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DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Während wir uns der eigentlich besinnlichen Weihnachtszeit nähern, weist der verhängnisvolle Kurs, auf dem die Welt sich aktuell befindet, auf nichts Gutes für 2025 und darüber hinaus hin.

Zwei globale Krisen werden die Welt mindestens für mehrere Jahre und möglicherweise Jahrzehnte beherrschen.

FINANZKRISE

Die Krise, über die ich seit vielen Jahren rede und schreibe, markiert das Ende der aktuellen monetären Ära, insbesondere im Westen. Das exponentielle Wachstum der Verschuldung, das wir seit 1971 erleben, als Nixon das Goldfenster schloss, geht im laufenden Jahrhundert mit ausufernden Defiziten und Schulden in eine über-exponentielle Phase ein. 

Der wahrscheinliche Verlauf der Ereignisse ist unbegrenzte Geldschöpfung, um einer unkontrollierbaren Schuldenkrise entgegenzuwirken. Dies führt zu Geldentwertung, hoher Inflation oder Hyperinflation, die schließlich in einen deflationären Kollaps des Finanzsystems und einer Depression münden.   

Ein mögliches Alternativ-Szenario wäre der Zusammenbruch des Finanzsystems, bevor die Folgen der Geldschöpfung einsetzt, was zu einer deflationären Implosion führen würde. Dann würden wir uns in einer Phase ohne funktionierende Banken und Währung befinden. 

Da dies ohne Ausnahme das Ende jedes monetären Systems in der Geschichte markiert hat, werden alle, die diese unvermeidliche Entwicklung infrage stellen, völlig falschliegen. Es ist nur eine Frage von „wann“, nicht „ob“. 

Wie der österreichische Ökonom von Mises sagte:

Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die Frage ist nur, ob die Krise früher als Ergebnis einer freiwilligen Aufgabe von weiterer Kreditexpansion kommt oder später als finale und totale Katastrophe des betroffenen Währungssystems. 

– Ludwig von Mises

Wie uns die Vergangenheit lehrt, geht eine Wirtschaftskrise immer mit politischen oder geopolitischen Unruhen einher. 

Wenn ein Staat Geld ausgibt, das er nicht hat, ist das Anzetteln eines Krieges der bequemste Weg, neues Papiergeld zu schaffen, das natürlich NULL intrinsischen Wert hat. 

Die Ausweitung von Krediten oder das Drucken von Geld schafft keinen wirtschaftlichen Wert, sondern kauft Zeit.

Geldschöpfung kauft außerdem Wählerstimmen. Die Wiederwahl ist das primäre Ziel jeder Regierung in einem demokratischen System.

Seit den frühen 1930er Jahren haben nahezu alle US-Regierungen die US-Bundesverschuldung Jahr für Jahr erhöht. 

Das aktuelle Defizit beträgt mehr als 2 Billionen US-Dollar, wobei die Steuereinnahmen gerade einmal 5 Billionen US-Dollar betragen. Bei Bundesausgaben von mehr als 7 Billionen US-Dollar muss die US-Regierung weitere 40% (2 Billionen US-Dollar) leihen, um die Haushaltslücke zu schließen.

Ich habe die folgende Grafik im November 2016 erstellt, als Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Damals prognostizierte ich, dass die Schulden, die Trump übernommen hatte (20 Billionen US-Dollar), acht Jahre später (unabhängig davon, wer dann Präsident ist) Anfang 2025 bei 40 Billionen US-Dollar liegen würden. Diese Extrapolation basierte auf einer einfachen Hochrechnung. Seit 1981 haben sich die US-Schulden im Durchschnitt alle acht Jahre verdoppelt. Nun, die Schulden werden bis zum 20. Januar 2025 wahrscheinlich nicht 40 Billionen US-Dollar erreichen, aber sie sind dennoch um 16 Billionen US-Dollar gestiegen, statt um die von mir prognostizierten 20 Billionen US-Dollar. 

Wichtiger ist jedoch, dass die Schulden seit 1981 um das 44-Fache gestiegen sind, während die Steuereinnahmen nur um das 6-Fache auf derzeit 4,9 Billionen US-Dollar angewachsen sind.  

Wie sollen diese Schulden jemals zurückgezahlt werden? Die Standardantwort darauf lautet, dass Regierungen ihre Schulden nicht zurückzahlen müssen. 

Nun, lassen Sie mich noch einmal die Geschichte als nützliches empirisches Instrument anführen. 

Im Laufe der Geschichte ist bisher jedes Land, das seine Schulden nicht zurückgezahlt hat, zwangsläufig in Zahlungsverzug geraten und seine Währung auf NULL gefallen. 

Niemand sollte glauben, dass es dieses Mal anders sein wird!

Eine Währungskrise am Ende eines großen Zyklus führt zu wirtschaftlichem Zusammenbruch, Armut und Elend. 

Allerdings entwickelt sich dieser aktuelle finanzielle Zyklus bereits parallel zu einer geopolitischen Krise einer Größenordnung und Tragweite, die möglicherweise größer ist als die des Erstem und des Zweitem Weltkriegs. 

GEOPOLITISCHE KRISE

Die finanziellen und geopolitischen Konflikte sind eindeutig miteinander verknüpft. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die USA in viele bewaffnete Konflikte involviert, ohne dass sie selbst direkt bedroht sind.

Dies war der Fall in Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien sowie der Ukraine. 

Die meisten dieser Kriege sind Ausdruck der Angst, die US-Hegemonie zu verlieren. Die US-Regierung orientiert sich dabei an der Mackinder-Theorie von 1904, die besagt, dass derjenige, der die „Heartland“-Region kontrolliert, die Welt beherrscht. Diese Region umfasst Osteuropa, erstreckt sich bis zum Jangtse im Osten und bis zum Himalaya im Süden. Dieses Gebiet ist sehr reich an natürlichen Ressourcen. 

Syrien scheint gerade an Oppositionsgruppen gefallen zu sein, die von der Türkei unterstützt werden, und zwar bei einem Angriff, der vom US-Militär unterstützt wurde. Interessanterweise begann der jüngste Konflikt am selben Tag wie der Waffenstillstand zwischen Israel und dem Libanon. Das ist eindeutig kein Zufall. 

Zeitweise ist die Türkei auf zwei Pferden gleichzeitig geritten, einem russischen und einem amerikanischen, bevor sie sich schließlich auf die Seite der USA geschlagen hat.

Die Türkei ist Mitglied der NATO und zugleich ein potenzielles BRICS-Mitglied, genau wie Russland, China, Iran und Indien. 

Da die Türkei nun auf der Seite der USA gegen Russland steht, erleben wir den ersten militärischen Konflikt zwischen dem Westen und den BRICS-Staaten.  

Niemand weiß, ob Syrien sich nun mit Assad und den Soldaten, die die Armee desertieren neu in Moskau sammeln. Für die Russland–Iran Achse ist Syrien von strategischer Bedeutung. Aber Russland kann diesen Krieg nicht allein mit Luftstreitkräften gewinnen und hat vermutlich nicht vor, Ressourcen von der Ukraine abzuziehen.

Daher ist es wahrscheinlich, dass der Krieg in Syrien weiter eskaliert, begleitet von Anarchie und dem Aufstieg weiterer dschihadistischer Gruppen. 

Thanassis Cambanis, Senior Fellow der Century Foundation, erklärte dazu: „Im besten Fall werden die syrischen Konfliktparteien in lokal begrenzten Kämpfen um die Vorherrschaft ringen. Im schlimmsten Fall wird der Zusammenbruch eine erneute Phase totaler Kriegsführung einleiten, bei der die Konfliktparteien gezielt Zivilisten angreifen.“

Daher ist zu erwarten, dass weitere syrische Bürger obdachlos werden und nach Europa sowie in die USA migrieren. Wie wir wissen, ist kein westliches Land in der Lage, diese Menschen aufzunehmen, wodurch die Welt erneut von einer humanitären Katastrophe erschüttert wird. 

Der Verlust des Zugangs zu Syrien und zum Mittelmeer hat den Iran geschwächt, der nun nach alternativen Optionen sucht. Die Gefahr besteht weiterhin, dass der Iran die Straße von Hormus blockiert, wodurch 24 % der weltweiten Öllieferungen stillgelegt würden. Die USA könnten dies nicht verhindern, was zu einer Verdopplung oder noch stärkeren Erhöhung der Ölpreise führen und eine große globale Depression auslösen würde.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (inklusive Dubai) liegen direkt an der Straße von Hormus.

Persönlich war ich immer überrascht, wie viele Menschen nach Dubai ziehen und dort investieren, obwohl diese Region ein hohes geopolitisches Risiko birgt.

Die Welt befindet sich in einem intensiven Kriegszyklus, der im besten Fall zu unlösbaren und unaufhaltsamen Konflikten im Nahen Osten und in Osteuropa – mit Beteiligung von den USA und Russland – führt. Im schlimmsten Fall zu einem nuklearen Krieg.

Ich ging immer davon aus, dass Russland den Konflikt in der Ukraine höchstwahrscheinlich nicht verlieren wird. Weder die USA noch die europäischen NATO-Truppen verfügen über ausreichende Ressourcen, um einen Krieg am Boden zu gewinnen.

Die russischen Raketen sind derzeit überlegen, aber in einem nuklearen Konflikt ist alles möglich.

In einem nuklearen Krieg gibt es keinen Gewinner. Dies könnte das Ende der Welt bedeuten, weshalb es sinnlos ist, über das Ergebnis eines solchen Krieges zu spekulieren.

DER TRIUMPH DES TODES

Peter Bruegel malte das Bild „Triumpf of Death“ im Jahr 1562. 

Derzeit befindet sich die Welt, und insbesondere der Westen, auf einem Weg der geopolitischen und wirtschaftlichen Zerstörung.

Niemand weiß, wie dies enden wird. Auch, wenn es Jahre dauern wird, ist es unwahrscheinlich, dass die Welt noch dieselbe sein wird, wenn diese beiden Zyklen ihren Lauf genommen haben. 

Wie ich bereits festgestellt habe, wird das Ende des aktuellen Wirtschaftszyklus verheerende Folgen für die Welt haben. Diese sind jedoch im Vergleich zu den schlimmsten Folgen eines solchen Kriegszyklus noch eher zu verkraften. 

Ich hatte gehofft, dass Trump das Ukraine-Problem klären würde, sofern die US-„Neocons“ die Situation nicht noch vor dem 20. Januar eskalieren lassen.

Allerdings macht der Konflikt im Nahen Osten, insbesondere mit der Beteiligung Irans, die Situation weitaus komplexer. Trotz Trumps bester Absichten.

Ich glaube stets daran, Lösungen zu finden, doch angesichts der vorherrschenden Stärke der beiden Zyklen des Bösen fällt es schwer, optimistisch zu sein.

Mindestens jedoch sollten all jene, die Ersparnisse haben, Maßnahmen ergreifen, um diese vor dem bevorstehenden Zusammenbruch der finanziellenAssets zu schützen. 

MÄRKTE

Die Aktienmärkte in den USA sind stark überbewertet. 

Der Buffett-Indikator – das Verhältnis von US-Aktienmarktkapitalisierung zum BIP – liegt bei 208%, ein historisches Allzeithoch.

Schon eine normale Korrektur würde einen Rückgang von 50% bis 75% bedeuten.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Nasdaq-Aktien liegt bei 49X. Ein Rückgang von mindestens 80%, wie in den frühen 2000er Jahren, ist wahrscheinlich. 

Natürlich können Blasen immer weiter wachsen, bevor sie platzen. 

Allerdings ist das Risiko eines Marktcrashs in den nächsten Monaten äußerst hoch.

Die Inflation wird von der Geldschöpfung angetrieben, ebenso wie Zinsen.

Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen wird deutlich über 10 % hinausgehen, ähnlich wie in den 1970er Jahren. 

VERMÖGENSERHALTUNG 

Letztlich wird Gold die Entwertung des Dollars sowie der meisten Währungen widerspiegeln. Gold in US-Dollar hat sich in diesem Jahrhundert bereits verzehnfacht. Es wird wahrscheinlich von hier aus weiter um ein Vielfaches steigen, da Geld als solches an Wert verliert. Die Gründe dafür erläutere ich in diesem Artikel: THE CASE FOR GOLD IS INCONTROVERTIBLE (DIE ARGUMENTE FÜR GOLD SIND UNUMSTÖSSLICH).

Gold muss in physischer Form und außerhalb des Finanzsystems mit direktem Zugriff gehalten werden – vorzugsweise in einem sicheren Rechtsraum außerhalb des Landes, in dem Sie Ihren Wohnsitz haben. 

Letztendlich ist es jedoch gerade in Krisenzeiten wichtiger als alles Gold der Welt, anderen zu helfen und einen engen Kreis aus Familie und Freunden zu haben. 

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Es war schon immer unvermeidlich, dass der GOLD-Preis eine Million US$ erreichen würde.

Und jetzt sind wir an diesem Punkt!

Der Preis für einen 400-Unzen-Goldbarren hat jetzt eine Million US$ erreicht.

Die Marke von einer Million US$ wurde am 16. August 2024 erreicht – 53 Jahre und einen Tag nachdem sich die USA (Nixon) mit der Schließung des Goldfensters dauerhaft vom Wertspeicher-Status des US-Dollars verabschiedeten.


Schauen wir kurz zurück auf die Preisentwicklung eines solchen 400-Unzen-Goldbarrens seit 1971:

Ist der Wert von Gold seit 1971 also um das 71-fache gestiegen? (71 x 14.000 US$ = 1 Mio. US$)

Nein, natürlich nicht. Der Wert des US-Dollars ist um 98,5 % eingebrochen!

Oder anders betrachtet: Wie viele Unzen Gold bekam / bekommt man für 14.000 US$?

Für die 53 Jahre zwischen 1971 und 2024 ergibt sich ein Kaufkraftverlust von 98,5 %.

Überlegen Sie mal: Hätten Sie im Jahr 1971 14.000 US$ auf Ihr Konto gelegt, bei einem Durchschnittszins von sagen wir 4 %, dann hätten Sie heute 116.000 US$. Das ist ein Riesenunterschied zu jener einen Million US$, die Sie heute besäßen, hätten Sie den ursprünglichen Geldbetrag in Gold – in ECHTES GELD – investiert. 

Aber was bedeutet eigentlich „die Schließung des Goldfensters“?

Es bedeutet eigentlich nur, dass mit dem 15. August 1971 kein Investor (weder privat noch staatlich) mehr US-Dollars in Gold konvertieren konnte.

DUMMHEIT DES WESTENS

Bevor wir zu den fatalen Konsequenzen dieser Entwicklung kommen, wollen wir noch einen Blick auf die Dummheit des Westens werfen.

Schauen wir uns dazu an, wie der Westen die zukünftigen Folgen dieser Entscheidung einschätzte – hier aus Sicht des US-Präsidenten Nixon vom 15. August 1971:

       NIXONS LÜGEN

  • „Vorübergehende Aussetzung der Konvertierbarkeit von US$ in Gold“
  • „Wirtschaftsstärke als Grundlage von Währungsstärke“
  • „Euer Dollar wird auch morgen noch genauso viel wert sein“

WEISHEIT DES OSTENS

Kommen wir nun zur Weisheit des Ostens (Maos), wie sie aus einer Mitteilung der Chinesischen Volkszeitung – des offiziellen staatlichen Presseorgans – hervorging:

CHINA SAH ES KOMMEN:

Aus der Chinesischen Volkszeitung von August 1971:

„Diese unpopulären Maßnahmen zeigen, wie ernst es um die Krise der US-Wirtschaft sowie den Verfall und Niedergang des gesamten kapitalistischen Systems steht.“

„[Diese Maßnahmen] markieren den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt […]. Auch Nixons neue Wirtschaftspolitik wird es nicht schaffen, die USA aus ihrer finanziellen wie ökonomischen Krise zu holen.“

Die USA (Nixon) sagten also: „Euer Dollar wird auch morgen noch genauso viel wert sein.“

Und China meinte: Diese Maßnahmen markieren den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt.“

Der Westen ist also nur an sofortiger Belohnung interessiert: Schuldscheine ausgeben, um sich kurzfristigen Wohlstand sowie Wählerstimmen zu erkaufen, was zu “Verfall und Niedergang“ führt.

VERFALL UND NIEDERGANG DES WESTENS

Schauen wir uns jetzt den „Niedergang und Verfall“ der USA und des Westens an, der sich perfekt anhand des Absturzes des US-Dollars zeigen lässt.

Hier sehen wir die Entwicklung des US-Dollars seit August 1971:

Der Dollar-Crash – seit der temporären Abwertung des US-Dollar durch Nixon im Jahr 1971 und entgegen all seiner Beteuerungen, der Dollar der US-Bürger werde auch zukünftig noch genauso viel wert sein. US$-Wertverlust 98,5 %. Weitere 99 % Verlust stehen an. 

1971 sagte Nixon, dass die „Wirtschaftsstärke Grundlage für Währungsstärke“ sei.

