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Wo lagert man Gold? Die besten Rechtsgebiete für Edelmetalleigentum

Unser Standpunkt ist klar: Die Schweiz war, ist und bleibt das optimale Rechtsgebiet (Jurisdiktion) für privates Edelmetalleigentum und dessen Verwahrung.

 

Wir sind uns dennoch bewusst, dass viele Kunden und Anleger alternative Rechtsgebiete in Betracht ziehen und vergleichen möchten. VON GREYERZ kann dahingehend separate Lagerlösungen für fast jedes moderne Rechtsgebiet der Welt organisieren, darunter auch jene, die im Folgenden besprochen / verglichen werden.

 

Die Wahl des besten Rechtsgebiets

 

Letztendlich muss jeder Anleger selbst entscheiden, welches das optimale Rechtsgebiet für Edelmetallverwahrung ist. Das vorliegende Memorandum soll dazu dienen, diese Entscheidung zu unterstützen. Bei der Auswahl eines optimalen Standorts für Eigentum an und Lagerung von hochwertigen Edelmetallbeständen ist es wichtig, die folgenden allgemeinen Prinzipien und Beobachtungen vor Augen zu haben.

 

  1. Verwahrung außerhalb des eigenen Rechtsgebiets. Ein Hauptgrund, warum Edelmetalleigentum außerhalb des eigenen Rechtsgebiets verwahrt wird, ist leider der Umstand, dass persönliche Vermögenswerte vor dem eigenen Staat geschützt werden sollen. Seit Jahrhunderten erkennen vermögende Privatpersonen und Privatinstitutionen mit Weitblick, wie wichtig es ist, eigene Vermögenswerte durch den legalen Aufbau einer gesicherten Schutzzone zwischen sich und dem jeweiligen Staat abzuschirmen und zu bewahren. Damit sollen unerwünschte, aber potenziell gegebene Kontrollen (Konfiszierung, Kapitalbesteuerung) in Zeiten politischer oder finanzieller Krisen vermieden werden. So unwahrscheinlich oder undenkbar derartige Kontrollen und Veränderungen scheinen mögen, in Zeiten erhöhter politischer und / oder finanzieller Risiken im eigenen Rechtsgebiet ist es entscheidend, sich eher nicht auf falsche Hoffnungen zu verlassen, sondern Vorsorge in den Mittelpunkt zu rücken.

 

  1. Wählen Sie Rechtsgebietsschutz mit ausgezeichnetem / langjährigem Ruf. Wer als Anleger nach den sichersten und renommiertesten Schutzzonen für Vermögen sucht, sollte ausschließlich Rechtsgebiete in Betracht ziehen, die in puncto Vermögensschutz auf die längste Geschichte, Tradition, den längsten Erfahrungsschatz und die längste Erfolgsbilanz verweisen können. Solche Jurisdiktionen sind zwar oft mit höheren Kosten verbunden, doch überragender Schutz hat seinen Preis. Anleger sollten den neuesten „Trends“ oder den günstigsten Gebührenstrukturen misstrauen und sich nur mit den sichersten und vertrauenswürdigsten Standorten befassen. Aus diesem Grund betrachten wir an dieser Stelle keine Rechtsgebiete, die für politische Volatilität bekannt sind (wie allgemein Süd- und Zentralamerika) oder aber neue, jedoch größtenteils ungeprüfte Standorte wie bspw. Thailand oder Dubai.

 

  1. Vorsicht bei Rechtsgebieten, die anfällig für nachteilige Kooperationen oder Kontrollen sind. Die Europäische Union übt beispielsweise erhebliche regulatorische Kontrolle über Tresorlagerstandorte in Dublin, Amsterdam oder Frankfurt aus, kanadische Standorte stehen wiederum unter deutlichem Einfluss US-amerikanischer Behörden; wer also selbst aus solchen Rechtsgebieten stammt, sollte die genannten Standorte vielleicht nicht vorrangig in Betracht ziehen. Kurzum: Anleger, die Edelmetalle in dezidiert verbündeten / kontrollierten Rechtsgebieten lagern, sind damit Gesetzen und Kontrollen ausgesetzt, die bis in die Jurisdiktionen hineinreichen, in der sie ihre Metalle verwahren.

