Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
Im Weiteren werden wir einen Blick auf Kreditmärkte werfen, die an Glaubwürdigkeit verlieren, während die Zinshaiflossen aufsteigen und ihre Beute einkreisen.
US-Staatsanleihen (UST) sind wichtig für die (unverdiente) Weltreservewährung (USD).
Die Anleiherendite für 10-jährige UST ist bekannterweise für die meisten Investoren der eigentlich Maßstab für Kapital-/ Kreditkosten.
Kurzum: Sie ist die wichtigste Renditekennzahl der Welt, weil sie quasi als Preisschild für die Kosten der (unverdienten) Weltreservewährung dient.
Steigt diese Rendite, steigen die Kosten von Schulden. In einer Welt, in der es vor USD-denominierten Schulden nur so wimmelt, sind diese Renditesteigerungen wie Haiflossen, die auf die Aktien- und Anleihemärkte zusteuern.
Anleiherenditen steigen natürlich, wenn die Anleihepreise fallen; fallen die Anleiherenditen, steigen die Anleihepreise.
Märkte sehen daher gerne starke und natürliche Anleihenachfrage (selbst unnatürliche QE-Nachfrage), denn sie hält die Renditen niedrig und die Märkte robust.
Jüngst gab es nun Hinweise auf steigende UST-Nachfrage. Und das müsste ja gut für die Anleihemärkte sein, oder nicht?
Ok, immer mit der Ruhe…
Täuschungsmanöver an den Anleihemärkten
Die Zahlen der letzten Treasury International Capital-Berichte (TIC) deuten beispielsweise darauf hin, dass die ausländischen Investitionsnachfrage nach 8-monatigen US-Anleihen seit Jahresbeginn auf einen soliden Stand von 556 Mrd. $ geklettert ist.
Bedeutet das nun, dass Powells und Yellens wohlüberlegter Plan – also: Zinsen anheben und Dollar erstarken lassen – dahingehend aufgegangen ist, dass tatsächlich ausländische Käufer (Gelackmeierte) an den US-Treasury-Markt gelockt wurden, wo sie US-Schuldscheine aufkauften, da diese sprichwörtlich noch die besten Pferde in der internationalen Leimfabrik sind, die ja ansonsten nichts anderes als negativ verzinste Staatsanleihen zu bieten hat?
Wie oben schon angedeutet, lautet die Antwort – nein.
Doch angesichts einer so deutlich gestiegenen Nachfrage nach Uncle Sams Schuldscheinen stellt sich immerhin die Frage: Müssten die Anleihepreise jetzt nicht eigentlich steigen und die Zinssätze auf komfortablere/ erschwinglichere Niveaus sinken?
Tatsächlich ist ein fataler Anstieg der Renditen für 10-jährige UST zu verzeichnen! Wie also kommt das?
Nun, die harte Wirklichkeit ist die, dass USTs in der Tat nicht sehr gefragt und überkauft sind, sondern vielmehr unbeliebt und überverkauft.
Nachfrage von Hedgefonds ist impulsiv und wechselhaft
Bezüglich der eben erwähnten, „vielversprechenden“ TIC-Daten sollte angemerkt werden, dass ein großer Teil der ausländischen Anleihekäufe über die Cayman Islands abgewickelt wurden, was darauf hindeutet (insofern mich mein Hedgefonds-Gedächtnis nicht täuscht), dass es sich bei jenen ausländischen Käufern eher um (US)-Hedgefonds handelt als um globale Zentralbanken.
Und diese Unterscheidung ist ganz wichtig.
Das Profil von Vermögensverwaltern und Hedgefondskäufern entspricht nicht dem langfristiger politischer Anleihehalter oder aber etwaigen Überzeugungstätern unter den US-Staatsanleihekäufern.
Vermögensverwalter kaufen USTs vielmehr zur Arbitrage von Devisenmarkt-Positionen und um schnelle Finanzhebelgewinne einzufahren – also eher „Pump-and-Dump“ anstatt „Kaufen-und-Halten“.
Ausländische Anleihenachfrage ist einfach nicht da
Viel problematischer für den US-Staatsanleihemarkt ist aber der Mangel an Kaufinteresse seitens der Zentralbanken, der insgesamt darauf schließen lässt, dass jene einst politisch verlässlichen Käufer der immer unbeliebter werdenden US-Schuldscheine nicht mehr alles schlucken und auch Uncle Sams Kneipendeckel nicht mehr trauen.
Den Trader in mir beschleicht das starke Gefühl, dass jene Hedgefonds und Vermögensverwalter, die heute noch USTs kaufen, um Devisenpositionen abzusichern, morgen schon Nettoverkäufer sein werden, weil der USD einfach zu stark ist, die Zinssätze einfach zu hoch und der Anleihemarkt einfach zu kaputt.
Wie oben schon gewarnt wurde: Mehr UST-Verkäufe (und somit mehr Angebot) bedeutet, dass die Haiflossen auch auf Ihre Märkte zusteuern.
Wie hält man die aufsteigenden Haiflossen (Zinsen) fern?
Ganz einfach ausgedrückt: Diese tödlichen Flossen werden erst dann wieder verschwinden, wenn der USD schwächer wird, die Zinssatzerhöhungen ausgesetzt und die Zinsen anschließend wieder gesenkt werden. Also eine Fed-Kehrtwende.
Bis dahin wird der US-Anleihemarkt einfach zu gruselig bleiben für’s „Sticky Money“ (längerfristige Investoren).
Unterdessen: Die geldpolitische Straffungen gehen weiter, und die Haiflossen vervielfachen sich.
Dass die Anleiherenditen steigen und die Anleihepreise sinken, hat noch einen weiteren Grund. Powells volckerhafte Notenbank hebt nicht nur den US-Leitzins an, sie schrumpft/ strafft auch ihre Bilanzsumme. Und das heißt nur, dass sie Treasury-Angebot auf den offenen Markt schmeißt.
Diese neue Flutwelle an Anleiheangebot drückt die Anleihepreise, wodurch die Renditen dieser Anleihen (und das Zinsniveau) schmerzlich anziehen. Kurz: Die Haiflosse wird immer größer und schneller.
Bitte die Filmmusik vom „Weißen Hai“ einlegen…
Leute, steigende Zinssätze (d.h. steigende Kreditkosten) sind kein bisschen lustig für eine Welt, die auf der größten, jemals verzeichneten Schuldenblase lebt…
Ausländische US-Staatsanleihehalter: Der große Weiße Hai gleich unter der Wasseroberfläche
Aus meiner Sicht viel erschreckender ist der allgemeine Kontext, in dem Uncle Sams unbeliebte Schuldenscheine schwimmen, sprich jene Anleihen im Gegenwert von 3,9 Bill. $, die aktuell von ausländischen Nationen gehalten werden (man denke an China, Großbritannien, Japan, EU etc.).
So wie ich es sehe, werden in Kürze noch viel mehr UST auf den Markt geworfen werden.
Wenn der Winter kälter wird und die Energie knapper, und wenn der vorsätzlich starke und waffenfähig gemachte USD immer mehr inflationäre, schulden- wie währungstechnische Qualen auf Amerikas Feinde als auch Freunde abwälzt, werden viele jener düpierten/ geschädigten Länder, die heute noch UST halten, diese verkaufen – noch diesen Winter, wenn die nationalen Währungen neben einem heißgelaufenen Greenback dahinschmelzen.
Neben Japan werden sich auch immer mehr andere Länder gezwungen sehen, USTs in steigender Menge abzustoßen. Sie tun das, um die eigenen Landeswährungen zu stärken (die der bewusst hochverzinste und somit starke USD erdrückt hat), damit sie Öl und Gas vom Osten kaufen können.
Hmmm… sieht ganz so aus, als würden alle jene Sanktionen und Dollarstärkekonzepte von Februar dieses Jahres wie vorhergesagt nach hinten losgehen, nur noch schneller. Oder nicht?
Ich frage mich, wie schlau (und ärmer) sich die Deutschen sowie andere NATO-Partner fühlen werden, wenn der Winter mit Energiepreisschüben kommt und ihre vom Dollar erdrückten Währungen abschmieren…?
Die Antwort in Kurzform: Sie werden sich elendiglich fühlen.
Wie schon in Japan und Großbritannien geschehen wird auch die EZB der Europäischen Union letztlich umschwenken zu quantitativen Lockerungen. Darüber hinaus wird sie USTs abstoßen, um die Dollar-gemobbte Währung zu stärken und um ein paar Barmittel zum Energiekauf aufzutreiben.
Außerhalb der EU bettelt die Schweizer Nationalbank schon jetzt um US-Notenbank-Swaps (d.h. US-Dollar) in Billionenhöhe – und erhält diese auch.
Stoßen immer mehr Länder US-Staatsanleihen ab, so werden deren Renditen steigen und somit das Zinsniveau. Auf diesem Weg werden die verschuldete US-Nation, deren Otto-Normalverbraucher und Wertpapiermärkte noch mehr ramponiert.
Von den Haien zur Pyromanie
Wir hatten schon so oft davor gewarnt: Die tickende Schuldenzeitbombe (US- wie globale Verschuldung) ist wie ein offenes Fass Benzin; steigende Anleiherenditen/ Zinssätze sind für dieses Fass (wie eben beschrieben) wie ein langsam näher kommender Schweißbrenner.
Da die geldpolitisch strenge (und offenbar pyromanische) Federal Reserve die globalen Märkte und die US-Staatsanleihen abschmieren lässt, wird das Benzin der Schulden und der Schweißbrenner steigender Renditen/ Zinssätze aneinandergeraten; anschließend geht das gesamte, schuldengetränkte globale System langsam bei lebendigem Leibe in Flammen auf.
