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Aufstieg des Goldes in Zeiten sinkender Weisheit

von Matthew Piepenburg

Partner

Angesichts der jüngsten Medienberichte zur Implosion der Kryptobörse FTX, die uns einmal mehr einen politisierten und manipulierten Markt vor Augen führen, der voller Illusionen und Betrug steckt, lässt sich auch der Aufstieg des Goldes etwas leichter vorhersehen.

Doch zuvor eine kleine philosophische Überlegung…

Moderne Politik: Hohes Amt, Wenig Weisheit & Verstand

Ich habe häufig auf La Rochefoucaulds Maxime verwiesen, der zufolge die höchsten Ämter selten, wenn überhaupt, von den größten Geistern ausgefüllt werden.

Nirgends zeigt sich das deutlicher als in den Hallen des physisch beeindruckenden aber intellektuell leerstehenden Eccles Building in der Constitution Ave in Washington DC (Fed-Hauptquartier), wo seit mehr als einem Jahrhundert die freimarktliche Preisfindung durch eine lange Abfolge von US-Notenbankvorsitzenden verfassungswidrig verzerrt wird.

Dass schwerer offener Betrug und inflationäre Währungsentwertung als medial ignoriertes geldpolitisches Tagesgeschäft des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) durchgehen kann (also Staatsanleihemonetisierung in Billionenhöhe durch Billionen Mausklickdollars) hätte eigentlich etwas Komisches, wäre da nicht die große Tragik der lähmenden Folgeeffekte für ganz normale Menschen…

Wieder und wieder wurden wir Zeuge, wie die Federal Reserve – von Greenspan bis Powell – Fehler über Fehler machte und Fauxpas um Fauxpas beging – von falsch abgesteckten Inflationsnarrativen (Stichwort: „vorübergehend“) bis hin zur Umdefinierung einer „Rezession“ als „nicht-rezessiv“.

Und gleichzeitig frisiert die Federal Reserve (zusammen mit ihrem Team „Kreatives Schreiben“ im Statistikamt des amerikanischen Arbeitsministeriums, BLS) auch noch vorsätzlich überall die statistischen Berechnungen – von der falsch dargestellten Verbraucherpreisinflation bis hin zur künstlichen U6-Arbeitslosenquote.

Nachdenken über das philosophisch Noble bei unehrlichen Amtsträgern

Wer sich mit der philosophischen Entwicklung des Begriffes der Weisheit (und den Definitionsschwierigkeiten) beschäftigt (von den Alten Griechen, vor- und postmodernen Europäern, romantischen Emersonianern bis hin zu den gequälten Russen und erleuchteten Konfuzianern), wird erkennen, dass Weisheit – Zeit-, Kultur- und Sprache-übergreifend – mit der Fähigkeit in Verbindung gebracht wird, Fehler einzugestehen und dann aus ihnen zu lernen; schließlich ergeben sich auf dem Lebensweg des Menschen unzählige Gelegenheiten, aufschlussreiche Fehler zu begehen.

Was nun die öffentlichen „Mea Culpas“ und großen aufschlussreichen „Ich lag falsch“- Momente angeht, scheinen unsere Zentral- und Geschäftsbanker hier schwer gescheitert zu sein.

Unfehlbare Banker oder außergewöhnlich gute „Fingerzeiger“?

Nicht nur, dass Bankenführungen kaum oder keine Verantwortung für ihre vielen finanziellen, politischen oder moralischen Sünden übernehmen oder etwa Reue dafür gezeigt hätten (man denke nur an Mrd. $-Bailouts, eine 0-von-10-Treffsicherheit bei Rezessionsprognosen oder die Schaffung der historisch größten und finanzhebellastigsten Vermögensblase mit einhergehendem Vermögenstransfer). Sie haben auch ein bemerkenswertes Talent, mit dem Finger auf irgendjemand anderen (Putin et al.) zu zeigen oder die Schuld irgendeiner anderen Sache (COVID oder Kohle) in die Schuhe zu schieben. Bloß nie bei sich selbst suchen! – oder bei den Derivate-Toxinen und unrückzahlbaren Schuldenbergen, die sie selbst erzeugt haben…

Zusammenfassend: Allem Anschein nach leben wir heute in Zeiten großer Veränderungen und Turbulenzen, aber eben auch in Zeiten mit sehr geringer Verantwortlichkeit, Transparenz und somit – Weisheit.