 

  1. Wählen Sie Rechtsgebiete, die für die Qualität und Sicherheit ihrer Tresorlagerstandorte bekannt sind. Trotz verschiedener Vorteile bei Steuer- und Datenschutzbestimmungen fehlt es in vielen ansonsten beliebten Rechtsgebieten für Goldlagerung an einem tatsächlich versierten, sicheren und geschützten Tresorlagersektor. Das ist auch einer der Gründe, warum bestimmte Rechtsgebiete wie zum Beispiel Panama hier nicht aufgeführt werden.

 

  1. Nach höchster Professionalität suchen. Anleger, die sich für Rechtsgebiete mit hervorragendem Ruf entscheiden, müssen ebenso die renommiertesten Fachleute innerhalb dieser Rechtsgebiete auswählen. Damit sind Unternehmen gemeint, die exklusive und weithin bekannte Expertise im Edelmetallbereich haben, die in der Lage sind, die Metalle schnell zu erwerben, zu verkaufen und weltweit zu transportieren und die dabei rund um die Uhr (24/7) erreichbar sind. In jeder dieser Top-Jurisdiktionen gibt es klare Branchenführer, die standortweit über den besten Ruf verfügen. Ein solcher Ruf speist sich aus jahrzehntelangen Verdiensten und nicht aus Vermarktungsstrategien.

 

Gold Switzerland: Aus Überzeugung befangen?

 

Als Lagerort für umfangreiche, hochwertige Edelmetallbestände ist in erster Linie die Schweiz sehr zu empfehlen. Sie ist ein weltweit anerkanntes und führendes Rechtsgebiet für Goldverwahrung, das wir seit der Gründung von VON GREYERZ um die Jahrhundertwende favorisieren. Diese Standortpräferenz ist mit Sicherheit keine einseitige Vorliebe (oder Befangenheit), sondern vielmehr eine Wahl aus fester Überzeugung, die sich auf weitreichende Branchenkenntnisse stützt und den exklusiven Fokus auf Edelmetalleigentum berücksichtigt.

 

Die meistbegünstigten neutralen Rechtsgebiete für Goldverwahrung sind letztendlich die, die über herausragende politische Stabilität, stabile Rechtsstaatlichkeit und eine außergewöhnliche finanzielle wie logistische Infrastruktur verfügen und auch als führende internationale Goldknotenpunkte traditionell anerkannt und renommiert sind.

 

Unsere Aufschlüsselung der weltbesten Rechtsgebiete für Goldlagerung:

 

Schweiz:

 

  • Goldhauptstadt der Welt: Die Schweiz verfügt nicht nur über eine der größten Pro-Kopf-Goldreserven, sie ist zudem das weltgrößte Zentrum für Handel und Veredlung von Edelmetallen, wo auch die renommiertesten Raffinieren der Welt ansässig sind. 70 % der global produzierten Goldbarren stammen aus der Schweiz. 29 % der Schweizer Exporte entfallen auf Gold, was Edelmetalle (und Metallinvestoren) zu einer stark geschützten Schweizer Branche macht.
  • Politische Stabilität: Die Schweiz weist eine der am stärksten dezentralisierten sowie historisch stabilsten direkten Demokratien auf, die drei Ebenen staatlicher Autorität umfasst: Bundesstaat, Kantone, Gemeinden.
  • Neutralität: Durch einen selbstauferlegten Status der Neutralität vermied die Schweiz alle großen europäischen Konflikte, so auch die letzten beiden Weltkriege.
  • EU-Unabhängigkeit: Die Schweiz hält sich auf Distanz zur schuldengeplagten und politisch gespaltenen Europäischen Union und folgt ihren eigenen Regulierungen im Banken-, Finanz- und Steuerwesen.
  • Fiskalische Stabilität: Anders als ihre westlichen Nachbarn zeichnet sich die Schweiz durch finanzielle Besonnenheit aus, was sich in deutlich geringeren Schulden und überwiegend positiven Haushaltssaldi niederschlägt.
  • Monetäre Stabilität: Der Schweizer Franken ist eine populäre Reservewährung, die wegen ihrer größeren Unabhängigkeit von finanzpolitischen Entscheidungen der EU und anderer westlicher Staaten einen Vertrauensvorschuss gegenüber anderen Währungen genießt.
  • Rechtsstaatlichkeit: Die Schweiz kann auf eine der ältesten und am stärksten respektierten Rechtsordnungen verweisen, wobei insbesondere die Durchsetzung von Privatsphäre und Eigentumsrechten Tradition hat.
  • Internationales Ansehen: Die Schweiz gilt weltweit als sicherer und neutraler Standort. Sie dient als Sitz zahlreicher internationaler Organisationen und als Austragungsort internationaler Konferenzen.
  • Datenschutz und freier Devisenverkehr: Die Schweiz bietet im Vergleich zu anderen Ländern überlegene Datenschutzgesetze, die Investoren vor unerwünschten Prüfungen schützen. Darüber hinaus erlaubt die Schweiz den freien Devisenverkehr und erlegt keine Beschränkungen oder Meldepflichten für Geldbeträge auf, die ins Land oder aus dem Land gebracht werden.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Der globale Ruf der Schweiz als politisch wie finanziell neutrale Jurisdiktion wurde zweifellos dadurch beeinträchtigt, dass sich die Schweiz im Februar 2022 für eine Teilnahme an den westlichen Sanktionen gegen Russland unter Führung der USA entschieden hatte.
  • Das zuvor weltweit einmalige Bankkundengeheimnis der Schweiz ist im Rahmen von FACTA sowie anderer regulatorischer Maßnahmen nach dem 11. September 2001 merklich zurückgefahren worden.
  • Im Vergleich zu anderen, moderneren Rechtsgebieten wie Singapur oder Neuseeland fallen in der Schweiz höhere Lager- und Transaktionskosten an.
  • Von einigen Kunden wird die Schweiz als zu traditionell, zu langsam und zu wenig innovativ eingeschätzt, beispielsweise bei der vereinfachten Zulassung von Finanzhebeleinsatz oder goldgedeckter Kreditvergabe (und das zurecht).

