtiger BRICS-Staaten, die sich häufig auf große Rohstoffvorkommen stützen können.

Gold wird eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Zentralbanken, Staatsfonds und Investoren werden auf Gold zurückgreifen, weil es der stabilste Teil in einem zerfallenden System ist. In der Folge wird es zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold kommen. Da die Goldproduktion nicht ausgeweitet werden kann, lässt sich die steigende Nachfrage nur über steigende Preise befriedigen.

Die wahrscheinliche Folge ist eine Goldpreisaufwertung – und zwar um ein Vielfaches!

POLITISCHE FÜHRUNGEN – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Unfähige Staatsführungen und fehlende Staatsmänner sind typische Rahmenbedingungen solcher Zeiten. Und deswegen wird auch hier ein Dominostein fallen.

Mein Argument war immer: Ein Land bekommt die Führung, die es verdient.

Je näher wir dem Ende einer der schlimmsten Zeiten der Geschichte kommen (finanziell wie moralisch), desto mehr zeigt sich, wie schwach die Führungen der meisten großen westlichen Wirtschaften sind.

Also: Wer ist dieser bunte Haufen aus globalen Spitzenpolitiker. Und wie unbeliebt sind sie?

So mancher Spitzenpolitiker wird nicht erst durch Wahlen aus dem Rennen gehen, einige werden schon vor Ablauf ihrer Amtszeit rausgeworfen.

Die jüngsten Wahlen in der EU sind ein typisches Beispiel für ein gescheitertes System. Die meisten herrschenden Parteien werden abgelehnt, und in vielen Fällen gewinnen rechte Parteien an Popularität.

Man schaue sich nur das Bild oben vom jüngsten G7-Treffen in Italien an. Mit Ausnahme der italienischen Ministerpräsidentin Meloni haben alle verbleibenden G7-Führer Unbeliebtheitswerte zwischen 57 % und 72 %.

Bei den anstehenden Wahlen in Großbritannien und Frankreich werden die Regierungsparteien unter Garantie verlieren. Die französischen Präsidentschaftswahlen stehen erst für 2027 an; Macron könnte also drei weitere Jahre bis zum endgültigen Ausscheiden regieren. Das französische Volk wird das wahrscheinlich nicht akzeptieren und ihn möglicherweise schon vorher aus dem Amt drängen.

Wer immer auch in Frankreich gewählt wird, die mächtigen Gewerkschaften werden das Land wahrscheinlich zum Stillstand bringen.

Der britische Premier Sunak ist einer der ineffektivsten politischen Führer der Geschichte. Doch Kier Starmer, der Labour-Kandidat für den Posten des Premierministers, hatte schon vor zwei bis drei Jahren nicht den Hauch einer Chance. Auch diesmal wird er nicht ins Amt des Premierministers gewählt, Sunak hingegen wird vom Volk abgewählt. Jetzt steht eine sehr düstere Phase in der Geschichte Großbritanniens an – mit hohen Steuern, hohen Schulden, schlechter Führung, politischer Instabilität und harten Zeiten.

Noch schlimmer ist die Situation in den USA, wo der Präsident scheinbar unfähig ist, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Stattdessen werden die Vereinigten Staaten von einer Gruppe aus Neocons geführt, die weder gewählt noch rechenschaftspflichtig ist; sie sagt dem Präsidenten, was er sagen und tun soll. Doch selbst mit der Umsetzung tut sich Biden noch schwer. Allein sein Auftreten beim G7-Treffen in Italien ist Bestätigung genug.

Man kann ihm natürlich nicht zum Vorwurf machen, dass er senil ist. Er sollte allerdings nicht mehr das höchste Amt begleiten.

Die US-Wahlen werden wahrscheinlich ein Desaster. Angesichts seiner schlechten gesundheitlichen Lage ist es unwahrscheinlich, dass Biden im November zur Wiederwahl antreten wird. Kamala Harris wird jedenfalls nicht zur Wahl stehen. Es wäre nicht überraschend, wenn Hillary Clinton als demokratische Kandidatin ins Spiel gebracht wird. Obwohl Trump von der einen Hälfte des Volkes geliebt wird, hasst ihn die andere Hälfte – eine Wahl, die Uneinigkeit fördert. Und die Neuauflage einer Clinton-gegen-Trump-Wahl könnte ohne Weiteres zu Unruhen und Aufständen in den USA führen, ganz gleich, wer gewinnt.

Aufgrund seiner Unbeliebtheit und wegen des Verfalls der deutschen Wirtschaft wird wohl auch der deutsche Bundeskanzler Scholz nicht bis zur Neuwahl im Jahr 2025 im Amt bleiben.

Für die kommenden Jahre ist auf der politischen Bühne also insgesamt schweres Chaos vorprogrammiert; die mangelnde Führungsstärke wird nicht nur zu politischen Unruhen, sondern auch zu sozialen Unruhen führen.

WÄHRUNG & SCHULDEN – DOMINOSTEINE, DIE FALLEN

Ein Dominostein, der schon seit der Aussetzung des US-Goldstandards durch Nixon im Jahr 1971 fällt, sind die Währungen.

Angesichts hoher Ausgaben und Defizite – im Umfeld von Schuldenstandsquoten, die in vielen Ländern längst über 100 % liegen – stehen insbesondere im Westen düstere Zeiten an, die von galoppierendem Schuldenwachstum und Währungseinbrüchen geprägt sein werden.

Die Folge sind Schuldenausfälle, Bankenausfälle, mehr Geldschöpfung, steigende Zinssätze und immer höhere Defizite.

Bei allen Währungen wird sich der Entwertungsprozess intensivieren.

In einem solchen Szenario gibt es keine Gewinner. Es ist möglich, dass der US-Dollar nachfragebedingt etwas stärker abschneiden wird als andere westliche Währungen – eine Zeit lang zumindest.

Allerdings sollte die relative Stärke des Dollar komplett ignoriert werden. Beim Entwertungswettlauf gibt es auch für den Zweit- oder Drittschlechtesten keinen Preis. Alle Währungen werden effektiv – also im Verhältnis zu Gold – dramatische Wertverluste erleiden.

Man darf nicht vergessen, dass wir uns jetzt in der finalen Zusammenbruchsphase des aktuellen Geldsystems befinden. Seit 1971 haben alle Währungen effektiv 97 % bis 99 % verloren – also gegenüber GOLD!

Der Verlust der finalen ein bis drei Prozent (100 % aus heutiger Sicht) wird sich in den kommenden drei bis acht Jahren ereignen.

Das aktuelle System hielt seit 1913, also etwas mehr als ein Jahrhundert lang. Sein Niedergang war seit dem Tag seiner Geburt vorherbestimmt. Es war nur eine Frage der Zeit. Wie die Geschichte immer wieder zeigt, werden die Konsequenzen weit über das reine Ende einer Geldform hinausgehen.

Schulden- und Währungszusammenbrüche gehen Hand in Hand. Sie sind Komplizen und unausweichliche Folge anhaltender staatlicher Defizitfinanzierung.

Nach einer ausgedehnten Phase unbegrenzter Währungsschöpfung werden Finanzsysteme teilweise oder komplett ausfallen.

Des weiteren folgen politische und soziale Unruhen, möglicherweise Bürgerkriege.

Staaten, die unter wirtschaftlichem Druck stehen, beginnen in der Regel Kriege oder verschärfen bestehende Konflikte, um von nationalen Problemen abzulenken. Zudem ist Krieg ein guter Vorwand für verstärkte Geldschöpfung.

VERMÖGENSWERTE – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Anfänglich wird es hohe Inflation geben, möglicherweise Hyperinflation, sowie hohe Zinssätze. Anschließend, wenn das System implodiert, werden die aufgeblähten Vermögenspreise – Aktien, Anleihen, Immobilien etc. – effektiv um 50 % bis 100 % abstürzen.

Die meisten Staatsanleihen werden (falls sie auf Papier gedruckt sind) bestenfalls noch als Tapete dienen können.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer solchen Ereigniskette kommt, ist meiner Einschätzung nach sehr hoch, insbesondere im Westen.

Finanzielle, ökonomische, politische und soziale Zusammenbrüche dieser Art sind nichts Neues; sie hat es im Verlauf der Geschichte immer wieder gegeben, wenn auch nicht in dieser Größenordnung.

ATOMKRIEG – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Werden wir einen Atomkrieg erleben?

Wir brauchen uns wegen dieser Option nicht wirklich Sorgen zu machen, denn wenn es zu einem globalen Atomkrieg kommt, wird es, wenn überhaupt, kaum noch Menschen auf dieser Erde geben.

Da die Welt gerade die Grenzen zum potentiellen atomaren Konflikt weitestgehend ausreizt, muss man sich folgende Frage stellen: WER HAT IN DIESER WELT DAS SAGEN?

Nun, mit Sicherheit keine Einzelpersonen. Doch wer wäre in der Lage, allen anderen Staaten der Welt etwas nach Lust und Laune zu diktieren? Der Hauptkandidat wäre hier womöglich die US-Führung:

Sei es Kriegsführung in einem Land, das keine Bedrohung für die USA darstellt. Sei es die Kontrolle des globalen Finanzsystems durch den US-Dollar oder die Regulierung des Bankensystems mittels Verordnungen wie FACTA, so dass die Welt jede Dollar-Transaktion an US-Behörden melden muss. Oder seien es Staatsstreiche und selbst das Ausschalten von Feinden in Ländern, die die US-Führung inakzeptabel findet.

Seien es Sanktionen oder das Einfrieren von Vermögen im Umgang mit Ländern, die der US-Führung missfallen. Die Liste ist endlos.

Interessant dabei ist, dass das US-amerikanische Volk bei keiner dieser Entscheidungen je ein Mitspracherecht hat. Initiiert werden die oben genannten Maßnahmen (wie viele andere auch) durch den US-Präsidenten und dessen Berater, die dem Volk gegenüber überhaupt nicht rechenschaftspflichtig sind.

All das wäre beispielsweise in der Schweiz unmöglich, weil dort die Macht des Volkes durch direkte Demokratie herrscht.

Die Welt sollte sich jetzt folgende Frage stellen: Wie lässt sich die extrem ernste Lage in der Welt lösen?

Ich meine damit nicht den Krieg in der Ukraine, der sich, wie Trump andeutete, innerhalb weniger Tage beenden ließe, falls die USA alle Waffen- und Geldlieferungen an die Ukraine stoppen würden.

Wie Putin jüngst deutlich machte, möchte Russland die russischsprachigen Gebiete in der Ostukraine behalten und einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen sehen. Doch niemand ist interessiert, überhaupt in diese Richtung zu denken.

Stattdessen gab es gerade eine Friedenskonferenz in der Schweiz, bei der weder Russland noch China vertreten waren. Solche Konferenzen sind reine Geld- und Zeitverschwendung.

In Abwesenheit von zwei der größten Militär- und Wirtschaftsmächte der Erde – von denen eine (Russland) direkt im Krieg involviert ist – wird diese Konferenz absolut nichts erreichen.

Was dann noch bleibt, ist das Posieren vor den Kameras und ein ödes, bedeutungsloses Abschlussstatement.

Also: Anstatt derart nutzlose Konferenzen abzuhalten, müssten die Führungen von China, Russland und der USA zusammenkommen, um den Ukrainekrieg zu beenden, damit anschließend die wahren Probleme der Welt in Angriff genommen werden können – Armut, Hungersnöte, Kriminalität, Drogen, Schulden etc.

Stellen Sie sich vor, was sich mit dem gebündelten intellektuellen Potenzial und den Ressourcen dieser und vieler anderer Länder erreichen ließe!

Doch leider ist das ein Traum, der wahrscheinlich nicht Wirklichkeit werden wird.

Es ist so viel leichter, Geld zu drucken und einen Krieg zu beginnen, als ECHTE und nachhaltige Lösungen für die großen Probleme zu finden, mit denen die Welt konfrontiert ist.

Also: Die führenden Politiker der Welt haben eine Wahl. Sie können die Telefonhörer in die Hand nehmen und mit ihren Kollegen sprechen – oder einen Krieg beginnen.

Welcher zurechnungsfähige Spitzenpolitiker würde lieber einen Atomkrieg riskieren als einen kleinen Kratzer im Ego, der aber Frieden bringt?

FINANZIELLES ÜBERLEBEN DURCH VERMÖGENSERHALTUNG

Also: Wie können sich Anleger selbst schützen?

Bestimmte Dinge verbieten sich natürlich von selbst:

Der größte Teil des eigenen Vermögens darf nicht im fragilen Bankensystem gehalten werden – weder Barmittel noch Wertpapiere!

Viele Banken werden wahrscheinlich zahlungsunfähig; dann könnte es zu lange dauern, bis Ihre Anlagen freigegeben sind, wenn sie überhaupt freigegeben werden!

Bail-Ins oder Zwangsinvestitionen in niedrigverzinste und langlaufende (10 Jahre und mehr) Staatspapiere sind nicht unwahrscheinlich.

Halten Sie keine Staatsanleihen –

Viele Staaten werden zahlungsunfähig.

Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Ihre Schulden durch Inflation verschwinden –

Hohe Zinsen oder eine Kredit-Indexierung könnte die Rückzahlung Ihrer Darlehen unmöglich machen.

Vergessen Sie nicht, dass der Aktienmarkt durch massive Kreditexpansion aufgebläht wurde. Und diese wird enden!

Im Umfeld der größten globalen Schulden- und Anlageblase der Geschichte könnte man diese „Verbotsliste“ natürlich endlos weiterführen.

Hilfreich wären also auch Dinge, die unbedingt beachtet / gemacht werden sollten.

Halten Sie eine Menge physisches Gold und etwas physisches Silber in einem sicheren Rechtsgebiet (z.B. in der Schweiz, möglicherweise auch in Singapur) und außerhalb des Bankensystems –

Edelmetalle müssen in sehr sicheren und bankenfernen Tresorlagereinrichtungen verwahrt werden; Sie müssen direkten Zugang zu den Metallen haben, die dort auf Ihren Namen eingelagert wurden.

Um die Gefahr von Konfiszierungen und Einfrierungen der eigenen Metallbestände zu minimieren, sollte man diese außerhalb des eigenen Wohnsitzlandes verwahren.

Halten Sie eine sinnvolle Menge physisches Gold und Silber –

Die meisten unserer Kunden, die zu den vermögende Privatpersonen (HNW) mit Vermögensschutzabsichten zählen, haben mehr als 20 % ihres Gesamtanlagevermögens in Gold investiert (beim Silber ist die Quote volatilitätsbedingt niedriger).

In Relation zu den meisten Währungen ist Gold in diesem Jahrhundert dennoch schon um das 9- bis 10-fache gestiegen.

DIE ECHTE BEWEGUNG BEIM GOLD UND SILBER HAT NOCH NICHT BEGONNEN

Die Tendenz zur Meidung des Dollars im Welthandel wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter verstärken.

Die BRICS-Staaten werden bestrebt sein, ihre bilateralen Handelsgeschäfte nach Möglichkeit in lokalen Währungen abzuwickeln, wobei Gold als das ultimative Abrechnungsgeld genutzt wird. Daraus ergibt sich eine schrittweise Abwendung vom Dollar. Irgendwann wird dieser Trend an Fahrt gewinnen, weil die Nutzung fremder Währungen für eigene Handelsgeschäfte zunehmend überflüssig erscheint, nicht zuletzt weil diese endgültige Abrechnung auch in Gold möglich ist.

Ich habe es häufig thematisiert: Die Konfiszierung russischer Vermögenswerte durch die USA wird dazu führen, dass Zentralbanken keine Dollar-Reserven mehr halten wollen; stattdessen entwickelt sich Gold zum alleinig akzeptierten Reserve-Asset.

Die Bestrebungen der Zentralbanken, Gold als Reserve-Asset zu integrieren, werden in den kommenden Jahren zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold führen – mit Kursen, die bei einem Vielfachen der heutigen Kurse liegen.

Der enorme Nachfrageanstieg kann nur durch steigende Preise befriedigt werden, nicht aber durch mehr Gold. Die Welt kann einfach nicht mehr produzieren als die heutigen 3.000 Tonnen pro Jahr.

In meinem 55-jährigen Arbeitsleben habe ich zwei große Goldbullenmärkte miterlebt.

Der erste lief von 1971 bis 1980. Gold stieg um das 25-fache, von 35 US$ auf 850 US$.

Der zweite begann im Jahr 2001 bei 250 US$. Gerade haben wir eine Phase erreicht, in der die Goldpreise, ausgehend vom aktuellen Preis, um ein Vielfaches ansteigen werden.

Meine eigene 55-jährige Geschichte mit Gold macht aber nur ein Prozent des langfristigen Goldbullenmarkts aus.

Seit dem Aufkommen von Fiatgeldsystemen ist der Goldbullenmarkt leider nur noch Spiegelbild staatlicher Misswirtschaft, die zu permanent steigenden Defiziten und Schulden führt. In einem solchen System ist der Goldpreis hauptsächlich Ausdruck einer chronischen Entwertung von Papiergeld.

Regierungen und Zentralbanken sind die besten Freunde des Goldes.

Sie haben schon immer den Wert von Fiatwährungen zerstört; der Währungswert wird unweigerlich durch Defizitfinanzierung und Schuldenbildung entwertet.

So sank beispielsweise der Silbergehalt des Denar (Silbermünze im Römischen Reich) zwischen 180 und 280 n. Chr. von 100 % auf letztlich 0 %, wobei das Silber durch billigere Metalle ersetzt wurde.

Das wirft natürlich folgende Frage auf: Warum sollte man überhaupt Fiat- oder Papiergeld halten?