Hmmm…

Ein 98,5%iger Wertverfall des US-Dollars (effektiv, also gemessen in Gold) seit 1971 lässt sich wohl kaum als „genauso viel wert“ bezeichnen.

Den US-Dollar in Gold zu messen, ist die einzig korrekte Methode, um die wahre Kaufkraft des US-Dollars zu ermitteln. Währungen anhand von Währungen zu messen, ergibt überhaupt keinen Sinn. Ein solche Messung zeigt nur, welche Währung im Entwertungswettlauf vorne liegt.

Was den US-Dollar und alle westlichen Währungen zerstören wird, ist exponentielles Schuldenwachstum, allen voran in den USA.

DIE USA: AUF DEM WEG INS VERDERBEN

Die Tabelle illustriert diesen Weg ins Verderben, auf dem sich der US-Dollar jetzt unausweichlich befindet:

Wenn die Staatsverschuldung seit der Schließung des Goldfensters durch Nixon im Jahr 1971 um das 82-fache gestiegen ist und die Wirtschaftsleistung des Landes im gleichen Zeitraum nur um das 26-fache stieg, dann lässt sich unschwer erkennen, dass dem US-Motor gerade der Treibstoff ausgeht.

Schauen Sie sich nur die super-exponentielle Schuldenphase seit 2009 an – also dem Jahr, in dem die Große Finanzkrise eigentlich zu Ende gewesen sein sollte. Seit 2009 hat sich die Verschuldung der USA verdreifacht, während sich das BIP nur verdoppelte.

Natürlich ist damit längst nicht alles zu Ende.

Zur Erzeugung von Wirtschaftswachstum werden immer mehr Schulden benötigt. Folglich ist auch die Staatsschuldenquote der USA seit 1971 von 39 % auf 122 % gestiegen.

Bei einer Staatsschuldenquote von über 90 % bewegen wir uns im Bereich „Schrott bzw. Ramsch“; 122 % entsprechen dann schon dem Niveau einer Bananenrepublik.

Doch auch hier ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.

Eine rein statistische Hochrechnung des aktuellen Verschuldungstrends zeigt uns, dass die Staatsverschuldung im Jahr 2023 bei 100 Billionen US$ liegen wird.

Ich habe allerdings häufig darauf hingewiesen und erklärt, wie schnell exponentielle Entwicklungen ablaufen: GOLD & SILBER: DIE ECHTE BEWEGUNG BEGINNT ERST NOCH.

Das Fazit ist simpel: 

Die Regierungen der USA und auch aller westlichen Länder zerstören die Grundstrukturen unserer Gesellschaften, indem sie permanent mehr ausgeben, als sie verdienen. Und selbst das Wort „verdienen“ ist an dieser Stelle trügerisch.

Staaten verdienen im Grunde nichts. Sie belasten die Menschen gezielt und ohne deren Einverständnis mit Steuern und anderen Gebühren. Nachdem es jahrzehntelang unter hoher Besteuerung gelitten hat, ist das Volk inzwischen „sozialisiert“; es erwartet, dass der Staat für alles aufkommt.

Wollen die Menschen in den USA und Europa hunderte Milliarden US$ für die Ukraine ausgeben? Wollen sie ähnlich viel Geld für Immigranten ausgeben, von denen viele z.B. bei Unterbringung, sozialer Absicherung, medizinischer Behandlung etc. bevorzugte Behandlung genießen?

Im Grunde weiß ja niemand, was das Volk möchte, weil es nie gefragt wurde. Ich bezweifle aber, dass es solchen Ausgaben zustimmen würde, wenn es etwas zu sagen hätte.

WOHER KOMMT DAS GELD?

Auch die Frage, woher das ganze Geld stammt, wird nicht gestellt. Es wurde definitiv nicht vom Staat verdient.

Der Staat hat nicht einmal das Geld, das er auszahlt. Er schöpft sich das Geld einfach aus dem Nichts und produziert permanent steigende Defizite, die wiederum zu exponentiell steigender Verschuldung führen.

Die Menschen sind ruhig gestellt, weil sie glauben, der Staat wird es schon bezahlen. Niemand scheint zu verstehen, dass diese Schulden die Schulden des Volkes sind.

KONSEQUENZEN

Völlig klar ist aber auch Folgendes: Das Volk wird es sich niemals leisten können, diese Schulden durch Steuern und andere Abgaben zurückzuzahlen. Niemand begreift, dass all das in der Endkonsequenz zu einem katastrophalen Einbruch des Geldwertes, zu Armut, Hunger, zahlreichen Güterknappheiten, Obdachlosigkeit, sozialen Unruhen und möglicherweise Krieg führen wird.

Und sobald das Land diese Stufe erreicht hat, ist auch der Staat machtlos. Er ist zahlungsunfähig und hat keine Mittel für Zuschüsse mehr. Das Risiko von Anarchie ist dann hoch, weil dem Staat kaum noch Instrumente bleiben, um Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten.

Doch was führt uns zu dieser Vorhersage einer „düsteren Epoche“? Dazu braucht es keine prophetischen Fähigkeiten; allein intensive Beschäftigung mit Geschichte reicht dazu aus. Lesen Sie dazu bitte auch „DIE DUNKLEN JAHRE SIND DA, TEIL II“ – die Aktualisierung eines Artikels, den ich ursprünglich 2009 veröffentlicht hatte. Er ist heute sogar noch wichtiger als 2018. 

Als Beispiel sei nur die Fehlverwaltung der nationalen Finanzen durch die US-Regierungen genannt, die unausweichlich in die Knechtschaft führt. Seit den frühen 1930er Jahren haben die USA praktisch jedes Jahr (abgesehen von einer Handvoll von „Ausnahme-Jahren“) die Staatsverschuldung erhöht. Selbst während der sogenannten „Überschussjahre unter Clinton“ stieg die Verschuldung. Die Überschüsse waren also nur Scheinüberschüsse. 

EIN FIKTIVES FANTASY-SPIEL

Heutiges Wirtschaftswachstum hat seinen Ursprung in der Schöpfung von Krediten, denen es komplett an intrinsischem Wert fehlt; diese Form des Wachstums ist somit nur Scheinwachstum bzw. fiktiv.

Die Welt wird bald verstehen, dass all das nur ein Fantasy-Spiel ist, bei dem unechte, billionenschwere Vermögenswerte mithilfe von Billionen und Billiarden (einschließlich Derivate) Schulden erzeugt werden, die aus dem Nichts geschöpft wurden. 

In den kommenden Jahren wird der Welt realisieren, dass Schulden überhaupt keinen Wert haben, weil weder Staaten noch Unternehmen oder Privatpersonen in der Lage sind, ihre Schulden zurückzuzahlen oder auch nur für die Zinsen aufzukommen.

Man darf nicht vergessen, dass die globale Verschuldung offiziell bei 350 Billionen US$ liegt; hinzu kommt ein großer Teil der Derivate-Zeitbombe, der in die Billiarden US$ gehen könnte. Ein großer Teil davon wird sich in Schulden verwandeln.

Wenn die Schulden implodieren, implodieren auch die aufgeblähten Vermögenswertkurse.

Die Milliardäre werden ihre Nullen (die Nullen ihrer Vermögenswerte) ganz oder größtenteils verlieren; den billionenschweren Unternehmen wird es genauso ergehen.

Der Vermögenstransfer wird schockierende Ausmaße annehmen. Die Vermögenden haben das meiste zu verlieren. Einige von ihnen waren clever und sind frei von Schulden. Die meisten haben aber auf Kredit investiert und werden alles verlieren.

Alle werden leiden, ob reich oder arm. Doch die armen und normalen Menschen werden am meisten zu leiden haben – ohne Reserven und ohne Sicherheitsnetz, aber mit einem insolventen Staat, der ihnen nicht helfen kann.

Die wenigen, die verstanden haben, dass Rohstoffe die Quelle zukünftigen Wohlstands sind, werden natürlich in einer besseren Lage sein. Auch der Technologiesektor wird zu den Wachstumsbereichen gehören; aktuell ist er aber noch überbewertet, so wie damals in den 1990er Jahren.

Die rohstoffreichen BRICS-Staaten werden zu den großen Nutznießern zählen, während der schuldenverseuchte Westen das Ende einer großen Ära durchläuft. Derart große Verschiebungen vollziehen sich über Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte hinweg. 

Die Anfangsphase könnte aber besonders schnell und höchstwahrscheinlich auch besonders heftig für die Welt verlaufen – im Westen wie im Osten…

So viele Faktoren spielen dabei eine Rolle.

Wirtschaftlicher Abschwung, Finanzkollaps, Kriege, politische und soziale Unruhen, Armut, Nahrungsmittelknappheit und auch Massenmigration haben in der Vergangenheit schon zu großen kulturellen Umwälzungen geführt.

Wie können wir so sicher sein, dass all das stattfinden wird?

Die Geschichte zeigt es uns – und zwar mit großer Sicherheit. Die Geschichte lügt nie, sie lässt uns nie im Stich, anders als lügende Politiker, die uns, und zwar ausnahmslos, für ihr politisches Überleben im Stich lassen. 

Natürlich erfahren wir aus der Geschichte nicht, wann Dinge passieren werden. Der exakte Zeitpunkt bleibt also stets unbekannt.

Wir wissen aber: Nie zuvor in der Geschichte hat die Welt eine globale Schuldenblase dieser Dimension erlebt.

Somit wird die Frage nach dem genauen Zeitpunkt fast schon irrelevant.

Es ist wichtig, zu verstehen, dass das Risiko heutzutage auf der ganzen Welt höher ist als jemals zuvor in der Geschichte.

DOLLAR, GOLD UND BÖRSENKONTROLLEN

Wie ich in diesem Artikel gezeigt habe, kann es buchstäblich als sicher gelten, dass der US-Dollar in den kommenden Jahren kontinuierlich und steil fallen wird.

Da es seit 1971 kein Goldfenster mehr gibt, das sich schließen ließe, wird die US-Regierung mit größter Sicherheit auf Devisenkontrollen zurückgreifen, wenn der Dollar fällt. Es würde mich nicht überraschen, wenn diese schon relativ bald eingeführt werden; der genaue Zeitpunkt ist aber irrelevant. Das Risiko besteht heute! Und jetzt ist es an der Zeit, Vorbereitungen zu treffen.

Folglich wäre es für Amerikaner vorteilhaft, Kapital oder Vermögenswerte so schnell wie möglich außerhalb des Landes zu haben. Physisches Gold und Silber sind hier die eindeutig besten Vermögensanlagen, weil sie auch vor Dollar-Entwertung schützen.

Die Schweiz und Singapur sind eindeutig passende Orte für Goldeigentum. Die Schweiz hat eine starke Währung und eine sehr stabile Ökonomie. Es ist unwahrscheinlich, dass es hier zu Devisenkontrollen käme.

Extrem wichtig ist auch Folgendes: Halten Sie Ihre Edelmetalle nicht über ein US-Unternehmen oder über andere US-Körperschaften; von ihnen kann die US-Regierung die Rückgabe und Rückführung der Gold- und Silberbestände aus ausländischen Tresoren erzwingen.

Halten Sie Ihre Metalle stattdessen über ein Schweizerisches oder singapurisches Unternehmen, das keine Verbindungen zu den USA hat.

DIE MEISTEN MENSCHEN KÖNNEN SICH EIN WENIG GOLD ODER SILBER LEISTEN

Wer über kleine oder große Ersparnisse verfügt, sollte darüber nachdenken, diese in physische Edelmetalle zu stecken; sie können den Unterschied zwischen Überleben und Elend machen.

Die meisten Menschen können es sich leisten, jeden Monat ein paar Silbermünzen zu kaufen; viele können es sich leisten, einen oder mehrere kleine Goldbarren oder Goldmünzen zu kaufen.

Angesichts der zunehmend schneller verlaufenden Entwertung des US-Dollars (und anderer Währungen) sowie der vermehrten Umstellung der Zentralbankenreserven von US-Dollar auf Gold,  werden wir in den kommenden Jahren eine Goldaufwertung um ein Vielfaches erleben. Und wie ich immer wieder sage: Die echte Bewegung bei Gold und Silber beginnt erst noch!

Doch in erster Linie ist ein harmonischer und enger Kreis aus Familienmitgliedern und Freunden entscheidend, um in den anstehenden schwierigen Zeiten überleben zu können.

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Im Spannungsfeld zwischen Politik (die von eigen- statt allgemeinnützigen Menschen kontrolliert wird), den Märkten (die eher schulden- als profitgetrieben sind) und den Währungen (die ohne tatsächlichen Vermögenswert durch Überproduktion verwässert wurden) kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass wir nicht in interessanten, sondern in surrealen Zeiten leben.

Doch inmitten dieser surrealen Landschaft steht unser US-Dollar, so die Auffassung vieler, wie ein Fels in der Brandung – unsere unsterbliche, wenn auch des Öfteren unbeliebte Konstante.

Ganz gleich, wie man zum US-Dollar steht, seine Zentrifugalkraft, seine exorbitante Privilegiertheit und seine absolut beispiellose Marktmacht (SWIFT-System, Eurodollar-Systeme, Derivate- und Petrodollar-Märkte) lassen sich einfach nicht leugnen.

So ruiniert, entwertet, aufgebläht (und inflationsexportierend) der US-Dollar auch sein mag, seine Stellung als Weltreservewährung (in der 80 % der globalen Devisentransaktionen abgewickelt werden) ist stabil.

Vor allem ist der US-Dollar eine Währung (Basisgeld), die allein durch die US-Notenbank „herbei gedruckt“ werden kann und die vom Rest der Dollar-hungrigen und Dollar-verschuldeten Welt (über die Eurodollar-Märkte) nur durch Kreditgewährung erschaffen werden kann (wie eine zweite, derivative Kreditwährung). Quasi ein fortwährend laufendes Dollar-Roulette mit zwei Optionen „Schulden und Drucken“ bzw. „Schulden und Kreditvergabe“.

Damit wird der US-Dollar gewissermaßen zum globalen Basisgeld und zur globalen Währungseinheit, die bei der überwiegenden Mehrheit von derivativen, globalen Schuldeninstrumenten zum Einsatz kommt. Auch alles Weitere ist im Grunde kreditbasiert (so auch die Euro-Dollar-Kredite).

Kredite sind der Treibstoff unserer 330 Billionen US$ schweren Schuldenwelt. Deswegen ist der US-Dollar im weiteren Sinne DER globale Treibstoff. 

Kurzum: Man könnte argumentieren, dass der US-Dollar „too big to fail“ ist. Oder etwa nicht?

Der Unsterbliche Greenback?

Angesichts der systemimmanenten globalen Nachfrage nach diesem ansonsten verwässerten Superdollar und seiner globalen Kreditfunktion wird dieses nationale und globale System, in dem der US-Dollar seit 1944 regiert, wahrscheinlich und dann nur im Rahmen „tiefgreifender Gewalt – ökonomisch / militärisch“ enden, wie es Brent Johnson so treffend formulierte (vorausgesetzt, es kommt nicht, wie durch ein Wunder, zu einem friedlichen Plaza-Abkommen 2.0).

Doch den Dollar-Optimisten zufolge würde selbst ein Systemzusammenbruch – und folglich ein Einbruch am Markt für US-Staatsanleihen – dafür sorgen, dass die US-Staatsanleiherenditen durch die Decke gehen und der US-Dollar folglich (und ironischerweise) noch höher steigt.

Kurzum: Ganz gleich, wie man es dreht und wendet, „König Dollar“ triumphiert. Und alle Zentralbanker in Washington wissen das. Oder etwa nicht?

Bei ihrer realpolitischen Analyse des Weltfinanzsystems haben jene Dollar-Realisten immerhin eine Wahrheit für sich entdeckt: Der US-Dollar ist, ob es einem passt oder nicht, das Basisgeld des globalen Finanzsystems und somit auch „der letzte, der fallen wird“.

Golddeckung?

Bei der Frage, ob der US-Dollar wieder durch Gold gedeckt werden sollte, würden ebenjene Realisten wieder an William Jennings Byrans „Gold Cross“-Argumentation aus dem Jahre 1896 erinnern, in der er davor warnte, dass sich im Falle einer Goldkoppelung des US-Dollars eine derart schwerwiegende Kreditverknappung einstellen würde, dass Durchschnittsbürger und Kleinunternehmen den Kreditmangeltod sterben würden.

Darüber hinaus existiert die ebenso realistische Einschätzung, dass kein Land für längere Zeit unter der Aufsicht einer Gold-Anstandsdame (bzw. einem „Standard“) stehen möchte, da dies die staatliche Souveränität beim „Herbeiklicken“ gerade benötigter Eigenwährung nur behindern würde (sprich: wenn das Land wieder einmal mit dem Rücken zur selbstgebauten Schuldenwand steht).

Verzagt kommen die Vertreter dieser Meinung dann zu dem Schluss, dass Geld (und folglich der US-Dollar) immer das ist, wofür sich das stärkste Land (der stärkste Tyrann) entscheidet. Und ob es einem passt oder nicht: Die USA und der US-Dollar haben immer noch den größten Bizeps im globalen Dorf. Oder etwa nicht?

