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Gettysburg-Moment für Powell, Waterloo für den USD & Der Wahnsinn der Jetztzeit

von Matthew Piepenburg

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Im Folgenden analysieren wir das historische Zusammenspiel von Kriegsniederlagen, Egokrisen, Währungsstürzen, Kontrollausweitungen und der Loyalität von Gold in Zeiten manifesten Wahnsinns.

Relevanz der Geschichte

Obwohl selbst im Land Abraham Lincolns die Universitäten ihren Anteil daran hatten, eben diesen Lincoln zu canceln (ach du lieber Himmel…), weil er um das Jahr 1861 wohl nicht „woke“ genug gewesen war für die Weisheiten neoliberaler Fakultäten des Jahres 2023, so möchte ich dennoch dafür plädieren, dass Geschichte durchaus Sinn hat. Und damit meine ich all ihre wundervollen und hässlichen Nuancen (und Lektionen), ganz gleich, ob diese die modernen Empfindsamkeiten verletzten oder nicht.

Verzweifelte Figuren und hoffnungslose Zeiten gibt es in der Geschichte natürlich zuhauf, und nicht selten stehen sie mit hoffnungslosen Ökonomien in Verbindung, denen ebenso verzweifelte (Proxy-)Kriege wie Wendepunkte folgten.

In diesem Licht betrachtet, kann man sagen: Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie sich gleich. Schauen Sie sich doch nur einmal um…

In der größtenteils vergessenen Geschichte der Kriege mangelt es jedenfalls nicht an verzweifelten Generälen und verzweifelten Wendepunkten.

Von Beginn an verlorene Kriege

1812 fand sich Napoleon, Gewinner zahlloser Kriege von Rivoli bis Austerlitz, schließlich zitternd in Russland wieder, nachdem er den Löwenanteil seiner Armee an den General Russischer Winter verloren hatte und gegenüber einem seiner Generäle bemerkte: „Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt.“

Drei Jahre später, bei Waterloo, endeten Napoleons „erhabene“ Tage dann endgültig (und auch die endlosen Opferzahlen).

Eine ähnlich talentierte und zahlenmäßig stark unterlegene Armee der Konföderierten Staaten unter Führung Robert E. Lees – die schon in den Schlachten von Manassas 1 & 2, Fredericksburg, Gaines Mill und Chancellorsville die Unionskräfte gedemütigt hatte – blickte am 3. Julitag des Jahres 1863 bei Gettysburg zurück auf ein offenes Feld zwischen Seminary Ridge und Emmitsburg Road, welches jetzt gepflastert war mit den Toten und Sterbenden der einst tapfersten Divisionen des Generals. Der amerikanische Bürgerkrieg hatte hiermit einen mathematischen Wendepunkt erreicht.

Diesem Gemetzel zum Trotz zog sich der Krieg (nach dem gescheiterten Frontalangriff General Picketts vom 3. Juli) noch zwei schreckliche Jahre in die Länge (mit zahllosen Opfern) – ungeachtet aller rechnerischen Fakten, wie etwa schwindende Truppenstärke, Ausrüstung, Kanonen und Pferde, die einen „Sieg“ des Südens inzwischen unmöglich gemacht hatten.

Weniger als ein Jahrhundert später, diesmal in der Nähe Stalingrads im Winter 1943, ist es die scheinbar unbesiegbare Deutsche Wehrmacht (und General von Paulus), die sich – nach allen Erfolgen in Polen, Frankreich, Nordafrika und weiten Teilen des Ostens – ebenso mit der mathematischen Wirklichkeit einer Niederlage konfrontiert sieht, welche zuvor als undenkbar galt.

Aus technischer Sicht waren die Deutschen, die in einem Zweifrontenkrieg kämpften, am Ende; aber der Krieg (und seine endlosen Opferzahlen) sollten 2 weitere, sinnlose Jahre andauern.

Was haben diese Beispiele für verlorene, kostspielige Kriege nun aber mit den heutigen Weltmärkten und unseren „Finanzgenerälen“ zu tun?

Tatsächlich einiges.

Von Beginn an gescheiterte Finanzpolitiken

Das sich überschneidende Zusammenspiel menschlicher Egos, harter mathematischer Fakten und von Beginn an gescheiterter Strategien haben ihren Platz in der Militär- wie auch Finanzgeschichte.