Die Gefahren eines überverkauften US-Staatsanleihemarktes sind daher keine Mythen, sondern Kreditmarktfakten. Fakten, die ein in die Enge getriebener und verzweifelter Powell (und andere) solange ignorieren werden, bis ihre Finger (und unsere Wirtschaft) schon verbrannt sind.
An diesem Punkt wird auch die immer zwei Schritte zu langsame Federal Reserve Kehrtwende zur offen inflationären Geldproduktion machen und schlagartig den Wechsel von Falke zu Taube vollziehen – so schlagartig, wie die Edelmetalle von Süden nach Norden aufsteigen werden.
Kann mehr QE den Westen retten? Ja, aber auf keinen Fall…
Eben JEIN.
Gelddrucker können, das weiß Powell, theoretisch alles und jeden Markt retten – von Aktien über Anleihen bis hin zu Malibu-Immobilien; doch Gelddrucker können niemals die Kaufkraft des zugrunde liegenden „Geldes“ retten, das sie drucken, oder aber der Märkte, die sie „akkommodieren“ oder aufblähen.
Letztlich kann Geldschöpfung den Märkten helfen, zu viel davon zerstört aber Währungen (und sorgt für Mondpreise beim Gold). Selbst Greenspan gab das als junger und einst ehrlicher Mann zu.
„Für Barleistungen können wir garantieren, egal wie hoch und umfangreich, für was wir jedoch nicht garantieren können, ist deren Kaufkraft.“ – Alan Greenspan
Vorerst müssen frustrierte, wenngleich makro-bewusste Goldhalter geduldig an der Startrampe warten, solange, bis auf Powells unausweichliche Kehrtwende von Straffung zu Lockerung (und von starkem Hochzinsdollar zu schwachem Niedrigzinsdollar) eine schrittweise aber unausweichliche Weltkreditkrise folgt.
Diese neue Welle frisch gedruckten (wertlosen) Geldes wird Gold selbstverständlich hoch, höher und drüber hinaus schicken.
Gold: Immer noch an der Startrampe
Aktuell fühlt es sich beim Gold kaum nach hoch, höher und drüber hinaus an. In der Tat ist das Stressniveau beim Goldpreis (in USD bemessen) selten höher gewesen.
Ich habe mich bemüht, bei zahlreichen Gelegenheiten aus makroökonomischer Sicht zu erklären, woher der Gegenwind beim Gold stammt. Insgesamt lässt es sich herunterbrechen auf einen widernatürlich manipulierten und starken USD sowie einen völlig (jedoch legal) manipulierten COMEX-Handel.
Alte Spiele und Backwardation
Wer jedoch nach technischen Hinweisen, Geschichten und Signalen aus dem Derivatekasino sucht, den dürfte die jüngste Marktkonstellation beim Gold interessieren.
In der Tat scheint Gold so gestresst wie immer – oder mindestens so gestresst wie im Jahr 2015.
Die COMEX-Athleten werden beispielsweise daran erinnern, dass die Backwardation bei Goldkontrakten mit Lieferdatum in 1 bis 2 Monaten Stände erreicht hat, die seit 2015 nicht mehr gesehen wurden. Damals wurde im Goldzyklus das Dezember-Tief markiert – mit einem Kurs von nur knapp über 1000 $/ oz (siehe kleine Kästchen unten).
In Normalsprache übersetzt, bedeutet diese Backwardation, dass der Angebotspreis für einen zukünftig zu liefernden Goldkontrakt niedriger ist als der aktuell gebotene Preis.
Papierfiktion vs. Physische Realität
Von unserem Schweizer Firmensitz aus betrachtet, sieht die physische Seite der Medaille ganz anders aus als die fiktive Story, die am COMEX-Terminmarkt geschrieben wird.
Die physischen Goldexporte aus der Schweiz und in die Türkei, China, VAE und Indien gehen, laut World Gold Council, gerade durch die Decke.
Dass physische Realität und Papierfiktion weit auseinanderdriften ist aber nichts neues…
Wenn sich die physischen Goldkäufe aktuell auf einem steilen Niveau von 100 % der monatlichen Bergbauproduktion bewegen, weshalb sollte sich der Papiergoldpreis am Terminmarkt dann ganz anders (nämlich backwards) bewegen?
Wir hatten schon häufig darüber geschrieben: An der COMEX wird mit Papiermanipulation der Realität gutes Geld verdient. Das heißt, gegenüber allen anderen Long-Kontrakten am Markt hält eine Handvoll Bullionbanken einen permanenten Short-Hebel unter Spannung, um den Papierkurs künstlich zu drücken.
Das geschieht, um zu verhindern, dass der Gold-Spotpreis zum Schandfleck für die ansonsten wertlosen Papierwährungen wird (vom Pfund zum Dollar über den Yen bis hin zum Euro).
Doch wie wir ebenfalls geschrieben hatten: Die Tage dieses offen betriebenen Hütchenbetrugsspiels an der COMEX sind gezählt, weil sich der Derivatemarkt straff auf eine (Kredit- und Vertrauens-)Krise zubewegt.
Die derzeitige Backwardation scheint vorerst einen Kursboden zu signalisieren. Für langfristig denkende, informierte Investoren wäre somit ein opportuner Moment für den Goldkauf gekommen.
Übrigens: Weshalb kaufen all diese anderen Nationen gerade lieber Gold als US-Staatsanleihen?
Mein ja nur…
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
Man kann gar nicht genug unterstreichen, wie gefährlich das aktuelle Makroumfeld in Folge des absichtlich stark gemachten und auch illiquiden Dollars geworden ist.
Klar, Joe Biden meint dazu: Kein Grund zur Sorge. Doch wir sind da anderer Meinung.
Der illiquide Dollar: Wir haben’s ja gezeigt
Über die Jahre habe ich ziemlich viel über den US-Dollar berichtet und geschrieben. Zum Beispiel über den ironischen (aber eben auch gefährlichen) Mix aus USD-Überproduktion und gleichzeitigem Liquiditätsmangel.
Diese Dollar-Illiquidität (Thema seit der ersten Repo-Markt-Krise Ende 2019) trifft heute auf einen waffenfähig gemachten USD und darüber hinaus auf Zinssatzerhöhungen, welche die US-Notenbank in ihrer Zwangslage mit Volcker-Nostalgie bewusst vorantreibt. Zusammengenommen ergibt sich daraus kurzfristige Stärke für den Greenback und längerfristiges Elend für so gut wie jede Anlageklasse und Wirtschaft in diesem jetzt eindeutig zerrütteten Weltfinanzsystem.
Mit Blick auf die triste Realität/ Risiken dieses illiquiden Dollars, könnte man jetzt sagen „Wir haben’s ja gesagt!“. Besser aber, wenn wir es „noch einmal zeigen“ und zwar mit besonderem Verweis auf einem im Dezember 2021 veröffentlichten Bericht.
„Dollar-Illiquidität? Ignorierter Funke der nächsten Krise“
10 Monate nach Erscheinen dieses Berichts lohnt es sich, erneut die Folgewirkungen des illiquiden Dollars und einer Finanzkrise zu betrachten, vor der wir damals warnten und in der wir heute stecken.
Warum Stark Schwach ist
Es mag sich intuitiv gut anfühlen, wenn man sieht, dass die eigene Währung alle anderen schlägt; da hebt sich die amerikanische Brust mit einer Art stolzer Bewunderung für die stärkste Währung im Viertel.
Doch nichts könnte weniger der Wahrheit entsprechen.
Tatsache ist: Sich heute in der globalen Nachbarschaft wegen des starken Dollars zu brüsten, ist in etwa so, als würde man sich brüsten, der gesündeste (dennoch todkranke) Patient in einem überfüllten Hospiz zu sein. Am Ende kehren natürlich alle Fiat-Währungen zum Wert ihres Papiers zurück, der, wie uns Voltaire erinnert, bei null liegt.
Oder wie John Pierpont Morgan vor Jahren warnte: Gold ist das alleinige Geld, der Rest sind Schulden.
Doch ich schweife ab…
Ganz einfach ausgedrückt, ist der starke US-Dollar eigentlich nur relativ stark, weil alle anderen Währungen sekündlich schneller abstürzen. Diese kollektive Abwärtsspirale ist direkte Konsequenz des steigenden US-Dollars, der seine Inflation an die Nachbarn exportiert und die Mobbing-Macht seines Weltreservestatus einsetzt, um … naja… die Welt zu schwächen.
Legen wir los und erklären das.
Wie kamen wir an diesen Punkt?
Also: Wie sind wir – und der Rest der weltweit abstürzenden Währungen – an diesen so peinlichen wie fatalen Wendepunkt gekommen?
Wie oben und in anderen Berichten angedeutet, finden wir die Antwort in der ansonsten langen und schmutzigen Geschichte von Zentralbankbetrug, Derivatewahnsinn, Repo-Euro/Dollar-Verschleierung und der guten alten globalen Schuldenabhängigkeit.
Billionen gedruckter/ mausgeklickter US-Dollars zum Trotz hängt ein großer Teil dieser Dollars im Sumpf (oder nach Brent Johnson im „Milchshake“) eines hochliquiden Derivatemarkts sowie eines immer illiquider werdenden Euro-Dollar-Markts fest.
Wir hatten es damals so dargestellt:
„Egon von Greyerz und ich haben häufig auf Folgendes hingewiesen: Die ersten deutliche Hinweise auf derartige Gefahren am geldarmen (d.h. illiquiden) Repo-Markt zeigten sich im September 2019.