In einer soliden Wirtschaft, in der es keine Defizite und praktische keine Inflation gibt, aber einen ausgeglichen Staatshaushalt – in einer solchen Wirtschaft ist absolut ok, Barmittel zu halten, die Zinserträge abwerfen.

Doch solche paradiesischen Zustände gibt es auf der Welt nicht mehr, seitdem Nixon 1971 das Goldfenster schloss.

Selbst bei einem Preis von 2.300 US$ ist Gold – gemessen am Geldangebot – heute immer noch so billig wie 1970, als es 35 US$ kostete oder wie im Jahr 2000, als die Unze Gold 300 US$ kostete.

VERMÖGENSERHALTUNG UND PRIORITÄTEN IM LEBEN

Mit dem Fallen der oben beschriebenen Dominosteine werden die meisten Menschen der Welt ein deutlich härteres Leben zu spüren bekommen als heute.

Wer über Ersparnisse verfügt, sollte Vermögenserhaltung zur obersten Priorität machen, ganz gleich, ob es um 100 US$ oder 100 Millionen US$ geht. Gold und etwas Silber – in physischer Form, sicher verwahrt außerhalb des Bankensystems – sollte dabei ganz oben auf der Liste stehen.

Familie und Freunden zu helfen in schweren Zeiten ist wichtiger als alles andere.

Und bitte vergessen Sie nicht: Einige der besten Dinge im Leben kosten nichts wie z.B. Natur, Bücher, Musik und Hobbys.

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Derzeit gibt es viele legitime (aber auch dramatische) Debatten über das Scheitern der USA, ihrer entwerteten Währung und ihrer identitätsgespaltenen / inflationsbesteuerten Mittelklasse, die immer häufiger und das nicht zu Unrecht mit „Erwerbsarmut“ in Verbindung gebracht wird.

Ende oder nur Veränderung?

Geht es mit Amerika jetzt zu Ende? Wird der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung verlieren? Wird der Greenback verschwinden? Werden uns Gold oder BTC vor all dem retten, was da vor unseren medienverschleierten Augen unter immer stärker zentralisierten Rahmenbedingungen aus dem Ruder läuft?

Nö.

Amerika ist in Schieflage geraten, aber nicht am Ende.

Der US-Dollar wird neubewertet, jedoch nicht abgelöst.

Der Greenback behält weiterhin eine Schlüsselrolle in den Bereichen Ausgaben, Liquidität und Devisen. Er ist jedoch nicht mehr ranghöchste Sparanlage oder vorrangiges Wertaufbewahrungsmittel.

Gold (übrigens inzwischen ein Tier-1-Asset) wird Wert weiterhin besser speichern (d.h. Wert erhalten) als jede Fiat-Währung. Und BTC wird in Zukunft wegen „Kurskonvexität“ ganz sicher wieder für Schlagzeilen sorgen.

Was die vierte Gewalt angeht: Wir alle wissen, dass sie längst gestorben ist, lange bevor ein Don Lemon oder Chris Cuomo unsere Bildschirme beschmutzte bzw. unseren kollektiven IQ beleidigte.

Und zum Thema Zentralisierung: Sie kommt nicht, sie ist schon da.

Vorbereitung zählt, nicht Emotionalität

Richtig ist: Es gibt sehr viel Grund zur informierten und echten Sorge. Doch anstatt auf das Ende der Welt zu warten, wäre es deutlich effektiver, sich mittels Logik auf eine Welt vorzubereiten, die sich verändert.

Anstatt über links oder rechts, schwarz oder weiß, hetero oder trans, sicher oder effektiv, intelligent (Barrington Resolution) oder dumm (Fauci) zu diskutieren, wäre unseren individuellen als auch kollektiven Psychen viel besser gedient, wenn wir uns verstärkt an das Logische halten und das Emotionale zurückstellen würden.

In diesem Sinne würden wir auch besser daran tun, unserem eigenen Urteil stärker zu trauen als dem Urteil jener Kinder, die von Washington bis Belgien innen-, geld- oder außenpolitische Entscheidungen treffen…

Logisch betrachtet, ist der US$ (und die US von A) im Wandel begriffen.

Der Greenback und die staatlichen US-Schuldtitel sind (wie auch die dazugehörige Führungen der letzten Zeit) quantifizierbar unbeliebter, vertrauensunwürdiger sowie inhärent geschwächter und überhaupt viel… nunja… geringer als damals zu Bretton-Woods-Zeiten um ca. 1944.

Deutliche Veränderungen

Seitdem unsere größte Generation im Juni ‘44 die Strände der Normandie erstürmt hat, haben wir uns vom weltgrößten Gläubiger und Produzenten zum weltgrößten Schuldner und Auslagerer von Arbeitsplätzen ins Ausland entwickelt.

Das ist kein Märchen, sondern Fakt. Jüngst gab ein Normandie-Veteran zu, er würde das Land, für das er gekämpft hatte, nicht mehr wiedererkennen – und hier sollte man tatsächlich kurz innehalten und anstatt sofort „mangelnden Patriotismus“ zu kritisieren.

Dass der US-Dollar mit „Vergeltung“ rechnen musste, war im Grunde schon vorprogrammiert, als WTO-blinde Politiker der Post-2001-Ära im Jahr 2022 das zur Waffe machten, was eigentlich eine neutrale Weltreservewährung sein sollte und diese dann auf eine große Atommacht richteten (sprich: Diebstahl russischer Vermögenswerte im Umfang von 400 Mrd. US$) – eine Atommacht, die ohnehin schon mit einer China-lastigen und aktuell wachsenden BRICS-Staatenkoalition gemeinsame Sache machte. Viele von uns hatten das seit dem 1. Tag der Sanktionen gegen Putin begriffen.

Entdollarisierung ist Realität, keine Sensation

Kurz gesagt: Viele Staaten der Welt, ölproduzierende Nationen eingeschlossen, haben schnell begriffen, dass die Welt eine Reserveanlage will, die nicht eingefroren / gestohlen werden kann und die gleichzeitig wertstabil (und nicht wertlabil) ist.

Doch anstatt dem US-Dollar als Weltreservewährung ein Ende zu machen, wird er vom größten Teil der Welt lieber umgangen (oder gemieden) …

Noch schonungsloser formuliert: Die frühere Hegemonie der US-Staatsanleihe – und somit auch des US-Dollars – hat sich im Jahr 2022 unwiderruflich verändert.

Danke Ronald & Luke

Dank datenorientierter Denker mit Kredit- / Währungsexpertise wie Ronald Stöferle und Luke Gromen können wir die schlichten Fakten (und nicht nur die Dramen) dieser Trends sehen.

Die Taten und nicht allein die Worte der erweiterten BRICS-Staaten und globalen Zentralbanken, welche vorzugsweise in physischem Gold sparen als in US-Schuldscheinen, sprechen laut und deutlich für sich selbst. Daran erinnern uns die objektiven Charts Stöferles.

Sie zeigen Folgendes: Seitdem die USA ihren Dollar zur Waffe umfunktioniert haben, ist es auf dem Gebiet der Reservehaltung zu einer unstrittigen Abstandnahme vom US-Dollar und den dazugehörigen US-Staatsanleihen zugunsten von Gold gekommen:

Die COMEX et al.

Die harten Fakten sind da: Dutzende Mitglieder und Anwärter der erweiterten BRICS-Koalition treiben Handel unter Ausschluss des US-Dollars, sie kaufen lokale Güter in lokalen Währungen und begleichen die Überschüsse auf Nettobasis in physischem Gold, das deutlich besser / fairer in Shanghai bewertet wird als in London oder New York – also an zwei der entscheidenden Handelplätze, die gerade höhere physische Auslieferungen als Einlieferungen erleben.

In aller Unbescheidenheit: Das haben wir kommen sehen – Jahre vor dem Weißen Haus…

Da bedeutet: Die jahrelange künstliche Beeinflussung der Edelmetallpreise mittels legalisierter Betrugsplattformen wie der COMEX geht im Fahrwasser von Basel III und den Sanktionen langsam zu Ende.

Und das ist, ob man will oder nicht, entscheidend. Die aufstrebenden BRICS-Plus-Mächte, die es über Generationen hinweg leid sind, der Hund zu sein, der vom inflationsexportierenden US-Dollar-Schwanz durchgewackelt wird, entwachsen wirtschaftlich dem schuldengetriebenen Westen. Auch das ist faktisch unterlegt (Anteil am globalen BIP) und keine Sensation(smache).

Der Chart des Jahrzehnts?

Ronald Stöferle postete vor über einem Jahr einen Chart und stellte die ziemlich rhetorische Frage, ob dies nicht der Chart des Jahrzehnts sei.

Er warf also die Frage auf, ob sich die Welt nicht auf einen Rohstoff-Superzyklus zubewege, in dem Sachwerte zukünftig aufwerten werden – gegenüber fallenden (aber aktuell noch aufgeblähten) Wertpapiermärkten sowie einem fallenden (aber immer stärker entwerteten) US-Dollar.

Das sollte, mit Grant Williams gesprochen, weitsichtige Investoren zu einem langgezogenen „hmmm“ veranlassen.

Rohstoffmärkte: Beim Petrodollar stehen die Zeichen auf Veränderung!

Mit Blick auf Rohstoffe, Währungen und folglich Gold sind wir von Veränderungen förmlich umgeben – zumindest für diejenigen, die Augen zum Sehen und Ohren zum Hören haben.

Was dahingehend an den globalen Energiemärkten passiert, lässt sich schlichtweg nicht ignorieren – Themen, die ich in der Vergangenheit (und bislang korrekterweise) hier und hier aufgegriffen habe.

Bei den Themen Öl, US-Dollar und Gold sorgt jedoch vorrangig Luke Gromen mit seinem klaren Denken für Durchblick und Informiertheit – bei uns und allen anderen.

So erinnerte er beispielsweise daran, dass Öl – wie jedes andere Objekt internationalen Angebots & internationaler Nachfrage (d.h. internationalen Handels) – genauso auf Nettobasis in Gold abgerechnet werden kann, anstatt nur in UST-gebundenen Petrodollars.

(Übrigens wurden 2023 20 % der globalen Ölverkäufe in anderen Währungen als dem US-Dollar abgewickelt – ein Umstand, der vor der Sanktionierung Russland durch das Weiße Haus unter Biden quasi undenkbar war).

Die Tragweite und die Auswirkungen dieser einfachen Feststellung auf den US-Dollar, die Rohstoffpreisentwicklung und Gold sind außerordentlich.

Öl: Die jüngere Vergangenheit bis zu den Sanktionen…

Bevor die USA ihren Dollar als Waffe gegen Russland einsetzten (und ihren wichtigen Öl-Partner Saudi-Arabien öffentlich beleidigten), hatte die Welt noch gemeinsam am UST- und USD-dominierten Ölhandelsstrang gezogen, was für Uncle Sam und seinen Modus Operandi, US-Inflation an alle anderen zu exportieren, sehr, sehr, sehr praktisch war.

Stiegen die Ölpreise in der Vergangenheit beispielsweise zu stark an, nahmen Staaten wie Saudi-Arabien verstärkt US-Staatsanleihen auf und setzten damit praktisch auf steigende Kurse beim US-Dollar, den die USA schneller ausstoßen als die Saudis Öl…

Für die Stabilisierung und Neutralisierung eines ansonsten überproduzierten und entwertungsanfälligen US-Dollars war das natürlich gut; gleichzeitig half es, die Beliebtheit der US-Staatsanleihen zu erhalten, wodurch auch deren Renditen komprimiert / kontrolliert blieben.

All das war in gewisser Weise sogar gut für das globale Wachstum; der US-Dollar blieb in der Folge stabil und niedrig genug, um China und andere Schwellenländer wachsen zu lassen.

Im Gegenzug kauften diese anderen Länder US-Staatsanleihen an und bekamen „Risikofreiheit“ als Rendite. Damit unterstützten sie ihrerseits die Refinanzierung („Reflation“) des schuldenbasierten „Wachstumsnarrativs“ der USA.

Denn wenn die ganze Welt US-Schuldtitel kauft, warum sollte Uncle Sam dann nicht immer tiefer und tiefer in den schuldenfinanzierten Amerikanischen Traum abtauchen können? Oder etwa nicht?

Öl: Heutige Faktenlage, nach den Sanktionen

Das wäre nur dann richtig, wenn man davon ausgeht, dass sich die Welt nie ändert und die offiziellen Inflationsquoten – sprich, durch und durch unehrliche Inflationsdaten – dafür sorgen, dass unsere US-Staatsanleihe in der Tat „risikofrei“ ist und nicht bloß nichts, sondern negativen Realzins einbringt.

Glücklicherweise (oder eben unglücklicherweise) sieht auch der Rest der Welt die Veränderungen, die Washington anscheinend verstecken möchte.

Das trifft insbesondere auf die Saudis zu, die sich – wie im November letzten Jahres – mit einer Reihe von BRICS-Plus-Staaten trafen und nach Möglichkeiten suchten, den US-Dollar und die US-Staatsanleihe im Handel untereinander zu umgehen. Und dazu zählt eben auch der Ölhandel.

Denken Sie eine Sekunde darüber nach.

Das bedeutet, dass das, was seit den frühen 1970er Jahren zugunsten des US-Dollars und Staatsanleihemarktes funktionierte (also globale US$-Nachfrage durch Ölhandel) sich jetzt langsam (aber sicher) vor Bidens kaum noch offenen Augen auflöst….

Jene jahrzehntelange Unterstützung / Nachfrage nach US-Dollar und US-Staatsanleihen sinkt jetzt und steigt nicht mehr! Das bedeutet wiederum, dass die unbeliebte US-Staatsanleihe durch vom Heimatland gefälschte (also inflationäre) Liquidität gestützt werden muss, anstatt von unsterblicher Nachfrage aus dem Ausland.

Im Übrigen führt das zu Währungsentwertung – zum Finale (Endspiel) aller überschuldeten Nationen.

Öl: Die wechselhafte Zukunft – nach den Sanktionen

All das bedeutet auch Folgendes: Auch zukünftig können und werden Rohstoffe – von Kupfer bis… richtig …Öl – in anderen Währungen als dem Dollar gekauft und auf Nettobasis in Gold beglichen werden. Wahrscheinlich dürfte das auch ein Grund sein, warum Zentralbanken seit 2014 unterm Strich Gold aufstapeln (obere Kurve) und zu Nettoverkäufern von US-Staatsanleihen geworden sind…

Auch hier: Achten Sie besser darauf, was die Welt tatsächlich macht als auf das, was Ihnen Politiker (und selbst bankengebundene Vermögensberater) raten.

Gold & Öl: Unübersehbar?

Mit Blick auf Gold und Öl im oben geschilderten Kontext einer sich wandelnden, nicht-statischen Welt muss jeder zurechnungsfähige Investor die dynamischen Veränderungen im Petrodollar-System ersthaft in Erwägung ziehen, die Luke Gromen mit nüchterner Weitsicht verfolgt.

Der gestauchte aber unweigerlich steigende Rohstoff-Superzyklus (siehe Stöferles Chart oben) wird diesmal wesentlich von vergangenen Aufwärtstrends abweichen.

Wenn beispielsweise Öl (aus beliebig vielen Gründen) steigt, bietet sich den Akteuren des alten Systems, in dem Einnahmen (und Mehrkosten) noch durch US-Staatsanleihenkäufe recycelt wurden, jetzt auch die (schon erprobte) Möglichkeit, zu einem anderen Asset zu springen / wechseln.

Sie ahnen es: GOLD.

Spielen Sie es in Gedanken durch: Russland kann Öl an China verkaufen, Saudi-Arabien kann Öl an China verkaufen. Jetzt aber in Yuan und nicht in US-Dollar. Die betreffenden Handelspartner können mit ihren Yuan-Einnahmen nun chinesisches „Zeug“ kaufen (das einst in den USA produziert wurde…) und alle verbleibenden Überschüsse netto in Gold begleichen, anstatt in US-Staatsanleihen.

Dieses Gold kann dann in die lokalen Währungen (von Rupie bis Real) aller Schwellenmärkte / BRICS-Plus-Länder konvertiert werden, um untereinander dollarfrei andere Rohstoffe zu handeln, von denen viele BRICS-Plus-Nationen reichlich zu bieten haben.

Das ist übrigens keine abstrakte Möglichkeit, sondern eine heute tatsächlich schon praktizierte Realität. Sie kann verheerende Auswirkung auf die US$-Nachfrage und somit dessen Stärke haben.

Wenn es mit zunehmender Häufigkeit beim Kupfer und anderen Rohstoffen zu Neubewertungen (und Lagerbildung) außerhalb des US-Dollar-Systems kommt, wird die sogenannte „Hegemonie“ des US-Dollars immer schwerer zu glauben, zu markieren oder aufrechtzuerhalten sein.

Das ignorierte Gold-Öl-Verhältnis

Auch wenn es kaum jemand sehen will, stellt Luke Gromen dahingehend Folgendes fest: Wenn Gold zum „Defacto-Entlastunsgventil für Rohstoffpreisfindung und -nettoverrechnung wird“, ergeben sich langfristige Folgen für den Goldpreis, die nur eine Frage von Mathematik und nicht Meinung sind.

