BTC: Verzweifelte Zeiten erfordern zentralisierte Maßnahmen
Noch vor drei Jahren erklärten sowohl Larry Fink von BlackRock als auch der damalige US-Präsident Donald Trump offen, dass BTC ein Scam sei.
Schnitt zur Gegenwart: Die Trump-Regierung verspricht nun den Aufbau einer „strategischen BTC-Reserve“, während Fink – inzwischen Betreiber eines über 50 Milliarden Dollar schweren BTC-Spot-ETFs – auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos eine Kursprognose von 700.000 Dollar in den Raum stellt. Begründung: Die zentrale Rolle von BTC in einer Ära der Währungsentwertung.
Gleichzeitig wird eine neue Generation von Investoren über eine gezielt geplante und klar kommunizierte digitale Infrastruktur den Weg zu BTC finden – diesmal über den Umweg stabiler, mit BTC gepaarter „Stable-Coins“.
Was Steckt Dahinter?
Wie lässt sich die neue BTC-„Verpackung“ und die strategische Neuausrichtung begreifen?
Wie kann ein US-Präsident den BRICS-Staaten mit 100% Zöllen für ihre Abwendung vom „mächtigen“ Dollar drohen, während er gleichzeitig eine ursprünglich anti-fiat und anti-zentralistische Kryptowährung unterstützt, die einst explizit anti-Dollars galt?
Und wie wird aus einem einstigen Außenseiter und Anti-System-Asset plötzlich der neue Liebling genau jenes zentralisierten Finanzsystems, das BTC ursprünglich zu umgehen versprach?
Die Ironie ist unübersehbar. Doch hinter den Schlagzeilen, die BTC als Erfolgsstory preisen, verbirgt sich eine dunklere Realität – für diejenigen, die ihre Augen nutzen, um genau hinzusehen und ihre Ohren, um genau hinzuhören.
Jenseits der Kämpfe/Debatten
Seit dem ersten Tag der eigentlich überflüssigen „BTC-gegen-Gold-Debatte“ vertreten wir einen klaren Standpunkt: Es gibt keine Debatte. BTC ist ein digitales Spekulationsobjekt, Gold hingegen ein analoges Instrument zur Wohlstandserhaltung.
Wir haben nichts gegen Spekulation – weder generell noch im Fall von BTC. Viele in unseren Kreisen besitzen sowohl Gold als auch BTC, und wir respektieren das vollkommen.
Dennoch waren wir von Anfang an skeptisch gegenüber dem Versuch, diese digital begrenzte Währung – optisch als „B“ in Goldmünzenform vermarktet – in das Gold-Narrativ einzufügen, um sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen. In Wahrheit entpuppt sich BTC zunehmend als ein zentralisierter Wolf im dezentralisierten Schafspelz tarnt.
Kurz gesagt: BTC gibt sich äußerlich goldähnlich, ist aber im Kern ein Tech-Asset – und in der Praxis ein Werkzeug wachsender Zentralisierung.
Natürlich werden eingefleischte BTC-Bullen hier widersprechen – und zwar vehement.
Wir verstehen das. Sind wir am Ende nicht alle von unseren eigenen Überzeugungen geblendet?
Was Steckt Dahinter? BTC & Zentralisierung
Doch selbst wenn wir die leidenschaftlichen – und oft wenig angenehmen – ideologischen Grabenkämpfe hinter uns lassen und uns rein auf Zahlen, Geschichte und logische Schlussfolgerungen konzentrieren, können wir die Möglichkeit nicht ignorieren, dass sich hinter dem wandelnden BTC-Narrativ etwas noch Düsteres verbirgt.
Seit Jahren schlage ich mit der Faust auf den Tisch und verweise auf Fakten aus Mathematik, Politik und Geschichte, um zu belegen, dass alle verschuldeten Regime – unabhängig von der Epoche – einem Muster folgen : Es beginnt mit der Währungsentwertung, führt zu inflationsbedingten sozialen Unruhen, die schließlich durch extreme Zentralisierungsmaßnahmen – ob von der politischen Linken oder Rechten – „bewältigt“ werden.
Diese finanzhistorische Entwicklung ist ohne Ausnahme zutreffend: Politische Zentralisierung folgt immer auf eine Währungskrise.
Immer.
Hab Ich’s Nicht Gesagt?
In diesem Zusammenhang habe ich mich 2023 besonders mit unseren Nachbarn aus Davos und der tragischen Unvermeidbarkeit von CBDCs (Central Bank Digital Currencies) auseinandergesetzt.