Im Grunde war es ein neonfarbenes Blinksignal, das langfristig Probleme ankündigte. Und es hatte nichts mit COVID zu tun…
Im Herbst 2019 hatten sich informierte Investoren durch die Berge an konfusen Details und Störgeräuschen zu einer Panik gewühlt, die im September am US-Repo-Markt stattgefunden hatte, also an einem Markt, der ansonsten ein offenes Betrugsprogramm war [weil z.B. Privatbanken die Einlagen staatlich gegründeter Finanzdienstleistungsunternehmen (Government Sponsored Entities, GSE) hebeln und dafür garantierte Auszahlungen von Vater Staat bekommen, für die wiederum der US-Steuerzahler aufkommt].
Trotz aller Störgeräusche, und ungeachtet der Tatsache, dass diese Krise von den ansonsten Teenager-schlauen Finanzleitmedien komplett ignoriert (und auch vorsätzlich heruntergespielt) wurde, ging es bei der ganzen Repo-Angelegenheit schlicht und ergreifend um Folgendes: Die verfügbaren Dollars reichten nicht mehr aus, um weiterhin alles (d.h. auch die Banken) am Laufen zu halten.
In Reaktion darauf druckte die damalige Federal Reserve (von 2019) mehr Dollars und flutete die betreffenden Repo-Schächte mittels einer 1,5-Billionen $ starken Roll-Over-Fazilität.
Und das war nur der Anfang […].
Wie wahr. Es sollte richtig heftig kommen.
Wie jüngst berichtet, hat die US-Notenbank schon mit täglichen Rollover-Liquiditätsspritzen begonnen, wodurch der immer stärker austrocknende Reverse-Repo-Sumpf mit Tagesgeldkrediten (overnight money market loans) von über 2 Bill. $ versorgt wird.
Im Grunde ist das „QE durch die Hintertür“ und zugleich ein weiterer Indikator für ein USD-abhängiges System, das endlosen Überlebensdurst nach Dollars hat, die immer weniger verfügbar sind (und deswegen auch teurer).
Der Eurodollar: Im Düsteren verheddert
Noch eine Sache ist beim illiquiden Dollar nicht ganz koscher. Wir hatten es als die „tickende Zeitbombe“ im „Eurodollar-Markt“ bezeichnet, wobei die Bezeichnung „Eurodollar“ an sich irreführend ist. Zitat:
„In der Tat fließen schon seit Mitte der 1950er Jahren verstärkt Eurodollars um die Welt.
Allerdings erfinden Banken (und Banker) ständige neue clevere Methoden, um einfache Eurodollar-Transaktionen komplexer zu gestalten. Denn hinter gewollter Eurodollar-Komplexität lassen sich recht einfach die verschiedensten Formen gierbefriedigender und vermögengenerierender Systeme verbergen.
Das heißt insbesondere: Anstatt im Ausland die US-Dollars (sprich Eurodollars) zur einfachen, sauberen und direkten Kreditvergabe einzusetzen – welche sich in den Aktiva/Passiva-Bilanzspalten ausländischer Banken auch leicht nachvollziehen und regulieren lässt –, üben sich diese ausländischen Banker seit einigen Jahrzehnten in einem immer kreativeren Umgang mit ihren Eurodollars. Und kreativer heißt hier nur: immer toxischer und immer unkontrollierter.
Anstatt die Eurodollars nur zur direkten Kreditvergabe von Bank „X“ an Gläubiger „Y“ einzusetzen, nutzen ausländische Finanzgruppen den Eurodollar verstärkt in komplexen Kreditgeschäften im Interbankenmarkt, bei großangelegten Geschäften mit Swaps und Terminkontrakten sowie bei gehebelten Derivatetransaktionen.
Auf den Punkt gebracht, bedeutet das wieder: Hier ist noch mehr Derivategift im Spiel (und auch extremes Bankenrisiko).“
Festhängende Dollars = Unnutzbare, Unverfügbare und Illiquide Dollars
All diese Machenschaften, Finanzhebel und Swapgeschäfte sorgen unterm Strich dafür, dass nicht genügend US-Dollar im Weltfinanzsystem verfügbar sind (= illiquide), obwohl so gut wie alles – von Schulden über Öl bis hin zu Derivaten – nach wie vor in knapper und damit teurer werdenden Dollars bezahlt werden muss.
Einerseits haben wir also diesen pervertierten, illiquiden Leverage-Sumpf, auf der anderen Seite haben wir Fed-Chef Powell, der mit seinen Zinserhöhung den USD ebenfalls zum Steigen bringt. Und diese geballte Kraft zwingt die anderen Währungen der Welt in den Sinkflug.
Warum?
Weil andere Länder und Zentralbanken keine andere Wahl haben, als die USD-Inflation, die US-Geldpolitik und die Eigeninteressen amerikanischer Politik zu schlucken/ zu importieren. In der Tat: Mit Finanzalliierten wie den USA, wer braucht da noch Feinde?
Sobald die US-Notenbank mehr Weltreservewährung druckt oder deren Zinssätze erhöht, sieht sich der Rest der Welt, der an diese Währung gebunden ist, gezwungen zu reagieren – also: abzuwerten, zu erhöhen und zu leiden.
Es sei nur daran erinnert, dass Schwellenmärkte wie entwickelte Marktwirtschaften fast 14 Billionen $ Schulden halten, die auf US-Dollar lauten.
Während der US-Dollar durch Powells unmöglichen Volcker-Wiedererweckungsakt und den Dollar-Verhedderungen im Derivatebereich weiter erstarkt, haben andere, dollardarbende Nationen von Argentinien bis Japan das Problem, dass sie nicht genügend „Greenbacks“ finden können, um ihre Schulden zu bezahlen und um ihre Geschäfte, Überweisungen und Ölkäufe abzuwickeln. Das wiederum zwingt sie, mehr Eigenwährung zu drucken (zu entwerten), um überhaupt in US-Dollar zahlen zu können.
Bei der Entwertung der eigenen Währung bohrt Japan allerdings die dicksten Bretter; noch nie hat eine Nation die Gelddrucker und Währungsentwerter so geliebt.
Das erklärt vielleicht auch, warum Japan führend ist beim Abstoßen eigener US-Treasury-Reserven an den FOREX-Devisenmärkten. Doch auch das fördert steigende Anleiherenditen und folglich steigende Zinssätze.
Vielen Dank Kuroda – noch so ein Zentralbanker mit hysterisch klickender Maus. Wer weiß, vielleicht wartet auf ihn schon der nächste Nobelpreis?
Aber Japan steht hier nicht allein. Auch andere Nationen stoßen die einst heiligen US-Staatsanleihen ab, um ihre Währungen über Wasser zu halten…
Kurz: Der starke USD lähmt die Welt. Und diese Welt wird sich, wie wir schon häufig geschrieben hatten, stetig und in unumkehrbarer Stoßrichtung „entdollarisieren“.
Keine schockierend neue Einsicht. Irgendwann werden die in Dollar verschuldeten Nationen unter seinem Druck einbrechen, und dann endet dieses pervertierte globale Spiel in einer geschichtsbuchreifen Kreditkrise.
Andere Dominoeffekte des Illiquiden Dollars
Auch Folgendes sollte nicht unerwähnt bleiben: Der heute vorübergehend starke Dollar lähmt auch die US-Exporte. Denn alles, was wirklich noch in den USA produziert wird, ist deutlich teurer und somit weniger konkurrenzfähig geworden. Das belastet das ohnehin heftige US-Handelsdefizit weiter (vom Haushaltsdefizit gar nicht zu reden) – all das in einer Welt, die straff auf die Finanzklippen zusteuert.
Ebenso wichtig: Während der USD im Umfeld steigender Zinsen und gesunkener Liquidität steigt, nutzen die Geschäftsbanken in den USA (10-fach gehebelt) und Europa (20-fach gehebelt) die Zinserhöhungspolitik ihrerseits, um die eigenen Derivate-Portfolios auszudünnen, was den ohnehin schon tödlich toxischen 2 Brd. $-Derivatemarkt weiter unter Druck setzt, so dass die tickende Zeitbombe einen Tick näher an die vollständige Implosion rückt.
Von daher: Nein, ein starker und illiquider Dollar (Weltreservewährung) ist kaum günstig für Amerika, die Märkte und die Welt. Er ist vielmehr Gift als ein Inflations-Killer.
Wie wird man das Gift wieder los?
Wer jetzt darauf wartet, dass die US-Notenbank den Sumpf beiseiteräumt, in dem wir festhängen: Es gibt keine Wunderheilung in dieser Situation! Nur die Wahl zwischen den Qualen.
Die Wahl der Qual
Wir hatten mehrfach davor gewarnt. Die US-Notenbank hat die Wahl zwischen Pest und Cholera – beides Produkte ihrer tiefen Inkompetenz.
Sollte Powell an seiner offensichtlichen Schliche festhalten und seinen angeblichen „Kampf gegen die Inflation“ fortsetzen (die ohnehin 50 % zu niedrig ermittelt ist), werden USD und Dollar-Index (DXY) solange weitersteigen, bis die schuldengetriebene Weltwirtschaft endgültig einknickt unter dem kostspieligen Gewicht unfinanzierbarer (und in US-Dollar denominierter) Schuldscheine.
Bis dahin werden sich wahrheitsallergische (aber auch geschichtsblinde und mathematikunfähige) Politiker von einer staatskonformen, PRAWDA-ähnlichen Propagandaplattform zur nächsten drängeln und dort die drohende, von ihnen selbst hervorgebrachte Kredit- und Währungsimplosion auf ein Virus, einen Wladimir, eine Ölquelle oder ein Kohlekraftwerk schieben.