Nur wenn sich nichts jemals ändert (auch die Geschichte nicht)

Doch jeder der zuvor genannten (und nicht abwegigen) Schlüsse ist nur solange stichhaltig, wie wir davon ausgehen, dass die USA auch wirklich der stärkste Tyrann (mit dem stärksten Geld) bleiben werden.

Die Zeugnisse der Geschichte, welche sich eher dynamisch als statisch entwickelt, dürften jedoch einen anderen Schluss nahelegen.

Aktuell ist der US-Dollar für die meisten noch höchst entscheidend.

China, Russland oder Indien mögen wichtig sein, dennoch würde kaum einer von uns die Prognose abgeben, dass der Yuan, der Rubel oder die Rupie den Greenback ersetzen werden.

Ich jedenfalls nicht.

Auch hier: Der US-Dollar wird Liquiditätskönig bleiben.

Und selbst diejenigen, die das Thema der Entdollarisierung ernst nehmen, stellen sich folgende Frage: Werden die erweiterten BRICS-Staaten tatsächlich in der Lage sein, sich auf eine goldgedeckte BRICS(+)-Währung zu einigen, die in, sagen wir, Moskau oder Shanghai eingelöst wird?

Ich habe da meine Zweifel, aus einem einfachen Grund: So sehr die erweiterten BRICS-Staaten in ihrem gemeinsamen Misstrauen gegen den inzwischen waffenfähigen US-Dollar geeint sind, sie vertrauen sich gegenseitig nicht genug, um auf die Option selbstbestimmter Währungsschöpfung zu verzichten, die ihnen im Rahmen ihrer Landeswährung noch bleibt.

Doch damit ist die Diskussion um die neue und aufstrebende Rolle von Gold in einer sich wandelnden Dollar-Umgebung / Welt nicht beendet!

Den Dollar umgehen statt ablösen

Aus meiner Sicht schießen die Debatten um eine neue goldgedeckte Währung bzw. die dramatische These zum „Ende des Dollars“ übers Ziel hinaus.

Die Fakten und die heutigen / zukünftigen historischen Entwicklungen deuten darauf hin, dass es im Kern eigentlich nicht um die Ablösung des US-Dollars geht, sondern schlichtweg um seine Umgehung – und zwar auf dem Weg einer neuen Preisfindung, der sowohl für schwarzes als auch echtes Gold gerade geebnet wird.

Achten Sie daher darauf, was die restliche Welt und deren Zentralbanken machen und nicht darauf, was diese (und unsere Finanzführungen) sagen:

  • Seit der GFK von 2008 hortet Putin Gold;
  • 2023 wurden 23 % der globalen Rohölverkäufe in anderen Währungen als in US$ abgewickelt;
  • Trotz US$-Währungskopplung importieren Länder wie Saudi-Arabien, die VAE und andere GCC-Nationen dieses Jahr mit Vorliebe physisches Gold aus der Schweiz;
  • Mehr als 44 Nationen wickeln aktuell Handelsgeschäfte in US$-fremden Währungen ab;
  • Japan und China, die historisch zuverlässigsten Käufer von US-Staatsanleihen, verkaufen diese aktuell in Milliardenumfang ab;
  • Russland ist der größte Rohstoffexporteur der Welt; China ist der weltweit größte Rohstoffimporteur. Die beiden mögen sich gegenseitig deutlich mehr als sie Biden oder den nächsten Gast im Weißen Haus mögen. Noch wichtiger: Ölkäufe in US$-fremden Währungen sind für China eine Frage des nationalen Überlebens;
  • Russland verkauft inzwischen Öl in Yuan. Diese nutzen die Russen dann zum Kauf von chinesischen Gütern (einst „Made in America“). Anschließend werden etwaige Handelsbilanzabweichungen an der Shanghaier Börse in Gold (nicht in US$) netto abgewickelt. Das hat Skalierungspotenzial mit Blick auf die BRICS-Staaten (man denke nur an Indien…);
  • Im Kontext von Kreditlinien, der CIPS-Alternative zum SWIFT-System sowie zunehmenden Verhandlungen zwischen Golf-Ölstaaten und BRICS-Plus-Hauptfiguren ist die Distanzierung von Ölhandelsgeschäften in US$ heute eher real als ausgedacht;
  • Angesichts der sinkenden Bestände an physischem Gold und Silber an den New Yorker und Londoner Börsen lässt sich der Goldpreis dort nicht mehr so fixieren wie es früher noch möglich war. Genauso wenig lässt sich ein abweichender 200-Tage-Goldkurs rechtfertigen, wenn an der chinesischen Börse gleichzeitig ein anderer, fairerer Kurs festgestellt wird. 
  • Auf dem Dollar-Schachbrett sind die BRICS-Plus-Staaten keine Bauern mehr, sondern wachsende Türme. Ihr Anteil am globalen BIP übersteigt das der G7-Staaten;
  •  2023 erhob die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich physisches Gold zur Kategorie-1-Sicherheit (tier-one asset) – gleichrangig mit der 10-jährigen US-Staatsanleihe;
  • Staaten bevorzugen offen (und naturgemäß) Gold als Reserveanlage, wenn die „Kategorie-1-Alternative“ ein dollarbasierter Schuldtitel mit „risikofreier Rendite“ ist, der jedoch bei ehrlicher Inflationsmessung (heute und auch in Zukunft) eine Negativrendite – bzw. „renditefreies Risiko“ – einbringt;
  • So sehr sich das grüne Lager auch in ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) verliebt haben mag, wir sind viele viele Jahrzehnte (als auch Billionen um Billionen) von CO2-Neutralität entfernt. Ob es einem passt oder nicht: Energie ist entscheidend; fossile Energieträger tragen buchstäblich den Energiehaushalt der Welt;
  • China und Indien haben jeweils eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen. Sollte in einem dieser BRICS-Mitgliedstaaten die Ölnachfrage auch nur leicht ansteigen, würden die Ölpreise in Rupien und Yuan (sowie in allen anderen Fiat-Währungen) explodieren! Und zwei der größten Akteure im Öl-Bereich wollen bei der Begleichung von Ölkäufen keine US-Dollar nutzen. Sie würden es bevorzugen, ihr Öl und Gas netto in Gold abzuwickeln, für welches man mehr Energie kaufen kann, als man für US-Dollars bekäme;
  • Beim Rohöl liegt die jährliche Produktionskapazität beim 12- bis 15-fachen der globalen Goldmenge; wenn Gold in zunehmenden Maße zum bevorzugten Ölzahlungsmittel wird, kann der Goldpreis im Verhältnis zum Rohöl nur steigen;
  • Das erklärt auch, warum Gold explizit (und nicht nur theoretisch) zu einer vertrauenswürdigeren Reserveanlage als die US-Staatsanleihe wird:

Kurzum: Energie ist von entscheidender Bedeutung. Es wäre somit sehr gut möglich, dass Energie – und nicht der US-Dollar – zur monetären Basis wird (siehe oben).

Und GENAU SO, liebe Leute, ändert sich ein System „gewaltsam und / oder militärisch“; schließlich führen die meisten der direkten oder stellvertretend geführten Kriege der USA zurück zu… Öl!

Und dieses Öl wird jetzt in zunehmendem Maße auf Nettobasis in Gold abgerechnet – Tag für Tag, Minute für Minute. Und das hat einen einfachen Grund: Geschichte ist wie ein Hockey-Puck: Man spielt in die Richtung, in die er unterwegs ist (Gold) und nicht dort, wo er gerade liegt (US-Dollar).

Die Restlichen Tyrannen Tun Sich Zusammen

Kehren wir zur anfänglich erwähnten These des Unsterblichen Dollars zurück. Sollte Geld tatsächlich das sein, wofür sich der stärkste Tyrann / die stärkste Macht entscheidet, dann stellt sich folgende Frage: Was passiert mit dem eben skizzierten Geldbegriff, wenn ein Konglomerat aufstrebender, rohstoffreicher Tyrannen (BRICS+) mächtiger wird und den Fokus lieber auf Öl setzen möchte als auf den US-Dollar?

Was passiert, nachdem eine neutrale Reserveanlage als Waffe gegen eine Atommacht und einen Rohstoffexporteur (Russland), der finanziell längst gemeinsame Sache macht mit dem weltgrößten Energieimporteur (China) in Stellung gebracht wurde?

Die Antwort ist simpel: Diese einst „unsterbliche“ Reservewährung verliert an Vertrauenswürdigkeit und somit auch an Nachfrage.

Ist es wirklich Zufall, dass sich die Liste aktueller und potentieller BRICS-Plus-Nationen um die großen Ölexporteure erweitert hat, seitdem Washington den US-Dollar zur Waffe gemacht hat?

Ist es ein Zufall, dass Saudi-Arabiens Kronprinz (egal, was man von ihm halten mag) Biden die Faust gibt und Xi einen herzlichen Handschlag?

Sagen wir es ungeschönt: Glaubt wirklich noch irgendjemand ernsthaft, dass Öl irrelevant ist? Ging es bei jenen amerikanischen Kriegen (direkt oder indirekt) mit dem Irak, Libyen und Syrien um den Schutz von Freiheit und Demokratie?

Oder haben diese Konflikte vielleicht auch ein wenig mit Energie im Allgemeinen und Öl im Besonderen zu tun?

Die US-Elite möchte nicht, dass publik wird, dass Öl wichtiger ist als der Dollar und dass die Zahl der Länder, die ebendieses Öl lieber in Gold bezahlen würden, heute wächst.

Und denken wir wirklich, dass die Saudis nicht mitbekommen haben, dass die goldgedeckten Ölverkäufe wesentlich (und auch historisch) stabiler sind als dollargedecktes Öl?

Ist es folglich ein Zufall, dass die globalen Zentralbanken Gold in historischen Mengen aufstapeln, seitdem Washington den US-Dollar zur Waffe gemacht hat?

Ist es ein Zufall, dass mehr und mehr Staaten Rohstoff- und andere Handelsgeschäfte auf Nettobasis in Gold und nicht Dollar abwickeln?

Ist es ein Zufall, dass Staaten und deren Zentralbanken lieber in Gold sparen würden (ein begrenzt verfügbarer Wert mit unbegrenzter Laufzeit) als in US-Schuldtiteln (ein unbegrenzt verfügbarer Wert mit begrenzter Laufzeit), deren Renditen die Inflation nicht wettmachen und deren Kaufkraft, gemessen in Milligramm Gold, seit 1971 um 98 % gefallen ist?

Ist es ein Zufall, dass Washington schon innerhalb von zwei Jahren nach der Abkopplung des US-Dollar von Gold (1971) verzweifelt die Zinssätze anhob und den Dollar stärkte, so dass sich Saudi-Arabien et al. bereiterklärten, dass die Welt Öl in starken US-Dollar ankaufen muss, womit ebenfalls Zwangsnachfrage nach einem ansonsten überschüssigen / überproduzierten US-Dollar erzeugt wurde?

Ist es auch nur Zufall, dass sich über 50 Jahre später (und nach einer 98%igen Schwächung des US$) Golfstaaten wie Saudi-Arabien langsam von diesem Petrodollar lösen, nachdem sie eine Generation lang mit angesehen haben, wie sich dieser im Rahmen einer öffentlichen, unternehmerischen wie privaten US-Gesamtschuldenlast von mehr als 100 Billionen US$ entwertete – und insgesamt bewirkte, dass eine immer unbeliebter werdende US-Staatsanleihe auch immer weniger resistent gegen Zinserhöhungen und folglich Dollarstärke wurde?

König sein macht Spaß

Im Kontext des oben Beschriebenen ist es den smarten Bankern und der US-Notenbank weiterhin ein Anliegen, uns im Glauben zu lassen, dass der Greenback nach wie vor der König ist und all seinen Mängeln zum Trotz weiterhin von einem starken Nachfragesog aus der Dollar-zentrischen Welt profitiert, der den US-Dollar eben „too big to fail“ macht.

Doch was, wenn die Welt eigentlich Energie-zentrisch und nicht Dollar-zentrisch ist? Und was, wenn der Vorstoß der BRICS-Staaten mehr ist als nur eine Chimäre, sondern eine neue Puck-Richtung?

Denken Sie darüber mal nach, obwohl das niemand in Washington oder an der Wall Street möchte…

Hochmut kommt vor dem Fall

Die Gewissheit, dass der Dollar von morgen immer noch der Dollar von gestern sein wird, ist in Tat ein gefährliches Anzeichen für Selbstüberschätzung vor dem Fall (und für mangelnde Geschichtskenntnisse).

Überhaupt: Wenn wir den Kaufkraftverfall des US-Dollars seit 1971 beobachten können, warum nicht auch andere?

Und wenn wir erkennen können, dass US-Staatsanleiherenditen im Kampf gegen heutige und zukünftige Inflation unterliegen (und quasi technischer Anleiheausfall vorliegt), warum sollten andere das nicht erkennen können?

Und wenn wir sehen können, dass die gefälschte Liquidität (QE oder andere), die zur Finanzierung von Uncle Sams wachsendem Kneipendeckel benötigt wird, auch weiterhin hoch inflationär (und Dollar-entwertend) bleiben wird, wäre es dann nicht vernünftig, davon auszugehen, dass der Rest der Welt all das auch sehen kann?

Umgehen Statt Bekämpfen

Tatsächlich ist so – und zwar auf Grundlage dessen, was gemacht anstatt gesagt wird –, dass der Rest der Welt allem Anschein nach haargenau das sieht, was auch wir sehen.

Die BRICS-Staaten möchten den Dollar weder zerstören noch ersetzen. Stattdessen sind sie ganz offensichtlich längst dabei, ihn so zu umgehen wie die Deutschen die französische Maginot-Linie.

Wie?

Indem sie lokale Währungen für lokale Güter nutzen und später auf Nettobasis abrechnen – in einem zeitlosen Asset: Gold.

Und wenn wir sehen können, dass die Parteien, die Gold haben, deutlich mehr Energie (d.h. Öl oder Gas) mit Goldunzen und -kilos kaufen können als mit amerikanischen Dollars und US-Staatsanleihen, dann ist es doch zumindest logisch anzunehmen, dass Gold als Asset bei der Abwicklung von Handelsgeschäften eine größere Nachfrage genießt, während der US-Dollar unter sinkender Nachfrage leidet, oder nicht? Und sollte die Nachfrage nach dem US-Dollar als Asset für den Nettoausgleich von Handelsgeschäften weiterhin sinken und nicht steigen, wäre es dann nicht ebenso plausibel (insofern die Kräfte von Angebot und Nachfrage weiterhin gelten) zu behaupten, dass der Dollar von morgen vielleicht eher schwächer als stärker sein wird?

Zwei Königshäuser – Zeitlos Gegen Zeitweilig

Selbst, wenn wir Zugeständnisse an das vernünftige Postulat der Milchshake-Theorie machen würden, wonach der US-Dollar, all seiner Makel zum Trotz, „der letzte sein wird, der fällt“, so ändert das nichts an der Tatsache, dass der US-Dollar – unabhängig davon, ob er „als letzter“ fallen wird oder scheitert – längst neu bepreist wird, auch wenn er vielleicht niemals gänzlich ersetzt werden wird…?

Abschließend noch eine der vielleicht wichtigsten (und naheliegendsten) Feststellungen: Selbst, wenn der US-Dollar im Vergleich zu allen anderen Fiat-Währungen „König“ bleibt (und das ist durchaus entscheidend in Ländern mit deutlich schwächeren Währungen – wie der Türkei oder Argentinien), so lässt sich dennoch objektiv feststellen, dass Gold sogar noch werthaltiger ist als dieser „US-Dollar-König“.

Kurz und knapp: Es gibt einen weitaus besseren „König“ als den US-Dollar; schon die ganze Zeit.

Doch die Zentralbanker möchten ihn einfach nicht sehen.

Dieser edle König trägt eine Krone aus Gold und nicht aus Papier.

Für welchen König werden Sie sich entscheiden?

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Spektakulär war der Goldpreisanstieg in diesem Frühjahr zweifelsohne. In wenigen Wochen legte der Goldpreis auf USD-Basis um knapp 20% zu, im gesamten ersten Halbjahr betrug das Plus mit 21,7%. Auf EUR-Basis verbuchte Gold einen Zugewinn von 16,4% in den ersten sechs Monaten des Jahres. Der Showdown im Goldpreis, den wir im In Gold We Trust-Report 2023 angekündigt hatten, ist eingetreten. Beachtlich an diesem Umstand ist, dass all dies in einem Umfeld geschieht, in dem laut bisherigem Playbook der Goldpreis eigentlich hätte fallen müssen. Viele Fragen wirft in diesem Zusammenhang der Zusammenbruch der Korrelation des Goldpreises zu den Realzinsen auf. Im alten Paradigma war es undenkbar, dass der Goldpreis während einer Phase stark steigender Realzinsen fester tendiert. Gold und Goldinvestoren betreten nun die terra incognita.

