Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Wie sagte doch der französische Dichter Arthur Rimbaud:
„Nichts ist wahr.“
Hmmm.
Spektakulär, oder?
Die tieferen Nuancen solcher poetischen Sätze aufzuschlüsseln ist fast so schwer, wie die Bedeutung zahlreicher politischer Phrasen (also auch Zentralbankerbotschaften) zu entschlüsseln.
Realität inmitten einer Fantasiewelt: Putin spricht
Nicht alles ist Lüge, natürlich nicht. Doch angesichts der inzwischen diskreditierten Traditionsmedien und stets wachsender Ergüsse aus Fehl-, Falsch- und Desinformationen muss man heute schon pfundweise Fantasie selektiv durchsieben, um eine Unze Wahrheit zu gewinnen.
So laden auch die jüngsten Nachrichten rund um das Carlson Tucker / Putin-Interview zu leidenschaftlichen Reaktionen, Kommentaren und Parteilichkeiten ein, immer abhängig davon, ob man Putin als Hitler 2.0 betrachtet oder als pragmatischen Realpolitiker, Selenskyje als George-Washington-Wiedergänger oder als Mime mit Regieanweisungen – oder ob man in Tucker Carlson ein mediales Leichtgewicht sieht oder einen grundbescheidenen Wahrheitssuchenden.
Nichts von dem, was wir hier sagen, wird diese persönlichen Befangenheiten ändern, die ganz oben auf der Kloake politisierter und kampffähiger Tricks und Botschaften treiben, die uns z.B. vom US-Justizministerium oder dem Wall Street Journal, dem FOMC oder der New York Times erreichen.
Immer schön bei der Mathematik bleiben
Deshalb sind Mathematik und sachbezogene Daten die deutlich sichereren Leuchttürme im heutigen finanz- und geopolitischen Nebel – viel besser als beispielsweise Prompter-Nutzer, Sell-Side-Banker und machtbezogene Politiker.
Halten wir es also mit der Mathematik und den Fakten und schauen wir (und auch Sie) selbst.
Wird Putin jetzt frech?
Gerade erst wunderte sich Putin laut darüber, warum die USA Milliarden US$ für einen vermeidbaren Krieg ausgeben und ihren ukrainischen Satellitenstaat Schutz bieten, während das eigene Land in einer Staatsschuld von mehr als 33 (eigentlich 34) Billionen US$ ertrinkt, an der Südgrenze mit einem klaren Immigrationsdesaster zu kämpfen hat und unter nicht zu leugnenden Anzeichen für Entdollarisierung leidet, während sich China und Russland, zusammen mit jeder Menge BRICS-Staaten, schrittweise vom Greenback entfernen.
Darüber hinaus machte er ein paar listige und potentiell prophetische Beobachtungen zum langsamen Niedergang des Petrodollars – etwas, das bei uns schon häufig Thema war.
War das nur Desinformation? Prorussische Propaganda – also wieder einseitiges Lügen?
Das können Sie selbst entscheiden.
Immerhin ist Putin kein Engel, dumm ist er aber auch nicht. Und was bestimmte mathematische Fakten angeht, so bringt er einige Punkte, die durchaus beachtenswert scheinen…
Schulden zählen
Beim Thema US-Staatsverschuldung (heute bei über 120 % des US-BIP) warnen wir, und viele andere, seit Jahren davor, dass diese Schulden nicht nur eine nationale Peinlichkeit (und volkswirtschaftliche Sünde) sind; jene abstrakten Schuldenbillionen sind zugleich auch mathematische Abschreckungsmittel für echtes (und nicht schuldenbasiertes) „Wachstum“.
Immerhin ist schuldenbasiertes „Wachstum“ kein richtiges Wachstum, sondern noch mehr Verschuldung – ganz so, als würde man jungen Verbindungsstudenten permanent die Kreditkarte für semesterlanges Durchfeiern aushändigen und die Folgerechnungen bis zum Studienabschluss ignorieren…
Wir hatten zudem daran erinnert, dass der Krieg gegen die Inflation, die Powell bekanntlich als „vorübergehend“ eingestuft hatte, längst noch nicht vorbei ist und die schwersten Kriegsverwundungen (d.h. Inflationsnöte) noch anstehen.
In deutlicheren Worten: Powell braucht Inflation und einen abwertenden Dollar (mittels unausweichlicher Zinssenkungen und neuer Mausklick-Billionen, sprich: exorbitantes QE), um nicht nur Uncle Sams peinliche wie steigende Staatsverschuldung zu finanzieren (und wegzuinflationieren), sondern auch, um mit den billionenschweren ungedeckten Verbindlichkeiten des Staates fertig zu werden.
Gefangen in diesem Schuldensog, steckt die US-Notenbank – und somit die US-Wirtschaft und der Dollar – jetzt ganz klar in der Klemme. Und ganz gleich, was man von Putin halten mag, er weiß genau, dass es so ist.
Powells „Hochzinsphase“ wirkte seit 2022 in der Tat desinflationär; sie stärkte allerdings auch den US$ und verursachte Anleihepreisstürze und Renditen, die einfach zu hoch (und zu teuer) sind für ausländische Halter von US$-Krediten (mit einem Gesamtvolumen von mehr als 13 Bill. US $), die an das steigende US-Zinsniveau gekoppelt sind.
Im Ausland sah man sich also gezwungen, große Teile der US-Staatsanleihebestände (von 7,6 Bill. US $) abzustoßen, um an die liquiden Mittel (d.h. US$) zu kommen, die zur Finanzierung ihrer in US$-denominierten Schulden nötig sind.
Im Endergebnis verhielt sich der Anleihemarkt zunehmend ungeordnet, als der US$ und die Renditen stiegen, während die Anleihepreise purzelten. Somit vertieften sich auch die US-Defizite (fiskalische Dominanz), kleine Unternehmen gerieten weiter unter Druck, Uncle Sams Zinskosten stiegen, die Banken fuhren die Kreditvergabe weiter zurück und die Schuldscheinemission der Vereinigten Staaten von A. wuchs weiter an.
Das große Problem ist nur…
Doch jetzt kommt das eigentliche Problem – und es ist ein GROSSES PROBLEM: Niemand möchte diese Schuldscheine. (Man bevorzugt Gold).
Das Vertrauen in US-amerikanische Schulden ist einfach nicht mehr das, was es einmal war. Und der Glaube an den waffenfähig gemachten US$ lässt nach (wovor wir seit 2022 warnen) – langsam zwar, aber eben auch sicher.
Das wussten kürzlich auch Jay Martin, Andy Schechtman, Grant Williams und ich. Auch die Zentralbanken wissen das. Und, wen überrascht es, selbst der schlaue und gehasste / geliebte Putin weiß es…
Wenn Uncle Sam also keinen Schuldenausfall (der nicht kommt) oder eine gescheiterte US-Staatsanleiheauktion (die auch nicht kommt) möchte, bleibt ihm unterm Strich (abgesehen von einem Bretton Woods 2.0) nur noch eine realistische Option, um sich die benötigte Dollar-Liquidität zu besorgen: erstens über die Repo-Märkte und das Treasury General Account (wie schon im Sept. 2019 und 2022 bzw. im März / Okt. 2023) und letztlich durch exorbitantes QE (wie schon im März 2020).
Und zur Frage: Wann bricht dieser Ast, wann kommt dieses „Super-QE“ zum Tragen? (Und wann fällt der US$ und wann rast die Inflation durch’s Land?) Bitte fragen Sie mich nicht nach einem Datum! NIEMAND kennt es – und doch wird es kommen. Und dann geht es schneller, als selbst Putin denkt…
Geht es für Investoren ans Eingemachte?
Also: Was haben denn all diese Schulden, Anleihen, Währungen, Notenbankdysfunktionen für SIE, die Märkte und Ihr Fiat-Geld zu bedeuten?
Naja, verdammt viel!
Das Leiden der Realwirtschaft ist, wie ich schon häufig gezeigt und erklärt habe, so schrill und klar wie Oliver Anthonys Gitarrenauftritte.
Einfach gesagt – die Mittelklasse ist schon jetzt am Arsch.
Aktien, Gold, BTC und Anleihen
Stellenkürzungen werden objektiv häufiger erwogen, was ironischerweise den Gewinnen der Unternehmen mit geringeren Betriebskosten zu Gute kommt, weil … nun ja … weil dann weniger Angestellte bezahlt werden…
Die Zahl der US-Amerikaner mit Vollzeitbeschäftigung ist in den letzten 3 Monaten um 1,4 Millionen eingebrochen – so schnell wie wir es selten zuvor in der US-Geschichte erlebt haben, während sich die Politik weiter mit BIP-Wachstum brüstet.
Allerdings – das möchte ich wiederholen – entspringt dieses BIP-„Wachstum“ einer Defizitfinanzierung (mit einem Haushaltsdefizit / BIP-Verhältnis von 8 %) und nicht einer robusten mittelständigen Wirtschaft.
Denken Sie eine Sekunde darüber nach.
Diese Dysfunktionen und Entlassungen, die Niedrigzinsprognosen der US-Notenbank und die peinlichen Schuldenstände sind vorläufig positiv für die Aktienkurse! – ein Punkt, der jüngst einen meiner Interviewer schockierte.
Vorsicht, ihr Kurzzeit-Drachentöter
Vorsicht ist geboten in diesem sogenannten „Bullenmarkt“ neuer Aktienhochs, denn skurrilerweise fault es unter seinen aufstrebenden Schwingen ganz heftig.
Ungeachtet eines 2024er-Marktstarts mit Allzeithochs (auch geprägt von extremer Volatilität, kurzlebiger Ergebnisdynamik und KI-Sektor-Fehlbewertungen, die an die dot.com-Manie erinnern) finden die Kursentwicklungen in gefährlich eng begrenzten Marktsektoren statt – allen voran Amazon, Microsoft, Nvidia und META.
Die Tatsache, dass Microsoft größer ist als die französische Wirtschaftsleistung ließ mich wieder über meine Kartellrechtsbücher aus dem Jurastudium nachdenken, aber auch darüber, wie Korporatismus in den Annalen des Faschismus definiert wurde… Wie ich an anderer Stelle schon warnend angemerkt habe, erinnert mich die heutige Lage viel eher an Feudalismus als an Freimarktkapitalismus.
Hinsichtlich ihrer Marktkapitalisierung entwickelte sich Nvidia dann in nur 30 Tagen zu einer neuen Tesla-Aktie, begleitet von erschütternden Entwicklungen bei den Faktorenpaaren (sprich: Kurs-Wert-Missverhältnisse). Die Signale, die wir hier sehen, sind fast identisch mit jenen von 1998-2000, 2006-08 und 1970-73 – Verhältnissen also, die „blutig“ endeten.
Ich mein’ ja nur…
Längerfristige Weisheit
Langfristige Anleger sind in der Regel vorausschauender als kurzfristige Spekulanten. Sie sehen die größeren Schulden- (und Todes-)-Spiralen, in denen die US-Währung und die US-Schuldtitel gefangen sind (ein Maßstab dafür ist der US-Staatsanleiheindex oder TLT).
So sind etwa die Aufwärtstrends in den Verhältnispaaren GLD / TLT, BTC / GLD und SPX / TLT (sprich: Gold, Bitcoin und S&P schneiden besser ab als die 10-jährige US-Staatsanleihe) ein klarer Hinweis darauf, dass die Märkte jetzt das kommen sehen, wovor wir gewarnt haben – nämlich: Barmittel und Anleihen sind keine „sicheren Häfen“ mehr in einer Nation, die in Verschuldung und Dollarentwertung versinkt.
Gold ist wichtig (Gold Matters)
In einer Welt, in der Währungsentwertung praktisch unvermeidlich ist und sogar heute schon wirkt (allem Relative-Stärke-Klamauk zum Trotz), ist unser Bias – und vor allem unsere Überzeugung – darauf ausgerichtet, Ihr Vermögen mit dem besten Asset gegen Währungsentwertung zu schützen, das die Geschichte überhaupt kennt: Gold.
Mit Blick auf Gold habe ich kürzlich auch erneut auf Folgendes hingewiesen: Die stupide Idee, den US$ als Waffe einzusetzen, um Putin zu „treffen“, hatte viele vorhersehbare Konsequenzen, so auch ein langsames aber genauso unausweichliches Abdriften der Goldpreisfindung von West nach Ost – was eigentlich nur eine andere Formulierung für „fairere Preisstellung“ ist.
Kurzum: Es gibt eine langsame Rückkehr der Fundamentaldaten an die New Yorker und Londoner Goldmärkte, wo einst komplett voreingestellte Preisfindung herrschte.
Die SGE ist wichtig
Je mehr Länder vom kampffähigen US$ Abstand nehmen und ihre Handels-Deltas eher in Gold als in Greenbacks netto abwickeln (eine Tatsache, an die Putin Tucker Carlson fast schon beschämt erinnerte), desto mehr Betriebsamkeit herrscht an der Shanghai Gold Exchange (SGE), wo Rubel, CNY und andere Währungen in Gold konvertiert werden, um Handelsungleichgewichte außerhalb der US$-Sphäre zu begleichen.
Die Aufschläge an der SGE und auch die Preisfindung für das Metall wandern von West nach Ost.
Irgendwann werden auch die 200-Tage-Durchschnitte der in London und New York festgestellten Goldkurse widerspiegeln, was an der zunehmende populärer werdenden chinesischen Börse vor sich geht.
Apropos SGE: Hier passiert gerade Großes – direkt vor unseren Augen.
Goldentnahmen– Erschreckend oder Positiv?
Insbesondere an der SGE waren gerade Goldentnahmen zu beobachten; innerhalb eines Monats flossen hier 271 Tonnen ab. Die größte Menge seit 10 Jahren.
Das ist doch eher schlecht für Gold? Sozusagen ein „[Gold]-Bankrun“?
In Wirklichkeit ist es so ziemlich das Gegenteil davon.
Erst einmal signalisiert dieser Schritt, dass chinesische Investoren Gold mehr trauen als ihren Aktien- und Immobilien-Portfolios – etwas, das bei amerikanischen Investoren deutlich langsamer durchsickert, bevor es dann häufig zu spät ist.
Aber auch in den USA werden größere Mengen Gold aus ETFs entnommen (übrigens ein unkluger Ort für „Goldeigentum“), während der Spotpreis in der Tendenz kräftig zulegte – und nicht fiel.
Im Westen haben wir derartige ETF-Gold-Selloffs schon in den Jahren 2015 und 2013 erlebt, und sie sorgten für fallende Goldpreise – allerdings nicht, weil die Anleger Gold hassten, sondern weil die LBMA-Banken in London mehr davon brauchten.
Doch diesmal steigen die Goldpreise bei steigenden ETF-Abflüssen.
Hmmm.
Warum jetzt diese neue Richtung?
Wie der Westen irrtümlicherweise eine Neue Gold / Öl-Ordnung erschuf
All das hat ziemlich viel damit zu tun, was wir über die SGE schrieben.
Anders als 2013 verfügt die Welt heute über eine mächtiger werdende, Yuan-basierte Goldbörse und über einen Yuan-basierten Ölkontrakt (u.a. zusammen mit Russland).
Daraus ergibt sich ein Yuan-basiertes Gold / Öl-Verhältnis, wie wir seit Tag 1 der nach hinten losgehenden Putin-Sanktionen prognostizieren. Und dieses Verhältnis steht in Konkurrenz zum US$-basierten Gold / Öl-Verhältnis.
Wir können es nicht oft genug wiederholen: Die Umfunktionierung des USD zur Waffe gegen Putin im ersten Quartal 2022 war ein entscheidender Wendepunkt für die globalen Währungen (und somit für Öl, Gold und andere Rohstoffmärkte).
Warum?
Weil sie zwei große Mächte (Russland & China) verstärkt in geopolitischen und finanziellen Einklang brachte – zusammen mit einer wachsenden Liste an willigen BRICS-Staaten, die jetzt bilaterale Geschäfte unter Umgehung des US$ machen.
Sie glauben uns nicht? Oder unseren zwei Jahre alten Warnungen? Gut, dann schauen Sie einfach mal hier. Wir hatten auch erwähnt, dass dieser Prozess langsam geht und nicht urplötzlich passiert; doch selbst wir waren verblüfft über das Tempo und das Ausmaß dieser Marktveränderungen.
Weil die globalen Märkte aber keinen Doppelkurs oder zwei Märkte für Gold und Öl tolerieren werden, sind wir (und auch Luke Gromen) der festen Überzeugung, „dass das USD-Gold / Öl-Verhältnis nicht vom CNY-Gold / Öl-Verhältnis abweichen darf“.
Der Westen wird zur Anerkennung der monetären Rolle von Gold gezwungen
Das hat nach Ansicht Gromens (und ich stimme ihm dabei zu) Folgendes zu bedeuten: Sollte der US$-Goldpreis einbrechen, so müsste auch der US$-Ölpreis gemeinsam mit dem Goldpreis einbrechen. Das wiederum würde die US-Schieferölproduktion „zerquetschen“ und „praktisch dafür sorgen, dass der globale Ölmarkt an die Russen und Saudis fällt.“.
Das macht die USA nervös. Und vor allem werden damit einige Veränderungen erzwungen…
Einfacher (und ironischer) formuliert: Dank der reflexartigen westlichen Sanktionen gegen Putin hat der Westen jetzt ungewollt ein besonderes Interesse daran, dass Gold – als vorrangiges Nettoreserve-Asset für die Begleichung von Rohstoff- und Energiegeschäften und Handelsungleichgewichten – von nun an fairer bepreist wird.
Denn selbst die USA können nicht mehr ignorieren, was der Rest der Welt gerade mit Gold und Öl macht.
Für die ganz offen in Bedrängnis geratenen USA ergeben sich damit natürlich weitere Ironien und Herausforderungen.
So kennt in Washington DC und an der Wall Street jeder ein offenes Geheimnis: Ein steigender Goldpreis und eine Aufwertung der Rolle des Goldes im internationalen Handel sind gleichbedeutend mit einer offenen Beleidigung und der Blamage des zunehmend unbeliebten, entwerteten und einfach herbeigeklickten Fiat-US-Dollars.
Zudem blamiert man sich für jahrelanges Missmanagement im Umgang mit dem US-Dollar.
Der Westen und insbesondere die USA können den goldenen Elefanten im Wohnzimmer nicht länger ausblenden; und auch den Goldpreis kann der Westen nicht mehr gekonnt ignorieren (und in aller Stille manipulieren).
Kurz und bündig: Der Osten erinnert die Welt und den Westen jetzt an Folgendes: In einer Welt, wo die Papierdollars immer lumpiger werden und wo die Geldschöpfung / Verschuldung grassiert – in einer solchen Welt … zählt das Gold.
Das tut es wirklich.
Am Scheideweg
Das heißt auch: Der von den USA dominierte Westen wird nicht nur die Wirklichkeiten der eigenen Währungs- und Schuldenmärkte anerkennen müssen, sondern auch die Wirklichkeiten der eigenen Gesellschaften und Realwirtschaften.
Putin, man mag ihm trauen oder nicht, hat Frieden und mehr Kooperation empfohlen. Doch hat unsere machthungriges, Pentagon-dominiertes Washington – derart entkoppelt von den eigenen Bürgern und dem einst glaubwürdigen Auswärtigen Amt – ähnliche Absichten?
Oder wird Washington einfach das machen, wovor Hemingway warnte? Uns in weitere Kriege ziehen und die Dollars in unseren Taschen entwerten?
„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand, beide bringen dauerhaft Ruin. Und beide sind der Rückzugsort für politische und wirtschaftliche Opportunisten.“ / Ernest Hemingway
Wir werden sehen…
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Ende Dezember veröffentlichte ich einen Jahresendbericht über die Themen von 2023 und ihre Auswirkungen auf das kommende Jahr.
Ich wiederholte meine Behauptung, dass es die Schuldenmärkte und die Schuldenstände sind, die die zukünftigen Entwicklungen in den Bereichen US-Notenbankpolitik, Währungs- und Zinsmärkte und „Gold-Endgame“ recht absehbar vorzeichneten.
Klar ist auch: Wenn sich die Fakten ändern, ändern sich die Meinungen.
Allerdings verschlimmert sich die Faktenlage zusehends, was nur bedeutet, dass sich heute – nach Ablauf des ersten Monats des Jahres – meine Ende 2023 geäußerten Meinungen nur noch erhärtet haben.