Wenn der Punkt erreicht ist, an dem US-Entscheidungsträger zugeben müssen, dass wir in einer Rezession stecken, wird sich diese Rezession (aber auch die zusätzlichen 300 Mrd. $ Schulden für jedes Prozent Zinssatzerhöhung) nur noch dadurch bekämpfen lassen, dass die USD-Mausklick-Produktion angekurbelt wird. Das wird den Dollar und die Zinssätze dann drücken. Denn historisch betrachtet, hat es noch nie eine Rezession gegeben, die durch hohe Zinssätze und eine rapide erstarkende Währung bekämpft werden konnte.
Herrje, was heute noch hoch ist, wird morgen schon tief sein. Die Federal Reserve kontrolliert eine Wirtschaft, die mit über 91 Bill. $ Schulden läuft (öffentliche Hand, Privathaushalte, Unternehmen) und eine Staatsschuldenquote von 125 % ausweist. Sie wird sich entscheiden müssen: entweder die Anleihe- und Aktienmärkte fahren lassen oder die Landeswährung über den Jordan schicken.
Das heißt: Die US-Notenbank wird sich letztlich (fragen Sie mich nicht wann) in die Liste anderer Länder einreihen, die sich gezwungen sahen, zu ihren noch dampfenden Gelddruckern zurückzukehren. Wie Großbritannien, Japan und andere.
Kurswechsel wann?
Bislang sehe ich Herrn Powell weiterhin auf einen unausweichlichen (wenn auch nicht unmittelbaren) Kurswechsel „von Falke zu Taube“ zusteuern, sobald die Kreditmärkte und Wirtschaften in derart hoher Gefahr schweben, dass auch die zuständigen Pressesprecher es nicht leugnen können.
Wie gesagt: Der USD-Mangel im Allgemeinen (und das BIP-Wachstum im Besonderen) hat schon die Bank of England gezwungen, die eigene Mausklick-/QE-Abhängigkeit offen einzugestehen. Auch die Schweizer Nationalbank besorgte sich jüngst eine Swaplinie über 3,3 Mrd. $ von der Federal Reserve, um sich als Zentralbank mit diesen ansonsten seltenen und teuren US-Dollars einzudecken.
In der Zwischenzeit müssen die vorsätzlichen Anstrengungen der US-Notenbank bei der Erzeugung einer einschneidenden Rezession entweder als vorsätzlich böse oder als unverzeihlich dumm eingestuft werden, schließlich hatte diese Notenbank zuvor auch die größte und breiteste Anlageblase (sowie einen Vermögenstransfer) erzeugt.
Wählen Sie Ihr Urteil aus, ich würde beides wählen…
An diesem Wendepunkt wird der Dollar fallen, die Inflation wird steigen und Stagflation wird auf viele Jahre zum neuen Normalzustand werden. Denn bemerkenswerterweise hat noch keine moderne Nation je das Glück gehabt, in einem rezessiven Umfeld, wo die Inflation oberhalb von 5 % lag, „sanft zu landen“ („soft-landing“ –Zitat Powell).
Also, auch hier die Wahl der Qual: Depression oder Inflation? Toter Markt oder tote Währung?
Ein Preis für den Schuldigen?
Für den heutigen Flug in den globalen Ruin (ein Einfachflug) können wir Herrn Powell danken (und auch Bernanke, Greenspan und Frau Yellen), von denen keiner einen Nobelpreis verdient hat. Die Tatsache aber, dass Bernanke (der Ende der 80er Jahre Japan die Vorlage für QE-Programme und Yen-Zerstörung lieferte) einen solchen Preis erhalten hat, kann nur als weiteres Indiz dafür gelten, dass dieses zum Scheitern manipulierte System jegliche Verankerung in gesundem Verstand, Ehrlichkeit, ethischen Werten oder ökonomischem Anstand verloren hat.
Bernankes Politik ist in etwa so „nobel“, als würde man seinem Sohn ein Haus auf AmericanExpress-Karte kaufen und die Rechnung dafür an den Enkel schicken.
Kurzum: Bernanke als Nobelpreisträger ergibt so viel Sinn als hätte man Bernie Madoff als „Trader des Jahres“ ausgezeichnet… andererseits haben weder ethische Überlegungen noch die Wahrheit Madoff daran hindern können, Vorsitzender der NASDAQ-Börse zu werden.
Hier drängt sich einfach La Rochefoucaulds Maxime auf: Die größten Ämter werden selten, wenn überhaupt, auch von den größten Geistern ausgefüllt […].“
Wir haben im Grunde schon zu viele Artikel und Bücher geschrieben, um die Schuld der US-Notenbank noch deutlicher zu machen, als sie gestern schon war.
Für die überschuldeten Frankenstein-Märkte, die aktuell unter steigenden Zinsen und stets knapper werdenden Dollar leiden, bedeutet das: Markttiefs sind nicht in Sicht und kein Weg führt derzeit raus aus dem Dickicht künftiger Volatilität.
Und was Gold angeht…
Gold steigt, wenn Fiat-Währungen in den Keller gehen. Aktuell ist die relative und kurzlebige Kraft der Fed-Zinserhöhungen Rückenwind für den „Greenback“ und somit Gegenwind für Gold in US$.
In anderen Ländern wie Japan oder Großbritannien können sich Zentralbanken keine Zinserhöhungen leisten, anders als Ihre suizidale Notenbank-Eminenz aus den USA. Und somit steigt der Goldpreis in Yen, weil die Kaufkraft des Yen fällt…
… dasselbe gilt für das einbrechende Britische Pfund und den dortzulande steigenden Goldpreis:
Doch wie schon Japan und Großbritannien gezeigt haben, wird jetzt auch jede andere große Zentralbank, beginnend mit der EZB, mehr Lokalwährung drucken müssen, um die eigenen Anleihen vorm Absturz zu bewahren und einen steilen Anstieg der Anleiherenditen zu verhindern…
Trotz seines Weltreservestatus steht auch dem US-Staatsanleihemarkt ein ähnliches Schicksal ins Haus; und rein mathematisch betrachtet, deutet alles darauf hin, dass die Federal Reserve zwangsläufig mehr Mausklick-QE aufbringen wird, um die eigenen Staatsschulden aufzukaufen.
Deshalb ist auch ein Einbruch des USD vorgezeichnet, was wiederum der Grund ist, weshalb ein Goldpreisanstieg in USD ebenso klar vorhersagbar ist.
In der Zwischenzeit benutzen LBMA und COMEX Forward-Kontrakte, um die Goldpreisfindung am Boden zu halten, so dass sie sich die Kontrakte noch physisch ausliefern lassen können, bevor die Metalle auch in USD in die Höhe schießen.
Auch das Smart Money kapiert das; die Abflüsse aus Papiergold und die Zuflüsse ins physische Gold markieren hier einen Richtungswechsel.
Für informierte Investoren: Jetzt bietet sich das „Wertfenster“, um selbiges mit physischem Gold zu machen.
Die allgemeine Marktpsychologie ist leider die (und das gilt für jede Anlageklasse und historisch bestätigte Bubble), dass teuer gekauft und billig verkauft wird. Also das Gegenteil von „buy low and sell high“.
Informierte Goldinvestoren machen diesen menschlichen-allzu-menschlichen Fehler aber nicht, denn mit jedem Tag dreht die Welt ein Stück mehr in Richtung sterbendes Papier und steigende Metalle ab.
Außer natürlich, Sie denken, die US-Notenbank würde Sie auffangen…?
Jessasmariaaaaaaaaaa!
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
Un épisode comparable à celui de Lehman, mais à la puissance 10, se profile à l’horizon, les banques suisses et les fonds de pension britanniques étant soumis à de fortes pressions.
Mais intéressons-nous d’abord au cirque itinérant international, qui s’étend désormais à de plus en plus de pays. Comme prévu, il arrive juste à temps pour la fin de la plus grande bulle financière de l’histoire.
C’est évidemment la création de dettes, l’utilisation de la planche à billets et la dépréciation de la monnaie qui entraîneront la chute inévitable d’un nouveau système monétaire. Cela a été la norme tout au long de l’histoire, donc „plus ça change, plus c’est pareil“.
Tout a commencé avec la fermeture de la fenêtre de l’or en août 1971. Ce fut le début d’un grand cirque financier et politique qui n’a cessé de générer des risques et occasionné des catastrophes.
Un bouleversement économique s’accompagne toujours d’un chaos politique, avec une alternance de dirigeants et de partis politiques. N’oubliez pas qu’un gouvernement n’est jamais élu, mais qu’il est invariablement rejeté.
Il a toujours été clair pour certains d’entre nous que ce cirque se terminerait par le naufrage quasi simultané de tous les numéros.
Et c’est ce qui commence à se produire maintenant.
Nous venons d’assister à une vraie mascarade politique au Royaume-Uni. Même le plus talentueux des dramaturges n’aurait pas pu créer un si merveilleux manège de personnages que nous avons vus entrer et sortir de Downing Street.
Il suffit de regarder les Premiers ministres britanniques. Il y a d’abord eu David Cameron, qui a dû démissionner en 2016 à cause de la mauvaise gestion du Brexit. Ensuite, la Première ministre qui lui a succédé, Theresa May, a dû partir en 2019 car elle ne parvenait pas à accomplir quoi que ce soit, y compris le Brexit. Puis Boris Johnson a remporté la plus grande majorité conservatrice de tous les temps, mais a été contraint de partir en 2022 en raison du Partygate pendant le Covid.
Liz Truss est arrivée au poste de Premier ministre en septembre de cette année, mais elle n’a tenu que 44 jours car elle et son chancelier (ministre des Finances) n’ont pas su gérer le mini-budget. Ils ont réussi à faire s’effondrer la livre et les gilts (obligations) britanniques sur les marchés internationaux, obligeant la Banque d’Angleterre à intervenir. Les gilts, les produits dérivés et les fonds de pension britanniques étaient au bord de l’implosion.
