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ERST QE, DANN QT UND DANACH – DAS ENDE

By Egon von Greyerz

Founder and Chairman

Wo sind all die Dollars hin?
Wo sind sie geblieben?
Wo sind all die Dollars hin?
Was ist geschehen?
Wo sind all die Dollars hin?
Uncle Sam blätterte sie allen hin.
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?

 

Als Pete Seeger 1955 seinen berühmten Song “Where have all the dollars flowers gone” schrieb, wusste er nicht, dass sich die damalige Gesamtverschuldung der USA, die bei einigen Hundert Milliarden Dollar lag, in den folgenden 63 Jahren auf fast 70 Billionen Dollar erhöhen würde.

Doch warum sollte Seeger es auch gewusst haben? Er war Liedermacher, und sein Vermächtnis wird das von Nixon, Greenspan, Bernanke und all den anderen Akteuren, die zur massiven Kreditausweitung und Dollar-Zerstörung beigetragen haben, deutlich überdauern. Seegers Lied – ein Kunstwerk – dürfte noch mindestens 50 bis 100 Jahre (oder noch viel länger) bekannt bleiben. All jene Opportunisten hingegen, die die US-Wirtschaft und somit auch die Weltwirtschaft zerstört haben, dürften schon bald  vergessen sein.

Es ist vollkommen surreal, dass die Welt hinsichtlich der Führung des Finanzsystems so viel Respekt vor Mittelmäßigkeit und gar Inkompetenz zeigt. Die Zentralbanken und ihre Vorsteher haben eine Monsterballon-Blase geschaffen, die nun darauf wartet, zum Platzen gebracht zu werden. Sie haben der Welt den Eindruck vermittelt, sie hätten zur Rettung der Weltwirtschaft beigetragen, obwohl sie in Wirklichkeit die Macher dieser Blase sind. All jene Zentralbankenoberhäupter, die sich vor dem Platzen dieser Blase aus ihrem Amt verabschiedet haben, können sich glücklich schätzen. Der aktuelle Notenbankchef dürfte meiner Ansicht nach weniger Glück haben.

QE IST GESCHEITERT UND QT WIRD SCHEITERN

Die Zentralbankenchefs sind so sehr von ihren Weltretter-Fähigkeiten überzeugt, dass sie nicht begreifen, welches Ungeheuer sie durch das ständige Drucken, Drucken und nochmals Drucken geschaffen haben. Sie sind so arrogant, dass sie ihre Maßnahmen nicht einmal ehrlich deklarieren können. Was sie machen, ist Geldschöpfung pur – oder kurz GS. Doch sie nennen es QE oder Quantitative Easing. Ein vollkommen lächerlicher Name, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren und die Menschen zu betrügen. Keiner versteht, was QE eigentlich bedeutet, und das ist natürlich ihre Absicht. Man verwirre die Menschen und täusche sie, damit sie glauben, dieser Hokuspokus sei in der Tat eine alchemistische Formel, die ewigen Wohlstand hervorbrächte.

Die Zuversicht dieser Notenbankchefs ist jetzt so groß, dass sie von QE auf QT (Quantitative Tightening) umstellen. Auch das ist natürlich durch und durch arrogant. QE hat nicht funktioniert. Sie haben ein fragiles Finanzsystem in die größte Blase der Geschichte verwandelt – nicht mehr, nicht weniger. Selbst bei Null- oder Negativzins in Kombination mit massiver GS steigt das reale BIP nicht an (gemessen an der realen Inflation). Zudem benötigt es Kreditexpansion im Umfang von mehreren Dollars, Euros oder Pfund, um einen Dollar, Euro, etc. an BIP-Wachstum zu generieren.

Da schon QE oder GS (oder wie auch immer sie es nennen) nicht funktioniert hat, wie zum Teufel kann man  davon ausgehen, dass jetzt QT funktionieren wird? Das ist so, als würde man einem chronisch Alkoholkranken eine Schnapsbowle wegnehmen, die ihn umbringen würde, obgleich auch der Alkoholmangel tödlich für ihn ist. Analog dazu die Weltwirtschaft: Sie wird an QE zusammenbrechen oder an QT zugrunde gehen. Das heißt also: QE / QT =  DE (DAS ENDE).