Damals wie heute tendieren die überschuldeten USA zu politischen Entscheidungen, die die Währung des Landes schwächen, seine Mittelklasse verwunden und seine falschen Idole (und falschen Märkte) mit noch größerer Alternativlosigkeit belohnen.
Insbesondere einige Fakten jüngeren Datums (siehe unten) unterstützen meine ansonsten traurige Überzeugung, dass die US-amerikanische Wirtschaft (nicht zu verwechseln mit den notenbankgestützten Aktienmärkten) praktisch schon mit einem Bein im Grab steht und Zeit schindet.
Die jüngsten Verrücktheiten der CBO
Vor fast genau einem Jahr schüttelte ich meinen Kopf und rieb mir die Augen, als die Congressional Budget Office (ungefähr: parlamentarische Behörde für Haushaltsangelegenheiten der USA) für das 1. Quartal 2023 ein Bundeshaushaltsdefizit von atemberaubenden 422 Mrd. $ ankündigte.
Recht viel Kreditbedarf für eine so kurze Zeit….
Seltsamerweise störte mich das Anfang 2023, weil ich immer noch der eigenartigen Annahme war, dass Schulden, und somit Defizite, tatsächlich wichtig wären.
Heute, im Januar 2024, hat die CBO gerade ein Bundeshaushaltsdefizit von 509 Mrd. $ für das 1. Quartal 2024 angekündigt.
Leute: Auf’s Jahr hochgerechnet reden wir dabei unterm Strich von 2,2 Billionen US$!
Bitte: Lesen Sie den letzten Satz noch einmal.
Mal nachgerechnet: Washington minderbemittelt
In jenen 12 Monaten stieg das US-Steueraufkommen tatsächlich um 8 %, allerdings stiegen auch die Auslagen (also Ausgaben) um 12 %, was im Grunde nur die mathematische Form ist, um zu sagen, dass sich entweder 1.) Uncle Sam wie bekloppt verschuldet oder ich 2.) bei so viel Unvernunft langsam den Verstand verliere.
Doch wie es scheint, bin ich nicht der einzige, der laut ausspricht, was man sich in Washington nicht gegenseitig eingesteht, nämlich: Die USA stecken jetzt in einer Schuldenspirale fest – offensichtlich ungebremst.
Uncle Sams peinlicher Kneipendeckel der Schulden füllt sich aktuell deutlich schneller als sein BIP, womit sich auch das Defizit-BIP-Verhältnis in Richtung 8 % und höher verschiebt. Wir haben also nie dagewesene Verhältnisse, abgesehen von der GFK des Jahres 2008 und der „COVID“-Krise (d.h. versteckte Anleihekrise) des Jahres 2020.
Von der Schuldenspirale zu Super-QE
Wenn mich meine jüngste Erinnerung nicht trügt, folgten auf diese peinlichen Jahre (und Verhältnisse) exorbitante quantitative Lockerungen, begleitet von der kontinuierlich weitergesponnenen Fantasie, dass sich jedes Schuldenproblem durch billionenfach aus dem Nichts herbeigeklickte Fiat-Dollars lösen ließe.
Und auch dieses Mal wird es wahrscheinlich nicht anders kommen, wie ich und andere, so auch Luke Gromen, Woche für Woche und Monat für Monat anmahnen.
Solche Warnungen, deren Eintreten NIEMAND passgenau prognostizieren kann, sind nicht bloße „Meinungen“ und kommen ganz ohne Kristallkugel oder sensationsheischendes Rätselraten aus.
Man benötigt dafür nur einen Taschenrechner und ein grundlegendes Geschichtsverständnis.
Simple Rechenaufgaben
Zum Thema grundlegende Rechenaufgaben: Eigene Meinungen kann man haben, eigene Fakten aber nicht; und die Fakten (also die Mathematik) sagen uns, dass die Kosten des Schuldendienstes unter den aktuellen Bedingungen 16 % der Steuereinnahmen des Bundes ausmachen.
Auch hier wieder: Bitte lesen Sie den letzten Satz erneut. Er ist wichtig, weil…. weil Schulden Nationen zerstören.
Und auch hier stehe ich nicht allein mit dieser nüchternen Betrachtungsweise.
Selbst Aley Harfouche, früherer Goldman-Sach-Chef der Handelsabteilung für den Euroblock, warnte, dass derart entsetzliche Verschuldungskennzahlen sowohl „furchtbare“ als auch „lähmende“ Auswirkungen auf die Schuldenbelastbarkeit der US-Ökonomie hätten.
Und das bedeutet: Wir alle (müssten) wissen, was als Nächstes kommt.
Muster des Blödsinns
Auch 2024 beobachten wir ein Muster, das wir schon aus 2008 und 2020 kennen, nämlich den unweigerlichen Übergang von Zinserhöhungen und Pausen zu Zinssatzsenkungen – und einen unweigerlichen Übergang von quantitativen Straffungen (QT) zu quantitativen Lockerungen (QE).
Warum unweigerlich?
Weil Blödsinn gepaart mit einem Machtwillen, der Nietzsche vor Scham erröten ließe, das Charakteristikum aller mathematikunkundigen aber ego-versierten politischen Entscheidungsträger ist, die Wiederwahlen oder den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften (Fiktion?) anstreben.
Folglich werden politische Entscheidungsträger, insbesondere in einem Wahljahr, keine Ausgaben kürzen; sie werden diese erhöhen, um manipulativ an das pawlowsche Wahlmuster der leichtgläubigen Massen zu appellieren, das sich mit übermäßigen politischen Versprechen, jedoch grotesk unterdurchschnittlichen Ergebnissen über die Generationen hinweg herausgebildet hat.
Diese politische Unfähigkeit zur Ausgabenkürzung macht eine US-Schuldenspirale (und somit exorbitantes QE) so vorhersehbar wie einen Sieg der NY Yankees über mein Baseball-Team aus High-School-Zeiten.
Lieber kürzt Washington Zinsen als Ausgaben
Und weil die Kinder aus Washington, die unser Land kaputtwirtschaften, keine Ausgaben kürzen werden, bleiben ihnen nur noch die Zinssätze, die sie kürzen können (und werden).
Warum?
Weil: Mit Zinssenkungen wäre Uncle Sams Schuldtiteldruck (UST) gemindert und auch die Umschuldungsnöte mitschuldiger S&P-Zombies (die 2024 schreckliche 740 Mrd. $ prolongieren müssen) wären gelindert.
Otto-Normalverbraucher wieder angeschi$$en
Nicht vergessen: Die Federal Reserve dient den TBTF-Banken (too big to fail) und den Börsen, nicht den Bürgern und deren Wirklichkeiten.
Zinssenkungen + QE = ein weiter entwerteter USD und steigende Inflation (mit einer deflationären Rezession in der Mitte).
Das heißt, Otto-Normal-Wähler werden die dunklere Seite des tatsächlichen Mandates Washingtons zu spüren bekommen, das da lautet: Die eigenen Är$che retten und dabei Wall Street am Beatmungsgerät durchbringen.
Die Massen werden unterdessen Schmerzen spüren, ohne wirklich zu wissen, woher diese kommen, weil die Medien, MMT-Hausierer und politische Ken und Barbies ihnen erzählen, dass Defizite nichts machen.
Defizite machen nichts?
Es geht noch schlimmer: Einige Menschen sitzen in den Suiten privater Vermögensmanagementfirmen und erinnern ihre Kunden daran, dass Japan (siehe unten) viel schlimmer verschuldet sei als Uncle Sam; und wenn Japan sich durchwursteln könne, so hätten die USA gleich gar nichts zu befürchten.
Doch wie ich jüngst vor den Besuchern der Vancouver Resource Investment Conference erklärte, hat Japan keine Zwillingsdefizite, keinen negativen Netto-Auslandsvermögensstatus von 65 % und auch keinen extern finanzierten Anleihemarkt.
Kurzum: Japan ist nicht Amerika. Und selbst wenn, dann wäre das kein Grund zu prahlen…
Dem Tod von der Schippe springen: Mehrausgaben
Wie Luke Gromen bin ich der nüchternen und mathematisch fundierten Ansicht, dass die USA ihre Sozialleistungen und Verteidigungsausgaben um 40 % kürzen müssten [undenkbar in einem Wahljahr und bei nahezu weltweit geschürter (USA?) Kriegsstimmung], doch derartige Austeritätspläne sind in etwa so wahrscheinlich, wie im US-Kongress auf einen ehrlichen Mann zu treffen…
Mangels solcher notwendigen Einschnitte und solider Haushaltsaufrichtigkeit werden die politischen Entscheidungsträger dem Tod ein weiteres Jahr von der Schippe springen dank billiardenhoher Defizitstände; die Rechnung dafür wird an die heutigen wie zukünftigen Generation weitergereicht, während die Verschuldung durch mehr entwertetes Geld in Ihren Taschen weginflationiert wird.
Ein Überraschung ist das nicht, das hatte ich schon erwähnt. Es war tatsächlich von Anfang an der Plan, trotz aller Versuche Powells, das Gegenteil vorzutäuschen.
Nicht verkomplizieren! Powell wird Kehrtwende machen
Schuldner, und dazu zählt auch Uncle Sam, brauchen Inflation, und sie brauchen eine Währung, die sich entwertet.
Sie brauchen auch negative Realzinsen, wobei die Inflation über der Rendite 10-jähriger Staatsanleihen liegt.
Selbstredend unternahm Powell den Versuch, den Realzins auf positive 2 % zu drücken – angeblich, um die „Inflation zu bekämpfen“; doch wie schon 2018-19 machte er dabei so gut wie alles kaputt, außer den USD.
Eigentlich machte Powell bloß Folgendes: Er erhöhte die Zinsen und dünnte die Notenbankbilanz aus, um (überhaupt) etwas kürzen und mästen (Fed-Bilanz) zu können, sobald die Rezession, die durch seine „ausgedehnte Hochzinspolitik“ erst in Gang gebracht (und dann geleugnet) wurde, sich unmöglich weiter ignorieren ließ.
Oder schroffer formuliert: Seine jüngsten QT-Maßnahmen waren eine geplante Vorstufe von weiteren QE-Maßnahmen; seine Zinssatzerhöhungen waren eine geplante Vorstufe von weiteren Zinssenkungen.
Nicht verkomplizieren! Die Zukunft bringt Währungsentwertung
Auch 2024, und lange bevor das „2 %-Ziel“ erreicht ist, wird Powell erneut das Hochzinshandtuch werfen, einfach weil sich Uncle Sam diese nicht leisten kann.
Oder einfacher (und wiederholt) formuliert: Der „Krieg gegen die Inflation“, die er die letzten 2 Jahre über kämpfte, wird letztendlich (und ironischerweise) mit höherer Inflation enden.
Ahhh, diese Ironien. Oder besser noch: „Dieses entsetzliche Grauen …“
Historische Bestätigung erhält dieses Muster durch einen an Schulden gescheiterten Staat nach dem anderen.
Tatsächlich, und grundsätzlich, sind es immer die Währungen, die zur Rettung eines ruinierten Regimes geopfert werden. Und, liebe Leute, unser Regime ist ganz objektiv ruiniert.
Und deshalb: Wer die Mathematik (wie oben) und die Geschichte von gestern kennt, kann mühelos die Vorbereitungen für morgen treffen.
Geplante Zinssenkungen (und der Duft frischer synthetischer Liquidität) kann und (hat) die aufgeblähten Risikoanlagen schon steigen lassen, weil die inhärente Kaufkraft der Währung schwächer wird.
Nicht verkomplizieren: Natürliches Gold vs. Unnatürlicher Dollar
Das heißt schlicht und einfach nur Folgendes: Obwohl Gold nie kerzengerade vorwärts marschiert, wird es höhere Hochs und tiefere Tiefs markieren, weil sich Papierwährungen wie der USD immer weiter entwerten werden.
Und all das nur weil die Ausgabe unbeliebter staatlicher Anleihen nur immer steigt und steigt, wie die frischen Daten der CBO für das erste Quartal jetzt faktisch klarstellen.
Bald werden der US-Notenbank auch die Tricks mit dem Treasury General Account (Yellens Spiel) und den Reverse-Repo-Märkten ausgehen – Orte, an denen Scheinliquidität für jene überreichlichen angebotenen und spärlich nachgefragten UST-Anleihen generiert wird.
Und das bedeutet, dass Powell wieder einmal die Gelddrucker im Fed-Hauptquartier anwerfen wird, um eben diese Schuldscheine „aufzukaufen“.
Ein Glück, dass Powell in Washington keine Maschine hat, die physisches Gold erzeugt, was nämlich nur heißt, dass dieses natürliche Edelmetall mit unendlicher Laufzeit, aber endlichem Angebot steigen wird, während US-Staatsanleihen – unnatürliche Assets mit begrenzter Laufzeit, aber unendlichem Angebot – immer weiter sinken werden.
So simpel ist das.
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Die USA schießen sich gerade wieder ins eigene Knie und deshalb ist eines für uns sicher: Das ist der finale Abschied vom bankrotten dollarbasierten Geldsystem.
Mehr dazu später – an dieser Stelle zuerst eine überaus wichtige Warnung:
Falls Sie bisher kein „Goldbug“ waren, dann ist es jetzt Zeit, einer zu werden.
Angesichts der verhängnisvollen Entwicklungen in der Weltwirtschaft und im Finanzsystem traf ich vor 25 Jahren die Entscheidung, dass die beste Form der Vermögenssicherung, die sich für Geld kaufen ließ, gefragt war.
Physisches Gold erfüllt diese Rolle bewundernswert gut – und das seit mehreren tausend Jahren, in denen noch jede Währung und jedes Giralgeld-System unweigerlich scheiterte.
Zu Beginn dieses Jahrhunderts empfahlen wir unseren Anlegerfreunden und uns selbst, bis zu 50 % der eigenen anlagefähigen, liquiden Mittel in Gold zu investieren.
Zum Preis von 300 US$ pro Unze kauften wir damals umfangreiche Goldmengen und haben dies seither nie wieder in Frage gestellt. Von diesem Gold haben wir natürlich nichts verkauft, sondern eher noch nachgekauft.
Ich habe mich selbst nie als Goldbug bezeichnet, sondern nur als jemand, der sich gegen das Risiko einer Zerstörung des Finanzsystems mit all seinen Währungen absichern will. Doch jetzt ist die Zeit wirklich reif, um ein echter Goldbug zu werden.
Heute, 20 Jahre später, ist Gold in den meisten westlichen Währungen bereits um das 7- bis 8-fache gestiegen und um ein Vielfaches dessen in den Währungen schwächerer Wirtschaftsräume wie Argentinien, Venezuela, der Türkei etc.
Die völlige Fehlverwaltung des US-Finanzsystems hat dazu geführt, dass der Dollar schon 98 % seines Wertes verloren hat, seitdem Nixon 1971 das Goldfenster schloss. Die meisten anderen Währungen folgten der Route des Dollars, wenn auch unterschiedlich schnell.
Doch jetzt steht die wirklich spannende Phase in diesem Entwertungswettlauf an.
Das dollarbasierte Währungssystem ist nur noch 2 % vom NULLPUNKT entfernt.
Und schon Voltaire meinte 1728: „Papiergeld kehrt früher oder später immer zu seinem inneren Wert zurück – NULL.“.
Doch eines darf dabei nicht vergessen werden: Es sind eben nicht nur jene 2 %, die der Dollar noch vom Nullpunkt entfernt ist. Das Erreichen dieses Nullpunkts wird aus heutiger Perspektive wie ein 100 %iger Verlust aussehen!
Ich weiß: Skeptiker meinen, das sei nicht möglich. Doch diese Skeptiker kennen ihre eigene Geschichte nicht. Angesichts der perfekten Erfolgsbilanz von Fiat-Währungen darf niemand glauben, dass es heute – zu unseren Lebzeiten! – plötzlich anders laufen werde als in den letzten 5.000 Jahren durchweg erfolgreicher Währungsgeschichte, wo noch jede Währung die Nulllinie erreichte (oder sollte man vielleicht sagen: „scheiterte“).
DIE USA HÖREN NICHT AUF, SICH INS KNIE ZU SCHIESSEN
Wie oft kann man sich in die eigenen Knie schießen und anschließend wieder umherstolzieren?
Mit so vielen Knieschüssen, dass kaum noch Platz für einen weiteren bleibt, dürfte sich die US-Regierung inzwischen tödlich verletzt haben.
Der jüngste Schuss ins Knie des US-Dollars ist der Vorschlag, 300 Mrd. US$ von den russischen Reserven zu stehlen und diese Mittel für den Wiederaufbau der Ukraine einzusetzen.
Bis spätestens zum 27. Februar sollen sich die G7-Staaten einen detaillierten Vorschlag ausdenken.
Der Initiative kam natürlich von den USA und wurde vom treuen Schoßhündchen – Großbritannien – unterstützt.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich mag die USA und Großbritannien und ihre Völker wirklich gern; das bedeutet aber nicht, dass ich auch mit den idiotischen Entscheidungen der jeweiligen Regierungen, die ohne Zustimmung der Bevölkerung getroffen werden, übereinstimmen muss.
2024 wird also das Jahr werden, in dem sich all das Böse, das der Westen erschaffen hat, seine Bahn brechen wird – und zwar in Form brutalster Ereignisketten: politische Ereignisse, Bürgerkriege, geopolitische Ereignisse, mehr Krieg, Terrorismus, Wirtschaftseinbrüche einhergehend mit dem Zusammenbruch des Geldsystems.
Auf jeden Fall sind die wichtigen Bestandteile vorhanden, um ein Gesamtbild zu erzeugen, das Bruegels Gemälde „Triumph des Todes“ ähneln könnte.
Selbstverständlich hoffen wir nicht, dass sich die Welt in diese Richtung entwickeln wird. Dennoch sind traurigerweise alle Faktoren gegeben, die in der Summe unvorhersagbare wie unkontrollierbare Ereignisketten auslösen können. Das Finanzsystem hat das Ende erreicht.
DIE MEISTEN GROSSEN KRIEGE SEIT DEM 2. WK WURDEN VON DEN USA INITIIERT
Wie Merkel zugab, hatten die USA seit dem Minsker Abkommen von 2014 immer vorgehabt, die Ukraine in einen Konflikt mit Russland zu treiben.
Schon mehr als 500.000 Menschen wurden getötet, doch der Krieg hört nicht auf. (Die tatsächlichen Zahlen werden wir nie erfahren, weil Propaganda auf beiden Seiten ein wichtige Kriegsmittel ist.)
Für die G7 wäre es natürlich sehr verlockend, die gestohlenen 300 Mrd. US$ für Kriegszwecke einzusetzen, denn schon jetzt zeigen sich viele nationale Parlamente in Fragen der Kriegsfinanzierung zurückhaltend.
Werden die USA und ihre Alliierten also einen Präzedenzfall schaffen, der auch für andere Kriege gelten könnte?
Die USA haben schon Angriffe auf Vietnam, den Irak, Libyen, Syrien und viele andere Staaten initiiert. Warum sollten sie nicht Ihre eigenen Auslandsreserven für den Wiederaufbau all dieser Nationen einsetzen?
Doch wie so oft: Für die mächtigen USA gilt die eine Regel und für ihre Feinde eine andere.
Wie meinte doch Bush Junior: „Entweder seid Ihr für uns oder für die Terroristen.“
DIE ALLERLETZTE PHASE DER DOLLAR-ENTWERTUNG STEHT AN
Die finale Phase der Dollar-Entwertung auf null begann tatsächlich am 29. Juni 2022 mit der Entscheidung der USA, alle russischen Finanzanlagen zu konfiszieren.
Diese Maßnahme war ein weiterer Nagel im Sarg (und ein Schuss ins Knie) des Petrodollar-Systems. Dieses System wurde 1973 in Kraft gesetzt, um dem US-Dollar über ein Zahlungssystem für schwarzes Gold anzubinden und zu stützen, weil der Dollar nicht mehr durch das gelbe Gold gestützt wurde.
Die Vermögenswerte eines großen souveränen Nationalstaates (also Russlands) zu konfiszieren, kann nicht gut gehen. Werden die Vermögenswerte auch noch dem Feind dieses Staates gegeben (also der Ukraine), dann ist das Schicksal des dollardominierten Währungssystems und seiner Unterstützer unter Garantie besiegelt.