Dauerhaftes Mittelmaß

Stattdessen wird die Welt – von Washington bis Wall Street, von Tokyo bis Brüssel, von Kanada bis Australien und von Brainard bis Draghi – in zunehmendem Maße von Figuren geführt (links, rechts, Mitte), die im besten Fall das dauerhafte Mittelmaß ganz knapp übertreffen und zu nicht viel mehr fähig sind als zu einem überbezahlten Repertoire an Satz- und Worthülsen sowie abgelesenen Prompter-Plattitüden. Nicht aber zu wirklichem ökonomischen Verstand, Aufrichtigkeit oder persönlicher Weisheit.

Solche Mittelmäßigkeit und Mangel an Weisheit in hohen Ämtern schwappt jedoch weit über das Zentrum politischer Macht und Führungspositionen hinaus; auch im Privatsektor und in den öffentlichen Märkten gedeihen sie in der Tat gleich gut, was alle, die die Welt vor und nach Enron vor Augen haben, ganz sicher wissen werden…

Moderne Dystopie: High-Tech mit wenig Weisheit

Im Kontext der jüngsten Skandale und Schlagzeilen über das erschütternde Versagen bei FTX ist inzwischen genug über den eindrucksvollen Mix aus Betrug, Finanzhebeln und korrupter (bezahlter) Politik gesagt/ geschrieben wurden, so dass ich an dieser Stelle keine zusätzlichen mathematischen Details liefern brauche.

Leider sind FTXs skandalöse Machenschaften im Umgang mit Anlegergeldern (à la Madoff) sowie Fremdkapital/ Finanzhebeln (à la Bear Stearns) nichts Neues.

Schon längst haben die umfassenderen Sünden im Rahmen des Mindestreserve-Bankwesens, historischer Überschuldung sowie einer Geldpolitik, die Billionenbeträge per Mausklick herstellt, dafür gesorgt, dass ehrlicher Kapitalismus praktisch zur Strecke gebracht wurde und wir heute in einem zum Scheitern verurteilten Finanzsystem leben, dessen Zerstörungspotential die jüngsten FTX-Schlagzeilen in den Schatten stellt.

Ich denke dabei an 1.) die hebelvergiftete MERC, dem Wirken Leo Melameds und Alan Greenspans in den 1980ern sei Dank, 2.) an eine völlig vorprogrammierte börsliche Papiergoldpreisfindung, 3.) an das Bankenwesen nach Glass-Steagall (man denke an Larry Summers), als Banken wie Hedgefonds mitspekulieren durften und die Konten ihrer Einleger in gehebelte Munition verwandelten oder 4.) an den offenen Betrug (legalisierte Fälschung), der heute als alltägliche Geldpolitik unserer Zentralbanken durchgeht.

Würden mehr Leute verstehen, wie Banken wirklich arbeiten und welche falschen Idole hinter Expertenmasken stecken, es würde letztlich Chaos ausbrechen, wovor auch Henry Ford gewarnt hatte.

Fake-Genialität als Muster

Die jüngsten Verwerfungen im Top-Management unserer Technologieunternehmen und das bestens bekannte Muster 30-jähriger Millionäre/ Milliardäre (wie Adam Newman von WeWork, Facebooks Mark Zuckerberg oder Sam Bankman-Fried von FTX) legen immer deutlicher eine inverse Korrelation zwischen sogenannter „technologischer Genialität“ und grundlegender menschlicher Weisheit nah.

Kurz, es wäre durchaus berechtigt zu fragen: Wurde die menschliche Weisheit nicht längst von unserem modernen technologischen Fortschritt und der Strahlkraft hoher Ämter/ Positionen überholt?

Überall Pianos, aber keine Musik

Wie Antoine de St. Exupery (schon 1944) warnte, sei die Welt in der Lage, 1.000 Pianos pro Stunde zu produzieren, nicht aber fähig, genügend Pianisten hervorzubringen, die angemessen auf ihnen spielen könnten.

Kurzum: Die Geschwindigkeit unseres sogenannten „Fortschritts“ (von Computerchips, Social Media über Fauci-Wissenschaft und Digitalgeld bis hin zu deregulierten Einschusskonten) scheint tragischerweise die philosophische Maßstäbe unserer Weisheit überholt zu haben.