Alte Korrelationen lösen sich auf

Neben der hohen negativen Korrelation zwischen dem Goldpreis und den US-Realzinsen  hat sich auch die einst starke Bindung zwischen der Investorennachfrage aus dem Westen und dem Goldpreis in den letzten Quartalen aufgelöst. Angesichts des Rekordlaufs von Gold hätte man wohl erwartet, dass die ETFs Rekordzuflüsse verbuchen würden. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Netto flossen fast 780 Tonnen Gold, d. h. 20%, von 04/2022 bis 06/2024 aus ETFs ab. Gemäß altem Gold-Playbook müsste angesichts der gesunkenen ETF-Bestände Gold bei ungefähr 1.700 USD notieren.

Folglich ist ein wesentliches Element des neuen Gold-Playbooks, dass der westliche Finanzinvestor nicht mehr der marginale Käufer bzw. Verkäufer von Gold ist. Die signifikante Nachfrage der Notenbanken und privater asiatischer Investoren sind hauptverantwortlich dafür, dass der Goldpreis auch im Umfeld steigender Realzinsen reüssieren konnte.

Eine Reduktion der Gold ETF-Bestände bei steigenden Realzinsen ist aus Sicht der Akteure im Westen durchaus eine rationale Entscheidung, sofern sie davon ausgehen, dass:

  1. sie keinen erhöhten Gegenparteirisiken ausgesetzt sind und daher keinen Bedarf für einen ausfallsicheren Vermögenswert haben.
  2. die Realzinsen künftig auch positiv bleiben bzw. dass keine zweite Inflationswelle auftreten wird.
  3. sie Opportunitätskosten erleiden, wenn sie klassische Assetklassen wie Aktien und Anleihen oder auch „Betongold“ zu Lasten von Gold untergewichten.

Unserer Meinung nach sollten alle drei Annahmen in Frage gestellt werden – und das besser früher als später.

Der marginale (Ver-)Käufer wandert von West nach Ost

Der globale Osten gewinnt dagegen immer mehr an Bedeutung. Das ist insofern wenig überraschend, als der Anteil des Westens am globalen BIP aufgrund des schwächelnden Wachstums und der alternden Bevölkerung immer weiter abnimmt.

Zudem sind viele Länder Asiens aus historischen Gründen goldaffin. Insbesondere Indien und die Golfstaaten sind zu erwähnen, aber auch China entdeckt immer stärker seine Vorliebe für Gold. Dazu einige Zahlen: Die Nachfrage nach Goldschmuck belief sich im Jahr 2023 auf insgesamt 2.092 Tonnen. 630 t davon entfallen auf China, 562 t auf Indien und 171 t auf den Nahen Osten. Das sind zusammengenommen fast zwei Drittel der Gesamtnachfrage. Von den knapp 1.200 t Goldbarren und -münzen, die im Jahr 2023 nachgefragt wurden, flossen fast die Hälfte nach China (279 t), Indien (185 t) und in den Nahen Osten (114 t).

Gold profitiert auch noch von anderen Entwicklungen. China entdeckt gerade wegen der strukturellen Probleme am Immobilienmarkt Gold als alternative Altersvorsorge. Speziell unter Chinas Jugend erfreut sich Gold in Form von Bohnen aktuell großer Beliebtheit. Die starke Goldnachfrage von asiatischen Zentralbanken ist ein weiterer Pfeiler für diese epochale Veränderung. Diese Veränderungen sind auch der Grund dafür, dass sich bestimmte Gewissheiten wie die enge Korrelation zwischen dem Goldpreis und den US-Realzinsen in Auflösung befinden.

Zentralbanken werden immer wichtigere Goldnachfrager

Eine deutliche Beschleunigung der Zentralbanknachfrage erfolgte im Zuge des Einfrierens der russischen Währungsreserven unmittelbar nach Ausbruch des Ukraine-Krieges. Und so erreichte die Goldnachfrage der Zentralbanken 2022 mit über 1.000 Tonnen ein neues Rekordhoch, das 2023 nur knapp verfehlt wurde. Q1/2024 war dann das stärkste erste Quartal seit Aufzeichnungsbeginn. Daher ist es wenig überraschend, dass der Anteil der Zentralbankennachfrage an der gesamten Goldnachfrage deutlich zugelegt hat: Von 2011 bis 2021 schwankte der Anteil der Zentralbanken um die 10%-Marke, 2022 und 2023 betrug der Anteil dagegen fast 25%.

Die tiefen Verwerfungen, die die Sanktionierung der russischen Währungsreserven ausgelöst haben, werden die Goldnachfrage der Zentralbanken noch längere Zeit hoch halten. Das zeigt auch der vor kurzem vorgestellte World Gold Survey 2024 des World Gold Councils (WGC). Demnach gehen die 70 Zentralbanken, die in dieser Umfrage berücksichtigt wurden, davon aus, dass die Goldreserven der Zentralbanken weiter anwachsen werden. Die geopolitische Instabilität ist für die Zentralbanken der drittwichtigste Grund in ihrer Anlageentscheidung. Und die geopolitische Instabilität wird uns zweifelsohne noch länger begleiten.

Die Schuldenbombe tickt – immer öfter auch im Westen

Dass wir in eine neue Ära eintreten, zeigen gerade auch die Entwicklungen in den beiden Staaten mit der höchsten Gesamtverschuldung (Staat, Unternehmen, Haushalte). Den unrühmlichen Spitzenplatz nimmt Japan mit knapp über 400% ein. Der dramatische Währungsverfall des japanischen Yen – -12,3% im ersten Halbjahr 2024, -32,6% in den vergangenen 5 Jahren und sogar rund 50% gegenüber dem fast Allzeithoch 2012 – ist ein Symptom der zunehmenden Schieflage Japans. Das ökonomische Fieberthermometer in Form des Goldpreises in japanischen Yen schlägt dementsprechend intensiv aus. Per Ende Juni hat der Goldpreis um 28,7% seit Jahresbeginn zugelegt. Seit 2023 beträgt das Plus etwas mehr als 50%, seit 2019 um rund 165%.

Den zweiten Platz weltweit und den ersten Platz in Europa nimmt Frankreich mit 330% ein, das somit das wesentlich größere Sorgenkind ist als das medial viel gescholtene Italien. Die Gesamtverschuldung Italiens ist rund 80 Prozentpunkte geringer. Die uneindeutige politische Situation nach dem für viele Beobachter überraschenden Wahlsieg der weit links stehenden Neuen Volksfront infolge der vom französischen Präsidenten überraschend ausgerufenen Neuwahlen zur Nationalversammlung wird die Verschuldungssituation Frankreichs weiter verschärfen.

Und auch die USA befinden sich zusätzlich zu der weiterhin extrem lockeren Fiskalpolitik knapp vier Monate vor den Präsidentschaftswahlen nach dem desaströsen Auftritt von US-Präsident Joe Biden beim ersten TV-Duell mit seinem Vorgänger und Herausforderer Donald Trump in einer immer schwierigeren innenpolitischen Lage. Dies wird die Lösung des US-Schuldenproblems ebenfalls erschweren, zumal Donald Trump, der in den Umfragen in Führung liegt, sich vor einigen Jahren als „König der Schulden“ bezeichnet hatte. Eine Entspannung ist daher nicht zu erwarten. Im Gegenteil, die nächsten größeren Schuldenkrisen könnten einige der führenden Industriestaaten betreffen.

Das neue 60/40-Portfolio

Für Goldanleger hat sich das Investmentumfeld fundamental gewandelt. Die Neuordnung des internationalen Wirtschafts- und Machtgefüges, der dominante Einfluss der Emerging Markets auf den Goldmarkt, das Erreichen der Grenzen der Schuldentragfähigkeit und womöglich multiple Inflationswellen sorgen für eine Aufwertung des Goldes. Daher ist es auch an der Zeit, das traditionelle 60/40-Portfolio an diese neuen Wirklichkeiten anzupassen.

Abseits von Gold betrachten wir auch andere alternative Anlageklassen wie Rohstoffe, Silber und Bitcoin als Nutznießer des neuen Gold-Playbooks. Daher sind wir der Überzeugung, dass diese Assetklassen in einem Portfolio, das dem neuen Playbook folgt, unverzichtbar sind. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte präsentiert sich ein geeignetes Portfolio wie folgt: Es besteht zu 60% aus Aktien und Anleihen sowie zu 40% aus alternativen Anlageklassen.

Unsere Interpretation des neuen 60/40-Portfolios für langfristig orientierte Anleger sieht folgende Allokation vor:

Aktien45%
Anleihen15%
Aktien + Anleihen60%
Sicherheits-Gold15%
Performance-Gold10%
Rohstoffe10%
Bitcoin5%
Alternative Anlageklassen40%

Quelle: Incrementum AG

Dies ist eine deutliche Abkehr von traditionellen 60/40-Portfolios. Diese Positionierung ist jedoch keine in Stein gemeißelte Regel, sondern vielmehr eine Richtlinie, die sich an den aktuellen Marktbedingungen orientiert und sich mit der Zeit und den Veränderungen im Währungsumfeld weiterentwickelt. Das neue Playbook gilt so lange, wie wir uns in einer Phase der Währungsinstabilität befinden, geprägt von stark steigenden Schuldenlasten und einer überdurchschnittlich hohen Inflationsvolatilität. Anders gesagt: Bis wir nicht in ein Umfeld mit einer stabilen Hartwährung– sei es ein staatliches Hartgeld oder ein Gold-/Bitcoin-Standard – zurückkehren, scheint ein höherer Anteil an Hartwährungen und Sachwerten erforderlich.

Fazit

Wir werden gerade Zeugen einer fundamentalen Veränderung. Alte Gewissheiten schwinden, etablierte Strategien versagen. Die Bereitschaft, eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen und neue Wege zu beschreiten, erfordert oft Mut. Doch wer die Zeichen der Zeit erkennt und die Courage zum Wandel besitzt, dem eröffnet die Umsetzung des neuen Gold-Playbooks ein Tor zu Stabilität und Wachstum. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Gewichtung von alternativen Anlageklassen auf Grundlage des neuen Gold-Playbooks höher sein sollte, um das Portfolio angemessen auf die Regeländerungen auszurichten.

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Die weiterhin hohen US-Aktienmärkte spiegeln die wirtschaftliche Realität des Landes nicht mehr wider. Die Verbraucher, die für das BIP von großer Bedeutung sind, werden wirtschaftlich stranguliert. Die Staatsverschuldung steigt und wenn die Lage

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Die weiterhin hohen US-Aktienmärkte spiegeln die wirtschaftliche Realität des Landes nicht mehr wider. Die Verbraucher, die für das BIP von großer Bedeutung sind, werden wirtschaftlich stranguliert. Die Staatsverschuldung steigt und wenn die Lage ausweglos ist, griffen Staaten immer wieder zum Krieg. Auch der wachsende Einfluß der BRICS bringt die USA und den Dollar unter Druck. Die Goldnachfrage sollte über viele Jahre hoch und weiter steigend bleiben. Gibt es eine Möglichkeit für den Staat, die Schuldenlast „leichter“ zu machen? Leitzinsen unterhalb der Inflationsrate werden die Sparer noch schneller enteignen. Eine geopolitische Krise kommt zur Schuldenkrise. Der Krieg ist  eine Fortsetzung Politik, die wiederum von der Wirtschaft abgeleitet wird. 

Deutsche Untertitel finden Sie im YT-Player.

0:00 Intro

2:45 US-Verbraucher werden durch Inflation, Schulden und Zinsen stranguliert

5:50 Die Verschuldung gerät im gesamten Westen außer Kontrolle 

8:00 Regierungen haben keine Lösung außer mehr Schulden und mehr Inflation

11:30 Schulden, De-Dollarisierung und Goldkäufe verschieben das Welt-Gleichgewicht

12:45 Zentralbanken kaufen weiterhin Gold 

15:30 100% Inflation in der Türkei?!

17:00 Der Goldpreis sollte sich vervielfachen und allgemeine Rohstoffe übertreffen

22:10 Sind Leitzinsen unter der Inflationsrate eine Lösung? Nein! 

27:30 Es spielt keine Rolle, welche Fiat-Währung relativ besser ist 

30:00 Gold zeigt eine überragende Wertentwicklung seit 2000

33:00 Krieg wird als Ausrede für politisches Unvermögen genutzt  

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Am Ende einer monetären Ära hören etliche Dominosteine nicht mehr auf zu fallen; sie fallen dabei erst schrittweise und dann auf einen Schlag. So formulierte es Hemingway, als er den Prozess des Bankrottgehens erklären sollte.

Zu den wichtigen Dominosteinen, die vor den Augen der Welt fallen werden, gehören u.a. Politik, Geopolitik, Währungen, Schulden und Anlagewerte.

Das wird unvorstellbare Konsequenzen haben – soziale Konflikte, Krieg, Hyperinflation, deflationäre Implosion von Vermögenswerten, Schuldenausfälle und vieles mehr.

Doch wenn sich die Lage langsam wieder beruhigt, werden auch Gegenkräfte zum Tragen kommen – wie beispielsweise der Aufstieg mächtiger BRICS-Staaten, die sich häufig auf große Rohstoffvorkommen stützen können.

Gold wird eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Zentralbanken, Staatsfonds und Investoren werden auf Gold zurückgreifen, weil es der stabilste Teil in einem zerfallenden System ist. In der Folge wird es zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold kommen. Da die Goldproduktion nicht ausgeweitet werden kann, lässt sich die steigende Nachfrage nur über steigende Preise befriedigen.

Die wahrscheinliche Folge ist eine Goldpreisaufwertung – und zwar um ein Vielfaches!

POLITISCHE FÜHRUNGEN – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Unfähige Staatsführungen und fehlende Staatsmänner sind typische Rahmenbedingungen solcher Zeiten. Und deswegen wird auch hier ein Dominostein fallen.

Mein Argument war immer: Ein Land bekommt die Führung, die es verdient.

Je näher wir dem Ende einer der schlimmsten Zeiten der Geschichte kommen (finanziell wie moralisch), desto mehr zeigt sich, wie schwach die Führungen der meisten großen westlichen Wirtschaften sind.

Also: Wer ist dieser bunte Haufen aus globalen Spitzenpolitiker. Und wie unbeliebt sind sie?

So mancher Spitzenpolitiker wird nicht erst durch Wahlen aus dem Rennen gehen, einige werden schon vor Ablauf ihrer Amtszeit rausgeworfen.

Die jüngsten Wahlen in der EU sind ein typisches Beispiel für ein gescheitertes System. Die meisten herrschenden Parteien werden abgelehnt, und in vielen Fällen gewinnen rechte Parteien an Popularität.

Man schaue sich nur das Bild oben vom jüngsten G7-Treffen in Italien an. Mit Ausnahme der italienischen Ministerpräsidentin Meloni haben alle verbleibenden G7-Führer Unbeliebtheitswerte zwischen 57 % und 72 %.

Bei den anstehenden Wahlen in Großbritannien und Frankreich werden die Regierungsparteien unter Garantie verlieren. Die französischen Präsidentschaftswahlen stehen erst für 2027 an; Macron könnte also drei weitere Jahre bis zum endgültigen Ausscheiden regieren. Das französische Volk wird das wahrscheinlich nicht akzeptieren und ihn möglicherweise schon vorher aus dem Amt drängen.

Wer immer auch in Frankreich gewählt wird, die mächtigen Gewerkschaften werden das Land wahrscheinlich zum Stillstand bringen.

Der britische Premier Sunak ist einer der ineffektivsten politischen Führer der Geschichte. Doch Kier Starmer, der Labour-Kandidat für den Posten des Premierministers, hatte schon vor zwei bis drei Jahren nicht den Hauch einer Chance. Auch diesmal wird er nicht ins Amt des Premierministers gewählt, Sunak hingegen wird vom Volk abgewählt. Jetzt steht eine sehr düstere Phase in der Geschichte Großbritanniens an – mit hohen Steuern, hohen Schulden, schlechter Führung, politischer Instabilität und harten Zeiten.

Noch schlimmer ist die Situation in den USA, wo der Präsident scheinbar unfähig ist, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Stattdessen werden die Vereinigten Staaten von einer Gruppe aus Neocons geführt, die weder gewählt noch rechenschaftspflichtig ist; sie sagt dem Präsidenten, was er sagen und tun soll. Doch selbst mit der Umsetzung tut sich Biden noch schwer. Allein sein Auftreten beim G7-Treffen in Italien ist Bestätigung genug.

Man kann ihm natürlich nicht zum Vorwurf machen, dass er senil ist. Er sollte allerdings nicht mehr das höchste Amt begleiten.

Die US-Wahlen werden wahrscheinlich ein Desaster. Angesichts seiner schlechten gesundheitlichen Lage ist es unwahrscheinlich, dass Biden im November zur Wiederwahl antreten wird. Kamala Harris wird jedenfalls nicht zur Wahl stehen. Es wäre nicht überraschend, wenn Hillary Clinton als demokratische Kandidatin ins Spiel gebracht wird. Obwohl Trump von der einen Hälfte des Volkes geliebt wird, hasst ihn die andere Hälfte – eine Wahl, die Uneinigkeit fördert. Und die Neuauflage einer Clinton-gegen-Trump-Wahl könnte ohne Weiteres zu Unruhen und Aufständen in den USA führen, ganz gleich, wer gewinnt.