Wiederholt erinnert er uns daran, dass der globale Ölmarkt, gemessen an den physischen Fördermengen, 12- bis 15-mal so groß ist wie der globale Goldmarkt:

Man könnte folglich mutmaßen, dass die Goldbewertungen durch andere Rohstoffe und speziell Öl in die Höhe getrieben werden können und werden. Mit Blick auf das globale Gold-Öl-Verhältnis scheint das heute schon Realität zu sein; das Verhältnis hat sich (gar nicht so zufällig) schon vervierfacht seitdem Moskau 2008 begonnen hat, Gold aufzustapeln, während die US-Notenbank Vorbereitungen traf, um in Washington Billionen falscher Dollars herbeizuklicken…

Das Asset, das (vorsätzlich) am meisten missverstanden wird

Unterdessen nehmen wir mit großer Befremdung wahr, dass es Gold im Rahmen der konsenslastigen globalen Vermögensallokation nur auf 0,5 % schafft (der 40-Jahre-Durchschnitt beträgt 2 %); auch Family Offices (die sich bei der Ertragssuche immer weiter und weiter auf dem Risikoast vorwagen) sind mit kaum mehr als 1 % in Gold investiert. Hier stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es in der Natur des Menschen (oder bloß im politischen und monetären Eigeninteresse) liegt, dass man Veränderung fürchtet, selbst dann, wenn rundherum alles auf ebensolche hindeutet.

Doch nur wenige erkennen die wahre Rolle von Gold…

Goldanlegern (≠ Spekulanten), die nicht im Rhythmus von Tagesschlagzeilen reagieren, sondern über Generationen hinweg in die Zukunft vorausdenken und dabei verstehen, dass Vermögenserhaltung das Geheimnis der Existenz von Eigenvermögen ist – diesen Anlegern macht dieses Asset (und auch Veränderung) keine Angst.

Ok, wir haben verstanden…

Und genau so verstehen wir Gold: Gold erhält Vermögen. Papierwährungen zerstören Vermögen.

Und deswegen durchbricht Gold alte Korrelationen und traditionelle „Hemmnisse“ und markiert Allzeithochs – trotz positiver Realzinsen, trotz eines relativ starken US-Dollars und trotz angeblich eingedämmter Inflation.

So einfach ist es.

Gold wird viel mehr Vertrauen entgegengebracht als den kaputten Währungen kaputter Staaten in West (darunter auch die einst hochgeachteten USA) wie Ost.

„In gold we trust.“, heißt es zu Recht bei Ronald.

Das ergibt jede Menge (vernunft- und geschichtsbasierten) Sinn. Zählen Sie eins und eins zusammen und lesen Sie etwas Geschichte

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Im Folgenden liefern wir eine nüchterne Bewertung von Geschichtslektionen und Mathematik im Kontext der heutigen Wirklichkeiten im schuldendefinierten Amerika, um eine schmerzliche, aber entscheidende Frage zu beantworten: Verliert Amerika?

Das Ende der Geschichte

Im Jahr 1992 – ich war damals noch Student mit einem schier grenzenlosen Optimismus gegenüber dem Leben und insbesondere gegenüber dem Amerikanischen Traum – veröffentlichte der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama ein viel diskutiertes Buch mit dem Titel „The End of History and the last Man“.

Vor dem Hintergrund des Falls der Berliner Mauer sowie fortlaufend niedriger Zinssätze und steigender Märkte in den USA präsentiert sich die westliche Geisteshaltung in diesem überaus erfolgreichen und optimistischen Werk mit unverkennbarem Stolz.

Mit seinem (klar hegelianisch und dialektisch fundierten) Leitmotiv eines ultimativen Evolutionssiegs (Aufhebungsmoment) des Kapitalismus und der liberalen Demokratie über finstere Sowjetzeiten und den von Überschuldung, Zentralisierung und Autokratie geprägtem Kommunismus ergab dieses Buch im vorherrschenden, vom amerikanischen Exzeptionalismus beeinflussten Zeitgeist oberflächlich Sinn.

Doch selbst damals – angesichts aller Beispiele für sowjetisches Versagen (von ausgedehnter Kriegsführung und Währungszerstörung über unfinanzierbare Verschuldung bis hin zu eindeutig unehrlichen Medien und der Dominanz eines Polizeistaats) – konnte mein schon damals geschichtsbewusster (und von guter Schule geprägter) Verstand nicht umhin, sich laut zu fragen, ob das optimistische Fazit dieses Buches zur westlich geprägten ideologisch-evolutionären Endphase ansonsten nicht auch ein bisschen, nun ja, naiv sei.

Hatte der Westen wahrhaftig ein siegreiches „Ende der Geschichte“ errungen?

Überheblichkeit & Geschichtsbeleidigung?

Wer Geschichte wirklich versteht, sollte wissen, dass die Geschichte tatsächlich voller sich reimender Wendepunkte steckt, aber nie in einem siegreichen und ewigen Finale oder „Endspiel“ endet.

Einfacher formuliert: Fukuyamas berühmtes Buch, das zu einer ganz bestimmten Zeit so viel Sinn ergab, wirkte 1992 selbst auf mich wie ein klassisches Beispiel von „Hochmut vor dem Fall“.

Mit anderen Worten: Es mag vielleicht etwas verfrüht gewesen sein, den Sieg der liberalen Demokratie und des Kapitalismus auszurufen, weil diese edlen Systeme auch edle Führung benötigen und noch edlere Prinzipen, um im Vorwärtsstrom der Geschichte überleben zu können.

Geschichte heute…

Viele Jahrzehnte (graue Haare, Studienabschlüsse und Muskelschmerzen) später scheint es ganz so, als ob mein junger Skeptizismus (und Respekt vor der Geschichte) nicht fehl am Platz gewesen ist.

Vieles deutet inzwischen darauf hin, dass der „siegreiche“ Kapitalismus, mit dem sich Fukuyama 1992 brüstete, längst gestorben ist und in den Folgejahren durch offensichtliche und auch mathematisch belegbare Beispiele für ungekannte Vermögensungleichverteilung sowie modernen Feudalismus ersetzt wurde.

Wer die Prinzipen der Gründungsväter Amerikas, von denen 10 Zusatzartikel und eine US-Verfassung zeugen (unsere Bill of Rights, Sie erinnern sich?) der laufenden, unverhohlenen Zerstörung ebendieser Prinzipen, die uns eine verstärkt zentralisierte USA unter dem „Patriot Act“ hinterlassen hat, gegenüberstellt, der findet buchstäblich überall Beispiele dafür, wie stark die Fassade der Demokratie bröckelt.

Mit anderen Worten: Fukuyama ist möglicherweise etwas zu weit vorgeprescht.

Oder aber: Vielleicht lag er mit dem endgültigen „Sieg“, den der echte US-Kapitalismus und die wirkliche, lebende und atmende liberale Demokratie errungen haben sollte, insgesamt ganz falsch.

Gleichen die USA der alten UdSSR?

Genauer genommen (und in bescheidener Anspielung an Dinge wie Anstand, Direktheit, Gegenwartsbezug, mathematische Nachvollziehbarkeit und an die fast schon tragische Ironie hinter dieser Entwicklung) legen die tatsächlichen historischen Indizien seit 1992 viel eher Folgendes nah: Womöglich sind die heute Geteilten Staaten von Amerika, GSA, mit ihren Prawda-ähnlichen Medien der besiegten UdSSR viel ähnlicher als jenem Sieger, den uns Herr Fukuyama präsentierte…

Ohne Fakten bleiben dramatische Äußerungen wie diese natürlich bedeutungslos; wir alle haben einen vorsichtigen Umgang mit solchen Äußerungen verdient, insofern wir selbst Emotionen durch Daten ersetzen und politisch wie finanziell mit mehr Klarheit argumentieren und unsere Vorbereitungen treffen.

Widerspenstige Fakten

In diesem Zusammenhang bin ich erneut dankbar für die Fakten und Zahlen, die Luke Gromen bereitstellt, um das ansonsten „reißerische“ Fazit zu untermauern, dass Amerika vielleicht die „Kalte Schlacht“ gegen die UdSSR gewonnen haben mag, aber heute im „Kalten Krieg“ gegen die Russen und Chinesen unterliegt.

Echt jetzt?

Ach jetzt komm…

Wirklich?

Schauen wir nach Fakten. Schauen wir nach Zahlen. Schauen wir nach aktuellen Ereignissen. Und schauen wir in die Geschichte, die alles andere als „zu Ende“ ist.

Wer Achtung vor der Geschichte hat, Twitter-typische Aufmerksamkeitsspannen überwindet und sich mit den leitmedialen Unterstützungsangeboten von Ken-und-Barbie-Menschen (CNN bis The View), die allesamt nichts von Geschichte verstehen, nicht zufrieden gibt, wird sich daran erinnern, dass Reagans erfolgreicher Krieg gegen die UdSSR dadurch gewonnen wurde, dass man die Sowjets in den Bankrott trieb.

Doch wie Gromen uns so eloquent in Erinnerung ruft:“Niemand scheint zu bemerken, dass die Russen und Chinesen jetzt EXAKT dasselbe mit uns machen.“

Das ist keine Dichtung, sondern Fakt. Auch ich habe davor im Artikel „Das war der Westen […]“ gewarnt – 2022, unmittelbar nach der Waffenfähigmachung des US-Dollars. Diese hoffnungslos kurzsichtige (d.h. dumme) politische Maßnahme verschaffte Russland und China – zwei sehr geduldigen und geschichtsaffinen Staaten – genau jene Gelegenheit, auf die sie gewartet hatten, um den Spieß in der Auseinandersetzung mit den GSA umzudrehen.

Geschichtslektion „Fatale Schuldenfalle“

Auf Grundlage der Erkenntnisse von Niel Ferguson und Luke Gromen habe ich kürzlich in einem Artikel Folgendes geschrieben: Dass eine Nation (oder ein Weltreich) dem Untergang geweiht ist, weiß man IMMER dann, wenn die Schuldenfinanzierungskosten dieser Nation (also allein ihre Zinsleistungen) die jeweiligen Verteidigungsausgaben übersteigen.

Und tagesaktuell liegen die Bruttozinsleistungen der GSA 40 % über ihren Militärausgaben.

Doch weder wir, die Russen, die Chinesen oder eben eine exklusive Minderheit informierter Amerikaner stehen allein mit diesem Wissen über die fatale Schuldenfalle der GSA.

Offensichtlich nicht zu verstecken

Der sich aktuell abzeichnende Wendepunkt bei der US-amerikanischen Verschuldungslage wird immer besser und in immer breiteren Teilen der Welt verstanden. Ben Hunt bezeichnet dies als „Common Knowledge Game“ (auf Deutsch ungef.: „Spiel mit dem gemeinsamen Vorwissen“).

Vereinfacht formuliert – und untermauert durch die inzwischen unstrittigen US-Dollar- und US-Staatsanleihemeidbewegungen seitens einer sich stetig erweiternden (und entdollarisierenden) BRICS-Staatenliste – beginnt die Welt ganz einfach zu kapieren, dass das amerikanische Imperium (mit seinen von Eseln geführten Löwenbürgern) fatalerweise mehr ausgibt, als es einnimmt.

Weitaus widerwärtiger ist jedoch die Tatsache, dass Uncle Sam seine Schuldscheine mit entwerteten Dollars selbst bezahlt, welche von einer gar nicht so föderalen und gar nicht so „reservierten“ Federal Reserve buchstäblich aus dem Nichts herbeigeklickt werden.

Diese hoffnungslose Realität – und komplett fantasiebezogene monetäre Lösung – hat das Land empirisch betrachtet in den Bankrott getrieben, wobei der Staat nachweislich mehr für Sozialleistungen (Auszahlungen bis 2030), staatliche Schuldtitel und Kriegsführung ausgibt als für Verkehrswesen, Landwirtschaft, Veteranenunterstützung und die Bildung seiner Bürger. (Sehr geehrter Thomas Jefferson, es tut uns leid!)

Doch schauen Sie selbst:

Von simpler Mathematik nun wieder zurück zu eigentlich vergessener (oder heute zunehmend „gecancelter“) Geschichte. Hier lässt sich Luke Gromens Feststellung immer schwerer von der Hand weisen, „dass es allem Anschein nach diesmal die USA sind, die die Rolle der UdSSR übernehmen – mit schwerwiegender Verschuldung, nicht konkurrenzfähiger und entkernter industrieller Basis, abhängig von einem Gegner aus dem Kalten Krieg wegen Industriegüterimporten und mit der Notwendigkeit konfrontiert, dass die Ölpreise unablässig steigen müssen, damit die eigene Ölproduktion nicht sinkt.“.

Selbstmörderische Demokratie?

Mit anderen Worten: Die zwischenzeitlichen Sünden / Fehler, die in den vielen Jahren seit Fukuyamas Siegeserklärung von 1992 im Rahmen der zunehmend selbstmörderischen (und grotesk nachlässigen / dummen) Militär-, Finanz- und Außenpolitik Amerikas begangen wurden, haben die GSA unwiderruflich auf den Abwärtsweg des Besiegten geschickt und nicht ins siegreiche „Ende der Geschichte“.

Natürlich teile ich eine solche Realität nur ungern mit, da ich immer ein patriotischer Amerikaner war, bin und sein werde – patriotisch zumindest im Sinne der Ideale, für die Amerika ursprünglich stand.

Ich habe es häufig angemerkt: Die heutigen Geteilten Staaten von Amerika sind für den Amerikaner, der ich war, als Fukuyamas Buch der Hybris vor über drei Jahrzehnten veröffentlicht wurde, nahezu nicht wiederzuerkennen.

John Adams, unser zweiter US-Präsident, hatte seine Frau Abigail vor Folgendem gewarnt: „Denke immer daran, dass eine Demokratie nie lange hält. Es dauert nicht lange und sie verschwendet sich, sie erschöpft sich und bringt sich selbst um. Noch hat es keine Demokratie gegeben, die nicht Selbstmord begangen hätte.“

Auch das ist Geschichte. Und allem Anschein nach eine Geschichte, die Fukuyama 1992 missverstanden hatte, als er offenbar glaubte, sie hätte ihr Happy „End“ erreicht.

Vergangenheit prägt die Zukunft

Um nach vorne zu schauen, muss ich / wir auch in der Lage sein, zurück zu schauen.

Geschichte hat uns viel mehr zu sagen und zu lehren als die Wahlkampfreden (oder die lächerlichen Stichwortkarten) der heutigen politischen Opportunisten (Marionetten?), welche, mit ganz wenigen Ausnahmen, viel stärker am Machterhalt interessiert sind (durch Koalitionen, legalisierte Bestechung seitens der Washingtoner Lobbyistengruppen, durch die Verbreitung von Falschinformationen oder Malinformation bzw. vorsätzliches Weglassen von Informationen) als am Wohl ihrer Öffentlichkeit.

Die traurige Geschichte der Währungsentwertung

Die Geschichte mahnt / lehrt uns ebenfalls, dass die Führungen aller überschuldeten und scheiternden Regime Zeit schinden (kaufen), um ihre „Systeme“ (und Ær$CH€) zu retten, indem sie die eigenen Landeswährungen zwecks Schuldenmonetisierung entwerten.

Und das, liebe Leute, galt im Verlauf der Geschichte schon immer, und zwar AUSNAHMSLOS.

Leider bilden auch die GSA und ihr bisheriger „Exzeptionalismus“ bei dieser ansonsten ignorierten Geschichtslektion keine Ausnahme.

Somit werden die GSA, wie Egon und ich seit Jahren argumentieren, einen Kampf gegen die Inflation vortäuschen, gleichzeitig aber Inflation anstreben. Denn alle schuldengeplagten (und folglich gescheiterten) Regime brauchen Inflationsraten, die die Zinssätze (aktueller Maßstab ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe) übersteigen, so dass sich, hübsch formuliert, „negativer Realzins“ einstellt.

Die traurige Geschichte der Unredlichkeit

Allerdings ist Inflation nicht nur eine politische Blamage, sondern auch todsicherer Beweis für einen gescheiterten geld- wie haushaltspolitischen Führungsstil.

Um dieser Blamage zu entgehen, machen Politiker in der US-Notenbank, im Weißen Haus und im sogenannten Repräsentantenhaus (aber auch die Don-Lemons/ Chris Cuomos/ Pressefreiheit-beschämenden / attraktionsgetriebenen Traditionsmedien, die sie dabei unterstützen) genau das, was die meisten Kinder tun, wenn sie mit eigenen Fehlern konfrontiert werden. Sie lügen.

Und in diesem Fall heißt das: Lügen bei den Inflationsdaten.

Selbstverständlich ist eine Nation, die ihr Volk anlügt, nicht sonderlich zur Führung dieses Volkes geeignet. Auch Hemingway warnte davor (und ich wiederhole es oft), dass Schuldige mit anklagenden Fingern auf andere zeigen (von bösen Männer aus dem Osten über künstliche Viren bis hin zu politischen Angstkampagnen bei Themen wie Klimaerwärmung, weißer Nationalismus oder grüne Menschen vom Mars). Oder noch schlimmer: Führungen lenken ihre Wählerschaft durch dauerhafte Kriege ab.

„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand, beide bringen dauerhaft Ruin. Und beide sind der Rückzugsort für politische und wirtschaftliche Opportunisten.“ / Ernest Hemingway

Kommt ihnen bekannt vor?

Wegen der Sünden ihrer kindischen Führungen wird dieses „Volk“ in der Zwischenzeit ständig und verstärkt unter der lähmenden, aber unsichtbaren Steuer der Kaufkraftentwertung ihres sogenannten „Geldes“ zu leiden haben.

Auch das ist nichts Neues für alle, die Geschichte verfolgen...

Goldene Lösungen?

Selbstverständlich kann und wird Gold keine Lösung für all jene unzähligen und „menschlichen, allzu menschlichen“ Fehler staatlicher Führungen sein und auch nicht die monetären, sozialen und zentralisierten Fehlfunktionen beheben, die IMMER auf zu hohe Verschuldung folgen.

Doch wie die Geschichte ebenfalls belegt (und das ebenso ausnahmslos), kann jeder von uns zumindest die Kaufkraft des eigenen Vermögens absichern, indem dieses Vermögen in Unzen und Gramm gemessen wird, anstatt in einem explizit sterbenden Papier- / Fiat-Geld.