So kamen einst, vor langer, langer Zeit (ca. 2008), unsere Zentralbanker im Allgemeinen und die US-Notenbank im Besonderen auf die wahnsinnig schlechte Idee, dass Zentralbanken Fiat-Geld einsetzen könnten, das aus dem Nichts erzeugt wird, um damit Bad Banks zu retten, Rezessionen zu besiegen, Inflation zu managen, Schulden zu monetisieren, einen Nobelpreis zu gewinnen und Vollbeschäftigung zu gewährleisten – mithilfe eines „Pickett-Sturms“ aus Mausklickgeld.

Analog zu den Versprechen gescheiterter Generäle oder wahnsinnigen Kriegsmotiven wie Lebensraum, la gloire de l’empire oder den „Southern Cause“ zogen auch diese grandiosen Pläne vorerst eine Abfolge „Austerlitz-ähnlicher Erfolge“ nach sich (im vorliegenden Fall: „Marktblasen“), die kurzzeitig für Euphorie sorgten.

Unglücklicherweise klammerten diese frühen Mausklicksiege die längerfristigen Realitäten/ Opfer aus, nämlich: historisch beispiellose Vermögensungleichverteilung, groteske Währungsentwertung, den Tod freimarktlicher Preisfindung und quasi das Entstehen von Wall-Street-Sozialismus und Marktfeudalismus, der heute als MMT-„Kapitalismus“ daherkommt.

Kurzfristiger „Ruhm“, der längerfristig mit Ruin bezahlt wird, dürfte allen aufmerksamen Beobachtern nur allzu bekannt vorkommen…

„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand; beide bringen dauerhaft Ruin. Aber beide sind Zufluchtsort für politische wie ökonomische Opportunisten.“ / Ernest Hemingway

Imperator Powell ist beispielsweise der Meinung, er könne „den Krieg gegen die Inflation gewinnen“, doch wie schon Napoleon, Lee und von Paulus ist auch Powell noch nicht in der Lage, sich selbst (oder uns Leutnants) gegenüber einzugestehen, dass seine große Vision so oder so gescheitert ist.

Und deswegen kämpft er verzweifelt seinen hoffnungslosen Kampf weiter – auf Kosten zahlloser Währungen und Investoren weltweit (Opfer).

Doch woher wissen wir das?

Alles läuft auf sture Mathematik und schlechte Optionen hinaus!

Wie in früheren Artikel schon ausgeführt wurde: Mathe spricht für sich selbst.

Die globalen Schuldenstände sind weit über ihren „Gettysburg-Moment“ hinaus; sobald wir es mit Billiarden! zu tun haben, sind leichte Siege schon mal komplett vom Tisch…

Ganz gleich, ob Powell weiter quantitativ strafft oder auf mehr QE wechselt: Den Anlegerfußsoldaten in den USA und im Ausland droht die ökonomische Rezession/ Depression oder aber extreme Inflation.

Nur solche „Siege“ stehen zur Auswahl. Quasi die Wahl der Qual. Und ich sehe beide Qualen kommen – sprich: Stagflation.

Genauso schwerwiegend ist der unausweichliche Niedergang der Kaufkraft des USD in den USA selbst aber auch das langsame Ende der Dollar-Hegemonie in der Welt.

Das traurige Schicksal des USD

Ganz gleich, ob der USD (DXY) in nächster Zeit steigt oder fällt, das Endergebnis ist – so unausweichlich und mathematisch wie Deutschlands Zweifrontenkrieg, Generalmajor Picketts Frontalangriff oder Napoleons Waterloo – ein Desaster.

Wenn die Aktien- und Anleiheblasen einmal ihre Kipppunkte erreicht haben, dann ist immer die Währung – die allerletzte Blase – an der Reihe. In genau diese Lage haben uns also Nobelpreis-tragende (?) Zentralbanker gebracht.

Kurzum (und wie unten gezeigt wird): Die Weltwirtschaft und der USD sind, unter Führung von Feldmarschall Powell, gerade dabei, jenen einen Schritt zu vollziehen, der das Erhabene vom Lächerlichen trennt…

Die letzten erhabenen Momente des USD

Wie in jedem scheiternden Krieg gibt es aber auch Hoffnungsmomente, an die sich geklammert wird – wie z.B. die Vorstellung, dass der USD niemals… nun ja… kapitulieren werde. (Pfund, Yen und Euro knickten ja schon 2022 ein…).