240 BILLIONEN DOLLAR MONSTER-BLASE & 2,5 BILLIARDEN DOLLAR MONSTER-BALLON

“Wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen“, dass sich Wohlstand nicht durch Geldschöpfung erzeugen lässt? Auch sollte man nicht vergessen, dass sich Geldschöpfung nicht allein auf die direkten Aktionen der Zentralbanken beschränkt. Geldschöpfung umfasst auch Kreditausweitung durch Banken, Kreditkarten- und Finanzunternehmen. Sie alle verleihen das 10- bis 50-fache der erhaltenen Einlagen oder Kapitalmengen.

Es gibt natürlich nur einen Weg, um eine Lektion richtig zu lernen – den harten Weg. Für die Weltwirtschaft bedeutet der harte Weg, dass die Monsterblase platzt. Wie oft bei Blasen, steckt auch in dieser nur heiße Luft. Der 2,5 Billiarden $-Monster-Ballon enthält also nur leere Versprechungen, die alle verschwunden sein werden, sobald der Ballon geplatzt ist – so z.B. Schulden, ungedeckte Verbindlichkeiten und Derivate. Allerdings sind diese Versprechen nicht nur Worte, sondern auch monetäre Versprechen und Schuldscheine im Umfang von 2,5 Billiarden $. Bislang musste der Ballon ständig weiter aufgepumpt werden, damit er keine Luft ließ. Um das Ganze weiterhin plausibel erscheinen zu lassen, mussten also immer mehr Schulden in den Ballon hinein – zusammen mit aufgeblähten Vermögensanlagen und den noch leereren Worten von Bankern und Politikern.

Die Schuldenexplosion ist nicht allein eine US-Krankheit. Sie ist ein von den USA angeführtes globales Phänomen, das die meisten Nationen infiltriert hat, die über eine Zentralbank verfügen, welche Geld drucken kann.

Sehen Sie sich nur den Chart unten an: Die globale Verschuldung hat sich von 1999 bis heute verdreifacht – von 80 Billionen Dollar auf heute 240 Billionen Dollar.

DER GLOBALE SCHULDEN- UND VERMÖGENSBALLON IST INNEN LEER

Wenn der globale Schulden- und Vermögensballon platzt, wird die Welt schließlich erkennen, dass nichts drin war. Natürlich besteht er zum Teil aus realen Vermögenswerten und echtem Vermögen. Das Problem ist nur folgendes: Wenn dieser Ballon platzt, werden auch alle Schulden implodieren, weil niemand sie zurückzahlen kann;  somit werden auch viele der Vermögenswerte wertlos.

Es stellt sich nur noch die Frage, ob Aktien, Anleihen, Immobilien und andere Vermögenswerte um 75% oder um 95% sinken werden. Aus meiner Sicht wird die größte Blase der Geschichte auch zum größten Zusammenbruch führen. Es gibt schlicht und einfach niemand mehr, der die Welt vor der größten finanziellen Katastrophe der Geschichte retten kann. GS (QE) hat keinen Effekt, außer dass es eine temporäre Hyperinflation verursachen wird. Viele Vermögenswerte werden um 100% fallen, wie z.B. das Geld auf der Bank, stark fremdfinanzierte Bubble-Unternehmen, wie Tesla, aber auch viele andere. Selbst sehr wertvolle Vermögenswerte wird man für einen Bruchteil der früheren Bewertungen kaufen können.

SEIT 2007 HAT CHINA 16.000 TONNEN GOLD ANGEHÄUFT

Die Geschichte ist geprägt vom Kommen und Gehen von Papiergeld, da noch keine Papierwährung je überlebt hat. Seit 5.000 Jahren ist Gold eine stabile Kaufkraft und das einzige Geld, das überlebt hat. Eben aus diesem Grund wird es von Ländern, die die Bedeutung des physischen Goldes verstehen – wie Russland, China und Indien – nach wie vor akkumuliert. Unterdessen ist der Rest der Welt, im Verhältnis zu den globalen Finanzanlagen, heute mit weniger als 0,5 % in physischem Gold investiert.