Exakt vor zwei Jahren warnte ich in The ABCs of CBDC offen: „Bankrotte Staaten tun schlechte Dinge.“ Ich empfehle dringend, diese damaligen Warnungen erneut zu lesen.
Warum?
Weil sie sich heute in Echtzeit bewahrheiten.
Wird Uns Die Technologie Retten?
Die inhärente Zentralisierung, die hinter dem „Stakeholder-Kapitalismus“ der Davos-Elite steckt, ist unbestreitbar. Mehr institutionelle Einflussnahme (sprich: Einschränkungen) auf private Unternehmen und individuelle Rechte – einschließlich finanzieller Privatsphäre – ist das klare Endziel der „digitalisierten“ neuen Normalität, die mit voller Geschwindigkeit auf uns zukommt.
Wie ich bereits im Januar 2023 schrieb:
„Viele glauben, dass korrupte Institutionen – von Davos über Brüssel und Washington bis nach Peking – durch klügere Technologien ersetzt werden können. Diese könnten tatsächlich einen freieren und dezentraleren Fluss von Informationen ermöglichen (wie alternative Plattformen zeigen) und sogar Geldströme neu definieren (wie die wachsende Nachfrage nach dezentralen, verschlüsselten Währungen wie BTC beweist).“
Doch ich warnte damals auch: „Weder das Vertrauen in den Menschen noch in Institutionen – und auch nicht in die Technologie – ist eine Allzwecklösung.“
Konkret sah ich voraus, dass sich mit der langsamen, aber unausweichlichen Einführung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) Technologie eben nicht als Heilsbringer, sondern als Mittel zur weiteren Beschneidung individueller Freiheiten erweisen könnte.
Bereits damals habe ich auf die rasant voranschreitende politische Propaganda rund um die „sanften und vorteilhaften“ Aspekte von CBDCs hingewiesen – von der EZB über den IWF bis hin zur Fed selbst.
Doch im Grunde läuft CBDC auf die langsame Entwicklung zu einer bargeldlosen Gesellschaft hinaus, in der „das Geld der Bürger digital überwacht, einbehalten, eingefroren, besteuert, bestraft oder anderweitig kontrolliert werden kann – je nachdem, ob der Staat das Verhalten eines Einzelnen oder einer Gruppe als Bedrohung empfindet.“
Bei BTC Hab Ich Mich Vertan
Lange Zeit habe ich argumentiert, dass BTC – mit seinem offen anti-staatlichen, anti-banken und dezentralisierten Maverick-Narrativ (siehe z. B. Erik Voorhees) – eine direkte Bedrohung für diesen Zentralisierungstrend darstellen würde.
Nun ja. Es scheint, als hätte ich mich gewaltig geirrt.
BTC ist (siehe unten) keine Bedrohung für den großen digitalen Reset, der auf uns zukommt. Im Gegenteil: Es ist Komplize.
Klingt verrückt? Nur die Angst eines Gold-Fanatikers vor BTCs wachsender Marktkapitalisierung? Sensationsgier?
Dann schauen wir uns das Ganze etwas genauer an …
Der Teufel steckt in den Details: BTC und US-Staatsanleihen
Es ist wenig überraschend, dass kaum jemand die Berichte des Treasury Borrowing Advisory Committee (TBAC) aus Washington liest – sie sind schließlich so spannend wie ein schwedisches Rasenmäher-Handbuch.
Doch kürzlich fiel mir etwas auf: Nach seitenlangen Analysen darüber, warum niemand mehr die hochverschuldeten und zunehmend geopolitisch belasteten US-Staatsanleihen kaufen will, enthielt der Bericht eine interessante Ergänzung mit dem Titel: „Das US-Finanzministerium und digitale Vermögenswerte.“
Hmmm…
Was haben digitale Vermögenswerte mit der mangelnden Nachfrage nach US-Schuldtiteln zu tun?
Und noch wichtiger: Welche Rolle spielt all das beim plötzlichen politischen Hype um BTC?
BTC als Rettung für Uncle Sam
Das brachte mich zum Nachdenken über die magische moderne „Digitalisierung“ und „Tokenisierung“ von so ziemlich allem – von riskanten Kreditportfolios über grenzüberschreitende Transaktionen und Smart Contracts bis hin zu Meme-Coins und interbanklichen Zahlungstransfers. All dies wird uns als Fortschritt auf der glänzenden neuen Autobahn der „Distributed-Ledger-Technologie“ verkauft, die angeblich unser aller Leben verbessern soll…
Doch mit der Digitalisierung aller Dinge kommt auch eine weitaus dunklere Seite – die digitale Erfassung unserer Identitäten und die schleichende Monetarisierung der Staatsverschuldung – durch einen mit US-Staatsanleihen besicherten Stable-Coin, der geschickt mit einem verlockenden BTC-Köder kombiniert wird.