Als jüngst US-Arbeitsmarktzahlen veröffentlicht wurden, die stärker waren als erwartet, gerieten die Schlagzeilen, Politiker und Daueroptimisten gleich ganz aus dem Häuschen. Parallel dazu stieg der DXY.

Doch auch etwas anderes stieg stärker als erwartet (60 % höher…) – und das waren die Schätzungen des US-Finanzministeriums zur Neuverschuldung für 2023. Heißt nur: Uncle Sams Kneipendeckel füllt sich weiter – mit 930 Mrd. $ – allein für Q1.

Jeder dieser Datenpunkte schickte den USD temporär nach oben, gepaart mit Inflationserwartungen, die inzwischen auf Linie gebracht scheinen.

Die große Frage, die sich heute stellt, lautet also: Wird der USD 2023 und darüber hinaus stärker oder schwächer?

In dieser strategischen Debatte gibt es zwei Lager und auch zwei Konsequenzen, je nach dem, wer hier Recht behält. „Siegreich“ sind aber beide nicht.

Negativszenario 1: Die Konsequenzen eines steigenden US-Dollars

Falls der USD stärker wird, zerstört er so gut wie jede andere Anlageklasse, außer den USD…

Schon jetzt sehen wir ein richtiges Blutbad an den Kreditmärkten – steigende Zinssätze und General Powells Politik des starken Dollars lähmen die Kreditvergabe/aufnahme-Standards der Vergangenheit.

Kreditberater bestätigen, dass die Verfügbarkeit von Krediten derart eingeschränkt ist (und die Zinsspannen für Bankenkredite derart steigen) wie sonst nur im Vorfeld von Rezessionen, was meiner permanenten Behauptung, die USA befänden sich längst in einer Rezession, mehr Gewicht verleiht – entgegen aller Goebbels-haften Versuche Washingtons, all das umzudefinieren, zu canceln, zu ignorieren oder herunterzuspielen.

Der ebenso düstere Anstieg der Ausfälle bei Hochzinsanleihen liefert weitere Indizien für das langsame (dann stetige) Anleihesterben im geldpolitischen Klima von Zinserhöhungen und Dollarstärke.

Ein erstarkender USD sorgt für sinkende Anleihepreise und folglich für steigende Renditen und auch Zinssätze; das wirkt deflationär, weil ein überschuldetes Amerika immer ärmer wird, weil das Ausland notgedrungen mehr US-Staatsanleihen abstößt und weil die US-Notenbank zeitgleich geldpolitisch strafft und quasi dasselbe tut – nämlich: Anleihen abstoßen und Anleiherenditen in die Höhe treiben.

Negativszenario 2: Die Konsequenzen eines fallenden Dollars

Sollte der USD jedoch schwächer werden, so wird die jetzt schon spürbare Inflation noch viel schlimmer werden, da das aktuelle 2 Bill. $ + Defizit einem kontinuierlichen Aufwärtstrend in Richtung 3 Bill. $, 4 Bill. $ oder sogar 5 Bill. $ für 2023 folgt.

Also noch einmal: Wird der USD stärker oder schwächer?

Die Antwort hängt davon ab, welchen Signalen (oder verzweifelten Generälen) Sie folgen bzw. wem Sie trauen: Powells Fed oder dem US-Staatsanleihemarkt?

Sie vertrauen darauf, was Powell SAGT? – Dann wird der Dollar stärker!

Falls Sie, nur als Beispiel, der Fed folgen und ihrem simulierten aber trotzdem todernsten Inflationsnarrativ dann lassen Sie sich von Powells Kriegsruf „Wir müssen die Inflation schlagen!“ ködern, hinter dem im Grunde genommen ein Nullsummen-Schlachtplan steckt – nach dem Motto „Hohe Inflation schlecht, niedrige Inflation gut. Ich muss Inflation schlagen.“

Der couragierte Slogan „Steigende Zinsen vernichten Inflation“ ist ebenso Teil des simulierten Schlachtplans (Powell braucht ja Inflation und Negativzins…).

Nun ja…, aber zu welchem Preis?