Achten Sie in der folgenden Tabelle darauf, was China macht: Im Juni wurden weiter 140 Tonnen angekauft, wodurch die Gesamtmenge auf 16.000 Tonnen oder 650 Milliarden Dollar stieg – und praktisch fast alles davon wurde seit 2007 erworben.

PAPIERMÄRKTE FÜR GOLD UND SILBER WERDEN ZUSAMMENBRECHEN

Wenn diese Monsterballon-Blase zerknallt, werden auch die Papiermärkte für Gold, Silber und andere Edelmetalle platzen. Die Papiermärkte sind ca. 100-mal größer als die physischen Märkte. Der Aufstieg dieser Märkte steht eng im Zusammenhang mit der Manipulation durch Zentralbanken, BIZ und Bullion-Banken. Wenn die Papiermärkte platzen, wird kein Gold (oder Silber) mehr zu irgendeinem Preis angeboten werden. An diesem Punkt können die Preise über Nacht oder übers Wochenende von 1.250 $ bis auf 10.000 $ oder 100.000 $ schießen. Das mag vollkommen surreal oder sensationsheischend klingen, doch genau das ist die wahrscheinlichste Konsequenz aus dem Platzen dieser Monsterblase und der anschließenden Flucht aus den betreffenden Märkten.

Die meisten Menschen glauben, der Status quo ließe sich ewig halten und das lächerliche Spiel der Zentralbanken könne einfach weiterlaufen – wobei so getan wird, dass Luft echtes Geld sei und Vermögen erzeugen könne.

Es besteht die ernste Gefahr, dass das System in seiner jetzigen Form nicht überleben wird und der Wert der meisten Vermögenswerte, ob nun Anleihen oder Aktien, erheblich sinken wird. Aufgrund des extrem hohen finanziellen Risikos müssen Anleger dringend darüber nachdenken, ihr Vermögen abzusichern.

DER GRÖSSTE BÄRENMARKT DER GESCHICHTE STEHT BEVOR

Die nächste Verlustlustphase an den Finanzmärkten wird voraussichtlich im weiteren Jahresverlauf 2018 oder Anfang 2019 einsetzen. Hierbei wird es sich nicht um einen gewöhnlichen Rückgang oder um eine normale Korrektur handeln. Wir werden stattdessen den Beginn des größten globalen Bärenmarktes der Geschichte erleben. Und diesmal werden Zentralbanken und Regierungen bei ihren Versuchen, das System zu retten, scheitern. Sie werden höchstwahrscheinlich große Mengen Geld drucken und versuchen, das Zinsniveau niedrig zu halten. Wenn jedoch die Anleihemärkte zusammenbrechen, werden die Zinsen schnell steigen! und nicht sinken. Das bedeutet auch, dass Anleihen und Aktien, aber auch die meisten anderen Vermögenswerte, kollabieren werden.

Die einzige echte Versicherung gegen das, was kommt, ist physisches Gold und etwas Silber, die natürlich außerhalb des Bankensystems gehalten werden. Rein gar nichts spricht gegen das Halten von physischen Edelmetallen zum Schutz vor den Risiken innerhalb des Finanzsystems. Die einzige offene Frage ist, ob man nun 10% seines Geldvermögens in Gold halten sollte oder mehr als 50%, wie es einige unserer Kunden tun. Meiner Meinung nach haben wir einen Punkt in der Geschichte erreicht, wo man sich voll und ganz schützen muss. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was voller Schutz bedeutet. Aber denken Sie daran, eine Unterversicherung wird diesmal kostspielig sein.

Die jüngsten Rücksetzer bei den Metallen markieren das Ende einer mehrjährigen Korrektur. Dies ist die letzte Gelegenheit, Gold und Silber zu äußerst günstigen Preisen zu kaufen.

Und hoffentlich fragt niemand, wenn es zu spät ist: “Wann wird man je verstehen?“.

About Egon von Greyerz
Born with dual Swiss/Swedish citizenship, Egon's education was mainly in Sweden. Egon von Greyerz began his professional life in Geneva as a banker and thereafter spent 17 years as the Finance Director and Executive Vice-Chairman of Dixons Group Plc. During that time, Dixons expanded from a small photographic retailer to a FTSE 100 company and the largest consumer electronics retailer in the U... More...

Egon von Greyerz
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