Neben Brexit-Großbritannien, das seinem US-Gebieter stets gehorcht, signalisierte auch die ökonomisch schwache EU Unterstützung für diese Pläne.
Ein historischer Obduktionsbericht dieser kompletten Unterwerfung unter die USA wird mit Sicherheit zu dem Schluss kommen, dass diese Entscheidung absolut desaströse Folgen für die deutsche Wirtschaft und für den Rest von Europa hatte. Leider treffen schwache Führungskräfte immer auch desaströse Entscheidungen.
Und da es im Westen einen enormen Überschuss an schwachem Führungspersonal gibt, wird der Westen von einer Krise in die nächste schlittern.
Ist US-Finanzministerin Yellen in Bezug auf die Vorgänge in ihrer Ökonomie blind oder verbreitet sie einfach nur Propagandalügen in der Welt, wie alle Politiker, die unbedingt Wählerstimmen brauchen?
Gegenüber dem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses für Finanzdienstleistungen sagte Yellen im August 2023 Folgendes:
„Der Dollar spielt seine heutige Rolle im Weltfinanzsystem aus sehr guten Gründen, die kein anderes Land reproduzieren kann, auch China nicht. Wir haben tiefe, liquide, offene Finanzmärkte, ein starkes Rechtsstaatsprinzip und keine Kapitalkontrollen – etwas, das kein Land nachahmen kann […]. Doch der Dollar ist die mit großem Abstand dominierende Reserveanlage.“
„Tiefe, liquide Finanzmärkte“ bedeutet, dass „wir“ bislang in der Lage waren, wertloses Fiat-Geld in unbegrenzten Mengen zu erzeugen. „Starkes Rechtsstaatsprinzip“ bedeutet: Wer auch immer dem zunehmend totalitärer werdenden System der USA voll und ganz gehorcht (wie z. B. dem USA Patriot Act), der wird durch das Gesetz geschützt. Und was Kapitalkontrollen angeht, so hat der FATCA-Erlass (Foreign Account Tax Compliance Act) – der dem Weltfinanzsystem 2014 von den USA aufgezwungen wurde – dazu geführt, dass die USA komplette Kontrolle über das Weltfinanzsystem bekamen.
Und was „der Dollar ist die mit großem Abstand dominierende Reserveanlage“ angeht: Nicht mehr lange, Mrs Yellen.
Hat Janet Yellen jemals von Entdollarisierung gehört? Hat sie von den BRICS-Staaten gehört? Und begreift sie, dass galoppierende Schulden und Defizite die Grundstrukturen der Wirtschaft und des Finanzsystems der USA zerstören?
Aber sicher doch, sie weiß das alles. Sie weiß auch, dass sie nichts daran ändern kann, außer durch erhöhte Geldproduktion. Ihre Hauptaufgabe ist das Wahren des Anscheins, wobei sie darauf hofft, dass das System nicht während ihrer Amtszeit kollabiert. Dann könnte sie den Staffelstab unversehrt an den nächsten Finanzminister weiterreichen, der die Schuld dann auf sich nehmen müsste.
BRICS-Staaten
Schon jetzt haben die BRICS 10 Mitgliedsländer – Indien, China, Brasilien, Russland, Südafrika, Saudi-Arabien, die VAE, Iran, Ägypten und Äthiopien.
Zusätzlich wollen 30 weitere Länder der Vereinigung beitreten, so z.B. Venezuela.
Die BRICS-Staaten produzieren knapp 50 % des globalen Öls.
Doch mit Blick auf die Ölreserven zeigt sich, dass die derzeitigen BRICS-Mitgliedsländer und die angehenden Kandidaten (wie Venezuela) gemeinsam über Ölreserven verfügen, die 20-mal größer sind als die der USA.
PEAK ENERGY
Eine weitere große ökonomische Krise für die Welt wartet in Form eines schrumpfenden Energiegesamtsystems.
Die Weltwirtschaft wird von Energie angetrieben, sprich von fossilen Energieträgern. Ohne ausreichende Energiemengen würde ein verheerender Rückgang der Lebensstandards einsetzen. Aktuell setzt sich die globale Energie zu 83 % aus fossilen Energieträgern zusammen. Diese schwere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wird sich wahrscheinlich auch in den kommenden Jahrzehnten nicht ändern.
Auch das Elektroauto ist, wie ich immer erwartet hatte, nicht mehr der heilige Gral, den die Regierungen dieser Welt dem Endverbraucher aufdrücken können.
Dafür gibt es einfach zu viele Probleme mit den Elektrofahrzeugen, wie z.B. die Kaufpreise, die Reparaturkosten, die Reichweiten und die fragwürdigen CO2-Vorteile. Auch umwelttechnisch sind Elektrofahrzeuge ein Desaster, weil ihre Batterien eine geringere Lebensdauer haben und nicht recycelt werden können.
Doch das ist nicht das einzige Problem. Während der ersten 95.000 bis 115.000 km produziert ein Elektrofahrzeug mehr CO2 als ein herkömmlicher Verbrenner.
Es bilden sich aktuell größere Lagerbestände bei unverkauften Elektroautos; zudem verschärfen Unternehmen wie Hertz die Lage, indem sie 20.000 Fahrzeuge zu niedrigen Preisen abstoßen.
Darüber hinaus werden für die Herstellung EINER Batterie 250 Tonnen Gestein und Mineralien benötigt. Im Rahmen von Abbau und Herstellung werden somit zehn bis 20 Tonnen CO2 verursacht – noch bevor das Fahrzeug nur einen Meter gefahren ist.
Zudem können die Autobatterien nicht recycelt werden und landen, mit schweren Folgen für die Umwelt, auf Mülldeponien.
Und was die erneuerbaren Energien angeht, so ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie die fossilen Brennstoffe in kommender Zeit ersetzen werden. Sie werden noch sehr lange bleiben, auch wenn das für die Aktivisten der Klimakontrolle eine politisch unbequeme Ansicht sein mag. Kaum jemand erkennt, dass die meisten erneuerbaren Energiequellen nicht nur sehr kostenintensiv sind, sondern auch von fossilen Energieträgern abhängen, seien es Elektroautos, Windturbinen oder Solarkollektoren.
Wie man im Diagramm sehen kann, sind die aus fossilen Energieträgern gewonnenen Energiemengen seit einigen Jahren rückläufig. Dieser Trend wird sich in den kommenden 20 + Jahren weiter beschleunigen, da die Verfügbarkeit von fossilen Energieträgern sinkt und die Kosten steigen. Die ökonomischen Kosten der Energieproduktion haben sich seit 1980 verfünffacht (5x).
Kaum jemand erkennt, dass sich der Wohlstand der Welt nicht durch mehr Schulden erhöht, sondern durch zusätzliche und billigere Energie.
Doch leider zeigt uns das Diagramm oben auch, dass die Energieproduktion für mindestens 20 Jahre sinken wird.
Weniger Energie bedeutet weniger Wohlstand für die Welt. Und dabei sollte eines nicht vergessen werden: Diese Entwicklungen treffen uns zusätzlich zum großen Wohlstandsverfall, der aufgrund der Implosion des Finanzsystems und der Vermögenswerte eintreten wird.
Wie das Diagramm oben zeigt, wird die aus fossilen Brennstoffen gewonnene Energie zwischen 2021 und 2040 um 18 % sinken. Obwohl auch die Mengen an Wind- und Sonnenenergie proportional wachsen werden, wird das bei Weitem nicht ausreichen, um die Einschnitte bei der fossilen Energieproduktion auszugleichen. Um diese Differenz mittels erneuerbarer Energien zu kompensieren, müsste deren Produktion um 900 % ausgeweitet werden – mit einem Investitionsaufkommen von über 100 Billionen US$. Das ist aber höchst unwahrscheinlich, weil auch die Produktion von Wind- und Sonnenenergie stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist.
Ein weiteres großes Problem ist, dass es keine effiziente Speichermethode für erneuerbare Energien gibt.
Nur als Beispiel: Können Batterien für eine ausreichende Energiedeckung sorgen? Teslas Giga Factory ist die größte Batteriefabrik der Welt. Mithilfe der gesamten Jahresproduktion dieser Fabrik ließen sich nur 3 Minuten des jährlichen Elektrizitätsbedarfs der USA decken. Selbst mit dem Output von 1.000 Jahren Batterieproduktion in der Giga Factory wäre der Elektrizitätsbedarf der USA gerade einmal 2 Tage lang gesichert.
Deshalb werden Batterien höchstwahrscheinlich noch jahrzehntelang keine tragfähige Energiequelle darstellen, insbesondere weil sie für Herstellung und Ladung fossile Brennstoffe benötigen.
Atomenergie ist heutzutage noch die bestmögliche Option. Die Faktoren Zeit und Kosten bei der Herstellung von Atomkraftwerken bedeuten aber auch, dass selbst die Atomenergie über Jahrzehnte hinweg keine tragfähige Alternative darstellen kann. Zudem haben viele Länder die Erzeugung von Atomenergie aus politischen Gründen gestoppt. Im Diagramm kann man ebenfalls sehen, dass Atomenergie und Wasserkraft in den kommenden 20 Jahren nur marginal wachsen werden.
Natürlich möchte die Welt jetzt sauberere und effizientere Energie. Doch ohne fossile Brennstoffe haben wir heutzutage nicht die Mittel und Wege, um diese Energie im großen Stil herzustellen.
Also: Die Aussetzung oder Senkung der Produktion fossiler Energieträger, entsprechend dem Wunsch vieler Politiker und Klimaaktivisten, würde den Niedergang der Weltwirtschaft unter Garantie erheblich verschärfen.
Vielleicht bekämen wir reinere Luft; viele müssten diese aber in Höhlen genießen – bei knapper Nahrung und wenigen Bedarfsgütern oder Komfort.
Hier wird also deutlich, dass die Welt nicht einmal auf den Idealfall vorbereitet ist, welcher mit einem erheblichen Rückgang der Lebensstandards für mindestens 20 bis 30 Jahre einhergehen würde.
DROHENDER NIEDERGANG DER WELTWIRTSCHAFT
Das oben erläuterte Konzept der Weltwirtschaft als energiegetriebenes System ist wichtig, um die Auswirkungen sinkender Energieproduktion verstehen zu können. Dieser Rückgang wird, gemeinsam mit den steigenden Kosten für Produktion und Bereitstellung von Energie, den Niedergang der Weltwirtschaft verschärfen.
Neben dieser längerfristigen Energiekrise, die nur von ganz wenigen diskutiert oder erfasst wird, ist die Welt auch mit dem nahen Ende des heutigen Geldsystems konfrontiert.
Ja, die BRICS-Staaten werden im Laufe der Zeit die Herrschaft vom schwindenden Reich des Westens übernehmen.
Doch das wird nicht von heute auf morgen geschehen, insbesondere deshalb nicht, weil auch die zweitgrößte Wirtschaft der Welt – China – ein fast ebenso großes Schuldenproblem hat wie die USA.
Schauen Sie nur, wie stark das Geldangebot Chinas in diesem Jahrhundert gewachsen ist. Noch kein Land hat eine derartige Explosion der Geldmengen ohne schwerwiegende Konsequenzen überlebt.
China hat dabei einen Vorteil: Das chinesische Finanz- und Währungssystem ist im Prinzip ein nationales System, das sich folglich auch „hausintern“ regeln lässt.
SPRINGEN SIE AUF DEN GOLDZUG
Niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, wann bestimmte Ereignisse eintreten werden.
Was sich aber mit hoher Sicherheit bestimmen lässt, ist Folgendes: Es besteht das unmittelbare Risiko, dass die Weltwirtschaft und das westliche Geldsystem einen unkontrollierbaren Neustart von historisch beispiellosem Ausmaß durchlaufen wird.
Wir sind uns zudem sicher, dass der Goldpreis sehr bald schon die großen Probleme, die auf die Weltwirtschaft zukommen, widerspiegeln wird.
Im Vergleich zu allen Währungen hat sich der Goldpreis in diesem Jahrhundert sehr stark entwickelt. Das zeigt die folgende Tabelle.
Alle großen Zentralbanken werden ihr Möglichstes tun, um den Goldpreis zu stützen.
Die BRICS und die Staaten des Ostens werden ihre ohnehin schon erheblichen Goldkäufe weiter ausbauen. Und der Westen, allen voran die USA, wird seine Schuldenproduktion forcieren und bei nutzlosen Rettungsversuchen zugunsten der eigenen kollabierenden Wirtschaften unvorstellbare Geldmengen ausgeben.
Damals im Juni 2016, als Gold bei 1.300 US$ stand, riet ich Investoren, auf den Goldzug aufzuspringen. https://goldswitzerland.com/get-on-the-goldwagon-to-10000/
Heute, bei einem Preis von 2.050 US$, ist Gold immer noch sehr billig. Wer über ein paar Ersparnisse verfügt, kleine oder große, muss jetzt auf den Goldzug aufspringen und so viel physisches Gold (und etwas Silber) kaufen, wie er / sie sich leisten kann, und dann noch ein bisschen mehr.
Goldeigentum wird nicht jedes unserer Probleme lösen; es wird uns zumindest als sehr wichtiges finanzielles Polster und als Absicherung gegen das anstehende globale Finanzdebakel dienen.
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Seit dem ersten Tag der absehbar desaströsen, politisch kurzsichtigen und insgesamt irrsinnigen Entscheidung, die Weltreservewährung als Waffe gegen große Mächte wie Russland in Stellung zu bringen, warnen wir davor, dass der USD damit einen historischen Wendepunkt erreichte, der seinen langsamen Niedergang und eine zunehmende Entdollarisierung markiert.
Wir hatten zudem warnend angemerkt, dass es sich hierbei um einen schrittweisen Prozess handeln wird und nicht um eine Blitzmeldung – eher vergleichbar mit dem langsamen Absterben der Kaufkraft des US-Dollars im Nachgang der Goldstandardaussetzung durch Nixon 1971.
Doch wie wir im Verlauf des Artikels feststellen werden, findet dieser wechselhafte Prozess noch schneller statt, als wir es uns hätten vorstellen können. All das verheißt viel Gutes für’s physische Gold und nicht so viel Gutes für den USD.
Schlechte Akteure, schlechte Entscheidungen & vorhersagbare Muster
Egal, was die medial verirrte Welt von Putin denken mag, die Waffenfähigmachung des USD war ein vorhersehbares Desaster, dessen Tragweite von den schlimmsten und beschränktesten politischen Akteuren Washingtons selbstredend nie ganz begriffen wurde.
Grund dafür ist, dass die sichtbarer werdenden Fäden der staatsführenden Biden-Marionette von protzigen, aber mathematikunkundigen Neocons gezogen wurden, die für das Pentagon Politik machen.
Kurzum: Der dunkle Staat (dark state), vor dem Mike Lofgren warnte, ist nicht nur dunkel, sondern auch gefährlich dümmlich.
Diese politischen Opportunisten haben vergessen, dass militärische Macht nicht so schlau ist wie Finanzstärke. Und aus diesem Grund führen bankrotte (aber auch zunehmend zentralisierte) Staatsapparate ihre Länder unweigerlich in den permanenten Ruin, dem Kriegszyklen und währungszerstörende Inflation vorausgehen.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Ganz ohne ökonomische Ausbildung erkannte Ernest Hemingway, der zwei Weltkriege miterlebte, dieses Muster sehr deutlich:
„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand; beide bringen dauerhaft Ruin. Aber beide sind Zufluchtsort für politische wie ökonomische Opportunisten.“ / Ernest Hemingway
Auch „Bidens“ Sanktionen hatten für uns etwas ganz besonders Komisches, denn schon 2015 hatte sein ehemaliger Boss noch ganz klar verstanden, welche Gefahren für den US-Dollar von einer solchen Politik ausgehen:
„Wir können nicht jeder großen Macht der Welt die eigene Außen-, Wirtschafts- und Energiepolitik diktieren. Allein der Versuch würde dazu führen, dass wir beispielsweise einige der größten Banken der Welt sanktionieren müssten. Wir würden dann Länder wie China vom amerikanischen Finanzsystem abschneiden müssen.
Da diese Länder auch noch wichtige Käufer unserer Schulden sind, würden solche Schritte schwere Störungen unserer eigenen Wirtschaft erzeugen und im Übrigen auch internationale Fragen zur Funktion des Dollars als Weltreservewährung aufwerfen.”
US-Präsident Obama, 2015
Die kurzsichtigen (d.h. manifest dummen) Sanktionen gegen Putin haben Russland und China ganz einfach (und absehbar) näher zusammengebracht, während die erweiterten BRICS-Staaten anfingen, Gold gegen Öl zu „arbitragieren“.
Oder schroffer formuliert: Washingtons Plan, den Rubel zu schwächen, half nur dabei, den USD einer historischen Gefahr auszusetzen.
Ist der Petrodollar-Strohhalm geknickt?
In den Jahren 2022 und 2023 hatte wir immer wieder vor dem schwindenden Respekt Saudi-Arabiens gegenüber den USA unter „Führung“ Bidens gewarnt und insbesondere vor der wachsenden Unbeliebtheit von US-Staatsanleihen sowie der Waffenfähigmachung des USD.
Auch vor einem langsamen, schrittweise verlaufenden und dennoch – unausweichlichen – Niedergang des ach-so bedeutenden Petrodollars hatten wir natürlich explizit gewarnt. Er ist ein ganz entscheidender „Strohhalm“, der es erlaubt, im Rahmen der Milchshake-Theorie weiterhin zuversichtlich auf die globale USD-Nachfrage zu blicken.
Doch wie die Fakten immer deutlicher nahelegen, saugt dieser „Strohhalm“ nicht mehr richtig US-Dollars an, welche in vielen Teilen der Welt heute schon als… Scheiß-Dollars … gelten.
Drei Tage nach Weihnachten gestand das Wall Street Journal dann ein, was der Chef von JP Morgans globaler Rohstoffstrategieabteilung schon seit 2015 auf dem Schirm hat – nämlich, dass ca. 20 % des im Jahr 2023 gekauften und verkauften Öls in USD-fremden Währungen abgewickelt wurden.
Autsch.
Dieser Dollar-Strohhalm scheint wohl seine Saugkraft zu verlieren, oder?
Aktuell liegt der Grund dafür bei zwei Nationen, die sich nur zu gut mit amerikanischen Sanktionen auskennen – Iran und Russland. Zufällig verfügen beide Staaten gerade über viel Öl und bedienen kaufwillige Staaten wie China und Indien verstärkt mit Ölverkäufen in Alternativwährungen.
Übrigens: All das ist SEHR gut für Gold
Man kann zum Beispiel Folgendes machen: Man verkauft in London Öl für Gold, anschließend transferiert man dieses Gold zu einem Yuan-Handelsknotenpunkt, wo es in CNY konvertiert wird; dann benutzt man diese CNY, um damit Öl in einer USD-fremden Währung zu kaufen.
Oder einfacher formuliert: Gold wird nach und nach zum Delta im Ölhandel der erweiterten BRICS-Staaten, welcher einst völlig vom USD beherrscht wurde. Und das heißt nichts anderes, als dass der bislang in New York und London kontrollierte Goldpreis bald zu seinen fundamentalen Kursfaktoren zurückfinden wird, anstatt dem außerbörslichem Preisfixing (OTC price fixing) zu unterliegen.
Da der Goldhandel an der Shanghaier Börse immer höhere Dynamik (und Aufpreise) entwickelt, wird der 200-Tage-Durchschnitt des Goldpreises in USD wohl auch schritthalten müssen mit dem 200-Tage-Durchschnitt in CNY…
Auch hier gilt: All das war absehbar, doch erst jetzt machen diese Zahlen Schlagzeilen.
Wie schlimm kann es für den USD noch kommen?
Sieht man, wie schnell und wie prozentual umfangreich der Ölhandel jenseits des USD stattfindet, stellt sich natürlich gleich die nächste Frage: Wie schlimm kann es für den USD noch kommen?
Die kurze Antwort lautet: Noch viel schlimmer.
Iran und Russland fahren beispielsweise ganz offen einen harten Kurs. Doch was passiert, sollte sich Saudi-Arabien – heute offizielles BRICS-Mitglied (und nicht abgeneigt, die Ghettofaust mit Biden zu machen und Xi per Handschlag zu begrüßen) – dafür entscheiden, in den kommenden Jahren eher den Osten als den Westen in den Blick zu nehmen?
