AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
Timestamps:
0:00 Wealth Preservation Highlight
0:16 Introductions – Egon von Greyerz Background
3:15 ECB Rising Rates
5:20 High Inflation
9:12 The Looming Recession
15:26 Credit Suisse Collapse
22:00 Protecting Your Assets Now!
22:32 BRICS Gold-backed $
24:26 Dollars, Gold and Wealth Preservation
In this brief (33-minute), yet engaging, conversation with Silver Bullion TV, Matterhorn Asset Management Founder, Egon von Greyerz, addresses the importance of balance and meaning in a global financial backdrop increasingly absent of both.
The conversation opens with the ECB’s latest rate hikes in its ever-comical dance to fight an inflationary tide which the central banks alone created. Von Greyerz addresses the fiction of “target 2%.” He sees rates (as well as energy pricing) going higher, which will ultimately add to the inflationary pressures. As rates (and hence the cost of debt) go higher, the need for more synthetic liquidity to cover that debt will end up being inflationary.
Of course, the impact of such poor policies (rising rates and inflation) will affect the man on the street the hardest. This is a gradual but real pain evident across Europe, which is simultaneously (and sadly) suffering from extremely poor leadership. Net result: Citizens will have to pay the recessionary Piper for the financial negligence of their policy makers.
Von Greyerz confirms that banks and policy makers have very few tools left other than empty words to hide embarrassingly poor math, an undeniable embarrassment as evidenced by the recent implosion at Credit Suisse for massive leverage and poor loan underwriting. Unfortunately, such poor banking practices are hardly unique to Credit Suisse. The entire banking system, as argued herein and warned for years, is under extreme pressure. Bail-ins are very likely especially in the US but also in Europe.
As to de-dollarization and the recent headlines as to a gold-backed trading currency among the BRICS, von Greyerz sees the trend away from the USD but is not expecting any complex gold-backed currency in the near or even medium term. The case for gold, however, is rising among central bank reserves. Most importantly, such trends and signs make a far stronger case for informed investors to protect their wealth with physical gold rather than fiat dollars and increasingly unloved sovereign bonds.
As von Greyerz consistently reminds, gold as a wealth preservation asset has never been more important.
AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
Im Weiteren werden wir einen Blick auf Kreditmärkte werfen, die an Glaubwürdigkeit verlieren, während die Zinshaiflossen aufsteigen und ihre Beute einkreisen.
US-Staatsanleihen (UST) sind wichtig für die (unverdiente) Weltreservewährung (USD).
Die Anleiherendite für 10-jährige UST ist bekannterweise für die meisten Investoren der eigentlich Maßstab für Kapital-/ Kreditkosten.
Kurzum: Sie ist die wichtigste Renditekennzahl der Welt, weil sie quasi als Preisschild für die Kosten der (unverdienten) Weltreservewährung dient.
Steigt diese Rendite, steigen die Kosten von Schulden. In einer Welt, in der es vor USD-denominierten Schulden nur so wimmelt, sind diese Renditesteigerungen wie Haiflossen, die auf die Aktien- und Anleihemärkte zusteuern.
Anleiherenditen steigen natürlich, wenn die Anleihepreise fallen; fallen die Anleiherenditen, steigen die Anleihepreise.
Märkte sehen daher gerne starke und natürliche Anleihenachfrage (selbst unnatürliche QE-Nachfrage), denn sie hält die Renditen niedrig und die Märkte robust.
Jüngst gab es nun Hinweise auf steigende UST-Nachfrage. Und das müsste ja gut für die Anleihemärkte sein, oder nicht?
Ok, immer mit der Ruhe…
Täuschungsmanöver an den Anleihemärkten
Die Zahlen der letzten Treasury International Capital-Berichte (TIC) deuten beispielsweise darauf hin, dass die ausländischen Investitionsnachfrage nach 8-monatigen US-Anleihen seit Jahresbeginn auf einen soliden Stand von 556 Mrd. $ geklettert ist.
Bedeutet das nun, dass Powells und Yellens wohlüberlegter Plan – also: Zinsen anheben und Dollar erstarken lassen – dahingehend aufgegangen ist, dass tatsächlich ausländische Käufer (Gelackmeierte) an den US-Treasury-Markt gelockt wurden, wo sie US-Schuldscheine aufkauften, da diese sprichwörtlich noch die besten Pferde in der internationalen Leimfabrik sind, die ja ansonsten nichts anderes als negativ verzinste Staatsanleihen zu bieten hat?
Wie oben schon angedeutet, lautet die Antwort – nein.
Doch angesichts einer so deutlich gestiegenen Nachfrage nach Uncle Sams Schuldscheinen stellt sich immerhin die Frage: Müssten die Anleihepreise jetzt nicht eigentlich steigen und die Zinssätze auf komfortablere/ erschwinglichere Niveaus sinken?
Tatsächlich ist ein fataler Anstieg der Renditen für 10-jährige UST zu verzeichnen! Wie also kommt das?
Nun, die harte Wirklichkeit ist die, dass USTs in der Tat nicht sehr gefragt und überkauft sind, sondern vielmehr unbeliebt und überverkauft.
Nachfrage von Hedgefonds ist impulsiv und wechselhaft
Bezüglich der eben erwähnten, „vielversprechenden“ TIC-Daten sollte angemerkt werden, dass ein großer Teil der ausländischen Anleihekäufe über die Cayman Islands abgewickelt wurden, was darauf hindeutet (insofern mich mein Hedgefonds-Gedächtnis nicht täuscht), dass es sich bei jenen ausländischen Käufern eher um (US)-Hedgefonds handelt als um globale Zentralbanken.
Und diese Unterscheidung ist ganz wichtig.
Das Profil von Vermögensverwaltern und Hedgefondskäufern entspricht nicht dem langfristiger politischer Anleihehalter oder aber etwaigen Überzeugungstätern unter den US-Staatsanleihekäufern.
Vermögensverwalter kaufen USTs vielmehr zur Arbitrage von Devisenmarkt-Positionen und um schnelle Finanzhebelgewinne einzufahren – also eher „Pump-and-Dump“ anstatt „Kaufen-und-Halten“.
Ausländische Anleihenachfrage ist einfach nicht da
Viel problematischer für den US-Staatsanleihemarkt ist aber der Mangel an Kaufinteresse seitens der Zentralbanken, der insgesamt darauf schließen lässt, dass jene einst politisch verlässlichen Käufer der immer unbeliebter werdenden US-Schuldscheine nicht mehr alles schlucken und auch Uncle Sams Kneipendeckel nicht mehr trauen.
Den Trader in mir beschleicht das starke Gefühl, dass jene Hedgefonds und Vermögensverwalter, die heute noch USTs kaufen, um Devisenpositionen abzusichern, morgen schon Nettoverkäufer sein werden, weil der USD einfach zu stark ist, die Zinssätze einfach zu hoch und der Anleihemarkt einfach zu kaputt.
Wie oben schon gewarnt wurde: Mehr UST-Verkäufe (und somit mehr Angebot) bedeutet, dass die Haiflossen auch auf Ihre Märkte zusteuern.
Wie hält man die aufsteigenden Haiflossen (Zinsen) fern?
Ganz einfach ausgedrückt: Diese tödlichen Flossen werden erst dann wieder verschwinden, wenn der USD schwächer wird, die Zinssatzerhöhungen ausgesetzt und die Zinsen anschließend wieder gesenkt werden. Also eine Fed-Kehrtwende.
Bis dahin wird der US-Anleihemarkt einfach zu gruselig bleiben für’s „Sticky Money“ (längerfristige Investoren).
Unterdessen: Die geldpolitische Straffungen gehen weiter, und die Haiflossen vervielfachen sich.
Dass die Anleiherenditen steigen und die Anleihepreise sinken, hat noch einen weiteren Grund. Powells volckerhafte Notenbank hebt nicht nur den US-Leitzins an, sie schrumpft/ strafft auch ihre Bilanzsumme. Und das heißt nur, dass sie Treasury-Angebot auf den offenen Markt schmeißt.
Diese neue Flutwelle an Anleiheangebot drückt die Anleihepreise, wodurch die Renditen dieser Anleihen (und das Zinsniveau) schmerzlich anziehen. Kurz: Die Haiflosse wird immer größer und schneller.
Bitte die Filmmusik vom „Weißen Hai“ einlegen…
Leute, steigende Zinssätze (d.h. steigende Kreditkosten) sind kein bisschen lustig für eine Welt, die auf der größten, jemals verzeichneten Schuldenblase lebt…
Ausländische US-Staatsanleihehalter: Der große Weiße Hai gleich unter der Wasseroberfläche
Aus meiner Sicht viel erschreckender ist der allgemeine Kontext, in dem Uncle Sams unbeliebte Schuldenscheine schwimmen, sprich jene Anleihen im Gegenwert von 3,9 Bill. $, die aktuell von ausländischen Nationen gehalten werden (man denke an China, Großbritannien, Japan, EU etc.).
So wie ich es sehe, werden in Kürze noch viel mehr UST auf den Markt geworfen werden.
Wenn der Winter kälter wird und die Energie knapper, und wenn der vorsätzlich starke und waffenfähig gemachte USD immer mehr inflationäre, schulden- wie währungstechnische Qualen auf Amerikas Feinde als auch Freunde abwälzt, werden viele jener düpierten/ geschädigten Länder, die heute noch UST halten, diese verkaufen – noch diesen Winter, wenn die nationalen Währungen neben einem heißgelaufenen Greenback dahinschmelzen.
Neben Japan werden sich auch immer mehr andere Länder gezwungen sehen, USTs in steigender Menge abzustoßen. Sie tun das, um die eigenen Landeswährungen zu stärken (die der bewusst hochverzinste und somit starke USD erdrückt hat), damit sie Öl und Gas vom Osten kaufen können.
Hmmm… sieht ganz so aus, als würden alle jene Sanktionen und Dollarstärkekonzepte von Februar dieses Jahres wie vorhergesagt nach hinten losgehen, nur noch schneller. Oder nicht?
Ich frage mich, wie schlau (und ärmer) sich die Deutschen sowie andere NATO-Partner fühlen werden, wenn der Winter mit Energiepreisschüben kommt und ihre vom Dollar erdrückten Währungen abschmieren…?
Die Antwort in Kurzform: Sie werden sich elendiglich fühlen.
Wie schon in Japan und Großbritannien geschehen wird auch die EZB der Europäischen Union letztlich umschwenken zu quantitativen Lockerungen. Darüber hinaus wird sie USTs abstoßen, um die Dollar-gemobbte Währung zu stärken und um ein paar Barmittel zum Energiekauf aufzutreiben.
Außerhalb der EU bettelt die Schweizer Nationalbank schon jetzt um US-Notenbank-Swaps (d.h. US-Dollar) in Billionenhöhe – und erhält diese auch.
Stoßen immer mehr Länder US-Staatsanleihen ab, so werden deren Renditen steigen und somit das Zinsniveau. Auf diesem Weg werden die verschuldete US-Nation, deren Otto-Normalverbraucher und Wertpapiermärkte noch mehr ramponiert.
Von den Haien zur Pyromanie
Wir hatten schon so oft davor gewarnt: Die tickende Schuldenzeitbombe (US- wie globale Verschuldung) ist wie ein offenes Fass Benzin; steigende Anleiherenditen/ Zinssätze sind für dieses Fass (wie eben beschrieben) wie ein langsam näher kommender Schweißbrenner.
Da die geldpolitisch strenge (und offenbar pyromanische) Federal Reserve die globalen Märkte und die US-Staatsanleihen abschmieren lässt, wird das Benzin der Schulden und der Schweißbrenner steigender Renditen/ Zinssätze aneinandergeraten; anschließend geht das gesamte, schuldengetränkte globale System langsam bei lebendigem Leibe in Flammen auf.
Die Gefahren eines überverkauften US-Staatsanleihemarktes sind daher keine Mythen, sondern Kreditmarktfakten. Fakten, die ein in die Enge getriebener und verzweifelter Powell (und andere) solange ignorieren werden, bis ihre Finger (und unsere Wirtschaft) schon verbrannt sind.
An diesem Punkt wird auch die immer zwei Schritte zu langsame Federal Reserve Kehrtwende zur offen inflationären Geldproduktion machen und schlagartig den Wechsel von Falke zu Taube vollziehen – so schlagartig, wie die Edelmetalle von Süden nach Norden aufsteigen werden.
Kann mehr QE den Westen retten? Ja, aber auf keinen Fall…
Eben JEIN.
Gelddrucker können, das weiß Powell, theoretisch alles und jeden Markt retten – von Aktien über Anleihen bis hin zu Malibu-Immobilien; doch Gelddrucker können niemals die Kaufkraft des zugrunde liegenden „Geldes“ retten, das sie drucken, oder aber der Märkte, die sie „akkommodieren“ oder aufblähen.
Letztlich kann Geldschöpfung den Märkten helfen, zu viel davon zerstört aber Währungen (und sorgt für Mondpreise beim Gold). Selbst Greenspan gab das als junger und einst ehrlicher Mann zu.
„Für Barleistungen können wir garantieren, egal wie hoch und umfangreich, für was wir jedoch nicht garantieren können, ist deren Kaufkraft.“ – Alan Greenspan
Vorerst müssen frustrierte, wenngleich makro-bewusste Goldhalter geduldig an der Startrampe warten, solange, bis auf Powells unausweichliche Kehrtwende von Straffung zu Lockerung (und von starkem Hochzinsdollar zu schwachem Niedrigzinsdollar) eine schrittweise aber unausweichliche Weltkreditkrise folgt.
Diese neue Welle frisch gedruckten (wertlosen) Geldes wird Gold selbstverständlich hoch, höher und drüber hinaus schicken.
Gold: Immer noch an der Startrampe
Aktuell fühlt es sich beim Gold kaum nach hoch, höher und drüber hinaus an. In der Tat ist das Stressniveau beim Goldpreis (in USD bemessen) selten höher gewesen.
Ich habe mich bemüht, bei zahlreichen Gelegenheiten aus makroökonomischer Sicht zu erklären, woher der Gegenwind beim Gold stammt. Insgesamt lässt es sich herunterbrechen auf einen widernatürlich manipulierten und starken USD sowie einen völlig (jedoch legal) manipulierten COMEX-Handel.
Alte Spiele und Backwardation
Wer jedoch nach technischen Hinweisen, Geschichten und Signalen aus dem Derivatekasino sucht, den dürfte die jüngste Marktkonstellation beim Gold interessieren.
In der Tat scheint Gold so gestresst wie immer – oder mindestens so gestresst wie im Jahr 2015.
Die COMEX-Athleten werden beispielsweise daran erinnern, dass die Backwardation bei Goldkontrakten mit Lieferdatum in 1 bis 2 Monaten Stände erreicht hat, die seit 2015 nicht mehr gesehen wurden. Damals wurde im Goldzyklus das Dezember-Tief markiert – mit einem Kurs von nur knapp über 1000 $/ oz (siehe kleine Kästchen unten).
In Normalsprache übersetzt, bedeutet diese Backwardation, dass der Angebotspreis für einen zukünftig zu liefernden Goldkontrakt niedriger ist als der aktuell gebotene Preis.
Papierfiktion vs. Physische Realität
Von unserem Schweizer Firmensitz aus betrachtet, sieht die physische Seite der Medaille ganz anders aus als die fiktive Story, die am COMEX-Terminmarkt geschrieben wird.
Die physischen Goldexporte aus der Schweiz und in die Türkei, China, VAE und Indien gehen, laut World Gold Council, gerade durch die Decke.
Dass physische Realität und Papierfiktion weit auseinanderdriften ist aber nichts neues…
Wenn sich die physischen Goldkäufe aktuell auf einem steilen Niveau von 100 % der monatlichen Bergbauproduktion bewegen, weshalb sollte sich der Papiergoldpreis am Terminmarkt dann ganz anders (nämlich backwards) bewegen?