Et maintenant, le manège a fait un tour complet avec Rishi Sunak, l’ex-chancelier, qui prend la tête des opérations après que Boris ait renoncé. Boris a clairement décidé que les discours et autres engagements privés seraient plus fructueux que de faire partie intégrante du cirque. Mais il tentera très certainement de revenir.
Quel cirque !
Cela montre simplement qu’à la fin d’une ère économique, nous avons les pires dirigeants qui ne tiennent jamais leurs promesses.
Dans un système mondial en faillite, on arrive à un point où la valeur de la monnaie imprimée disparaît et où tout ce qu’un dirigeant promet ne peut plus être acheté avec de la fausse monnaie qui aura toujours une valeur intrinsèque NULLE.
Cela ne se passe pas qu’au Royaume-Uni. Les États-Unis ont un leader qui, malheureusement, est trop vieux et n’est pas aux commandes. Il a une vice-presidente qui n’est respectée par personne. Donc, si Biden, comme beaucoup le pensent, ne finit pas son mandat, les États-Unis risquent de vivre un vrai cirque en matière de leadership. De plus, l’économie américaine est atteinte d’une maladie chronique, avec des déficits depuis 90 ans. Ce qui maintient temporairement les États-Unis en vie, c’est le dollar qui est fort parce que c’est l’élève le moins mauvais de l’école des monnaies.
En Allemagne, Scholz a hérité d’un très mauvais terrain laissé par Merkel, mais il ne l’a certainement pas amélioré depuis qu’il est aux commandes, et l’Allemagne est au bord de l’effondrement.
La plupart des pays sont dans le même cas. Macron n’a pas de majorité en France et les grèves paralysent son pays au quotidien. Et sa nouvelle homologue italienne, la première ministre Georgina Meloni, ne mâche pas ses mots envers lui. Regardez-la s’en prendre à Macron de manière très agressive (mauvaise qualité vidéo).
Mais pour les personnes (comme moi) qui ont du mal à accepter la vague actuelle de wokisme dans le monde, l’attaque de Meloni contre cette mode et sa défense vigoureuse des valeurs familiales est à voir. Il y a donc encore de l’espoir lorsque des leaders osent exprimer des points de vue que la plupart des médias, y compris les médias sociaux, censurent aujourd’hui.
La servitude pour dettes
L’histoire a puni le non-paiement des dettes de différentes manières.
Au début de la République romaine, il y a environ 2 500 ans, il existait une servitude pour dettes appelée Nexum. En termes simples, l’emprunteur donnait sa personne en garantie. S’il ne payait pas sa dette, il était réduit en esclavage, souvent pour une période indéterminée.
Si l’on passe rapidement à l’époque moderne, cela signifierait que la majorité des gens, en particulier en Occident, seraient tous, de nos jours, des esclaves de la dette. La grande différence aujourd’hui est que la plupart des gens sont des esclaves pour dettes, mais ils ont une liberté physique. Comme pratiquement personne, qu’il s’agisse d’individus, d’entreprises ou d’États souverains, n’a ni l’intention ni la capacité de rembourser ses dettes, le monde connaît aujourd’hui un esclavage chronique par la dette.
C’est même pire que cela. Le terrain de jeu est totalement biaisé en faveur des banques, des grandes entreprises et des riches. Plus on peut jouer avec l’argent, plus on peut en gagner sans risque.
Une responsabilité personnelle illimitée
Jamais un banquier, un dirigeant ou propriétaire d’entreprise ne doit assumer personnellement des pertes s’il commet une erreur. Les pertes sont socialisées et les profits sont capitalisés. Pile, je gagne, face, je ne perds pas !
Mais il existe des exceptions notables. Un petit nombre de banques suisses fonctionnent encore selon le principe de la responsabilité personnelle illimitée des associés/propriétaires. Si le système financier mondial et les gouvernements appliquaient ce principe, imaginez à quel point le monde serait différent, non seulement sur le plan financier mais aussi sur le plan éthique.
Avec un tel système, nous ne nous contenterions pas de vénérer le veau d’or, mais nous accorderions la priorité aux valeurs humaines. Et chaque fois que nous évaluerions une proposition d’investissement ou que nous accorderions un prêt à quelqu’un, nous ne chercherions pas seulement à savoir combien nous pourrions gagner personnellement, mais nous nous demanderions si la transaction est saine sur le plan économique et éthique et si le risque de perte est minimal.
Mais j’entends beaucoup de gens protester et dire que le monde n’aurait jamais pu se développer aussi vite sans ce montant massif de dettes. C’est bien sûr tout à fait exact à court terme. Mais plutôt qu’une croissance rapide suivie d’une implosion totale des actifs et de la dette, nous aurions alors un système beaucoup plus stable.
La dette mondiale s’élève à 300 000 milliards $, plus 2 200 milliards $ en produits dérivés et en dettes
Il suffit de regarder les cinquante dernières années depuis 1971. À l’échelle mondiale, les gouvernements et les banques centrales ont contribué à la création de près de 300 000 milliards $ de nouvelle monnaie, auxquels s’ajoutent des quasi-monnaies sous la forme de passifs non capitalisés et de produits dérivés pour 2,2 quadrillions $, soit 2 500 milliards £ au total.
Avec l’explosion de la dette, le monde pourrait facilement être confronté à une dette de 3 quadrillions $ d’ici 2025-2030, les produits dérivés et les passifs non capitalisés se transformant en dettes.
Produits dérivés : l’arme financière la plus dangereuse qui soit
Les produits dérivés ne sont pas un instrument nouveau. Par exemple, pendant la bulle de la Tulipomanie en Hollande au XVIIe siècle, il était possible de négocier des options sur les bulbes de tulipes.
Aujourd’hui, le système financier a fait des produits dérivés un instrument si sophistiqué que pratiquement aucune transaction financière ne peut avoir lieu sans impliquer une forme de produits dérivés.
Mais le plus gros problème des produits dérivés est le fait que les analystes quantitatifs qui les créent ne comprennent pas les conséquences de leurs actions. Et les cadres supérieurs, y compris les conseils d’administration, n’ont pas la moindre idée du risque considérable que représentent les produits dérivés.
L’effondrement en 1998 de LTCM (Long Term Capital Management), créé par des lauréats du prix Nobel, et la crise des subprimes de 2007-2009 sont une preuve évidente de l’ignorance du risque que représentent les produits dérivés.
Soit dit en passant, il semble que n’importe qui puisse recevoir un prix Nobel aujourd’hui. Prenez Bernanke, il a reçu le prix Nobel d’économie. Rappelez-vous que Bernanke, lorsqu’il était à la tête de la Fed, a imprimé plus de monnaie que quiconque dans l’histoire !
Ce qu’il faut comprendre, c’est que le comité qui choisit le lauréat du prix Nobel d’économie est la Riksbank suédoise (banque centrale), composée d’un grand nombre d’imprimeurs de monnaie keynésiens !
Faut-il en dire davantage ?
Les produits dérivés ont permis à toutes les banques impliquées de réaliser d’énormes profits. Ils ont été créés à l’origine comme des instruments de couverture défensifs, mais ils sont aujourd’hui l’instrument financier de destruction le plus dangereux et le plus agressif.
Il y a un peu plus de dix ans, les produits dérivés représentaient 1,2 quadrillion $ dans le monde. Puis la Banque des règlements internationaux (BRI) de Bâle a décidé de diviser cette valeur par deux, à 600 000 milliards $, du jour au lendemain, en modifiant la base de calcul. Mais un risque de 1,2 quadrillion $ subsistait toujours à l’époque.
Depuis lors, les produits dérivés de gré à gré (OTC) ont connu une croissance explosive, comme tous les actifs financiers. L’avantage des produits dérivés de gré à gré, du point de vue des émetteurs, est le fait qu’ils n’ont pas besoin d’être déclarés comme les produits dérivés négociés en Bourse.
Et aujourd’hui, il n’existe pas que les produits dérivés sur les taux d’intérêt et les devises. Non, ces instruments sont impliqués dans pratiquement toutes les transactions financières. Tous les fonds d’actions et d’obligations comportent des produits dérivés. La plupart de ces fonds ne sont constitués que d’instruments synthétiques et ne contiennent aucune des actions ou obligations virtuelles qu’ils représentent.
Les banques centrales sauvent les banques britanniques et suisses
Il y a à peine deux semaines, le Royaume-Uni et, donc, le système financier international, étaient soumis à de fortes pressions en raison de l’effondrement de la valeur des produits dérivés des fonds de pension après le budget britannique. Les fonds de pension sont globalement au bord de l’effondrement en raison de la hausse des taux d’intérêt et du risque d’insolvabilité. Afin de créer des flux de trésorerie, les fonds de pension ont acquis des swaps de taux d’intérêt. Mais avec l’envolée des taux obligataires, la valeur de ces swaps s’est effondrée, nécessitant soit une liquidation, soit une injection de marge.
Ainsi, la Banque d’Angleterre a dû soutenir le système financier et les fonds de pension britanniques à hauteur de 65 milliards £ afin d’éviter le défaut de paiement.
Ces deux dernières semaines, la situation est déplorable en Suisse. Les banques suisses, par l’intermédiaire de la Banque nationale suisse (BNS), ont reçu un soutien continu de 11 milliards $ de la part de la Fed par le biais de swaps de devises (une forme de prêts en dollars).
Aucun détail n’a été révélé sur la situation en Suisse, si ce n’est que 17 banques sont impliquées. Il pourrait également s’agir de banques internationales mais le Credit Suisse, en difficulté, est certainement impliqué. Le Credit Suisse vient d’annoncer une perte de 4 milliards de francs suisses.