Aufgrund seiner Unbeliebtheit und wegen des Verfalls der deutschen Wirtschaft wird wohl auch der deutsche Bundeskanzler Scholz nicht bis zur Neuwahl im Jahr 2025 im Amt bleiben.

Für die kommenden Jahre ist auf der politischen Bühne also insgesamt schweres Chaos vorprogrammiert; die mangelnde Führungsstärke wird nicht nur zu politischen Unruhen, sondern auch zu sozialen Unruhen führen.

WÄHRUNG & SCHULDEN – DOMINOSTEINE, DIE FALLEN

Ein Dominostein, der schon seit der Aussetzung des US-Goldstandards durch Nixon im Jahr 1971 fällt, sind die Währungen.

Angesichts hoher Ausgaben und Defizite – im Umfeld von Schuldenstandsquoten, die in vielen Ländern längst über 100 % liegen – stehen insbesondere im Westen düstere Zeiten an, die von galoppierendem Schuldenwachstum und Währungseinbrüchen geprägt sein werden.

Die Folge sind Schuldenausfälle, Bankenausfälle, mehr Geldschöpfung, steigende Zinssätze und immer höhere Defizite.

Bei allen Währungen wird sich der Entwertungsprozess intensivieren.

In einem solchen Szenario gibt es keine Gewinner. Es ist möglich, dass der US-Dollar nachfragebedingt etwas stärker abschneiden wird als andere westliche Währungen – eine Zeit lang zumindest.

Allerdings sollte die relative Stärke des Dollar komplett ignoriert werden. Beim Entwertungswettlauf gibt es auch für den Zweit- oder Drittschlechtesten keinen Preis. Alle Währungen werden effektiv – also im Verhältnis zu Gold – dramatische Wertverluste erleiden.

Man darf nicht vergessen, dass wir uns jetzt in der finalen Zusammenbruchsphase des aktuellen Geldsystems befinden. Seit 1971 haben alle Währungen effektiv 97 % bis 99 % verloren – also gegenüber GOLD!

Der Verlust der finalen ein bis drei Prozent (100 % aus heutiger Sicht) wird sich in den kommenden drei bis acht Jahren ereignen.

Das aktuelle System hielt seit 1913, also etwas mehr als ein Jahrhundert lang. Sein Niedergang war seit dem Tag seiner Geburt vorherbestimmt. Es war nur eine Frage der Zeit. Wie die Geschichte immer wieder zeigt, werden die Konsequenzen weit über das reine Ende einer Geldform hinausgehen.

Schulden- und Währungszusammenbrüche gehen Hand in Hand. Sie sind Komplizen und unausweichliche Folge anhaltender staatlicher Defizitfinanzierung.

Nach einer ausgedehnten Phase unbegrenzter Währungsschöpfung werden Finanzsysteme teilweise oder komplett ausfallen.

Des weiteren folgen politische und soziale Unruhen, möglicherweise Bürgerkriege.

Staaten, die unter wirtschaftlichem Druck stehen, beginnen in der Regel Kriege oder verschärfen bestehende Konflikte, um von nationalen Problemen abzulenken. Zudem ist Krieg ein guter Vorwand für verstärkte Geldschöpfung.

VERMÖGENSWERTE – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Anfänglich wird es hohe Inflation geben, möglicherweise Hyperinflation, sowie hohe Zinssätze. Anschließend, wenn das System implodiert, werden die aufgeblähten Vermögenspreise – Aktien, Anleihen, Immobilien etc. – effektiv um 50 % bis 100 % abstürzen.

Die meisten Staatsanleihen werden (falls sie auf Papier gedruckt sind) bestenfalls noch als Tapete dienen können.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer solchen Ereigniskette kommt, ist meiner Einschätzung nach sehr hoch, insbesondere im Westen.

Finanzielle, ökonomische, politische und soziale Zusammenbrüche dieser Art sind nichts Neues; sie hat es im Verlauf der Geschichte immer wieder gegeben, wenn auch nicht in dieser Größenordnung.

ATOMKRIEG – EIN DOMINOSTEIN, DER FÄLLT

Werden wir einen Atomkrieg erleben?

Wir brauchen uns wegen dieser Option nicht wirklich Sorgen zu machen, denn wenn es zu einem globalen Atomkrieg kommt, wird es, wenn überhaupt, kaum noch Menschen auf dieser Erde geben.

Da die Welt gerade die Grenzen zum potentiellen atomaren Konflikt weitestgehend ausreizt, muss man sich folgende Frage stellen: WER HAT IN DIESER WELT DAS SAGEN?

Nun, mit Sicherheit keine Einzelpersonen. Doch wer wäre in der Lage, allen anderen Staaten der Welt etwas nach Lust und Laune zu diktieren? Der Hauptkandidat wäre hier womöglich die US-Führung:

Sei es Kriegsführung in einem Land, das keine Bedrohung für die USA darstellt. Sei es die Kontrolle des globalen Finanzsystems durch den US-Dollar oder die Regulierung des Bankensystems mittels Verordnungen wie FACTA, so dass die Welt jede Dollar-Transaktion an US-Behörden melden muss. Oder seien es Staatsstreiche und selbst das Ausschalten von Feinden in Ländern, die die US-Führung inakzeptabel findet.

Seien es Sanktionen oder das Einfrieren von Vermögen im Umgang mit Ländern, die der US-Führung missfallen. Die Liste ist endlos.

Interessant dabei ist, dass das US-amerikanische Volk bei keiner dieser Entscheidungen je ein Mitspracherecht hat. Initiiert werden die oben genannten Maßnahmen (wie viele andere auch) durch den US-Präsidenten und dessen Berater, die dem Volk gegenüber überhaupt nicht rechenschaftspflichtig sind.

All das wäre beispielsweise in der Schweiz unmöglich, weil dort die Macht des Volkes durch direkte Demokratie herrscht.

Die Welt sollte sich jetzt folgende Frage stellen: Wie lässt sich die extrem ernste Lage in der Welt lösen?

Ich meine damit nicht den Krieg in der Ukraine, der sich, wie Trump andeutete, innerhalb weniger Tage beenden ließe, falls die USA alle Waffen- und Geldlieferungen an die Ukraine stoppen würden.

Wie Putin jüngst deutlich machte, möchte Russland die russischsprachigen Gebiete in der Ostukraine behalten und einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen sehen. Doch niemand ist interessiert, überhaupt in diese Richtung zu denken.

Stattdessen gab es gerade eine Friedenskonferenz in der Schweiz, bei der weder Russland noch China vertreten waren. Solche Konferenzen sind reine Geld- und Zeitverschwendung.

In Abwesenheit von zwei der größten Militär- und Wirtschaftsmächte der Erde – von denen eine (Russland) direkt im Krieg involviert ist – wird diese Konferenz absolut nichts erreichen.

Was dann noch bleibt, ist das Posieren vor den Kameras und ein ödes, bedeutungsloses Abschlussstatement.

Also: Anstatt derart nutzlose Konferenzen abzuhalten, müssten die Führungen von China, Russland und der USA zusammenkommen, um den Ukrainekrieg zu beenden, damit anschließend die wahren Probleme der Welt in Angriff genommen werden können – Armut, Hungersnöte, Kriminalität, Drogen, Schulden etc.

Stellen Sie sich vor, was sich mit dem gebündelten intellektuellen Potenzial und den Ressourcen dieser und vieler anderer Länder erreichen ließe!

Doch leider ist das ein Traum, der wahrscheinlich nicht Wirklichkeit werden wird.

Es ist so viel leichter, Geld zu drucken und einen Krieg zu beginnen, als ECHTE und nachhaltige Lösungen für die großen Probleme zu finden, mit denen die Welt konfrontiert ist.

Also: Die führenden Politiker der Welt haben eine Wahl. Sie können die Telefonhörer in die Hand nehmen und mit ihren Kollegen sprechen – oder einen Krieg beginnen.

Welcher zurechnungsfähige Spitzenpolitiker würde lieber einen Atomkrieg riskieren als einen kleinen Kratzer im Ego, der aber Frieden bringt?

FINANZIELLES ÜBERLEBEN DURCH VERMÖGENSERHALTUNG

Also: Wie können sich Anleger selbst schützen?

Bestimmte Dinge verbieten sich natürlich von selbst:

Der größte Teil des eigenen Vermögens darf nicht im fragilen Bankensystem gehalten werden – weder Barmittel noch Wertpapiere!

Viele Banken werden wahrscheinlich zahlungsunfähig; dann könnte es zu lange dauern, bis Ihre Anlagen freigegeben sind, wenn sie überhaupt freigegeben werden!

Bail-Ins oder Zwangsinvestitionen in niedrigverzinste und langlaufende (10 Jahre und mehr) Staatspapiere sind nicht unwahrscheinlich.

Halten Sie keine Staatsanleihen –

Viele Staaten werden zahlungsunfähig.

Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Ihre Schulden durch Inflation verschwinden –

Hohe Zinsen oder eine Kredit-Indexierung könnte die Rückzahlung Ihrer Darlehen unmöglich machen.

Vergessen Sie nicht, dass der Aktienmarkt durch massive Kreditexpansion aufgebläht wurde. Und diese wird enden!

Im Umfeld der größten globalen Schulden- und Anlageblase der Geschichte könnte man diese „Verbotsliste“ natürlich endlos weiterführen.

Hilfreich wären also auch Dinge, die unbedingt beachtet / gemacht werden sollten.

Halten Sie eine Menge physisches Gold und etwas physisches Silber in einem sicheren Rechtsgebiet (z.B. in der Schweiz, möglicherweise auch in Singapur) und außerhalb des Bankensystems –

Edelmetalle müssen in sehr sicheren und bankenfernen Tresorlagereinrichtungen verwahrt werden; Sie müssen direkten Zugang zu den Metallen haben, die dort auf Ihren Namen eingelagert wurden.

Um die Gefahr von Konfiszierungen und Einfrierungen der eigenen Metallbestände zu minimieren, sollte man diese außerhalb des eigenen Wohnsitzlandes verwahren.

Halten Sie eine sinnvolle Menge physisches Gold und Silber –

Die meisten unserer Kunden, die zu den vermögende Privatpersonen (HNW) mit Vermögensschutzabsichten zählen, haben mehr als 20 % ihres Gesamtanlagevermögens in Gold investiert (beim Silber ist die Quote volatilitätsbedingt niedriger).

In Relation zu den meisten Währungen ist Gold in diesem Jahrhundert dennoch schon um das 9- bis 10-fache gestiegen.

DIE ECHTE BEWEGUNG BEIM GOLD UND SILBER HAT NOCH NICHT BEGONNEN

Die Tendenz zur Meidung des Dollars im Welthandel wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter verstärken.

Die BRICS-Staaten werden bestrebt sein, ihre bilateralen Handelsgeschäfte nach Möglichkeit in lokalen Währungen abzuwickeln, wobei Gold als das ultimative Abrechnungsgeld genutzt wird. Daraus ergibt sich eine schrittweise Abwendung vom Dollar. Irgendwann wird dieser Trend an Fahrt gewinnen, weil die Nutzung fremder Währungen für eigene Handelsgeschäfte zunehmend überflüssig erscheint, nicht zuletzt weil diese endgültige Abrechnung auch in Gold möglich ist.

Ich habe es häufig thematisiert: Die Konfiszierung russischer Vermögenswerte durch die USA wird dazu führen, dass Zentralbanken keine Dollar-Reserven mehr halten wollen; stattdessen entwickelt sich Gold zum alleinig akzeptierten Reserve-Asset.

Die Bestrebungen der Zentralbanken, Gold als Reserve-Asset zu integrieren, werden in den kommenden Jahren zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold führen – mit Kursen, die bei einem Vielfachen der heutigen Kurse liegen.

Der enorme Nachfrageanstieg kann nur durch steigende Preise befriedigt werden, nicht aber durch mehr Gold. Die Welt kann einfach nicht mehr produzieren als die heutigen 3.000 Tonnen pro Jahr.

In meinem 55-jährigen Arbeitsleben habe ich zwei große Goldbullenmärkte miterlebt.

Der erste lief von 1971 bis 1980. Gold stieg um das 25-fache, von 35 US$ auf 850 US$.

Der zweite begann im Jahr 2001 bei 250 US$. Gerade haben wir eine Phase erreicht, in der die Goldpreise, ausgehend vom aktuellen Preis, um ein Vielfaches ansteigen werden.

Meine eigene 55-jährige Geschichte mit Gold macht aber nur ein Prozent des langfristigen Goldbullenmarkts aus.

Seit dem Aufkommen von Fiatgeldsystemen ist der Goldbullenmarkt leider nur noch Spiegelbild staatlicher Misswirtschaft, die zu permanent steigenden Defiziten und Schulden führt. In einem solchen System ist der Goldpreis hauptsächlich Ausdruck einer chronischen Entwertung von Papiergeld.

Regierungen und Zentralbanken sind die besten Freunde des Goldes.

Sie haben schon immer den Wert von Fiatwährungen zerstört; der Währungswert wird unweigerlich durch Defizitfinanzierung und Schuldenbildung entwertet.

So sank beispielsweise der Silbergehalt des Denar (Silbermünze im Römischen Reich) zwischen 180 und 280 n. Chr. von 100 % auf letztlich 0 %, wobei das Silber durch billigere Metalle ersetzt wurde.

Das wirft natürlich folgende Frage auf: Warum sollte man überhaupt Fiat- oder Papiergeld halten?

In einer soliden Wirtschaft, in der es keine Defizite und praktische keine Inflation gibt, aber einen ausgeglichen Staatshaushalt – in einer solchen Wirtschaft ist absolut ok, Barmittel zu halten, die Zinserträge abwerfen.

Doch solche paradiesischen Zustände gibt es auf der Welt nicht mehr, seitdem Nixon 1971 das Goldfenster schloss.

Selbst bei einem Preis von 2.300 US$ ist Gold – gemessen am Geldangebot – heute immer noch so billig wie 1970, als es 35 US$ kostete oder wie im Jahr 2000, als die Unze Gold 300 US$ kostete.

VERMÖGENSERHALTUNG UND PRIORITÄTEN IM LEBEN

Mit dem Fallen der oben beschriebenen Dominosteine werden die meisten Menschen der Welt ein deutlich härteres Leben zu spüren bekommen als heute.

Wer über Ersparnisse verfügt, sollte Vermögenserhaltung zur obersten Priorität machen, ganz gleich, ob es um 100 US$ oder 100 Millionen US$ geht. Gold und etwas Silber – in physischer Form, sicher verwahrt außerhalb des Bankensystems – sollte dabei ganz oben auf der Liste stehen.

Familie und Freunden zu helfen in schweren Zeiten ist wichtiger als alles andere.

Und bitte vergessen Sie nicht: Einige der besten Dinge im Leben kosten nichts wie z.B. Natur, Bücher, Musik und Hobbys.

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Derzeit gibt es viele legitime (aber auch dramatische) Debatten über das Scheitern der USA, ihrer entwerteten Währung und ihrer identitätsgespaltenen / inflationsbesteuerten Mittelklasse, die immer häufiger und das nicht zu Unrecht mit „Erwerbsarmut“ in Verbindung gebracht wird.

Ende oder nur Veränderung?

Geht es mit Amerika jetzt zu Ende? Wird der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung verlieren? Wird der Greenback verschwinden? Werden uns Gold oder BTC vor all dem retten, was da vor unseren medienverschleierten Augen unter immer stärker zentralisierten Rahmenbedingungen aus dem Ruder läuft?

Nö.

Amerika ist in Schieflage geraten, aber nicht am Ende.

Der US-Dollar wird neubewertet, jedoch nicht abgelöst.

Der Greenback behält weiterhin eine Schlüsselrolle in den Bereichen Ausgaben, Liquidität und Devisen. Er ist jedoch nicht mehr ranghöchste Sparanlage oder vorrangiges Wertaufbewahrungsmittel.

Gold (übrigens inzwischen ein Tier-1-Asset) wird Wert weiterhin besser speichern (d.h. Wert erhalten) als jede Fiat-Währung. Und BTC wird in Zukunft wegen „Kurskonvexität“ ganz sicher wieder für Schlagzeilen sorgen.

Was die vierte Gewalt angeht: Wir alle wissen, dass sie längst gestorben ist, lange bevor ein Don Lemon oder Chris Cuomo unsere Bildschirme beschmutzte bzw. unseren kollektiven IQ beleidigte.

Und zum Thema Zentralisierung: Sie kommt nicht, sie ist schon da.

Vorbereitung zählt, nicht Emotionalität

Richtig ist: Es gibt sehr viel Grund zur informierten und echten Sorge. Doch anstatt auf das Ende der Welt zu warten, wäre es deutlich effektiver, sich mittels Logik auf eine Welt vorzubereiten, die sich verändert.