Wir hatten schon häufig darüber geschrieben: An der COMEX wird mit Papiermanipulation der Realität gutes Geld verdient. Das heißt, gegenüber allen anderen Long-Kontrakten am Markt hält eine Handvoll Bullionbanken einen permanenten Short-Hebel unter Spannung, um den Papierkurs künstlich zu drücken.
Das geschieht, um zu verhindern, dass der Gold-Spotpreis zum Schandfleck für die ansonsten wertlosen Papierwährungen wird (vom Pfund zum Dollar über den Yen bis hin zum Euro).
Doch wie wir ebenfalls geschrieben hatten: Die Tage dieses offen betriebenen Hütchenbetrugsspiels an der COMEX sind gezählt, weil sich der Derivatemarkt straff auf eine (Kredit- und Vertrauens-)Krise zubewegt.
Die derzeitige Backwardation scheint vorerst einen Kursboden zu signalisieren. Für langfristig denkende, informierte Investoren wäre somit ein opportuner Moment für den Goldkauf gekommen.
Übrigens: Weshalb kaufen all diese anderen Nationen gerade lieber Gold als US-Staatsanleihen?
Mein ja nur…
AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
Man kann gar nicht genug unterstreichen, wie gefährlich das aktuelle Makroumfeld in Folge des absichtlich stark gemachten und auch illiquiden Dollars geworden ist.
Klar, Joe Biden meint dazu: Kein Grund zur Sorge. Doch wir sind da anderer Meinung.
Der illiquide Dollar: Wir haben’s ja gezeigt
Über die Jahre habe ich ziemlich viel über den US-Dollar berichtet und geschrieben. Zum Beispiel über den ironischen (aber eben auch gefährlichen) Mix aus USD-Überproduktion und gleichzeitigem Liquiditätsmangel.
Diese Dollar-Illiquidität (Thema seit der ersten Repo-Markt-Krise Ende 2019) trifft heute auf einen waffenfähig gemachten USD und darüber hinaus auf Zinssatzerhöhungen, welche die US-Notenbank in ihrer Zwangslage mit Volcker-Nostalgie bewusst vorantreibt. Zusammengenommen ergibt sich daraus kurzfristige Stärke für den Greenback und längerfristiges Elend für so gut wie jede Anlageklasse und Wirtschaft in diesem jetzt eindeutig zerrütteten Weltfinanzsystem.
Mit Blick auf die triste Realität/ Risiken dieses illiquiden Dollars, könnte man jetzt sagen „Wir haben’s ja gesagt!“. Besser aber, wenn wir es „noch einmal zeigen“ und zwar mit besonderem Verweis auf einem im Dezember 2021 veröffentlichten Bericht.
„Dollar-Illiquidität? Ignorierter Funke der nächsten Krise“
10 Monate nach Erscheinen dieses Berichts lohnt es sich, erneut die Folgewirkungen des illiquiden Dollars und einer Finanzkrise zu betrachten, vor der wir damals warnten und in der wir heute stecken.
Warum Stark Schwach ist
Es mag sich intuitiv gut anfühlen, wenn man sieht, dass die eigene Währung alle anderen schlägt; da hebt sich die amerikanische Brust mit einer Art stolzer Bewunderung für die stärkste Währung im Viertel.
Doch nichts könnte weniger der Wahrheit entsprechen.
Tatsache ist: Sich heute in der globalen Nachbarschaft wegen des starken Dollars zu brüsten, ist in etwa so, als würde man sich brüsten, der gesündeste (dennoch todkranke) Patient in einem überfüllten Hospiz zu sein. Am Ende kehren natürlich alle Fiat-Währungen zum Wert ihres Papiers zurück, der, wie uns Voltaire erinnert, bei null liegt.
Oder wie John Pierpont Morgan vor Jahren warnte: Gold ist das alleinige Geld, der Rest sind Schulden.
Doch ich schweife ab…
Ganz einfach ausgedrückt, ist der starke US-Dollar eigentlich nur relativ stark, weil alle anderen Währungen sekündlich schneller abstürzen. Diese kollektive Abwärtsspirale ist direkte Konsequenz des steigenden US-Dollars, der seine Inflation an die Nachbarn exportiert und die Mobbing-Macht seines Weltreservestatus einsetzt, um … naja… die Welt zu schwächen.
Legen wir los und erklären das.
Wie kamen wir an diesen Punkt?
Also: Wie sind wir – und der Rest der weltweit abstürzenden Währungen – an diesen so peinlichen wie fatalen Wendepunkt gekommen?
Wie oben und in anderen Berichten angedeutet, finden wir die Antwort in der ansonsten langen und schmutzigen Geschichte von Zentralbankbetrug, Derivatewahnsinn, Repo-Euro/Dollar-Verschleierung und der guten alten globalen Schuldenabhängigkeit.
Billionen gedruckter/ mausgeklickter US-Dollars zum Trotz hängt ein großer Teil dieser Dollars im Sumpf (oder nach Brent Johnson im „Milchshake“) eines hochliquiden Derivatemarkts sowie eines immer illiquider werdenden Euro-Dollar-Markts fest.
Wir hatten es damals so dargestellt:
„Egon von Greyerz und ich haben häufig auf Folgendes hingewiesen: Die ersten deutliche Hinweise auf derartige Gefahren am geldarmen (d.h. illiquiden) Repo-Markt zeigten sich im September 2019.
Im Grunde war es ein neonfarbenes Blinksignal, das langfristig Probleme ankündigte. Und es hatte nichts mit COVID zu tun…
Im Herbst 2019 hatten sich informierte Investoren durch die Berge an konfusen Details und Störgeräuschen zu einer Panik gewühlt, die im September am US-Repo-Markt stattgefunden hatte, also an einem Markt, der ansonsten ein offenes Betrugsprogramm war [weil z.B. Privatbanken die Einlagen staatlich gegründeter Finanzdienstleistungsunternehmen (Government Sponsored Entities, GSE) hebeln und dafür garantierte Auszahlungen von Vater Staat bekommen, für die wiederum der US-Steuerzahler aufkommt].
Trotz aller Störgeräusche, und ungeachtet der Tatsache, dass diese Krise von den ansonsten Teenager-schlauen Finanzleitmedien komplett ignoriert (und auch vorsätzlich heruntergespielt) wurde, ging es bei der ganzen Repo-Angelegenheit schlicht und ergreifend um Folgendes: Die verfügbaren Dollars reichten nicht mehr aus, um weiterhin alles (d.h. auch die Banken) am Laufen zu halten.
In Reaktion darauf druckte die damalige Federal Reserve (von 2019) mehr Dollars und flutete die betreffenden Repo-Schächte mittels einer 1,5-Billionen $ starken Roll-Over-Fazilität.
Und das war nur der Anfang […].
Wie wahr. Es sollte richtig heftig kommen.
Wie jüngst berichtet, hat die US-Notenbank schon mit täglichen Rollover-Liquiditätsspritzen begonnen, wodurch der immer stärker austrocknende Reverse-Repo-Sumpf mit Tagesgeldkrediten (overnight money market loans) von über 2 Bill. $ versorgt wird.
Im Grunde ist das „QE durch die Hintertür“ und zugleich ein weiterer Indikator für ein USD-abhängiges System, das endlosen Überlebensdurst nach Dollars hat, die immer weniger verfügbar sind (und deswegen auch teurer).
Der Eurodollar: Im Düsteren verheddert
Noch eine Sache ist beim illiquiden Dollar nicht ganz koscher. Wir hatten es als die „tickende Zeitbombe“ im „Eurodollar-Markt“ bezeichnet, wobei die Bezeichnung „Eurodollar“ an sich irreführend ist. Zitat:
„In der Tat fließen schon seit Mitte der 1950er Jahren verstärkt Eurodollars um die Welt.
Allerdings erfinden Banken (und Banker) ständige neue clevere Methoden, um einfache Eurodollar-Transaktionen komplexer zu gestalten. Denn hinter gewollter Eurodollar-Komplexität lassen sich recht einfach die verschiedensten Formen gierbefriedigender und vermögengenerierender Systeme verbergen.
Das heißt insbesondere: Anstatt im Ausland die US-Dollars (sprich Eurodollars) zur einfachen, sauberen und direkten Kreditvergabe einzusetzen – welche sich in den Aktiva/Passiva-Bilanzspalten ausländischer Banken auch leicht nachvollziehen und regulieren lässt –, üben sich diese ausländischen Banker seit einigen Jahrzehnten in einem immer kreativeren Umgang mit ihren Eurodollars. Und kreativer heißt hier nur: immer toxischer und immer unkontrollierter.
Anstatt die Eurodollars nur zur direkten Kreditvergabe von Bank „X“ an Gläubiger „Y“ einzusetzen, nutzen ausländische Finanzgruppen den Eurodollar verstärkt in komplexen Kreditgeschäften im Interbankenmarkt, bei großangelegten Geschäften mit Swaps und Terminkontrakten sowie bei gehebelten Derivatetransaktionen.
Auf den Punkt gebracht, bedeutet das wieder: Hier ist noch mehr Derivategift im Spiel (und auch extremes Bankenrisiko).“
Festhängende Dollars = Unnutzbare, Unverfügbare und Illiquide Dollars
All diese Machenschaften, Finanzhebel und Swapgeschäfte sorgen unterm Strich dafür, dass nicht genügend US-Dollar im Weltfinanzsystem verfügbar sind (= illiquide), obwohl so gut wie alles – von Schulden über Öl bis hin zu Derivaten – nach wie vor in knapper und damit teurer werdenden Dollars bezahlt werden muss.
Einerseits haben wir also diesen pervertierten, illiquiden Leverage-Sumpf, auf der anderen Seite haben wir Fed-Chef Powell, der mit seinen Zinserhöhung den USD ebenfalls zum Steigen bringt. Und diese geballte Kraft zwingt die anderen Währungen der Welt in den Sinkflug.
Warum?
Weil andere Länder und Zentralbanken keine andere Wahl haben, als die USD-Inflation, die US-Geldpolitik und die Eigeninteressen amerikanischer Politik zu schlucken/ zu importieren. In der Tat: Mit Finanzalliierten wie den USA, wer braucht da noch Feinde?
Sobald die US-Notenbank mehr Weltreservewährung druckt oder deren Zinssätze erhöht, sieht sich der Rest der Welt, der an diese Währung gebunden ist, gezwungen zu reagieren – also: abzuwerten, zu erhöhen und zu leiden.
Es sei nur daran erinnert, dass Schwellenmärkte wie entwickelte Marktwirtschaften fast 14 Billionen $ Schulden halten, die auf US-Dollar lauten.
Während der US-Dollar durch Powells unmöglichen Volcker-Wiedererweckungsakt und den Dollar-Verhedderungen im Derivatebereich weiter erstarkt, haben andere, dollardarbende Nationen von Argentinien bis Japan das Problem, dass sie nicht genügend „Greenbacks“ finden können, um ihre Schulden zu bezahlen und um ihre Geschäfte, Überweisungen und Ölkäufe abzuwickeln. Das wiederum zwingt sie, mehr Eigenwährung zu drucken (zu entwerten), um überhaupt in US-Dollar zahlen zu können.
Bei der Entwertung der eigenen Währung bohrt Japan allerdings die dicksten Bretter; noch nie hat eine Nation die Gelddrucker und Währungsentwerter so geliebt.
Das erklärt vielleicht auch, warum Japan führend ist beim Abstoßen eigener US-Treasury-Reserven an den FOREX-Devisenmärkten. Doch auch das fördert steigende Anleiherenditen und folglich steigende Zinssätze.
Vielen Dank Kuroda – noch so ein Zentralbanker mit hysterisch klickender Maus. Wer weiß, vielleicht wartet auf ihn schon der nächste Nobelpreis?
Aber Japan steht hier nicht allein. Auch andere Nationen stoßen die einst heiligen US-Staatsanleihen ab, um ihre Währungen über Wasser zu halten…
Kurz: Der starke USD lähmt die Welt. Und diese Welt wird sich, wie wir schon häufig geschrieben hatten, stetig und in unumkehrbarer Stoßrichtung „entdollarisieren“.
Keine schockierend neue Einsicht. Irgendwann werden die in Dollar verschuldeten Nationen unter seinem Druck einbrechen, und dann endet dieses pervertierte globale Spiel in einer geschichtsbuchreifen Kreditkrise.
Andere Dominoeffekte des Illiquiden Dollars
Auch Folgendes sollte nicht unerwähnt bleiben: Der heute vorübergehend starke Dollar lähmt auch die US-Exporte. Denn alles, was wirklich noch in den USA produziert wird, ist deutlich teurer und somit weniger konkurrenzfähig geworden. Das belastet das ohnehin heftige US-Handelsdefizit weiter (vom Haushaltsdefizit gar nicht zu reden) – all das in einer Welt, die straff auf die Finanzklippen zusteuert.
Ebenso wichtig: Während der USD im Umfeld steigender Zinsen und gesunkener Liquidität steigt, nutzen die Geschäftsbanken in den USA (10-fach gehebelt) und Europa (20-fach gehebelt) die Zinserhöhungspolitik ihrerseits, um die eigenen Derivate-Portfolios auszudünnen, was den ohnehin schon tödlich toxischen 2 Brd. $-Derivatemarkt weiter unter Druck setzt, so dass die tickende Zeitbombe einen Tick näher an die vollständige Implosion rückt.
Von daher: Nein, ein starker und illiquider Dollar (Weltreservewährung) ist kaum günstig für Amerika, die Märkte und die Welt. Er ist vielmehr Gift als ein Inflations-Killer.
Wie wird man das Gift wieder los?
Wer jetzt darauf wartet, dass die US-Notenbank den Sumpf beiseiteräumt, in dem wir festhängen: Es gibt keine Wunderheilung in dieser Situation! Nur die Wahl zwischen den Qualen.
Die Wahl der Qual
Wir hatten mehrfach davor gewarnt. Die US-Notenbank hat die Wahl zwischen Pest und Cholera – beides Produkte ihrer tiefen Inkompetenz.
Sollte Powell an seiner offensichtlichen Schliche festhalten und seinen angeblichen „Kampf gegen die Inflation“ fortsetzen (die ohnehin 50 % zu niedrig ermittelt ist), werden USD und Dollar-Index (DXY) solange weitersteigen, bis die schuldengetriebene Weltwirtschaft endgültig einknickt unter dem kostspieligen Gewicht unfinanzierbarer (und in US-Dollar denominierter) Schuldscheine.
Bis dahin werden sich wahrheitsallergische (aber auch geschichtsblinde und mathematikunfähige) Politiker von einer staatskonformen, PRAWDA-ähnlichen Propagandaplattform zur nächsten drängeln und dort die drohende, von ihnen selbst hervorgebrachte Kredit- und Währungsimplosion auf ein Virus, einen Wladimir, eine Ölquelle oder ein Kohlekraftwerk schieben.
Wenn der Punkt erreicht ist, an dem US-Entscheidungsträger zugeben müssen, dass wir in einer Rezession stecken, wird sich diese Rezession (aber auch die zusätzlichen 300 Mrd. $ Schulden für jedes Prozent Zinssatzerhöhung) nur noch dadurch bekämpfen lassen, dass die USD-Mausklick-Produktion angekurbelt wird. Das wird den Dollar und die Zinssätze dann drücken. Denn historisch betrachtet, hat es noch nie eine Rezession gegeben, die durch hohe Zinssätze und eine rapide erstarkende Währung bekämpft werden konnte.
Herrje, was heute noch hoch ist, wird morgen schon tief sein. Die Federal Reserve kontrolliert eine Wirtschaft, die mit über 91 Bill. $ Schulden läuft (öffentliche Hand, Privathaushalte, Unternehmen) und eine Staatsschuldenquote von 125 % ausweist. Sie wird sich entscheiden müssen: entweder die Anleihe- und Aktienmärkte fahren lassen oder die Landeswährung über den Jordan schicken.
