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DAS GEHT NICHT MEHR LANGE GUT – VERZWEIFLUNG

von Egon von Greyerz

Founder and Chairman

Die Ereignisse der letzten Wochen deuten auf signifikante Marktentwicklungen für die kommenden Wochen, Monate und wahrscheinlich Jahre hin.

– Aktien haben ihren Höchststand erreicht.

– Gold und Silber setzen ihren langfristigen Aufwärtstrend fort (zu den Kurszielen kommen wir später).

Die Rendite der 10-jährigen US-Treasury-Anleihe ist unterwegs zu deutlich höheren Ständen (selbst im Fall einer temporären Zinssenkung durch die US-Notenbank).

– Der US-Dollar hat seinen Höchststand erreicht.

Das sind gewagte Vorhersagen. Besonders, weil Prognosen ja eigentlich unsinnig sind.

Doch mir ist es nicht wirklich wichtig, ob ich auf kurze Sicht richtig liege.

Warum? Weil Risiko viel wichtiger als Markt-Timing oder Kursstände ist.

Aktuell befinden wir uns an einen Punkt maximalen Risikos. Jetzt ist der Moment gekommen, um aus „Bubble-Assets“ wie Aktien, Anleihen, Immobilien und US-Dollar auszusteigen.

In stark gehebelten Marktblasen kann sich die Lage so schnell drehen, dass Investoren ganz plötzlich handlungsunfähig werden; sie warten anschließend auf eine Markterholung oder die US-Notenbank, um irgendwie doch noch bei steigenden Kursen aussteigen zu können. 

Doch dieses Mal wird es anders kommen; viele Investoren werden dem Markt in die Tiefe folgen – und dieser könnte um 75 % – 95 % fallen!

PHYSISCHES GOLD UND SILBER – ENTSCHEIDENDER VERMÖGENSSCHUTZ

Jetzt ist es vor allem wichtig, an Vermögensschutz in Form von physischen Edelmetallen zu denken.

Schon im Jahr 2002 haben wir im großen Stil in physisches Gold investiert – im Auftrag unserer Anleger und für uns selbst. Wir konnten uns bislang über eine Verachtfachung bzw. Verneunfachung (abhängig von der Basiswährung) des Wertes unserer Anlagen freuen. Das übertrifft die Erträge der meisten großen Anlageklassen in diesem Jahrhundert.

Darüber hinaus sind nur 0,5 % des globalen Finanzvermögens in Gold investiert. Die großen Veränderungen, die in den kommenden Monaten an den Märkten stattfinden werden, könnten dieses Verhältnis auf bis zu 1,5 % bis 5 % erhöhen.

Allerdings gibt es nicht genug Gold auf Welt, um diesen Nachfrageanstieg zu befriedigen – ZUMINDEST NICHT ZU DEN HEUTIGEN PREISEN.

Allein die Nachfrage Chinas und die Goldkäufe der Zentralbanken / BRICS-Staaten binden knapp 3.000 Tonnen Gold. Zudem wurde 2023 mit 3.000 Tonnen so wenig Gold produziert wie seit 2014 nicht mehr.

Die Zentralbanken haben ihre Goldkäufe in den vergangenen 12 Jahren verdoppelt.

Sie signalisieren außerdem, dass sie ihre Goldkäufe in den nächsten Jahren weiter ausbauen wollen.

Das vom World Gold Council stammende Diagramm unten erzählt eine sehr interessante Geschichte über die anstehenden Goldkäufe der Zentralbanken. 

Dass der Anteil der Zentralbanken, die Gold als strategisches Asset betrachten von 12 % im Jahr 2020 auf die heutigen 71 % gestiegen ist, ist überaus signifikant. Dieser Anstieg ist ein deutlicher Hinweis auf ihren beabsichtigten Ausstieg aus dem US-Dollar als Reserveanlage – zugunsten von GOLD.

Mit Blick auf die Zentralbankenreserven wird sich die Tendenz zur Ausdünnung schwacher US-Dollar-Reserven wahrscheinlich weiter beschleunigen. Zudem wird keine Zentralbank noch Eigenreserven in einer Währung halten wollen, die, wie das Beispiel Russland zeigt, durch die US-Regierung konfisziert werden kann.

Hinzu kommt ein starker Anstieg der chinesischen Nachfrage aber auch stark steigende institutionelle Goldkäufe, einschließlich Family Offices.

Also: Woher wird dieses Gold kommen? Nicht aus Produktionssteigerungen, weil diese nur noch marginal möglich sind.

Das heißt also, dass der zu erwartende Nachfrageanstieg nur noch durch steigende Goldpreise bedient werden kann. 