Anstatt über links oder rechts, schwarz oder weiß, hetero oder trans, sicher oder effektiv, intelligent (Barrington Resolution) oder dumm (Fauci) zu diskutieren, wäre unseren individuellen als auch kollektiven Psychen viel besser gedient, wenn wir uns verstärkt an das Logische halten und das Emotionale zurückstellen würden.

In diesem Sinne würden wir auch besser daran tun, unserem eigenen Urteil stärker zu trauen als dem Urteil jener Kinder, die von Washington bis Belgien innen-, geld- oder außenpolitische Entscheidungen treffen…

Logisch betrachtet, ist der US$ (und die US von A) im Wandel begriffen.

Der Greenback und die staatlichen US-Schuldtitel sind (wie auch die dazugehörige Führungen der letzten Zeit) quantifizierbar unbeliebter, vertrauensunwürdiger sowie inhärent geschwächter und überhaupt viel… nunja… geringer als damals zu Bretton-Woods-Zeiten um ca. 1944.

Deutliche Veränderungen

Seitdem unsere größte Generation im Juni ‘44 die Strände der Normandie erstürmt hat, haben wir uns vom weltgrößten Gläubiger und Produzenten zum weltgrößten Schuldner und Auslagerer von Arbeitsplätzen ins Ausland entwickelt.

Das ist kein Märchen, sondern Fakt. Jüngst gab ein Normandie-Veteran zu, er würde das Land, für das er gekämpft hatte, nicht mehr wiedererkennen – und hier sollte man tatsächlich kurz innehalten und anstatt sofort „mangelnden Patriotismus“ zu kritisieren.

Dass der US-Dollar mit „Vergeltung“ rechnen musste, war im Grunde schon vorprogrammiert, als WTO-blinde Politiker der Post-2001-Ära im Jahr 2022 das zur Waffe machten, was eigentlich eine neutrale Weltreservewährung sein sollte und diese dann auf eine große Atommacht richteten (sprich: Diebstahl russischer Vermögenswerte im Umfang von 400 Mrd. US$) – eine Atommacht, die ohnehin schon mit einer China-lastigen und aktuell wachsenden BRICS-Staatenkoalition gemeinsame Sache machte. Viele von uns hatten das seit dem 1. Tag der Sanktionen gegen Putin begriffen.

Entdollarisierung ist Realität, keine Sensation

Kurz gesagt: Viele Staaten der Welt, ölproduzierende Nationen eingeschlossen, haben schnell begriffen, dass die Welt eine Reserveanlage will, die nicht eingefroren / gestohlen werden kann und die gleichzeitig wertstabil (und nicht wertlabil) ist.

Doch anstatt dem US-Dollar als Weltreservewährung ein Ende zu machen, wird er vom größten Teil der Welt lieber umgangen (oder gemieden) …

Noch schonungsloser formuliert: Die frühere Hegemonie der US-Staatsanleihe – und somit auch des US-Dollars – hat sich im Jahr 2022 unwiderruflich verändert.

Danke Ronald & Luke

Dank datenorientierter Denker mit Kredit- / Währungsexpertise wie Ronald Stöferle und Luke Gromen können wir die schlichten Fakten (und nicht nur die Dramen) dieser Trends sehen.

Die Taten und nicht allein die Worte der erweiterten BRICS-Staaten und globalen Zentralbanken, welche vorzugsweise in physischem Gold sparen als in US-Schuldscheinen, sprechen laut und deutlich für sich selbst. Daran erinnern uns die objektiven Charts Stöferles.

Sie zeigen Folgendes: Seitdem die USA ihren Dollar zur Waffe umfunktioniert haben, ist es auf dem Gebiet der Reservehaltung zu einer unstrittigen Abstandnahme vom US-Dollar und den dazugehörigen US-Staatsanleihen zugunsten von Gold gekommen:

Die COMEX et al.

Die harten Fakten sind da: Dutzende Mitglieder und Anwärter der erweiterten BRICS-Koalition treiben Handel unter Ausschluss des US-Dollars, sie kaufen lokale Güter in lokalen Währungen und begleichen die Überschüsse auf Nettobasis in physischem Gold, das deutlich besser / fairer in Shanghai bewertet wird als in London oder New York – also an zwei der entscheidenden Handelplätze, die gerade höhere physische Auslieferungen als Einlieferungen erleben.

In aller Unbescheidenheit: Das haben wir kommen sehen – Jahre vor dem Weißen Haus…

Da bedeutet: Die jahrelange künstliche Beeinflussung der Edelmetallpreise mittels legalisierter Betrugsplattformen wie der COMEX geht im Fahrwasser von Basel III und den Sanktionen langsam zu Ende.

Und das ist, ob man will oder nicht, entscheidend. Die aufstrebenden BRICS-Plus-Mächte, die es über Generationen hinweg leid sind, der Hund zu sein, der vom inflationsexportierenden US-Dollar-Schwanz durchgewackelt wird, entwachsen wirtschaftlich dem schuldengetriebenen Westen. Auch das ist faktisch unterlegt (Anteil am globalen BIP) und keine Sensation(smache).

Der Chart des Jahrzehnts?

Ronald Stöferle postete vor über einem Jahr einen Chart und stellte die ziemlich rhetorische Frage, ob dies nicht der Chart des Jahrzehnts sei.

Er warf also die Frage auf, ob sich die Welt nicht auf einen Rohstoff-Superzyklus zubewege, in dem Sachwerte zukünftig aufwerten werden – gegenüber fallenden (aber aktuell noch aufgeblähten) Wertpapiermärkten sowie einem fallenden (aber immer stärker entwerteten) US-Dollar.

Das sollte, mit Grant Williams gesprochen, weitsichtige Investoren zu einem langgezogenen „hmmm“ veranlassen.

Rohstoffmärkte: Beim Petrodollar stehen die Zeichen auf Veränderung!

Mit Blick auf Rohstoffe, Währungen und folglich Gold sind wir von Veränderungen förmlich umgeben – zumindest für diejenigen, die Augen zum Sehen und Ohren zum Hören haben.

Was dahingehend an den globalen Energiemärkten passiert, lässt sich schlichtweg nicht ignorieren – Themen, die ich in der Vergangenheit (und bislang korrekterweise) hier und hier aufgegriffen habe.

Bei den Themen Öl, US-Dollar und Gold sorgt jedoch vorrangig Luke Gromen mit seinem klaren Denken für Durchblick und Informiertheit – bei uns und allen anderen.

So erinnerte er beispielsweise daran, dass Öl – wie jedes andere Objekt internationalen Angebots & internationaler Nachfrage (d.h. internationalen Handels) – genauso auf Nettobasis in Gold abgerechnet werden kann, anstatt nur in UST-gebundenen Petrodollars.

(Übrigens wurden 2023 20 % der globalen Ölverkäufe in anderen Währungen als dem US-Dollar abgewickelt – ein Umstand, der vor der Sanktionierung Russland durch das Weiße Haus unter Biden quasi undenkbar war).

Die Tragweite und die Auswirkungen dieser einfachen Feststellung auf den US-Dollar, die Rohstoffpreisentwicklung und Gold sind außerordentlich.

Öl: Die jüngere Vergangenheit bis zu den Sanktionen…

Bevor die USA ihren Dollar als Waffe gegen Russland einsetzten (und ihren wichtigen Öl-Partner Saudi-Arabien öffentlich beleidigten), hatte die Welt noch gemeinsam am UST- und USD-dominierten Ölhandelsstrang gezogen, was für Uncle Sam und seinen Modus Operandi, US-Inflation an alle anderen zu exportieren, sehr, sehr, sehr praktisch war.

Stiegen die Ölpreise in der Vergangenheit beispielsweise zu stark an, nahmen Staaten wie Saudi-Arabien verstärkt US-Staatsanleihen auf und setzten damit praktisch auf steigende Kurse beim US-Dollar, den die USA schneller ausstoßen als die Saudis Öl…

Für die Stabilisierung und Neutralisierung eines ansonsten überproduzierten und entwertungsanfälligen US-Dollars war das natürlich gut; gleichzeitig half es, die Beliebtheit der US-Staatsanleihen zu erhalten, wodurch auch deren Renditen komprimiert / kontrolliert blieben.

All das war in gewisser Weise sogar gut für das globale Wachstum; der US-Dollar blieb in der Folge stabil und niedrig genug, um China und andere Schwellenländer wachsen zu lassen.

Im Gegenzug kauften diese anderen Länder US-Staatsanleihen an und bekamen „Risikofreiheit“ als Rendite. Damit unterstützten sie ihrerseits die Refinanzierung („Reflation“) des schuldenbasierten „Wachstumsnarrativs“ der USA.

Denn wenn die ganze Welt US-Schuldtitel kauft, warum sollte Uncle Sam dann nicht immer tiefer und tiefer in den schuldenfinanzierten Amerikanischen Traum abtauchen können? Oder etwa nicht?

Öl: Heutige Faktenlage, nach den Sanktionen

Das wäre nur dann richtig, wenn man davon ausgeht, dass sich die Welt nie ändert und die offiziellen Inflationsquoten – sprich, durch und durch unehrliche Inflationsdaten – dafür sorgen, dass unsere US-Staatsanleihe in der Tat „risikofrei“ ist und nicht bloß nichts, sondern negativen Realzins einbringt.

Glücklicherweise (oder eben unglücklicherweise) sieht auch der Rest der Welt die Veränderungen, die Washington anscheinend verstecken möchte.

Das trifft insbesondere auf die Saudis zu, die sich – wie im November letzten Jahres – mit einer Reihe von BRICS-Plus-Staaten trafen und nach Möglichkeiten suchten, den US-Dollar und die US-Staatsanleihe im Handel untereinander zu umgehen. Und dazu zählt eben auch der Ölhandel.

Denken Sie eine Sekunde darüber nach.

Das bedeutet, dass das, was seit den frühen 1970er Jahren zugunsten des US-Dollars und Staatsanleihemarktes funktionierte (also globale US$-Nachfrage durch Ölhandel) sich jetzt langsam (aber sicher) vor Bidens kaum noch offenen Augen auflöst….

Jene jahrzehntelange Unterstützung / Nachfrage nach US-Dollar und US-Staatsanleihen sinkt jetzt und steigt nicht mehr! Das bedeutet wiederum, dass die unbeliebte US-Staatsanleihe durch vom Heimatland gefälschte (also inflationäre) Liquidität gestützt werden muss, anstatt von unsterblicher Nachfrage aus dem Ausland.

Im Übrigen führt das zu Währungsentwertung – zum Finale (Endspiel) aller überschuldeten Nationen.

Öl: Die wechselhafte Zukunft – nach den Sanktionen

All das bedeutet auch Folgendes: Auch zukünftig können und werden Rohstoffe – von Kupfer bis… richtig …Öl – in anderen Währungen als dem Dollar gekauft und auf Nettobasis in Gold beglichen werden. Wahrscheinlich dürfte das auch ein Grund sein, warum Zentralbanken seit 2014 unterm Strich Gold aufstapeln (obere Kurve) und zu Nettoverkäufern von US-Staatsanleihen geworden sind…

Auch hier: Achten Sie besser darauf, was die Welt tatsächlich macht als auf das, was Ihnen Politiker (und selbst bankengebundene Vermögensberater) raten.

Gold & Öl: Unübersehbar?

Mit Blick auf Gold und Öl im oben geschilderten Kontext einer sich wandelnden, nicht-statischen Welt muss jeder zurechnungsfähige Investor die dynamischen Veränderungen im Petrodollar-System ersthaft in Erwägung ziehen, die Luke Gromen mit nüchterner Weitsicht verfolgt.

Der gestauchte aber unweigerlich steigende Rohstoff-Superzyklus (siehe Stöferles Chart oben) wird diesmal wesentlich von vergangenen Aufwärtstrends abweichen.

Wenn beispielsweise Öl (aus beliebig vielen Gründen) steigt, bietet sich den Akteuren des alten Systems, in dem Einnahmen (und Mehrkosten) noch durch US-Staatsanleihenkäufe recycelt wurden, jetzt auch die (schon erprobte) Möglichkeit, zu einem anderen Asset zu springen / wechseln.

Sie ahnen es: GOLD.

Spielen Sie es in Gedanken durch: Russland kann Öl an China verkaufen, Saudi-Arabien kann Öl an China verkaufen. Jetzt aber in Yuan und nicht in US-Dollar. Die betreffenden Handelspartner können mit ihren Yuan-Einnahmen nun chinesisches „Zeug“ kaufen (das einst in den USA produziert wurde…) und alle verbleibenden Überschüsse netto in Gold begleichen, anstatt in US-Staatsanleihen.

Dieses Gold kann dann in die lokalen Währungen (von Rupie bis Real) aller Schwellenmärkte / BRICS-Plus-Länder konvertiert werden, um untereinander dollarfrei andere Rohstoffe zu handeln, von denen viele BRICS-Plus-Nationen reichlich zu bieten haben.

Das ist übrigens keine abstrakte Möglichkeit, sondern eine heute tatsächlich schon praktizierte Realität. Sie kann verheerende Auswirkung auf die US$-Nachfrage und somit dessen Stärke haben.

Wenn es mit zunehmender Häufigkeit beim Kupfer und anderen Rohstoffen zu Neubewertungen (und Lagerbildung) außerhalb des US-Dollar-Systems kommt, wird die sogenannte „Hegemonie“ des US-Dollars immer schwerer zu glauben, zu markieren oder aufrechtzuerhalten sein.

Das ignorierte Gold-Öl-Verhältnis

Auch wenn es kaum jemand sehen will, stellt Luke Gromen dahingehend Folgendes fest: Wenn Gold zum „Defacto-Entlastunsgventil für Rohstoffpreisfindung und -nettoverrechnung wird“, ergeben sich langfristige Folgen für den Goldpreis, die nur eine Frage von Mathematik und nicht Meinung sind.

Wiederholt erinnert er uns daran, dass der globale Ölmarkt, gemessen an den physischen Fördermengen, 12- bis 15-mal so groß ist wie der globale Goldmarkt:

Man könnte folglich mutmaßen, dass die Goldbewertungen durch andere Rohstoffe und speziell Öl in die Höhe getrieben werden können und werden. Mit Blick auf das globale Gold-Öl-Verhältnis scheint das heute schon Realität zu sein; das Verhältnis hat sich (gar nicht so zufällig) schon vervierfacht seitdem Moskau 2008 begonnen hat, Gold aufzustapeln, während die US-Notenbank Vorbereitungen traf, um in Washington Billionen falscher Dollars herbeizuklicken…

Das Asset, das (vorsätzlich) am meisten missverstanden wird

Unterdessen nehmen wir mit großer Befremdung wahr, dass es Gold im Rahmen der konsenslastigen globalen Vermögensallokation nur auf 0,5 % schafft (der 40-Jahre-Durchschnitt beträgt 2 %); auch Family Offices (die sich bei der Ertragssuche immer weiter und weiter auf dem Risikoast vorwagen) sind mit kaum mehr als 1 % in Gold investiert. Hier stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es in der Natur des Menschen (oder bloß im politischen und monetären Eigeninteresse) liegt, dass man Veränderung fürchtet, selbst dann, wenn rundherum alles auf ebensolche hindeutet.

Doch nur wenige erkennen die wahre Rolle von Gold…

Goldanlegern (≠ Spekulanten), die nicht im Rhythmus von Tagesschlagzeilen reagieren, sondern über Generationen hinweg in die Zukunft vorausdenken und dabei verstehen, dass Vermögenserhaltung das Geheimnis der Existenz von Eigenvermögen ist – diesen Anlegern macht dieses Asset (und auch Veränderung) keine Angst.

Ok, wir haben verstanden…

Und genau so verstehen wir Gold: Gold erhält Vermögen. Papierwährungen zerstören Vermögen.

Und deswegen durchbricht Gold alte Korrelationen und traditionelle „Hemmnisse“ und markiert Allzeithochs – trotz positiver Realzinsen, trotz eines relativ starken US-Dollars und trotz angeblich eingedämmter Inflation.

So einfach ist es.

Gold wird viel mehr Vertrauen entgegengebracht als den kaputten Währungen kaputter Staaten in West (darunter auch die einst hochgeachteten USA) wie Ost.

„In gold we trust.“, heißt es zu Recht bei Ronald.

Das ergibt jede Menge (vernunft- und geschichtsbasierten) Sinn. Zählen Sie eins und eins zusammen und lesen Sie etwas Geschichte

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Egon von Greyerz Interview

Die Edelmetalle steigen, während der Dow Jones ein Rekord-Hoch von 40.000 Punkten erreicht. Aber die Risse werden größer, besonders US-Verbraucher geraten weiter unter Druck. Eine neue Finanzkrise wird immer wahrscheinlicher und was ist, wenn die Leitzinsen nicht gesenkt werden? Früher oder später wird die FED die Macht über die Zinsen verlieren, wenn zu viele Schuldenpapiere auf den Markt kommen. Bei diesen starken Aussichten für Edelmetalle bleibt die Nachfrage im Westen schwach, Rußland und China stocken hingegen auf. Der Einzug russischer Vermögenswerte stärkt die Goldnachfrage internationaler Zentralbanken. Weitere Goldnachfrage zeichnet sich durch Vermögensverwalter ab, die endlich die Gefahr zu erkennen scheinen und in Gold diversifizieren wollen. Eine potentiell gewaltige Nachfrage wird auf ein begrenztes Angebot treffen. Sorgen Sie weiter vor in einer weltweit gefährlichen Gemengelage.