Saudi-Arabiens zunehmend offene Beziehungen zur Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und zur neuen BRICS-Entwicklungsbank legen nah, dass der saudische Kronprinz – anders als frühere Nationen, die versucht hatten, Öl in USD-fremden Währungen zu verkaufen (man denke an den Irak und Libyen) – weniger besorgt ist, dass er ein ähnlich zufälliges Schicksal wie Saddam Hussein oder Muammar al-Gaddafi erleiden wird…
Wir hatten häufig vor Folgendem gewarnt: Sobald die USA den USD zur potentiellen Waffe machen, führt kein Weg mehr zurück. Keine Nation, sei sie den USA freundlich oder eben nicht ganz so freundlich gesonnen, kann einer nicht-neutralen Reservewährung noch im gleichen Maße trauen, wie dies früher möglich war.
Dank Leuten wie Nixon und heute Biden sind wir heute gaaaaaaaaaaanz weit vom Bretton-Woods-Dollar entfernt…
Einfach formuliert, heißt das: Zerstörtes Vertrauen macht den einst tolerierten USD jetzt weniger tolerierbar. Und so, wie man gerufene Geister nicht mehr los wird, wird auch dem USD nie wieder vollstes Vertrauen entgegengebracht werden. Und das heißt: Der Dollar wird nie wieder der alte sein.
Und die Dollar-Koppelung der VAE und Saudi-Arabiens?
Die Verteidiger des Petrodollars (und somit der Milchshake-Theorie) werden zurecht darauf aufmerksam machen, dass sowohl der Saudi-Riyal als auch der Dirham der Vereinigten Arabischen Emirate an den US-Dollar gekoppelt sind, was ebenfalls nahelegen könnte, dass diese beiden Mega-Öl-Mächte durchaus ein Interesse daran haben, dass der USD eine stärkere und nicht schwächere Rolle in ihren unverzichtbaren Ölmärkten spielt.
Zudem muss eingeräumt werden, dass auch die russischen Ölunternehmen auf schwerere Liquiditätsprobleme mit indischen Rupien und chinesischen Yuan stoßen, welche nicht annähernd so liquide sind wie der USD, der trotz schwacher Beine und Rückenproblemen nach wie vor das beste Pferd im Währungsschlachthof ist.
An diesen Argumenten ist viel dran, ziemlich viel sogar.
Aus diesem Grund bleiben wir auch weiterhin von der Überlegenheit des USD überzeugt, die – wie schon seine Kaufkraft nach 1971 – eher einen Tod auf Raten sterben wird, anstatt urplötzlich zu verschwinden.
Also ja, der Riyal und auch der Dirham sind an den USD gekoppelt, doch wie Luke Gromen kürzlich feststellte, gilt das eben nur „[…] gerade jetzt“.
Gromen bringt folgendes stringente Argument: Die meisten Investoren würden unterschätzen, dass den VAE und Saudi-Arabien ebenfalls die Möglichkeit bliebe, sich vom schwächelnden USD zu entkoppeln, um dann „die eigene Energie an Gold [zu koppeln], während die Währungen [dieser Länder] gegenüber dem USD AUFWERTEN würden.“
Brent Johnson, der zugunsten eines erstarkenden USD argumentiert, würde eine solche Argumentation anfechten, indem er uns wieder vor Augen führt, dass die OPEC schon 1975 den Bruch mit dem USD in Erwägung gezogen hatte, wozu es aber nie kam.
Wie Gromen würde auch ich dagegenhalten und sagen, dass wir heute nicht mehr im Jahr 1975 leben (oder in Kansas).
Es hat sich inzwischen viel verändert – so bspw. das entstandene Misstrauen gegenüber dem USD im Fahrwasser der Sanktionen, der Aufstieg der erweiterten BRICS-Staaten, das zuvor erwähnte Ölvolumen, das nicht in USD gehandelt wird aber auch der seit einigen Jahren klar ersichtliche Niedergang der Geld- und Außenpolitik der USA.
Und wie Gromen würde auch ich die Leser an Folgendes erinnern: Allein schon Andeutungen, dass die OPEC-Staaten 1975 den Bruch mit der Dollar-Bindung in Erwägung zogen, führte dazu, dass der Goldpreis in weniger als fünf Jahren um das 5-fache stieg.
Das erklärt wohl auch, warum die Federal Reserve in dieser Phase die Zinssätze von 5,25 % auf über 18 % erhöhte: Sie wollte den USD attraktiver für die OPEC machen.
SCHWARZES Gold stößt auf Echtes Gold = Ein GREENBACK im MINUS
Aktuell zieht die Staatsverschuldung der USA schnurstracks an der 34 Bill. US$-Marke vorbei! Die Federal Reserve ist also, angesichts der heutigen Dimensionen, gar nicht mehr in der Lage, ein solches Verschuldungsproblem mithilfe von Zinserhöhungskosmetik zu beschönigen. Und das heißt nur: Anders als Volcker in den späten 1970er Jahren ist Powell – Zentralbankchef des Jahres 2024 – gar nicht fähig, den USD attraktiver für die OPEC zu machen.
Oder noch einfacher formuliert: Wie die gehandicapte US-Notenbank verliert auch der US-Dollar an Glaubwürdigkeit und an weiteren Optionen.
Und auch das ist wieder gut für Gold
Die Folgewirkungen und Dominoeffekte eines waffenfähig gemachten „Greenback“ sind in der Tat außergewöhnlich, denn zum ersten Mal seit Nixons Ausstieg aus dem Goldstandard steigt Gold in den Rang einer Ölwährung auf..
Und in Anbetracht der Kluft zwischen laufender USD-Ölproduktion (massiv) einerseits und laufender USD-Goldproduktion (winzig) andererseits, ist auch das Potenzial für eine historisch signifikante Gold-Neubewertungen so stark (und absehbar) wie die gute alte Lehre von Angebot & Nachfrage.
Wenn ein goldenes Asset mit unbegrenzter Laufzeit, aber begrenztem Angebot auf eine steil steigende Nachfrage trifft, dann geht der Preis dieses Assets schließlich durch die Decke.
Wenn hingegen ein unbeliebtes Asset mit begrenzter Laufzeit, jedoch unbegrenztem Angebot – wie eben US-Staatsanleihen – auf eine einbrechende Nachfrage trifft, dann sinkt dieses Asset bis zum Meeresgrund…
Seien Sie sich niedriger Zinsen und besiegter Inflation nicht zu sicher …
Trotz der jüngsten und krampfhaften Versuche des Federal Open Market Committee, sinkende Zinsen einzuplanen und gleichzeitig den Sieg über die Inflation zu erklären (nachdem mittels steigender Zinsen inoffiziell eine deflationäre Rezession eingeleitet wurde), prognostizieren wir längerfristig ein Szenario mit sinkenden US-Staatsanleihekursen und folglich steigenden Renditen – d.h. auch steigenden Zinsen.
Diese Art von Zinssteigerungen, die am Anleihemarkt bestimmt (und nicht von der Federal Reserve festgesetzt) werden, stehen in schwerem Konflikt mit den Prognosen der Rechnungsbehörde des US-Kongresses (CBD), der für die kommenden 10 Jahre eine Neuemission von US-Staatsanleihen im Umfang von 20 Billionen US$ vorsieht.
Hier braut sich der perfekte Sturm zusammen – eine wachsende Schuldenemission trifft auf gestiegene Zinssätze und somit steigende Kosten, die nur dann bezahlbar bleiben, wenn die US-Notenbank zusätzliche USD-Billionen aus dem Nichts schöpft, um Uncle Sams Kneipendeckel zu finanzieren.
Eines leuchtet ein: Derartige Liquidität, die natürlich wieder synthetisch ist (sprich: exorbitantes QE), fördert die Entwertung des ohnehin schon entwerteten USD, anstatt sie zu bremsen (was sehr gut für Gold ist…). Und damit wäre auch gezeigt, dass Hemingway mit seinen schon erwähnten Vorhersagen den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften viel eher verdient hätte als Bernanke.
Hach, an Ironien mangelt es jedenfalls nicht…
Bernankes Arbeit über die Lösung von Schuldenkrisen durch mehr Schulden verdient eher einen Preis für Fiktion als für Mathematik; doch wie man oben sieht, war es Papa Hemingway – der Literat –, der Geschichte und Mathematik viel besser verstand als dieser zu Unrecht vergötterte Zentralbanker…
Alle Zeichen stehen auf Gold
2023 haben wir erlebt, wie Gold Rekordhochs in allen Währungen (auch in US$) markierte, obgleich das Jahr von einem relativ starken US-Dollar, positiven Realzinsen und kräftig steigenden Leitzinsen geprägt war – also Faktoren, die sich traditionell negativ auf den US$-Preis von Gold auswirken.
Diese Loslösung von den traditionellen Kennzahlen beruht darauf, dass sich auch die USA von solider Geld- und Außenpolitik losgelöst haben. Das hat unter anderem dazu geführt, dass USD, UST und die US-Regierung heute den Eindruck machen, als stammten sie von Rentier Rudolphs Insel der Nichtsnutz-Spielzeuge und nicht aus einem vertrauenswürdigen Reservewährungsland.
Gold wird weiterhin von diesen traditionellen Parametern abweichen, weil seine Funktion als Nettoverrechnungsmittel im BRICS-internen Handel dazu führt, dass die Problematik positiver bzw. negativer US-Realzinsen an Relevanz verliert – in einer Welt, die sich abwendet von den USA und ihrer kaputten / mit Argwohn betrachteten Währung.
Diese harten Fakten werden – zusammen mit den neuen Mega-QE-Maßnahmen, die zur Monetisierung der geplanten, massiven Staatsanleihenemissionen nötig sind – dafür sorgen, dass der US-Dollar zur Stützung der US-Staatsanleihemärkte weiter entwertet wird.
Ludwig von Mises, Ernest Hemingway und David Hume verstanden die Philosophie der Schulden lange bevor der erste Zentralbanker erzeugt wurde. Ihre Warnung lautete: Alle überschuldeten und scheiternden Nationen opfern ihre Währungen, um die eigenen ruinierten „Systeme“ zu retten.
Damit hatten und haben sie recht.
Um es in ungeschönter, aber mathematisch wie geschichtlich bestätigter Form zu sagen: Die in US$ ermittelten Goldpreise werden auch weiterhin deutlich steigen – und zwar aus folgendem einfachem Grund: Trotz seines mächtigen Reservestatus wird der USD nicht aufhören, sich effektiv weiter zu entwerten.
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Timestamps:
0:00 Wealth Preservation Highlight
0:16 Introductions – Egon von Greyerz Background
3:15 ECB Rising Rates
5:20 High Inflation
9:12 The Looming Recession
15:26 Credit Suisse Collapse
22:00 Protecting Your Assets Now!
22:32 BRICS Gold-backed $
24:26 Dollars, Gold and Wealth Preservation
In this brief (33-minute), yet engaging, conversation with Silver Bullion TV, Matterhorn Asset Management Founder, Egon von Greyerz, addresses the importance of balance and meaning in a global financial backdrop increasingly absent of both.
The conversation opens with the ECB’s latest rate hikes in its ever-comical dance to fight an inflationary tide which the central banks alone created. Von Greyerz addresses the fiction of “target 2%.” He sees rates (as well as energy pricing) going higher, which will ultimately add to the inflationary pressures. As rates (and hence the cost of debt) go higher, the need for more synthetic liquidity to cover that debt will end up being inflationary.
Of course, the impact of such poor policies (rising rates and inflation) will affect the man on the street the hardest. This is a gradual but real pain evident across Europe, which is simultaneously (and sadly) suffering from extremely poor leadership. Net result: Citizens will have to pay the recessionary Piper for the financial negligence of their policy makers.
Von Greyerz confirms that banks and policy makers have very few tools left other than empty words to hide embarrassingly poor math, an undeniable embarrassment as evidenced by the recent implosion at Credit Suisse for massive leverage and poor loan underwriting. Unfortunately, such poor banking practices are hardly unique to Credit Suisse. The entire banking system, as argued herein and warned for years, is under extreme pressure. Bail-ins are very likely especially in the US but also in Europe.
As to de-dollarization and the recent headlines as to a gold-backed trading currency among the BRICS, von Greyerz sees the trend away from the USD but is not expecting any complex gold-backed currency in the near or even medium term. The case for gold, however, is rising among central bank reserves. Most importantly, such trends and signs make a far stronger case for informed investors to protect their wealth with physical gold rather than fiat dollars and increasingly unloved sovereign bonds.
As von Greyerz consistently reminds, gold as a wealth preservation asset has never been more important.
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Sie gilt als die „meist erwartete“ Rezession aller Zeiten – die sich in den USA abzeichnende. Und obwohl unzählige Indikatoren von der Zinsstrukturkurve über den „Leading Economic Index“ (LEI) und die Einkaufsmanagerindizes bis zu den Erzeugerpreisen und den Volumina im internationalen Handel mitunter schon seit Monaten eine Rezession ankündigen, ist diese in den USA noch nicht eingetreten. Allerdings zeigt nun auch schon der bisher mehr als robuste Arbeitsmarkt erste Anzeichen einer Abkühlung. Ein Arbeitsmarkt, der aufgrund des demographischen Wandels gänzlich anders strukturiert ist als noch in den 1970er-Jahren. So befinden sich die „Initial Jobless Claims“ seit dem Herbst vergangenen Jahres in einem Aufwärtstrend.

Trotz dieser immer großflächigeren Eintrübungen ist es noch nicht zu spät, sich die Frage zu stellen: Welche Assetklassen erweisen sich in einer Rezession nun als gutes, welche als schlechtes Investment? Dazu haben wir eine tiefgehende Analyse vorgenommen.
Diese Analyse betrachtet die Rezession nicht als einheitlichen Block. Das „Incrementum Rezessionsphasen-Modell“ (IRPM) unterteilt eine Rezession in insgesamt fünf unterschiedliche Phasen. Die Einteilung einer Rezession in verschiedene Phasen kann helfen, das Risiko von Verlusten zu reduzieren und Gewinne zu maximieren. Sie unterstützt Investoren dabei, eine ausgewogene Anlagestrategie zu entwickeln, die den verschiedenen Phasen einer Rezession Rechnung trägt. Denn wie sich zeigen wird, weisen die einzelnen Assetklassen in den fünf Rezessionsphasen mitunter erhebliche Unterschiede bei der Performance auf. Schließlich hat jede der fünf Rezessionsphasen einzigartige Merkmale.

- Die Vorlaufphase einer Rezession (Phase 1) wird von einem aufbrausenden Sturm der Volatilität an den Finanzmärkten begleitet. In dieser Phase beginnt der Markt, die herannahende Rezession zu erahnen und sich darauf einzustellen.
- In der zweiten Phase, der „Anfangsphase“, kühlt sich das Wachstum begleitet von deutlich höheren Unsicherheiten merklich ab. Die triste Realität kristallisiert sich langsam heraus, angesichts der steigenden Anzahl negativer makroökonomischer Daten.
- In der mittleren Phase (Phase 3) manifestieren sich die negativen Wirtschaftsdaten. Sie markiert außerdem den Tief- und Wendepunkt der Rezession.
- Die vierte Phase, die „Endphase“, bringt einen Hauch von Stabilität in die Wirtschaft zurück und damit kehrt auch der Optimismus auf die Märkte zurück.
- Die fünfte und letzte Phase des Rezessionsmodells ist die „Erholungsphase“, in der die Wirtschaft zu positiven Wachstumsraten zurückkehrt.
Für den Fall einer kurzen Rezession, wie beispielsweise im Frühjahr 2020, gibt es Phasen, die weniger als 3 Monate dauern, sodass sich Phase 3 bei Rezession von 6 Monaten oder weniger erübrigt. Für unser Modell haben wir die Rezessions-Definition des NBER gewählt, wonach eine Rezession dann eingetreten ist, wenn es einen signifikanten Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität gibt, der sich über die gesamte Wirtschaft erstreckt und länger als einige Monate anhält. Auch die Federal Reserve folgt dieser Definition.
Wir wissen, dass offizielle Rezessionserklärungen immer mit einiger Verzögerung verkündet werden, sei es nach den Kriterien des „National Bureau of Economic Research“ (NBER) oder anderen alternativen Definitionen wie der technischen Rezessionsdefinition von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativem BIP-Wachstum. Häufig dauert es Monate, bis die endgültigen BIP-Quartalszahlen veröffentlicht werden. Das stellt Investoren vor eine große Herausforderung, denn sie sollten der tatsächlichen Entwicklung immer einen Schritt voraus sein. Daher ist es von großer Bedeutung, eine Rezession frühzeitig zu erkennen, um sich als Investor bestmöglich zu positionieren.
Was sind die Kernaussagen des Incrementum Rezessionsphasen-Modells?
Schauen wir uns nun die Performance des S&P 500 sowie von Gold und dem BCOM-Index, der Rohstoffe abbildet, während der letzten acht Rezessionen seit 1970 und aufgeteilt auf die fünf Rezessionsphasen an.

Über die gesamte Rezession gesehen haben Aktien im Durchschnitt 5,3% an Wert verloren. Die Globale Finanzkrise 2007/2008 stellt allerdings eine Ausnahme dar, die den Durchschnitt stark beeinflusst. Wenn wir uns den Medianwert anschauen, sehen wir eine geringere negative Performance von -1,6% für Aktien während einer Rezession.
In den verschiedenen Phasen einer Rezession weisen Aktien erhebliche Performanceunterschiede auf. Vor allem in der dritten Phase, dem Höhepunkt der Rezession, haben Aktien kräftige Verluste erlitten. Sobald allerdings die letzten drei Monate der Rezession (Phase 4) erreicht waren, konnten sich Aktien in allen acht betrachteten Fällen außergewöhnlich gut erholen. Dieser positive Trend setzte sich sogar in den ersten Monaten nach der Rezession fort. Basierend auf dem Rezessionsphasen-Modell empfiehlt es sich daher, den Aktienanteil im Portfolio frühzeitig zu reduzieren. Sobald der Höhepunkt der Rezession erreicht ist, ermöglicht eine Erhöhung des Aktienanteils es dann, von der anschließenden Erholungsrally zu profitieren.
Gold, der perfekte Rezessions-Hedge
Es ist kaum überraschend, dass Gold seinem Ruf als „Rezessions-Hedge“ gerecht wird und während der gesamten Rezession im Durchschnitt eine beeindruckende Performance von 10,6% erzielt. Besonders beachtlich ist, dass Gold in allen Phasen der Rezession im Durchschnitt eine positive Performance aufweist. Die größten Preissteigerungen von Gold sind in Phase 1 und 2 zu beobachten, was wahrscheinlich auf die erhöhte Unsicherheit an den Märkten in diesen Phasen zurückzuführen ist. Eine weitere Erklärung für die starke durchschnittliche Performance von Gold in Phase 1 ist die Preissteigerung von 120,1% in der Anfangsphase der Rezession im Jahre 1980, die einen Ausreißer darstellt.
In den ersten drei Phasen einer Rezession hat Gold im Vergleich zu Aktien tendenziell die Nase vorn. Es ist interessant zu beobachten, dass sich jedoch das Blatt wendet, sobald erste Anzeichen einer Konjunkturerholung auftauchen und die Unsicherheit am Markt allmählich nachlässt. In der End- und Erholungsphase können Aktien oft eine bessere Performance im Vergleich zu Gold erzielen. Insbesondere in den frühen Phasen des Modells schafft es Gold als idealer „Rezessions-Hedge“ zu fungieren. Es bietet eine ausgezeichnete Diversifikation und trägt damit dazu bei, die Portfolioperformance in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zu stabilisieren.
Tauchen wir nun in die Welt der Rohstoffe ein. Die durchschnittliche Performance des BCOM-Index während einer Rezession seit 1970 liegt bei -6,3%. Damit schneiden Rohstoffe in unserer Analyse insgesamt schlechter ab als Aktien.
Wenn wir genauer hinsehen, zeigen sich allerdings klare Unterschiede in jeder Phase der Rezession. Während Rohstoffe in Phase 1, der Vorlaufphase, und Phase 5, der Erholungsphase, Zugewinne verzeichnen, lässt sich in Phase 2, der Anfangsphase, und Phase 4, der Endphase, keine klare Tendenz erkennen. Die negative Performance kommt also hauptsächlich in Phase 3, der Mittelphase, zustande, wenn die Konjunktur ihren Tiefpunkt erreicht.
