ZENTRALBANKEN IM OSTEN WIE IM WESTEN STÜTZEN GOLDPREIS
Gold erhält inzwischen die volle Unterstützung westlicher wie östlicher Zentralbanken. Edelmetallinvestoren können mit voller Zuversicht physisches Gold, Silber sowie Platin kaufen und halten – im besten Wissen darum, dass die Maßnahmen der Zentralbanken im Westen wie im Osten dafür garantieren, dass der Goldpreis nur steigen kann. Die erhaltene Unterstützung aus West und Ost unterscheidet sich jedoch ganz deutlich in ihrer Form. Seit Jahrzehnten sind die westlichen Zentralbanken keine Freunde des Goldes und haben ihre Bestände deutlich reduziert.
Wie man im Chart unten sehen kann, sanken die Gesamtbestände der Zentralbanken von 38.000 Tonnen – zu Spitzenzeiten Anfang der 1960er – auf 30.000 Tonnen im Jahr 2006. Auf der Verkäuferseite standen ausschließlich die westlichen Zentralbanken.
Der Chart zeigt auch, dass die Zentralbanken im Umfeld fallender Märkte verkauften und somit die schnellen Kursverluste in der Tat verursachten. Die Bank of England und die Schweizer Nationalbanken verkauften den Großteil ihres Goldes direkt am Markttief. So viel zum Verständnis der westlichen Zentralbanken von Gold!
GELDSCHÖPFUNG STÜTZT GOLD
Doch wie kann man den westlichen Zentralbanken unterstellen, sie würden den Goldkurs stützen, wenn sie eben dieses seit 40 Jahren verkaufen? Erstens haben sie seit Ende der 1990er/ Anfang der 2000er ihre physischen Goldverkäufe eingestellt. Somit drücken sie den Goldpreis auch nicht mehr offen. Allerdings verkaufen sie woanders aktiv Gold – natürlich am Papiermarkt.
Zweitens – und das ist der entscheidendere Punkt – haben sie durch unverantwortliche Maßnahmen im Bereich Geldschöpfung und Kreditexpansion die perfekte Umgebung für eine sich beschleunigende Währungsentwertung in den kommenden 5-7 Jahren geschaffen, welche Gold – in Fiat-Geld betrachtet – immer wertvoller machen wird.
JE HÖHER DIE SCHULDEN, DESTO HÖHER STEIGT GOLD
Seit Nixon fataler Entscheidung, die Golddeckung des Dollars und des Währungssystems 1971 zu beenden, ist die Schuldenlast exponentiell angestiegen. Der Chart unten zeigt, dass die Schulden jetzt untragbare Stände erreichen. Allein in diesem Jahrhundert haben sich die Schulden von 80 Billionen $ auf jetzt 250 Billionen $ verdreifacht. Seit 2006, dem Beginn der Finanzkrise, haben sich die Schulden verdoppelt!
Auch angesichts manipulierter Zinssätze – von negativ auf nur ein paar Prozentpunkte in den meisten Ländern –, ist die Zinslast schon jetzt höher als es sich die meisten Nationen leisten können. Der 35-Jahre-Zinszylus hat im Jahr 2015 die Aufwärtswende vollzogen, und wahrscheinlich werden wir mindestens 15 -16 % erreichen wie in den späten 1970er und frühen 1980ern.
GALOPPIERENDE VERSCHULDUNG IST UNFINANZIERBAR
Nehmen wir an, dass sich die Schulden bis 2030 „nur“ verdoppeln werden. Möglicherweise ist das viel zu konservativ mit Blick auf all die Probleme, mit denen die Welt in den kommenden zehn Jahren zu kämpfen haben wird. Nichtsdestotrotz würde eine Verdoppelung der Schulden bedeuten, dass sich bis Ende der 2020er eine globale Schuldenlast von 500 Billionen $ angesammelt haben wird. Eine halbe Billiarde Schulden ist eine Menge, die sich buchstäblich niemand mehr vorstellen kann. Doch nehmen wir an, dass die Zinssätze bis dahin auf „nur“ 15 % gestiegen sein werden. In diesem Fall würde eine globale Zinsrechnung von 75 Billionen $ anstehen! Setzt man das zum derzeitigen globalen BIP ins Verhältnis, so würden die zukünftigen Zinskosten fast der gesamten heutigen Produktion von Gütern und Dienstleistungen entsprechen.
Wahrscheinlich wird auch das globale BIP bis dahin gestiegen sein, allerdings könnte eine Implosion der Weltwirtschaft ohne Weiteres für einen Rückgang des BIP um 30-50 % sorgen. Der wichtigste Grund für einen nominalen Anstieg des BIP wäre Hyperinflation. Allerdings dauert eine Hyperinflation in der Regel nur einige Jahre, worauf eine Implosion der Wirtschaft folgt. Über solche Zahlen lässt sich streiten, und keiner kann den exakten Lauf der Dinge vorhersagen. Eines ist jedoch sicher: Die Welt wird nicht in der Lage sein, die enormen Schuldenlasten zu finanzieren, die in den kommenden 10 Jahren anstehen werden.
