NUR GOLD HÄLT DER FINALEN KATASTROPHE STAND
Kommen die Iden des März im Jahr 2019 mit Verspätung? Normalerweise steht der Begriff „die Iden des März“ einfach nur für das Datum des 15. März. Shakespeare verlieh dem Begriff eine unheilverkündende Bedeutung, da Julius Caesar an diesem Tag ermordet wurde. Heute 2019 scheint der 29. März wichtiger als der 15. Denn am 29.März steht erst einmal der Abschluss des Brexit an. Oder eben nicht! Bislang ist der Brexit ein qualvoller Prozess gewesen, der nach 3 Jahren nirgendwohin führte. Er hat allein den Größenwahnsinn und die Unnachgiebigkeit der EU-Elite demonstriert. Auch hat er die totale Inkompetenz der Regierung Großbritanniens offengelegt und zudem gezeigt, dass Frau May vollkommen unentschlossen ist und nicht zwischen Aktion und Ausführung unterscheiden kann.
BARGELDWERT NICHT MEHR DOPPELT SO HOCH WIE GOLDWERT
Der 29. März ist zudem ein sehr wichtiges Datum im Bankenwesen, denn an diesem Tag wird Gold als Klasse-1-Vermögenswert (Tier 1 asset) anerkannt und somit auf eine Stufe mit Bargeld gestellt. Bislang war Gold nur ein Klasse-3-Vermögenswert (Tier 3) dessen Wert im Bereich Bankensolvenz mit 50 % festgelegt wurde. Es ist natürlich eine vollkommen lächerliche Vorstellung, dass Bargeld oder Fiat-Währungen (von denen man weiß, dass sie mit der Zeit immer gegen null gehen) der doppelte Wert von Gold beigemessen werden könnte.
Manche spekulieren darauf, dass die Aufwertung von Gold zum Klasse-1-Vermögenswert große Bedeutung für den Goldpreis haben wird. Einige Marktbeobachter denken sogar, dass dies den Beginn einer neuen Ära markieren wird, in der Gold erneut eine Deckungsfunktion für Währungen oder SZR (Sonderziehungsrechte) zukommt. Das würde natürlich voraussetzen, dass Gold im Verhältnis zum Dollar erheblich aufgewertet werden müsste, damit eine ausreichende Deckung für die ausstehenden Schulden erreicht werden kann.
Also: Sollten wir uns nun, wie Shakespeare meinte, vor den Iden des März hüten? Und werden diese im Jahr 2019 mit Verspätung auf den 29. März fallen? Ich bezweifle, dass der Brexit, der ein Fiasko ist und nicht gut enden wird, bis zum 29. März geregelt sein wird. Auch wird die globale Verschuldungssituation eine Neustrukturierung des Währungssystems erforderlich machen. Und leider gibt es keine SZR oder staatliche Kryptowährungen, die dafür sorgen werden, dass die Schulden einfach verschwinden. Und wie es so schön heißt: „Alle Pferde des Königs und all seine Mannen brachten Humpty Dumpty nicht wieder zusammen.“
Doch selbst wenn die Iden des März nicht mit Verspätung kommen und der 29.März 2019 keine große Bedeutung für die Welt haben wird, so wird all das als Warnung dafür dienen, dass wahrscheinlich gewisse Dinge im Weltfinanzsystem passieren werden. Aussichtslos überschuldete Staaten werden Verzweiflungstaten begehen. Es könnte ohne Weiteres passieren, dass die USA den Dollar deutlich abwerten oder einen Krypto-Dollar einführen werden und diesen durch Gold decken, das dann massive Preissteigerungen erfährt.
DIE HEGEMONIE DES DOLLARS WIRD BALD ENDEN
Ich bezweifle, dass die USA in der Lage sein werden, die Dollar-Hegemonie auf lange Sicht aufrechtzuerhalten. Dafür gibt es eine ganze Anzahl von Gründen.
Erstens ist es unwahrscheinlich, dass die USA beweisen werden können, dass sie, wie behauptet, jene 8.000 Tonnen Gold tatsächlich auch besitzen.