Verwirrend?
Nicht wirklich.
Zeitlich perfekt abgestimmt, um einen verzweifelten Uncle Sam zu retten?
Absolut.
Das Neue Öl
Als Trump BTC als das „neue Öl“ bezeichnete, erinnerte mich das an eine Beobachtung von Luke Gromen: In den 1970er-Jahren wurde der Ölpreis bewusst um mehrere Hundert Prozent in die Höhe getrieben, um den mit US-Dollar gesicherten Ölhandel künstlich aufzublähen und so die US-Schulden aus der Vietnam-Ära abzufedern.
Kurz gesagt: Es wurde eine Öl-Blase geschaffen – durch eine gezielte Kooperation zwischen den USA und der OPEC –, um die astronomischen US-Schulden auf Kosten der gesamten energieabhängigen Welt zu verwalten.
Spulen wir vor ins Jahr 2024: Es scheint, als sei BTC tatsächlich „das neue Öl“ – die neue Blase, das neue Spekulationsobjekt, das diesmal dazu dient, Amerikas Schuldenlast zu lindern und gleichzeitig einigen BTC-Investoren märchenhafte Gewinne zu bescheren.
Wie genau?
So funktioniert’s
Damit eine Institution, ein Unternehmen, eine Nation, ein Investor, ein Vermögenswert oder eine Idee in der neuen digitalen Ära unseres dystopischen Finanzsystems bestehen kann, muss sie das Label „ISO-20022-konforme Blockchain-Kompatibilität“ tragen. Nur dann gilt ein tokenisierter Vermögenswert in dieser technokratischen Welt des Digitalen, Automatisierten und Tokenisierten als „inter-operabel“.
Diese Blockchain-Kommunikationsinfrastruktur ist extrem komplex – aber wie alle versteckten und manipulierten Profitmodelle (einschließlich des Derivatehandels) ist sie absichtlich so komplex: Niemand soll die wahren Absichten hinter dieser Maschinerie durchschauen…
Dieses ISO-konforme Protokoll – quasi der digitale Einlasspass zum Blockchain-Highway – wurde von einer Gruppe ehemaliger Geheimdienstler bei Ripple entwickelt. Zufälligerweise hatten diese „Vordenker“ bereits VOR der Entstehung von BTC die Infrastruktur für ihr exklusives XRP-Mautsystem geschaffen, dessen Schöpfer praktischer- und beunruhigenderweise ein großes Fragezeichen bleibt.
Und ich würde jetzt Mal behauten, dass es schon irgendwie wichtig ist, wer BTC wirklich erfunden hat und wieso.
Und das Timing von der Entwicklung von Ripple und BTC scheint ein bisschen zu zufällig zu sein, oder?
Meine Theorie
Was, wenn BTC bewusst – und fälschlicherweise – als eine rebellische, dezentralisierte, anti-staatliche Alternativwährung eingeführt wurde, um Popularität, Akzeptanz und Massenadoption zu erlangen – nur um am Ende genau das Gegenteil seines ursprünglichen Narrativs zu bewirken?
Anders gesagt: Was, wenn BTC nichts anderes als eine Einstiegsdroge war – eine strategisch eingesetzte Brücke zu einem mit US-Staatsanleihen (UST) besicherten Stable-Coin (man denke an Tether, das im Grunde nichts anderes als eine CBDC mit anderem Namen ist), um Spekulanten dafür zu gewinnen, Uncle Sams gigantische Schuldenlast zu finanzieren?
Die Puzzleteile scheinen ziemlich gut zusammen zu passen, oder?
Die Strategie des „Dark States“ ist simpel: Treibe den BTC-Preis gezielt in die Höhe, um Kapital in einen UST-gestützten Stable-Coin zu lenken und so die Federal Reserve zu entlasten – indem nicht mehr die Zentralbank, sondern die Investoren selbst die Schulden der US-Regierung monetarisieren?
Wenn das zutrifft, dann sind BTC-Investoren – ob bewusst oder nicht – keineswegs dezentral und unpolitisch, sondern vielmehr integraler Bestandteil eines hochgradig zentralisierten politischen Systems.
Ach, die Ironie…
Spielt Das Überhaupt Eine Rolle? Gut für BTC
Die eingefleischten BTC-Anhänger mögen diese Theorie verabscheuen. Aber letztlich gibt genau diese Theorie (spekulative Investoren zur Monetarisierung von Uncle Sams Schulden zu nutzen) dem BTC-Preis nur noch mehr Rückenwind – was dazu führt, dass Fink, einst ein BTC-Gegner, diesen jetzt bis in den Himmel prognostiziert.