Die Konsequenz wird unbegrenzte Geldschöpfung sein, die dann zur finalen Zerstörung des Papiergeldes seit der Gründung der Fed 1913 führen wird. Man darf nicht vergessen, dass alle großen Währungen in den letzten 100 Jahren schon 97-99 % ihres Wertes gegenüber Gold verloren haben. Die verbleibenden 1-3 % werden innerhalb der nächsten 10 Jahre verschwinden, wahrscheinlich innerhalb der nächsten 5-7 Jahre. Doch Folgendes sollte verstanden werden: Die im Vergleich zu 1913 verbleibenden 1-3 % sind unsere heutigen 100 %; das heißt also, dass die Währungen ganz auf NULL fallen werden.
EINE TOTALE KATASTROPHE FÜR DAS WÄHRUNGSSYSTEM
Wie Mises 1949 schrieb:
„Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion, oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem.
Da haben wir es also: „eine finale und totale Katastrophe für das Währungssystem“. Genau das wird die Welt in den kommenden Jahren erleben. Niemand darf glauben, dass es diesmal anders kommen wird und dass die Zentralbanken all das nicht zulassen würden. Ganz im Gegenteil: Die Zentralbanken haben diese Situation geschaffen und sie sind die Garantie dafür, dass es soweit kommen wird. Es gibt nichts Neues unter der Sonne – „Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – NULL“, das meinte 1729 Voltaire.
Zwischen 180 bis 280 A.D. sank der Silbergehalt des Silber-Denars von fast 100 % auf 0 %. So druckten die Römer Geld. Es wäre ein schwerer Fehler, zu glauben, dass es diesmal nicht passieren wird – nach der größten globalen Kreditexpansion aller Zeiten.
Das wird zur Folge haben, dass alle Währungen praktisch wertlos werden, so wie in Venezuela heute. Gold wird wie eh und je glänzen, indem es seine Kaufkraft erhält, während sich die Währungen komplett entwerten. Aufgrund der Schwere der kommenden Krise werden die Edelmetalle nicht nur ihre Kaufkraft erhalten, sondern wahrscheinlich viel besser abschneiden. Venezuela – ein ölreiches und einst florierendes Land – ist unter dem sozialistischen Regime ökonomisch, politisch und moralisch zusammengebrochen. Ungefähr 80 % der Bevölkerung bekommen nicht ausreichend Nahrung, zudem breiten sich Verbrechen und Krankheiten ungezügelt aus.
Das oben Geschriebene erklärt also, inwieweit die westlichen Zentralbanken in den kommenden Jahren als stützende Goldpreisgarantie funktionieren werden. Der Osten, der die Konsequenzen der idiotischen Politik des Westens schon seit einer ganzen Weile begriffen hat, hört nicht auf, Goldmengen anzukaufen, die fast der jährlichen Bergbauproduktion entsprechen. Wie der Chart unten zeigt, hat China seit 2008 17.000 Tonnen Gold gekauft. Seit 2013 wachsen die Kaufmengen deutlich an. In den sechs Jahren zwischen 2013 und 2018 hat China 13.000 Tonnen gekauft, was praktisch der gesamten globalen Goldbergbauproduktion, abgerechnet Chinas eigener, entspricht.
WESTLICHE BANKEN REDUZIEREN GOLDBESTÄNDE
Auf jeden Fall reduzieren die Zentralbanken im Westen ihre physischen Goldbestände immer noch. Aus dem Vereinigten Königreich beobachten wir regelmäßig große Exporte. Allerdings gibt es in diesem Land keine nennenswerten Goldminen. Also handelt es sich bei den Exporten eindeutig um in London gelagertes Zentralbankengold, das entweder an den Markt verliehen oder heimlich verkauft wird. Dieses Gold wird in erster Linie von China und Indien angekauft, die sich die 400 oz-Barren in die Schweiz liefern lassen, wo sie für den anschließenden Export in den Osten zu 1-kg-Barren verarbeitet werden. Der Chart unten zeigt, dass das Vereinigte Königreich im Oktober 88 Tonnen in die Schweiz exportierte, und die USA 32 Tonnen.
Im Jahr 2017 hat die Schweiz mehr Gold als irgendein anderes Land vom Vereinigten Königreich gekauft, und dies muss hauptsächlich Zentralbankengold sein.
Das ist Muster ist also klar: Gold fließt vom Westen in den Osten ab – in großen Mengen. Es ist unwahrscheinlich, dass Länder wie China, Indien, Russland, Thailand und die Türkei ihre Goldkäufe einstellen werden. All diese Nationen verstehen die Bedeutung des Goldes und werden auch weiterhin den größten Teil der globalen Goldjahresproduktion akkumulieren.