Wenn Powell die Schlagzeilenschlacht gegen die Inflation gewinnt, verliert er den Krieg für die globalen Kreditmärkte, Wirtschaften und die politische Glaubwürdigkeit – ein Verlust, der sofort auf einen Virus und einen bösen Russen geschoben wird, nie aber auf die verrückten Generäle, die uns über Schuldenklippen treiben.

Wer aber über lineare Schlagzeilen und die zweidimensionalen Ansichten der Zentralbanker hinausdenkt, wird schnell feststellen, dass der dreidimensionale US Treasury-Markt vielleicht der echte (und dominante) Indikator für zukünftige Wahrscheinlichkeiten ist.

Oder vertrauen Sie darauf, was der Anleihemarkt MACHT? Dann wird der Dollar schwächer!

Um meinen Urteilskompass in dieser Welt des politischen Pulverdampfs einzunorden, verfolge ich lieber die Anleihemärkte, anstatt US-Notenbank zu kucken.

Ich habe es öfter geschrieben, als ich zählen kann: Der Anleihemarkt ist DAS Ding.

Und am Staatsanleihemarkt gab es in letzten Jahren schon 3 Phasen, in denen sich der Markt komplett dysfunktional gezeigt hatte, nämlich: 1.) der sprunghafte Zinsanstieg im Repo-Markt von September 2019, 2.) der „Covid“-Crash von März 2020 und 3.) die Implosion am Markt für britische Staatsanleihen (gilts), hervorgebracht durch den steigenden USD.

Wer der Federal Reserve folgt (was vollkommen verständlich ist, denn die Fed IST der Markt in unserem zentralisierten Alptraum nach 2008), dem kann schwerlich vorgeworfen werden, im Umfeld geldpolitischer Straffungen und „Inflationsbekämpfung“ nicht von steigenden USD-Notierungen auszugehen.

Diejenigen, die der Fed folgen, ignorieren aber auch die eben beschriebenen 3 Risse im Eis.

Aus meiner Sicht dürfte dieses Eis bald brechen, sollte es zu einem 4. „Uh-Oh“-Moment/ Riss im Staatsanleihemarkt kommen.

Anstatt also der Fed zu folgen, sollte man schlauerweise den UST-Markt ins Visier nehmen, der nämlich gerade in Richtung „Uh-Oh“ unterwegs ist, insofern niemand (also Yellen?) ein anderes Meme durchboxt – sprich: mehr toxische Liquidität und somit ein schwächerer USD.

Doch wie an anderer Stelle schon diskutiert: Wir sind so oder so geliefert…

Gescheiterter Schlachtplan 1: Geldpolitische Straffungen im Umfeld einer Schuldenkrise (Stärkerer Dollar)

Spielen wir zuerst das aktuelle Fed-Szenario durch:

Wenn wir allein das betrachten, was die Fed sagt – aktuell strafft sie und das scheint bislang auch der Plan für Q1 und Q2 zu sein – dann wird der USD stärker, auch die Anleiherenditen/ -Zinsen (von 5 % auf 5, 25%) werden weiter steigen und der US-Staatsanleihemarkt wird eine derartige Verkaufswelle erleben (Ausland + quantitative Straffungen der Fed), dass ein vierter „Uh-Oh“-Moment vorgezeichnet ist, der mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht nur einen „Riss im Eis“ der globalen Anleihemärkte hinterlässt, sondern gleich alle Schlittschuhläufer absaufen lässt.

Angesichts solcher Realitäten und Risiken am US-Staatsanleihemarkt, die selbst ein unlauterer und auswegloser Jerome Powell versteht, sehe ich für die Zukunft keinen anderen Weg als einen schwächeren USD und somit eine Wende von QT zu QE.

Warum?

Auch hier: Weil ich meine Signale vom Anleihemarkt beziehe, nicht von Powell.

Sich an Powell zu orientieren und ihm zu vertrauen, bedeutet: Absturz bei US-Staatsanleihen und fataler Zinsanstieg – quasi Kryptonite für Amerikas schuldenbasiertes „Akkommodierungsmodell“.

Ich glaube stattdessen, dass Powell nicht umhin kommen wird, die Tatsache strategisch in Betracht zu ziehen, dass dieser Inflationskrieg seine US Treasury-Armee dahingerafft hat, was ihn folglich zur Änderung der Taktik (in Yellens Richtung) zwingen wird.