Dies ist kein einseitiges Argument. Dies ist kein „Gold-Bug-Argument“.

Es ist viel mehr ein rein historisches Argument, das zudem noch erklärt, warum Regierungen nicht möchten, dass Sie weder Geldgeschichte noch die Geschichte von Gold verstehen.

In der Tat lässt selbst Fukuyamas heute peinlich anmutendes Buch diese simple Lektion aus: Gold überdauert und Papiergeld stirbt. Und das bestärkt nur meine eingangs gemachte Beobachtung, dass Geschichte niemals „endet“. Sie lehrt nur und schützt die Informierten.

Dasselbe gilt für physisches Gold.

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Gold markierte im Oktober 2023 bei knapp über 1.600 US$ sein Tief. Seitdem steigt es. Doch kauft irgendjemand Gold?

Eigentlich nicht, zumindest nicht die normalen Akteure.

In den letzten zwei Jahren, seit Mai 2022, haben Goldlagerstellen, Goldfonds und Gold-ETFs knapp 1.400 Tonnen Gold verloren.

Doch nicht nur die Goldfonds erleben schwache Absatzzahlen, auch die Prägeanstalten, wie die Perth Mint und die US Mint, verkaufen im Vergleich zum Vorjahr bis 96 % weniger Münzen.

Gold weiß eindeutig etwas, das der Markt noch nicht entdeckt hat.

ZINSEN DEUTLICH GESTIEGEN

Seit Jahren vertrete ich die Ansicht, dass es keine dauerhaften Zinssenkungen geben wird.

Wie der Chart unten zeigt, hat der 40-Jahre-Abwärtstrend bei den US-Zinssätzen im Jahr 2020 seine Talsohle markiert; seither befinden sich die Zinsen in einem langanhaltenden Aufwärtstrend.

Seit Jahren thematisiere ich das in vielen meiner Artikel. Auch in diesem Interview aus dem Jahr 2022 erkläre ich, dass die Zinssätze die Marke von 10 % übersteigen werden und im kommenden inflationären Umfeld – befeuert durch eskalierende Defizite und Schuldenexplosionen – weit darüber liegen können.

„Die US-Notenbank wird die Zinsen schon niedrig halten!“ – das höre von allen Experten.

Am Ende werden die „Experten“ ihre Meinung ändern und glauben, dass Zinssatzsenkungen nicht mehr kommen werden.

Keine Zentralbank kann die Zinssätze kontrollieren, wenn der betreffende Staat rücksichtslos Schuldscheine emittiert und die eigene Zentralbank zum alleinigen Ankäufer dieser Schulden geworden ist.

PONZI-SYSTEM IM STIL EINER BANANENREPUBLIK

Hier haben wir es mit einem Ponzi-Betrugssystem zu tun, das eigentlich nur von einer Bananenrepublik stammen könnte. Und genau dorthin geht es mit den USA.

Also: Stark steigende Zinsen bei den langlaufenden Anleihen werden auch die kurzfristigen Zinsen in die Höhe treiben.

Und da fängt der Spaß die Panik an.

Niall Ferguson schrieb kürzlich in einem Artikel:

„Jede Großmacht, die mehr für ihren Schuldendienst ausgibt (Zinsleistungen für nationale Schulden) als für die Verteidigung, wird nicht sehr lange groß bleiben. Das traf auf die spanische Habsburgermonarchie, das französische Ancien Régime, das Ottomanische Reich und das Britische Empire zu.“

Nach Angaben des Congressional Budget Office (ungefähr:parlamentarische Behörde für Haushaltsangelegenheiten der USA) werden die USA schon Ende 2024 mehr Geld für Zinsen ausgeben als für Verteidigung. Das zeigt der folgende Chart:

Wie so oft möchte auch das CBO keine unbequemen Wahrheiten verkünden.

Der CBO-Prognose zufolge sollen die Zinskosten im Jahr 2034 1,6 Billionen US$ erreicht haben. Wenn man allerdings die Defizittrends hochrechnet und den aktuellen Zins anwendet, werden die annualisierten Zinskosten die Marke von 1,6 Billionen US$ schon Ende 2024 erreicht haben, und nicht erst 2034.

Schauen Sie nur, wie steil die Zinskurve oben verläuft. Sie ist eindeutig EXPONENTIELL.

1980 lag die öffentliche Gesamtverschuldung der USA noch unter einer Billion US$. Heute belaufen sich allein die Zinsen für staatlichen Kredite auf 1,6 Billionen US$.

Die heutige Verschuldung von 35 Billionen US$ wird bis 2034 auf 100 Billionen US$ ansteigen.

Wenn man den öffentlichen Verschuldungstrend ab 1980 extrapoliert, wird die Verschuldung im Jahr 2036 die Marke von 100 Billionen US$ erreicht haben, und das ist womöglich noch konservativ.

Angesichts des steigenden Zinstrends (wie oben erklärt) ist ein Zinssatz von 10 % für das Jahr 2036, oder aber früher, nicht unrealistisch. Man sollte nicht vergessen, dass die Zinsen in den 1970er Jahren / frühen 1980er Jahren schon deutlich über 10 % gelegen hatten – bei deutlich niedrigeren Schulden und Defiziten.

US-ANLEIHEN – KAUFEN SIE AUF EIGENE GEFAHR

Analysieren wir jetzt die aktuelle wie zukünftige Lage bei den US-Staatsanleihen (sowie den meisten anderen staatlichen Anleihen):

  • Die Schuldenemission wird exponentiell ansteigen.
  • Diese Schulden werden nie zurückgezahlt werden. Bestenfalls gibt es eine Stundung, wahrscheinlicher ist aber Zahlungsausfall.
  • Der Wert der Währung wird abstürzen.

HYPERINFLATION KOMMT

Wohin geht es also?

Höchstwahrscheinlich stehen wir vor einer inflationären Periode, die möglicherweise zu Hyperinflation führen wird. Allein in diesem Jahrhundert hat sich die globale Gesamtverschuldung vervierfacht – von 80 Billionen US$ auf 350 Billionen US$. Hinzu kommt eine Derivate-Berg von über zwei Billiarden US$ und ungedeckte Verbindlichkeiten. Daraus ergibt sich ein Gesamtbetrag, der drei Billiarden US$ übersteigen wird.

Die Zentralbanken werden versuchen, das Finanzsystem frenetisch zu retten; der größte Teil der drei Billiarden US$ wird sich in Schulden verwandeln, sobald Gegenparteien ausfallen und Banken mittels grenzenloser Geldschöpfung gerettet werden müssen.

BANCA ROTTA – BANKROTTES FINANZSYSTEM

Ein ruiniertes, brüchiges System ist nie und nimmer zu retten. Im April 2023 hatte ich diesbezüglich in einem Artikel erklärt, woher der Ausdruck Banca Rotta stammt – von einer zerschlagenen Bank.

Doch weder eine Bank noch ein Nationalstaat lässt sich durch die Ausgabe wertlosen Geldes – in Papier- oder digitaler Form – retten.

Im März 2023 brachen vier US-Banken innerhalb weniger Tage zusammen. Kurz darauf war die Credit Suisse in Schwierigkeiten und musste gerettet werden.

Die Probleme im Bankensystem haben gerade erst begonnen. Sinkende Anleihepreise und einbrechende Immobilienkreditbewertungen sind nur der Anfang.

Diese Woche musste die Republic First Bancorp gerettet werden.

Schauen Sie sich im Diagramm unten einfach die unrealisierten Verluste in den Portfolios der US-Banken an.

Die unrealisierten Verluste für Anleihen, die bis zum Laufzeitende gehalten werden, betragen 400 Milliarden US$.

Bei Anleihen, die zum Verkauf stehen, liegen die Verluste bei 250 Milliarden US$. Das US-Bankensystem sitzt also auf ausgewiesenen Verlusten von 650 Milliarden US$ – allein im Bereich Anleihe-Portfolios. Wenn das Zinsniveau steigt, werden diese Verluste weiter steigen.

Hinzu kommen noch Verluste bei Krediten, die mit Geschäftsimmobilien besichert sind, deren Wert gerade einbricht. Und noch vieles mehr.

EXPONENTIELLE BEWEGUNGEN

Wir werden also exponentielles Schuldenwachstum erleben. Es hat in der Tat schon begonnen. Exponentielle Bewegungen beginnen schrittweise und zeigen dann auf einen Schlag Auswirkungen – seien es Schulden, Inflation oder Bevölkerungswachstum.

Der Stadion-Vergleich unten zeigt, wie so etwas abläuft:

Das Stadion ist nach 50 Minuten voll; zuerst fällt ein Tropfen Wasser, dann verdoppelt sich mit jeder Minute die Menge der Tropfen – also 1, 2, 4, 8 Tropfen etc. Nach 45 Minuten ist das Stadion nur zu 7 % gefüllt. Erst in den letzten 5 Minuten steigt der Stand von 7 % auf 100 %.

DIE LETZTEN MINUTEN UNSERES FINANZSYSTEMS

Also: Die Welt erlebt möglicherweise gerade die letzten 5 Minuten unseres heutigen Finanzsystems.

Die kommende finale Phase wird wahrscheinlich sehr schnell gehen, wie immer bei exponentiellen Bewegungen. So auch in der Weimarer Republik 1923. Im Januar 1923 kostete eine Unze Gold 372.000 Mark; Ende November 1923 lag der Preis dieser Unze bei 87 Billionen Mark!!!

Wenn Finanzsystem und Weltwirtschaft einbrechen, so kann es Jahrzehnte dauern, bis die Folgen überstanden sind – insbesondere im Westen. Die Konsequenzen sind u.a. eine Implosion der Schulden und Vermögenswerte sowie massive Schrumpfungen in den Bereichen Wirtschaft und Handel.

Der Osten und Süden, insbesondere die Länder mit großen Rohstoffreserven, werden sich deutlich schneller erholen. Russland verfügt beispielsweise über Rohstoffreserven im Gegenwert von 85 Billionen US$ – die größten der Welt.

Während die Emission von US-Staatsanleihen deutlich steigt, wird die Zahl der potenziellen Käufer dieser Anleihen schrumpfen, solange, bis nur noch die US-Notenbank als letzter Bieter bleibt.

Auch heute würde kein vernünftiger Nationalstaat US-Staatsanleihen kaufen. Im Grunde würde auch kein vernünftiger Investor US-Staatsanleihen kaufen.

Die USA sind schon jetzt ein insolventer Schuldner, der seine Schulden nicht zurückzahlen kann – es sei denn, er emittiert noch mehr von diesem Schrott, der zukünftig nur noch als Toilettenpapier taugen wird. Doch nicht einmal dafür ist elektronisches Geld noch zu gebrauchen.

Dieses Schild stammt aus einer Toilette in Simbabwe:

Analysieren wir die aktuelle und zukünftige Situation von US-Staatsanleihen (sowie den Anleihen der meisten anderen Staaten):

  • Die Anleiheemission wird exponentiell ansteigen.
  • Sie werden nie zurückgezahlt, bestenfalls gestundet oder, und das ist wahrscheinlicher, nicht bedient.
  • Der Wert der Währung wird steil fallen.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wer also US-Staatsanleihen oder andere Staatsanleihen kaufen möchte, hat eine 99,9%ige Garantie, dass er sein Geld nicht wiedersehen wird.

Anleihen sind also keine Wertanlage mehr, sondern bloß eine Gläubigerverpflichtung, die nicht zurückgezahlt werden wird oder werden kann.

Was ist mit Aktien oder Unternehmensanleihen? Viele Unternehmen werden nicht überleben oder große Aktienkursverluste zusammen mit enormen Cash-Flow-Schwierigkeiten erleiden.

Wie ich schon in vielen meiner Artikel erklärt habe, starten wir jetzt in eine Ära der Rohstoffe und insbesondere der Edelmetalle.

Diese kommende Zeit ist keine der Spekulation, sondern eine Zeit, in der man versuchen muss, so viel von dem, was man hat, zu behalten. Für Investoren, die sich nicht schützen, wird es eine Zeit der Vermögenszerstörung von ungekanntem Ausmaß sein.

Die Frage wird nicht mehr sein, welche Rendite das eigene Investment abwirft.

Es wird vielmehr darum gehen, so wenig wie möglich zu verlieren.

Aktien-, Anleihen- oder Immobilienbesitz – allesamt Blasenanlagen – wird zu massiver Vermögenserosion führen, sobald der „Everything-Kollaps“ einsetzt.

DIE NEUE ÄRA VON GOLD UND SILBER

Seit knapp 25 Jahren fordere ich Anleger dazu auf, Gold zu halten, um die eigenen Vermögen zu schützen. Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat Gold besser abgeschnitten als die meisten Anlageklassen.

Zwischen 2000 und heute hat der S&P-Index (bei reinvestierten Dividenden) eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,7 % abgeworfen; Gold hingegen hat einen Jahresgewinn von 9,2 % erbracht oder sich über diesen Zeitraum verachtfacht (8x).

In den nächsten Jahren werden alle in diesem Artikel erläuterten Faktoren für starke Gewinne bei den Edelmetallen und für starke Verluste bei den meisten konventionellen Anlagen sorgen.

Es gibt jedoch noch viele andere positive Faktoren für Gold.

Wie man im Chart unten sieht, baut der Westen seine Goldreserven seit den späten 1960er Jahren ab, während der Osten seine Goldreserven stark ausbaut. Und dieser Trend ist noch in einer frühen Phase.

Die Sanktionen der USA und der EU gegen Russland und das Einfrieren / die Konfiszierung russischen Vermögens in ausländischen Banken sind sehr nützlich für Gold.

Nun wird kein Nationalstaat die eigenen Reserven noch in US-Dollar halten wollen. Stattdessen werden wir bei den Zentralbanken eine Reservenverlagerung hin zum Gold beobachten. Diese Verlagerung hat schon begonnen; sie ist ein Grund für den Anstieg der Goldbewertungen.

Zusätzlich nehmen die BRICS-Staaten schrittweise Abstand vom Dollar und treiben verstärkt Handel in ihren eigenen Landeswährungen. Bei den rohstoffreichen Ländern wird Gold eine wichtige Rolle im Handelsbereich spielen.

Das heißt also: Hinter der noch jungen Goldbewegung stecken starke Kräfte, die preislich wie zeitlich weiter reichen werden, als sich heute irgendjemand vorstellen kann.

GOLDEIGENTUM, ABER WIE?

Eines darf nicht vergessen werden: Für Investoren ist Goldeigentum eine Frage des finanziellen Überlebens und des Vermögensschutzes.

Deswegen muss Gold in physischer Form außerhalb des Bankensystems gehalten werden und dem Anleger direkt zugänglich sein.

Zudem muss das Gold in einem sicheren Rechtsgebiet gehalten werden, das traditionell auf Rechtsstaatlichkeit und eine stabile Staatsführung verweisen kann.

Bei der Wahl der Hinterlegungsstelle sollten die Kosten der Goldverwahrung nicht an allererster Stelle stehen. Wer sich eine Lebensversicherung leistet, darf nicht die billigste kaufen, sondern die beste!

Hauptaugenmerk muss auf den Eigentümern und dem Management liegen. Welchen Ruf, welchen Hintergrund und welche Vorgeschichte haben sie?

Anschließend sind Serversicherheit, Sicherung allgemein, Liquidität und Versicherung sehr wichtige Faktoren.

Auch starke Kundenorientierung ist von zentraler Bedeutung. Viele Tresorlagereinrichtungen versagen auf diesem Gebiet.

Vorzugsweise sollte Gold nicht im eigenen Aufenthaltsland gehalten werden, insbesondere nicht in den USA mit ihrem fragilen Finanzsystem.

Weder beim Gold noch beim Silber hat die echte Bewegung schon begonnen. Jede größere Korrektur wird wahrscheinlich von deutlich höheren Kursniveaus aus erfolgen.

Gold und Silber haben es eilig, es ist also noch nicht zu spät, um auf den Goldzug aufzuspringen.

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

In den vergangenen Wochen erzielte Gold in vielen Währungen neue Allzeithochs, so im US-Dollar, im Euro oder auch im Schweizer Franken. Die euphorische Stimmung unter Goldanlegern wollen wir bewusst zum Anlass nehmen, uns einem fundamentalen Thema zu widmen. Denn unserer Auffassung nach herrscht im Goldsektor ein elementares Missverständnis vor. Ein Großteil der Marktteilnehmer und Analysten messen der jährlichen Produktion aber auch der jährlichen Nachfrage deutlich zu viel Bedeutung bei. So liest man häufig, dass der Goldpreis niemals unter die Produktionskosten fallen könne. Nachfolgend wollen auf diesen Irrtum eingehen.

Jedes Gramm Gold, das aus unterschiedlichsten Motiven gehalten wird, ist zu einem bestimmten Preis verkäuflich. Manche Eigentümer würden bereits bei einem geringfügig über dem aktuellen Spot-Preis notierenden Preis verkaufen, viele erst in deutlich höheren Preis-Sphären. Wenn eine Privatperson – in Folge stark gestiegener Preise – seine vor Jahrzehnten gekauften Goldbestände veräußern will, verringert dies aber klarerweise nicht den Gesamtbestand von Gold. Es findet lediglich eine Verlagerung von einem Privatbestand zu einem anderen Privatbestand statt. Für den Käufer ist es völlig egal, ob das Gold vor drei Wochen oder drei Jahrtausenden gefördert wurde.