Unsere Analyse zeigt daher, dass aus einer Portfolio-Perspektive eine erhöhte Gewichtung von Rohstoffen in der Vorlaufphase und der Erholungsphase einer Rezession von Vorteil ist. Diese Erkenntnis wird auch von theoretischen Überlegungen unterstützt, die nahelegen, dass Edelmetalle, insbesondere Gold, eine geeignete Absicherung gegen Unsicherheit vor dem Höhepunkt einer Rezession darstellen. Darüber hinaus erweisen sich Energie- und Basismetallrohstoffe aufgrund des reflationären Effekts, der mit einem anziehenden Wachstum nach dem Höhepunkt einer Rezession einhergeht, als besonders vorteilhaft.
Abschließend wollen wir auch noch einen Blick auf Silber und die Minenaktien legen.
Silber ist mit einer durchschnittlichen Performance von -9,0% während der gesamten Rezession kein zuverlässiger Rezessions-Hedge. Dies liegt vermutlich daran, dass Silber inmitten des Abschwungs viel mehr als konjunktursensitives Industriemetall, denn als monetäres Metall wahrgenommen wird.
Minenaktien weisen über die gesamte Rezession betrachtet ebenfalls eine positive Performance auf, die jedoch nur etwa halb so hoch war wie jene von Gold. Dazu trägt das erhebliche Minus in Phase 3, dem Tiefpunkt im rezessiven Konjunkturtal, maßgeblich bei.
Durchschnittliche Asset-Performance – Incrementum Rezessionsphasen-Modell | ||||||
Asset | Rezession* | Phase 1 | Phase 2 | Phase 3 | Phase 4 | Phase 5 |
Gold | 10,6% | 10,9% | 5,7% | 2,9% | 2,7% | 2,6% |
Silber | -9,0% | 31,5% | 0,8% | -10,9% | 3,5% | 17,4% |
Aktien | -5,3% | -2,8% | -6,0% | -13,2% | 12,6% | 8,6% |
Rohstoffe | -6,3% | 6,4% | 0,2% | -6,5% | -0,2% | 5,0% |
Minenaktien | 5,4% | 8,9% | 8,5% | -11,7% | 8,3% | 24,3% |
Fazit
Unsere Analyse zeigt, wie verschiedene Vermögenswerte während einer Rezession abschneiden. Es wird deutlich, dass es erhebliche Unterschiede in der Performance gibt und Anleger eine strategische Herangehensweise benötigen, um in jeder Phase des Rezessionszyklus erfolgreich zu sein. Hervor sticht die glänzende Dominanz von Gold als ultimativer Rezessions-Hedge mit einer durchschnittlichen Performance von 10,6% und einer positiven Performance in jeder Phase einer Rezession hervor.
Aktien und Rohstoffe weisen während einer Rezession hingegen im Durchschnitt eine negative Performance auf, wobei Aktien in Phase 5 mit 12,6% und Rohstoffe in Phase 1 mit 6,4% die beste Performance erzielen. Dass jedoch nicht alle Aktien während einer Rezession Verluste verbuchen, zeigen die Minenaktien. Auffällig ist zudem, dass bis auf Rohstoffe alle Assets in Phase 4 und 5 zulegen können.
In Anbetracht dieser Ergebnisse wird aber auch klar, dass Anleger äußerste Vorsicht und eine durchdachte Strategie umsetzen müssen, um die turbulenten Gewässer einer Rezession erfolgreich zu durchschiffen.
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Im Weiteren werden wir einen Blick auf Kreditmärkte werfen, die an Glaubwürdigkeit verlieren, während die Zinshaiflossen aufsteigen und ihre Beute einkreisen.
US-Staatsanleihen (UST) sind wichtig für die (unverdiente) Weltreservewährung (USD).
Die Anleiherendite für 10-jährige UST ist bekannterweise für die meisten Investoren der eigentlich Maßstab für Kapital-/ Kreditkosten.
Kurzum: Sie ist die wichtigste Renditekennzahl der Welt, weil sie quasi als Preisschild für die Kosten der (unverdienten) Weltreservewährung dient.
Steigt diese Rendite, steigen die Kosten von Schulden. In einer Welt, in der es vor USD-denominierten Schulden nur so wimmelt, sind diese Renditesteigerungen wie Haiflossen, die auf die Aktien- und Anleihemärkte zusteuern.
Anleiherenditen steigen natürlich, wenn die Anleihepreise fallen; fallen die Anleiherenditen, steigen die Anleihepreise.
Märkte sehen daher gerne starke und natürliche Anleihenachfrage (selbst unnatürliche QE-Nachfrage), denn sie hält die Renditen niedrig und die Märkte robust.
Jüngst gab es nun Hinweise auf steigende UST-Nachfrage. Und das müsste ja gut für die Anleihemärkte sein, oder nicht?
Ok, immer mit der Ruhe…
Täuschungsmanöver an den Anleihemärkten
Die Zahlen der letzten Treasury International Capital-Berichte (TIC) deuten beispielsweise darauf hin, dass die ausländischen Investitionsnachfrage nach 8-monatigen US-Anleihen seit Jahresbeginn auf einen soliden Stand von 556 Mrd. $ geklettert ist.
Bedeutet das nun, dass Powells und Yellens wohlüberlegter Plan – also: Zinsen anheben und Dollar erstarken lassen – dahingehend aufgegangen ist, dass tatsächlich ausländische Käufer (Gelackmeierte) an den US-Treasury-Markt gelockt wurden, wo sie US-Schuldscheine aufkauften, da diese sprichwörtlich noch die besten Pferde in der internationalen Leimfabrik sind, die ja ansonsten nichts anderes als negativ verzinste Staatsanleihen zu bieten hat?
Wie oben schon angedeutet, lautet die Antwort – nein.
Doch angesichts einer so deutlich gestiegenen Nachfrage nach Uncle Sams Schuldscheinen stellt sich immerhin die Frage: Müssten die Anleihepreise jetzt nicht eigentlich steigen und die Zinssätze auf komfortablere/ erschwinglichere Niveaus sinken?
Tatsächlich ist ein fataler Anstieg der Renditen für 10-jährige UST zu verzeichnen! Wie also kommt das?
Nun, die harte Wirklichkeit ist die, dass USTs in der Tat nicht sehr gefragt und überkauft sind, sondern vielmehr unbeliebt und überverkauft.
Nachfrage von Hedgefonds ist impulsiv und wechselhaft
Bezüglich der eben erwähnten, „vielversprechenden“ TIC-Daten sollte angemerkt werden, dass ein großer Teil der ausländischen Anleihekäufe über die Cayman Islands abgewickelt wurden, was darauf hindeutet (insofern mich mein Hedgefonds-Gedächtnis nicht täuscht), dass es sich bei jenen ausländischen Käufern eher um (US)-Hedgefonds handelt als um globale Zentralbanken.
Und diese Unterscheidung ist ganz wichtig.
Das Profil von Vermögensverwaltern und Hedgefondskäufern entspricht nicht dem langfristiger politischer Anleihehalter oder aber etwaigen Überzeugungstätern unter den US-Staatsanleihekäufern.
Vermögensverwalter kaufen USTs vielmehr zur Arbitrage von Devisenmarkt-Positionen und um schnelle Finanzhebelgewinne einzufahren – also eher „Pump-and-Dump“ anstatt „Kaufen-und-Halten“.
Ausländische Anleihenachfrage ist einfach nicht da
Viel problematischer für den US-Staatsanleihemarkt ist aber der Mangel an Kaufinteresse seitens der Zentralbanken, der insgesamt darauf schließen lässt, dass jene einst politisch verlässlichen Käufer der immer unbeliebter werdenden US-Schuldscheine nicht mehr alles schlucken und auch Uncle Sams Kneipendeckel nicht mehr trauen.
Den Trader in mir beschleicht das starke Gefühl, dass jene Hedgefonds und Vermögensverwalter, die heute noch USTs kaufen, um Devisenpositionen abzusichern, morgen schon Nettoverkäufer sein werden, weil der USD einfach zu stark ist, die Zinssätze einfach zu hoch und der Anleihemarkt einfach zu kaputt.
Wie oben schon gewarnt wurde: Mehr UST-Verkäufe (und somit mehr Angebot) bedeutet, dass die Haiflossen auch auf Ihre Märkte zusteuern.
Wie hält man die aufsteigenden Haiflossen (Zinsen) fern?
Ganz einfach ausgedrückt: Diese tödlichen Flossen werden erst dann wieder verschwinden, wenn der USD schwächer wird, die Zinssatzerhöhungen ausgesetzt und die Zinsen anschließend wieder gesenkt werden. Also eine Fed-Kehrtwende.
Bis dahin wird der US-Anleihemarkt einfach zu gruselig bleiben für’s „Sticky Money“ (längerfristige Investoren).
Unterdessen: Die geldpolitische Straffungen gehen weiter, und die Haiflossen vervielfachen sich.
Dass die Anleiherenditen steigen und die Anleihepreise sinken, hat noch einen weiteren Grund. Powells volckerhafte Notenbank hebt nicht nur den US-Leitzins an, sie schrumpft/ strafft auch ihre Bilanzsumme. Und das heißt nur, dass sie Treasury-Angebot auf den offenen Markt schmeißt.
Diese neue Flutwelle an Anleiheangebot drückt die Anleihepreise, wodurch die Renditen dieser Anleihen (und das Zinsniveau) schmerzlich anziehen. Kurz: Die Haiflosse wird immer größer und schneller.
Bitte die Filmmusik vom „Weißen Hai“ einlegen…
Leute, steigende Zinssätze (d.h. steigende Kreditkosten) sind kein bisschen lustig für eine Welt, die auf der größten, jemals verzeichneten Schuldenblase lebt…
Ausländische US-Staatsanleihehalter: Der große Weiße Hai gleich unter der Wasseroberfläche
Aus meiner Sicht viel erschreckender ist der allgemeine Kontext, in dem Uncle Sams unbeliebte Schuldenscheine schwimmen, sprich jene Anleihen im Gegenwert von 3,9 Bill. $, die aktuell von ausländischen Nationen gehalten werden (man denke an China, Großbritannien, Japan, EU etc.).
So wie ich es sehe, werden in Kürze noch viel mehr UST auf den Markt geworfen werden.
Wenn der Winter kälter wird und die Energie knapper, und wenn der vorsätzlich starke und waffenfähig gemachte USD immer mehr inflationäre, schulden- wie währungstechnische Qualen auf Amerikas Feinde als auch Freunde abwälzt, werden viele jener düpierten/ geschädigten Länder, die heute noch UST halten, diese verkaufen – noch diesen Winter, wenn die nationalen Währungen neben einem heißgelaufenen Greenback dahinschmelzen.
Neben Japan werden sich auch immer mehr andere Länder gezwungen sehen, USTs in steigender Menge abzustoßen. Sie tun das, um die eigenen Landeswährungen zu stärken (die der bewusst hochverzinste und somit starke USD erdrückt hat), damit sie Öl und Gas vom Osten kaufen können.
Hmmm… sieht ganz so aus, als würden alle jene Sanktionen und Dollarstärkekonzepte von Februar dieses Jahres wie vorhergesagt nach hinten losgehen, nur noch schneller. Oder nicht?
Ich frage mich, wie schlau (und ärmer) sich die Deutschen sowie andere NATO-Partner fühlen werden, wenn der Winter mit Energiepreisschüben kommt und ihre vom Dollar erdrückten Währungen abschmieren…?
Die Antwort in Kurzform: Sie werden sich elendiglich fühlen.
Wie schon in Japan und Großbritannien geschehen wird auch die EZB der Europäischen Union letztlich umschwenken zu quantitativen Lockerungen. Darüber hinaus wird sie USTs abstoßen, um die Dollar-gemobbte Währung zu stärken und um ein paar Barmittel zum Energiekauf aufzutreiben.
Außerhalb der EU bettelt die Schweizer Nationalbank schon jetzt um US-Notenbank-Swaps (d.h. US-Dollar) in Billionenhöhe – und erhält diese auch.
Stoßen immer mehr Länder US-Staatsanleihen ab, so werden deren Renditen steigen und somit das Zinsniveau. Auf diesem Weg werden die verschuldete US-Nation, deren Otto-Normalverbraucher und Wertpapiermärkte noch mehr ramponiert.
Von den Haien zur Pyromanie
Wir hatten schon so oft davor gewarnt: Die tickende Schuldenzeitbombe (US- wie globale Verschuldung) ist wie ein offenes Fass Benzin; steigende Anleiherenditen/ Zinssätze sind für dieses Fass (wie eben beschrieben) wie ein langsam näher kommender Schweißbrenner.
Da die geldpolitisch strenge (und offenbar pyromanische) Federal Reserve die globalen Märkte und die US-Staatsanleihen abschmieren lässt, wird das Benzin der Schulden und der Schweißbrenner steigender Renditen/ Zinssätze aneinandergeraten; anschließend geht das gesamte, schuldengetränkte globale System langsam bei lebendigem Leibe in Flammen auf.
Die Gefahren eines überverkauften US-Staatsanleihemarktes sind daher keine Mythen, sondern Kreditmarktfakten. Fakten, die ein in die Enge getriebener und verzweifelter Powell (und andere) solange ignorieren werden, bis ihre Finger (und unsere Wirtschaft) schon verbrannt sind.
An diesem Punkt wird auch die immer zwei Schritte zu langsame Federal Reserve Kehrtwende zur offen inflationären Geldproduktion machen und schlagartig den Wechsel von Falke zu Taube vollziehen – so schlagartig, wie die Edelmetalle von Süden nach Norden aufsteigen werden.
Kann mehr QE den Westen retten? Ja, aber auf keinen Fall…
Eben JEIN.
Gelddrucker können, das weiß Powell, theoretisch alles und jeden Markt retten – von Aktien über Anleihen bis hin zu Malibu-Immobilien; doch Gelddrucker können niemals die Kaufkraft des zugrunde liegenden „Geldes“ retten, das sie drucken, oder aber der Märkte, die sie „akkommodieren“ oder aufblähen.
Letztlich kann Geldschöpfung den Märkten helfen, zu viel davon zerstört aber Währungen (und sorgt für Mondpreise beim Gold). Selbst Greenspan gab das als junger und einst ehrlicher Mann zu.
„Für Barleistungen können wir garantieren, egal wie hoch und umfangreich, für was wir jedoch nicht garantieren können, ist deren Kaufkraft.“ – Alan Greenspan
Vorerst müssen frustrierte, wenngleich makro-bewusste Goldhalter geduldig an der Startrampe warten, solange, bis auf Powells unausweichliche Kehrtwende von Straffung zu Lockerung (und von starkem Hochzinsdollar zu schwachem Niedrigzinsdollar) eine schrittweise aber unausweichliche Weltkreditkrise folgt.
Diese neue Welle frisch gedruckten (wertlosen) Geldes wird Gold selbstverständlich hoch, höher und drüber hinaus schicken.
Gold: Immer noch an der Startrampe
Aktuell fühlt es sich beim Gold kaum nach hoch, höher und drüber hinaus an. In der Tat ist das Stressniveau beim Goldpreis (in USD bemessen) selten höher gewesen.
Ich habe mich bemüht, bei zahlreichen Gelegenheiten aus makroökonomischer Sicht zu erklären, woher der Gegenwind beim Gold stammt. Insgesamt lässt es sich herunterbrechen auf einen widernatürlich manipulierten und starken USD sowie einen völlig (jedoch legal) manipulierten COMEX-Handel.
Alte Spiele und Backwardation
Wer jedoch nach technischen Hinweisen, Geschichten und Signalen aus dem Derivatekasino sucht, den dürfte die jüngste Marktkonstellation beim Gold interessieren.
In der Tat scheint Gold so gestresst wie immer – oder mindestens so gestresst wie im Jahr 2015.
Die COMEX-Athleten werden beispielsweise daran erinnern, dass die Backwardation bei Goldkontrakten mit Lieferdatum in 1 bis 2 Monaten Stände erreicht hat, die seit 2015 nicht mehr gesehen wurden. Damals wurde im Goldzyklus das Dezember-Tief markiert – mit einem Kurs von nur knapp über 1000 $/ oz (siehe kleine Kästchen unten).
In Normalsprache übersetzt, bedeutet diese Backwardation, dass der Angebotspreis für einen zukünftig zu liefernden Goldkontrakt niedriger ist als der aktuell gebotene Preis.
Papierfiktion vs. Physische Realität
Von unserem Schweizer Firmensitz aus betrachtet, sieht die physische Seite der Medaille ganz anders aus als die fiktive Story, die am COMEX-Terminmarkt geschrieben wird.
Die physischen Goldexporte aus der Schweiz und in die Türkei, China, VAE und Indien gehen, laut World Gold Council, gerade durch die Decke.
Dass physische Realität und Papierfiktion weit auseinanderdriften ist aber nichts neues…
Wenn sich die physischen Goldkäufe aktuell auf einem steilen Niveau von 100 % der monatlichen Bergbauproduktion bewegen, weshalb sollte sich der Papiergoldpreis am Terminmarkt dann ganz anders (nämlich backwards) bewegen?
Wir hatten schon häufig darüber geschrieben: An der COMEX wird mit Papiermanipulation der Realität gutes Geld verdient. Das heißt, gegenüber allen anderen Long-Kontrakten am Markt hält eine Handvoll Bullionbanken einen permanenten Short-Hebel unter Spannung, um den Papierkurs künstlich zu drücken.
Das geschieht, um zu verhindern, dass der Gold-Spotpreis zum Schandfleck für die ansonsten wertlosen Papierwährungen wird (vom Pfund zum Dollar über den Yen bis hin zum Euro).
Doch wie wir ebenfalls geschrieben hatten: Die Tage dieses offen betriebenen Hütchenbetrugsspiels an der COMEX sind gezählt, weil sich der Derivatemarkt straff auf eine (Kredit- und Vertrauens-)Krise zubewegt.
Die derzeitige Backwardation scheint vorerst einen Kursboden zu signalisieren. Für langfristig denkende, informierte Investoren wäre somit ein opportuner Moment für den Goldkauf gekommen.
Übrigens: Weshalb kaufen all diese anderen Nationen gerade lieber Gold als US-Staatsanleihen?
Mein ja nur…
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Man kann gar nicht genug unterstreichen, wie gefährlich das aktuelle Makroumfeld in Folge des absichtlich stark gemachten und auch illiquiden Dollars geworden ist.
Klar, Joe Biden meint dazu: Kein Grund zur Sorge. Doch wir sind da anderer Meinung.
Der illiquide Dollar: Wir haben’s ja gezeigt
Über die Jahre habe ich ziemlich viel über den US-Dollar berichtet und geschrieben. Zum Beispiel über den ironischen (aber eben auch gefährlichen) Mix aus USD-Überproduktion und gleichzeitigem Liquiditätsmangel.
Diese Dollar-Illiquidität (Thema seit der ersten Repo-Markt-Krise Ende 2019) trifft heute auf einen waffenfähig gemachten USD und darüber hinaus auf Zinssatzerhöhungen, welche die US-Notenbank in ihrer Zwangslage mit Volcker-Nostalgie bewusst vorantreibt. Zusammengenommen ergibt sich daraus kurzfristige Stärke für den Greenback und längerfristiges Elend für so gut wie jede Anlageklasse und Wirtschaft in diesem jetzt eindeutig zerrütteten Weltfinanzsystem.
Mit Blick auf die triste Realität/ Risiken dieses illiquiden Dollars, könnte man jetzt sagen „Wir haben’s ja gesagt!“. Besser aber, wenn wir es „noch einmal zeigen“ und zwar mit besonderem Verweis auf einem im Dezember 2021 veröffentlichten Bericht.
„Dollar-Illiquidität? Ignorierter Funke der nächsten Krise“
10 Monate nach Erscheinen dieses Berichts lohnt es sich, erneut die Folgewirkungen des illiquiden Dollars und einer Finanzkrise zu betrachten, vor der wir damals warnten und in der wir heute stecken.
Warum Stark Schwach ist
Es mag sich intuitiv gut anfühlen, wenn man sieht, dass die eigene Währung alle anderen schlägt; da hebt sich die amerikanische Brust mit einer Art stolzer Bewunderung für die stärkste Währung im Viertel.
Doch nichts könnte weniger der Wahrheit entsprechen.