 

Singapur:

 

  • Die “Schweiz Asiens“: Singapur ist weltbekannt für seine Dienstleistungsorientierung in modernem Umfeld. Mit einem bestehenden, umfangreichen Gold-Ökosystem für den Ankauf und die moderne Lagerung von Edelmetallen ist der Standort bestens aufgestellt, um den wachsenden Trend ostwärts fließender Vermögen zu bedienen.
  • Geographischer Vorteil: Die Insellage bietet Singapur natürliche Unabhängigkeit sowie Schutz vor weiterreichenden malaysischen Übergriffen.
  • Sicherheit: Im Vergleich zu anderen Nationen der Welt ist der Stadtstaat Singapur für Kriminalitätsraten bekannt, die gegen Null gehen.
  • Politische Stabilität: Singapur ist weltweit für seine beständige politische Neutralität und Stabilität bekannt.
  • Solide Rechtsstaatlichkeit: Singapur ist weltweit renommiert für seine transparenten rechtlichen wie juristischen Strukturen, die denen der meisten anderen asiatischen Rechtsgebiete deutlich überlegen sind.
  • Moderne Finanz- und Edelmetallinfrastruktur: Der singapurische Staat ist wirtschafts- und bankenfreundlich und möchte Singapur als globalen Gold-Knotenpunkt etablieren; folglich bietet Singapur Edelmetallinvestoren diverse Vorteile in den Bereichen Steuern, Sicherheitslagerung, Handel und Transport.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Singapurs Lage innerhalb Asiens und die relative Nähe zum stetig wachsenden und unsicheren militärischen wie geopolitischen Einflussbereichs Chinas ist für viele Grund zur Sorge.
  • Obgleich hier einige der modernsten Tresorlager zu finden sind, kommt die strukturelle Sicherheit dieser Anlagen in der Regel nicht an die für die Schweiz so typischen Felsgestein- / Bergtresorlager heran.

 

Neuseeland

 