Ces situations au Royaume-Uni et en Suisse ne sont que la partie émergée de l’iceberg.
Le monde est maintenant à la veille d’un nouvel épisode semblable à celui de Lehman qui pourrait éclater à tout moment.
Les banques centrales doivent sécuriser 2 quadrillions $ de produits dérivés
Ces produits dérivés, que certains d’entre nous estiment aujourd’hui à plus de 2 quadrillions $ (et non 600 milliards $ comme rapporté par la BRI), sont ce qui entraînera l’effondrement du système financier.
Chaque produit dérivé comprend un composant lié aux intérêts. Et la conception de tous les produits dérivés n’a pas prévu la hausse majeure et rapide des taux d’intérêt que le monde connaît. Rappelez-vous que Powell et Lagarde ont qualifié l’inflation de transitoire il y a tout juste un an !
Avec une dette de plus de 2 quadrillions $, la protection est essentielle
Cet article ne porte pas directement sur l’or, il traite des conséquences désastreuses de la mauvaise gestion de l’économie et de votre argent par les gouvernements. Mais si l’on en croit l’histoire, l’or a été la meilleure protection ou assurance contre cette mauvaise gestion.
Pourquoi 99,5 % de tous les investisseurs en actifs financiers évitent-ils l’investissement qui est continuellement soutenu par tous les gouvernements et toutes les banques centrales du monde ?
Les investisseurs détiennent 600 000 milliards $ en actions, obligations et biens immobiliers qui ont tous vu leur valeur exploser depuis 50 ans (40 ans pour les obligations).
Mais pourquoi ne détiennent-ils que 2 300 milliards $ d’un actif qui, immanquablement et depuis 5 000 ans, s’est toujours apprécié et n’est jamais tombé à zéro ni même n’a baissé de façon substantielle au fil du temps ?
C’est l’actif le plus simple à comprendre et à apprécier. Il est beau, voire brillant, et vous n’avez pas besoin de comprendre la technologie qui le sous-tend ni son bilan financier.
Tout ce que vous devez comprendre, c’est que chaque jour et chaque année, votre gouvernement fait tout ce qu’il peut pour augmenter la valeur de cet actif.
Cet actif qui ne représente que 0,5 % des investissements financiers mondiaux et qui est continuellement soutenu par les gouvernements par le biais de leur création constante de monnaie est bien évidemment l’or.
Ce que très peu d’investisseurs savent, en partie parce que les gouvernements le taisent, c’est que l’or est la seule monnaie qui a survécu à travers l’histoire. Toutes les autres monnaies sont systématiquement tombées à zéro et ont disparu.
Avec ce bilan parfait pour l’or, il est certainement très surprenant que pratiquement personne n’en possède !
Les investisseurs ne comprennent pas l’or ni son intérêt. Il y a de nombreuses raisons à cela.
Les gouvernements détestent l’or en dépit du fait que toutes leurs actions contribuent à son appréciation considérable au fil du temps.
Ils sont bien sûr totalement conscients du fait que leur gestion totalement inepte de l’économie et du système monétaire détruit la valeur de la monnaie fiduciaire.
C’est pourquoi il est dans leur intérêt de dissimuler leur mauvaise gestion de l’économie en réduisant la valeur de l’or sur le marché du papier.
Mais le fait que les investisseurs soient réticents à acheter de l’or va très bientôt changer radicalement.
Plus de 2 quadrillions $ de dettes reposant sur 2 000 milliards $ d’or
La production totale de l’or dans le monde s’élève à 10 500 milliards $. La plupart de cet or se présente sous forme de bijoux. Les banques centrales du monde entier détiennent 2 000 milliards $. Cela inclut 425 milliards $ que les États-Unis détiendraient. Cependant, beaucoup de gens doutent de ce chiffre.
Ainsi, avec plus de 2 quadrillions $ (2 et 15 ZÉROS) de dettes et d’engagements reposant sur une base de 2 000 milliards $ d’or appartenant à l’État, la couverture en or est de 0,1% ou un effet de levier de X 1000 !
Il s’agit donc clairement d’une pyramide inversée dont les fondations sont très fragiles. Un système financier sain a besoin d’une base très solide en monnaie réelle. Des quadrillions de dettes et d’engagements ne peuvent pas survivre en reposant sur cette faible quantité d’or. Si l’or était multiplié par 100 pour atteindre, disons, 160 000 $, la couverture serait de 10%, ce qui est encore difficilement acceptable.
L’arme financière de destruction massive de 2 quadrillions $ est donc en passe de détruire totalement le système. Le château de cartes planétaire va s’effondrer à un moment ou à un autre, dans un avenir pas si lointain.
Il est évident que les banques centrales vont d’abord imprimer des quantités illimitées de monnaie, en achetant jusqu’à 2 quadrillions $ de produits dérivés en circulation, les transformant en dette au bilan. Cela créera un cercle vicieux d’augmentation de la dette, de hausse des taux d’intérêt et d’inflation, avec une probable hyperinflation lorsque les marchés de la dette feront défaut.
Aucun gouvernement ni aucune banque centrale ne peut résoudre le problème qu’ils ont créé. Recommencer la même chose ne fonctionnera pas.
Voici donc les risques gigantesques auxquels le monde est maintenant confronté.
Évidemment, il n’y a aucune certitude dans ce genre de prévisions. Mais ce qui est certain, c’est qu’un risque de cette ampleur doit être protégé.
Il n’y a aucune raison de croire que l’or jouera cette fois un rôle différent de celui qu’il a joué au cours de l’histoire.
L’or est le seul garant d’un système monétaire sain et la seule monnaie qui a survécu à travers les âges.
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
In diesem kurzen Interview mit Steffen Krug von World of Value spricht Matthew Piepenburg, Direktor von Matterhorn Asset Management, über die globale Verschuldung, die Verzweiflung der Zentralbanken und aktuelle Themen, die die Bedingungen in der Schweiz betreffen, von ihren angeschlagenen Banken bis hin zu ihrem endgültigen Status als erstklassiges Land für die Goldlagerung.
Das Gespräch beginnt mit den jüngsten Liquiditätsproblemen der Schweizerischen Nationalbank. Dieser Mangel an Dollar-Liquidität in der Schweiz ist nur eines von vielen Beispielen weltweit für den Durst nach einem zunehmend knappen und dennoch teuren USD. Matthew erklärt, wie und warum der Dollar so teuer und illiquide geworden ist.
Matthew und Steffen diskutieren die absichtliche Politik der Fed, die Zinsen zu erhöhen und den USD zu stärken. Matthew erklärt, wie diese Politik anderen Nationen, Geschäftsbanken und Zentralbanken schadet und schließlich alle Zentralbanken, einschließlich der Fed, dazu zwingt, mehr Währungen zu drucken und zu entwerten. Matthew ist der Meinung, dass es für die Zentralbanken keine guten Szenarien mehr gibt. Das Finanzsystem wird zusammenbrechen, wenn die Zinsen weiter steigen. Gleichzeitig bedeutet mehr QE aber auch mehr Inflation und eine Entwertung der Währungen. Kurzum: Keine guten Szenarien: Entweder kollabierende Märkte und Volkswirtschaften oder tödliche Inflation.
Matthew argumentiert auch, dass die inflationären Kräfte zunehmend entwerteter globaler Währungen eine stärkere Kraft sein werden als die deflationären Kräfte einer globalen Rezession oder fallender Aktien- und Anleihenmärkte. Letzten Endes sollte die Welt mit einer Stagflation rechnen
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
Ein „Lehman-Moment“ hoch zwei naht; schon jetzt stehen Schweizer Banken und britische Pensionskassen unter gewaltigem Druck.
Doch werfen wir zuerst einen Blick auf einen anderen „Zirkus“ –
Wie erwartet, macht der globale Wanderzirkus gerade in einer Vielzahl anderer Nationen halt. Pünktlich zum Ende der außergewöhnlichsten Finanzblase der Weltgeschichte.
Erneut sind es Schuldenproduktion, Geldschöpfung und die daraus resultierende Währungsentwertung, die zum unausweichlichen Fall eines weiteren Geldsystems führen. Im Verlauf der Geschichte ist das die Norm gewesen, sprich: “Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie sich gleich.“
Dieses Mal begann alles mit der Schließung des Goldfensters im August 1971. Das war der Beginn eines finanziellen wie politischen Zirkusprogramms, in dem ständig mehr Risiko und potentiell tödliche Nummern geboten wurden, um das Zirkusgeschäft am Laufen zu halten.
Ökonomische Verwerfungen erzeugen immer ein unstetes Kommen und Gehen von politischen Führern und Parteien. Letztlich wird keine Regierung ins Amt gewählt, sondern immer nur die alte abgewählt.
Einigen von uns war immer schon klar, wie dieser Zirkus enden würde: Am Ende stürzen alle Akteure praktisch gleichzeitig ab.
Genau das zeichnet sich gerade ab.
Was wir in Großbritannien erlebt haben, ist eine politische Farce. Selbst der talentierteste Dramaturg hätte kein so wunderbares Karussell der politischen Charaktere entwerfen können, wie wir es gerade in der Downing Street mit dem Ein- und Auszug der politischen Vertreter erleben.
Schauen wir uns die Premierminister Großbritanniens an: Zuerst war es David Cameron, der 2016 wegen schlechten Umgangs mit dem Brexits aus dem Amt schied. Die nächste Premierministerin, Theresa May, musste 2019 gehen, weil sie nichts auf die Reihe kriegte, auch nicht den Brexit. Dann kam Boris Johnson mit der größten konservativen Mehrheit ins Amt, die es jemals gegeben hatte. Allerdings wurde er wegen seiner „Partygate“-Affaire zu Corona-Zeiten aus dem Amt gedrängt.