Tatsache ist: Sich heute in der globalen Nachbarschaft wegen des starken Dollars zu brüsten, ist in etwa so, als würde man sich brüsten, der gesündeste (dennoch todkranke) Patient in einem überfüllten Hospiz zu sein. Am Ende kehren natürlich alle Fiat-Währungen zum Wert ihres Papiers zurück, der, wie uns Voltaire erinnert, bei null liegt.
Oder wie John Pierpont Morgan vor Jahren warnte: Gold ist das alleinige Geld, der Rest sind Schulden.
Doch ich schweife ab…
Ganz einfach ausgedrückt, ist der starke US-Dollar eigentlich nur relativ stark, weil alle anderen Währungen sekündlich schneller abstürzen. Diese kollektive Abwärtsspirale ist direkte Konsequenz des steigenden US-Dollars, der seine Inflation an die Nachbarn exportiert und die Mobbing-Macht seines Weltreservestatus einsetzt, um … naja… die Welt zu schwächen.
Legen wir los und erklären das.
Wie kamen wir an diesen Punkt?
Also: Wie sind wir – und der Rest der weltweit abstürzenden Währungen – an diesen so peinlichen wie fatalen Wendepunkt gekommen?
Wie oben und in anderen Berichten angedeutet, finden wir die Antwort in der ansonsten langen und schmutzigen Geschichte von Zentralbankbetrug, Derivatewahnsinn, Repo-Euro/Dollar-Verschleierung und der guten alten globalen Schuldenabhängigkeit.
Billionen gedruckter/ mausgeklickter US-Dollars zum Trotz hängt ein großer Teil dieser Dollars im Sumpf (oder nach Brent Johnson im „Milchshake“) eines hochliquiden Derivatemarkts sowie eines immer illiquider werdenden Euro-Dollar-Markts fest.
Wir hatten es damals so dargestellt:
„Egon von Greyerz und ich haben häufig auf Folgendes hingewiesen: Die ersten deutliche Hinweise auf derartige Gefahren am geldarmen (d.h. illiquiden) Repo-Markt zeigten sich im September 2019.
Im Grunde war es ein neonfarbenes Blinksignal, das langfristig Probleme ankündigte. Und es hatte nichts mit COVID zu tun…
Im Herbst 2019 hatten sich informierte Investoren durch die Berge an konfusen Details und Störgeräuschen zu einer Panik gewühlt, die im September am US-Repo-Markt stattgefunden hatte, also an einem Markt, der ansonsten ein offenes Betrugsprogramm war [weil z.B. Privatbanken die Einlagen staatlich gegründeter Finanzdienstleistungsunternehmen (Government Sponsored Entities, GSE) hebeln und dafür garantierte Auszahlungen von Vater Staat bekommen, für die wiederum der US-Steuerzahler aufkommt].
Trotz aller Störgeräusche, und ungeachtet der Tatsache, dass diese Krise von den ansonsten Teenager-schlauen Finanzleitmedien komplett ignoriert (und auch vorsätzlich heruntergespielt) wurde, ging es bei der ganzen Repo-Angelegenheit schlicht und ergreifend um Folgendes: Die verfügbaren Dollars reichten nicht mehr aus, um weiterhin alles (d.h. auch die Banken) am Laufen zu halten.
In Reaktion darauf druckte die damalige Federal Reserve (von 2019) mehr Dollars und flutete die betreffenden Repo-Schächte mittels einer 1,5-Billionen $ starken Roll-Over-Fazilität.
Und das war nur der Anfang […].
Wie wahr. Es sollte richtig heftig kommen.
Wie jüngst berichtet, hat die US-Notenbank schon mit täglichen Rollover-Liquiditätsspritzen begonnen, wodurch der immer stärker austrocknende Reverse-Repo-Sumpf mit Tagesgeldkrediten (overnight money market loans) von über 2 Bill. $ versorgt wird.
Im Grunde ist das „QE durch die Hintertür“ und zugleich ein weiterer Indikator für ein USD-abhängiges System, das endlosen Überlebensdurst nach Dollars hat, die immer weniger verfügbar sind (und deswegen auch teurer).
Der Eurodollar: Im Düsteren verheddert
Noch eine Sache ist beim illiquiden Dollar nicht ganz koscher. Wir hatten es als die „tickende Zeitbombe“ im „Eurodollar-Markt“ bezeichnet, wobei die Bezeichnung „Eurodollar“ an sich irreführend ist. Zitat:
„In der Tat fließen schon seit Mitte der 1950er Jahren verstärkt Eurodollars um die Welt.
Allerdings erfinden Banken (und Banker) ständige neue clevere Methoden, um einfache Eurodollar-Transaktionen komplexer zu gestalten. Denn hinter gewollter Eurodollar-Komplexität lassen sich recht einfach die verschiedensten Formen gierbefriedigender und vermögengenerierender Systeme verbergen.
Das heißt insbesondere: Anstatt im Ausland die US-Dollars (sprich Eurodollars) zur einfachen, sauberen und direkten Kreditvergabe einzusetzen – welche sich in den Aktiva/Passiva-Bilanzspalten ausländischer Banken auch leicht nachvollziehen und regulieren lässt –, üben sich diese ausländischen Banker seit einigen Jahrzehnten in einem immer kreativeren Umgang mit ihren Eurodollars. Und kreativer heißt hier nur: immer toxischer und immer unkontrollierter.
Anstatt die Eurodollars nur zur direkten Kreditvergabe von Bank „X“ an Gläubiger „Y“ einzusetzen, nutzen ausländische Finanzgruppen den Eurodollar verstärkt in komplexen Kreditgeschäften im Interbankenmarkt, bei großangelegten Geschäften mit Swaps und Terminkontrakten sowie bei gehebelten Derivatetransaktionen.
Auf den Punkt gebracht, bedeutet das wieder: Hier ist noch mehr Derivategift im Spiel (und auch extremes Bankenrisiko).“
Festhängende Dollars = Unnutzbare, Unverfügbare und Illiquide Dollars
All diese Machenschaften, Finanzhebel und Swapgeschäfte sorgen unterm Strich dafür, dass nicht genügend US-Dollar im Weltfinanzsystem verfügbar sind (= illiquide), obwohl so gut wie alles – von Schulden über Öl bis hin zu Derivaten – nach wie vor in knapper und damit teurer werdenden Dollars bezahlt werden muss.
Einerseits haben wir also diesen pervertierten, illiquiden Leverage-Sumpf, auf der anderen Seite haben wir Fed-Chef Powell, der mit seinen Zinserhöhung den USD ebenfalls zum Steigen bringt. Und diese geballte Kraft zwingt die anderen Währungen der Welt in den Sinkflug.
Warum?
Weil andere Länder und Zentralbanken keine andere Wahl haben, als die USD-Inflation, die US-Geldpolitik und die Eigeninteressen amerikanischer Politik zu schlucken/ zu importieren. In der Tat: Mit Finanzalliierten wie den USA, wer braucht da noch Feinde?
Sobald die US-Notenbank mehr Weltreservewährung druckt oder deren Zinssätze erhöht, sieht sich der Rest der Welt, der an diese Währung gebunden ist, gezwungen zu reagieren – also: abzuwerten, zu erhöhen und zu leiden.
Es sei nur daran erinnert, dass Schwellenmärkte wie entwickelte Marktwirtschaften fast 14 Billionen $ Schulden halten, die auf US-Dollar lauten.
Während der US-Dollar durch Powells unmöglichen Volcker-Wiedererweckungsakt und den Dollar-Verhedderungen im Derivatebereich weiter erstarkt, haben andere, dollardarbende Nationen von Argentinien bis Japan das Problem, dass sie nicht genügend „Greenbacks“ finden können, um ihre Schulden zu bezahlen und um ihre Geschäfte, Überweisungen und Ölkäufe abzuwickeln. Das wiederum zwingt sie, mehr Eigenwährung zu drucken (zu entwerten), um überhaupt in US-Dollar zahlen zu können.
Bei der Entwertung der eigenen Währung bohrt Japan allerdings die dicksten Bretter; noch nie hat eine Nation die Gelddrucker und Währungsentwerter so geliebt.
Das erklärt vielleicht auch, warum Japan führend ist beim Abstoßen eigener US-Treasury-Reserven an den FOREX-Devisenmärkten. Doch auch das fördert steigende Anleiherenditen und folglich steigende Zinssätze.
Vielen Dank Kuroda – noch so ein Zentralbanker mit hysterisch klickender Maus. Wer weiß, vielleicht wartet auf ihn schon der nächste Nobelpreis?
Aber Japan steht hier nicht allein. Auch andere Nationen stoßen die einst heiligen US-Staatsanleihen ab, um ihre Währungen über Wasser zu halten…
Kurz: Der starke USD lähmt die Welt. Und diese Welt wird sich, wie wir schon häufig geschrieben hatten, stetig und in unumkehrbarer Stoßrichtung „entdollarisieren“.
Keine schockierend neue Einsicht. Irgendwann werden die in Dollar verschuldeten Nationen unter seinem Druck einbrechen, und dann endet dieses pervertierte globale Spiel in einer geschichtsbuchreifen Kreditkrise.
Andere Dominoeffekte des Illiquiden Dollars
Auch Folgendes sollte nicht unerwähnt bleiben: Der heute vorübergehend starke Dollar lähmt auch die US-Exporte. Denn alles, was wirklich noch in den USA produziert wird, ist deutlich teurer und somit weniger konkurrenzfähig geworden. Das belastet das ohnehin heftige US-Handelsdefizit weiter (vom Haushaltsdefizit gar nicht zu reden) – all das in einer Welt, die straff auf die Finanzklippen zusteuert.
Ebenso wichtig: Während der USD im Umfeld steigender Zinsen und gesunkener Liquidität steigt, nutzen die Geschäftsbanken in den USA (10-fach gehebelt) und Europa (20-fach gehebelt) die Zinserhöhungspolitik ihrerseits, um die eigenen Derivate-Portfolios auszudünnen, was den ohnehin schon tödlich toxischen 2 Brd. $-Derivatemarkt weiter unter Druck setzt, so dass die tickende Zeitbombe einen Tick näher an die vollständige Implosion rückt.
Von daher: Nein, ein starker und illiquider Dollar (Weltreservewährung) ist kaum günstig für Amerika, die Märkte und die Welt. Er ist vielmehr Gift als ein Inflations-Killer.
Wie wird man das Gift wieder los?
Wer jetzt darauf wartet, dass die US-Notenbank den Sumpf beiseiteräumt, in dem wir festhängen: Es gibt keine Wunderheilung in dieser Situation! Nur die Wahl zwischen den Qualen.
Die Wahl der Qual
Wir hatten mehrfach davor gewarnt. Die US-Notenbank hat die Wahl zwischen Pest und Cholera – beides Produkte ihrer tiefen Inkompetenz.
Sollte Powell an seiner offensichtlichen Schliche festhalten und seinen angeblichen „Kampf gegen die Inflation“ fortsetzen (die ohnehin 50 % zu niedrig ermittelt ist), werden USD und Dollar-Index (DXY) solange weitersteigen, bis die schuldengetriebene Weltwirtschaft endgültig einknickt unter dem kostspieligen Gewicht unfinanzierbarer (und in US-Dollar denominierter) Schuldscheine.
Bis dahin werden sich wahrheitsallergische (aber auch geschichtsblinde und mathematikunfähige) Politiker von einer staatskonformen, PRAWDA-ähnlichen Propagandaplattform zur nächsten drängeln und dort die drohende, von ihnen selbst hervorgebrachte Kredit- und Währungsimplosion auf ein Virus, einen Wladimir, eine Ölquelle oder ein Kohlekraftwerk schieben.
Wenn der Punkt erreicht ist, an dem US-Entscheidungsträger zugeben müssen, dass wir in einer Rezession stecken, wird sich diese Rezession (aber auch die zusätzlichen 300 Mrd. $ Schulden für jedes Prozent Zinssatzerhöhung) nur noch dadurch bekämpfen lassen, dass die USD-Mausklick-Produktion angekurbelt wird. Das wird den Dollar und die Zinssätze dann drücken. Denn historisch betrachtet, hat es noch nie eine Rezession gegeben, die durch hohe Zinssätze und eine rapide erstarkende Währung bekämpft werden konnte.
Herrje, was heute noch hoch ist, wird morgen schon tief sein. Die Federal Reserve kontrolliert eine Wirtschaft, die mit über 91 Bill. $ Schulden läuft (öffentliche Hand, Privathaushalte, Unternehmen) und eine Staatsschuldenquote von 125 % ausweist. Sie wird sich entscheiden müssen: entweder die Anleihe- und Aktienmärkte fahren lassen oder die Landeswährung über den Jordan schicken.
Das heißt: Die US-Notenbank wird sich letztlich (fragen Sie mich nicht wann) in die Liste anderer Länder einreihen, die sich gezwungen sahen, zu ihren noch dampfenden Gelddruckern zurückzukehren. Wie Großbritannien, Japan und andere.
Kurswechsel wann?
Bislang sehe ich Herrn Powell weiterhin auf einen unausweichlichen (wenn auch nicht unmittelbaren) Kurswechsel „von Falke zu Taube“ zusteuern, sobald die Kreditmärkte und Wirtschaften in derart hoher Gefahr schweben, dass auch die zuständigen Pressesprecher es nicht leugnen können.
Wie gesagt: Der USD-Mangel im Allgemeinen (und das BIP-Wachstum im Besonderen) hat schon die Bank of England gezwungen, die eigene Mausklick-/QE-Abhängigkeit offen einzugestehen. Auch die Schweizer Nationalbank besorgte sich jüngst eine Swaplinie über 3,3 Mrd. $ von der Federal Reserve, um sich als Zentralbank mit diesen ansonsten seltenen und teuren US-Dollars einzudecken.
In der Zwischenzeit müssen die vorsätzlichen Anstrengungen der US-Notenbank bei der Erzeugung einer einschneidenden Rezession entweder als vorsätzlich böse oder als unverzeihlich dumm eingestuft werden, schließlich hatte diese Notenbank zuvor auch die größte und breiteste Anlageblase (sowie einen Vermögenstransfer) erzeugt.
Wählen Sie Ihr Urteil aus, ich würde beides wählen…
An diesem Wendepunkt wird der Dollar fallen, die Inflation wird steigen und Stagflation wird auf viele Jahre zum neuen Normalzustand werden. Denn bemerkenswerterweise hat noch keine moderne Nation je das Glück gehabt, in einem rezessiven Umfeld, wo die Inflation oberhalb von 5 % lag, „sanft zu landen“ („soft-landing“ –Zitat Powell).
Also, auch hier die Wahl der Qual: Depression oder Inflation? Toter Markt oder tote Währung?
Ein Preis für den Schuldigen?
Für den heutigen Flug in den globalen Ruin (ein Einfachflug) können wir Herrn Powell danken (und auch Bernanke, Greenspan und Frau Yellen), von denen keiner einen Nobelpreis verdient hat. Die Tatsache aber, dass Bernanke (der Ende der 80er Jahre Japan die Vorlage für QE-Programme und Yen-Zerstörung lieferte) einen solchen Preis erhalten hat, kann nur als weiteres Indiz dafür gelten, dass dieses zum Scheitern manipulierte System jegliche Verankerung in gesundem Verstand, Ehrlichkeit, ethischen Werten oder ökonomischem Anstand verloren hat.
Bernankes Politik ist in etwa so „nobel“, als würde man seinem Sohn ein Haus auf AmericanExpress-Karte kaufen und die Rechnung dafür an den Enkel schicken.
Kurzum: Bernanke als Nobelpreisträger ergibt so viel Sinn als hätte man Bernie Madoff als „Trader des Jahres“ ausgezeichnet… andererseits haben weder ethische Überlegungen noch die Wahrheit Madoff daran hindern können, Vorsitzender der NASDAQ-Börse zu werden.
Hier drängt sich einfach La Rochefoucaulds Maxime auf: Die größten Ämter werden selten, wenn überhaupt, auch von den größten Geistern ausgefüllt […].“
Wir haben im Grunde schon zu viele Artikel und Bücher geschrieben, um die Schuld der US-Notenbank noch deutlicher zu machen, als sie gestern schon war.
Für die überschuldeten Frankenstein-Märkte, die aktuell unter steigenden Zinsen und stets knapper werdenden Dollar leiden, bedeutet das: Markttiefs sind nicht in Sicht und kein Weg führt derzeit raus aus dem Dickicht künftiger Volatilität.
Und was Gold angeht…
Gold steigt, wenn Fiat-Währungen in den Keller gehen. Aktuell ist die relative und kurzlebige Kraft der Fed-Zinserhöhungen Rückenwind für den „Greenback“ und somit Gegenwind für Gold in US$.
In anderen Ländern wie Japan oder Großbritannien können sich Zentralbanken keine Zinserhöhungen leisten, anders als Ihre suizidale Notenbank-Eminenz aus den USA. Und somit steigt der Goldpreis in Yen, weil die Kaufkraft des Yen fällt…
… dasselbe gilt für das einbrechende Britische Pfund und den dortzulande steigenden Goldpreis:
Doch wie schon Japan und Großbritannien gezeigt haben, wird jetzt auch jede andere große Zentralbank, beginnend mit der EZB, mehr Lokalwährung drucken müssen, um die eigenen Anleihen vorm Absturz zu bewahren und einen steilen Anstieg der Anleiherenditen zu verhindern…
Trotz seines Weltreservestatus steht auch dem US-Staatsanleihemarkt ein ähnliches Schicksal ins Haus; und rein mathematisch betrachtet, deutet alles darauf hin, dass die Federal Reserve zwangsläufig mehr Mausklick-QE aufbringen wird, um die eigenen Staatsschulden aufzukaufen.
Deshalb ist auch ein Einbruch des USD vorgezeichnet, was wiederum der Grund ist, weshalb ein Goldpreisanstieg in USD ebenso klar vorhersagbar ist.
In der Zwischenzeit benutzen LBMA und COMEX Forward-Kontrakte, um die Goldpreisfindung am Boden zu halten, so dass sie sich die Kontrakte noch physisch ausliefern lassen können, bevor die Metalle auch in USD in die Höhe schießen.
Auch das Smart Money kapiert das; die Abflüsse aus Papiergold und die Zuflüsse ins physische Gold markieren hier einen Richtungswechsel.
Für informierte Investoren: Jetzt bietet sich das „Wertfenster“, um selbiges mit physischem Gold zu machen.
Die allgemeine Marktpsychologie ist leider die (und das gilt für jede Anlageklasse und historisch bestätigte Bubble), dass teuer gekauft und billig verkauft wird. Also das Gegenteil von „buy low and sell high“.
Informierte Goldinvestoren machen diesen menschlichen-allzu-menschlichen Fehler aber nicht, denn mit jedem Tag dreht die Welt ein Stück mehr in Richtung sterbendes Papier und steigende Metalle ab.
Außer natürlich, Sie denken, die US-Notenbank würde Sie auffangen…?
Jessasmariaaaaaaaaaa!
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Un épisode comparable à celui de Lehman, mais à la puissance 10, se profile à l’horizon, les banques suisses et les fonds de pension britanniques étant soumis à de fortes pressions.
Mais intéressons-nous d’abord au cirque itinérant international, qui s’étend désormais à de plus en plus de pays. Comme prévu, il arrive juste à temps pour la fin de la plus grande bulle financière de l’histoire.
C’est évidemment la création de dettes, l’utilisation de la planche à billets et la dépréciation de la monnaie qui entraîneront la chute inévitable d’un nouveau système monétaire. Cela a été la norme tout au long de l’histoire, donc „plus ça change, plus c’est pareil“.
Tout a commencé avec la fermeture de la fenêtre de l’or en août 1971. Ce fut le début d’un grand cirque financier et politique qui n’a cessé de générer des risques et occasionné des catastrophes.
Un bouleversement économique s’accompagne toujours d’un chaos politique, avec une alternance de dirigeants et de partis politiques. N’oubliez pas qu’un gouvernement n’est jamais élu, mais qu’il est invariablement rejeté.
Il a toujours été clair pour certains d’entre nous que ce cirque se terminerait par le naufrage quasi simultané de tous les numéros.
Et c’est ce qui commence à se produire maintenant.
Nous venons d’assister à une vraie mascarade politique au Royaume-Uni. Même le plus talentueux des dramaturges n’aurait pas pu créer un si merveilleux manège de personnages que nous avons vus entrer et sortir de Downing Street.