Das heißt: Die US-Notenbank wird sich letztlich (fragen Sie mich nicht wann) in die Liste anderer Länder einreihen, die sich gezwungen sahen, zu ihren noch dampfenden Gelddruckern zurückzukehren. Wie Großbritannien, Japan und andere.
Kurswechsel wann?
Bislang sehe ich Herrn Powell weiterhin auf einen unausweichlichen (wenn auch nicht unmittelbaren) Kurswechsel „von Falke zu Taube“ zusteuern, sobald die Kreditmärkte und Wirtschaften in derart hoher Gefahr schweben, dass auch die zuständigen Pressesprecher es nicht leugnen können.
Wie gesagt: Der USD-Mangel im Allgemeinen (und das BIP-Wachstum im Besonderen) hat schon die Bank of England gezwungen, die eigene Mausklick-/QE-Abhängigkeit offen einzugestehen. Auch die Schweizer Nationalbank besorgte sich jüngst eine Swaplinie über 3,3 Mrd. $ von der Federal Reserve, um sich als Zentralbank mit diesen ansonsten seltenen und teuren US-Dollars einzudecken.
In der Zwischenzeit müssen die vorsätzlichen Anstrengungen der US-Notenbank bei der Erzeugung einer einschneidenden Rezession entweder als vorsätzlich böse oder als unverzeihlich dumm eingestuft werden, schließlich hatte diese Notenbank zuvor auch die größte und breiteste Anlageblase (sowie einen Vermögenstransfer) erzeugt.
Wählen Sie Ihr Urteil aus, ich würde beides wählen…
An diesem Wendepunkt wird der Dollar fallen, die Inflation wird steigen und Stagflation wird auf viele Jahre zum neuen Normalzustand werden. Denn bemerkenswerterweise hat noch keine moderne Nation je das Glück gehabt, in einem rezessiven Umfeld, wo die Inflation oberhalb von 5 % lag, „sanft zu landen“ („soft-landing“ –Zitat Powell).
Also, auch hier die Wahl der Qual: Depression oder Inflation? Toter Markt oder tote Währung?
Ein Preis für den Schuldigen?
Für den heutigen Flug in den globalen Ruin (ein Einfachflug) können wir Herrn Powell danken (und auch Bernanke, Greenspan und Frau Yellen), von denen keiner einen Nobelpreis verdient hat. Die Tatsache aber, dass Bernanke (der Ende der 80er Jahre Japan die Vorlage für QE-Programme und Yen-Zerstörung lieferte) einen solchen Preis erhalten hat, kann nur als weiteres Indiz dafür gelten, dass dieses zum Scheitern manipulierte System jegliche Verankerung in gesundem Verstand, Ehrlichkeit, ethischen Werten oder ökonomischem Anstand verloren hat.
Bernankes Politik ist in etwa so „nobel“, als würde man seinem Sohn ein Haus auf AmericanExpress-Karte kaufen und die Rechnung dafür an den Enkel schicken.
Kurzum: Bernanke als Nobelpreisträger ergibt so viel Sinn als hätte man Bernie Madoff als „Trader des Jahres“ ausgezeichnet… andererseits haben weder ethische Überlegungen noch die Wahrheit Madoff daran hindern können, Vorsitzender der NASDAQ-Börse zu werden.
Hier drängt sich einfach La Rochefoucaulds Maxime auf: Die größten Ämter werden selten, wenn überhaupt, auch von den größten Geistern ausgefüllt […].“
Wir haben im Grunde schon zu viele Artikel und Bücher geschrieben, um die Schuld der US-Notenbank noch deutlicher zu machen, als sie gestern schon war.
Für die überschuldeten Frankenstein-Märkte, die aktuell unter steigenden Zinsen und stets knapper werdenden Dollar leiden, bedeutet das: Markttiefs sind nicht in Sicht und kein Weg führt derzeit raus aus dem Dickicht künftiger Volatilität.
Und was Gold angeht…
Gold steigt, wenn Fiat-Währungen in den Keller gehen. Aktuell ist die relative und kurzlebige Kraft der Fed-Zinserhöhungen Rückenwind für den „Greenback“ und somit Gegenwind für Gold in US$.
In anderen Ländern wie Japan oder Großbritannien können sich Zentralbanken keine Zinserhöhungen leisten, anders als Ihre suizidale Notenbank-Eminenz aus den USA. Und somit steigt der Goldpreis in Yen, weil die Kaufkraft des Yen fällt…
… dasselbe gilt für das einbrechende Britische Pfund und den dortzulande steigenden Goldpreis:
Doch wie schon Japan und Großbritannien gezeigt haben, wird jetzt auch jede andere große Zentralbank, beginnend mit der EZB, mehr Lokalwährung drucken müssen, um die eigenen Anleihen vorm Absturz zu bewahren und einen steilen Anstieg der Anleiherenditen zu verhindern…
Trotz seines Weltreservestatus steht auch dem US-Staatsanleihemarkt ein ähnliches Schicksal ins Haus; und rein mathematisch betrachtet, deutet alles darauf hin, dass die Federal Reserve zwangsläufig mehr Mausklick-QE aufbringen wird, um die eigenen Staatsschulden aufzukaufen.
Deshalb ist auch ein Einbruch des USD vorgezeichnet, was wiederum der Grund ist, weshalb ein Goldpreisanstieg in USD ebenso klar vorhersagbar ist.
In der Zwischenzeit benutzen LBMA und COMEX Forward-Kontrakte, um die Goldpreisfindung am Boden zu halten, so dass sie sich die Kontrakte noch physisch ausliefern lassen können, bevor die Metalle auch in USD in die Höhe schießen.
Auch das Smart Money kapiert das; die Abflüsse aus Papiergold und die Zuflüsse ins physische Gold markieren hier einen Richtungswechsel.
Für informierte Investoren: Jetzt bietet sich das „Wertfenster“, um selbiges mit physischem Gold zu machen.
Die allgemeine Marktpsychologie ist leider die (und das gilt für jede Anlageklasse und historisch bestätigte Bubble), dass teuer gekauft und billig verkauft wird. Also das Gegenteil von „buy low and sell high“.
Informierte Goldinvestoren machen diesen menschlichen-allzu-menschlichen Fehler aber nicht, denn mit jedem Tag dreht die Welt ein Stück mehr in Richtung sterbendes Papier und steigende Metalle ab.
Außer natürlich, Sie denken, die US-Notenbank würde Sie auffangen…?
Jessasmariaaaaaaaaaa!
AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
Un épisode comparable à celui de Lehman, mais à la puissance 10, se profile à l’horizon, les banques suisses et les fonds de pension britanniques étant soumis à de fortes pressions.
Mais intéressons-nous d’abord au cirque itinérant international, qui s’étend désormais à de plus en plus de pays. Comme prévu, il arrive juste à temps pour la fin de la plus grande bulle financière de l’histoire.
C’est évidemment la création de dettes, l’utilisation de la planche à billets et la dépréciation de la monnaie qui entraîneront la chute inévitable d’un nouveau système monétaire. Cela a été la norme tout au long de l’histoire, donc „plus ça change, plus c’est pareil“.
Tout a commencé avec la fermeture de la fenêtre de l’or en août 1971. Ce fut le début d’un grand cirque financier et politique qui n’a cessé de générer des risques et occasionné des catastrophes.
Un bouleversement économique s’accompagne toujours d’un chaos politique, avec une alternance de dirigeants et de partis politiques. N’oubliez pas qu’un gouvernement n’est jamais élu, mais qu’il est invariablement rejeté.
Il a toujours été clair pour certains d’entre nous que ce cirque se terminerait par le naufrage quasi simultané de tous les numéros.
Et c’est ce qui commence à se produire maintenant.
Nous venons d’assister à une vraie mascarade politique au Royaume-Uni. Même le plus talentueux des dramaturges n’aurait pas pu créer un si merveilleux manège de personnages que nous avons vus entrer et sortir de Downing Street.
Il suffit de regarder les Premiers ministres britanniques. Il y a d’abord eu David Cameron, qui a dû démissionner en 2016 à cause de la mauvaise gestion du Brexit. Ensuite, la Première ministre qui lui a succédé, Theresa May, a dû partir en 2019 car elle ne parvenait pas à accomplir quoi que ce soit, y compris le Brexit. Puis Boris Johnson a remporté la plus grande majorité conservatrice de tous les temps, mais a été contraint de partir en 2022 en raison du Partygate pendant le Covid.
Liz Truss est arrivée au poste de Premier ministre en septembre de cette année, mais elle n’a tenu que 44 jours car elle et son chancelier (ministre des Finances) n’ont pas su gérer le mini-budget. Ils ont réussi à faire s’effondrer la livre et les gilts (obligations) britanniques sur les marchés internationaux, obligeant la Banque d’Angleterre à intervenir. Les gilts, les produits dérivés et les fonds de pension britanniques étaient au bord de l’implosion.
Et maintenant, le manège a fait un tour complet avec Rishi Sunak, l’ex-chancelier, qui prend la tête des opérations après que Boris ait renoncé. Boris a clairement décidé que les discours et autres engagements privés seraient plus fructueux que de faire partie intégrante du cirque. Mais il tentera très certainement de revenir.
Quel cirque !
Cela montre simplement qu’à la fin d’une ère économique, nous avons les pires dirigeants qui ne tiennent jamais leurs promesses.
Dans un système mondial en faillite, on arrive à un point où la valeur de la monnaie imprimée disparaît et où tout ce qu’un dirigeant promet ne peut plus être acheté avec de la fausse monnaie qui aura toujours une valeur intrinsèque NULLE.
Cela ne se passe pas qu’au Royaume-Uni. Les États-Unis ont un leader qui, malheureusement, est trop vieux et n’est pas aux commandes. Il a une vice-presidente qui n’est respectée par personne. Donc, si Biden, comme beaucoup le pensent, ne finit pas son mandat, les États-Unis risquent de vivre un vrai cirque en matière de leadership. De plus, l’économie américaine est atteinte d’une maladie chronique, avec des déficits depuis 90 ans. Ce qui maintient temporairement les États-Unis en vie, c’est le dollar qui est fort parce que c’est l’élève le moins mauvais de l’école des monnaies.
En Allemagne, Scholz a hérité d’un très mauvais terrain laissé par Merkel, mais il ne l’a certainement pas amélioré depuis qu’il est aux commandes, et l’Allemagne est au bord de l’effondrement.
La plupart des pays sont dans le même cas. Macron n’a pas de majorité en France et les grèves paralysent son pays au quotidien. Et sa nouvelle homologue italienne, la première ministre Georgina Meloni, ne mâche pas ses mots envers lui. Regardez-la s’en prendre à Macron de manière très agressive (mauvaise qualité vidéo).
Mais pour les personnes (comme moi) qui ont du mal à accepter la vague actuelle de wokisme dans le monde, l’attaque de Meloni contre cette mode et sa défense vigoureuse des valeurs familiales est à voir. Il y a donc encore de l’espoir lorsque des leaders osent exprimer des points de vue que la plupart des médias, y compris les médias sociaux, censurent aujourd’hui.
La servitude pour dettes
L’histoire a puni le non-paiement des dettes de différentes manières.
Au début de la République romaine, il y a environ 2 500 ans, il existait une servitude pour dettes appelée Nexum. En termes simples, l’emprunteur donnait sa personne en garantie. S’il ne payait pas sa dette, il était réduit en esclavage, souvent pour une période indéterminée.
Si l’on passe rapidement à l’époque moderne, cela signifierait que la majorité des gens, en particulier en Occident, seraient tous, de nos jours, des esclaves de la dette. La grande différence aujourd’hui est que la plupart des gens sont des esclaves pour dettes, mais ils ont une liberté physique. Comme pratiquement personne, qu’il s’agisse d’individus, d’entreprises ou d’États souverains, n’a ni l’intention ni la capacité de rembourser ses dettes, le monde connaît aujourd’hui un esclavage chronique par la dette.
C’est même pire que cela. Le terrain de jeu est totalement biaisé en faveur des banques, des grandes entreprises et des riches. Plus on peut jouer avec l’argent, plus on peut en gagner sans risque.
Une responsabilité personnelle illimitée
Jamais un banquier, un dirigeant ou propriétaire d’entreprise ne doit assumer personnellement des pertes s’il commet une erreur. Les pertes sont socialisées et les profits sont capitalisés. Pile, je gagne, face, je ne perds pas !
Mais il existe des exceptions notables. Un petit nombre de banques suisses fonctionnent encore selon le principe de la responsabilité personnelle illimitée des associés/propriétaires. Si le système financier mondial et les gouvernements appliquaient ce principe, imaginez à quel point le monde serait différent, non seulement sur le plan financier mais aussi sur le plan éthique.
Avec un tel système, nous ne nous contenterions pas de vénérer le veau d’or, mais nous accorderions la priorité aux valeurs humaines. Et chaque fois que nous évaluerions une proposition d’investissement ou que nous accorderions un prêt à quelqu’un, nous ne chercherions pas seulement à savoir combien nous pourrions gagner personnellement, mais nous nous demanderions si la transaction est saine sur le plan économique et éthique et si le risque de perte est minimal.
Mais j’entends beaucoup de gens protester et dire que le monde n’aurait jamais pu se développer aussi vite sans ce montant massif de dettes. C’est bien sûr tout à fait exact à court terme. Mais plutôt qu’une croissance rapide suivie d’une implosion totale des actifs et de la dette, nous aurions alors un système beaucoup plus stable.
La dette mondiale s’élève à 300 000 milliards $, plus 2 200 milliards $ en produits dérivés et en dettes
Il suffit de regarder les cinquante dernières années depuis 1971. À l’échelle mondiale, les gouvernements et les banques centrales ont contribué à la création de près de 300 000 milliards $ de nouvelle monnaie, auxquels s’ajoutent des quasi-monnaies sous la forme de passifs non capitalisés et de produits dérivés pour 2,2 quadrillions $, soit 2 500 milliards £ au total.
Avec l’explosion de la dette, le monde pourrait facilement être confronté à une dette de 3 quadrillions $ d’ici 2025-2030, les produits dérivés et les passifs non capitalisés se transformant en dettes.
Produits dérivés : l’arme financière la plus dangereuse qui soit
Les produits dérivés ne sont pas un instrument nouveau. Par exemple, pendant la bulle de la Tulipomanie en Hollande au XVIIe siècle, il était possible de négocier des options sur les bulbes de tulipes.
Aujourd’hui, le système financier a fait des produits dérivés un instrument si sophistiqué que pratiquement aucune transaction financière ne peut avoir lieu sans impliquer une forme de produits dérivés.
Mais le plus gros problème des produits dérivés est le fait que les analystes quantitatifs qui les créent ne comprennent pas les conséquences de leurs actions. Et les cadres supérieurs, y compris les conseils d’administration, n’ont pas la moindre idée du risque considérable que représentent les produits dérivés.
L’effondrement en 1998 de LTCM (Long Term Capital Management), créé par des lauréats du prix Nobel, et la crise des subprimes de 2007-2009 sont une preuve évidente de l’ignorance du risque que représentent les produits dérivés.
Soit dit en passant, il semble que n’importe qui puisse recevoir un prix Nobel aujourd’hui. Prenez Bernanke, il a reçu le prix Nobel d’économie. Rappelez-vous que Bernanke, lorsqu’il était à la tête de la Fed, a imprimé plus de monnaie que quiconque dans l’histoire !
Ce qu’il faut comprendre, c’est que le comité qui choisit le lauréat du prix Nobel d’économie est la Riksbank suédoise (banque centrale), composée d’un grand nombre d’imprimeurs de monnaie keynésiens !
Faut-il en dire davantage ?
Les produits dérivés ont permis à toutes les banques impliquées de réaliser d’énormes profits. Ils ont été créés à l’origine comme des instruments de couverture défensifs, mais ils sont aujourd’hui l’instrument financier de destruction le plus dangereux et le plus agressif.