Zweitens würden China und Russland es nie zulassen, dass die schuldenverseuchte USA weiterhin über die Weltreservewährung herrscht. Ein Land, das seit 60 Jahren effektiv Defizite und seit 45 Jahren zudem Handelsdefizite einfährt und darüber hinaus auf mindestens 200 Billionen $ Schulden sowie ungedeckten Verbindlichkeiten sitzt, ein solches Land verdient es nicht, die Reservewährung der Welt zu haben.
UNBEGRENZTE MÖGLICHKEITEN, GELD ZU VERLIEREN
In den nächsten Jahren bieten sich uns unbegrenzte Möglichkeiten, Geld zu verlieren. Letzte Woche schrieb ich über 3 Dutzend Gründe für den Kauf von Gold und über die Risiken für die Vermögensanlagen von Investoren. Mindestens 99,5 % der Anleger sind sich der von mir geschilderten Risiken nicht bewusst, und das ist auf jeden Fall überraschend, weil diese Risiken zur größten Vermögenswertzerstörung der Geschichte führen werden.
In der Regel ist es so, dass sich die maximale Zuversicht dann einstellt, wenn der Markt Höchststände erreicht. Die kommenden Verluste an allen Anlagemärkten – ob nun Aktien, Anleihen oder Immobilien – werden die Investoren in einen Schockzustand versetzen. Denn effektiv betrachtet werden sie mindestens 75 % ihre Anlagewerte und in den meisten Fällen vielleicht sogar mehr als 90 % verlieren. Die drei Dutzend finanziellen, ökonomischen, politischen und geopolitischen Risiken werden dafür sorgen.
Das Problem ist, dass die Welt jetzt in eine Phase eintritt, in der Geldschöpfung und Defizitfinanzierung nicht mehr funktionieren werden. Es ist überhaupt ein Wunder gewesen, dass die Welt mit Falschgeld und Scheinversprechen so lange überleben konnte. Aber jetzt haben wir den Punkt erreicht, wo es nicht mehr möglich sein wird, alle Menschen permanent zu täuschen.
RÜCKKEHR INS MITTELALTER
Die Geschichte steckt voller Beispiele für Staaten, die Misswirtschaft betrieben hatten und somit das Geld ihrer Völker zerstörten. Das ist eher die Regel als die Ausnahme. Es gibt zahlreiche Beispiele für Länder, die unter ihrer eigenen Schuldenlast zusammenbrachen, doch der beste Vergleich für die heutige Weltsituation ist der Vergleich mit dem Römischen Reich, und zwar wegen dessen Größe. Über einen Zeitraum von 500 Jahren dominierten die Römer militärisch wie kulturell ein Gebiet, zu dem große Teile Europas, Nordafrika und Teile Asiens gehörten.
Wie es mit allen Imperien der Fall ist, trug auch das römische den Keim seiner Zerstörung in sich. Interessanterweise befindet sich die Welt jetzt an einem Punkt, an dem buchstäblich jedes Land diese zerstörerischen Keime in sich trägt. Nach dem Fall des Römischen Reichs brach das Mittelalter an, das 500 Jahre dauerte. Doch anders als beim Römischen Reich ist heute die gesamte Welt von der aktuellen Verschuldungs-, Defizit- und Verfallsperiode betroffen. Zudem sind die Probleme um ein Vielfaches größer als vor 2.000 Jahren. Deshalb kann es als wahrscheinlich gelten, dass die Folgen des kommenden Zusammenbruchs der Weltwirtschaft sehr lange andauern könnten. Der Begriff „finsteres Mittelalter“ wurde erst im 14 Jh. erfunden und auch die zukünftigen Historiker werden erst im Nachhinein wissen, ob die Welt jetzt in eine Zeit eintritt, die einer Rückkehr ins Mittelalter gleichen wird.