  • Politische & Rechtliche Stabilität: Neuseeland genießt weltweit einen guten Ruf für seine demokratischen Prinzipien, seine entwickelte Wirtschaft und seinen englischsprachigen rechtsstaatlichen Unterbau (Common Law), welche beständige soziale Stabilität gewährleisten.
  • Neutrale Vermögensschutzzone: Neuseeland genießt seit langem weltweites Ansehen als neutrale Schutzzone für Vermögen und ist für seinen vermögensfreundlichen Staat bekannt, der Fälle von Goldkonfiszierungen viel weniger wahrscheinlich macht.
  • Geographischer Vorteil: Aufgrund seiner abgelegenen Lage in der südlichen Hemisphäre ist Neuseeland geographisch den großen politischen Konflikten der westlichen Welt entrückt; trotz seiner sprachlichen wie kulturellen Anbindung an das Vereinigte Königreich ist das Land weitgehend frei von den politischen Verstrickungen Großbritanniens.
  • Gold-Renommee: Anders als in Großbritannien sind Gold mit 99,5 %iger Reinheit und Silber mit 99,99 %iger Reinheit in Neuseeland von der Mehrwertsteuer befreit; auf hochreine Edelmetalle, die ins Land kommen, werden keine Einfuhrzölle erhoben, zudem hat Neuseeland keine Offenlegungsbestimmungen für Edelmetalle.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Wie schon im Fall von Singapur ist auch Neuseelands relative Nähe zum stetig wachsenden und unsicheren militärischen wie geopolitischen Einflussbereichs Chinas für viele Grund zur Sorge.
  • Zusammen mit Australien, den Vereinigten Staaten, Kanada und dem Vereinigten Königreich bildet Neuseeland das „5-Eyes“-Spionagenetzwerk, das untereinander nachrichtendienstliche Erkenntnisse sowie andere finanzielle und personenbezogene Daten austauscht.

 

Die Kaimaninseln (Cayman Islands)

 

  • Standortvorteil: Ihre Nähe zu den USA und Kanada machen die englischsprachigen Kaimaninseln zu einem populärem Ziel für nordamerikanische Investoren.
  • Pro-Datenschutzbestimmungen: Die steuerneutralen Kaimaninseln, die als eines der wichtigsten Finanzzentren der Welt gelten, werden von einer Regierung verwaltet, die freie Wirtschaft und Privatsphäre fördert; Goldvermögen wird nicht an lokale oder andere ausländische Regierungen gemeldet.
  • Privateigentum / individuelle Lagerung von Edelmetallen: Verfügbar sind Hochsicherheitstresore (Class 3 UL) für zugewiesene, segregierte und vollversicherte Edelmetallverwahrung bei wettbewerbsfähiger Preisgestaltung im Vergleich zu anderen Jurisdiktionen; Edelmetalle unterliegen keinen Einfuhr- oder Ausfuhrzöllen oder lokaler Besteuerung.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Die Banken der Kaimaninseln verlangen hohe Mindestanlagesummen, zudem ist die Tresorlagerung meist an Bankenaktivitäten geknüpft, wobei weiteres operationelles Risiko entsteht, das wir für nicht akzeptabel halten.
  • Die Cayman Islands sind ein britisches Überseegebiet. Potenziell unterliegen sie damit regulatorischen Belastungen, die dieses Rechtsgebiet in Zukunft weniger vorteilhaft machen können (was die regulatorischen Entwicklungen auf den Turks- und Caicosinseln deutlich zeigen).

 

Hongkong

 

  • Wichtiger Finanzknotenpunkt: Hongkong gilt weltweit als internationales Finanzzentrum mit fortschrittlicher Vermögensverwaltungsbranche, die gut aufgestellt ist, um vom wachsenden Trend ostwärts fließender Vermögen zu profitieren.
  • Edelmetallknotenpunkt: Hongkong, das über mehr als 2 Tonnen Goldreserven verfügt, ist Asiens führendes Edelmetalldrehkreuz mit innerstädtischen Raffinieren; darüber hinaus ist es ein wichtiger Knotenpunkt für Edelmetalltransporte mit innerstädtischen oder flughafennahen Tresorlagern.
  • Niedrigere Gebühren: Die Gebühren für Goldlagerung sind in Hongkong traditionell niedriger als in der Schweiz; auch im Dienstleistungsbereich ist es nach Meinung vieler Anleger bestimmten vergleichbaren Anbietern aus der Schweiz überlegen.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Hongkong steht zunehmend unter immensem politischen wie finanziellen Druck aus China, das wegen seiner Obsession für Goldimporte bekannt ist; damit steigt das potenzielle Risiko expliziter Konfiszierungen im regionalen Worst-Case-Szenario.
  • Als Gegenargument ließe sich anführen, dass Hongkongs Gold- und Finanzmärkte durch Chinas wachsende Machtfülle in der Region eher geschützt als bedroht werden.
  • Die Chinesen haben höhere Goldkurse zu bieten als Hongkong, welches aufgrund drohender Kapitalkontrollen durch China schon einen deutlichen Abfluss bestehender Kapitalquellen erlebt hat.
  • Hongkongs früherer Ruf als großer Handelsknotenpunkt schwand, als sich Chinas Handelskrieg mit den USA nach 2014 ausweitete; immer mehr Gold wurde direkt nach Shanghai transferiert.
  • Kurzum: Die stärker werdenden politischen Zusammenstöße zwischen Hongkong und China deuten auf weitere Kapitalabflüsse und eine ungewissere Zukunft in der Region hin.