Il y a un peu plus de dix ans, les produits dérivés représentaient 1,2 quadrillion $ dans le monde. Puis la Banque des règlements internationaux (BRI) de Bâle a décidé de diviser cette valeur par deux, à 600 000 milliards $, du jour au lendemain, en modifiant la base de calcul. Mais un risque de 1,2 quadrillion $ subsistait toujours à l’époque.
Depuis lors, les produits dérivés de gré à gré (OTC) ont connu une croissance explosive, comme tous les actifs financiers. L’avantage des produits dérivés de gré à gré, du point de vue des émetteurs, est le fait qu’ils n’ont pas besoin d’être déclarés comme les produits dérivés négociés en Bourse.
Et aujourd’hui, il n’existe pas que les produits dérivés sur les taux d’intérêt et les devises. Non, ces instruments sont impliqués dans pratiquement toutes les transactions financières. Tous les fonds d’actions et d’obligations comportent des produits dérivés. La plupart de ces fonds ne sont constitués que d’instruments synthétiques et ne contiennent aucune des actions ou obligations virtuelles qu’ils représentent.
Les banques centrales sauvent les banques britanniques et suisses
Il y a à peine deux semaines, le Royaume-Uni et, donc, le système financier international, étaient soumis à de fortes pressions en raison de l’effondrement de la valeur des produits dérivés des fonds de pension après le budget britannique. Les fonds de pension sont globalement au bord de l’effondrement en raison de la hausse des taux d’intérêt et du risque d’insolvabilité. Afin de créer des flux de trésorerie, les fonds de pension ont acquis des swaps de taux d’intérêt. Mais avec l’envolée des taux obligataires, la valeur de ces swaps s’est effondrée, nécessitant soit une liquidation, soit une injection de marge.
Ainsi, la Banque d’Angleterre a dû soutenir le système financier et les fonds de pension britanniques à hauteur de 65 milliards £ afin d’éviter le défaut de paiement.
Ces deux dernières semaines, la situation est déplorable en Suisse. Les banques suisses, par l’intermédiaire de la Banque nationale suisse (BNS), ont reçu un soutien continu de 11 milliards $ de la part de la Fed par le biais de swaps de devises (une forme de prêts en dollars).
Aucun détail n’a été révélé sur la situation en Suisse, si ce n’est que 17 banques sont impliquées. Il pourrait également s’agir de banques internationales mais le Credit Suisse, en difficulté, est certainement impliqué. Le Credit Suisse vient d’annoncer une perte de 4 milliards de francs suisses.
Ces situations au Royaume-Uni et en Suisse ne sont que la partie émergée de l’iceberg.
Le monde est maintenant à la veille d’un nouvel épisode semblable à celui de Lehman qui pourrait éclater à tout moment.
Les banques centrales doivent sécuriser 2 quadrillions $ de produits dérivés
Ces produits dérivés, que certains d’entre nous estiment aujourd’hui à plus de 2 quadrillions $ (et non 600 milliards $ comme rapporté par la BRI), sont ce qui entraînera l’effondrement du système financier.
Chaque produit dérivé comprend un composant lié aux intérêts. Et la conception de tous les produits dérivés n’a pas prévu la hausse majeure et rapide des taux d’intérêt que le monde connaît. Rappelez-vous que Powell et Lagarde ont qualifié l’inflation de transitoire il y a tout juste un an !
Avec une dette de plus de 2 quadrillions $, la protection est essentielle
Cet article ne porte pas directement sur l’or, il traite des conséquences désastreuses de la mauvaise gestion de l’économie et de votre argent par les gouvernements. Mais si l’on en croit l’histoire, l’or a été la meilleure protection ou assurance contre cette mauvaise gestion.
Pourquoi 99,5 % de tous les investisseurs en actifs financiers évitent-ils l’investissement qui est continuellement soutenu par tous les gouvernements et toutes les banques centrales du monde ?
Les investisseurs détiennent 600 000 milliards $ en actions, obligations et biens immobiliers qui ont tous vu leur valeur exploser depuis 50 ans (40 ans pour les obligations).
Mais pourquoi ne détiennent-ils que 2 300 milliards $ d’un actif qui, immanquablement et depuis 5 000 ans, s’est toujours apprécié et n’est jamais tombé à zéro ni même n’a baissé de façon substantielle au fil du temps ?
C’est l’actif le plus simple à comprendre et à apprécier. Il est beau, voire brillant, et vous n’avez pas besoin de comprendre la technologie qui le sous-tend ni son bilan financier.
Tout ce que vous devez comprendre, c’est que chaque jour et chaque année, votre gouvernement fait tout ce qu’il peut pour augmenter la valeur de cet actif.
Cet actif qui ne représente que 0,5 % des investissements financiers mondiaux et qui est continuellement soutenu par les gouvernements par le biais de leur création constante de monnaie est bien évidemment l’or.
Ce que très peu d’investisseurs savent, en partie parce que les gouvernements le taisent, c’est que l’or est la seule monnaie qui a survécu à travers l’histoire. Toutes les autres monnaies sont systématiquement tombées à zéro et ont disparu.
Avec ce bilan parfait pour l’or, il est certainement très surprenant que pratiquement personne n’en possède !
Les investisseurs ne comprennent pas l’or ni son intérêt. Il y a de nombreuses raisons à cela.
Les gouvernements détestent l’or en dépit du fait que toutes leurs actions contribuent à son appréciation considérable au fil du temps.
Ils sont bien sûr totalement conscients du fait que leur gestion totalement inepte de l’économie et du système monétaire détruit la valeur de la monnaie fiduciaire.
C’est pourquoi il est dans leur intérêt de dissimuler leur mauvaise gestion de l’économie en réduisant la valeur de l’or sur le marché du papier.
Mais le fait que les investisseurs soient réticents à acheter de l’or va très bientôt changer radicalement.
Plus de 2 quadrillions $ de dettes reposant sur 2 000 milliards $ d’or
La production totale de l’or dans le monde s’élève à 10 500 milliards $. La plupart de cet or se présente sous forme de bijoux. Les banques centrales du monde entier détiennent 2 000 milliards $. Cela inclut 425 milliards $ que les États-Unis détiendraient. Cependant, beaucoup de gens doutent de ce chiffre.
Ainsi, avec plus de 2 quadrillions $ (2 et 15 ZÉROS) de dettes et d’engagements reposant sur une base de 2 000 milliards $ d’or appartenant à l’État, la couverture en or est de 0,1% ou un effet de levier de X 1000 !
Il s’agit donc clairement d’une pyramide inversée dont les fondations sont très fragiles. Un système financier sain a besoin d’une base très solide en monnaie réelle. Des quadrillions de dettes et d’engagements ne peuvent pas survivre en reposant sur cette faible quantité d’or. Si l’or était multiplié par 100 pour atteindre, disons, 160 000 $, la couverture serait de 10%, ce qui est encore difficilement acceptable.
L’arme financière de destruction massive de 2 quadrillions $ est donc en passe de détruire totalement le système. Le château de cartes planétaire va s’effondrer à un moment ou à un autre, dans un avenir pas si lointain.
Il est évident que les banques centrales vont d’abord imprimer des quantités illimitées de monnaie, en achetant jusqu’à 2 quadrillions $ de produits dérivés en circulation, les transformant en dette au bilan. Cela créera un cercle vicieux d’augmentation de la dette, de hausse des taux d’intérêt et d’inflation, avec une probable hyperinflation lorsque les marchés de la dette feront défaut.
Aucun gouvernement ni aucune banque centrale ne peut résoudre le problème qu’ils ont créé. Recommencer la même chose ne fonctionnera pas.
Voici donc les risques gigantesques auxquels le monde est maintenant confronté.
Évidemment, il n’y a aucune certitude dans ce genre de prévisions. Mais ce qui est certain, c’est qu’un risque de cette ampleur doit être protégé.
Il n’y a aucune raison de croire que l’or jouera cette fois un rôle différent de celui qu’il a joué au cours de l’histoire.
L’or est le seul garant d’un système monétaire sain et la seule monnaie qui a survécu à travers les âges.
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In diesem kurzen Interview mit Steffen Krug von World of Value spricht Matthew Piepenburg, Direktor von Matterhorn Asset Management, über die globale Verschuldung, die Verzweiflung der Zentralbanken und aktuelle Themen, die die Bedingungen in der Schweiz betreffen, von ihren angeschlagenen Banken bis hin zu ihrem endgültigen Status als erstklassiges Land für die Goldlagerung.
Das Gespräch beginnt mit den jüngsten Liquiditätsproblemen der Schweizerischen Nationalbank. Dieser Mangel an Dollar-Liquidität in der Schweiz ist nur eines von vielen Beispielen weltweit für den Durst nach einem zunehmend knappen und dennoch teuren USD. Matthew erklärt, wie und warum der Dollar so teuer und illiquide geworden ist.
Matthew und Steffen diskutieren die absichtliche Politik der Fed, die Zinsen zu erhöhen und den USD zu stärken. Matthew erklärt, wie diese Politik anderen Nationen, Geschäftsbanken und Zentralbanken schadet und schließlich alle Zentralbanken, einschließlich der Fed, dazu zwingt, mehr Währungen zu drucken und zu entwerten. Matthew ist der Meinung, dass es für die Zentralbanken keine guten Szenarien mehr gibt. Das Finanzsystem wird zusammenbrechen, wenn die Zinsen weiter steigen. Gleichzeitig bedeutet mehr QE aber auch mehr Inflation und eine Entwertung der Währungen. Kurzum: Keine guten Szenarien: Entweder kollabierende Märkte und Volkswirtschaften oder tödliche Inflation.
Matthew argumentiert auch, dass die inflationären Kräfte zunehmend entwerteter globaler Währungen eine stärkere Kraft sein werden als die deflationären Kräfte einer globalen Rezession oder fallender Aktien- und Anleihenmärkte. Letzten Endes sollte die Welt mit einer Stagflation rechnen
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Ein „Lehman-Moment“ hoch zwei naht; schon jetzt stehen Schweizer Banken und britische Pensionskassen unter gewaltigem Druck.
Doch werfen wir zuerst einen Blick auf einen anderen „Zirkus“ –
Wie erwartet, macht der globale Wanderzirkus gerade in einer Vielzahl anderer Nationen halt. Pünktlich zum Ende der außergewöhnlichsten Finanzblase der Weltgeschichte.
Erneut sind es Schuldenproduktion, Geldschöpfung und die daraus resultierende Währungsentwertung, die zum unausweichlichen Fall eines weiteren Geldsystems führen. Im Verlauf der Geschichte ist das die Norm gewesen, sprich: “Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie sich gleich.“
Dieses Mal begann alles mit der Schließung des Goldfensters im August 1971. Das war der Beginn eines finanziellen wie politischen Zirkusprogramms, in dem ständig mehr Risiko und potentiell tödliche Nummern geboten wurden, um das Zirkusgeschäft am Laufen zu halten.
Ökonomische Verwerfungen erzeugen immer ein unstetes Kommen und Gehen von politischen Führern und Parteien. Letztlich wird keine Regierung ins Amt gewählt, sondern immer nur die alte abgewählt.
Einigen von uns war immer schon klar, wie dieser Zirkus enden würde: Am Ende stürzen alle Akteure praktisch gleichzeitig ab.
Genau das zeichnet sich gerade ab.
Was wir in Großbritannien erlebt haben, ist eine politische Farce. Selbst der talentierteste Dramaturg hätte kein so wunderbares Karussell der politischen Charaktere entwerfen können, wie wir es gerade in der Downing Street mit dem Ein- und Auszug der politischen Vertreter erleben.
Schauen wir uns die Premierminister Großbritanniens an: Zuerst war es David Cameron, der 2016 wegen schlechten Umgangs mit dem Brexits aus dem Amt schied. Die nächste Premierministerin, Theresa May, musste 2019 gehen, weil sie nichts auf die Reihe kriegte, auch nicht den Brexit. Dann kam Boris Johnson mit der größten konservativen Mehrheit ins Amt, die es jemals gegeben hatte. Allerdings wurde er wegen seiner „Partygate“-Affaire zu Corona-Zeiten aus dem Amt gedrängt.
Dann kam Liz Truss. Sie wurde im September dieses Jahres zur Premierministerin gewählt, blieb aber sie nur 44 Tage im Amt, weil sie und ihr Finanzminister bei ihrem „Mini-Budget“ versagten. Beide schafften zumindest, dass das Britische Pfund und britische Staatsanleihen (UK Gilts) auf den internationalen Märkten abstürzten, so dass die Bank of England einspringen musste. Staatsanleihen, Derivate und die britischen Pensionskassen standen unmittelbar vor der Implosion.
Mit Rishi Sunak, Johnsons ehemaligem Schatzkanzler, an der Spitze und dem Rückzug Boris Johnsons hat sich das politische Karussell nun einmal um sich selbst gedreht. Johnson entschied sich gegen eine weitere Teilnahmen am Zirkus, weil Vorträge und private Verpflichtungen ihm derzeit sicherlich ergebnisreicher erscheinen. Doch höchstwahrscheinlich wird er sich an einer Rückkehr versuchen.
Was für ein Zirkus!
Es zeigt wieder, dass es am Ende ökonomischer Epochen die schlimmsten politischen Führungen kommen, die stets versprechen und nie liefern.
In einem bankrotten globalen System ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem der Wert des geschöpften Geldes verschwunden ist und politische Versprechen nicht mehr mit intrinsisch WERTLOSEM Falschgeld erkauft werden können.
Keiner soll glauben, dass so etwas nur im Vereinigten Königreich passiert. Die USA haben einen Führer, der leider zu alt ist und auch nicht mehr das Kommando hat. Er hat eine Stellvertreterin, die niemand respektiert. Wenn Biden also, wie viele glauben, nicht mehr bis zum Ende seiner Amtszeit durchhält, wird es auch in den USA einen wahrhaftigen Führungszirkus geben. Die US-Wirtschaft ist zudem chronisch krank, nachdem sie 90 Jahre Defizite eingefahren hat. Was die USA vorerst am Leben erhält, ist der Dollar. Er ist stark, weil er das am wenigsten hässliche Pferd im Währungsstall ist.
Der deutsche Kanzler Scholz hat von Merkel ein sehr schweres Erbe übernommen, das er seit seiner Amtsübernahme aber sicherlich nicht verbessert hat; Deutschland steht kurz vorm Kollaps.
Den meisten anderen Ländern geht es genauso. Macron hat keinen Mehrheit in Frankreich, und tagtäglich wird das Land von Streiks gelähmt. Seine neue italienische Kollegin, Premierministerin Georgina Meloni, nimmt jedenfalls kein Blatt vor den Mund. Hier sieht man, wie sie Macron überaus aggressiv angeht (schlechte Videoqualität).
Für Menschen, die ihre Probleme mit der aktuellen „Wokeism-Welle“ haben (auch ich zähle mich dazu), ist Melonis Angriff auf diese Modeerscheinung aber auch ihre standhafte Verteidigung von Familienwerten ein „Must-Watch“ (Video-Link). Es besteht also noch Hoffnung, wenn Führungspersönlichkeiten es sich noch trauen, Ansichten zu äußern, die heute von den meisten Medien, Social Media eingeschlossen, zensiert werden.
SCHULDKNECHTSCHAFT
Die Nichtzahlung von Schulden wurde im Verlauf der Geschichte ganz unterschiedlich bestraft.
In der frühen Römischen Republik, vor etwa 2.500 Jahren, gab es eine Art der Schuldknechtschaft namens NEXUM. Einfach ausgedrückt, verpfändete der Gläubiger seine eigene Person als Schuldensicherheit. Bezahlte er seine Schulden nicht, wurde er auf häufig unbestimmte Zeit versklavt.
Kurzerhand auf moderne Zeiten übertragen würde das bedeuten, dass die heutigen Menschen mehrheitlich Schuldensklaven wären, besonders im Westen. Der große Unterschied: Heute sind die meisten Menschen zwar Schuldensklaven, doch physisch sind sie frei. Da niemand mehr – weder Individuen, Unternehmen noch Nationalstaaten – die Absicht hat, eigene Schulden jemals zurückzuzahlen, leben wir heute in einer Zeit chronischer Schuldensklaverei. Es ist sogar noch schlimmer. Die praktischen Spielregeln sind heute völlig ungleich zugunsten von Banken, Großunternehmen und reichen Menschen verzerrt. Je mehr Geld eingesetzt werden kann, desto geringer das Einsatzrisiko.