Abgesehen von einigen wunderbaren Ausnahmen zwischen Wall Street und Pal Aalto sind viele unserer Besten und Gescheitesten getrieben von zeitlosen und „allzu menschlichen“ Impulsen wie der Gier, der Angst, zu kurz zu kommen (FOMO) sowie telegrafierter/ fotografierter Zurschaustellung moralischer Werte, anstatt von guter Arbeit, die anonym bleibt sowie ehrlichem Umgang und Handel.

Sam Bankman-Fried (SBF) war beispielsweise ein Meister darin, wie ein Robin Hood aufzutreten, obgleich er die Instinkte eines Räuberbarons besitzt.

Selbstbedienung hinter einer Fassade aus Moralität

Das Endresultat ist buchstäblich eine „Selfie-Kultur“, die – aufgebrochen durch Identitätspolitik, Opfernarrative und spontane Ressentiments – zu einer Kultur geworden ist, in der das „Ich“ Vorrang vor dem Wohl der Vielen (oder einem echten Interesse an ihnen) bekommen hat.

Dieser Trend trifft genauso auf unsere öffentlichen wie privaten Märkte zu.

Moralische, juristische und wirtschaftliche Gesetze sind immer… vielleicht sagen wir… „elastischer“ geworden, weil die Sünden und ihre Konsequenzen (von Währungsentwertung über Monopolbildung bis kanzeröse Schuldenstände) ungeniert von einer Generation auf die nächste übertragen werden.

Solche Muster ignorierter Anständigkeit/ Gesetze sind üblich und führen auch dazu, dass ein Bernie Madoff komischerweise den NASDAQ-Aufsichtsrat leitete oder ein SBF ironischerweise dem eigens bezahlten US-Kongress Lektionen in Kryptosicherheit erteilen konnte.

Genauso befremdlich ist eine „Celebrity“-verrückte Bevölkerung, die ihren eigenen wissenschaftlichen Auftrag vertrauensvoll Spike Lee überlässt oder ihre Krypto-Tipps lieber von Matt Damon bezieht. Sobald jemand finanziell „erfolgreich“ ist, wird angenommen, diese Person sei auch weise; und das ist eine gefährliche Annahme…

Unterdessen wurde das Ideal eines echten Kapitalismus mittels Schlagzeilen-Suggestion und Finanzlobbyismus durch eine Art Neofeudalismus ersetzt, in dem Figuren wie Jeff Bezos (mit leichterem Kapitalzugang infolge jahrelanger Verstöße gegen Kartellrechtsprinzipen und Verzerrung von Chef-Mitarbeiter-Verdienstquoten) Teil einer neuen Aristokratie geworden sind, aber keine Musterbeispiele für Meritokratie oder Kapitalismus mit fairer Preisgestaltung.

Zurück zu den Märkten: Was hat FTX zu bedeuten?

Im Kontext des oben schon vorgebrachten Zynismus/ Realismus, der seine Quelle in unseren modernen Märkten hat, lässt sich noch deutlich mehr zusammentragen, was die Richtung und die Risikolage unserer heutigen Märkte angeht.

So ist es zum Beispiel kein Wunder, dass man das FTX-Fiasko inzwischen schon zu einem eher positiven Narrativ für das Bitcoin-Lager umgedeutet hat.

Meine Ansichten zu Kryptformaten im Allgemeinen und BTC im Besonderen habe ich schon ausführlich an anderer Stelle beschrieben und besprochen.

In dieser Hinsicht, und zum verständlichen Schmerz des Krypto-Lagers, betrachtet ich BTC eher als spekulativen Wachstums-/Technologiewert und nicht als lebensfähige Alternativwährung oder langfristigen Wertspeicher.

Die jüngste FTX-Pleite hat dahingehend mein Bild in keinster Weise verändert.

Noch einmal (und damit könnte ich ganz klar auch falsch liegen): Ich betrachte BTC nicht als Geld! Und diese Ansicht wird scheinbar auch von einer großen Anzahl von Schwellenländern und Zentralbanken geteilt, die sich gerade mit Rekordmengen physischen Goldes eindecken anstatt mit unsichtbaren Kryptos.

Ich mein’ ja nur…

Und um ein lahmes aber zutreffendes Zitat von J.P. Morgan wieder aufzuwärmen: Ich (wir) halten weiterhin an der „barbarischen“ Vorstellung fest, dass Gold Geld ist, der Rest aber Kredit/Schulden.

BTC als Marktindikator

Doch ungeachtet der eigenen Ansichten, Vorurteile oder Einstellungen gegenüber Kryptoformaten: Für die modernen Märkte ist der Bitcoin-Kurs immer noch von immenser Bedeutung, auch für die Goldmärkte.