Im Kontext der anstehenden Verschiebung von Papiervermögen hin zu Rohstoffen sowie einem starken Trend zur finanziellen Absicherung könnte auch nur ein geringer Anstieg des prozentualen Goldanteils am globalen Finanzvermögen, der heute bei 0,5  % liegt, dazu führen, dass der Goldpreis um ein Vielfaches steigt.

Es ist einfach nicht genügend Gold verfügbar, um die Nachfrage zu den heutigen Preisen zu befriedigen.

A REIN WETTRENNEN ZU EINER KATASTROPHALEN ZIELLINIE

Unser westliches Wirtschafts- und Währungssystem befindet sich jetzt in einem Abwärtswettlauf, der in einem katastrophalen Finale enden wird.

Das mag reißerisch klingen. Es ist aber nicht reißerisch, sondern vielmehr eine historische Gewissheit.

Ludwig von Mises sagte:

„Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung der Kreditexpansion – oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem.“

Doch eines ist schon heute klar: Es wird keine „freiwillige Beendigung der Kreditexpansion“ geben. Stattdessen werden wir das große Finale der Geld- und Schuldenschöpfung erleben, das weder den Kummer der Menschen mindern, noch vor dem Schuldendesaster retten wird.

Stattdessen wird es zu Folgendem führen:

  • Schuldenausfällen – Implosion
  • Währungszusammenbrüchen
  • Rezession – Depression
  • Inflation – Hyperinflation
  • politischen Unruhen
  • sozialen Unruhen
  • mehr Migration ohne Grenzkontrollen
  • weiteren geopolitischen Konflikten
  • Knappheiten bei Gütern, Nahrungsmitteln etc.
  • und letztlich zur Implosion großer Teile des Finanzsystems

Ist das oben Geschilderte gänzlich oder teilweise Einbildung oder Schwarzmalerei?

Das kann natürlich sein.

Allerdings zeigt die Geschichte, dass große historische Phasen genau so oder zumindest sehr ähnlich enden. Da wir es heute mit einer globalen Bubble von noch nie zuvor gesehenem Ausmaß zu tun haben, kann niemand vorhersagen, wann genau die größte Schulden- und Vermögenswertblase der Geschichte platzen wird. 

Gibt es also keine genauere zeitliche Eingrenzung?

Ich gebe gerne zu, dass ich beim Timing daneben lag. Ich bin der Meinung gewesen, dass die Krise von 2006 – 2009 der auslösende Impuls sein würde. Hier muss den westlichen Regierungen und Zentralbanken zugutegehalten werden, dass sie das System unter gewaltigen Kosten kurzzeitig gerettet haben.

Das führte in den vergangenen 15 Jahren aber auch dazu, dass die obersten 0,1 % unbegrenztes Papiervermögen aufbauen konnten, während es den Durchschnittsbürgern immer schlechter geht.

Die Kluft zwischen den Superreichen und den Armen hat sich exponentiell ausgeweitet. Im weiteren Verlauf wird das schwerwiegende Konsequenzen für die Gesellschaft haben.

Auch die Kreditexpansion ist seit 2008 exponentiell gewachsen.

Sollte das den Regierungen und Zentralbanken auch zugutegehalten werden?

Ja und nein.

Mit den Rettungsmaßnahmen wurde das Unausweichliche aufgeschoben – sprich: die Implosion der Schuldenmärkte, auf die eine Bankenkrise folgen wird.

VERZWEIFLUNG

Ich habe vor Kurzem eine Van-Gogh-Ausstellung im Artipelag-Museum in den Stockholmer Schären besucht, die mich an das Thema „menschliche Verzweiflung“ denken ließ.

Van Gogh schuf 400 Ölgemälde und 700 Zeichnungen. Trotzdem verkaufte er zu Lebzeiten nur ein einziges Ölgemälde für 700 Franken. Van Gogh hatte psychische Probleme, die höchstwahrscheinlich durch fehlende Einkünfte verschlimmert wurden. In seiner Verzweiflung schnitt er sich das eigene Ohr ab.

In den vergangenen Jahren wurden Van Goghs Gemälde für 50 – 100 Millionen US$ verkauft.

Van Goghs Tat zeigt uns, dass Menschen oder Nationen, die verzweifelt sind, auch verzweifelt handeln.

In den kommenden Jahren werden wir auf dieser Welt viele solcher Verzweiflungstaten erleben, weil insbesondere die Wirtschaft der westlichen Welt implodierten wird.

EXPONENTIELLES WACHSTUM DER US-VERSCHULDUNG

Hier gibt es folgendes Dilemma: Seit 2009 steigt das Risiko in den Schuldenmärkten exponentiell an. In dem verlinkten Artikel habe ich exponentielle Bewegungen erklärt.

Die untenstehende Tabelle vermittelt einen Eindruck davon.