UNBESCHRÄNKTE PERSÖNLICHE HAFTUNG
Kein Banker, kein Unternehmensmanager oder Firmeneigentümer muss die Verluste persönlich tragen, wenn er einen Fehler macht. Verluste werden sozialisiert und Profite kapitalisiert. Kopf – ich gewinne, Zahl – ich verliere nicht!
Es gibt ehrenhafte Ausnahmen. So arbeitet eine kleine Anzahl Schweizer Banken immer noch mit dem Prinzip der persönlichen Haftung ihrer Partner/ Eigentümer. Käme dieses Prinzip auch im globalen Finanzsystem und auf Regierungsebene zum Tragen, unsere Welt würde wohl ganz anders aussehen – nicht nur finanziell, sondern auch ethisch.
In einem solchen System würde nicht mehr um das Goldene Kalb getanzt werden; menschliche Wert kämen an erster Stelle. Wann immer wir ein Investitionsangebot oder eine Kreditgewährung prüfen würden, wir würden nicht darauf schauen, wie hoch unser persönlicher Gewinn ausfallen könnte, sondern ob die Transaktion aus ökonomischer wie ethischer Sicht solide wäre und das bei minimalem Verlustrisiko.
Viele werden jetzt protestieren und anführen: Ohne jene massiven Schuldenmengen hätte die Welt niemals so schnell wachsen können! Das ist natürlich richtig, kurzfristig zumindest. Doch anstatt schnellen Wachstums und einer Totalimplosion von Vermögenswerten und Schulden hätten wir ein stabileres System.
WELTVERSCHULDUNG 300 Bill. + 2,2 BILLIARDEN AUS DERIVATEN & VERBINDLICHKEITEN
Schauen Sie sich nur die letzten 50 Jahre seit 1971 an. Weltweit haben Staatsregierungen und Zentralbanken zur Schöpfung von fast 300 Billionen $ neuem Geld beigetragen und auch zur Schöpfung von Quasi-Geld in Form von ungedeckten Verbindlichkeiten und Derivaten im Umfang von 2,2 Billiarden $, was eine Gesamtsumme von 2,5 Brd. $ ergibt.
In einem Umfeld explodierender Schuldenmengen könnte die Welt bis 2025-2030 problemlos mit einer Schuldenlast von 3 Brd. $ konfrontiert sein, sobald sich Derivate und ungedeckte Verbindlichkeiten in Schulden verwandeln.
DERIVATE – DIE GEFÄHRLICHSTEN FINANZWAFFEN, DIE JE GESCHAFFEN WURDEN
Derivate sind keine neuen Instrumente. So war es im 17. Jahrhundert in Holland schon möglich, Optionen für Tulpenzwiebeln zu handeln.
Im heutigen Finanzsystem haben sich Derivate zu derart raffinierten Instrumenten entwickelt, dass heute buchstäblich keine Finanztransaktion noch ohne die Beteiligung irgendwelcher Derivate auskommen kann.
Das größte Problem mit Derivaten ist aber, dass die „Quants“, die diese Derivate herstellen, die Konsequenzen ihres Handelns nicht mehr verstehen. Zudem haben Geschäftsleitungen, einschließlich der Vorstände, keinen blassen Schimmer davon, welch massive Risiken in den Derivaten stecken.
Der Untergang von LTCM (Long Term Capital Management), der von Nobelpreisgewinnern gegründet wurde, und die Subprimekrise von 2007-09 sind klarer Beweis dafür, wie sehr die Risiken von Derivaten ignoriert werden.
Nur nebenbei: Anscheinend kann heute jeder einen Nobelpreis gewinnen. Nehmen wir Bernanke, den Nobelpreisträger für Wirtschaft, als Beispiel. Sie erinnern sich, Bernanke druckte als Chef der US-Notenbank mehr Geld als irgendjemand sonst in der Geschichte!
Man muss aber auch Folgendes wissen: Das Komitee, das den Nobelpreisträger für Wirtschaft bestimmt, ist im Grunde nur die Schwedische Reichsbank (Zentralbank), die voller gelddruckender Keynesianern steckt!
Muss ich mehr sagen?
Derivate sind massive Gewinnbringer für alle beteiligten Banken gewesen. Derivate, die ursprünglich als defensive Absicherungsinstrumente geschaffen wurden, sind heute die gefährlichsten und aggressivsten Vernichtungsinstrumente überhaupt.
Vor mehr als 10 Jahren betrug der Gegenwert der globalen Derivate noch 1,2 Billiarden $. Dann entschied sich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, deren Wert von heute auf morgen auf 600 Billionen $ zu halbieren, indem sie die Berechnungsgrundlage änderte. Das Risiko von 1,2 Brd. $ blieb aber bestehen und halbierte sich nicht.
Seither haben sich die außerbörslich gehandelten Derivate (engl.: over the counter, OTC) explosiv vermehrt, wie auch alle anderen Finanzanlagen. Das Schöne an OTC-Derivaten ist, zumindest aus Sicht der Emittenten, dass sie nicht wie börslich gehandelte Derivate deklariert werden müssen.
Und heute gibt es nicht nur Zins- oder Devisenmarktderivate. Nein, diese Instrumente sind heute Teil praktisch jeder einzelnen Finanztransaktion. Jeder Aktien- oder Anleihefonds funktioniert mit Derivaten. Und heutzutage bestehen die meisten solcher Fonds nur noch aus synthetischen Instrumenten und beinhalten nichts mehr von den eigentlichen Aktien oder Anleihen, für die sie aber stehen.
ZENTRALBANKEN RETTEN GROSSBRITANNIEN UND SCHWEIZER BANKEN
Erst vor ein paar Wochen war Großbritannien und damit das Weltfinanzsystem unter heftigem Stress, weil es infolge des britischen Haushaltsentwurfs zu Werteinbrüchen bei den Zinsderivaten von Pensionskassen kam. Aufgrund steigender Zinsen und Insolvenzrisiken stehen die Pensionskassen weltweit am Rande des Abgrunds. Um Cashflow zu generieren, hatten die Pensionskassen Zinsswaps erworben. Als die Anleihezinsen rapide anstiegen, brach der Wert dieser Swaps ein, was entweder Positionsliquidation oder Margin-Nachschüsse erforderlich gemacht hätte.
Folglich musste die Bank of England einspringen und die britischen Pensionskassen als auch das Finanzsystem mit bis zu 65 Mrd. $ stützen, um Zahlungsausfälle abzuwenden.
Auch in der Schweiz ist in den letzten Wochen eine bedrückende Situation entstanden. Schweizer Banken bezogen von der US-Notenbank (über die Schweizer Nationalbank, SNB) 11 Mrd. $ Stützungskredite via Währungsswaps (eine Art Dollar-Kredit).
Über die Situation in der Schweiz wurden keine Details preisgegeben, nur, dass 17 Banken involviert waren. Es könnten auch internationale Banken sein. Doch mit größter Sicherheit ist die angeschlagene Credit Suisse betroffen. Gerade erst hatte die Bank einen Verlust von 4 Mrd. Schweizer Franken bekanntgegeben.
Klar ist aber, dass die Situation in Großbritannien und der Schweiz nur die Spitze des Eisbergs ist.
Die Welt steht jetzt kurz vor einem weiteren „Lehman-Moment“, der jederzeit ausbrechen könnte.
ZENTRALBANKEN MÜSSEN 2 BILLIARDEN $ IN DERIVATEN AUFSAUGEN
Genau diese Derivate, deren Gesamtvolumen einige von uns auf über 2 Billiarden $ schätzen (und nicht 600 Bill. $ wie die BIZ angibt), werden das Finanzsystem aus den Angeln hebeln.
Jedes Derivat beinhaltet ein Zinselement. Bei der Konzeption all dieser Derivate wurde nicht an einen starken, rapiden Zinsanstieg gedacht, den die Welt gerade erlebt. Erinnern Sie sich noch? Noch vor einem Jahr nannten Powell und Lagarde die Inflation „vorübergehend“!
BEI 2 BILLIARDEN $ SCHULDEN IST ABSICHERUNG ENTSCHEIDEND!
Dieser Artikel dreht sich nicht direkt um Gold. Nein, vielmehr geht es um die desaströsen Konsequenzen betrügerischer staatlicher Fehlverwaltung der Wirtschaft und Ihres Geldes. Aus historischer Sicht ist Gold der beste Schutz oder die beste Versicherung gegen derartige Misswirtschaft.
Warum meiden 99,5 % aller Finanzanlageinvestoren das Investment, das fortlaufend von jedem Staat und jeder Zentralbank der Welt gestützt und gefördert wird.
Investoren besitzen Aktien, Anleihen und Immobilien im Gegenwert von 600 Billionen $, die in den letzten 50 Jahren alle in den Genuss einer Wertexplosion gekommen sind (40 Jahre im Fall von Anleihen).
Doch warum halten sie nur 2,3 Billionen $ in einer Anlage, die seit 5.000 Jahren immer wieder aufwertete, nie auf null fiel und im Verlauf der Zeit nicht einmal erheblich gesunken ist?
Es ist der unkomplizierteste Vermögenswert – einfach zu verstehen und zu wertschätzen. Es sieht gut aus, es glänzt sogar, und man muss keine Technologie dafür verstehen und auch keine damit verbundenen Bilanzen.
Man muss nichts weiter verstehen, als dass die eigene Regierung Tag für Tag alles dafür tut, dass der Wert dieses Assets wächst.
Also: Dieser Anlagewert, auf den nur 0,5 % der Weltfinanzinvestitionen entfallen und der vom Staat mittels konstanter Geldschöpfung gestützt wird, ist selbstverständlich Gold.
Nur sehr wenige Anleger wissen, teils weil es von staatlichen Stellen unterschlagen wird, dass Gold das einzige Geld ist, das durch die Geschichte hinweg überlebt hat. Ausnahmslos jede andere Währung fiel auf NULL und wurde ausgelöscht.
Mit dieser perfekten, 100 %igen Erfolgsbilanz für Gold ist es jedenfalls überraschend, dass praktisch niemand Goldeigentümer ist!
Investoren verstehen Gold oder dessen Relevanz nicht. Und dafür gibt es viele Gründe.
Staaten hassen Gold ungeachtet der Tatsache, dass all ihre Maßnahmen dafür sorgen, dass Gold im Verlauf der Zeit deutlich aufwertet.
Sie sind sich natürlich vollkommen darüber im Klaren, dass sie mit ihrer völlig unfähigen Verwaltung der Ökonomie und des Geldsystems auch den Wert des Fiat-Geldes zerstören.
Aus diesem Grund haben sie auch ein Interesse daran, die eigene Fehlverwaltung der Ökonomie zu verbergen, indem sie den Wert des Goldes am Papiermarkt drücken.
Doch die Haltung der Investoren zum Gold – ihr Nichtwissen und ihr Zögern, es zu kaufen –, wird sehr bald schon tektonischen Veränderungen unterworfen sein.
VERBINDLICHKEITEN VON ÜBER 2 BILLIARDEN $ STÜTZEN SICH AUF 2 BILLIONEN $ GOLD
Das bisher weltweit produzierte Gold hat einen Gegenwert von 10,5 Billionen $. Das meiste davon steckt in Schmuck. Die globalen Zentralbanken halten Gold im Umfang von 2 Billionen $, wozu auch jene 425 Mrd. $ zählen, die von den USA angeblich in Gold gehalten werden. Eine Zahl, die von vielen angezweifelt wird.
Wenn nun 2 Billiarden $ Schulden & Verbindlichkeiten (eine Zwei mit 15 NULLEN!) sich auf ein Fundament stützen, das aus 2 Billionen $ staatlichem Goldeigentum besteht, so ergibt sich daraus eine Golddeckungsrate von 0,1 % oder aber ein 1.000-facher Finanzhebel!
Hier zeigt sich also deutlich eine inverse Pyramide mit sehr schwachem Fundament. Ein gesundes Finanzsystem braucht ein sehr solides Fundament aus realem Geld. Billiarden Schulden und Verbindlichkeiten können nicht überleben, wenn sie sich auf eine so dürftige Goldmenge stützen. Sollte Gold um das, sagen wir, 100-fache steigen – also auf 160.000 $ –, dann läge die Deckung bei 10 %, was weiterhin kaum akzeptabel ist.
Die 2 Billiarden $-Finanzmassenvernichtungswaffe ist jetzt also drauf und dran, das System komplett zu zerstören. Wir haben hier ein globales Kartenhaus, das irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft in sich zusammenstürzen wird.
Natürlich werden die Zentralbanken zuerst unbegrenzte Geldmengen drucken, um jene 2 Billiarden $ in ausstehenden Derivaten aufzukaufen, wodurch diese in Bilanzschulden verwandelt werden. Das setzt einen Teufelskreis in Gang – mehr Schulden, höhere Zinssätze, steigende Inflation – und womöglich Hyperinflation, wenn die Schuldenmärkte ausfallen.
Kein Staat und keine Zentralbank kann das von ihnen hervorgebrachte Problem lösen. Mehr vom Gleichen wird einfach nicht funktionieren.
Das sind also die gigantischen Risiken, mit denen die Welt jetzt konfrontiert ist.
Selbstverständlich gibt es bei solchen Vorhersagen keine Gewissheit. Sicher ist zumindest, dass ein solches Ausmaß an Risiko abgesichert werden muss!
Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Gold dieses Mal nicht seine traditionelle historische Funktion übernehmen wird.
Gold bleibt alleiniger Hüter eines gesunden Währungssystems und das einzige Geld, das über die Zeitalter hinweg bis heute überlebt hat.
AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
Überall schlagen die negativen Effekte der „Dollarstärke-Politik“ der US-Notenbank durch. Der US-Normalverbraucher in Stadt & Land bekommt sie zu spüren und auch die Zentralbanken in Europa, Japan und anderswo. Und zwar richtig! Man frage nur die Briten…
Erst generierte sie jahrelang Inflation (QE1 bis QE-Grenzenlos, massive Geldmengenausweitung und historischer Vermögenstransfer mittels Fed-gesteuerter Aktienwertinflation). Jetzt bereinigt die US-Notenbank ihr selbsterzeugtes Inflationschaos auf dem Rücken der US-Arbeiterklasse und deren globalen „Verbündeten“. Schuld an der Verbraucherpreisinflation tragen Putin, Covid und der Klimawandel…
Wenn das mal nicht zum Scheitern manipuliert ist!
Doch das ist erst der Anfang, und nicht nur die USA sind betroffen.
Anbahnung einer Rezession, die Powell nicht kontrollieren kann
Mit Zinssatzerhöhungen in einem für uns klar ersichtlichen rezessiven Wirtschaftsklima möchte der Chef der US-Notenbank ein Inflationsproblem lösen, an dem er mitschuldig ist. Powell (der wahnhafterweise vorgibt, ein wiedergeborener Volcker zu sein) will zu diesem Zweck eine nachfragelähmende Rezession erzeugen, die sich seiner Auffassung nach kontrollieren ließe. Doch eine solche Rezession kann und wird sich nicht kontrollieren lassen.
Hier entsteht die Mutter aller Rezessionen, weil gleichzeitig auch eine historische Schuldenkrise mitläuft. Diese Krise reicht nicht nur in jeden Winkel der USA (90 Bill. $ +) – vom toxischen Markt für Unternehmensanleihen über heillos verschuldete Haushalte bis hin zum grotesk aufgeblähten Staatsanleihemarkt (30 Bill. $+). Sie reicht auch in jeden Winkel der Welt (300 Bill. $ +).
Ganz (furchtbar) einfach
Es ist in der Tat alles furchtbar einfach.