So ist Bitcoin beispielsweise für den US-Aktienmarkt ein einzigartiger Liquiditätsfrühindikator – jenseits der Derivatemärkte oder Anleihemärkte, die von der US-Notenbank manipuliert werden.

Mit anderen Worten: Aktien-, Anleihe- und selbst Immobilienmärkte verhalten und bewegen sich tendenziell so, wie sich Bitcoin kurz zuvor verhielt.

Kurzum: Ganz gleich wie sehr man für oder gegen BTC ist, als Anlageklasse und Marktindikator ist diese „Münze“ auf jeden Fall noch wichtig.

BTC: Verbreitungsort systemischer Krankheit?

Um vielleicht an den letzten Punkt anzuknüpfen: Als einbrechende Anlageklasse mit Billionenverlusten ist BTC, wie jeder andere ausblutende Vermögenswert in einem exzessiv fremdkapitalfinanzierten System, durchaus wichtig.

Warum das?

Weil die lokale Erkrankung bei Bitcoin leicht zur systemischen werden kann.

So wird sich das Risiko einer systemischen Ausbreitung beispielsweise noch verstärken, sollte die Zahl der Käufer, die nach starken Kursverlusten wieder zuschlagen wollen („dip buyers“) stetig sinken, gerade in einer Zeit, in der die Inflationsfaktoren eigentlich auf Seiten des Assets stehen sollten.

Der potentielle Trend zu niedrigen BTX-Geboten (aus Angst vor Bankrotten wie bei FTX, Stichwort: zerstörtes Vertrauen) könnte ohne weiteres und ziemlich präzise eine Ansteckung auf den Weg bringen, bei der auch an den allgemeinen Wertpapiermärkten, insbesondere im ausblutenden Technologiesektor, immer weniger Bieter auftauchen, die bei Kursverlusten den Markt auffangen.

Allerdings gibt es da noch die immer zynischer werdende und auch inflationsgeschröpfte Generation abgestumpfter Außenseiter, die sich zunehmend in die Ecke gedrängt fühlt – die also immer weniger zu verlieren hat.

Diese Verzweiflung könnte das Misstrauen gegen das System verstärken und folglich mehr BTC-Käufe generieren – quasi als moderner (und vollkommen verständlicher) Mittelfinger in Richtung System.

Warten wir also erstmal ab und schauen, wie sich der Trend für BTC nach FTX entwickelt; ich persönlich sehe letztlich (aber nicht unmittelbar) einen Kursriss kommen.

Wichtiger Anleihemarkt

Genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, ist der Umstand, dass das BTC-Frühwarnsystem wie gesagt auch als Frühindikator für andere Märkte (wie Anleihen, Immobilien) funktionierte. Aktuell signalisiert dieses Frühwarnsystem sinkende Liquidität, was ein Hinweis auf Liquiditätsrisiken (und somit sinkendes Bieterengagement) auch an anderen Märkte sein könnte.

Da die US-Schuldenstandsquote die prekäre Marke von 120 % überschritten hat und auch die Defizite steil nach oben schießen, wird sich Onkel Sam irgendwoher Liquidität besorgen müssen, um seinen Anleiheverpflichtungen nachzukommen.

Man kann nicht deutlich genug hervorheben, wie wichtig dieser Anleihemarkt ist!

Von Falke zu Taube – Goldener Rückwind braut sich zusammen

Seitdem Powell zum geldpolitischen Falken wurde, unterstreiche ich immer wieder meine feste Überzeugung, dass jene Liquidität letztlich (und ausschließlich) nur dann besorgt werden kann, wenn besagter Falke wieder zur Taube wird und die US-Notenbank zu ihrer verzweifelten Taktik zurückfindet und (tragischerweise/ abhängigerweise) auf die einzige Einkommensquelle zurückgreift, die ihr bleibt: Ein Mausklicker im Hauptquartier der Federal Reserve.

Selbstverständlich hat solches per Maus herbeigeklicktes „Zaubergeld“ unverzüglich auch immense Folgewirkungen für Inflation und Währung (USD). Das bedeutet wiederum nur, dass diese Kehrtwende unverzüglich auch immense Folgewirkungen für den Goldpreis in USD haben wird.

Defizitausweitung: Mehr Rückenwind für Gold

Die jüngsten (sich verdoppelnden) Defizitprognosen aus Washington sind für Gold so bullisch wie sie für den USD tragisch sind.