Oder einfacher formuliert: Wie Napoleon, Robert E. Lee und selbst die Wehrmacht erfahren mussten, lässt sich mit einer zahlenmäßig unterlegenen Armee kein langwieriger Krieg gewinnen; und in diesem Sinne wird auch Powell feststellen müssen, dass eine dauerhafte Zinserhöhungspolitik immer Gift ist für toxische Anleihen/ Schuldtitel, die eine bankrotte Nation über Wasser halten.

Kurzum: Solange Powell nicht den USD schwächt und 2023 mehr QE-Liquidität einspeist, solange wird sein Sieg über die Inflation am Lebensblut Amerika zehren – sprich am Markt für US-Staatsanleihen.

Gescheiterter Schlachtplan 2: Zurück zu den Mausklick-„Wundern“ (Schwächerer Dollar)

Der ganzen „Schlag-die-Inflation“-Rhetorik Powells zum Trotz bin ich letztendlich der nonkonformistischen wie unpopulären Ansicht (sagen Sie jetzt bitte nicht „Goldbug“!), dass Uncle Sams Kreditlebensader (also sein Staatsanleihemarkt) Vorrang bekommen wird vor dem „Sieg über die Inflation“.

Übrigens scheint das eine Ansicht zu sein, die sogar von niemand anderem als dem Kommandierenden General der toxischen Liquidität selbst geteilt wird: Generalin Janet Yellen…

Anders formuliert: Erwarten Sie, dass es letztlich (wenn auch nicht unmittelbar) zu einer Kapitulation vor dem Falschgeld – alias QE, sprich „Liquidität“ – kommen wird.

Das bedeutet auch, dass es trotz heute turbulenter USD-Bewegungen und Zickzack im DXY längerfristig nur eine Richtung und eine Option gibt, um eine Rezession zu bekämpfen und Uncle Sams Schuldtitel zu retten – und das ist Dollarschwäche und nicht Dollarstärke.

Ultimatives Endgame? Schuldzuweisungen, Reset und zentralisierte Kontrolle

Mit einem schwächeren Dollar kann man auf Zeit spielen (und USTs kaufen), solange, bis die entwickelten Staaten der Welt, die tatsächlich Bananenrepublikbilanzen haben, endlich erkennen müssen, dass sie sich weiterhin durch nichts anderes retten können, als durch einen großen, dicken „Reset“ – sprich globale Insolvenzerklärung oder ökonomisches „Versailles“.

Die Notwendigkeit eines solches „Neu-starts“ wird man praktischerweise Putin und Covid anlasten, nicht aber den Zentralbankern (gescheiterten Generälen), die vor Jahren schon diesen furchtbaren Krieg gegen echtes Geld, tragbare Schuldenstände und solide Haushaltspolitik angezettelt hatten.

An diesem Punkt wird uns die Geschichte wieder daran erinnern, dass verlorene Kriege und gescheiterte Politiken immer abgleiten in zentralisierte Kontrolle, die sich hinter staatlichen „Handlungsempfehlungen“, Zahlungsverkehreffizienz und „demokratischem“ Führungsanspruch verstecken, wie man in verdichteter Form sehr schön anhand des Trends zu neuen, toxischen Zentralbankdigitalwährungen und einen immer orwellscher anmutenden Neuen Normalzustand sehen kann…

Doch ich schweife ab…

Wie sollte man sich positionieren?

Um von Militär- auf Pferdesportmetapher zu wechseln: 2022 argumentierte ich, Investoren sollten – wie Polospieler – eher daran denken, wohin der Ball unterwegs ist und nicht daran, wo er aktuell liegt.

Ganz gleich, was Powell heute sagt, das eigentliche Spiel findet schon 3 bis 4 Züge im Voraus statt, und alles deutet auf einen unausweichlich schwächer werdenden USD hin und folglich auf einen unausweichlich steigenden Goldpreis.

Powell ist natürlich eher Politiker als Ökonom, und Zentralbanken wie die Federal Reserve sind alles andere als unabhängig.

Dahingehend wird Powell, nebst den Belletristen und Kreativmathematikern im US-Amt für Arbeitsmarktstatistik (BLS), nicht aufhören, das zu tun, was alle Politiker (oder unterliegenden Armeen) tun, wenn das Schicksal sich gegen sie wendet: Lügen.