Il suffit de regarder les Premiers ministres britanniques. Il y a d’abord eu David Cameron, qui a dû démissionner en 2016 à cause de la mauvaise gestion du Brexit. Ensuite, la Première ministre qui lui a succédé, Theresa May, a dû partir en 2019 car elle ne parvenait pas à accomplir quoi que ce soit, y compris le Brexit. Puis Boris Johnson a remporté la plus grande majorité conservatrice de tous les temps, mais a été contraint de partir en 2022 en raison du Partygate pendant le Covid.
Liz Truss est arrivée au poste de Premier ministre en septembre de cette année, mais elle n’a tenu que 44 jours car elle et son chancelier (ministre des Finances) n’ont pas su gérer le mini-budget. Ils ont réussi à faire s’effondrer la livre et les gilts (obligations) britanniques sur les marchés internationaux, obligeant la Banque d’Angleterre à intervenir. Les gilts, les produits dérivés et les fonds de pension britanniques étaient au bord de l’implosion.
Et maintenant, le manège a fait un tour complet avec Rishi Sunak, l’ex-chancelier, qui prend la tête des opérations après que Boris ait renoncé. Boris a clairement décidé que les discours et autres engagements privés seraient plus fructueux que de faire partie intégrante du cirque. Mais il tentera très certainement de revenir.
Quel cirque !
Cela montre simplement qu’à la fin d’une ère économique, nous avons les pires dirigeants qui ne tiennent jamais leurs promesses.
Dans un système mondial en faillite, on arrive à un point où la valeur de la monnaie imprimée disparaît et où tout ce qu’un dirigeant promet ne peut plus être acheté avec de la fausse monnaie qui aura toujours une valeur intrinsèque NULLE.
Cela ne se passe pas qu’au Royaume-Uni. Les États-Unis ont un leader qui, malheureusement, est trop vieux et n’est pas aux commandes. Il a une vice-presidente qui n’est respectée par personne. Donc, si Biden, comme beaucoup le pensent, ne finit pas son mandat, les États-Unis risquent de vivre un vrai cirque en matière de leadership. De plus, l’économie américaine est atteinte d’une maladie chronique, avec des déficits depuis 90 ans. Ce qui maintient temporairement les États-Unis en vie, c’est le dollar qui est fort parce que c’est l’élève le moins mauvais de l’école des monnaies.
En Allemagne, Scholz a hérité d’un très mauvais terrain laissé par Merkel, mais il ne l’a certainement pas amélioré depuis qu’il est aux commandes, et l’Allemagne est au bord de l’effondrement.
La plupart des pays sont dans le même cas. Macron n’a pas de majorité en France et les grèves paralysent son pays au quotidien. Et sa nouvelle homologue italienne, la première ministre Georgina Meloni, ne mâche pas ses mots envers lui. Regardez-la s’en prendre à Macron de manière très agressive (mauvaise qualité vidéo).
Mais pour les personnes (comme moi) qui ont du mal à accepter la vague actuelle de wokisme dans le monde, l’attaque de Meloni contre cette mode et sa défense vigoureuse des valeurs familiales est à voir. Il y a donc encore de l’espoir lorsque des leaders osent exprimer des points de vue que la plupart des médias, y compris les médias sociaux, censurent aujourd’hui.
La servitude pour dettes
L’histoire a puni le non-paiement des dettes de différentes manières.
Au début de la République romaine, il y a environ 2 500 ans, il existait une servitude pour dettes appelée Nexum. En termes simples, l’emprunteur donnait sa personne en garantie. S’il ne payait pas sa dette, il était réduit en esclavage, souvent pour une période indéterminée.
Si l’on passe rapidement à l’époque moderne, cela signifierait que la majorité des gens, en particulier en Occident, seraient tous, de nos jours, des esclaves de la dette. La grande différence aujourd’hui est que la plupart des gens sont des esclaves pour dettes, mais ils ont une liberté physique. Comme pratiquement personne, qu’il s’agisse d’individus, d’entreprises ou d’États souverains, n’a ni l’intention ni la capacité de rembourser ses dettes, le monde connaît aujourd’hui un esclavage chronique par la dette.
C’est même pire que cela. Le terrain de jeu est totalement biaisé en faveur des banques, des grandes entreprises et des riches. Plus on peut jouer avec l’argent, plus on peut en gagner sans risque.
Une responsabilité personnelle illimitée
Jamais un banquier, un dirigeant ou propriétaire d’entreprise ne doit assumer personnellement des pertes s’il commet une erreur. Les pertes sont socialisées et les profits sont capitalisés. Pile, je gagne, face, je ne perds pas !
Mais il existe des exceptions notables. Un petit nombre de banques suisses fonctionnent encore selon le principe de la responsabilité personnelle illimitée des associés/propriétaires. Si le système financier mondial et les gouvernements appliquaient ce principe, imaginez à quel point le monde serait différent, non seulement sur le plan financier mais aussi sur le plan éthique.
Avec un tel système, nous ne nous contenterions pas de vénérer le veau d’or, mais nous accorderions la priorité aux valeurs humaines. Et chaque fois que nous évaluerions une proposition d’investissement ou que nous accorderions un prêt à quelqu’un, nous ne chercherions pas seulement à savoir combien nous pourrions gagner personnellement, mais nous nous demanderions si la transaction est saine sur le plan économique et éthique et si le risque de perte est minimal.
Mais j’entends beaucoup de gens protester et dire que le monde n’aurait jamais pu se développer aussi vite sans ce montant massif de dettes. C’est bien sûr tout à fait exact à court terme. Mais plutôt qu’une croissance rapide suivie d’une implosion totale des actifs et de la dette, nous aurions alors un système beaucoup plus stable.
La dette mondiale s’élève à 300 000 milliards $, plus 2 200 milliards $ en produits dérivés et en dettes
Il suffit de regarder les cinquante dernières années depuis 1971. À l’échelle mondiale, les gouvernements et les banques centrales ont contribué à la création de près de 300 000 milliards $ de nouvelle monnaie, auxquels s’ajoutent des quasi-monnaies sous la forme de passifs non capitalisés et de produits dérivés pour 2,2 quadrillions $, soit 2 500 milliards £ au total.
Avec l’explosion de la dette, le monde pourrait facilement être confronté à une dette de 3 quadrillions $ d’ici 2025-2030, les produits dérivés et les passifs non capitalisés se transformant en dettes.

Produits dérivés : l’arme financière la plus dangereuse qui soit
Les produits dérivés ne sont pas un instrument nouveau. Par exemple, pendant la bulle de la Tulipomanie en Hollande au XVIIe siècle, il était possible de négocier des options sur les bulbes de tulipes.
Aujourd’hui, le système financier a fait des produits dérivés un instrument si sophistiqué que pratiquement aucune transaction financière ne peut avoir lieu sans impliquer une forme de produits dérivés.
Mais le plus gros problème des produits dérivés est le fait que les analystes quantitatifs qui les créent ne comprennent pas les conséquences de leurs actions. Et les cadres supérieurs, y compris les conseils d’administration, n’ont pas la moindre idée du risque considérable que représentent les produits dérivés.
L’effondrement en 1998 de LTCM (Long Term Capital Management), créé par des lauréats du prix Nobel, et la crise des subprimes de 2007-2009 sont une preuve évidente de l’ignorance du risque que représentent les produits dérivés.
Soit dit en passant, il semble que n’importe qui puisse recevoir un prix Nobel aujourd’hui. Prenez Bernanke, il a reçu le prix Nobel d’économie. Rappelez-vous que Bernanke, lorsqu’il était à la tête de la Fed, a imprimé plus de monnaie que quiconque dans l’histoire !
Ce qu’il faut comprendre, c’est que le comité qui choisit le lauréat du prix Nobel d’économie est la Riksbank suédoise (banque centrale), composée d’un grand nombre d’imprimeurs de monnaie keynésiens !
Faut-il en dire davantage ?
Les produits dérivés ont permis à toutes les banques impliquées de réaliser d’énormes profits. Ils ont été créés à l’origine comme des instruments de couverture défensifs, mais ils sont aujourd’hui l’instrument financier de destruction le plus dangereux et le plus agressif.
Il y a un peu plus de dix ans, les produits dérivés représentaient 1,2 quadrillion $ dans le monde. Puis la Banque des règlements internationaux (BRI) de Bâle a décidé de diviser cette valeur par deux, à 600 000 milliards $, du jour au lendemain, en modifiant la base de calcul. Mais un risque de 1,2 quadrillion $ subsistait toujours à l’époque.
Depuis lors, les produits dérivés de gré à gré (OTC) ont connu une croissance explosive, comme tous les actifs financiers. L’avantage des produits dérivés de gré à gré, du point de vue des émetteurs, est le fait qu’ils n’ont pas besoin d’être déclarés comme les produits dérivés négociés en Bourse.
Et aujourd’hui, il n’existe pas que les produits dérivés sur les taux d’intérêt et les devises. Non, ces instruments sont impliqués dans pratiquement toutes les transactions financières. Tous les fonds d’actions et d’obligations comportent des produits dérivés. La plupart de ces fonds ne sont constitués que d’instruments synthétiques et ne contiennent aucune des actions ou obligations virtuelles qu’ils représentent.
Les banques centrales sauvent les banques britanniques et suisses
Il y a à peine deux semaines, le Royaume-Uni et, donc, le système financier international, étaient soumis à de fortes pressions en raison de l’effondrement de la valeur des produits dérivés des fonds de pension après le budget britannique. Les fonds de pension sont globalement au bord de l’effondrement en raison de la hausse des taux d’intérêt et du risque d’insolvabilité. Afin de créer des flux de trésorerie, les fonds de pension ont acquis des swaps de taux d’intérêt. Mais avec l’envolée des taux obligataires, la valeur de ces swaps s’est effondrée, nécessitant soit une liquidation, soit une injection de marge.
Ainsi, la Banque d’Angleterre a dû soutenir le système financier et les fonds de pension britanniques à hauteur de 65 milliards £ afin d’éviter le défaut de paiement.
Ces deux dernières semaines, la situation est déplorable en Suisse. Les banques suisses, par l’intermédiaire de la Banque nationale suisse (BNS), ont reçu un soutien continu de 11 milliards $ de la part de la Fed par le biais de swaps de devises (une forme de prêts en dollars).
Aucun détail n’a été révélé sur la situation en Suisse, si ce n’est que 17 banques sont impliquées. Il pourrait également s’agir de banques internationales mais le Credit Suisse, en difficulté, est certainement impliqué. Le Credit Suisse vient d’annoncer une perte de 4 milliards de francs suisses.
Ces situations au Royaume-Uni et en Suisse ne sont que la partie émergée de l’iceberg.
Le monde est maintenant à la veille d’un nouvel épisode semblable à celui de Lehman qui pourrait éclater à tout moment.
Les banques centrales doivent sécuriser 2 quadrillions $ de produits dérivés

Ces produits dérivés, que certains d’entre nous estiment aujourd’hui à plus de 2 quadrillions $ (et non 600 milliards $ comme rapporté par la BRI), sont ce qui entraînera l’effondrement du système financier.
Chaque produit dérivé comprend un composant lié aux intérêts. Et la conception de tous les produits dérivés n’a pas prévu la hausse majeure et rapide des taux d’intérêt que le monde connaît. Rappelez-vous que Powell et Lagarde ont qualifié l’inflation de transitoire il y a tout juste un an !
Avec une dette de plus de 2 quadrillions $, la protection est essentielle
Cet article ne porte pas directement sur l’or, il traite des conséquences désastreuses de la mauvaise gestion de l’économie et de votre argent par les gouvernements. Mais si l’on en croit l’histoire, l’or a été la meilleure protection ou assurance contre cette mauvaise gestion.
Pourquoi 99,5 % de tous les investisseurs en actifs financiers évitent-ils l’investissement qui est continuellement soutenu par tous les gouvernements et toutes les banques centrales du monde ?
Les investisseurs détiennent 600 000 milliards $ en actions, obligations et biens immobiliers qui ont tous vu leur valeur exploser depuis 50 ans (40 ans pour les obligations).
Mais pourquoi ne détiennent-ils que 2 300 milliards $ d’un actif qui, immanquablement et depuis 5 000 ans, s’est toujours apprécié et n’est jamais tombé à zéro ni même n’a baissé de façon substantielle au fil du temps ?
C’est l’actif le plus simple à comprendre et à apprécier. Il est beau, voire brillant, et vous n’avez pas besoin de comprendre la technologie qui le sous-tend ni son bilan financier.
Tout ce que vous devez comprendre, c’est que chaque jour et chaque année, votre gouvernement fait tout ce qu’il peut pour augmenter la valeur de cet actif.
Cet actif qui ne représente que 0,5 % des investissements financiers mondiaux et qui est continuellement soutenu par les gouvernements par le biais de leur création constante de monnaie est bien évidemment l’or.
Ce que très peu d’investisseurs savent, en partie parce que les gouvernements le taisent, c’est que l’or est la seule monnaie qui a survécu à travers l’histoire. Toutes les autres monnaies sont systématiquement tombées à zéro et ont disparu.
Avec ce bilan parfait pour l’or, il est certainement très surprenant que pratiquement personne n’en possède !
Les investisseurs ne comprennent pas l’or ni son intérêt. Il y a de nombreuses raisons à cela.
Les gouvernements détestent l’or en dépit du fait que toutes leurs actions contribuent à son appréciation considérable au fil du temps.
Ils sont bien sûr totalement conscients du fait que leur gestion totalement inepte de l’économie et du système monétaire détruit la valeur de la monnaie fiduciaire.
C’est pourquoi il est dans leur intérêt de dissimuler leur mauvaise gestion de l’économie en réduisant la valeur de l’or sur le marché du papier.
Mais le fait que les investisseurs soient réticents à acheter de l’or va très bientôt changer radicalement.
Plus de 2 quadrillions $ de dettes reposant sur 2 000 milliards $ d’or
La production totale de l’or dans le monde s’élève à 10 500 milliards $. La plupart de cet or se présente sous forme de bijoux. Les banques centrales du monde entier détiennent 2 000 milliards $. Cela inclut 425 milliards $ que les États-Unis détiendraient. Cependant, beaucoup de gens doutent de ce chiffre.

Ainsi, avec plus de 2 quadrillions $ (2 et 15 ZÉROS) de dettes et d’engagements reposant sur une base de 2 000 milliards $ d’or appartenant à l’État, la couverture en or est de 0,1% ou un effet de levier de X 1000 !
Il s’agit donc clairement d’une pyramide inversée dont les fondations sont très fragiles. Un système financier sain a besoin d’une base très solide en monnaie réelle. Des quadrillions de dettes et d’engagements ne peuvent pas survivre en reposant sur cette faible quantité d’or. Si l’or était multiplié par 100 pour atteindre, disons, 160 000 $, la couverture serait de 10%, ce qui est encore difficilement acceptable.
L’arme financière de destruction massive de 2 quadrillions $ est donc en passe de détruire totalement le système. Le château de cartes planétaire va s’effondrer à un moment ou à un autre, dans un avenir pas si lointain.
Il est évident que les banques centrales vont d’abord imprimer des quantités illimitées de monnaie, en achetant jusqu’à 2 quadrillions $ de produits dérivés en circulation, les transformant en dette au bilan. Cela créera un cercle vicieux d’augmentation de la dette, de hausse des taux d’intérêt et d’inflation, avec une probable hyperinflation lorsque les marchés de la dette feront défaut.
Aucun gouvernement ni aucune banque centrale ne peut résoudre le problème qu’ils ont créé. Recommencer la même chose ne fonctionnera pas.
Voici donc les risques gigantesques auxquels le monde est maintenant confronté.
Évidemment, il n’y a aucune certitude dans ce genre de prévisions. Mais ce qui est certain, c’est qu’un risque de cette ampleur doit être protégé.
Il n’y a aucune raison de croire que l’or jouera cette fois un rôle différent de celui qu’il a joué au cours de l’histoire.
L’or est le seul garant d’un système monétaire sain et la seule monnaie qui a survécu à travers les âges.
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
In diesem kurzen Interview mit Steffen Krug von World of Value spricht Matthew Piepenburg, Direktor von Matterhorn Asset Management, über die globale Verschuldung, die Verzweiflung der Zentralbanken und aktuelle Themen, die die Bedingungen in der Schweiz betreffen, von ihren angeschlagenen Banken bis hin zu ihrem endgültigen Status als erstklassiges Land für die Goldlagerung.
Das Gespräch beginnt mit den jüngsten Liquiditätsproblemen der Schweizerischen Nationalbank. Dieser Mangel an Dollar-Liquidität in der Schweiz ist nur eines von vielen Beispielen weltweit für den Durst nach einem zunehmend knappen und dennoch teuren USD. Matthew erklärt, wie und warum der Dollar so teuer und illiquide geworden ist.
Matthew und Steffen diskutieren die absichtliche Politik der Fed, die Zinsen zu erhöhen und den USD zu stärken. Matthew erklärt, wie diese Politik anderen Nationen, Geschäftsbanken und Zentralbanken schadet und schließlich alle Zentralbanken, einschließlich der Fed, dazu zwingt, mehr Währungen zu drucken und zu entwerten. Matthew ist der Meinung, dass es für die Zentralbanken keine guten Szenarien mehr gibt. Das Finanzsystem wird zusammenbrechen, wenn die Zinsen weiter steigen. Gleichzeitig bedeutet mehr QE aber auch mehr Inflation und eine Entwertung der Währungen. Kurzum: Keine guten Szenarien: Entweder kollabierende Märkte und Volkswirtschaften oder tödliche Inflation.
Matthew argumentiert auch, dass die inflationären Kräfte zunehmend entwerteter globaler Währungen eine stärkere Kraft sein werden als die deflationären Kräfte einer globalen Rezession oder fallender Aktien- und Anleihenmärkte. Letzten Endes sollte die Welt mit einer Stagflation rechnen
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Die Stagflation verschärft sich, d.h. bei steigender Inflation sinkt das Wirtschaftswachstum in vielen Ländern. Die Inflation ist zu einem Welt-Problem geworden, ein bisher einmaliger Vorgang. Das aufgebauschte C19-Problem hat seinen Schrecken längst verloren. Mit der hohen Inflation werden die Ökonomien und Bürger weiter ruiniert. Dennoch scheint es so, daß die Zentralbanken vorerst ihre Politik der Zinserhöhungen fortsetzen werden. Anleihehalter, auch Aktien- und Immobilienbesitzer, erleiden immer mehr Verluste. Große Gefahr droht bei Pensionsfonds, die durch die Kursverluste der Anleihen in Bedrängnis geraten. Im Umfeld der Stagflation haben sich bisher Rohstoffe und Edelmetalle bewährt. Die aktuelle Dollarstärke sollte temporär sein und spätestens wenn die FED eine Wende ankündigt, droht ein Dollar-Crash, so Noriel Roubini. Bereiten Sie sich weiter vor und wenn es Ihre Zeit erlaubt, treffen Sie Egon von Greyerz und sein Team in München.
Deutsche Untertitel finden Sie im YT-Player.
- 0:00 Intro
- 0:50 Stagflation verschärft sich
- 2:00 Inflation wird zu einem Welt-Problem
- 3:18 Laut Ipsos-Umfrage ist die Inflation die größte Sorge der Menschen
- 4:45 Die Inflation ruiniert die Weltwirtschaft, nicht C19 oder Rußland
- 5:55 Reale Wirtschaftsschrumpfung
- 7:05 Zinserhöhungen werden jetzt die Wirtschaft killen
- 8:00 Leitzinsen wie in den 70er und 80er Jahren sind jetzt unmöglich
- 8:25 Rohstoffe und Edelmetalle sind Outperformer in einer Stagflation
- 9:10 Bei starkem Druck verlieren die ZB´s die Kontrolle über die langfristigen Zinsen
- 10:00 Anleihen werden fast unverkäuflich werden, die Renditen hoch bleiben
- 11:20 Der Welt-Anleihemarkt hat schon 18 Billionen Dollar verloren
- 12:00 Pensionsfonds werden ihre Verpflichtungen nicht einhalten können
- 12:45 Besser auf eigene Vorsorge verlassen, auch mit Gold
- 14:00 Roubini warnt vor einem Dollar-Crash, wenn die FED ihre Politik ändert
- 15:15 Hohe Zinsen halten den Anstieg des Goldes nicht auf, sie zeugen vom Währungszusammenbruch
- 16:30 Stark negative Realzinsen sprechen für Gold, Geduld
- 17:05 Treffen Sie Egon v. Greyerz und Matt Piepenburg in München
Gold: Wie Washington erst uns und dann sich selbst verarschte
Ein „Lehman-Moment“ hoch zwei naht; schon jetzt stehen Schweizer Banken und britische Pensionskassen unter gewaltigem Druck.