Wenn Schulden übergeordnete Triebkraft in Wirtschaften und Märkten sind, wird jeder spürbare Anstieg der Schuldenkosten dafür sorgen, dass diese Wirtschaften und Märkte bis in den letzten Winkel hinein verwüstet werden – vom Zombie-Unternehmen bis hin zur negativ verzinsten US-Staatsanleihe.
Powells strenge Geldpolitik wird alles andere als eine „eingedämmte“ Rezession hervorrufen. Die „Eindämmung“ einer Rezession wird die US-Notenbank genauso gut meistern wie zuvor schon die „Eindämmung“ der sogenannten „vorübergehenden Inflation“.
Steigende Zinsen werden so gut wie jeder Geldanlage schaden, mit Ausnahme des künstlich aufgeblähten USD – und zwar solange, bis alle Ersparnisse aufgebraucht, die meisten Bürger von staatlichen Zuschüssen abhängig und die meisten Märkte und Währungen am Boden sind.
An diesem Punkt wird Uncle Sam entweder bei seinen Treasury-Schulden säumig, die niemand mehr nachfragen wird. Oder die US-Notenbank vollzieht den Kurswechsel und schaltet zurück auf auf mehr Mausklickgeld, um die Schuldensucht des Staates weiter zu finanzieren/ zu verlängern, so wie es Großbritannien gerade vormacht.
Und weil die USA zu arrogant für „Scheitern & Schuldenausfall“ sind (TooArrogantToFail), wird der US-Notenbank mit ihrer langen Geschichte blöder Entscheidungen keine andere blöde Entscheidung mehr bleiben als eine goldtreibende QE-Kehrtwende.
Wann?
Ja, die Kehrtwende ist unausweichlich
Also: Wann wird Powell den Kurs wechseln?
Wenn Probleme, Politik und Paniken Ausmaße erreicht haben, wie sie in den USA, der Weltwirtschaft und an den Märkten seit der Ära F.D. Roosevelt nicht mehr registriert wurden. Dann wird Powell letztlich das Handtuch werfen und umkehren.
In der Zwischenzeit kann sich die Mittelklasse in den USA (und weltweit) bei Greespan, Bernanke, Yellen und Powell für die anstehenden Verwerfungen bedanken. Denn diese Verwerfungen sind direkte (und ich meine direkte!) Folge jahrelanger, beispielloser Gratisgeldzecherei und Schuldenaufschwemmung, auf die ein rekordbrechender Kater folgen wird.
US-Treasury-Markt auf Messers Schneide
Investoren vergessen meist, dass Falke Powell nicht nur die Zinssätze inmitten einer Schuldenblase erhöht, er strafft zudem noch die Bilanzen der US-Notenbank. Das heißt, er kippt mehr Treasury-Angebot in einen nachfragefreien US-Staatsanleihemarkt.
Dieser Angebotsfluss bedeutet Folgendes: Anleihen werden weiter fallen und deren Zinserträge (und Zinssätze) daher weiter steigen, womit sich die ohnehin fatale Lage der Kredit-/Schuldenmärkte weiter massiv verschlimmern wird.
Mein Gefühl sagt mir: Wenn die US-Staatsanleihen geballt abstürzen, wird Powells „Volcker-Fantasie“ ein Ende haben; die Kehrtwende zur Geldschöpfung wird dann rasant und heftig kommen und die Edelmetalle auf Rekordhochs schicken.
Aber bis dahin, bitte anschnallen!
Powells Dollar-Masterplan – Auslandskapital zieht den Kürzeren
Powells bisheriger Plan: Leitzinsen und Zinserträge sollen steigen und somit auch der Dollar. Auf diesem Weg, so hofft Powell, wird der „Greenback“ zum einzigen Fluchthafen für globale Anleger (die Gelackmeierten). Und vorerst scheint die Fluchtbewegung der Investoren genau dorthin zu gehen.
Wer als ausländischer Kapitalanleger noch nostalgisch den einstigen Glanzzeiten des USD hinterherblickt, wird irgendwann erkennen müssen, dass hier 1.) nichts mehr glänzt und dass 2.) US-Staatsanleihen nur dann als „risikofreie Renditebringer“ funktionieren können, wenn die Federal Reserve diese auch aufkauft, wofür sie noch mehr entwertetes Geld drucken muss. Doch aktuell verfolgt Powell diesen Ansatz nicht.
Im eigentlichen Sinne finden ausländische Investoren auch gar keine Zuflucht in „risikofreien Renditebringern“. Sie ertrinken vielmehr in „renditefreiem Risiko“, denn selbst 3-4% Rendite für eine 10-jährige US-Staatsanleihe ergeben unterm Strich eine inflationsbereinigte Negativrendite von -5 %. Und hier wird mit einer Inflation kalkuliert, die um 50 % zu niedrig ausgewiesen ist.
Ich hatte geschrieben, dass der US-Notenbank die Optionen ausgegangen seien, erinnern Sie sich? Genauso war es auch gemeint! Entweder strafft die Fed und riskiert einen systemischen Kollaps oder sie lockert und zerstört damit die Währung.
Also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Mehr noch. Ironischerweise ist der USD (also die Weltreservewährung) stark illiquide, trotz jahrelanger Mausklickproduktion. Und zu verdanken haben wir diese USD-Knappheit – aber auch den immensen Druck, der auf Haltern USD-denominierter Schulden sowie nationalstaatlichen Finanzpartnern lastet – einer weiteren Seuche. Gemeint ist der Billiarden $ schwere Derivatemarkt, über den ich auch schon geschrieben hatte.
Onkel Amerikas Schuldscheine: Vertrauensverlust
Irgendwann werden die Amerikaner und der Rest der Welt erkennen, dass die USA und auch deren Schuldscheine nicht mehr sind, was sie einst waren.
Zum ersten Mal seit fast einem Jahrhundert wird das Vertrauen in Uncle Sam ganz am Boden sein, und die Edelmetalle werde auf ihrem Gipfel stehen. Doch Vertrauen, das hatte ich ebenfalls geschrieben, ist ein Finanzindikator, der sich kaum zeitlich exakt eingrenzen lässt.
Das ist kein „Goldbug“-Gehabe, sondern ein Feld, auf dem Mathematik, politische Realität und Lektionen laufender wie vergangener Geschichte aufeinandertreffen.
Japan, als erbärmliches Beispiel
Die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank haben Tokyo und den Yen in die Knie gezwungen.
Anders als die Kontrolleure der Weltreservewährung (d.h. die Fed) kann die Bank of Japan es sich schlichtweg nicht leisten, gleichzeitig den eigenen Leitzins anzuheben und die eigenen Staatsschulden (JGB) zu bedienen.
Unterm Strich heißt das:
Die Bank of Japan druckt gerade kriminell viel Yen und hält die Inflation absichtlich über den Zinssätzen.
In diesem Negativrendite-Alptraum gab es 2 Tage lang keine Gebote für 10-jährige japanische Staatsanleihen.
Da der Yen unterdessen auf ein 50-Jahre-Tief fiel, musste Japan zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten die eigene Währung stützen. Dies geschah durch direkte Devisenmarktinterventionen (FOREX) und kostete Japan einen ganzen Stapel US-Staatsanleihen aus den Landesreserven.
Das erklärt auch, warum der TLT (ETF für US Treasury-Anleihen) am selben Tag ganze 3 % verlor. US-Hochrisikoanleihen (Junk-Bonds; Grundlage: LQD-ETF) markierten unterdessen Tiefstände, wie wir sie seit den COVID-Tiefs nicht mehr gesehen hatten.
Übrigens sind einbrechende Junk-Bonds in der Regel ein Frühindikator für einbrechende Aktienmärkte.
Mein’ ja nur…
Und dann noch die EU…
Selbstverständlich wird Japan nicht die letzte Nation mit derart hoffnungslosen Werten sein. Auch in den USA werden die Kreditkosten schmerzhafte Stände erreichen, sobald weitere US-Staatsanleihen abgestoßen/ verkauft werden, ganz gleich, wie es Powell, der Zauberer von W-OZ-INGTON DC, drehen und wenden mag.
Auch hier sei wieder auf die geldpolitische QE-Wende der Bank of England verwiesen, die jüngst für Schlagzeilen sorgte. Für uns war das eigentlich kein Schocker…
Im Ausland werden US-Dollar-Anlagen im Wert von 18 Billionen $ gehalten (Anleihen, Immobilien und Dollars eingeschlossen). Sobald hier Stressverkäufe einsetzen, geht es plötzlich ganz schnell. Und diese Dynamik wird auch beim Otto-Normal-Schuldner in den USA rasant und schmerzhaft durchschlagen.
Auch andere „US-freundliche“ Nationen sind von Powells strenger US-Notenbankpolitik und dem starken USD betroffen.
So lag etwa in Deutschland die Anleiherendite für 2-jährige Staatsanleihen erstmals seit 2008 wieder über 2 % – ein eigentlich unspektakulärer Zins, den sich das Land aber buchstäblich nicht leisten kann.
Während die Anleiherenditen in der EU wegen der Politik ihres großen US-“Alliierten“ steigen, bekommt man in der Europäischen Union das große Zittern. Denn letztlich bedeutet das nur: Das Zinsniveau in Europa wird steigen.
Da sich überschuldete Länder wie Italien fast schon auf Frankenstein-Niveau bewegen, treibt Notenbankchef Powell die EU quasi in ein Dilemma, das die nationale Sicherheit (Währung und Schulden) aber auch die politische Einheit der Union bedroht.
Und auch hier: Welche Optionen bleiben der Europäischen Union noch?
Wahrscheinlich wird sie, so wie Japan, US-Staatsanleihen & Dollars verkaufen, damit die Lichter von Paris bis Portugal nicht ausgehen.
Selbst in China verkaufen Großunternehmen in einem immer alarmierenderen Umfang US-Dollar-Anlagen und Gewerbeimmobilien (mehr als 20 Mrd. seit 2019).
Powells Politik des „Starken Dollars“ rächt sich
Kurz: Powells Politik des starken Dollars geht ganz klar nach hinten los, wie schon die westlichen Sanktionen gegen Putin. Schon jetzt krümmen sich die „Alliierten“ Amerikas unter den beklemmenden Welleneffekten und dem Gewicht eines künstlich stark gemachten USD – und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der die EU mit weniger Energie aus dem Osten in die Wintermonate geht.
Und trotz alledem bewegt sich die Fed immer mindestens zwei bis drei Schritte hinter ihrer eigenen Lernkurve.
Als Bank, die vielmehr politisch als unabhängig agiert, kann die Federal Reserve in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit nur auf Formulierungen und Verzerrungen zurückgreifen anstatt auf Mathematik und Redlichkeit. Seit dem Tag ihrer offiziellen (und Wall-Street-lastigen) Geburt im Dezember 1913 hat sie dieser Öffentlichkeit einen falschen Dienst erwiesen.
Die sich aktuell verdichtenden Währungs-, Schulden- und Energiemuster ähneln ganz stark der Wetterkarte eines perfekten Sturms.
Kurzum: Unter Powells massigem US-Dollar geht den ausländischen Währungen die Luft aus, sie werden weiterhin fallen, während die globalen Anleihemärkte weiter austrocknen und folglich implodieren.
Sofern die Fed keinen Kurswechsel bei ihrer Dollarstärke-Politik vollzieht (und erneut die QE/Mausklickgeldproduktion hochfährt), sind die Weltmärkte durchaus vom Risiko eines systemischen Zusammenbruchs bedroht.
Andererseits: Mehr Mausklickgeld bedeutet einfach nur Währungskrise. Also auch hier die Frage: Pest oder Cholera?
Aus all diesen Gründen bin ich standhaft der Meinung, dass die globalen Währungs- und Staatsanleihemärkte unter Powells Dollarstärkepolitik nicht mehr lange durchhalten werden.
Sofern die Fed keinen Kurswechsel vollzieht und mehr erbärmliche quantitative Lockerungen beschließt (also Dollarschwächung/-entwertung), wird sich das oben beschriebene systemische Risiko zur systemischen Implosion auswachsen.
Vorerst liegt der Ball (Dollar) in Powells Feld, und Powell hat einen schwachen Aufschlag.
AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
In diesem ersten deutschen Interview mit Matt Piepenburg diskutiert er mit Steffen Krug über die Wichtigkeit von real-life Erfahrung, geht auf die langfristigen Schuldenzyklen ein und darauf, was dies für uns alle bedeutet. Er ist kein «Gold Bug», empfiehlt aber eine gewisse Exposure zu diesem Metall als Absicherung, auch wenn es langweilig klingen mag. Die Zentralbanken würden kriminell agieren. So ist für ihn die Frage irrelevant, welche Währung die anderen outperformen wird, denn sie verlieren langfristig alle an Kaufkraft.
Matthew Piepenburg war nach seinem Studium an der Brown- und Harvard University als Wirtschaftsjurist tätig. Während der Internetblase gründete er seinen ersten Hedgefonds. Im Anschluss richtete er als Berater, CIO und Geschäftsführer verschiedene Family Offices auf alternative Investments aus. Heute ist er Kommerzdirektor der Matterhorn Asset Management und betreibt den Informationsdienst SignalsMatter.
- 00:00 Intro / Vorstellung
- 01:32 Erfahrung
- 05:07 Schuldenzyklus
- 11:05 Probleme sind nicht neu
- 14:08 Sichern Sie sich ab
- 19:01 Gold vs. Silber
- 20:24 Abschluss / Outro
AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
Wenn Blasen platzen, werden wir entdecken, wie wenige überlegene Menschen es tatsächlich gibt – „überlegen“ im Sinne von Konfuzius:
„Auch wenn er sich in Sicherheit wähnt, vergisst der überlegene Mensch nicht, dass Gefahr kommen kann. Im Zustand der Sicherheit vergisst er nicht die Möglichkeit des Ruins. Wenn alles in Ordnung ist, vergisst er nicht, dass Unordnung kommen kann. Somit ist seine Person nicht gefährdet, und auch seine Staaten und seine Sippen bleiben erhalten.“ – Konfuzius
Überlegene Menschen kann es auf vielen Ebenen der Gesellschaft geben – nicht zwangsläufig in Bereichen, die mit Geld oder Investitionen in Verbindung stehen. Es wird viele Menschen geben, die gar kein Geld haben, die aber auf intellektueller oder psychologischer Ebene vorbereitet sind. Diese Menschen zählen womöglich zu den glücklichsten, denn viele reiche Menschen machen sich leider die ganze Zeit über Gedanken um ihr Geld, anstatt es zu genießen.
In diesem Artikel soll es in erster Linie um das Vorbereitetsein in Bezug auf das eigene Vermögen gehen.
PS: Aus gegebenem Anlass wartet am Ende des Artikels ein wichtiger Nachtrag.
VERMÖGENSERHALTUNG IM FOKUS
Investoren, mit denen wir in unserer Branche zusammenkommen, sind risikoaverse Menschen und daher sehr auf Vermögenssicherung bedacht. Diese Investoren kaufen physisches Gold, weil die exzessiven Marktrisiken ihnen Sorge bereiten. Sie möchten ihr Vermögen gegen nie dagewesene Finanz- und Währungsrisiken schützen und absichern. Physische Edelmetalle, die außerhalb des Bankensystems gehalten werden, sind für diese Investoren, wie auch für uns, die ultimative Form der Vermögenssicherung.
Anteilig an den gesamten globalen Finanzanlagen kommt Anlagegold aber nicht einmal auf 0,5 %. Das heißt also, dass nur ein winziger Prozentsatz von Investoren das eigene Vermögen mit Gold absichert. Das überrascht schon, wenn man bedenkt, dass Gold seit 5.000 Jahren das einzige Geld ist, das überlebt hat.