Deutsche Untertitel finden Sie im YT-Player.

0:00 Intro

1:00 Gold und Silber steigen und der Dow Jones erreicht 40.000 Punkte

3:00 Fiat-Geld erhält noch das Finanzsystem, doch große Probleme zeichnen sich ab

3:50 US-Verbraucher kommen immer mehr unter Streß, z.B. durch hohe Schulden und Zinsen

5:00 Das gesamte US-Finanzsystem steht auf tönernen Füßen

6:10 US-Zinsen werden hoch bleiben und sogar noch steigen 

8:00 Ein großer Teil der Nachfrage basiert nur auf Kredit, der nicht zurückgezahlt wird 

9:40 Was ist, wenn die US-Zinsen nicht gesenkt werden? 

11:30 Die Inflation wird bleiben und weiter steigen, die Fed wird die Kontrolle über die Zinsen verlieren

13:15 Die Aussichten für Edelmetalle werden immer stärker, aber im Westen wird kaum gekauft

14:00 Russland und China stocken Gold auf, China stößt US-Anleihen ab

15:35 Durch die Beschlagnahmung russischer Assets durch die USA steigt die Zentralbanken-Goldnachfrage

16:20 Diese Nachfrage kann nur über wesentlich höhere Preise befriedigt werden

17:20 Große Vermögensverwalter steigen gerade erst in Gold ein

18:10 Family-Offices verwalten mehr als Hedge Funds und Private Equity zusammen

19:45 Die Leerverkäufe der Commercials schwächen sich ab, Preissetzung findet im Osten statt

20:45 Gold und Silber finden im Westen kaum Beachtung, der Fokus bleibt auf Aktien

22:00 Der Anteil des Goldes am Welt-Finanzvermögen ist noch sehr klein, die Bewegung beginnt gerade

24:10 Staaten unter Druck führen oft Krieg zur Ablenkung

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Im Folgenden liefern wir eine nüchterne Bewertung von Geschichtslektionen und Mathematik im Kontext der heutigen Wirklichkeiten im schuldendefinierten Amerika, um eine schmerzliche, aber entscheidende Frage zu beantworten: Verliert Amerika?

Das Ende der Geschichte

Im Jahr 1992 – ich war damals noch Student mit einem schier grenzenlosen Optimismus gegenüber dem Leben und insbesondere gegenüber dem Amerikanischen Traum – veröffentlichte der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama ein viel diskutiertes Buch mit dem Titel „The End of History and the last Man“.

Vor dem Hintergrund des Falls der Berliner Mauer sowie fortlaufend niedriger Zinssätze und steigender Märkte in den USA präsentiert sich die westliche Geisteshaltung in diesem überaus erfolgreichen und optimistischen Werk mit unverkennbarem Stolz.

Mit seinem (klar hegelianisch und dialektisch fundierten) Leitmotiv eines ultimativen Evolutionssiegs (Aufhebungsmoment) des Kapitalismus und der liberalen Demokratie über finstere Sowjetzeiten und den von Überschuldung, Zentralisierung und Autokratie geprägtem Kommunismus ergab dieses Buch im vorherrschenden, vom amerikanischen Exzeptionalismus beeinflussten Zeitgeist oberflächlich Sinn.

Doch selbst damals – angesichts aller Beispiele für sowjetisches Versagen (von ausgedehnter Kriegsführung und Währungszerstörung über unfinanzierbare Verschuldung bis hin zu eindeutig unehrlichen Medien und der Dominanz eines Polizeistaats) – konnte mein schon damals geschichtsbewusster (und von guter Schule geprägter) Verstand nicht umhin, sich laut zu fragen, ob das optimistische Fazit dieses Buches zur westlich geprägten ideologisch-evolutionären Endphase ansonsten nicht auch ein bisschen, nun ja, naiv sei.

Hatte der Westen wahrhaftig ein siegreiches „Ende der Geschichte“ errungen?

Überheblichkeit & Geschichtsbeleidigung?

Wer Geschichte wirklich versteht, sollte wissen, dass die Geschichte tatsächlich voller sich reimender Wendepunkte steckt, aber nie in einem siegreichen und ewigen Finale oder „Endspiel“ endet.

Einfacher formuliert: Fukuyamas berühmtes Buch, das zu einer ganz bestimmten Zeit so viel Sinn ergab, wirkte 1992 selbst auf mich wie ein klassisches Beispiel von „Hochmut vor dem Fall“.

Mit anderen Worten: Es mag vielleicht etwas verfrüht gewesen sein, den Sieg der liberalen Demokratie und des Kapitalismus auszurufen, weil diese edlen Systeme auch edle Führung benötigen und noch edlere Prinzipen, um im Vorwärtsstrom der Geschichte überleben zu können.

Geschichte heute…

Viele Jahrzehnte (graue Haare, Studienabschlüsse und Muskelschmerzen) später scheint es ganz so, als ob mein junger Skeptizismus (und Respekt vor der Geschichte) nicht fehl am Platz gewesen ist.

Vieles deutet inzwischen darauf hin, dass der „siegreiche“ Kapitalismus, mit dem sich Fukuyama 1992 brüstete, längst gestorben ist und in den Folgejahren durch offensichtliche und auch mathematisch belegbare Beispiele für ungekannte Vermögensungleichverteilung sowie modernen Feudalismus ersetzt wurde.

Wer die Prinzipen der Gründungsväter Amerikas, von denen 10 Zusatzartikel und eine US-Verfassung zeugen (unsere Bill of Rights, Sie erinnern sich?) der laufenden, unverhohlenen Zerstörung ebendieser Prinzipen, die uns eine verstärkt zentralisierte USA unter dem „Patriot Act“ hinterlassen hat, gegenüberstellt, der findet buchstäblich überall Beispiele dafür, wie stark die Fassade der Demokratie bröckelt.

Mit anderen Worten: Fukuyama ist möglicherweise etwas zu weit vorgeprescht.

Oder aber: Vielleicht lag er mit dem endgültigen „Sieg“, den der echte US-Kapitalismus und die wirkliche, lebende und atmende liberale Demokratie errungen haben sollte, insgesamt ganz falsch.

Gleichen die USA der alten UdSSR?

Genauer genommen (und in bescheidener Anspielung an Dinge wie Anstand, Direktheit, Gegenwartsbezug, mathematische Nachvollziehbarkeit und an die fast schon tragische Ironie hinter dieser Entwicklung) legen die tatsächlichen historischen Indizien seit 1992 viel eher Folgendes nah: Womöglich sind die heute Geteilten Staaten von Amerika, GSA, mit ihren Prawda-ähnlichen Medien der besiegten UdSSR viel ähnlicher als jenem Sieger, den uns Herr Fukuyama präsentierte…

Ohne Fakten bleiben dramatische Äußerungen wie diese natürlich bedeutungslos; wir alle haben einen vorsichtigen Umgang mit solchen Äußerungen verdient, insofern wir selbst Emotionen durch Daten ersetzen und politisch wie finanziell mit mehr Klarheit argumentieren und unsere Vorbereitungen treffen.

Widerspenstige Fakten

In diesem Zusammenhang bin ich erneut dankbar für die Fakten und Zahlen, die Luke Gromen bereitstellt, um das ansonsten „reißerische“ Fazit zu untermauern, dass Amerika vielleicht die „Kalte Schlacht“ gegen die UdSSR gewonnen haben mag, aber heute im „Kalten Krieg“ gegen die Russen und Chinesen unterliegt.

Echt jetzt?

Ach jetzt komm…

Wirklich?

Schauen wir nach Fakten. Schauen wir nach Zahlen. Schauen wir nach aktuellen Ereignissen. Und schauen wir in die Geschichte, die alles andere als „zu Ende“ ist.

Wer Achtung vor der Geschichte hat, Twitter-typische Aufmerksamkeitsspannen überwindet und sich mit den leitmedialen Unterstützungsangeboten von Ken-und-Barbie-Menschen (CNN bis The View), die allesamt nichts von Geschichte verstehen, nicht zufrieden gibt, wird sich daran erinnern, dass Reagans erfolgreicher Krieg gegen die UdSSR dadurch gewonnen wurde, dass man die Sowjets in den Bankrott trieb.

Doch wie Gromen uns so eloquent in Erinnerung ruft:“Niemand scheint zu bemerken, dass die Russen und Chinesen jetzt EXAKT dasselbe mit uns machen.“

Das ist keine Dichtung, sondern Fakt. Auch ich habe davor im Artikel „Das war der Westen […]“ gewarnt – 2022, unmittelbar nach der Waffenfähigmachung des US-Dollars. Diese hoffnungslos kurzsichtige (d.h. dumme) politische Maßnahme verschaffte Russland und China – zwei sehr geduldigen und geschichtsaffinen Staaten – genau jene Gelegenheit, auf die sie gewartet hatten, um den Spieß in der Auseinandersetzung mit den GSA umzudrehen.

Geschichtslektion „Fatale Schuldenfalle“

Auf Grundlage der Erkenntnisse von Niel Ferguson und Luke Gromen habe ich kürzlich in einem Artikel Folgendes geschrieben: Dass eine Nation (oder ein Weltreich) dem Untergang geweiht ist, weiß man IMMER dann, wenn die Schuldenfinanzierungskosten dieser Nation (also allein ihre Zinsleistungen) die jeweiligen Verteidigungsausgaben übersteigen.

Und tagesaktuell liegen die Bruttozinsleistungen der GSA 40 % über ihren Militärausgaben.

Doch weder wir, die Russen, die Chinesen oder eben eine exklusive Minderheit informierter Amerikaner stehen allein mit diesem Wissen über die fatale Schuldenfalle der GSA.

Offensichtlich nicht zu verstecken

Der sich aktuell abzeichnende Wendepunkt bei der US-amerikanischen Verschuldungslage wird immer besser und in immer breiteren Teilen der Welt verstanden. Ben Hunt bezeichnet dies als „Common Knowledge Game“ (auf Deutsch ungef.: „Spiel mit dem gemeinsamen Vorwissen“).

Vereinfacht formuliert – und untermauert durch die inzwischen unstrittigen US-Dollar- und US-Staatsanleihemeidbewegungen seitens einer sich stetig erweiternden (und entdollarisierenden) BRICS-Staatenliste – beginnt die Welt ganz einfach zu kapieren, dass das amerikanische Imperium (mit seinen von Eseln geführten Löwenbürgern) fatalerweise mehr ausgibt, als es einnimmt.

Weitaus widerwärtiger ist jedoch die Tatsache, dass Uncle Sam seine Schuldscheine mit entwerteten Dollars selbst bezahlt, welche von einer gar nicht so föderalen und gar nicht so „reservierten“ Federal Reserve buchstäblich aus dem Nichts herbeigeklickt werden.

Diese hoffnungslose Realität – und komplett fantasiebezogene monetäre Lösung – hat das Land empirisch betrachtet in den Bankrott getrieben, wobei der Staat nachweislich mehr für Sozialleistungen (Auszahlungen bis 2030), staatliche Schuldtitel und Kriegsführung ausgibt als für Verkehrswesen, Landwirtschaft, Veteranenunterstützung und die Bildung seiner Bürger. (Sehr geehrter Thomas Jefferson, es tut uns leid!)

Doch schauen Sie selbst:

Von simpler Mathematik nun wieder zurück zu eigentlich vergessener (oder heute zunehmend „gecancelter“) Geschichte. Hier lässt sich Luke Gromens Feststellung immer schwerer von der Hand weisen, „dass es allem Anschein nach diesmal die USA sind, die die Rolle der UdSSR übernehmen – mit schwerwiegender Verschuldung, nicht konkurrenzfähiger und entkernter industrieller Basis, abhängig von einem Gegner aus dem Kalten Krieg wegen Industriegüterimporten und mit der Notwendigkeit konfrontiert, dass die Ölpreise unablässig steigen müssen, damit die eigene Ölproduktion nicht sinkt.“.

Selbstmörderische Demokratie?

Mit anderen Worten: Die zwischenzeitlichen Sünden / Fehler, die in den vielen Jahren seit Fukuyamas Siegeserklärung von 1992 im Rahmen der zunehmend selbstmörderischen (und grotesk nachlässigen / dummen) Militär-, Finanz- und Außenpolitik Amerikas begangen wurden, haben die GSA unwiderruflich auf den Abwärtsweg des Besiegten geschickt und nicht ins siegreiche „Ende der Geschichte“.

Natürlich teile ich eine solche Realität nur ungern mit, da ich immer ein patriotischer Amerikaner war, bin und sein werde – patriotisch zumindest im Sinne der Ideale, für die Amerika ursprünglich stand.

Ich habe es häufig angemerkt: Die heutigen Geteilten Staaten von Amerika sind für den Amerikaner, der ich war, als Fukuyamas Buch der Hybris vor über drei Jahrzehnten veröffentlicht wurde, nahezu nicht wiederzuerkennen.

John Adams, unser zweiter US-Präsident, hatte seine Frau Abigail vor Folgendem gewarnt: „Denke immer daran, dass eine Demokratie nie lange hält. Es dauert nicht lange und sie verschwendet sich, sie erschöpft sich und bringt sich selbst um. Noch hat es keine Demokratie gegeben, die nicht Selbstmord begangen hätte.“

Auch das ist Geschichte. Und allem Anschein nach eine Geschichte, die Fukuyama 1992 missverstanden hatte, als er offenbar glaubte, sie hätte ihr Happy „End“ erreicht.

Vergangenheit prägt die Zukunft

Um nach vorne zu schauen, muss ich / wir auch in der Lage sein, zurück zu schauen.

Geschichte hat uns viel mehr zu sagen und zu lehren als die Wahlkampfreden (oder die lächerlichen Stichwortkarten) der heutigen politischen Opportunisten (Marionetten?), welche, mit ganz wenigen Ausnahmen, viel stärker am Machterhalt interessiert sind (durch Koalitionen, legalisierte Bestechung seitens der Washingtoner Lobbyistengruppen, durch die Verbreitung von Falschinformationen oder Malinformation bzw. vorsätzliches Weglassen von Informationen) als am Wohl ihrer Öffentlichkeit.

Die traurige Geschichte der Währungsentwertung

Die Geschichte mahnt / lehrt uns ebenfalls, dass die Führungen aller überschuldeten und scheiternden Regime Zeit schinden (kaufen), um ihre „Systeme“ (und Ær$CH€) zu retten, indem sie die eigenen Landeswährungen zwecks Schuldenmonetisierung entwerten.

Und das, liebe Leute, galt im Verlauf der Geschichte schon immer, und zwar AUSNAHMSLOS.

Leider bilden auch die GSA und ihr bisheriger „Exzeptionalismus“ bei dieser ansonsten ignorierten Geschichtslektion keine Ausnahme.

Somit werden die GSA, wie Egon und ich seit Jahren argumentieren, einen Kampf gegen die Inflation vortäuschen, gleichzeitig aber Inflation anstreben. Denn alle schuldengeplagten (und folglich gescheiterten) Regime brauchen Inflationsraten, die die Zinssätze (aktueller Maßstab ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe) übersteigen, so dass sich, hübsch formuliert, „negativer Realzins“ einstellt.

Die traurige Geschichte der Unredlichkeit

Allerdings ist Inflation nicht nur eine politische Blamage, sondern auch todsicherer Beweis für einen gescheiterten geld- wie haushaltspolitischen Führungsstil.

Um dieser Blamage zu entgehen, machen Politiker in der US-Notenbank, im Weißen Haus und im sogenannten Repräsentantenhaus (aber auch die Don-Lemons/ Chris Cuomos/ Pressefreiheit-beschämenden / attraktionsgetriebenen Traditionsmedien, die sie dabei unterstützen) genau das, was die meisten Kinder tun, wenn sie mit eigenen Fehlern konfrontiert werden. Sie lügen.

Und in diesem Fall heißt das: Lügen bei den Inflationsdaten.

Selbstverständlich ist eine Nation, die ihr Volk anlügt, nicht sonderlich zur Führung dieses Volkes geeignet. Auch Hemingway warnte davor (und ich wiederhole es oft), dass Schuldige mit anklagenden Fingern auf andere zeigen (von bösen Männer aus dem Osten über künstliche Viren bis hin zu politischen Angstkampagnen bei Themen wie Klimaerwärmung, weißer Nationalismus oder grüne Menschen vom Mars). Oder noch schlimmer: Führungen lenken ihre Wählerschaft durch dauerhafte Kriege ab.

„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand, beide bringen dauerhaft Ruin. Und beide sind der Rückzugsort für politische und wirtschaftliche Opportunisten.“ / Ernest Hemingway

Kommt ihnen bekannt vor?