Ehrlich gesagt kann und sollte das BTC-Lager darüber begeistert sein.
Aus spekulativer Sicht hat BTC enormen Rückenwind – selbst, wenn dieser politisch zentralisiert sein mag.
Kurz gesagt: Über die BTC-Gemeinde braucht sich niemand lustig machen. Schließlich haben sie innerhalb von nur 60 Tagen einen Preisanstieg von 100 % erlebt. Beeindruckend.
Gut für Gold
Und wen wir schon dabei sind, Gold wird sich ebenfalls gut entwickeln – aber aus völlig anderen Gründen.
Wir wissen, dass der Goldpreis aus dem einfachen Grund steigen wird, dass Fiat-Währungen in einer Todesspirale aus Schulden stecken. Das ist eine Meinung, die sogar unsere „Konkurrenten“ aus dem BTC-Lager vollständig teilen.
Und wie die Zentralbanken des Ostens und die stetig wachsenden BRICS-Nationen wissen auch wir, dass Gold und nicht BTC das analoge Anlagegut (Pet Rock?) für die Abwicklung von Handelsgeschäften ist, insbesondere in einer Welt aus mehr und mehr ungeliebten und waffenfähigen Dollars und US-Staatsanleihen.
Selbst die stark zentralisierte Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) – von der ich kein Fan bin – hat zugegeben, dass Gold neben dem einst bewunderten „risikofreien Ertrag“ der 10-jährigen US-Staatsanleihe der einzige andere Tier-1-Vermögenswert ist.
Die Implikationen der Tatsache, dass Gold diesen Tier-1-Status genießt, sind enorm…
Warum? Weil Gold im Gegensatz zu BTC tatsächlich ein Wertspeicher ist. Nicht einmal die BIZ ist mutig genug, BTC eine solche Bezeichnung oder einen solchen Status zu verleihen.
Wir wissen auch, dass selbst die Vision des IWF von CBDC und anderen Stable-Coins, die mit dem Distributed-Ledger-System kompatibel sind, in Gold verankert sein muss, um in Zukunft mehr als nur eine weitere digitale Fiat-Währung zu sein.
Das ist ein Punkt, den ich bereits vor fast fünf Jahren hier angesprochen habe – und sogar Kristalina Georgieva vom IWF hat offen zugegeben, dass dies der Wahrheit entspricht.
Also ja, trotz des Hypes, der fragwürdigen Motive und der unbestreitbaren Kursbewegungen eines nun offen politisierten BTC, sind wir äußerst zuversichtlich, wenn es um die tatsächliche Richtung und zukünftige Rolle von physischem Gold in einer von Schulden getriebenen Welt geht.
Gold: Wahre Autonomie fernab von Zentralisierung
Doch hier kommt der entscheidende Punkt:
Wer physisches Gold außerhalb dieser zunehmend zentralisierten digitalen Welt besitzt, behält etwas, das die „fortschrittlichen“ BTC-Anhänger verloren haben – nämlich echte und vollständige Autonomie, nicht nur vom US-Dollar, sondern von allen zunehmend maroden Fiat-Systemen, die sich verzweifelt in Richtung totaler Zentralisierung bewegen.
Physisches Gold, das in privaten Tresoren wie den unseren gelagert wird, benötigt keine Compliance-Protokolle, keine digitale ID, keine „Counterparty“-Banken und ist nicht von der Ripple/XRP-Infrastruktur oder anderen politisch oder technisch riskanten digitalen Systemen abhängig.
Seit Jahrzehnten setzen wir uns für echte finanzielle Autonomie, fiat-unabhängige Werterhaltung und persönliche finanzielle Freiheit ein.
Und genau wie BTC-Investoren teilen wir die Sorge um den unaufhaltsamen Verfall von Fiat-Währungen und haben stets vor den fatalen Konsequenzen einer Welt, in der Schulden zerstören, gewarnt.
Doch im Gegensatz zur digitalen BTC-Welt und ihrem plötzlichen „Auftauchen“ im Jahr 2008, bietet Gold nicht nur Schutz vor Währungszerstörung, sondern auch vor Volatilität und Zentralisierung – etwas, das Gold schon seit 480 v. Chr. zuverlässig tut.
Das ist entscheidend.
Gold ist entscheidend. Gestern. Heute, und vor allem – Morgen.
About Matthew Piepenburg
Matthew Piepenburg
Partner
VON GREYERZ AG
Zurich, Switzerland
Phone: +41 44 213 62 45
Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.
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