NÄCHSTE PHASE – GOLDKÄUFE IM WESTEN UND IM OSTEN
Während der Westen seine Währungsentwertung, die in den nächsten 3 bis 7 Jahren stattfinden wird, durch massive Geldschöpfung beschleunigt, werden auch die Goldkäufe im Westen erheblich anwachsen. Wir werden also eine Goldnachfrage aus dem Osten und aus dem Westen erleben. Hinzu wird noch eine Panik kommen, die entsteht, wenn Papiergoldbesitzer von Banken und Terminbörsen physische Auslieferung fordern. Wie wir wissen, ist deutlich weniger als 1 % des zur Deckung des Papiergoldmarkts benötigten Goldes auch verfügbar. Die Goldnachfrage aus Ost und West in Kombination mit einer Papiergoldmarktpanik wird dafür sorgen, dass Gold nur noch zu Preisen verfügbar sein wird, die bei einem Vielfachen der heutigen Preise liegen. Ob der Preis in heutigem Geld gerechnet dann bei 10.000 $, 50.000 $ oder viel höher liegen wird, ist nicht der Spekulation wert. Klar ist zumindest, dass Gold bei 1.220 $ ein absolutes Schnäppchen ist.
BANKEN BLOCKIEREN WEITERHIN KUNDENVERMÖGEN
In meinem letzten Artikel habe ich aufgezeigt, wie westliche Banken Kundenvermögen blockieren. Aktuell passiert das immer häufiger. Diese Woche kontaktierte uns eine Person, die ein ähnliches Problem hatte. Seit über vier Wochen hatte er versucht, eine sechsstellige Summe von einer großen europäischen Bank zu überweisen, um dafür Gold zu kaufen. Bis jetzt lehnt die Bank diesen Transfer jedoch ab – unter Angabe verschiedener Ausflüchte. Die Häufigkeit solcher Fälle nimmt inzwischen deutlich zu, und das ist ein sehr deutliches Warnsignal, dass die Banken es ihren Kunden in Zukunft deutlich erschweren werden, eigenes Geld oder andere Anlagen, wie Gold, abzuziehen. Bitte lesen Sie meinen Artikel von letzter Woche und ergreifen die nötigen Maßnahmen zum Schutz Ihres Vermögens, bevor es zu spät ist. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir – bei jedem dieser von mir erwähnten Fälle – in direktem Kontakt mit der Person standen, der solches Unrecht zugefügt wurde.
Ab und zu lese ich eigenartige Kommentare, dass wir all das nur schreiben würden, um mehr Kunden anziehen. Diesbezüglich möchte ich kategorisch feststellen, dass all das vollkommener Blödsinn ist. Unser System zum Kauf und zur Lagerung von Edelmetallen haben wir vor 17 Jahren aufgebaut, Anfang 2002. Zum damaligen Zeitpunkt haben wir das nach Möglichkeit sicherste System ausgeklügelt, um unser eigenes Vermögen sowie das unserer Partner zu schützen. Das System wurde also für die private Nutzung geschaffen. Erst 2006 machten wir es auch der Öffentlichkeit zugängig aufgrund der Nachfrage zahlreicher Kontakte, die ebenfalls ihre Vermögen schützen wollten. Wir hatten zu Beginn also gar nicht die Absicht, aus all dem ein kommerzielle Geschäft zu machen, das sich an außenstehende Investoren richtet.
Doch wie Jim Sinclair spüren auch wir eine Leidenschaft, anderen Menschen dabei behilflich zu sein, ihre Vermögen zu sichern, bevor es zu spät ist. Mein guter Freund Jim Sinclair predigt diese Botschaft nun schon seit vielen Jahren – ich selbst auch. Jim Sinclair nennt es GOTS – Get Out of The System. GOTS geht dabei deutlich über Gold hinaus – mehr darüber können Sie auf Jims Webseite erfahren.
Die meisten Menschen sind nicht geschützt und nur ganz wenige sind tatsächlich Goldeigentümer. Es gibt jedoch auch Familien, die Kriege, Vermögenskonfiszierung, Bankenpleiten und Hyperinflationen selbst miterlebt haben und deshalb Gold als Lebensversicherung begreifen. Wir haben viele Kunden, deren Familien schon weit vor 1971 (als es noch bei 35 $ stand) Gold besaßen.
Jetzt bleibt nur noch sehr wenig Zeit, um die notwendigen Schutzmaßnahmen zu treffen. Wenn die Blase zu implodieren beginnt, werden die Schuldenmärkte und das System unter noch größeren Druck geraten – und zwar mehr als es verkraften kann.
Also, schützen Sie sich bitte, bitte selbst und verlassen Sie das System, solange es noch möglich ist!
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Egon von Greyerz
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