Wegen der Sünden ihrer kindischen Führungen wird dieses „Volk“ in der Zwischenzeit ständig und verstärkt unter der lähmenden, aber unsichtbaren Steuer der Kaufkraftentwertung ihres sogenannten „Geldes“ zu leiden haben.

Auch das ist nichts Neues für alle, die Geschichte verfolgen...

Goldene Lösungen?

Selbstverständlich kann und wird Gold keine Lösung für all jene unzähligen und „menschlichen, allzu menschlichen“ Fehler staatlicher Führungen sein und auch nicht die monetären, sozialen und zentralisierten Fehlfunktionen beheben, die IMMER auf zu hohe Verschuldung folgen.

Doch wie die Geschichte ebenfalls belegt (und das ebenso ausnahmslos), kann jeder von uns zumindest die Kaufkraft des eigenen Vermögens absichern, indem dieses Vermögen in Unzen und Gramm gemessen wird, anstatt in einem explizit sterbenden Papier- / Fiat-Geld.

Dies ist kein einseitiges Argument. Dies ist kein „Gold-Bug-Argument“.

Es ist viel mehr ein rein historisches Argument, das zudem noch erklärt, warum Regierungen nicht möchten, dass Sie weder Geldgeschichte noch die Geschichte von Gold verstehen.

In der Tat lässt selbst Fukuyamas heute peinlich anmutendes Buch diese simple Lektion aus: Gold überdauert und Papiergeld stirbt. Und das bestärkt nur meine eingangs gemachte Beobachtung, dass Geschichte niemals „endet“. Sie lehrt nur und schützt die Informierten.

Dasselbe gilt für physisches Gold.

DIE TEUFELSKREISE VON KRIEG UND WIRTSCHAFTLICHER ZERSTÖRUNG

Gold markierte im Oktober 2023 bei knapp über 1.600 US$ sein Tief. Seitdem steigt es. Doch kauft irgendjemand Gold?

Eigentlich nicht, zumindest nicht die normalen Akteure.

In den letzten zwei Jahren, seit Mai 2022, haben Goldlagerstellen, Goldfonds und Gold-ETFs knapp 1.400 Tonnen Gold verloren.

Doch nicht nur die Goldfonds erleben schwache Absatzzahlen, auch die Prägeanstalten, wie die Perth Mint und die US Mint, verkaufen im Vergleich zum Vorjahr bis 96 % weniger Münzen.

Gold weiß eindeutig etwas, das der Markt noch nicht entdeckt hat.

ZINSEN DEUTLICH GESTIEGEN

Seit Jahren vertrete ich die Ansicht, dass es keine dauerhaften Zinssenkungen geben wird.

Wie der Chart unten zeigt, hat der 40-Jahre-Abwärtstrend bei den US-Zinssätzen im Jahr 2020 seine Talsohle markiert; seither befinden sich die Zinsen in einem langanhaltenden Aufwärtstrend.

Seit Jahren thematisiere ich das in vielen meiner Artikel. Auch in diesem Interview aus dem Jahr 2022 erkläre ich, dass die Zinssätze die Marke von 10 % übersteigen werden und im kommenden inflationären Umfeld – befeuert durch eskalierende Defizite und Schuldenexplosionen – weit darüber liegen können.

„Die US-Notenbank wird die Zinsen schon niedrig halten!“ – das höre von allen Experten.

Am Ende werden die „Experten“ ihre Meinung ändern und glauben, dass Zinssatzsenkungen nicht mehr kommen werden.

Keine Zentralbank kann die Zinssätze kontrollieren, wenn der betreffende Staat rücksichtslos Schuldscheine emittiert und die eigene Zentralbank zum alleinigen Ankäufer dieser Schulden geworden ist.

PONZI-SYSTEM IM STIL EINER BANANENREPUBLIK

Hier haben wir es mit einem Ponzi-Betrugssystem zu tun, das eigentlich nur von einer Bananenrepublik stammen könnte. Und genau dorthin geht es mit den USA.

Also: Stark steigende Zinsen bei den langlaufenden Anleihen werden auch die kurzfristigen Zinsen in die Höhe treiben.

Und da fängt der Spaß die Panik an.

Niall Ferguson schrieb kürzlich in einem Artikel:

„Jede Großmacht, die mehr für ihren Schuldendienst ausgibt (Zinsleistungen für nationale Schulden) als für die Verteidigung, wird nicht sehr lange groß bleiben. Das traf auf die spanische Habsburgermonarchie, das französische Ancien Régime, das Ottomanische Reich und das Britische Empire zu.“

Nach Angaben des Congressional Budget Office (ungefähr:parlamentarische Behörde für Haushaltsangelegenheiten der USA) werden die USA schon Ende 2024 mehr Geld für Zinsen ausgeben als für Verteidigung. Das zeigt der folgende Chart:

Wie so oft möchte auch das CBO keine unbequemen Wahrheiten verkünden.

Der CBO-Prognose zufolge sollen die Zinskosten im Jahr 2034 1,6 Billionen US$ erreicht haben. Wenn man allerdings die Defizittrends hochrechnet und den aktuellen Zins anwendet, werden die annualisierten Zinskosten die Marke von 1,6 Billionen US$ schon Ende 2024 erreicht haben, und nicht erst 2034.

Schauen Sie nur, wie steil die Zinskurve oben verläuft. Sie ist eindeutig EXPONENTIELL.

1980 lag die öffentliche Gesamtverschuldung der USA noch unter einer Billion US$. Heute belaufen sich allein die Zinsen für staatlichen Kredite auf 1,6 Billionen US$.

Die heutige Verschuldung von 35 Billionen US$ wird bis 2034 auf 100 Billionen US$ ansteigen.

Wenn man den öffentlichen Verschuldungstrend ab 1980 extrapoliert, wird die Verschuldung im Jahr 2036 die Marke von 100 Billionen US$ erreicht haben, und das ist womöglich noch konservativ.

Angesichts des steigenden Zinstrends (wie oben erklärt) ist ein Zinssatz von 10 % für das Jahr 2036, oder aber früher, nicht unrealistisch. Man sollte nicht vergessen, dass die Zinsen in den 1970er Jahren / frühen 1980er Jahren schon deutlich über 10 % gelegen hatten – bei deutlich niedrigeren Schulden und Defiziten.

US-ANLEIHEN – KAUFEN SIE AUF EIGENE GEFAHR

Analysieren wir jetzt die aktuelle wie zukünftige Lage bei den US-Staatsanleihen (sowie den meisten anderen staatlichen Anleihen):

  • Die Schuldenemission wird exponentiell ansteigen.
  • Diese Schulden werden nie zurückgezahlt werden. Bestenfalls gibt es eine Stundung, wahrscheinlicher ist aber Zahlungsausfall.
  • Der Wert der Währung wird abstürzen.

HYPERINFLATION KOMMT

Wohin geht es also?

Höchstwahrscheinlich stehen wir vor einer inflationären Periode, die möglicherweise zu Hyperinflation führen wird. Allein in diesem Jahrhundert hat sich die globale Gesamtverschuldung vervierfacht – von 80 Billionen US$ auf 350 Billionen US$. Hinzu kommt eine Derivate-Berg von über zwei Billiarden US$ und ungedeckte Verbindlichkeiten. Daraus ergibt sich ein Gesamtbetrag, der drei Billiarden US$ übersteigen wird.

Die Zentralbanken werden versuchen, das Finanzsystem frenetisch zu retten; der größte Teil der drei Billiarden US$ wird sich in Schulden verwandeln, sobald Gegenparteien ausfallen und Banken mittels grenzenloser Geldschöpfung gerettet werden müssen.

BANCA ROTTA – BANKROTTES FINANZSYSTEM

Ein ruiniertes, brüchiges System ist nie und nimmer zu retten. Im April 2023 hatte ich diesbezüglich in einem Artikel erklärt, woher der Ausdruck Banca Rotta stammt – von einer zerschlagenen Bank.

Doch weder eine Bank noch ein Nationalstaat lässt sich durch die Ausgabe wertlosen Geldes – in Papier- oder digitaler Form – retten.

Im März 2023 brachen vier US-Banken innerhalb weniger Tage zusammen. Kurz darauf war die Credit Suisse in Schwierigkeiten und musste gerettet werden.

Die Probleme im Bankensystem haben gerade erst begonnen. Sinkende Anleihepreise und einbrechende Immobilienkreditbewertungen sind nur der Anfang.

Diese Woche musste die Republic First Bancorp gerettet werden.

Schauen Sie sich im Diagramm unten einfach die unrealisierten Verluste in den Portfolios der US-Banken an.

Die unrealisierten Verluste für Anleihen, die bis zum Laufzeitende gehalten werden, betragen 400 Milliarden US$.

Bei Anleihen, die zum Verkauf stehen, liegen die Verluste bei 250 Milliarden US$. Das US-Bankensystem sitzt also auf ausgewiesenen Verlusten von 650 Milliarden US$ – allein im Bereich Anleihe-Portfolios. Wenn das Zinsniveau steigt, werden diese Verluste weiter steigen.

Hinzu kommen noch Verluste bei Krediten, die mit Geschäftsimmobilien besichert sind, deren Wert gerade einbricht. Und noch vieles mehr.

EXPONENTIELLE BEWEGUNGEN

Wir werden also exponentielles Schuldenwachstum erleben. Es hat in der Tat schon begonnen. Exponentielle Bewegungen beginnen schrittweise und zeigen dann auf einen Schlag Auswirkungen – seien es Schulden, Inflation oder Bevölkerungswachstum.

Der Stadion-Vergleich unten zeigt, wie so etwas abläuft:

Das Stadion ist nach 50 Minuten voll; zuerst fällt ein Tropfen Wasser, dann verdoppelt sich mit jeder Minute die Menge der Tropfen – also 1, 2, 4, 8 Tropfen etc. Nach 45 Minuten ist das Stadion nur zu 7 % gefüllt. Erst in den letzten 5 Minuten steigt der Stand von 7 % auf 100 %.

DIE LETZTEN MINUTEN UNSERES FINANZSYSTEMS

Also: Die Welt erlebt möglicherweise gerade die letzten 5 Minuten unseres heutigen Finanzsystems.

Die kommende finale Phase wird wahrscheinlich sehr schnell gehen, wie immer bei exponentiellen Bewegungen. So auch in der Weimarer Republik 1923. Im Januar 1923 kostete eine Unze Gold 372.000 Mark; Ende November 1923 lag der Preis dieser Unze bei 87 Billionen Mark!!!

Wenn Finanzsystem und Weltwirtschaft einbrechen, so kann es Jahrzehnte dauern, bis die Folgen überstanden sind – insbesondere im Westen. Die Konsequenzen sind u.a. eine Implosion der Schulden und Vermögenswerte sowie massive Schrumpfungen in den Bereichen Wirtschaft und Handel.

Der Osten und Süden, insbesondere die Länder mit großen Rohstoffreserven, werden sich deutlich schneller erholen. Russland verfügt beispielsweise über Rohstoffreserven im Gegenwert von 85 Billionen US$ – die größten der Welt.

Während die Emission von US-Staatsanleihen deutlich steigt, wird die Zahl der potenziellen Käufer dieser Anleihen schrumpfen, solange, bis nur noch die US-Notenbank als letzter Bieter bleibt.

Auch heute würde kein vernünftiger Nationalstaat US-Staatsanleihen kaufen. Im Grunde würde auch kein vernünftiger Investor US-Staatsanleihen kaufen.

Die USA sind schon jetzt ein insolventer Schuldner, der seine Schulden nicht zurückzahlen kann – es sei denn, er emittiert noch mehr von diesem Schrott, der zukünftig nur noch als Toilettenpapier taugen wird. Doch nicht einmal dafür ist elektronisches Geld noch zu gebrauchen.

Dieses Schild stammt aus einer Toilette in Simbabwe:

Analysieren wir die aktuelle und zukünftige Situation von US-Staatsanleihen (sowie den Anleihen der meisten anderen Staaten):

  • Die Anleiheemission wird exponentiell ansteigen.
  • Sie werden nie zurückgezahlt, bestenfalls gestundet oder, und das ist wahrscheinlicher, nicht bedient.
  • Der Wert der Währung wird steil fallen.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wer also US-Staatsanleihen oder andere Staatsanleihen kaufen möchte, hat eine 99,9%ige Garantie, dass er sein Geld nicht wiedersehen wird.

Anleihen sind also keine Wertanlage mehr, sondern bloß eine Gläubigerverpflichtung, die nicht zurückgezahlt werden wird oder werden kann.

Was ist mit Aktien oder Unternehmensanleihen? Viele Unternehmen werden nicht überleben oder große Aktienkursverluste zusammen mit enormen Cash-Flow-Schwierigkeiten erleiden.

Wie ich schon in vielen meiner Artikel erklärt habe, starten wir jetzt in eine Ära der Rohstoffe und insbesondere der Edelmetalle.

Diese kommende Zeit ist keine der Spekulation, sondern eine Zeit, in der man versuchen muss, so viel von dem, was man hat, zu behalten. Für Investoren, die sich nicht schützen, wird es eine Zeit der Vermögenszerstörung von ungekanntem Ausmaß sein.

Die Frage wird nicht mehr sein, welche Rendite das eigene Investment abwirft.

Es wird vielmehr darum gehen, so wenig wie möglich zu verlieren.

Aktien-, Anleihen- oder Immobilienbesitz – allesamt Blasenanlagen – wird zu massiver Vermögenserosion führen, sobald der „Everything-Kollaps“ einsetzt.

DIE NEUE ÄRA VON GOLD UND SILBER

Seit knapp 25 Jahren fordere ich Anleger dazu auf, Gold zu halten, um die eigenen Vermögen zu schützen. Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat Gold besser abgeschnitten als die meisten Anlageklassen.

Zwischen 2000 und heute hat der S&P-Index (bei reinvestierten Dividenden) eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,7 % abgeworfen; Gold hingegen hat einen Jahresgewinn von 9,2 % erbracht oder sich über diesen Zeitraum verachtfacht (8x).

In den nächsten Jahren werden alle in diesem Artikel erläuterten Faktoren für starke Gewinne bei den Edelmetallen und für starke Verluste bei den meisten konventionellen Anlagen sorgen.

Es gibt jedoch noch viele andere positive Faktoren für Gold.

Wie man im Chart unten sieht, baut der Westen seine Goldreserven seit den späten 1960er Jahren ab, während der Osten seine Goldreserven stark ausbaut. Und dieser Trend ist noch in einer frühen Phase.

Die Sanktionen der USA und der EU gegen Russland und das Einfrieren / die Konfiszierung russischen Vermögens in ausländischen Banken sind sehr nützlich für Gold.

Nun wird kein Nationalstaat die eigenen Reserven noch in US-Dollar halten wollen. Stattdessen werden wir bei den Zentralbanken eine Reservenverlagerung hin zum Gold beobachten. Diese Verlagerung hat schon begonnen; sie ist ein Grund für den Anstieg der Goldbewertungen.

Zusätzlich nehmen die BRICS-Staaten schrittweise Abstand vom Dollar und treiben verstärkt Handel in ihren eigenen Landeswährungen. Bei den rohstoffreichen Ländern wird Gold eine wichtige Rolle im Handelsbereich spielen.

Das heißt also: Hinter der noch jungen Goldbewegung stecken starke Kräfte, die preislich wie zeitlich weiter reichen werden, als sich heute irgendjemand vorstellen kann.

GOLDEIGENTUM, ABER WIE?

Eines darf nicht vergessen werden: Für Investoren ist Goldeigentum eine Frage des finanziellen Überlebens und des Vermögensschutzes.

Deswegen muss Gold in physischer Form außerhalb des Bankensystems gehalten werden und dem Anleger direkt zugänglich sein.

Zudem muss das Gold in einem sicheren Rechtsgebiet gehalten werden, das traditionell auf Rechtsstaatlichkeit und eine stabile Staatsführung verweisen kann.

Bei der Wahl der Hinterlegungsstelle sollten die Kosten der Goldverwahrung nicht an allererster Stelle stehen. Wer sich eine Lebensversicherung leistet, darf nicht die billigste kaufen, sondern die beste!

Hauptaugenmerk muss auf den Eigentümern und dem Management liegen. Welchen Ruf, welchen Hintergrund und welche Vorgeschichte haben sie?

Anschließend sind Serversicherheit, Sicherung allgemein, Liquidität und Versicherung sehr wichtige Faktoren.

Auch starke Kundenorientierung ist von zentraler Bedeutung. Viele Tresorlagereinrichtungen versagen auf diesem Gebiet.

Vorzugsweise sollte Gold nicht im eigenen Aufenthaltsland gehalten werden, insbesondere nicht in den USA mit ihrem fragilen Finanzsystem.

Weder beim Gold noch beim Silber hat die echte Bewegung schon begonnen. Jede größere Korrektur wird wahrscheinlich von deutlich höheren Kursniveaus aus erfolgen.

Gold und Silber haben es eilig, es ist also noch nicht zu spät, um auf den Goldzug aufzuspringen.

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