Die aktuelle jährliche Goldproduktion von mehr als 3.600 Tonnen ist deshalb für die Preisfindung vergleichsweise unbedeutend. Vielmehr setzt sich die Angebotsseite aus allem jemals geförderten und verfügbaren Gold zusammen. Das Recycling von Altgold ist ein wesentlich größerer Teil der Angebotsseite als bei Rohstoffen. Gold ist deshalb paradoxerweise nicht selten, im Gegenteil: Es ist eines der am weitesten verbreiteten Güter der Welt. Nachdem die industrielle Bedeutung gering ist, ist der Großteil des jemals geförderten Goldes noch immer verfügbar.

Anders als bei Rohstoffen wie z. B. Öl, Kupfer oder Agrargütern besteht bei Gold also eine enorme Diskrepanz zwischen jährlicher Produktion (= „flow“) und dem gesamten verfügbaren Bestand (= „stock“). Anders gesagt: Gold besitzt ein hohes Stock-to-flow-Ratio (SFR). Das hohe Stock-to-flow-Ratio ist eine wichtige Eigenschaft von Gold (und Silber). Das gesamte jemals geförderte Gold beläuft sich auf fast 213.000 Tonnen. Die jährliche Produktion belief sich 2023 auf knapp über 3.650 Tonnen. Dividiert man die beiden Beträge, so erhält man das Stock-to-flow Ratio von 58,4. Das bedeutet, dass die Jahresförderung mehr als 58 Jahren aufrechterhalten muss, um den aktuellen Goldbestand zu verdoppeln.

 Gesamter Bestand in Tonnen (stock)% Anteil am Gesamtbestand (stock)
Schmuck96.50045%
Anlagegold (Barren, Münzen, ETF)47.50022%
Zentralbankbestände36.70017%
Sonstige32.00015%
Gesamt212.600100%
   
Geschätzte Minenproduktion (flow)3.6001,7% der Gesamtbestände

Quelle: World Gold Council

Jährlich wächst der Goldbestand derzeit um ca. 1,7% und somit weitaus langsamer als alle Geldmengenaggregate rund um den Globus. Das Wachstum entspricht in etwa dem Bevölkerungswachstum. Das Vertrauen in die aktuelle und zukünftige Kaufkraft von Geld hängt maßgeblich davon ab, wie viel Geld derzeit vorhanden ist und wie sich die Quantität im Laufe der Zukunft verändern wird.

Goldbestand (oberirdisches Gold), in Tonnen, Geldmenge (US-M2), in Mrd. USD, 1910-2023

JahrGoldbestandyoyGeldmengeyoyJahrGoldbestandyoyGeldmengeyoy
191035.6262,0%197090.6951,7%626,56,6%
191136.3252,0%197192.1451,6%710,313,4%
191237.0301,9%197293.5351,5%802,313,0%
191337.7241,9%197394.8851,4%855,56,6%
191438.3871,8%26,0 197496.1351,3%902,15,4%
191539.0911,8%30,015,4%197597.3351,2%1.016,212,6%
191639.7761,8%34,916,3%197698.5451,2%1.152,013,4%
191740.4071,6%40,917,1%197799.7551,2%1.270,310,3%
191840.9851,4%46,212,9%1978100.9651,2%1.366,07,5%
191941.5351,3%52,012,7%1979102.1751,2%1.473,77,9%
192042.0421,2%51,3-1,4%1980103.3951,2%1.599,88,6%
192142.5401,2%45,7-10,9%1981104.6751,2%1.755,59,7%
192243.0211,1%50,510,5%1982106.0151,3%1.905,98,6%
192343.5751,3%50,70,4%1983107.4151,3%2.123,511,4%
192444.1671,4%53,96,3%1984108.8751,4%2.306,48,6%
192544.7581,3%57,66,9%1985110.4051,4%2.492,18,1%
192645.3601,3%56,1-2,5%1986112.0151,5%2.728,09,5%
192745.9571,3%56,71,1%1987113.6751,5%2.826,43,6%
192846.5601,3%58,22,6%1988115.5451,6%2.988,25,7%
192947.1691,3%57,7-0,9%1989117.5551,7%3.152,55,5%
193047.8171,4%54,3-5,8%1990119.7351,9%3.271,83,8%
193148.5121,5%47,7-12,3%1991121.8951,8%3.372,23,1%
193249.2661,6%44,3-7,1%1992124.1551,9%3.424,71,6%
193350.0591,6%42,9-3,1%1993126.4351,8%3.474,51,5%
193450.9001,7%49,415,0%1994128.6951,8%3.486,40,3%
193551.8241,8%58,418,3%1995130.9251,7%3.629,54,1%
193652.8542,0%66,614,0%1996133.2151,7%3.818,65,2%
193753.9542,1%62,7-5,8%1997135.6651,8%4.032,95,6%
193855.1242,2%68,49,0%1998138.1651,8%4.375,28,5%
193956.3542,2%77,513,3%1999140.7351,9%4.638,06,0%
194057.6642,3%90,116,3%2000143.3251,8%4.925,06,2%
194158.7441,9%103,414,7%2001145.9251,8%5.433,810,3%
194259.8641,9%133,929,6%2002148.4751,7%5.772,06,2%
194360.7601,5%168,826,0%2003151.0151,7%6.067,35,1%
194461.5731,3%191,313,3%2004153.4351,6%6.418,35,8%
194562.3351,2%215,612,7%2005155.9051,6%6.681,94,1%
194663.1951,4%226,45,0%2006158.2751,5%7.071,65,8%
194764.0951,4%238,05,1%2007160.6251,5%7.471,65,7%
194865.0271,5%234,6-1,4%2008162.9251,4%8.192,19,6%
194965.9911,5%234,0-0,3%2009165.4151,5%8.496,03,7%
195066.8701,3%244,54,5%2010168.2461,7%8.801,83,6%
195167.7531,3%258,15,6%2011171.1451,7%9.660,19,8%
195268.6211,3%268,13,8%2012174.0571,7%10.459,78,3%
195369.4851,3%271,01,1%2013177.1961,8%11.035,05,5%
195470.4501,4%278,42,7%2014180.5711,9%11.684,95,9%
195571.3971,3%284,62,2%2015183.9451,9%12.346,85,7%
195672.3751,4%288,11,3%2016187.4981,9%13.213,47,0%
195773.3951,4%286,0-0,7%2017191.0481,9%13.857,94,9%
195874.4451,4%297,03,8%2018194.6931,9%14.362,73,6%
195975.5751,5%298,60,6%2019198.2951,9%15.320,76,7%
196076.7651,6%312,44,6%2020201.7381,7%19.114,624,8%
196177.9951,6%335,57,4%2021205.3091,8%21.546,612,7%
196279.2851,7%362,78,1%2022208.9211,8%21.346,3-0,9%
196380.6251,7%393,28,4%2023212.5821,8%20.827,2-2,4%
196482.0151,7%424,78,0%     
196583.4551,8%459,28,1% 
196684.9051,7%480,24,6% 
196786.3251,7%524,89,3% 
196887.7651,7%566,88,0% 
196989.2151,7%587,93,7%     

Quelle: USGS, World Gold, Council, Federal Reserve St. Louis, Reuters Eikon, Incrementum AG

Die jährliche Goldförderung ist relativ unbedeutend

Was bedeutet dies nun konkret? Würde sich die Minenproduktion verdoppeln – was äußerst unwahrscheinlich ist –, so würde dies für den Gesamtbestand an Gold lediglich ein Plus von 3,4% bedeuten. Dies wäre nach wie vor eine relativ unbedeutende Inflationierung des Goldbestandes, insbesondere im Vergleich zur derzeit stattfindenden Notenbankinflationierung. Würde die Produktion hingegen für ein Jahr ausfallen, so hätte dies ebenfalls wenig Bedeutung für den Gesamtbestand und die Preisfindung. Würde hingegen ein signifikanter Teil der Ölproduktion über einige Wochen oder gar Monate ausfallen, so wären die Lagerbestände nach wenigen Wochen aufgebraucht. Starke Produktionserweiterungen bzw. –ausfälle können deshalb wesentlich leichter absorbiert werden.

Wir gehen somit davon aus, dass Gold nicht so wertvoll ist, weil es so selten ist, sondern ganz im Gegenteil: Gold wird so viel Wert beigemessen, weil die jährliche Produktion in Relation zum Bestand so gering ist. Diese Eigenschaft wurde im Laufe der Jahrhunderte erworben und kann sich auch nicht mehr ändern. Diese Stabilität und Sicherheit ist eine zentrale Voraussetzung für die Schaffung von Vertrauen. Dies unterscheidet Gold als monetäres Metall ganz klar von anderen Rohstoffen und Edelmetallen. Rohstoffe werden verbraucht, während Gold gehortet wird. Dies erklärt auch, wieso man herkömmliche Angebots/Nachfragemodelle am Goldmarkt nur bedingt einsetzen kann. Oder wie es Robert Blumen einmal ausgedrückt hat: „Contrary to the consumption model, the price of gold does clear the supply of recently mined gold against coin buyers; it clears all buyers against all sellers and holders. The amount of gold available at any price depends largely on the preferences of existing gold owners, because they own most of the gold.[1]

Bei einem Gut, das verbraucht wird, würde ein steigendes Defizit klarerweise höhere Preise auslösen, bis wieder ein Gleichgewicht herrscht. Nicht so bei einem Gut, das gehortet wird. Ein einfaches Konsumationsmodell funktioniert deshalb ausschließlich bei Gütern, die verbraucht werden und deren jährliche Produktion in Relation zum Bestand groß ist (= niedriges Stock-to-flow-Ratio).

Aktuelle Förderkosten sind für den Goldpreis unbedeutend

Deshalb spielen auch die Förderkosten von Gold eine untergeordnete Rolle für die Preisfindung. Sie sind in erster Linie für die Entwicklung von Goldaktien relevant. Analysen, die besagen, dass der Goldpreis nicht unter die Produktionskosten fallen könne, beruhen unserer Meinung nach auf einem fundamentalen Trugschluss. Ab einem gewissen Preis wäre der Abbau zwar für einen Großteil der Minenbetreiber unwirtschaftlich, der Handel mit bereits abgebautem Gold würde jedoch nicht zum Erliegen kommen. Während der Bergbau somit wenig Einfluss auf den Goldpreis hat, ist das Umgekehrte jedoch nicht wahr. Der Goldpreis hat natürlich einen erheblichen Einfluss auf den Bergbau und dessen Wirtschaftlichkeit.

Es gibt keinen generell gleichen Produktionskostensatz für sämtliche Minen – die Kosten hängen von den Charakteristika der Mine und den Reserven ab. Selbst die Kosten für die Förderung der einzelnen Unzen derselben Mine können unterschiedlich ausfallen. Der Goldpreis in Relation zu den Arbeitskosten und den Einstandspreisen der Investitionsgüter bestimmt, ob eine Mine rentabel ist oder nicht, und welches Gold in einer Mine rentabel gefördert werden kann. Mit steigendem Goldpreis im Vergleich zu den Produktionskosten können ehemals unrentable Reserven rentabel für einen Abbau werden.

Die Nachfrageseite von Gold besteht aus Investoren, der Schmuckindustrie, Zentralbanken und der Industrie. Dennoch ist dies eigentlich nur ein Bruchteil der gesamten Nachfrage. Der größte Teil der Nachfrage ist sogenannte Reservationsnachfrage (engl. Reservation demand). Dieser Begriff beschreibt Goldbesitzer die Gold auf aktuellem Niveau nicht verkaufen wollen. Indem sie auf aktuellem Preisniveau nicht verkaufen, tragen sie dafür Verantwortung, dass der Preis auf gleichem Niveau bleibt.[2]

Die Entscheidung Gold auf aktuellem Preisniveau nicht zu verkaufen, ist deshalb ähnlich wichtig wie die Entscheidung Gold zu kaufen. Netto ist der Effekt auf die Preisfindung derselbe. Das Goldangebot ist somit immer hoch. Bei einem Preis von 5.000 USD würde das Altgoldangebot ein Vielfaches der Jahresproduktion betragen. Dies erklärt auch, wieso das vielzitierte „Golddefizit“ eine Mär darstellt und es keine Knappheit geben kann. Robert Blumen formulierte diesen Aspekt einmal wie folgt: „Gold is an asset. Supply and demand should be understood in the same way that we understand the shares of a company. Every time shares change hands, the shares are demanded by a buyer and supplied by a seller. For each and every transaction, supply equals demand. Adding up all of the transactions that occur on a particular exchange, over the course of a month or a year, tells you absolutely nothing…If you said that buyers in China had bought 100 million shares of Microsoft but ‘no supplier could supply that many shares,’ nor was the company issuing enough new shares to meet the demand, you would readily see the error in that statement…Everyone understands that new shares only dilute the value of the existing shareholders, that it is not required for a company to issue new shares for the price to go up or down and that most trading of shares consists of existing shareholders selling to people who have dollars.“[3]

So wie die Erhöhung der Geldmenge die Kaufkraft des im Umlauf befindlichen Geldes verwässert und die Emission neuer Aktien zu einer Verwässerung der alten führt, sollte eine Erhöhung des Goldangebots als Verwässerung des bestehenden Angebots gesehen werden. Eine Erhöhung um 1% wird vom Markt dadurch absorbiert, dass der Preis um 1% fällt, wobei das Nominalangebot gleich bleibt.

Mit Ausnahme der vergangenen vier Jahre zeigt sich eine deutliche positive Korrelation zwischen dem Goldpreis in US-Dollar und der das Goldangebot ausweitenden Menge an Altgold. Die für den Goldpreis geringe Menge an Altgold in den vergangenen vier Jahren könnte bedeuten, dass sich die Marktteilnehmer an das höhere Preisniveau gewöhnen und erst in deutlich höheren Preissphären Verkäufe tätigen würden. Zudem scheint es, als würde Gold sukzessive von zittrigen in feste Hände wandern.

Wann immer jemand verkauft, bedeutet dies, dass der Goldpreis seinen Reservationspreis erreicht hat. Somit wird an jemanden mit einem implizit höheren Reservationspreise verkauft – was sich aus der Tatsache ergibt, dass er bereit ist, zu diesem Preis zu kaufen. Das bedeutet, dass größere Verkäufe (beispielsweise durch Zentralbanken) zu einer Verbesserung der Marktstruktur beitragen.

Fazit

Der Goldmarkt sollte als ein ganzheitlicher Markt gesehen werden. Die Abgrenzung zwischen jährlichem Neuzuwachs und Gesamtbestand ist unserer Meinung nach inkorrekt und führt zu falschen Schlussfolgerungen. Alle Angebotsquellen sind gleichwertig, nachdem jede zum Verkauf verfügbare Unze Gold in Konkurrenz zu anderen Unzen steht. Dabei ist es egal ob das Gold vor 3.000 Jahren oder vor 3 Monaten gefördert wurde oder z. B. aus recyceltem Zahngold besteht. Die aktuelle jährliche Goldproduktion von mehr als 3.600 Tonnen ist für die Preisfindung somit relativ unbedeutend.

Die jährliche Goldförderung ist zudem nur sehr geringen Schwankungen ausgesetzt, ganz im Unterschied zum Fiat-Geld, dessen Jahresveränderungsrate stark schwankt. Im vergangenen Vierteljahrhundert für M1 beim Euro auf Quartalsbasis zwischen knapp -10% in Q3/2023 und +17% in Q4/2005, beim US-Dollar für M2 von -4,1% in Q2/2023 auf bis zu mehr als +25% in Q1/2021. Ludwig von Mises hatte diese theoretischen Erkenntnisse von uns perfekt zusammengefasst: „Wenn ein Gut Geld bleiben soll, darf die öffentliche Meinung nicht glauben, dass mit einer schnellen und unaufhaltsamen Vermehrung seiner Menge zu rechnen ist.“ 


[1] Blumen, Robert:Does Gold Mining Matter?“, Mises Institute, 14. August 2009

[2] Vgl. Blumen, Robert: „WSJ does not understand how the gold price is formed“, 30. Mai 2010

[3] Blumen, Robert:Does Gold Mining Matter?“, Mises Institute, 14. August 2009

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Das am besten gehütete Anlage-Geheimnis der Welt ist GOLD.

  • Gold ist in diesem Jahrhundert um das 7,5-fache gestiegen.
  • Seit 2000 erzielt Gold eine Jahresdurchschnittsrendite von 9,2 %.
  • Die Jahresdurchschnittsrendite des Dow Jones liegt seit 2000 bei 7,7 %, reinvestierte Dividenden eingeschlossen.

Warum also stecken nur 0,6 % der globalen Finanzanlagen in Gold?

Die einfache Antwort lautet: Die meisten Anleger verstehen Gold nicht, weil die Vorzüge von Gold durch den Staat vertuscht werden.

REGIERUNGEN WERDEN IHR VOLK IMMER BELÜGEN

Haben Sie schon mal von einer westlichen Regierung gehört, die ihrem Volk gesagt hat, dass, Gold der beste Schutz gegen die totale staatliche Misswirtschaft in den Bereichen Ökonomie und Landeswährung ist?

Hat je eine Regierung dem eigenen Volk gesagt, dass im Verlauf der Geschichte garantiert jede Regierung dazu beigetragen hat, den Gesamtwert des Geldes der Menschen zu zerstören?

Das trifft auf jede einzelne historische Währung zu, denn bislang hat noch keine einzige Währung überlebt.

Und haben die heutigen Regierungen ihrem Volk gesagt, dass die eigenen Landeswährungen seit 1971 schon 97 % – 99 % ihres Wertes verloren haben?

Warum sagen die Regierungen ihren Bürgern nicht, dass ihre Währungen in den nächsten 50 – 100 Jahren weitere 97 % – 100 % verlieren werden?

Ganz klar, keine Regierung würde je gewählt werden, wenn sie ihrem Volk offen und ehrlich erzählen würde, dass die Wirtschaft und ihr Geld auch weiterhin schlecht verwaltet und zerstört werden wird, so wie es immer der Fall gewesen ist.