Dann kam Liz Truss. Sie wurde im September dieses Jahres zur Premierministerin gewählt, blieb aber sie nur 44 Tage im Amt, weil sie und ihr Finanzminister bei ihrem „Mini-Budget“ versagten. Beide schafften zumindest, dass das Britische Pfund und britische Staatsanleihen (UK Gilts) auf den internationalen Märkten abstürzten, so dass die Bank of England einspringen musste. Staatsanleihen, Derivate und die britischen Pensionskassen standen unmittelbar vor der Implosion.
Mit Rishi Sunak, Johnsons ehemaligem Schatzkanzler, an der Spitze und dem Rückzug Boris Johnsons hat sich das politische Karussell nun einmal um sich selbst gedreht. Johnson entschied sich gegen eine weitere Teilnahmen am Zirkus, weil Vorträge und private Verpflichtungen ihm derzeit sicherlich ergebnisreicher erscheinen. Doch höchstwahrscheinlich wird er sich an einer Rückkehr versuchen.
Was für ein Zirkus!
Es zeigt wieder, dass es am Ende ökonomischer Epochen die schlimmsten politischen Führungen kommen, die stets versprechen und nie liefern.
In einem bankrotten globalen System ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem der Wert des geschöpften Geldes verschwunden ist und politische Versprechen nicht mehr mit intrinsisch WERTLOSEM Falschgeld erkauft werden können.
Keiner soll glauben, dass so etwas nur im Vereinigten Königreich passiert. Die USA haben einen Führer, der leider zu alt ist und auch nicht mehr das Kommando hat. Er hat eine Stellvertreterin, die niemand respektiert. Wenn Biden also, wie viele glauben, nicht mehr bis zum Ende seiner Amtszeit durchhält, wird es auch in den USA einen wahrhaftigen Führungszirkus geben. Die US-Wirtschaft ist zudem chronisch krank, nachdem sie 90 Jahre Defizite eingefahren hat. Was die USA vorerst am Leben erhält, ist der Dollar. Er ist stark, weil er das am wenigsten hässliche Pferd im Währungsstall ist.
Der deutsche Kanzler Scholz hat von Merkel ein sehr schweres Erbe übernommen, das er seit seiner Amtsübernahme aber sicherlich nicht verbessert hat; Deutschland steht kurz vorm Kollaps.
Den meisten anderen Ländern geht es genauso. Macron hat keinen Mehrheit in Frankreich, und tagtäglich wird das Land von Streiks gelähmt. Seine neue italienische Kollegin, Premierministerin Georgina Meloni, nimmt jedenfalls kein Blatt vor den Mund. Hier sieht man, wie sie Macron überaus aggressiv angeht (schlechte Videoqualität).
Für Menschen, die ihre Probleme mit der aktuellen „Wokeism-Welle“ haben (auch ich zähle mich dazu), ist Melonis Angriff auf diese Modeerscheinung aber auch ihre standhafte Verteidigung von Familienwerten ein „Must-Watch“ (Video-Link). Es besteht also noch Hoffnung, wenn Führungspersönlichkeiten es sich noch trauen, Ansichten zu äußern, die heute von den meisten Medien, Social Media eingeschlossen, zensiert werden.
SCHULDKNECHTSCHAFT
Die Nichtzahlung von Schulden wurde im Verlauf der Geschichte ganz unterschiedlich bestraft.
In der frühen Römischen Republik, vor etwa 2.500 Jahren, gab es eine Art der Schuldknechtschaft namens NEXUM. Einfach ausgedrückt, verpfändete der Gläubiger seine eigene Person als Schuldensicherheit. Bezahlte er seine Schulden nicht, wurde er auf häufig unbestimmte Zeit versklavt.
Kurzerhand auf moderne Zeiten übertragen würde das bedeuten, dass die heutigen Menschen mehrheitlich Schuldensklaven wären, besonders im Westen. Der große Unterschied: Heute sind die meisten Menschen zwar Schuldensklaven, doch physisch sind sie frei. Da niemand mehr – weder Individuen, Unternehmen noch Nationalstaaten – die Absicht hat, eigene Schulden jemals zurückzuzahlen, leben wir heute in einer Zeit chronischer Schuldensklaverei. Es ist sogar noch schlimmer. Die praktischen Spielregeln sind heute völlig ungleich zugunsten von Banken, Großunternehmen und reichen Menschen verzerrt. Je mehr Geld eingesetzt werden kann, desto geringer das Einsatzrisiko.
UNBESCHRÄNKTE PERSÖNLICHE HAFTUNG
Kein Banker, kein Unternehmensmanager oder Firmeneigentümer muss die Verluste persönlich tragen, wenn er einen Fehler macht. Verluste werden sozialisiert und Profite kapitalisiert. Kopf – ich gewinne, Zahl – ich verliere nicht!
Es gibt ehrenhafte Ausnahmen. So arbeitet eine kleine Anzahl Schweizer Banken immer noch mit dem Prinzip der persönlichen Haftung ihrer Partner/ Eigentümer. Käme dieses Prinzip auch im globalen Finanzsystem und auf Regierungsebene zum Tragen, unsere Welt würde wohl ganz anders aussehen – nicht nur finanziell, sondern auch ethisch.
In einem solchen System würde nicht mehr um das Goldene Kalb getanzt werden; menschliche Wert kämen an erster Stelle. Wann immer wir ein Investitionsangebot oder eine Kreditgewährung prüfen würden, wir würden nicht darauf schauen, wie hoch unser persönlicher Gewinn ausfallen könnte, sondern ob die Transaktion aus ökonomischer wie ethischer Sicht solide wäre und das bei minimalem Verlustrisiko.
Viele werden jetzt protestieren und anführen: Ohne jene massiven Schuldenmengen hätte die Welt niemals so schnell wachsen können! Das ist natürlich richtig, kurzfristig zumindest. Doch anstatt schnellen Wachstums und einer Totalimplosion von Vermögenswerten und Schulden hätten wir ein stabileres System.
WELTVERSCHULDUNG 300 Bill. + 2,2 BILLIARDEN AUS DERIVATEN & VERBINDLICHKEITEN
Schauen Sie sich nur die letzten 50 Jahre seit 1971 an. Weltweit haben Staatsregierungen und Zentralbanken zur Schöpfung von fast 300 Billionen $ neuem Geld beigetragen und auch zur Schöpfung von Quasi-Geld in Form von ungedeckten Verbindlichkeiten und Derivaten im Umfang von 2,2 Billiarden $, was eine Gesamtsumme von 2,5 Brd. $ ergibt.
In einem Umfeld explodierender Schuldenmengen könnte die Welt bis 2025-2030 problemlos mit einer Schuldenlast von 3 Brd. $ konfrontiert sein, sobald sich Derivate und ungedeckte Verbindlichkeiten in Schulden verwandeln.
DERIVATE – DIE GEFÄHRLICHSTEN FINANZWAFFEN, DIE JE GESCHAFFEN WURDEN
Derivate sind keine neuen Instrumente. So war es im 17. Jahrhundert in Holland schon möglich, Optionen für Tulpenzwiebeln zu handeln.
Im heutigen Finanzsystem haben sich Derivate zu derart raffinierten Instrumenten entwickelt, dass heute buchstäblich keine Finanztransaktion noch ohne die Beteiligung irgendwelcher Derivate auskommen kann.
Das größte Problem mit Derivaten ist aber, dass die „Quants“, die diese Derivate herstellen, die Konsequenzen ihres Handelns nicht mehr verstehen. Zudem haben Geschäftsleitungen, einschließlich der Vorstände, keinen blassen Schimmer davon, welch massive Risiken in den Derivaten stecken.
Der Untergang von LTCM (Long Term Capital Management), der von Nobelpreisgewinnern gegründet wurde, und die Subprimekrise von 2007-09 sind klarer Beweis dafür, wie sehr die Risiken von Derivaten ignoriert werden.
Nur nebenbei: Anscheinend kann heute jeder einen Nobelpreis gewinnen. Nehmen wir Bernanke, den Nobelpreisträger für Wirtschaft, als Beispiel. Sie erinnern sich, Bernanke druckte als Chef der US-Notenbank mehr Geld als irgendjemand sonst in der Geschichte!
Man muss aber auch Folgendes wissen: Das Komitee, das den Nobelpreisträger für Wirtschaft bestimmt, ist im Grunde nur die Schwedische Reichsbank (Zentralbank), die voller gelddruckender Keynesianern steckt!
Muss ich mehr sagen?
Derivate sind massive Gewinnbringer für alle beteiligten Banken gewesen. Derivate, die ursprünglich als defensive Absicherungsinstrumente geschaffen wurden, sind heute die gefährlichsten und aggressivsten Vernichtungsinstrumente überhaupt.
Vor mehr als 10 Jahren betrug der Gegenwert der globalen Derivate noch 1,2 Billiarden $. Dann entschied sich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, deren Wert von heute auf morgen auf 600 Billionen $ zu halbieren, indem sie die Berechnungsgrundlage änderte. Das Risiko von 1,2 Brd. $ blieb aber bestehen und halbierte sich nicht.
Seither haben sich die außerbörslich gehandelten Derivate (engl.: over the counter, OTC) explosiv vermehrt, wie auch alle anderen Finanzanlagen. Das Schöne an OTC-Derivaten ist, zumindest aus Sicht der Emittenten, dass sie nicht wie börslich gehandelte Derivate deklariert werden müssen.
Und heute gibt es nicht nur Zins- oder Devisenmarktderivate. Nein, diese Instrumente sind heute Teil praktisch jeder einzelnen Finanztransaktion. Jeder Aktien- oder Anleihefonds funktioniert mit Derivaten. Und heutzutage bestehen die meisten solcher Fonds nur noch aus synthetischen Instrumenten und beinhalten nichts mehr von den eigentlichen Aktien oder Anleihen, für die sie aber stehen.