 

Österreich:

 

  • Politischer und Fiskalischer Ruf: Österreich genießt hohes und langjähriges Ansehen für seinen haushaltspolitischen Konservatismus, seine Risikoaversion und seine solide politische und finanzielle Stabilität.
  • Rechtsstaatlichkeit: Österreichs Rechtssystem und Rechtsgarantien genießen innerhalb der EU hohes Ansehen.
  • Bankgeheimnis: In Österreich hat das Bankgeheimnis lange Tradition. Das Land ist eines der wenigen EU-Mitglieder, das sich offen mit der EU anlegt, um diese Schutzgarantien zu erhalten. Bankschließfächer in Österreich genießen in Fragen der Geheimhaltung / Anonymität höchstes Ansehen.
  • ganz besonderes Gold-Renommee: Prägeanstalten und private Tresorlageranbieter aus Österreich sind qualitativ oft im Spitzenfeld zu finden; Gold (jedoch nicht Silber, Platin oder Palladium) ist von der Mehrwertsteuer ausgenommen.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Als EU-Mitglied unterliegt Österreich (wie auch Deutschland oder jedes andere Gold-Rechtsgebiet innerhalb der EU) den sich stetig wandelnden regulatorischen Kontrollen und Veränderungen.

 

Deutschland

 

  • Tiefer und versierter Goldmarkt: In Deutschland sind zahlreiche und renommierte Goldhändler angesiedelt (Reisebank), zudem ist es bekannt für seine risikoaverse Bevölkerung und seine konservative Vermögensverwaltung. Deutschland ist ein wichtiger Knotenpunkt für den Goldhandel, von Frankfurt aus verfügt das Land über eine robuste Transport- / Logistikinfrastruktur und bietet auch steuerliche Vorteile wie z.B. bei der Mehrwertsteuer.
  • Gold-Spitzenposition in der EU: Deutschland steht ganz oben auf der Liste der EU-Länder, die ein Interesse an Gold haben; das Land selbst hält mehr als 3.000 Tonnen des Edelmetalls. Der deutsche Goldmarkt – mit seinen zahlreichen renommierten Groß- wie Kleinhändlern und Veredlern (Heraeus, Heimerle & Meule, Agosi etc.) – ist stark dezentral gegliedert.
  • Führungsposition in Politik & Finanz: Trotz jüngster Belastungen im Rahmen der geopolitischen Eskalation in der Ukraine sowie größerer Finanz- und Schuldenprobleme innerhalb der EU im Allgemeinen bleibt Deutschland innerhalb der EU klarer Führer in Finanz und Politik.
  • Rechtsstaatlichkeit: Deutschland bietet eine global respektierte rechtliche Infrastruktur und genießt Ansehen für seine bürgerlichen Freiheiten und die Durchsetzung finanzieller wie persönlicher Rechte.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Als EU-Mitglied unterliegt Deutschland (wie auch Österreich oder jedes andere Gold-Rechtsgebiet innerhalb der EU) den sich stetig wandelnden regulatorischen Kontrollen und Veränderungen auf supranationaler Ebene.
  • Viele der in Deutschland angebotenen Tresorlagereinrichtungen sind an die Bankeninfrastruktur des Landes angebunden, was die langfristigen operationellen und Gegenparteirisiken erhöht.

 

Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA)

 