Somit werden die Fiction-Autoren in Washington die Verbraucherpreisindexdaten weiter frisieren, verzerren und „optimieren“, um zu einer Fehldarstellung der eigentlichen Inflation zu gelangen, die fast noch die „Erwartungen schlägt“, wodurch Powell sein Gesicht wahren kann im scheiternden „Krieg gegen die Inflation“, während Oberleutnant Yellen in aller Stille ihr Dollarschwäche-Narrativ vorantreibt, um den US-Staatsanleihemarkt zu retten (d.h. um das Abstoßen von UST durch das Ausland zu verhindern).

Diese gesichtswahrende Politik wird den Vereinigten Staaten des Weiteren das erlauben, was sie am besten können: Kredite aufnehmen, ausgeben und tiefer eintauchen in die inflationäre Schuldenspirale.

Der nervige Faktor Mensch

Bei einer realpolitischen Betrachtung des Anleihemarkts deuten die Wahrscheinlichkeiten längerfristig auf eine Liquiditätswende und einen schwächeren US-Dollar hin.

Allerdings erinnert uns die Geschichte daran, dass machttrunkene Wesen ungern ihre Niederlagen eingestehen. Ihr Ego steht rationalen Entscheidungen im Weg.

Auch Jerome Powell, der verzweifelt als Napoleon Paul Volcker erinnert werden möchte und nicht als komischer Arthur Burns, ist in puncto menschliche-allzu-menschliche Engstirnigkeit keine Ausnahme.

General J. Powells Widerwille, den Gettysburg-Moment einzugestehen (der seinen Ursprung bei Oberst Greenspan hat), könnte in der Tat dazu führen, dass er zu hart und zu lange auf Zinserhöhungen, US-Dollarstärke und sinkende Anleihepreise pocht – solange bis die Inflation und auch alles andere zerstört sein könnte.

Wir können nur abwarten, was passiert.

Der Gold-Faktor

Ob auf den Schlachtfeldern oder in Wirtschaftszyklen, das Absurde in der Geschichte des Menschen aber auch seine Illoyalität gegenüber den Vielen zugunsten der Wenigen ist nichts Neues unter der Sonne.

„[Zentralbanken] stehen für die Prostitution unserer Regierung, damit den Wenigen gedient ist auf Kosten der Vielen.“ / Andrew Jackson, 1832

Kurzum: Am Ende kommt Chaos auf.

Powell oder Yellen, QT oder QE, Inflation hin, Deflation her, links oder rechts, Davos oder Washington, die chaotischen Folgen sind immer dieselben: Währungen und Märkte sterben, Opportunisten, Lügen und Kontrollen nehmen zu und der kleine Mann (wie auch der gesunde Menschenverstand) wird bedrängt, eingezogen oder „gecancelt“.

Ohne Frage liebt physisches Gold das Chaos und es hat weitaus größere Loyalität zu bieten – all jenen, die diesem natürlichen Metall Vertrauen schenken und nicht dem hauchdünnen Papiergeld oder den noch hauchdünneren Versprechen der Obrigkeiten.

Also: Welcher Geldform trauen Sie zu, ihr Vermögen zu sichern?

Einem digitalen und spekulativen „Coin“, der von menschlichen Hochstaplern beworben wird und alles andere als stabil ist?

Einer Fiat-Währung, die sekündlich an Kaufkraft verliert?

Oder einem von Natur aus begrenzten Geldmetall mit unbegrenzter Laufzeit, das der Erde entstammt und kein Kind anonymer Programmierer oder heißlaufender Drucker ist?

Sie haben, selbstredend, die Wahl.

About Matthew Piepenburg
Matthew Piepenburg begann seine Finanzkarriere als Wirtschaftsjurist. Während der NASDQ-Bubble (1999 – 2001) gründete er seinen ersten Hedgefonds. Im Anschluss daran richtete er seinen eigenen sowie andere HNW-Family-Funds auf alternative Investments aus. Zeitgleich agierte er als allgemeiner Berater, CIO und später Geschäftsführer einer Single- und Multi-Family-Office. Matthew arbeitete zudem eng... Mehr…

Matthew Piepenburg
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