Und warum beschäftigen sich Regierungen nicht intensiv mit der Vergangenheit, so dass sie aus den Fehlern ihrer Vorgänger lernen könnten?

Und warum beschäftigen sich Journalisten nicht mit der Geschichte des Geldes, um das Volk aufzuklären?

Die Antwort liegt auf der Hand: Journalismus ist zur reinen Staatspropaganda geworden; heutzutage gibt es weit und breit keine ernstzunehmenden Investigativjournalisten.

VERWEIGERUNGSHALTUNG IN DER VERMÖGENSVERWALTUNGSBRANCHE

Auch die gesamte Vermögensverwaltungsbranche versteht und mag Gold nicht.

Das Thema „Geld“ zu erforschen und zu verstehen, ist für sie nicht zweckdienlich. Besser, man umgibt die Branche, die im Durchschnitt schlechter als der Markt abschneidet, mit einer mystischen Aura.

Eine gierige und eigennützige Vermögensverwaltungsbranche ist nicht an Gold interessiert. Gold bietet ihnen nicht die Möglichkeit, immer wieder Provisionen abzukassieren, die sie so dringend brauchen.

Die gesamte Branche könnte abgeschafft werden, wenn die meisten Anlagen in Index-Fonds und physisches Gold investiert wären. Daraus würde sich unterm Strich womöglich auch eine deutlich höhere Anlage-Performance ergeben.

TRIEBKRÄFTE FÜR GOLD

Im unten folgenden, 12-minütigen Video (ein Zusammenschnitt aus einem Interview mit Palisade Radio) erkläre ich die Triebkräfte für Gold.

Die entscheidenden Triebkräfte, die Gold in Kürze auf viel höhere Stände treiben werden, sind zusammengefasst folgende:

  • Globale Defizite & Schulden – USA, Europa, China, Japan, Schwellenländer
  • Krieg
  • Soziale Unruhen
  • Goldkäufe der BRICS-Staaten
  • Goldkäufe der Zentralbanken, die anstelle von US$-Reserveanlagen verstärkt auf Gold setzen

GOLD IST DAS BESTE VERMÖGENSSCHUTZ-ASSET DER GESCHICHTE

  • Gold ist kein Investment. Es ist natürliches Geld und daher auch das einzige Geld, das im Lauf der Geschichte überlebt hat.
  • Staaten und Zentralbanken sind die besten Freunde von Gold. Historisch betrachtet haben sie ohne Unterlass den Wert von Fiat-Geld zerstört, wohingegen Gold seine Kaufkraft seit Jahrtausenden hält.
  • Wie ich im Video darlege, ist die globale Risikolage nie schlimmer gewesen als heutzutage.
  • Physisches Gold ist die ultimative Absicherung gegen derartige Risiken.
  • Zum Zweck des VERMÖGENSSCHUTZES muss Gold in physischer Form gehalten werden und dem Anleger direkt zugänglich sein.
  • Natürlich darf das Gold nicht innerhalb der kaputten Strukturen des Finanzsystems bleiben. Es ergibt keinen Sinn, das eigene Gold in einem System zu halten, vor dem man sich eigentlich schützen möchte.
  • UNTER KEINEN UMSTÄNDEN sollte man sein Gold in Papierform oder in ETFs halten. 
  • Gold muss in sicheren Rechtsgebieten jenseits des eigenen Aufenthaltslandes gehalten werden, und insbesondere nicht in den USA, in Kanada oder der EU.
  • Man kann ein Gramm Gold für 70 US$ kaufen und eine Unze Silber für 25 US$.
  • Angesichts großer Anlageblasen in praktisch allen Asset-Klassen (so auch Aktien, Anleihen und Immobilien) sollten im Rahmen der Anlageallokation mindestens 25 % der eigenen Finanzmittel in physischem Gold und etwas Silber angelegt sein, eventuell sogar noch mehr.

Sorgen Sie sich NIEMALS um den Goldpreis. Staaten und Regierungen werden nicht aufhören, Ihr Fiat-Geld zu entwerten und Gold somit aufzuwerten, was, historisch betrachtet, schon immer der Fall war.

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Alle Imperien gehen unweigerlich unter, genauso wie alle Fiat-Währungen. Gold hingegen strahlt seit 5.000 Jahren. Und wie ich in diesem Artikel erklären werde, wird Gold in den nächsten fünf bis zehn Jahren dabei vermutlich auch jedes andere Asset überstrahlen.

Anfang 2002 investierten wir in großem Umfang in physisches Gold – für unsere Anleger und für uns selbst. Damals stand der Goldpreis bei ca. 300 US$. Unser Hauptziel war Vermögenserhaltung. Der Nasdaq war damals schon um 67 % eingebrochen, doch bis zum Erreichen der Talsohle sollte er noch einmal um 50 % sinken. Der Gesamtverlust belief sich damals auf 80 %, und viele Unternehmen gingen bankrott.

2006, etwas mehr als 4 Jahre später, begann die Große Finanzkrise. 2008 war das Finanzsystem nur noch Minuten von einer Implosion entfernt. Banken wie JP Morgan, Morgan Stanley und viele andere waren bankrott – BANCA ROTTA (lesen Sie dazu auch meinen Artikel Erst schrittweise, dann auf einen Schlag – Der „Everything“-Kollaps).

Der Zusammenbruch wurde buchstäblich durch unbegrenzte Geldschöpfung abgewendet; seit 2008 hat sich die Verschuldung der USA auf fast 100 Billionen US$ verdoppelt.

Ein Schuldenproblem lässt sich nicht immer durch eine goldgedeckte Währung lösen; doch zumindest erschwert sie es dem Staat, die Bilanzen zu schönen, was er im Grunde immer und immer wieder macht.

US-HAUSHALTSBILANZEN – EIN FLÄCHENBRAND

Aufgrund des Vietnamkriegs reichte in den späten 1960er / frühen 1970er Jahren das Geld der Nixon-Regierung hinten und vorne nicht.

Folglich entfachte Nixon mit der Aussetzung des Goldstandards im Jahr 1971 einen überaus spektakulären Flächenbrand in den US-Haushaltsbilanzen. Wunderbar! Endlich keine Rechenschaftspflichten mehr, keine Budgetfesseln und auch keine Goldlieferungen an den französischen Präsidenten de Gaulle, der so clever gewesen war, Gold statt Dollars zur Begleichung der US-Schulden zu fordern.

Also: Ab August 1971 gaben die USA den Startschuss für die größte Geldschöpfungs- und Kreditwachstumswelle der Geschichte.

Die US-Gesamtverschuldung stieg von 2 Billionen US$ im Jahr 1971 auf heute 200 Billionen US$ – eine Verhundertfachung (100 x)!

Da die meisten Währungen im Rahmen des Bretton-Woods-Systems miteinander verbunden waren, setzte die Schließung des Goldfensters einen globalen Massentrend in Gang, wobei Druckerpressen (Bankkredit inbegriffen) das ECHTE GELD, also Gold, ersetzten.

Diese „temporären“ Maßnahme Nixons hatten zur Konsequenz, dass alle Fiat- oder Papierwährungen seit 1971 zwischen 97 % und 99 % ihres Wertes verloren haben.

Natürlich wurden auch die Vermögenspreise ähnlich stark aufgebläht. 1971 lag der Gegenwert aller US-Finanzassets bei 2 Billionen US$. Heute sind es 130 Billionen US$ – ein Anstieg um das 65-fache.

Wenn hierbei jetzt auch noch außerbilanzielle Werte, einschließlich Schattenbankensysteme und Derivate, berücksichtigt werden, sprechen wir von einem Asset-Volumen (und zukünftigem Schuldenvolumen) von mehr als 2 Billiarden US$.

Die Derivateblase und den Niedergang der Credit Suisse hatte ich in diesem Artikel (Archegos & Credit Suisse – Die Spitze des Eisbergs) und auch in diesem (Die globale 2,3-Billiarden-Zeitbombe) prognostiziert.

KOPF, GOLD GEWINNT – ZAHL, GOLD GEWINNT

In seinem Tree Rings-Report schlägt Luke Gromen zwei Optionen für die Weltwirtschaft vor, die sich folgendermaßen zusammenfassen lassen:

1. Die Entdollarisierung hält an, der Petrodollar stirbt und Gold ersetzt schrittweise den Dollar als globale Handelswährung für Rohstoffe – insbesondere bei den rohstoffreichen BRICS-Ländern.

Sollte die gerade beschriebene Option noch zu gut klingen, um wahr zu sein (gerade vor dem Hintergrund des bankrotten Zustands des Weltfinanzsystems), so bietet Luke Gromen noch eine andere, deutlich unangenehmere Option für die Zukunft.

Und meiner Ansicht nach ist Gromens Alternativoption leider auch die wahrscheinlichere, nämlich:

2. „China, der US-Staatsanleihenmarkt und die Weltwirtschaft brechen in einer spektakulären Implosion in sich zusammen, wodurch die Welt in eine neue Große Depression, in politische Instabilität und möglicherweise in einen 3. Weltkrieg abgleitet […], wobei Gold vermutlich trotzdem spektakuläre Gewinne zu verzeichnen hätte, weil Anleihe- und dann auch Aktienwerte verzweifelt nach einem Asset ohne Gegenparteirisiken suchen – Gold (BTC wäre ein weiteres).

Ich habe es schon häufig gesagt: Ja, Bitcoin könnte auf 1 Million US$ steigen. Es könnte aber auch, falls es verboten wird, ganz auf null fallen. Für mich ist das alles zu binär und aus Risikosicht zumindest zur Vermögenserhaltung nicht gut geeignet.

Gromen zufolge gibt es für die Weltwirtschaft ein günstiges und ein ungünstiges Szenario.

Und in beiden Szenarien, die oben geschildert wurden, strahlt GOLD!

Warum also wertloses Papiergeld oder Blasen-Assets halten, wenn man sich mit Gold schützen kann?!

SCHLECHTE ZEITEN? NICHT FÜR DAS CBO

Das Congressional Budget Office (ungefähr: parlamentarische Behörde für Haushaltsangelegenheiten der USA) veröffentlichte unlängst eine 10-Jahres-Prognose.

Für die kommenden 10 Jahre sieht das CBO natürlich keine Depression kommen – nicht einmal eine kleine Rezession!

Wie großartig muss es sein, als Regierungsangestellter den Auftrag zu haben, ausschließlich GUTE NACHRICHTEN zu prognostizieren!

Und obwohl das CBO bis zum Jahr 2034 einen Anstieg der Verschuldung um 21 Billionen US$ auf insgesamt 55 Billionen US$ prognostiziert, geht es davon aus, dass die Inflation bei ca. 2 % bleiben wird!

Ich habe es oft erwähnt: Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Reagan hat sich die öffentliche Verschuldung der USA im Durchschnitt alle 8 Jahre verdoppelt!

Ich sehe keinen Grund, warum die USA von diesem langfristigen Trend abweichen sollten, obgleich kurzfristige Abweichungen möglich sind. Auf Grundlage dieser simplen, aber historisch akkuraten Hochrechnung konnte ich im Jahr 2009 für die Amtszeit Obamas, der Bush Jr. abgelöst hatte, einen Anstieg der Verschuldung von 10 Billionen US$ auf 20 Billionen US$ prognostizieren.

Eine Hochrechnung dieses Trends ergibt eine US-Staatsverschuldung von 100 Billionen US$ für das Jahr 2036.

Angesichts exponentiell wachsender Schulden und Defizite ist es nicht unwahrscheinlich, dass die US-Staatsverschuldung im Fall erneut steigender Inflation den Stand von 100 Billionen US$ schon früher als 2036 erreichen wird.

Man stelle sich nur eine große Anzahl von Bankenpleiten vor, die es garantiert geben wird, und zusätzlich noch große Ausfälle im Derivatemarkt, der ein Gesamtvolumen von 2 Billiarden US$ und mehr hat. Vor dem Hintergrund derart grässlicher Entwicklungen wäre es überraschend, wenn die US-Verschuldung die Marke von 100 Billionen US$ Mitte der 2030er Jahre nicht deutlich überschritten hätte!

AKTIENMARKTBLASE & FÜHRUNGSWECHSEL

Investoren und viele Analysten sind mit Blick auf den Aktienmarkt nach wie vor positiv gestimmt. Wie man weiß, werden die Märkte solange weiter steigen, bis alle Investoren, insbesondere die Kleinanleger, in den Markt gezogen wurden und die meisten Leerverkäufer ihre Positionen liquidiert haben.

Auf Grundlage unbegrenzter Schuldenschöpfung haben wir bislang einen bemerkenswerten Bullenmarkt erlebt. Niemand macht sich Sorgen darüber, dass es ganze sieben Aktientitel sind, die diese Manie erzeugen. Den meisten Investoren sind diese Aktien bekannt: Alphabet (Google), Amazon, Apple, Meta (Facebook), Microsoft, Nvidia und Tesla.

Diese „Grandiosen Sieben“ haben eine Marktkapitalisierung von zusammengenommen 13 Billionen US$. Das entspricht der Summe der BIP Deutschlands, Japans, Indiens und Großbritanniens! Nur die Wirtschaftsleistungen der USA und Chinas sind größer.

Wenn jene 7 Unternehmen größer sind als vier der größten Industriewirtschaften der Welt, dann ist es an der Zeit, die Managements dieser Länder zu feuern und vielleicht auszutauschen.

GATES, COOK & MUSK ÜBERNEHMEN DEUTSCHLAND, GROSSBRITANNIEN & FRANKREICH

Was wäre, wenn Deutschlands Kanzler Scholz Amazon führen würde? Oder Rishi Sunak aus Großbritannien Chef von Microsoft wäre? Wie lange bräuchten sie wohl, um diese Unternehmen zu zerstören? Nicht lange, denke ich. Sie würden rasch die Leistungen für Mitarbeiter verdoppeln und untragbare Schuldenstände anhäufen.

Deutschland und Großbritannien hingegen würden ganz bestimmt davon profitieren, wenn Bill Gates von Microsoft Deutschland und Tim Cook von Apple Großbritannien übernehmen würde. Selbstverständlich müssten sie diktatorische Machtbefugnisse haben, um die notwendigen drakonischen Maßnahmen auch ergreifen zu können. Denn nur so ließen sich Ineffizienzen beseitigen, Leistungen halbieren und die Steuern um mindestens 50 % senken.

Würden diese Entrepreneure auch nur einen winzigen Anteil der durch sie verbesserten Staatsfinanzen abschöpfen, würden sie sogar noch viel mehr Geld verdienen, als sie es heute schon tun.

Noch faszinierender wäre es, Elon Musk als Präsident von Frankreich zu sehen. Er würde mindestens 80 % der Staatsangestellten feuern, wobei er sogar die militanten französischen Gewerkschaften auf seiner Seite hätte. Er würde das Land wieder auf die Beine bringen.

Ein interessantes Gedankenexperiment, zu dem es natürlich nie kommen wird.

WARUM WARTEN ALLE AUF EIN NEUES GOLD-HOCH, UM ENDLICH ZU KAUFEN???

Seit fast 25 Jahren schwinge ich nun Reden, um Anleger über die Bedeutung der Vermögenssicherung zu informieren.

Trotzdem sind weiterhin nur 0,5 % der globalen Finanzwerte in Gold investiert. 1960 lag diese Zahl bei 5 % und 1980, als der Goldpreis bei 850 US$ sein Hoch markierte, waren es 2,7 %.

Seit einem Vierteljahrhundert steigt der Goldpreis; in den meisten westlichen Währungen ist er um das 7- bis 8-fache gestiegen, wohingegen er in schwachen Währungen, wie dem argentinischen Peso oder dem venezolanischen Bolivar, exponentiell stieg.

Obgleich Gold in diesem Jahrhundert besser abschnitt als die meisten anderen Anlageklassen, entspricht es nicht einmal 1 % der globalen Finanzwerte (Global Financial Assets). Beim derzeitigen Preis von 2.100 US$ liegt der Anteil von Gold an den globalen Finanzwerten bei 0,6 %.

WIR HABEN ABGEHOBEN!

Jetzt erlebt Gold also einen Durchbruch und nur ein Bruchteil der Anleger ist dabei.

Diese unangekündigte Entwicklung der Goldkurse hat buchstäblich alle Anleger abgehängt, wie man in dieser Tabelle sehen kann.

Die cleveren Käufer sind natürlich die Zentralbanken der BRICS-Staaten. Ihre Käufe werden fast komplett marktextern abgewickelt, weshalb sie auf kurze Sicht auch nur marginale Auswirkungen auf den Goldpreis haben.

Allerdings hat der „Squeeze“ jetzt begonnen, wie es der von mir sehr geschätzte Alasdair Macleod so treffend auf King World News sagte. Die Comex war nie für physische Auslieferungen gedacht, sondern ausschließlich für Barausgleich. Doch jetzt setzen sich Kontraktkäufer für physische Metallauslieferungen ein. Zudem haben wir im letzten Monat große Goldexporte von den USA in die Schweiz beobachtet. Diese bestehen entweder aus 400-Unzen-Barren der Comex oder verkauften / verliehenen staatlichen US-Barren, die an Schweizer Raffinerien geschickt werden, wo sie zu 1 kg-Barren für den Export an BRICS-Länder umgegossen werden. Diese Barren werden nie zurückkehren. Selbst wenn sie nur geliehen und nicht verkauft wurden.

Der eben beschriebene Prozess wird eines Tages zu einer Panik am Goldmarkt führen, weil es dort nicht annähernd so viel Gold gibt, um alle Papierforderungen zu bedienen.