  • Politische Stärke: Seit der berüchtigten Unabhängigkeitserklärung von England (1776) und der weltweit respektierten Verfassung von 1789 sind die USA global als „Wiege der Demokratie“ bekannt. International anerkannt sind ihre demokratischen Grundsätze, das System staatlicher Gewaltenteilung, aber auch der historische Respekt vor und der Schutz von bürgerlichen wie finanziellen Freiheitsrechten.
  • Goldknotenpunkt: Die USA sind der viertgrößte Goldproduzent der Welt und ein wichtiges Zentrum der Goldmünzenproduktion und der Goldmünzensammler; die USA halten den Berichten zufolge die mengenmäßig größte Goldreserve der Welt in ihren Tresorlagern in Fort Knox, zudem existiert landesweit ein riesiges System aus privaten Tresorlagern.
  • Rechtsstaatlichkeit: Die Vereinigten Staaten genießen internationales Ansehen für ihr differenziertes Rechtssystem (Common Law und Gesetzbücher), das sich auf ein respektiertes, mehrschichtiges Gerichtswesen stützt.
  • Wirtschaftliche Stärke: Die Finanz-, Banken- und Rechtsinfrastruktur der größten Volkswirtschaft der Welt ist attraktiv für in- wie ausländische Unternehmen; hier ist der international führende Knotenpunkt für komplexen Wertpapierhandel, Bankenfinanzierung und Investitionsförderung.
  • Führende Währung: Seit der Bretton-Woods-Konferenz von 1944 ist der US-Dollar Weltreservewährung. Dieser Status hat der US-Nation und ihrer Währung unstrittige Vorteile und Machtfülle an den globalen Finanzmärkten gebracht.
  • Geldpolitische Macht: Die US Federal Reserve steuert den Kurs und das Angebot der Weltreservewährung, wodurch sie beispiellosen Einfluss auf die geldpolitischen Entscheidungen der anderen Zentralbanken dieser Welt ausübt.
  • Internationaler Ruf: Die USA verfügen über die größte Militärmacht der Welt und sind wichtigster Akteur und Einflussgröße auf das globale Finanz- und Politikgeschehen, was sich wiederum auf die Verbreitung und Förderung der amerikanischen Grundsätze des freien Marktkapitalismus und demokratischer Herrschaft auswirkt.

 

Potenzielle Nachteile:

 

  • Fiskalische Instabilität: Die Gesamtverschuldung der USA (öffentliche Hand, Unternehmen, private Haushalte) markiert mit deutlich über 91 Bill. $ immer neue Rekordstände. Steigende interne Verschuldung zieht steigende Steuerausgaben nach sich; somit sehen sich die USA, ungeachtet steigender Handels- und Haushaltsdefizite, zu weiteren Staatsausgaben gezwungen. Diese Kräfte sind eine direkte Bedrohung für die zukünftige finanzielle Stabilität und Währungsdominanz der Nation; verschiedene Formen der „Konfiszierung“ (abgesehen von Besteuerung) sind eher wahrscheinlich.
  • Monetäre Instabilität: Beispiellos hohe US-Verschuldungsstände wurden über Jahre hinweg durch ebenso beispiellose Geldschöpfung (QE) vonseiten der US-Notenbank monetisiert. Die inflationären Auswirkungen dieser Maßnahmen kollidieren jetzt mit der Zinserhöhungsreaktion der Federal Reserve, welche die Kreditmärkte und Währungsmärkte nicht nur in den USA, sondern weltweit schwerstens belastet. Diese Kräfte tragen zusätzlich dazu bei, dass die Zukunft der USA als stabile Gold-Schutzzone unterminiert wird.
  • Politische Instabilität: Die zuvor geschilderten Probleme in den Bereichen Kredit, Finanzen und Geldpolitik haben in den USA zum Erstarken inflationärer Kräfte, zu ungekannter Vermögensungleichverteilung und folglich zu verstärkten sozialen Konflikten geführt, welche insgesamt von politischer Instabilität und einer Links-Rechts-Polarisierung begleitet sind. Leider genießen die USA nicht mehr das gleiche soziale, politische und finanzielle Ansehen und dieselben Stärken, für die sie bislang bekannt waren.
  • Kontrollen mit Vorgeschichte: Die USA sind weltweit für freie Meinungsäußerung, freie Presse und den Schutz von Bürgerrechten angesehen. Nichtsdestotrotz werden diese Markenzeichen des US-Systems zunehmend zerrüttet durch wachsende Hinweise auf Pressezensur, durch ein „entfesseltes“ US-Justizministerium, aber auch durch wachsendes Misstrauen bezüglich der gängigen Wahlprozeduren sowie staatlicher Überreaktionen im Fall der Covid-Lockdowns, was insgesamt zum Entstehen „zweier Amerikas“ (aus sogenannten blauen oder roten Bundesstaaten) geführt hat. Anhaltende politische wie soziale Spaltung erhöht die Gefahr wachsender staatlicher Kontrolle. Darunter fällt auch das Risiko von Edelmetallkonfiszierungen (auf direktem Weg oder per Steuerpolitik) – etwas, das in den USA schon Vorgeschichte hat.

 

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