Genauer gesagt hat das US-Finanzministerium schon jetzt die benötigten Kreditsummen für die nächsten 6 Monate aufgelistet (1,3 Bill. $), womit indirekt zu verstehen gegeben wird, dass sich das Staatsdefizit (auf Jahresbasis) für diesen Zeitraum verdoppelt.

Für mich sind die Konsequenzen solcher Zusatzverschuldung eine rein mathematische Angelegenheit und nichts rein Zynisches oder Politisches.

Heißt: Onkel Sam kann sich die Finanzierung des ständig und in beschämenden Maße wachsenden Schuldenbergs nur dann leisten, wenn die Zinssätze nicht qualvoll positiv, sondern dezidiert negativ sind!

Noch klarer formuliert: Jeder Schuldner liebt es, wenn die Inflationsraten höher sind als die Zinssätze (weshalb er letztlich auf diesen Zustand hinarbeiten wird).

Und da Onkel Sam (und die Federal Reserve) nicht nur mächtig deformiert sind, sondern auch mächtig das Sagen haben, lässt sich ohne weiteres vorhersehen, was allmächtige aber schuldengejagte Politiksoldaten immer machen würden und werden, während wir ins Jahr 2023 stolpern. Nämlich: Mehr Inflation anstreben, die Zinsen senken und die Inflation gleichzeitig um mindestens 50 % zu niedrig ausweisen.

Wenn das mal nicht vertrauensbildende Maßnahme, Weisheit und Verantwortlichkeit ist…!

Wenn die Weisheit von oben herab stirbt und sich das Vertrauen von innen heraus zersetzt, während die Inflation anzieht und die Realverzinsung stetig ins Negative fällt, wird Gold letztlich das machen, was es immer schon unter solchen menschengemachten Umständen getan hat – nämlich steil Richtung Norden schießen, während der USD, aktuell von Zinserhöhungen künstlich gestützt, dramatisch Richtung Süden abrutscht, sobald die Leitzinsen gelockert in dieselbe Richtung ziehen.

Ausfallende Obligationen, Abstürzende US-Staatsanleihen, Steigendes Gold

Sobald der Markt gemeinschaftlich realisiert, dass Anleihen mit Negativrenditen (das historische Instrument aller überschuldeten und somit scheiternden Regime) praktisch betrachtet ausfallende Anleihen sind, wird auch das Investoreninteresse an US-Staatsanleihen sinken, während das Interesse an Gold steigt, wie es schon jetzt der Fall ist:

Jetzt könnten Zyniker natürlich sagen, dass 260 Mrd. $ in Gold, im Vergleich zu anderen Asset-Klassen, ein Kleinstbetrag sind.

Berechtigter Punkt.

Gold: Heute Unterdrückt, Morgen Fair Bepreist

Der Haken an der Sache ist: Die Zentralbanken drücken ganz bewusst den Papiergoldkurs (nicht erst seit heute), um heute noch mehr physisches Gold in Empfang zu nehmen, bevor sie morgen unausweichlich den Goldpreis aufwerten, um ihre furchtbaren Bilanzen zu rekapitalisieren.

Dieser Trend ist leicht zu durchschauen. Denn ein abgekartetes Spiel, das von ausgepumpten Darstellern (wie oben beschrieben) gespielt wird, ist so leicht vorherzusagen, wie sich das Weisheitsdefizit dieser Darsteller messen lässt.

Wie Egon und ich häufig angemerkt haben, sind die Zentralbanken unwissentlich die besten Freude des Goldes; weil diese Banker wenig weise und übermäßig eigennützig sind, kann man ihnen, in ansonsten düsteren Zeiten, leicht auf der Spur bleiben.

Oder einfacher formuliert: Wenn das System korrupter wird (was stets der Fall ist, wenn man mit dem Rücken zur Schuldenwand und im moralischen Vakuum steht), wird Gold loyaler.

About Matthew Piepenburg
Matthew Piepenburg begann seine Finanzkarriere als Wirtschaftsjurist. Während der NASDQ-Bubble (1999 – 2001) gründete er seinen ersten Hedgefonds. Im Anschluss daran richtete er seinen eigenen sowie andere HNW-Family-Funds auf alternative Investments aus. Zeitgleich agierte er als allgemeiner Berater, CIO und später Geschäftsführer einer Single- und Multi-Family-Office. Matthew arbeitete zudem eng... Mehr…

Matthew Piepenburg
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Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.

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