Allen Goldinvestoren, die ihr physisches Gold nicht in einem sicheren Rechtsgebiet (NICHT in den USA) halten, empfehle ich deshalb, ihr Gold schnell in private Tresorlagereinrichtungen, vorzugsweise in der Schweiz oder Singapur, zu transferieren.

Also: KEIN ANTEILIGES GOLDEIGENTUM, KEINE GOLD-ETFs ODER -FONDS UND KEIN GOLD IN BANKEN!

Zumindest nicht, wenn sie sicher gehen möchten, dass Sie auf ihr Gold zugreifen können, sobald der „Gold-Squeeze“ beginnt.

GOLD STEHT GANZ KURZ VOR EINER GROSSEN BEWEGUNG

Nach dem gerade erst erfolgten Durchbruch ist Gold jetzt auf dem Weg zu viel, viel höheren Ständen.

Ich weise immer wieder darauf hin, dass Goldpreisprognosen im Grunde Quatsch sind.

Wie sinnvoll kann die Vorhersage eines Kursniveaus sein, wenn sich die Einheit, in der man Gold bemisst (USD, EUR, GBP etc.) kontinuierlich entwertet und Monat für Monat weniger wert ist?

Alles, was Anleger dabei wissen müssen: Im Laufe der Geschichte ist noch jede Währung auf NULL gefallen, ausnahmslos. Das meinte schon Voltaire im Jahr 1727.

Seit dem frühen 18. Jahrhundert wurden mehr als 500 Währungen ausgelöscht, die meisten von ihnen durch Hyperinflation.

Allein seit 1971 haben alle großen Währungen 97 % bis 99 % ihrer Kaufkraft, gemessen in Gold, verloren. In den kommenden fünf bis zehn Jahren werden sie auch die verbleibenden 1 % bis 3 % verlieren. Von unserem heutigen Standpunkt aus betrachtet, ist das dann ein 100%iger Verlust.

Gold wird aber nicht nur seine Kaufkraft halten, es wird wesentlich besser abschneiden. Das liegt am kommenden Zusammenbruch der Vermögenswertblasen – Aktien, Anleihen, Immobilien etc. Die Welt wird nicht in der Lage sein, den „Everything“-Kollaps abzuwenden, der erst schrittweise und dann auf einen Schlag kommt, wie ich in zwei Artikeln des Jahres 2023 geschrieben hatte.

JA, GOLD STEHT GANZ KURZ VOR EINER GROSSEN BEWEGUNG, WEIL:

  • die Welt weiterhin von Kriegen verwüstet wird.
  • die Inflation aufgrund wachsender Schulden und Defizite kräftig weitersteigen wird.
  • die Währung auf ihrem Weg zur NULL fortschreitet.
  • die Welt vor Aktien, Anleihen und dem US-Dollar flieht.
  • die BRICS-Staaten nicht aufhören werden, immer größere Mengen Gold zu kaufen.
  • die Zentralbanken immer größere Mengen Gold kaufen, um es, anstelle des US-Dollars, als Währungsreserve zu nutzen.
  • sich Investoren um jeden Preis auf Gold stürzen, um ihre Vermögen zu retten.

GOLD SO BILLIG WIE 1971 oder 2000

Aus dem untenstehenden Diagramm geht Folgendes hervor: Im Verhältnis zum Geldangebot war Gold Anfang 2020 – bei einem Preis von 1.700 US$ – noch so billig wie 1971, als es 35 US$ kostete und genauso billig wie im Jahr 2000, als Gold 300 US$ kostete.

Zu diesem Zeitpunkt haben wir keine aktuellen Daten, wir schätzen allerdings, dass die monetäre Basis wahrscheinlich mit dem Goldpreis Schritt gehalten hat, was nur bedeutet, dass das Niveau von 2024 dem von 2020 ähnelt.

Dementsprechend wiederhole ich mein Mantra:

Bitte springen Sie auf den Goldzug auf, solange sich Ihr Vermögen noch schützen lässt!

Die kommende, sprunghafte Zunahme der Goldnachfrage lässt sich nicht durch zusätzliches Gold ausgleichen, weil wir einfach nicht noch mehr als jene 3.000 Tonnen Gold pro Jahr abbauen können.

DER EINZIGE WEG, DEN KOMMENDEN GOLD-RAUSCH ZU BEDIENEN, IST DURCH DEUTLICH HÖHERE PREISE.

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Ende Dezember veröffentlichte ich einen Jahresendbericht über die Themen von 2023 und ihre Auswirkungen auf das kommende Jahr.

Ich wiederholte meine Behauptung, dass es die Schuldenmärkte und die Schuldenstände sind, die die zukünftigen Entwicklungen in den Bereichen US-Notenbankpolitik, Währungs- und Zinsmärkte und „Gold-Endgame“ recht absehbar vorzeichneten.

Klar ist auch: Wenn sich die Fakten ändern, ändern sich die Meinungen.

Allerdings verschlimmert sich die Faktenlage zusehends, was nur bedeutet, dass sich heute – nach Ablauf des ersten Monats des Jahres – meine Ende 2023 geäußerten Meinungen nur noch erhärtet haben.

Damals wie heute tendieren die überschuldeten USA zu politischen Entscheidungen, die die Währung des Landes schwächen, seine Mittelklasse verwunden und seine falschen Idole (und falschen Märkte) mit noch größerer Alternativlosigkeit belohnen.

Insbesondere einige Fakten jüngeren Datums (siehe unten) unterstützen meine ansonsten traurige Überzeugung, dass die US-amerikanische Wirtschaft (nicht zu verwechseln mit den notenbankgestützten Aktienmärkten) praktisch schon mit einem Bein im Grab steht und Zeit schindet.

Die jüngsten Verrücktheiten der CBO

Vor fast genau einem Jahr schüttelte ich meinen Kopf und rieb mir die Augen, als die Congressional Budget Office (ungefähr: parlamentarische Behörde für Haushaltsangelegenheiten der USA) für das 1. Quartal 2023 ein Bundeshaushaltsdefizit von atemberaubenden 422 Mrd. $ ankündigte.

Recht viel Kreditbedarf für eine so kurze Zeit….

Seltsamerweise störte mich das Anfang 2023, weil ich immer noch der eigenartigen Annahme war, dass Schulden, und somit Defizite, tatsächlich wichtig wären.

Heute, im Januar 2024, hat die CBO gerade ein Bundeshaushaltsdefizit von 509 Mrd. $ für das 1. Quartal 2024 angekündigt.

Leute: Auf’s Jahr hochgerechnet reden wir dabei unterm Strich von 2,2 Billionen US$!

Bitte: Lesen Sie den letzten Satz noch einmal.

Mal nachgerechnet: Washington minderbemittelt

In jenen 12 Monaten stieg das US-Steueraufkommen tatsächlich um 8 %, allerdings stiegen auch die Auslagen (also Ausgaben) um 12 %, was im Grunde nur die mathematische Form ist, um zu sagen, dass sich entweder 1.) Uncle Sam wie bekloppt verschuldet oder ich 2.)  bei so viel Unvernunft langsam den Verstand verliere.

Doch wie es scheint, bin ich nicht der einzige, der laut ausspricht, was man sich in Washington nicht gegenseitig eingesteht, nämlich: Die USA stecken jetzt in einer Schuldenspirale fest – offensichtlich ungebremst.

Uncle Sams peinlicher Kneipendeckel der Schulden füllt sich aktuell deutlich schneller als sein BIP, womit sich auch das Defizit-BIP-Verhältnis in Richtung 8 % und höher verschiebt. Wir haben also nie dagewesene Verhältnisse, abgesehen von der GFK des Jahres 2008 und der „COVID“-Krise (d.h. versteckte Anleihekrise) des Jahres 2020.

Von der Schuldenspirale zu Super-QE

Wenn mich meine jüngste Erinnerung nicht trügt, folgten auf diese peinlichen Jahre (und Verhältnisse) exorbitante quantitative Lockerungen, begleitet von der kontinuierlich weitergesponnenen Fantasie, dass sich jedes Schuldenproblem durch billionenfach aus dem Nichts herbeigeklickte Fiat-Dollars lösen ließe.

Und auch dieses Mal wird es wahrscheinlich nicht anders kommen, wie ich und andere, so auch Luke Gromen, Woche für Woche und Monat für Monat anmahnen.

Solche Warnungen, deren Eintreten NIEMAND passgenau prognostizieren kann, sind nicht bloße „Meinungen“ und kommen ganz ohne Kristallkugel oder sensationsheischendes Rätselraten aus.

Man benötigt dafür nur einen Taschenrechner und ein grundlegendes Geschichtsverständnis.

Simple Rechenaufgaben

Zum Thema grundlegende Rechenaufgaben: Eigene Meinungen kann man haben, eigene Fakten aber nicht; und die Fakten (also die Mathematik) sagen uns, dass die Kosten des Schuldendienstes unter den aktuellen Bedingungen 16 % der Steuereinnahmen des Bundes ausmachen.

Auch hier wieder: Bitte lesen Sie den letzten Satz erneut. Er ist wichtig, weil…. weil Schulden Nationen zerstören.

Und auch hier stehe ich nicht allein mit dieser nüchternen Betrachtungsweise.

Selbst Aley Harfouche, früherer Goldman-Sach-Chef der Handelsabteilung für den Euroblock, warnte, dass derart entsetzliche Verschuldungskennzahlen sowohl „furchtbare“ als auch „lähmende“ Auswirkungen auf die Schuldenbelastbarkeit der US-Ökonomie hätten.

Und das bedeutet: Wir alle (müssten) wissen, was als Nächstes kommt.

Muster des Blödsinns

Auch 2024 beobachten wir ein Muster, das wir schon aus 2008 und 2020 kennen, nämlich den unweigerlichen Übergang von Zinserhöhungen und Pausen zu Zinssatzsenkungen – und einen unweigerlichen Übergang von quantitativen Straffungen (QT) zu quantitativen Lockerungen (QE).

Warum unweigerlich?

Weil Blödsinn gepaart mit einem Machtwillen, der Nietzsche vor Scham erröten ließe, das Charakteristikum aller mathematikunkundigen aber ego-versierten politischen Entscheidungsträger ist, die Wiederwahlen oder den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften (Fiktion?) anstreben.

Folglich werden politische Entscheidungsträger, insbesondere in einem Wahljahr, keine Ausgaben kürzen; sie werden diese erhöhen, um manipulativ an das pawlowsche Wahlmuster der leichtgläubigen Massen zu appellieren, das sich mit übermäßigen politischen Versprechen, jedoch grotesk unterdurchschnittlichen Ergebnissen über die Generationen hinweg herausgebildet hat.

Diese politische Unfähigkeit zur Ausgabenkürzung macht eine US-Schuldenspirale (und somit exorbitantes QE) so vorhersehbar wie einen Sieg der NY Yankees über mein Baseball-Team aus High-School-Zeiten.

Lieber kürzt Washington Zinsen als Ausgaben

Und weil die Kinder aus Washington, die unser Land kaputtwirtschaften, keine Ausgaben kürzen werden, bleiben ihnen nur noch die Zinssätze, die sie kürzen können (und werden).

Warum?

Weil: Mit Zinssenkungen wäre Uncle Sams Schuldtiteldruck (UST) gemindert und auch die Umschuldungsnöte mitschuldiger S&P-Zombies (die 2024 schreckliche 740 Mrd. $ prolongieren müssen) wären gelindert.

Otto-Normalverbraucher wieder angeschi$$en

Nicht vergessen: Die Federal Reserve dient den TBTF-Banken (too big to fail) und den Börsen, nicht den Bürgern und deren Wirklichkeiten.

Zinssenkungen + QE = ein weiter entwerteter USD und steigende Inflation (mit einer deflationären Rezession in der Mitte).

Das heißt, Otto-Normal-Wähler werden die dunklere Seite des tatsächlichen Mandates Washingtons zu spüren bekommen, das da lautet: Die eigenen Är$che retten und dabei Wall Street am Beatmungsgerät durchbringen.

Die Massen werden unterdessen Schmerzen spüren, ohne wirklich zu wissen, woher diese kommen, weil die Medien, MMT-Hausierer und politische Ken und Barbies ihnen erzählen, dass Defizite nichts machen.

Defizite machen nichts?

Es geht noch schlimmer: Einige Menschen sitzen in den Suiten privater Vermögensmanagementfirmen und erinnern ihre Kunden daran, dass Japan (siehe unten) viel schlimmer verschuldet sei als Uncle Sam; und wenn Japan sich durchwursteln könne, so hätten die USA gleich gar nichts zu befürchten.

Doch wie ich jüngst vor den Besuchern der Vancouver Resource Investment Conference erklärte, hat Japan keine Zwillingsdefizite, keinen negativen Netto-Auslandsvermögensstatus von 65 % und auch keinen extern finanzierten Anleihemarkt.

Kurzum: Japan ist nicht Amerika. Und selbst wenn, dann wäre das kein Grund zu prahlen…

Dem Tod von der Schippe springen: Mehrausgaben

Wie Luke Gromen bin ich der nüchternen und mathematisch fundierten Ansicht, dass die USA ihre Sozialleistungen und Verteidigungsausgaben um 40 % kürzen müssten [undenkbar in einem Wahljahr und bei nahezu weltweit geschürter (USA?) Kriegsstimmung], doch derartige Austeritätspläne sind in etwa so wahrscheinlich, wie im US-Kongress auf einen ehrlichen Mann zu treffen…

Mangels solcher notwendigen Einschnitte und solider Haushaltsaufrichtigkeit werden die politischen Entscheidungsträger dem Tod ein weiteres Jahr von der Schippe springen dank billiardenhoher Defizitstände; die Rechnung dafür wird an die heutigen wie zukünftigen Generation weitergereicht, während die Verschuldung durch mehr entwertetes Geld in Ihren Taschen weginflationiert wird.

Ein Überraschung ist das nicht, das hatte ich schon erwähnt. Es war tatsächlich von Anfang an der Plan, trotz aller Versuche Powells, das Gegenteil vorzutäuschen.

Nicht verkomplizieren! Powell wird Kehrtwende machen

Schuldner, und dazu zählt auch Uncle Sam, brauchen Inflation, und sie brauchen eine Währung, die sich entwertet.

Sie brauchen auch negative Realzinsen, wobei die Inflation über der Rendite 10-jähriger Staatsanleihen liegt.

Selbstredend unternahm Powell den Versuch, den Realzins auf positive 2 % zu drücken – angeblich, um die „Inflation zu bekämpfen“; doch wie schon 2018-19 machte er dabei so gut wie alles kaputt, außer den USD.

Eigentlich machte Powell bloß Folgendes: Er erhöhte die Zinsen und dünnte die Notenbankbilanz aus, um (überhaupt) etwas kürzen und mästen (Fed-Bilanz) zu können, sobald die Rezession, die durch seine „ausgedehnte Hochzinspolitik“ erst in Gang gebracht (und dann geleugnet) wurde, sich unmöglich weiter ignorieren ließ.

Oder schroffer formuliert: Seine jüngsten QT-Maßnahmen waren eine geplante Vorstufe von weiteren QE-Maßnahmen; seine Zinssatzerhöhungen waren eine geplante Vorstufe von weiteren Zinssenkungen.

Nicht verkomplizieren! Die Zukunft bringt Währungsentwertung

Auch 2024, und lange bevor das „2 %-Ziel“ erreicht ist, wird Powell erneut das Hochzinshandtuch werfen, einfach weil sich Uncle Sam diese nicht leisten kann.

Oder einfacher (und wiederholt) formuliert: Der „Krieg gegen die Inflation“, die er die letzten 2 Jahre über kämpfte, wird letztendlich (und ironischerweise) mit höherer Inflation enden.

Ahhh, diese Ironien. Oder besser noch: „Dieses entsetzliche Grauen …“

Historische Bestätigung erhält dieses Muster durch einen an Schulden gescheiterten Staat nach dem anderen.

Tatsächlich, und grundsätzlich, sind es immer die Währungen, die zur Rettung eines ruinierten Regimes geopfert werden. Und, liebe Leute, unser Regime ist ganz objektiv ruiniert.

Und deshalb: Wer die Mathematik (wie oben) und die Geschichte von gestern kennt, kann mühelos die Vorbereitungen für morgen treffen.

Geplante Zinssenkungen (und der Duft frischer synthetischer Liquidität) kann und (hat) die aufgeblähten Risikoanlagen schon steigen lassen, weil die inhärente Kaufkraft der Währung schwächer wird.

Nicht verkomplizieren: Natürliches Gold vs. Unnatürlicher Dollar

Das heißt schlicht und einfach nur Folgendes: Obwohl Gold nie kerzengerade vorwärts marschiert, wird es höhere Hochs und tiefere Tiefs markieren, weil sich Papierwährungen wie der USD immer weiter entwerten werden.

Und all das nur weil die Ausgabe unbeliebter staatlicher Anleihen nur immer steigt und steigt, wie die frischen Daten der CBO für das erste Quartal jetzt faktisch klarstellen.

Bald werden der US-Notenbank auch die Tricks mit dem Treasury General Account (Yellens Spiel) und den Reverse-Repo-Märkten ausgehen – Orte, an denen Scheinliquidität für jene überreichlichen angebotenen und spärlich nachgefragten UST-Anleihen generiert wird.

Und das bedeutet, dass Powell wieder einmal die Gelddrucker im Fed-Hauptquartier anwerfen wird, um eben diese Schuldscheine „aufzukaufen“.

Ein Glück, dass Powell in Washington keine Maschine hat, die physisches Gold erzeugt, was nämlich nur heißt, dass dieses natürliche Edelmetall mit unendlicher Laufzeit, aber endlichem Angebot steigen wird, während US-Staatsanleihen – unnatürliche Assets mit begrenzter Laufzeit, aber unendlichem Angebot – immer weiter sinken werden.