Die Gesamtverschuldung der USA hat sich in diesem Jahrhundert vervierfacht. Seit dem Jahr 2000 hat sich die öffentliche Verschuldung der USA versechsfacht, und seit der Krise von 2008 ist sie um das Vierfache (bzw. um 26 Billionen US$) gestiegen.  

Schauen Sie nur, wie steil die Schuldenkurven verlaufen!

Da die USA verzweifelt unbegrenzte Mengen an wertlosem Geld drucken, sehen wir jetzt auch exponentielles Kreditmengenwachstum, welches ein klarer Hinweis auf einen endenden Schuldenzyklus ist.

Der Blick auf die Staatsverschuldung zeigt, dass auch diese exponentiell wächst.

Zudem lässt sich mit Sicherheit sagen, dass auch das US-Defizit nicht aufhören wird zu steigen. 

Das ist eine absolute Katastrophe, auf die wir gar nicht mehr warten müssen, da sie jetzt schon vor unseren Augen abläuft.

Ich gehe davon aus, dass die Inflation in den kommenden Jahren deutlich anziehen und vielleicht schon Anfang 2025 bei über 10 % liegen wird. Auch die Zinskosten werden nur noch per Druckerpresse finanziert werden können.

Unter Berücksichtigung von Bankeninsolvenzen, stark steigenden Sozialleistungen sowie steigenden Militärkosten werden pro Jahr noch einige Billionen US$ zusätzlich benötigt. 

Erkennt denn niemand, dass sich die USA auf dem Weg ins Verderben befinden?

Schauen wir uns die Schuldenstandsquote an (Schulden:BIP): Im Jahr 2000 lag sie bei 58 %, heute beträgt sie 122 %, Tendenz steigend.

Bevor Nixon das „Goldfenster“ schloss, lag die Schuldenstandsquote der USA bei 39 %. Heute schöpfen Staat und Notenbank verzweifelt Geld aus dem Nichts. Und dieses Geld hat KEINEN tatsächlichen Wert.

Geldschöpfung, Kreditexpansion, Waffen und Kriegstreiberei – egal, wie sehr sich die USA in diesen Bereichen bemühen, sie werden nicht verhindern können, dass das eigene Land und die westliche Welt weiter in den Bankrott rutschen.

Wenn den Schuldenmärkten die Luft und die Mittel ausgehen, wird die Welt nicht nur eine Implosion der Schuldenmärkte erleben. Auch auf der Gegenseite der Bilanz – sprich an den Aktien-, Immobilien- und Anleihen-Märkten – wird es zur Implosion kommen.

Und somit bricht für die Welt die Phase der größten Vermögenszerstörung und des größten Vermögenstransfers der Geschichte an.

TECHNOLOGIE-AKTIEN – ZUR VERMÖGENSZERSTÖRUNG

Das untenstehende Diagramm zeigt den erwarteten Einbruch von Technologie-Aktien im Verhältnis zu Gold.

Vergessen Sie dabei auch den 80%igen Einbruch des Nasdaq ab dem Jahr 2000 nicht!

Aufgrund der heutigen Umstände wäre eine Erholung in den kommenden zehn bis 20 Jahren sehr unwahrscheinlich. 

GOLD UND SILBER – ZUM VERMÖGENSSCHUTZ

Gold und Silber befinden sich fundamental als auch markttechnisch in einer perfekten Ausgangslage für erhebliche Zugewinne. 

Im Rahmen der nächsten Bewegung wird Silber wahrscheinlich die Marke von 50 US$ erreichen, wo es wahrscheinliche eine Weile pausieren wird, um anschließend kräftig weiter zu steigen. Die Volatilität wird sehr hoch sein.

Gold wird sich langsamer, aber dafür stabiler auf knapp über 3.000 US$ bewegen, später aber weitaus höhere Stände erreichen.

Doch vergessen Sie Folgendes nicht: Bei physischen Edelmetallen sind Kursniveaus zweitrangig.

ES GEHT IN ERSTER LINIE UM VERMÖGENSERHALTUNG!

About Egon von Greyerz
Als Schweizer und Schwedischer Doppelbürger durchlief Egon von Greyerz seine Ausbildung hauptsächlich in Schweden. Seine Berufslaufbahn begann in Genf als Banker, danach war er 17 Jahre lang Finanzdirektor und Executive Vice-Chairman der Dixons Group Plc. Während dieser Zeit wuchs Dixons von einem Fotogeschäft zu einer im FTSE 100 gelisteten Firma und einer der grössten Elektronik-Handelsketten G... Mehr…

Egon von Greyerz
Founder and Chairman

VON GREYERZ AG
Zurich, Switzerland
Phone: +41 44 213 62 45

Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.

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