DIE INFLATION KOMMT
Natürlich haben auch andere Sachwerte, wie Land und Immobilien, ihren Wert im Verlauf der Zeit sehr gut halten können. Da wir starke Nahrungsmittelpreisinflation erwarten, wird Agrarland in den kommenden Jahren wahrscheinlich gut abschneiden. Wie in zahlreichen Artikeln der letzten Zeit hervorgehoben wurden, ist aktuell schon hohe Inflation bei Agrar- und anderen Rohstoffen zu verzeichnen (siehe Chart unten).
ANLEIHEERTRÄGE: KEIN ABBILD DER MASSIVEN RISIKEN
Privat- und Geschäftsimmobilien sind wieder etwas anderes. Die seit 1971 unablässig betriebene Kreditschöpfung hat die Immobilienpreise immer weiter steigen lassen. Die Tatsache, dass die Zentralbanken praktisch nichts für Geld verlangen hat den Kreditnehmern perfekten Auftrieb und Rückenwind beschert.
So kann man in der Schweiz z.B eine festverzinste Hypothek über 15 Jahre zu einem Zinssatz von 1 % bekommen. Das ist fast so, als würde man das Geld kostenlos rausgeben. Allerdings sind die niedrigen Zinsen kein Zeichen der Freigiebigkeit von Staaten und Zentralbanken. Sie sind viel mehr die Folge ihrer verschwenderischen Ausgabepolitik.
Angesichts permanenter Defizitfinanzierung müssen Regierungen die Neuschuldenaufnahme praktisch ohne größere Kosten finanzieren, ansonsten droht Schuldenausfall. Deswegen gibt es inzwischen negativ verzinste Staatsanleihen im Umfang von 18 Billionen $, und kein westlicher Kreditnehmer zahlt mehr als 2 % ungeachtet der Laufzeit.
Wie absurd die Zinssätze inzwischen sind, zeigt beispielsweise ein Vergleich der Zinssätze 30-jähriger Staatsanleihen Griechenlands und der USA. Griechenland emittierte gerade eine massiv überzeichnete 30-Jahre-Staatsanleihe zu 1,95 %. Zum Vergleich: Die 30-Jahre-Anleihe der USA rentiert mit 2,36 %. Beide Gläubiger sind quasi bankrott, allerdings ist es absurd, dass ein finanziell derart schwacher Staat wie Griechenland Geld zu einem niedrigeren Zins leihen kann als die USA.
Der Markt für Staatsanleihen ist also die größte Bubble von allen. Das wird sie allerdings nicht davon abhalten, noch weiter zu wachsen.
Nehmen wir die USA als Beispiel. Als Trump im November 2016 gewählt wurde, betrug die US-Verschuldung 20 Billionen $. Auf Grundlage meiner historischen Einschätzung prognostizierte ich, dass sie bis Januar 2021 auf 28 Bill. $ ansteigen würde und bis 2025 auf 40 Bill. $. Die meisten Marktbeobachter fanden diese Prognose absurd, doch leider hatten sie sich nicht mit der Geschichte auseinandergesetzt, die uns sagte, dass es so kommen würde.
US-STAATSVERSCHULDUNG IM JAHR 2025
Mit Blick auf den aktuellen Zustand der US-Wirtschaft sowie die Defizit- und Kreditwachstumsprognosen waren 40 Bill. $ für 2025 zu niedrig; die US-Verschuldung dürfte sich bis dahin auf 50 Bill. $ belaufen.
Man denke nur daran, dass die US-Staatsverschuldung bei Regierungsantritt Ronald Reagans unter einer Billion $ lag. Und 44 Jahre später – im Jahr 2025 wird sie, laut Prognose, 50 Billionen $ erreicht haben. Das entspricht einer verblüffenden durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 28 % für den Zeitraum 1981 bis 2025. Und jene 50 Bill. $ umfassen nicht einmal potentielle Ausfälle an Kredit- und Derivatemärkten, diese Zahl könnte also noch exponentiell ansteigen. Die Gesamtverschuldung der Vereinigten Staaten von Amerika von 84 Bill. $ kann niemals zurückgezahlt oder zu unmanipulierten Zinsniveaus bedient werden.
Wenn Blasen platzen, sind die potentiellen Dominoeffekte unberechenbar. Zusätzlich zu Schuldenausfällen in zweistelliger Billionenhöhe, könnten im Rahmen von (sehr wahrscheinlichen) Derivateausfällen weitere dreistellige Billionenbeträge und mehr hinzukommen.
Ich bin mir sicher, dass die Fed und andere Zentralbanken die Druckerpressen gerade schon hochfahren oder den Speicher ihrer Rechner aufrüsten, um den ganzen zusätzlichen Nullen Herr zu werden.
HYPERINFLATION IST EIN WÄHRUNGSEREIGNIS
Ein Reihe angesehener Marktbeobachter geht davon aus, dass wir keine hohe Inflation oder Hyperinflation erleben werden. Was sie in ihren Analysen jedoch ständig außen vor lassen, ist der Währungseffekt.
Ich habe wieder und wieder darauf aufmerksam gemacht, dass jedes! bisherige hyperinflationäre Ereignis aus einem Währungseinbruch herrührte. Es ist nicht die steigende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und auch nicht die Zinspolitik, die Hyperinflation bewirkt.
Nein, es sind vollkommene Misswirtschaft und die damit einhergehende Entwertung der Währung, die Hyperinflation entstehen lassen.
Man braucht sich nur die Tabelle unten anzuschauen. Alle wichtigen Währungen haben seit 2000 80 -86 % ihrer realen Kaufkraft (Gold) verloren, und 96 – 99 % seit 1971 als Nixon die Goldkonvertierbarkeit der US-Währung aussetzte.Und in einer hyperinflationären Wirtschaft wie Argentinien hat der Pesos 99,99 % seit 2000 verloren.
WENIGE SIND AUF UNORDNUNG, VERFALL ODER HYPERINFLATION VORBEREITET
Jeder glaubt, er werde nicht von Verfall und Untergang betroffen sein, darin sind sich normale Menschen und sogenannte Experten gleich. Sie befinden sich also nicht im konfuzianischen Zustand des „Vorbereitetseins“ hinsichtlich des kommenden Wirtschafts- und Währungskollaps.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf eine hyperinflationäre Periode eingehen, die sich erst vor kurzem in Europa ereignet hatte. Letztes Jahr aß ich in Ticino (im italienischen Teil der Schweiz) mit meiner Frau und Freunden in einem kleinen Restaurant gemeinsam zu Abend. Schließlich kam der Besitzer auf mich zu und meinte, er kenne mich. Wie sich herausstellte, verfolgt er regelmäßig meine Beiträge und Interviews. Er erzählte uns, dass er in den 1990ern aus Jugoslawien geflohen sei. Er und seine Familien hätten einen großen Teil ihres Geldes in der Hyperinflation der Jahre 1992-94 verloren.
Im Januar 1994 hatte die jährliche Inflationsquote in Jugoslawien einen Stand von 116 Mrd. Prozent erreicht!
Unten ist eine jugoslawische Banknote über 500 Milliarden Dinar abgebildet.
Glücklicherweise besaß der Eigentümer des Restaurants auch ein paar Goldersparnisse, die ihm dann einen Neustart in der Schweiz erlaubten. Er riet unseren Freunden, nie Geld auf der Bank zu lassen und nur physisches Gold zu halten.
Dieser Mann aus Jugoslawien war also auf die „Möglichkeit des Ruins“, vor der Konfuzius warnt, vorbereitet gewesen; und er meinte, dass er nie wieder dem Bankensystem trauen werde.
MONUMENTALE ÜBERWERTUNG BEI AKTIEN
Meine Freunde, die mit mir im Restaurant waren, sind immer noch keine Goldeigentümer. Sie sind wie 99,5 % der Investoren, die glauben, dass Bäume – zusammen mit Aktien und Immobilien – tatsächlich in den Himmel wachsen können.
Mit Blick auf die Aktienmarktentwicklungen der vergangenen 40 Jahre war es für die meisten Investoren gar nicht möglich, keine Gewinne an den Aktienmärkten zu machen. Somit befinden sich die wenigsten im konfuzianischen Zustand des Vorbereitetseins und werden völlig überrumpelt, wenn der nächste große Crash beginnt.
Am Anfang wird man noch erwarten, dass wieder die Zentralbanken zur Rettung kommen. Wenn die V-förmige Erholung aber nicht kommt und der Markt einfach weiter fällt, werden die meisten Investoren die Talfahrt bis zum bitteren Ende mitmachen.
Und es würde mich überraschen, wenn die Märkte in den nächsten Jahren um weniger als 90 % fallen, wie damals zwischen 1929-32.
Der Buffett-Indikator – Marktkapitalisierung : BIP – sollte uns ein Warnsignal sein. Wie man im Diagramm unten sieht, haben Aktien derzeit Allzeithochbewertungen im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung erreicht.
Auch der Shiller-Cape-Index befindet sich auf einem historischen Hoch (nur übertroffen von der Dotcom-Bubble), er steht beim Doppelten der historischen Indexstände. Ja, überkaufte Positionen können weiter anwachsen, doch der darauf folgende Crash wird lang und brutal werden.
AKTIEN VERKAUFEN UND GOLD KAUFEN – EINE ZUKUNFTSTRÄCHTIGE ENTSCHEIDUNG
Zum Abschluss noch eine weitere Grafik, die uns an Konfuzius Warnung erinnert, dass „Gefahr, Unordnung und Verfall kommen kann“.
1999 erreichte das Dow:Gold-Verhältnis seinen Höchststand. Dann sank das Verhältnis bis 2011 von 44 auf 6 – oder um 87 %. Anschließend erlebten wir – dank der Fed sowie massiver Geldschöpfung und Kreditausweitung – eine 10-jährige Korrektur.
Die steigenden Kurse im Dow könnten morgen schon enden, oder wir könnten für eine begrenzte Zeit noch einen Melt-Up am Markt erleben. Wie dem auch sei – JETZT ist die Zeit für konfuzianisches Vorbereitetsein! Wir wissen, dass Aktien nach allen erdenklichen Maßstäben überbewertet sind. Die letzten paar Punkte dieses Anstiegs mitzunehmen, ist ein extrem gefährliches Unterfangen, das zum Ruin führen kann!
Jetzt ist die Zeit, die Gewinne aus dem Aktienmarkt mitzunehmen und die eigenen Anlagen vor der kompletten Auslöschung zu schützen.
Wie ich im Artikel von letzter Woche gezeigt hatte, ist Gold heutzutage – relativ zum Geldangebot – so günstig wie 1970 als es 35 $ kostete und auch so günstig wie im Jahr 2000, als Gold bei 290 $ stand.
Der Anstieg beim Gold und der Fall bei Aktien wird bedeuten, dass der Dow von den heutigen Ständen aus weitere 99 % fallen wird (siehe Chart oben) und die langfristige Trendlinie erreicht (nicht gezeigt).
Der Ausstieg am Aktienmarkt und physisches Goldeigentum wird also nicht nur eine zukunftsträchtige Entscheidung sein, man folgt damit auch einer 2.500 Jahre alten Weisheit, die Konfuzius uns heute noch lehrt.
NACHTRAG
Nachdem ich diesen Artikel verfasst hatte, verlor ein kleiner Hedgefonds 30 Mrd. $, weil haarsträubende Risiken am Derivatemarkt eingegangen wurden. Auch Banken wie Credit Suisse werden Milliarden verlieren. Ich hatte ununterbrochen vor solchen Risiken gewarnt. Die gesamte 1,5 Billiarden $ schwere Derivatezeitbombe steht auf dem Spiel. Mehr dazu im nächsten Artikel. Denken Sie an Konfuzius Warnung!
AFTER SVB AND CREDIT SUISSE COLLAPSE, BAIL-INS NEXT
Auf jeden Fall leben wir in interessanten Zeiten. Ob Baissier oder Haussier, links oder rechts, Zyniker oder Pessimist, es dürfte wohl allen schwer fallen, so zu tun, als sei alles…naja…normal.
Umstrittener Wahnsinn
Viele fragen sich, warum ein Virus mit einer Sterblichkeitsrate von unter 0,4 % nun schon seit einem Jahr die Weltwirtschaft stilllegt.
Trotz extrem angebrachter Schweigeminuten für alle, die mit (oder an) COVID starben, hinterfragen manche Leute die Politik, die nicht dafür sorgte, dass die Hochrisikogruppen geschützt wurden und die ansonsten nur schweigt zum selbstverschuldeten Tod aller stillgelegten globalen Realwirtschaften.
Während Millionen US-Amerikaner auf einen Scheck vom Staat über ca. 1.400 $ warten, fragen sich einige, warum SEC-sanktionierte Lügner und Twitter-freudige Front-Runner wie Elon Musk und andere Tech-Giganten mit „C_O“- Titeln gewaltige Reichtümer anhäufen.
Zufälligerweise ist jener 1.400 $-Check ¼ dessen wert, was das Kleid kostete, das Meghan Markle trug, als sie jüngst versuchte, bei Oprah und dem Rest der Welt für Sympathie zu werben für ihre einmaligen Konflikte, während mehr als 50 % der US-Kinder in Haushalten wohnen, die Sozialleistungen beziehen.
Nochmal gefragt: Ist das normal?
Jedenfalls ist es „interessant“.
Zentralbanken schöpfen Jahr für Jahr Billiarden, um ansonsten unpopuläre Staatsschulden aufzukaufen; die betreffenden Anleihemärkte erfahren enorme Unterstützung und auch enorme Überbewertung, so dass das Gros der Staatsanleihen negative Nominal- wie Realverzinsung aufweist. So etwas hat es noch nie gegeben in der überlieferten, 5.000-jährigen Geschichte der Märkte.
Unterdessen sind 20 % der US-Unternehmensanleihen buchstäblich Zombi-Anleihen – Schuldentote eigentlich, die die alten Schulden nur durch Neuverschuldung finanzieren können. An die Rückzahlung der ursprünglichen Darlehenssumme ist meist überhaupt nicht mehr zu denken, schließlich besteht die überwiegende Mehrheit (deutlich mehr als 65 %) der US-Unternehmenskredite entweder aus Leveraged Loans oder Krediten, die nur noch eine Wimper breit über dem Schrott-Status stehen.
Langsam steigende Anleiherenditen, weiterhin explizit begrenzt und gedrückt durch Zentralbankinterventionen, werden der Welt als Hinweis auf „Wirtschaftswachstum“ vermittelt – dafür sorgen die Wall-Street-Pinocchios, die für‘s Hoffnung-Machen bezahlt werden und nicht für Fakten.
Unterdessen haben die Medien die Massen inzwischen überzeugt, dass eine magische Impfung alles lösen wird, trotz zahlreicher, vom US-Kongress ignorierter Hinweise darauf, dass spezifische Antikörper in diesen Impfstoffen nicht-spezifische Antikörper angreifen, welche unserer Immunsystem jedoch dringend zur Bekämpfung späterer Krankheiten benötigt.
Zentralbanken-Akkomodierung, Lockdown-Maßnahmen, Manipulation von Anleiherenditen oder Schnellfeuer-Impfstoffe: Unterm Strich scheinen Gedankenspiele plausibel, die hinterfragen, inwieweit politische Heilmittel sogar noch schlimmer sind als globale Krankheiten.
Selbstverständlich bin ich weder Virologe noch Experte für Oprah-Bewertungen oder Elons Twitter-Account; es handelt sich hierbei also eher um Schimpftiraden als um maßgebliche Schlussfolgerungen, dennoch beginne ich (wie auch viele von Ihnen), an dieser „interessanten“ Welt um mich herum zu zweifeln.
Eindeutig Wahnsinn
Weniger debattenfähig sind hingehen das augenscheinliche aber von den Medien ignorierte Desaster des Weltfinanzsystems und die hierbei ausschlaggebenden Verzerrungen (d.h. Lügen), was man deutlich am Beispiel des Verbraucherpreisindex (CPI) – jener skurrilen Inflationsmessgröße – sehen kann.