So simpel ist das.

Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

Seit dem ersten Tag der absehbar desaströsen, politisch kurzsichtigen und insgesamt irrsinnigen Entscheidung, die Weltreservewährung als Waffe gegen große Mächte wie Russland in Stellung zu bringen, warnen wir davor, dass der USD damit einen historischen Wendepunkt erreichte, der seinen langsamen Niedergang und eine zunehmende Entdollarisierung markiert.

Wir hatten zudem warnend angemerkt, dass es sich hierbei um einen schrittweisen Prozess handeln wird und nicht um eine Blitzmeldung – eher vergleichbar mit dem langsamen Absterben der Kaufkraft des US-Dollars im Nachgang der Goldstandardaussetzung durch Nixon 1971.

Doch wie wir im Verlauf des Artikels feststellen werden, findet dieser wechselhafte Prozess noch schneller statt, als wir es uns hätten vorstellen können. All das verheißt viel Gutes für’s physische Gold und nicht so viel Gutes für den USD.

Schlechte Akteure, schlechte Entscheidungen & vorhersagbare Muster

Egal, was die medial verirrte Welt von Putin denken mag, die Waffenfähigmachung des USD war ein vorhersehbares Desaster, dessen Tragweite von den schlimmsten und beschränktesten politischen Akteuren Washingtons selbstredend nie ganz begriffen wurde.

Grund dafür ist, dass die sichtbarer werdenden Fäden der staatsführenden Biden-Marionette von protzigen, aber mathematikunkundigen Neocons gezogen wurden, die für das Pentagon Politik machen.

Kurzum: Der dunkle Staat (dark state), vor dem Mike Lofgren warnte, ist nicht nur dunkel, sondern auch gefährlich dümmlich.

Diese politischen Opportunisten haben vergessen, dass militärische Macht nicht so schlau ist wie Finanzstärke. Und aus diesem Grund führen bankrotte (aber auch zunehmend zentralisierte) Staatsapparate ihre Länder unweigerlich in den permanenten Ruin, dem Kriegszyklen und währungszerstörende Inflation vorausgehen.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Ganz ohne ökonomische Ausbildung erkannte Ernest Hemingway, der zwei Weltkriege miterlebte, dieses Muster sehr deutlich:

„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand; beide bringen dauerhaft Ruin. Aber beide sind Zufluchtsort für politische wie ökonomische Opportunisten.“ / Ernest Hemingway

Auch „Bidens“ Sanktionen hatten für uns etwas ganz besonders Komisches, denn schon 2015 hatte sein ehemaliger Boss noch ganz klar verstanden, welche Gefahren für den US-Dollar von einer solchen Politik ausgehen:

Wir können nicht jeder großen Macht der Welt die eigene Außen-, Wirtschafts- und Energiepolitik diktieren. Allein der Versuch würde dazu führen, dass wir beispielsweise einige der größten Banken der Welt sanktionieren müssten. Wir würden dann Länder wie China vom amerikanischen Finanzsystem abschneiden müssen.

Da diese Länder auch noch wichtige Käufer unserer Schulden sind, würden solche Schritte schwere Störungen unserer eigenen Wirtschaft erzeugen und im Übrigen auch internationale Fragen zur Funktion des Dollars als Weltreservewährung aufwerfen.

US-Präsident Obama, 2015

Die kurzsichtigen (d.h. manifest dummen) Sanktionen gegen Putin haben Russland und China ganz einfach (und absehbar) näher zusammengebracht, während die erweiterten BRICS-Staaten anfingen, Gold gegen Öl zu „arbitragieren“.

Oder schroffer formuliert: Washingtons Plan, den Rubel zu schwächen, half nur dabei, den USD einer historischen Gefahr auszusetzen.

Ist der Petrodollar-Strohhalm geknickt?

In den Jahren 2022 und 2023 hatte wir immer wieder vor dem schwindenden Respekt Saudi-Arabiens gegenüber den USA unter „Führung“ Bidens gewarnt und insbesondere vor der wachsenden Unbeliebtheit von US-Staatsanleihen sowie der Waffenfähigmachung des USD.

Auch vor einem langsamen, schrittweise verlaufenden und dennoch – unausweichlichen – Niedergang des ach-so bedeutenden Petrodollars hatten wir natürlich explizit gewarnt. Er ist ein ganz entscheidender „Strohhalm“, der es erlaubt, im Rahmen der Milchshake-Theorie weiterhin zuversichtlich auf die globale USD-Nachfrage zu blicken.

Doch wie die Fakten immer deutlicher nahelegen, saugt dieser „Strohhalm“ nicht mehr richtig US-Dollars an, welche in vielen Teilen der Welt heute schon als… Scheiß-Dollars … gelten.

Drei Tage nach Weihnachten gestand das Wall Street Journal dann ein, was der Chef von JP Morgans globaler Rohstoffstrategieabteilung schon seit 2015 auf dem Schirm hat – nämlich, dass ca. 20 % des im Jahr 2023 gekauften und verkauften Öls in USD-fremden Währungen abgewickelt wurden.

Autsch.

Dieser Dollar-Strohhalm scheint wohl seine Saugkraft zu verlieren, oder?

Aktuell liegt der Grund dafür bei zwei Nationen, die sich nur zu gut mit amerikanischen Sanktionen auskennen – Iran und Russland. Zufällig verfügen beide Staaten gerade über viel Öl und bedienen kaufwillige Staaten wie China und Indien verstärkt mit Ölverkäufen in Alternativwährungen.

Übrigens: All das ist SEHR gut für Gold

Man kann zum Beispiel Folgendes machen: Man verkauft in London Öl für Gold, anschließend transferiert man dieses Gold zu einem Yuan-Handelsknotenpunkt, wo es in CNY konvertiert wird; dann benutzt man diese CNY, um damit Öl in einer USD-fremden Währung zu kaufen.

Oder einfacher formuliert: Gold wird nach und nach zum Delta im Ölhandel der erweiterten BRICS-Staaten, welcher einst völlig vom USD beherrscht wurde. Und das heißt nichts anderes, als dass der bislang in New York und London kontrollierte Goldpreis bald zu seinen fundamentalen Kursfaktoren zurückfinden wird, anstatt dem außerbörslichem Preisfixing (OTC price fixing) zu unterliegen.

Da der Goldhandel an der Shanghaier Börse immer höhere Dynamik (und Aufpreise) entwickelt, wird der 200-Tage-Durchschnitt des Goldpreises in USD wohl auch schritthalten müssen mit dem 200-Tage-Durchschnitt in CNY…

Auch hier gilt: All das war absehbar, doch erst jetzt machen diese Zahlen Schlagzeilen.

Wie schlimm kann es für den USD noch kommen?

Sieht man, wie schnell und wie prozentual umfangreich der Ölhandel jenseits des USD stattfindet, stellt sich natürlich gleich die nächste Frage: Wie schlimm kann es für den USD noch kommen?

Die kurze Antwort lautet: Noch viel schlimmer.

Iran und Russland fahren beispielsweise ganz offen einen harten Kurs. Doch was passiert, sollte sich Saudi-Arabien – heute offizielles BRICS-Mitglied (und nicht abgeneigt, die Ghettofaust mit Biden zu machen und Xi per Handschlag zu begrüßen) – dafür entscheiden, in den kommenden Jahren eher den Osten als den Westen in den Blick zu nehmen?

Saudi-Arabiens zunehmend offene Beziehungen zur Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und zur neuen BRICS-Entwicklungsbank legen nah, dass der saudische Kronprinz – anders als frühere Nationen, die versucht hatten, Öl in USD-fremden Währungen zu verkaufen (man denke an den Irak und Libyen) – weniger besorgt ist, dass er ein ähnlich zufälliges Schicksal wie Saddam Hussein oder Muammar al-Gaddafi erleiden wird…

Wir hatten häufig vor Folgendem gewarnt: Sobald die USA den USD zur potentiellen Waffe machen, führt kein Weg mehr zurück. Keine Nation, sei sie den USA freundlich oder eben nicht ganz so freundlich gesonnen, kann einer nicht-neutralen Reservewährung noch im gleichen Maße trauen, wie dies früher möglich war.

Dank Leuten wie Nixon und heute Biden sind wir heute gaaaaaaaaaaanz weit vom Bretton-Woods-Dollar entfernt…

Einfach formuliert, heißt das: Zerstörtes Vertrauen macht den einst tolerierten USD jetzt weniger tolerierbar. Und so, wie man gerufene Geister nicht mehr los wird, wird auch dem USD nie wieder vollstes Vertrauen entgegengebracht werden. Und das heißt: Der Dollar wird nie wieder der alte sein.

Und die Dollar-Koppelung der VAE und Saudi-Arabiens?

Die Verteidiger des Petrodollars (und somit der Milchshake-Theorie) werden zurecht darauf aufmerksam machen, dass sowohl der Saudi-Riyal als auch der Dirham der Vereinigten Arabischen Emirate an den US-Dollar gekoppelt sind, was ebenfalls nahelegen könnte, dass diese beiden Mega-Öl-Mächte durchaus ein Interesse daran haben, dass der USD eine stärkere und nicht schwächere Rolle in ihren unverzichtbaren Ölmärkten spielt.

Zudem muss eingeräumt werden, dass auch die russischen Ölunternehmen auf schwerere Liquiditätsprobleme mit indischen Rupien und chinesischen Yuan stoßen, welche nicht annähernd so liquide sind wie der USD, der trotz schwacher Beine und Rückenproblemen nach wie vor das beste Pferd im Währungsschlachthof ist.

An diesen Argumenten ist viel dran, ziemlich viel sogar.

Aus diesem Grund bleiben wir auch weiterhin von der Überlegenheit des USD überzeugt, die – wie schon seine Kaufkraft nach 1971 – eher einen Tod auf Raten sterben wird, anstatt urplötzlich zu verschwinden.

Also ja, der Riyal und auch der Dirham sind an den USD gekoppelt, doch wie Luke Gromen kürzlich feststellte, gilt das eben nur „[…] gerade jetzt“.

Gromen bringt folgendes stringente Argument: Die meisten Investoren würden unterschätzen, dass den VAE und Saudi-Arabien ebenfalls die Möglichkeit bliebe, sich vom schwächelnden USD zu entkoppeln, um dann „die eigene Energie an Gold [zu koppeln], während die Währungen [dieser Länder] gegenüber dem USD AUFWERTEN würden.“

Brent Johnson, der zugunsten eines erstarkenden USD argumentiert, würde eine solche Argumentation anfechten, indem er uns wieder vor Augen führt, dass die OPEC schon 1975 den Bruch mit dem USD in Erwägung gezogen hatte, wozu es aber nie kam.

Wie Gromen würde auch ich dagegenhalten und sagen, dass wir heute nicht mehr im Jahr 1975 leben (oder in Kansas).

Es hat sich inzwischen viel verändert – so bspw. das entstandene Misstrauen gegenüber dem USD im Fahrwasser der Sanktionen, der Aufstieg der erweiterten BRICS-Staaten, das zuvor erwähnte Ölvolumen, das nicht in USD gehandelt wird aber auch der seit einigen Jahren klar ersichtliche Niedergang der Geld- und Außenpolitik der USA.

Und wie Gromen würde auch ich die Leser an Folgendes erinnern: Allein schon Andeutungen, dass die OPEC-Staaten 1975 den Bruch mit der Dollar-Bindung in Erwägung zogen, führte dazu, dass der Goldpreis in weniger als fünf Jahren um das 5-fache stieg.

Das erklärt wohl auch, warum die Federal Reserve in dieser Phase die Zinssätze von 5,25 % auf über 18 % erhöhte: Sie wollte den USD attraktiver für die OPEC machen.

SCHWARZES Gold stößt auf Echtes Gold = Ein GREENBACK im MINUS

Aktuell zieht die Staatsverschuldung der USA schnurstracks an der 34 Bill. US$-Marke vorbei! Die Federal Reserve ist also, angesichts der heutigen Dimensionen, gar nicht mehr in der Lage, ein solches Verschuldungsproblem mithilfe von Zinserhöhungskosmetik zu beschönigen. Und das heißt nur: Anders als Volcker in den späten 1970er Jahren ist Powell – Zentralbankchef des Jahres 2024 – gar nicht fähig, den USD attraktiver für die OPEC zu machen.

Oder noch einfacher formuliert: Wie die gehandicapte US-Notenbank verliert auch der US-Dollar an Glaubwürdigkeit und an weiteren Optionen.

Und auch das ist wieder gut für Gold

Die Folgewirkungen und Dominoeffekte eines waffenfähig gemachten „Greenback“ sind in der Tat außergewöhnlich, denn zum ersten Mal seit Nixons Ausstieg aus dem Goldstandard steigt Gold in den Rang einer Ölwährung auf..

Und in Anbetracht der Kluft zwischen laufender USD-Ölproduktion (massiv) einerseits und laufender USD-Goldproduktion (winzig) andererseits, ist auch das Potenzial für eine historisch signifikante Gold-Neubewertungen so stark (und absehbar) wie die gute alte Lehre von Angebot & Nachfrage.

Wenn ein goldenes Asset mit unbegrenzter Laufzeit, aber begrenztem Angebot auf eine steil steigende Nachfrage trifft, dann geht der Preis dieses Assets schließlich durch die Decke.

Wenn hingegen ein unbeliebtes Asset mit begrenzter Laufzeit, jedoch unbegrenztem Angebot – wie eben US-Staatsanleihen – auf eine einbrechende Nachfrage trifft, dann sinkt dieses Asset bis zum Meeresgrund…

Seien Sie sich niedriger Zinsen und besiegter Inflation nicht zu sicher …

Trotz der jüngsten und krampfhaften Versuche des Federal Open Market Committee, sinkende Zinsen einzuplanen und gleichzeitig den Sieg über die Inflation zu erklären (nachdem mittels steigender Zinsen inoffiziell eine deflationäre Rezession eingeleitet wurde), prognostizieren wir längerfristig ein Szenario mit sinkenden US-Staatsanleihekursen und folglich steigenden Renditen – d.h. auch steigenden Zinsen.

Diese Art von Zinssteigerungen, die am Anleihemarkt bestimmt (und nicht von der Federal Reserve festgesetzt) werden, stehen in schwerem Konflikt mit den Prognosen der Rechnungsbehörde des US-Kongresses (CBD), der für die kommenden 10 Jahre eine Neuemission von US-Staatsanleihen im Umfang von 20 Billionen US$ vorsieht.

Hier braut sich der perfekte Sturm zusammen – eine wachsende Schuldenemission trifft auf gestiegene Zinssätze und somit steigende Kosten, die nur dann bezahlbar bleiben, wenn die US-Notenbank zusätzliche USD-Billionen aus dem Nichts schöpft, um Uncle Sams Kneipendeckel zu finanzieren.

Eines leuchtet ein: Derartige Liquidität, die natürlich wieder synthetisch ist (sprich: exorbitantes QE), fördert die Entwertung des ohnehin schon entwerteten USD, anstatt sie zu bremsen (was sehr gut für Gold ist…). Und damit wäre auch gezeigt, dass Hemingway mit seinen schon erwähnten Vorhersagen den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften viel eher verdient hätte als Bernanke.

Hach, an Ironien mangelt es jedenfalls nicht…

Bernankes Arbeit über die Lösung von Schuldenkrisen durch mehr Schulden verdient eher einen Preis für Fiktion als für Mathematik; doch wie man oben sieht, war es Papa Hemingway – der Literat –, der Geschichte und Mathematik viel besser verstand als dieser zu Unrecht vergötterte Zentralbanker…

Alle Zeichen stehen auf Gold

2023 haben wir erlebt, wie Gold Rekordhochs in allen Währungen (auch in US$) markierte, obgleich das Jahr von einem relativ starken US-Dollar, positiven Realzinsen und kräftig steigenden Leitzinsen geprägt war – also Faktoren, die sich traditionell negativ auf den US$-Preis von Gold auswirken.

Diese Loslösung von den traditionellen Kennzahlen beruht darauf, dass sich auch die USA von solider Geld- und Außenpolitik losgelöst haben. Das hat unter anderem dazu geführt, dass USD, UST und die US-Regierung heute den Eindruck machen, als stammten sie von Rentier Rudolphs Insel der Nichtsnutz-Spielzeuge und nicht aus einem vertrauenswürdigen Reservewährungsland.

Gold wird weiterhin von diesen traditionellen Parametern abweichen, weil seine Funktion als Nettoverrechnungsmittel im BRICS-internen Handel dazu führt, dass die Problematik positiver bzw. negativer US-Realzinsen an Relevanz verliert – in einer Welt, die sich abwendet von den USA und ihrer kaputten / mit Argwohn betrachteten Währung.

Diese harten Fakten werden – zusammen mit den neuen Mega-QE-Maßnahmen, die zur Monetisierung der geplanten, massiven Staatsanleihenemissionen nötig sind – dafür sorgen, dass der US-Dollar zur Stützung der US-Staatsanleihemärkte weiter entwertet wird.

Ludwig von Mises, Ernest Hemingway und David Hume verstanden die Philosophie der Schulden lange bevor der erste Zentralbanker erzeugt wurde. Ihre Warnung lautete: Alle überschuldeten und scheiternden Nationen opfern ihre Währungen, um die eigenen ruinierten „Systeme“ zu retten.

Damit hatten und haben sie recht.

Um es in ungeschönter, aber mathematisch wie geschichtlich bestätigter Form zu sagen: Die in US$ ermittelten Goldpreise werden auch weiterhin deutlich steigen – und zwar aus folgendem einfachem Grund: Trotz seines mächtigen Reservestatus wird der USD nicht aufhören, sich effektiv weiter zu entwerten.

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