Sollte das der Fall sein, dann käme es zu einer kompletten Zerstörung des Finanzsystems und der Weltwirtschaft mit all ihrer Infrastruktur. Es käme dann auch zu Kriegen, Bürgerkriegen, gesellschaftlichen Zusammenbrüchen und einer drastischen Abnahme der Weltbevölkerung um mehrere Milliarden Menschen. Für die meisten Menschen muss das nach unrealistischer Angstmache und düsterster Prophezeiung von dramatischem Ausmaß klingen. Der intellektuelle Horizont der meisten Menschen reicht nicht zu solchen komplexen Fragen und langfristige Prognosen. Da ist es viel leichter, über den Brexit zu reden oder über die angeblichen Russland-Verbindungen von Trump.
Auf jeden Fall hoffen wir, dass diese katastrophalen Ereignisse nicht stattfinden werden. Allerdings wissen wir auch, dass die Risiken heute größer sind als jemals zuvor in der Geschichte. Wir werden erst im Nachhinein Bescheid wissen, wie schon im Fall des Mittelalters. Die älteren, heute noch lebenden Generationen werden nur noch den Beginn des Niedergangs mitbekommen, aber auch das kann dramatisch genug sein. Sicher ist zumindest, dass unsere Kinder und Enkel mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein so begütertes und friedliches Leben führen werden, wie es der größte Teil der Welt seit 1945 genossen hat.
Es ist praktisch unmöglich, sich auf einen potentiellen, ausgedehnten Niedergang vorzubereiten. Wir können uns aber zumindest kurzfristig, auf absehbare Zeit vorbereiten und unsere Anlagewerte schützen.
WÄHRUNGSENTWERTUNG IST EIN 2.000 JAHRE ALTER BETRUG
Staaten und Regierungen haben eine große Trickkiste, um das Geld der Bürger zu stehlen.
Der einfachste Weg ist die Währungsentwertung. Und schon immer waren alle Regierungen darin überragend. Als das Römische Reich zu bröckeln begann, sank der Wert der Währung, des Silberdenars, rapide ab. Gelddrucken war damals die Minderung des Silbergehaltes der Münzen. Von einem Silbergehalt von fast 90 % um 180 n. Chr. ausgehend, betrogen die Herrscher das Volk, indem sie dem Denar bei der Prägung immer weniger Silber hinzufügten. Ab 270 n. Chr., ca. 90 Jahre später, war der Denar sowohl silber- als auch wertlos.
Schrittweise begann das Römische Reich zu bröckeln und Rom bekam all die absehbaren Probleme eines Staates, der über seine Verhältnissen lebt, einschließlich hoher Defizite und Schulden.
Im Jahr 180 n. Chr. schrieb Cassius:
“Unsere Geschichte des Reiches geht nun über von einem goldenen Zeitalter zu einem von Eisen und Rost, so schlecht stand es in jenen Tagen für die Römer. ”
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts erlebt die Welt genau das, was die Römer 1.800 Jahre zuvor erlebt hatten. Der Wert aller Währungen sank um 97 % bis 99 %, und wir werden erleben, wie alle großen Währungen auf ihren intrinsischen Wert von NULL fallen.
1949 schrieb Ludwig von Mises:
„Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion, oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem.”
Geschichte wiederholt sich also und wir stehen wieder an dem Punkt, an dem die „finale Katastrophe“ sehr nah ist. Der Chart für den Wert des Denars vor fast 2.000 Jahren und die Aussage Cassisus‘ sind fast identisch mit dem Währungs-Chart des 20.Jahrhundert und mit Mises‘ Aussage.
Plus ça change, plus c’est la même chose!
Je mehr sich die Dinge ändern, umso mehr bleiben sie sich gleich.
Wir sollten uns dieses Jahr auf jeden Fall vor den Iden des März hüten, auch wenn sie mit Verspätung kommen. Auf der Hut sein, reicht aber nicht. Wir müssen auch die notwendigen Schritte unternehmen, um zu verhindern, dass wir unter „der finalen Katastrophe für das betreffende Währungssystem“ leiden müssen.
Physisches Gold ist der beste Weg zur Katastrophenvermeidung.
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