Allein die Tatsache, dass wir Aktienmarkt-Allzeithochs haben, während globale Wirtschaften, BIP, Beschäftigungszahlen sowie soziale Bedingungen vor dem Hintergrund eines weltweiten Shutdown neue Tiefststände markieren, sollte wirklich jeden zum Grübeln bringen – auch diejenigen, denen „freier Marktkapitalismus“ kein Begriff ist.
Tod der Freien Märkte
Das liegt daran, dass es so etwas wie freie, kapitalistische Marktwirtschaft gar nicht gibt. Zumindest nicht in einer Welt, wo Zentralbanken und acht maßgebende Geschäftsbanken sowie eine oder zwei globale „Institutionen“ (als Tipp: IWF und Weltbank) fast jeden Aspekt natürlicher Angebots- und Nachfragekräfte (für die wir und Adam Smith einst schwärmten) voll und ganz übernommen und verzerrt haben.
Falls Sie jetzt denken, dass solche Aussagen eher Drama erzeugen als Durchblick: Lassen wir uns jetzt also objektive Fakten durch den Kopf gehen anstatt kontroverse Adjektive und Nomen.
Es würde (wie schon gezeigt wurde) hunderte Seiten benötigen, um eine Kurzdarstellung der unzähligen Möglichkeiten zu liefern, wie Preisfindung an freien Märkten und der natürliche, freie Kapitalismus mittels fiskaler und monetärer Politik globaler Gesetzgeber und Banker gekapert, verzerrt und dann zerstört wurde.
Doch anstatt neue Wortzahl-Rekorde aufzustellen, sollten wir einen kurzen Blick in nur einen der vielen Bereiche dieser schrägen Weltordnung werfen und dort aufzeigen, wie manipuliert die „Preisfindung“ an freien Märkten als auch die Grundlagen der kapitalistischen Marktwirtschaft tatsächlich schon sind.
In einem Satz: Öffnen wir den Vorhang zur einer Bühne der Korruption, die sich auch als COMEX-Terminbörse für Edelmetalle bezeichnet. Und sehen wir selbst…
Anschnallen bitte.
Der COMEX-Terminmarkt – Das Komplexe und (Scheußliche) heruntergebrochen
Für viele ist die COMEX-Terminbörse ein grusliger, mysteriöser Ort, ja ein fast fremdes Universum.
Und sie ist zugegebenermaßen auch ein sehr komplexer Ort – mit all den Handelspapieren, Akteuren, Strategien und verschiedenen Ebenen. Zu komplex jedenfalls, um an dieser Stelle alles aufzudröseln.
Ganz grundlegend betrachtet ist die COMEX-Terminbörse jedoch ein Ort, an dem Papierkontrakte gehandelt werden, die eigentlich physische Güter repräsentieren (von Soja bis Gold).
In einer normalen Welt lässt sich am COMEX-Terminmarkt beispielsweise ein Kontrakt über den Kauf eines Pakets Getreide handeln. Auf diesem Weg können feste (d.h. vertraglich fixierte) Preise gewährleistet und Preisschwankungen am Markt vermieden werden.
Wenn ein solcher Kontrakt (für Getreide, Metalle oder aber Schweinebäuche) kurz vor seinem Verfall bzw. Auslaufdatum steht, kann der Halter des Kontrakts entweder die Auslieferung des vertraglich vereinbarten Rohstoffs beantragen oder diesen „überrollen“ bzw. die Laufzeit über einen bestimmten Zeitraum ausweiten, wobei die tatsächliche Lieferung verschoben wird.
Schön schlicht, oder?
Schlicht zu manipuliert
Sobald die Börse (dank junger kreativer Hitzköpfe wie Leo Melamed und Alan Greenspan) nun auch den Einsatz von Finanzhebeln duldet, wird diese Schlichtheit deutlich komplexer. Diese einfachen Kontrakte dürfen also in einem Verhältnis von 100:1 bis 300:1 gehebelt werden.
Kurz: deutlich mehr Kontrakte als dagegenstehende Güter.
Die Schlichtheit wird weiter verkompliziert, weil die Marktteilnehmer jetzt auch noch die Möglichkeit bekommen, Long- UND Short-Positionen auf die betreffenden Kontrakte abzuschließen – mithilfe von Derivaten, die zugegebenermaßen komplex sind.
Die Schlichtheit wird letztlich dann vollkommen verzerrt und komplex, wenn eine kleine Minderheit extrem finanzstarker Akteure den Kauf und Verkauf dieser Kontrakte größtenteils kontrolliert – und somit auch die Preisfindung.
Kurz formuliert: Die COMEX-Terminbörse ist nicht einfach ein Ort, wo Papierkontrakte gekauft und verkauft werden, sie ist viel mehr ein korrupter Stützpunkt, wo jene Papierkontrakte gehebelt und manipuliert werden und wo die Preise der zugrundeliegenden Güter bestimmt werden.
Wertloses Papier…
Wie wir wissen, ist Papier im Grunde eine ganz dünne und leichte Sache. Thematisch liegen Fiat-Währungen ziemlich nah, denn auch die sind, wie die meisten Papierprodukte, nicht furchtbar werthaltig. Voltaires Gedanke dazu ist berühmt geworden: „Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem intrinsischen Wert zurück – Null.“
Doch seitdem Nixon ihm 1971 die Golddeckung stahl, leben wir in einer pausenlos „interessanten“ Ära, in der sich die ewig verrückte Finanzwelt immer nur um das kontinuierlich schwächer werdende Papiergeld dreht.
Zentralbanken und bankrotte Nationen müssen das an sich schwache Papier dementsprechend werthaltig erscheinen lassen. Es werden die verschiedensten komplexen Marktgymnastikübungen vollführt, um die Illusion aufrechtzuerhalten, dass Papier tatsächlich Vermögen ist.
Mächtigen Akteuren kommt nun die ungeheuer wichtige Aufgabe zu, dafür zu sorgen, dass wahrhaftige Wertspeicher – d.h. Gold und Silber – weit weniger wertvoll erscheinen, als es sonst der Fall wäre.
Kurz: Maßgebliche Marktmanipulatoren (weiter unten ausgeführt) benutzen vorzugsweise Papierprodukte, um Gold und Silber weniger aufreizend dastehen zu lassen. Denn würden Gold und Silber auf Grundlage authentischer Angebots- und Nachfragekräfte bewertet werden, fiele das gesamte (und peinlicherweise bankrotte) Papiersystem aus globalen Giralgeldwährungen und -Märkten in sich zusammen wie ein Haus aus billigen (Papier-)Spielkarten.
Kaum zu glauben?
Dann zeige ich Ihnen mal…
Der fiktionale „Papier“-Preis von Gold & Silber
Nehmen wir dazu meine zwei verkannten aber historisch bestätigten Lieblingsaufbewahrungsmittel von authentischem Wert (und nicht Papier- oder gar Kryptowert): Gold & Silber.
Die allgemeine, populäre Nachfrage nach diesen Assets ist in der Tat enorm; und eigentlich sollte sich das auch in ihren Preisen widerspiegeln.
Immerhin werden in einer Marktwirtschaft jene Assets mit hohen Kursen bedacht, die hohe Nachfrage und ein relativ niedriges Angebot zu verzeichnen haben, oder? Das sagt zumindest das Einmaleins der Ökonomie.
Nehmen wir zum Beispiel die steigende Silbernachfrage im Jahr 2021, so wie sie sich aus den ETF-Flüssen ergibt:
Jetzt dasselbe für die Gold-ETF-Zuflüsse, nur um den Punkt „natürliche Nachfrage“ klar zu visualisieren:
Wenn die Nachfrage nach den Gold- und Silber-ETF-Anteilen (vermeintlich gedeckt durch echtes physisches Gold und Silber, das von den Fondsverwaltern verwahrt wird) derart steigt, so müssten doch auch die Preise an den zuständigen Papiermärkten durch die Decke gehen…!?
Naja, Papier ist eine komische Sache, ich hatten eben schon darauf angespielt… . Steigende Gold- und Silberpreise sind eine ernste Bedrohung für die betreffenden Entscheidungsträger (d.h. Zentralbanken, große Geschäfts- oder „Bullion“-Banken und alle Dollar-abhängigen Politiker); Papier lässt sich leicht manipulieren – und auf diesem Weg auch die Gold- und Silberpreise.
Die „Hateful-8“ und wie sie marktwirtschaftliche Preisfindung zerstören
Ok, damit es nicht zu theoretisch oder dramatisch wird, machen wir es offensichtlich, objektiv und unstrittig. Wir wollen zeigen, wie Großakteure – und nicht die natürlichen Angebots- und Nachfragekräfte – dafür sorgen, dass die Gold- und Silberpreise auf künstliche, legale und unehrliche Weise zustande kommen – und somit auch das letzte Bisschen Respekt für eine so überkommene Sache wie Preisgeschehen an freien Märkten der Lächerlichkeit preisgeben.
Wir wollen im Besonderen betrachten, wie es acht Geschäftsbanken schaffen, sich über die natürliche Preismacht tausender anderer COMEX-Terminkontraktkäufer hinwegzusetzen, mit dem Ziel, die natürliche Preisfindung bei jenen beiden Edelmetallen zu unterdrücken.
Ob Sie es glauben oder nicht: Fast jeder der Gold- und Silberkontrakte (und ich spreche hier von Tausenden), die am COMEX-Terminmarkt gehandelt wird, ist ein Netto-Long-Kontrakt – das heißt es handelt sich dabei um Käufer. Der Preis dieser Kontrakte müsste also recht hoch sein.
Was könnte also die Nachfragekraft hinter diesen Metall-Kontrakten (und die potentiell steigenden Preise) zunichtemachen? Dafür reichen die vier bis acht größten Händler am Terminmarkt (zumeist Bullionbanken), die die Kontrakte der anderen unablässig shorten (d.h. sie wetten gegen sie), um steigende Preistrends aufzuhalten.
Kaum zu glauben? Dann sehen Sie selbst:
Unterm Strich sehen wir an den COMEX-Terminmärkten Folgendes: Acht Akteure wetten im Grunde gegen den Rest der Welt, um die Edelmetallpreise zu kontrollieren.
Eine winzige Hand voll von acht Akteuren (the „Hateful-8“?) bestritten und bestreiten mehr als 50 % der Leerverkäuferseite des gesamten Terminmarkts. Da sie so tief in den Markt eindringen und dort so short sind, erlangen sie praktisch (und auf unnatürliche Weise) die Kontrolle über die Edelmetallpreise, denn ohne solche Interventionen würden die Gold- und Silberpreise tatsächlich durch die Decke schießen.
Verstehen Sie jetzt, wie sehr es den Großen vor steigenden Gold- und Silberpreisen graut? Sie waren jüngst beim Silber mit 112% short – im Umfang von mehr als 412 Millionen Unzen.
Natürlich wissen wir längst, wovor sie Angst haben: Steigende Gold- und Silberpreise wären die ultimative und absolute Bestätigung des ganz offensichtlichen Scheiterns eines (Nach-Nixon-)Systems, das von unbegrenzter Geldschöpfung und Fiat-Währungen geprägt ist.
Wie lange lassen sich natürliche Preiskräfte unterdrücken?
Das wirft natürlich auch folgende Frage auf: Wie lange kann eine solche Abzocke/ Manipulation aufrechterhalten werden?
Also: Wenn vier bis acht große Akteure an der COMEX gemeinsame Sache machen – mithilfe von Leerverkäufen im Umfang von Milliarden und Abermilliarden Dollar –, wie lange kann ein solches System ohne schwere Komplikationen weiterlaufen?
Entscheidend für das Überleben einer solchen unverhohlenen Abzocke und Preisbegrenzung (betrieben seit 1973) ist es, die Short-Kontrakte über die betreffenden Edelmetalle ständig zu erneuern und nie auslaufen zu lassen; denn sollten diese Kontrakte jemals auslaufen, wäre damit auch die vertraglich vereinbarte Auslieferung der physischen Edelmetalle fällig.
Für die Hateful-8 und auch die gesamte COMEX hieße es dann unverzüglich „Party Over“.
Die großen Akteure wären im Verzug, sie könnten die physischen Metalle nicht liefern, weil sie nicht einmal über genügend Metalle verfügen, um ihre gehebelten Kontrakte zu bedienen. Bei weitem nicht.
Aus diesem Grund bewegen sich die Kosten für das „Überrollen“ bzw. Verlängern von Gold- und Silber-COMEX-Kontrakten auch auf derart niedrigem Niveau! Sie sind im Grunde fast kostenlos.
Einfach formuliert: Die betreffenden Marktmanipulatoren (und auch die COMEX an sich) würden ohne Manipulation und kontinuierliche Kontraktverlängerungen nicht überleben.
Es bliebe noch folgende Alternative: Falls sie die physischen Metalle nicht liefern können (und das können sie nicht), müssten die Hateful-8 ihre eigenen COMEX-Leerverkäufe glattstellen und dazu „long“ gehen – während die Gold- und Silberpreise (inmitten eines „Short-Squeeze“) ohnehin schon unkontrollierbar steigen.
Diese Short-Glattstellungen würden zu sprunghaft steigenden Edelmetallpreisen führen.
Eine Glattstellung durch den Kauf von Long-Kontrakten (bzw. der Ablass für ihre Sünden und Leerverkäufe) könnten sich selbst die großen Akteure nicht mehr leisten – dafür bräuchte es nicht Milliarden, sondern Billionen.
Selbst eine Rettung durch den Exchange Stabilization Fund könnte diesen TBTF-(Too Big to Fail)-Bullionbanken an diesem Punkt nicht mehr helfen.
Kurz: Diese kleine Hand voll „Big Boys“, die Gold- und Silberkontrakte an der COMEX leerverkaufen, spielt mit Streichholz und Benzinkanister.
Und zwar alle von ihnen; allerdings gibt es da einen…
JP Morgan – Keine Ganovenehre
Nach 2008 erbte JP Morgan die Geschäftsbücher eines anderen bekannten Pleitiers, Bear Sterns, und darin standen auch 30.000 bis 40.000 Leerverkaufspositionen für Gold und Silber.
Aus all den oben geschilderten Gründen (und Risiken) wusste man bei JP Morgan, dass es gefährlich war, am Gold- und Silber-Terminmarkt netto „short“ zu sein, also unterm Strich auf der Leerverkäuferseite zu stehen (denn als Metallverwalter für andere Fonds weiß die Bank bestens darüber Bescheid, dass es einfach nicht genügend physisches Gold und Silber gibt, um die aus den massiv gehebelten Kontrakten einer insgesamt „überhebelten“ COMEX stammenden Lieferansprüche überhaupt bedienen zu können).
Anders ausgedrückt: JP Morgan musste diese Leerverkaufspositionen im richtigen Moment abstoßen und durch den Aufbau von Long-Positionen glattstellen; und der richtige Moment ist dann, wenn die Kurse niedrig sind.
Nachdem JP Morgan die Marktentwicklung Anfang 2020 durch Order-Manipulation („spoofing“) verfälschte, manipulierte die Bank die Marktkurse nach unten, so dass die eigenen Short-Positionen im März glattgestellt werden konnten.
Nach heutigem Stand hat JP Morgan ihr Short-Engagement aufgegeben – anstatt unterm Strich auf der Leerverkäuferseite zu stehen, verhält sich die Bank jetzt marktneutral.
Mehr noch, die Bank stapelt derzeit ihre physischen Gold- und Silberbarren in Londoner Metalldepots auf und kontrolliert auf diesem Wege schon mehr als 1 Mrd. Unzen Silber und über 25 Mio. Unzen Gold.
Warum?
Ganz einfach: Mit Insiderwissen gerüstet, plant diese Bank, der unvermeidlichen Gold- und Silberhausse, über die wir seit Jahren schreiben, zuvorzukommen.
Und was passiert mit dem COMEX-Papiergold-Terminmarkt? Nun, seine Tage sind gezählt. Und die Konsequenzen eines solchen Zusammenbruchs dürften sich mit „interessant“ kaum beschreiben lassen, sie werden schlichtweg katastrophal sein.