Doch werfen wir zuerst einen Blick auf einen anderen „Zirkus“ –
Wie erwartet, macht der globale Wanderzirkus gerade in einer Vielzahl anderer Nationen halt. Pünktlich zum Ende der außergewöhnlichsten Finanzblase der Weltgeschichte.
Erneut sind es Schuldenproduktion, Geldschöpfung und die daraus resultierende Währungsentwertung, die zum unausweichlichen Fall eines weiteren Geldsystems führen. Im Verlauf der Geschichte ist das die Norm gewesen, sprich: “Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie sich gleich.“
Dieses Mal begann alles mit der Schließung des Goldfensters im August 1971. Das war der Beginn eines finanziellen wie politischen Zirkusprogramms, in dem ständig mehr Risiko und potentiell tödliche Nummern geboten wurden, um das Zirkusgeschäft am Laufen zu halten.
Ökonomische Verwerfungen erzeugen immer ein unstetes Kommen und Gehen von politischen Führern und Parteien. Letztlich wird keine Regierung ins Amt gewählt, sondern immer nur die alte abgewählt.
Einigen von uns war immer schon klar, wie dieser Zirkus enden würde: Am Ende stürzen alle Akteure praktisch gleichzeitig ab.
Genau das zeichnet sich gerade ab.
Was wir in Großbritannien erlebt haben, ist eine politische Farce. Selbst der talentierteste Dramaturg hätte kein so wunderbares Karussell der politischen Charaktere entwerfen können, wie wir es gerade in der Downing Street mit dem Ein- und Auszug der politischen Vertreter erleben.
Schauen wir uns die Premierminister Großbritanniens an: Zuerst war es David Cameron, der 2016 wegen schlechten Umgangs mit dem Brexits aus dem Amt schied. Die nächste Premierministerin, Theresa May, musste 2019 gehen, weil sie nichts auf die Reihe kriegte, auch nicht den Brexit. Dann kam Boris Johnson mit der größten konservativen Mehrheit ins Amt, die es jemals gegeben hatte. Allerdings wurde er wegen seiner „Partygate“-Affaire zu Corona-Zeiten aus dem Amt gedrängt.
Dann kam Liz Truss. Sie wurde im September dieses Jahres zur Premierministerin gewählt, blieb aber sie nur 44 Tage im Amt, weil sie und ihr Finanzminister bei ihrem „Mini-Budget“ versagten. Beide schafften zumindest, dass das Britische Pfund und britische Staatsanleihen (UK Gilts) auf den internationalen Märkten abstürzten, so dass die Bank of England einspringen musste. Staatsanleihen, Derivate und die britischen Pensionskassen standen unmittelbar vor der Implosion.
Mit Rishi Sunak, Johnsons ehemaligem Schatzkanzler, an der Spitze und dem Rückzug Boris Johnsons hat sich das politische Karussell nun einmal um sich selbst gedreht. Johnson entschied sich gegen eine weitere Teilnahmen am Zirkus, weil Vorträge und private Verpflichtungen ihm derzeit sicherlich ergebnisreicher erscheinen. Doch höchstwahrscheinlich wird er sich an einer Rückkehr versuchen.
Was für ein Zirkus!
Es zeigt wieder, dass es am Ende ökonomischer Epochen die schlimmsten politischen Führungen kommen, die stets versprechen und nie liefern.
In einem bankrotten globalen System ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem der Wert des geschöpften Geldes verschwunden ist und politische Versprechen nicht mehr mit intrinsisch WERTLOSEM Falschgeld erkauft werden können.
Keiner soll glauben, dass so etwas nur im Vereinigten Königreich passiert. Die USA haben einen Führer, der leider zu alt ist und auch nicht mehr das Kommando hat. Er hat eine Stellvertreterin, die niemand respektiert. Wenn Biden also, wie viele glauben, nicht mehr bis zum Ende seiner Amtszeit durchhält, wird es auch in den USA einen wahrhaftigen Führungszirkus geben. Die US-Wirtschaft ist zudem chronisch krank, nachdem sie 90 Jahre Defizite eingefahren hat. Was die USA vorerst am Leben erhält, ist der Dollar. Er ist stark, weil er das am wenigsten hässliche Pferd im Währungsstall ist.
Der deutsche Kanzler Scholz hat von Merkel ein sehr schweres Erbe übernommen, das er seit seiner Amtsübernahme aber sicherlich nicht verbessert hat; Deutschland steht kurz vorm Kollaps.
Den meisten anderen Ländern geht es genauso. Macron hat keinen Mehrheit in Frankreich, und tagtäglich wird das Land von Streiks gelähmt. Seine neue italienische Kollegin, Premierministerin Georgina Meloni, nimmt jedenfalls kein Blatt vor den Mund. Hier sieht man, wie sie Macron überaus aggressiv angeht (schlechte Videoqualität).
Für Menschen, die ihre Probleme mit der aktuellen „Wokeism-Welle“ haben (auch ich zähle mich dazu), ist Melonis Angriff auf diese Modeerscheinung aber auch ihre standhafte Verteidigung von Familienwerten ein „Must-Watch“ (Video-Link). Es besteht also noch Hoffnung, wenn Führungspersönlichkeiten es sich noch trauen, Ansichten zu äußern, die heute von den meisten Medien, Social Media eingeschlossen, zensiert werden.
SCHULDKNECHTSCHAFT
Die Nichtzahlung von Schulden wurde im Verlauf der Geschichte ganz unterschiedlich bestraft.
In der frühen Römischen Republik, vor etwa 2.500 Jahren, gab es eine Art der Schuldknechtschaft namens NEXUM. Einfach ausgedrückt, verpfändete der Gläubiger seine eigene Person als Schuldensicherheit. Bezahlte er seine Schulden nicht, wurde er auf häufig unbestimmte Zeit versklavt.
Kurzerhand auf moderne Zeiten übertragen würde das bedeuten, dass die heutigen Menschen mehrheitlich Schuldensklaven wären, besonders im Westen. Der große Unterschied: Heute sind die meisten Menschen zwar Schuldensklaven, doch physisch sind sie frei. Da niemand mehr – weder Individuen, Unternehmen noch Nationalstaaten – die Absicht hat, eigene Schulden jemals zurückzuzahlen, leben wir heute in einer Zeit chronischer Schuldensklaverei. Es ist sogar noch schlimmer. Die praktischen Spielregeln sind heute völlig ungleich zugunsten von Banken, Großunternehmen und reichen Menschen verzerrt. Je mehr Geld eingesetzt werden kann, desto geringer das Einsatzrisiko.
UNBESCHRÄNKTE PERSÖNLICHE HAFTUNG
Kein Banker, kein Unternehmensmanager oder Firmeneigentümer muss die Verluste persönlich tragen, wenn er einen Fehler macht. Verluste werden sozialisiert und Profite kapitalisiert. Kopf – ich gewinne, Zahl – ich verliere nicht!
Es gibt ehrenhafte Ausnahmen. So arbeitet eine kleine Anzahl Schweizer Banken immer noch mit dem Prinzip der persönlichen Haftung ihrer Partner/ Eigentümer. Käme dieses Prinzip auch im globalen Finanzsystem und auf Regierungsebene zum Tragen, unsere Welt würde wohl ganz anders aussehen – nicht nur finanziell, sondern auch ethisch.
In einem solchen System würde nicht mehr um das Goldene Kalb getanzt werden; menschliche Wert kämen an erster Stelle. Wann immer wir ein Investitionsangebot oder eine Kreditgewährung prüfen würden, wir würden nicht darauf schauen, wie hoch unser persönlicher Gewinn ausfallen könnte, sondern ob die Transaktion aus ökonomischer wie ethischer Sicht solide wäre und das bei minimalem Verlustrisiko.
Viele werden jetzt protestieren und anführen: Ohne jene massiven Schuldenmengen hätte die Welt niemals so schnell wachsen können! Das ist natürlich richtig, kurzfristig zumindest. Doch anstatt schnellen Wachstums und einer Totalimplosion von Vermögenswerten und Schulden hätten wir ein stabileres System.
WELTVERSCHULDUNG 300 Bill. + 2,2 BILLIARDEN AUS DERIVATEN & VERBINDLICHKEITEN
Schauen Sie sich nur die letzten 50 Jahre seit 1971 an. Weltweit haben Staatsregierungen und Zentralbanken zur Schöpfung von fast 300 Billionen $ neuem Geld beigetragen und auch zur Schöpfung von Quasi-Geld in Form von ungedeckten Verbindlichkeiten und Derivaten im Umfang von 2,2 Billiarden $, was eine Gesamtsumme von 2,5 Brd. $ ergibt.
In einem Umfeld explodierender Schuldenmengen könnte die Welt bis 2025-2030 problemlos mit einer Schuldenlast von 3 Brd. $ konfrontiert sein, sobald sich Derivate und ungedeckte Verbindlichkeiten in Schulden verwandeln.
DERIVATE – DIE GEFÄHRLICHSTEN FINANZWAFFEN, DIE JE GESCHAFFEN WURDEN
Derivate sind keine neuen Instrumente. So war es im 17. Jahrhundert in Holland schon möglich, Optionen für Tulpenzwiebeln zu handeln.
Im heutigen Finanzsystem haben sich Derivate zu derart raffinierten Instrumenten entwickelt, dass heute buchstäblich keine Finanztransaktion noch ohne die Beteiligung irgendwelcher Derivate auskommen kann.
Das größte Problem mit Derivaten ist aber, dass die „Quants“, die diese Derivate herstellen, die Konsequenzen ihres Handelns nicht mehr verstehen. Zudem haben Geschäftsleitungen, einschließlich der Vorstände, keinen blassen Schimmer davon, welch massive Risiken in den Derivaten stecken.
Der Untergang von LTCM (Long Term Capital Management), der von Nobelpreisgewinnern gegründet wurde, und die Subprimekrise von 2007-09 sind klarer Beweis dafür, wie sehr die Risiken von Derivaten ignoriert werden.
Nur nebenbei: Anscheinend kann heute jeder einen Nobelpreis gewinnen. Nehmen wir Bernanke, den Nobelpreisträger für Wirtschaft, als Beispiel. Sie erinnern sich, Bernanke druckte als Chef der US-Notenbank mehr Geld als irgendjemand sonst in der Geschichte!
Man muss aber auch Folgendes wissen: Das Komitee, das den Nobelpreisträger für Wirtschaft bestimmt, ist im Grunde nur die Schwedische Reichsbank (Zentralbank), die voller gelddruckender Keynesianern steckt!
Muss ich mehr sagen?
Derivate sind massive Gewinnbringer für alle beteiligten Banken gewesen. Derivate, die ursprünglich als defensive Absicherungsinstrumente geschaffen wurden, sind heute die gefährlichsten und aggressivsten Vernichtungsinstrumente überhaupt.
Vor mehr als 10 Jahren betrug der Gegenwert der globalen Derivate noch 1,2 Billiarden $. Dann entschied sich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, deren Wert von heute auf morgen auf 600 Billionen $ zu halbieren, indem sie die Berechnungsgrundlage änderte. Das Risiko von 1,2 Brd. $ blieb aber bestehen und halbierte sich nicht.
Seither haben sich die außerbörslich gehandelten Derivate (engl.: over the counter, OTC) explosiv vermehrt, wie auch alle anderen Finanzanlagen. Das Schöne an OTC-Derivaten ist, zumindest aus Sicht der Emittenten, dass sie nicht wie börslich gehandelte Derivate deklariert werden müssen.
Und heute gibt es nicht nur Zins- oder Devisenmarktderivate. Nein, diese Instrumente sind heute Teil praktisch jeder einzelnen Finanztransaktion. Jeder Aktien- oder Anleihefonds funktioniert mit Derivaten. Und heutzutage bestehen die meisten solcher Fonds nur noch aus synthetischen Instrumenten und beinhalten nichts mehr von den eigentlichen Aktien oder Anleihen, für die sie aber stehen.
ZENTRALBANKEN RETTEN GROSSBRITANNIEN UND SCHWEIZER BANKEN
Erst vor ein paar Wochen war Großbritannien und damit das Weltfinanzsystem unter heftigem Stress, weil es infolge des britischen Haushaltsentwurfs zu Werteinbrüchen bei den Zinsderivaten von Pensionskassen kam. Aufgrund steigender Zinsen und Insolvenzrisiken stehen die Pensionskassen weltweit am Rande des Abgrunds. Um Cashflow zu generieren, hatten die Pensionskassen Zinsswaps erworben. Als die Anleihezinsen rapide anstiegen, brach der Wert dieser Swaps ein, was entweder Positionsliquidation oder Margin-Nachschüsse erforderlich gemacht hätte.
Folglich musste die Bank of England einspringen und die britischen Pensionskassen als auch das Finanzsystem mit bis zu 65 Mrd. $ stützen, um Zahlungsausfälle abzuwenden.
Auch in der Schweiz ist in den letzten Wochen eine bedrückende Situation entstanden. Schweizer Banken bezogen von der US-Notenbank (über die Schweizer Nationalbank, SNB) 11 Mrd. $ Stützungskredite via Währungsswaps (eine Art Dollar-Kredit).
Über die Situation in der Schweiz wurden keine Details preisgegeben, nur, dass 17 Banken involviert waren. Es könnten auch internationale Banken sein. Doch mit größter Sicherheit ist die angeschlagene Credit Suisse betroffen. Gerade erst hatte die Bank einen Verlust von 4 Mrd. Schweizer Franken bekanntgegeben.
Klar ist aber, dass die Situation in Großbritannien und der Schweiz nur die Spitze des Eisbergs ist.
Die Welt steht jetzt kurz vor einem weiteren „Lehman-Moment“, der jederzeit ausbrechen könnte.
ZENTRALBANKEN MÜSSEN 2 BILLIARDEN $ IN DERIVATEN AUFSAUGEN
Genau diese Derivate, deren Gesamtvolumen einige von uns auf über 2 Billiarden $ schätzen (und nicht 600 Bill. $ wie die BIZ angibt), werden das Finanzsystem aus den Angeln hebeln.
Jedes Derivat beinhaltet ein Zinselement. Bei der Konzeption all dieser Derivate wurde nicht an einen starken, rapiden Zinsanstieg gedacht, den die Welt gerade erlebt. Erinnern Sie sich noch? Noch vor einem Jahr nannten Powell und Lagarde die Inflation „vorübergehend“!
BEI 2 BILLIARDEN $ SCHULDEN IST ABSICHERUNG ENTSCHEIDEND!
Dieser Artikel dreht sich nicht direkt um Gold. Nein, vielmehr geht es um die desaströsen Konsequenzen betrügerischer staatlicher Fehlverwaltung der Wirtschaft und Ihres Geldes. Aus historischer Sicht ist Gold der beste Schutz oder die beste Versicherung gegen derartige Misswirtschaft.
Warum meiden 99,5 % aller Finanzanlageinvestoren das Investment, das fortlaufend von jedem Staat und jeder Zentralbank der Welt gestützt und gefördert wird.
Investoren besitzen Aktien, Anleihen und Immobilien im Gegenwert von 600 Billionen $, die in den letzten 50 Jahren alle in den Genuss einer Wertexplosion gekommen sind (40 Jahre im Fall von Anleihen).
Doch warum halten sie nur 2,3 Billionen $ in einer Anlage, die seit 5.000 Jahren immer wieder aufwertete, nie auf null fiel und im Verlauf der Zeit nicht einmal erheblich gesunken ist?
Es ist der unkomplizierteste Vermögenswert – einfach zu verstehen und zu wertschätzen. Es sieht gut aus, es glänzt sogar, und man muss keine Technologie dafür verstehen und auch keine damit verbundenen Bilanzen.
Man muss nichts weiter verstehen, als dass die eigene Regierung Tag für Tag alles dafür tut, dass der Wert dieses Assets wächst.
Also: Dieser Anlagewert, auf den nur 0,5 % der Weltfinanzinvestitionen entfallen und der vom Staat mittels konstanter Geldschöpfung gestützt wird, ist selbstverständlich Gold.
Nur sehr wenige Anleger wissen, teils weil es von staatlichen Stellen unterschlagen wird, dass Gold das einzige Geld ist, das durch die Geschichte hinweg überlebt hat. Ausnahmslos jede andere Währung fiel auf NULL und wurde ausgelöscht.
Mit dieser perfekten, 100 %igen Erfolgsbilanz für Gold ist es jedenfalls überraschend, dass praktisch niemand Goldeigentümer ist!
Investoren verstehen Gold oder dessen Relevanz nicht. Und dafür gibt es viele Gründe.
Staaten hassen Gold ungeachtet der Tatsache, dass all ihre Maßnahmen dafür sorgen, dass Gold im Verlauf der Zeit deutlich aufwertet.
Sie sind sich natürlich vollkommen darüber im Klaren, dass sie mit ihrer völlig unfähigen Verwaltung der Ökonomie und des Geldsystems auch den Wert des Fiat-Geldes zerstören.
Aus diesem Grund haben sie auch ein Interesse daran, die eigene Fehlverwaltung der Ökonomie zu verbergen, indem sie den Wert des Goldes am Papiermarkt drücken.
Doch die Haltung der Investoren zum Gold – ihr Nichtwissen und ihr Zögern, es zu kaufen –, wird sehr bald schon tektonischen Veränderungen unterworfen sein.
VERBINDLICHKEITEN VON ÜBER 2 BILLIARDEN $ STÜTZEN SICH AUF 2 BILLIONEN $ GOLD
Das bisher weltweit produzierte Gold hat einen Gegenwert von 10,5 Billionen $. Das meiste davon steckt in Schmuck. Die globalen Zentralbanken halten Gold im Umfang von 2 Billionen $, wozu auch jene 425 Mrd. $ zählen, die von den USA angeblich in Gold gehalten werden. Eine Zahl, die von vielen angezweifelt wird.
Wenn nun 2 Billiarden $ Schulden & Verbindlichkeiten (eine Zwei mit 15 NULLEN!) sich auf ein Fundament stützen, das aus 2 Billionen $ staatlichem Goldeigentum besteht, so ergibt sich daraus eine Golddeckungsrate von 0,1 % oder aber ein 1.000-facher Finanzhebel!
Hier zeigt sich also deutlich eine inverse Pyramide mit sehr schwachem Fundament. Ein gesundes Finanzsystem braucht ein sehr solides Fundament aus realem Geld. Billiarden Schulden und Verbindlichkeiten können nicht überleben, wenn sie sich auf eine so dürftige Goldmenge stützen. Sollte Gold um das, sagen wir, 100-fache steigen – also auf 160.000 $ –, dann läge die Deckung bei 10 %, was weiterhin kaum akzeptabel ist.
Die 2 Billiarden $-Finanzmassenvernichtungswaffe ist jetzt also drauf und dran, das System komplett zu zerstören. Wir haben hier ein globales Kartenhaus, das irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft in sich zusammenstürzen wird.
Natürlich werden die Zentralbanken zuerst unbegrenzte Geldmengen drucken, um jene 2 Billiarden $ in ausstehenden Derivaten aufzukaufen, wodurch diese in Bilanzschulden verwandelt werden. Das setzt einen Teufelskreis in Gang – mehr Schulden, höhere Zinssätze, steigende Inflation – und womöglich Hyperinflation, wenn die Schuldenmärkte ausfallen.
Kein Staat und keine Zentralbank kann das von ihnen hervorgebrachte Problem lösen. Mehr vom Gleichen wird einfach nicht funktionieren.
Das sind also die gigantischen Risiken, mit denen die Welt jetzt konfrontiert ist.
Selbstverständlich gibt es bei solchen Vorhersagen keine Gewissheit. Sicher ist zumindest, dass ein solches Ausmaß an Risiko abgesichert werden muss!
Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Gold dieses Mal nicht seine traditionelle historische Funktion übernehmen wird.
Gold bleibt alleiniger Hüter eines gesunden Währungssystems und das einzige Geld, das über die Zeitalter hinweg bis heute überlebt hat.