ZENTRALBANKEN RETTEN GROSSBRITANNIEN UND SCHWEIZER BANKEN
Erst vor ein paar Wochen war Großbritannien und damit das Weltfinanzsystem unter heftigem Stress, weil es infolge des britischen Haushaltsentwurfs zu Werteinbrüchen bei den Zinsderivaten von Pensionskassen kam. Aufgrund steigender Zinsen und Insolvenzrisiken stehen die Pensionskassen weltweit am Rande des Abgrunds. Um Cashflow zu generieren, hatten die Pensionskassen Zinsswaps erworben. Als die Anleihezinsen rapide anstiegen, brach der Wert dieser Swaps ein, was entweder Positionsliquidation oder Margin-Nachschüsse erforderlich gemacht hätte.
Folglich musste die Bank of England einspringen und die britischen Pensionskassen als auch das Finanzsystem mit bis zu 65 Mrd. $ stützen, um Zahlungsausfälle abzuwenden.
Auch in der Schweiz ist in den letzten Wochen eine bedrückende Situation entstanden. Schweizer Banken bezogen von der US-Notenbank (über die Schweizer Nationalbank, SNB) 11 Mrd. $ Stützungskredite via Währungsswaps (eine Art Dollar-Kredit).
Über die Situation in der Schweiz wurden keine Details preisgegeben, nur, dass 17 Banken involviert waren. Es könnten auch internationale Banken sein. Doch mit größter Sicherheit ist die angeschlagene Credit Suisse betroffen. Gerade erst hatte die Bank einen Verlust von 4 Mrd. Schweizer Franken bekanntgegeben.
Klar ist aber, dass die Situation in Großbritannien und der Schweiz nur die Spitze des Eisbergs ist.
Die Welt steht jetzt kurz vor einem weiteren „Lehman-Moment“, der jederzeit ausbrechen könnte.
ZENTRALBANKEN MÜSSEN 2 BILLIARDEN $ IN DERIVATEN AUFSAUGEN
Genau diese Derivate, deren Gesamtvolumen einige von uns auf über 2 Billiarden $ schätzen (und nicht 600 Bill. $ wie die BIZ angibt), werden das Finanzsystem aus den Angeln hebeln.
Jedes Derivat beinhaltet ein Zinselement. Bei der Konzeption all dieser Derivate wurde nicht an einen starken, rapiden Zinsanstieg gedacht, den die Welt gerade erlebt. Erinnern Sie sich noch? Noch vor einem Jahr nannten Powell und Lagarde die Inflation „vorübergehend“!
BEI 2 BILLIARDEN $ SCHULDEN IST ABSICHERUNG ENTSCHEIDEND!
Dieser Artikel dreht sich nicht direkt um Gold. Nein, vielmehr geht es um die desaströsen Konsequenzen betrügerischer staatlicher Fehlverwaltung der Wirtschaft und Ihres Geldes. Aus historischer Sicht ist Gold der beste Schutz oder die beste Versicherung gegen derartige Misswirtschaft.
Warum meiden 99,5 % aller Finanzanlageinvestoren das Investment, das fortlaufend von jedem Staat und jeder Zentralbank der Welt gestützt und gefördert wird.
Investoren besitzen Aktien, Anleihen und Immobilien im Gegenwert von 600 Billionen $, die in den letzten 50 Jahren alle in den Genuss einer Wertexplosion gekommen sind (40 Jahre im Fall von Anleihen).
Doch warum halten sie nur 2,3 Billionen $ in einer Anlage, die seit 5.000 Jahren immer wieder aufwertete, nie auf null fiel und im Verlauf der Zeit nicht einmal erheblich gesunken ist?
Es ist der unkomplizierteste Vermögenswert – einfach zu verstehen und zu wertschätzen. Es sieht gut aus, es glänzt sogar, und man muss keine Technologie dafür verstehen und auch keine damit verbundenen Bilanzen.
Man muss nichts weiter verstehen, als dass die eigene Regierung Tag für Tag alles dafür tut, dass der Wert dieses Assets wächst.
Also: Dieser Anlagewert, auf den nur 0,5 % der Weltfinanzinvestitionen entfallen und der vom Staat mittels konstanter Geldschöpfung gestützt wird, ist selbstverständlich Gold.
Nur sehr wenige Anleger wissen, teils weil es von staatlichen Stellen unterschlagen wird, dass Gold das einzige Geld ist, das durch die Geschichte hinweg überlebt hat. Ausnahmslos jede andere Währung fiel auf NULL und wurde ausgelöscht.
Mit dieser perfekten, 100 %igen Erfolgsbilanz für Gold ist es jedenfalls überraschend, dass praktisch niemand Goldeigentümer ist!
Investoren verstehen Gold oder dessen Relevanz nicht. Und dafür gibt es viele Gründe.
Staaten hassen Gold ungeachtet der Tatsache, dass all ihre Maßnahmen dafür sorgen, dass Gold im Verlauf der Zeit deutlich aufwertet.
Sie sind sich natürlich vollkommen darüber im Klaren, dass sie mit ihrer völlig unfähigen Verwaltung der Ökonomie und des Geldsystems auch den Wert des Fiat-Geldes zerstören.
Aus diesem Grund haben sie auch ein Interesse daran, die eigene Fehlverwaltung der Ökonomie zu verbergen, indem sie den Wert des Goldes am Papiermarkt drücken.
Doch die Haltung der Investoren zum Gold – ihr Nichtwissen und ihr Zögern, es zu kaufen –, wird sehr bald schon tektonischen Veränderungen unterworfen sein.
VERBINDLICHKEITEN VON ÜBER 2 BILLIARDEN $ STÜTZEN SICH AUF 2 BILLIONEN $ GOLD
Das bisher weltweit produzierte Gold hat einen Gegenwert von 10,5 Billionen $. Das meiste davon steckt in Schmuck. Die globalen Zentralbanken halten Gold im Umfang von 2 Billionen $, wozu auch jene 425 Mrd. $ zählen, die von den USA angeblich in Gold gehalten werden. Eine Zahl, die von vielen angezweifelt wird.
Wenn nun 2 Billiarden $ Schulden & Verbindlichkeiten (eine Zwei mit 15 NULLEN!) sich auf ein Fundament stützen, das aus 2 Billionen $ staatlichem Goldeigentum besteht, so ergibt sich daraus eine Golddeckungsrate von 0,1 % oder aber ein 1.000-facher Finanzhebel!
Hier zeigt sich also deutlich eine inverse Pyramide mit sehr schwachem Fundament. Ein gesundes Finanzsystem braucht ein sehr solides Fundament aus realem Geld. Billiarden Schulden und Verbindlichkeiten können nicht überleben, wenn sie sich auf eine so dürftige Goldmenge stützen. Sollte Gold um das, sagen wir, 100-fache steigen – also auf 160.000 $ –, dann läge die Deckung bei 10 %, was weiterhin kaum akzeptabel ist.
Die 2 Billiarden $-Finanzmassenvernichtungswaffe ist jetzt also drauf und dran, das System komplett zu zerstören. Wir haben hier ein globales Kartenhaus, das irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft in sich zusammenstürzen wird.
Natürlich werden die Zentralbanken zuerst unbegrenzte Geldmengen drucken, um jene 2 Billiarden $ in ausstehenden Derivaten aufzukaufen, wodurch diese in Bilanzschulden verwandelt werden. Das setzt einen Teufelskreis in Gang – mehr Schulden, höhere Zinssätze, steigende Inflation – und womöglich Hyperinflation, wenn die Schuldenmärkte ausfallen.
Kein Staat und keine Zentralbank kann das von ihnen hervorgebrachte Problem lösen. Mehr vom Gleichen wird einfach nicht funktionieren.
Das sind also die gigantischen Risiken, mit denen die Welt jetzt konfrontiert ist.
Selbstverständlich gibt es bei solchen Vorhersagen keine Gewissheit. Sicher ist zumindest, dass ein solches Ausmaß an Risiko abgesichert werden muss!
Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Gold dieses Mal nicht seine traditionelle historische Funktion übernehmen wird.
Gold bleibt alleiniger Hüter eines gesunden Währungssystems und das einzige Geld, das über die Zeitalter hinweg bis heute überlebt hat.
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
Überall schlagen die negativen Effekte der „Dollarstärke-Politik“ der US-Notenbank durch. Der US-Normalverbraucher in Stadt & Land bekommt sie zu spüren und auch die Zentralbanken in Europa, Japan und anderswo. Und zwar richtig! Man frage nur die Briten…
Erst generierte sie jahrelang Inflation (QE1 bis QE-Grenzenlos, massive Geldmengenausweitung und historischer Vermögenstransfer mittels Fed-gesteuerter Aktienwertinflation). Jetzt bereinigt die US-Notenbank ihr selbsterzeugtes Inflationschaos auf dem Rücken der US-Arbeiterklasse und deren globalen „Verbündeten“. Schuld an der Verbraucherpreisinflation tragen Putin, Covid und der Klimawandel…
Wenn das mal nicht zum Scheitern manipuliert ist!
Doch das ist erst der Anfang, und nicht nur die USA sind betroffen.
Anbahnung einer Rezession, die Powell nicht kontrollieren kann
Mit Zinssatzerhöhungen in einem für uns klar ersichtlichen rezessiven Wirtschaftsklima möchte der Chef der US-Notenbank ein Inflationsproblem lösen, an dem er mitschuldig ist. Powell (der wahnhafterweise vorgibt, ein wiedergeborener Volcker zu sein) will zu diesem Zweck eine nachfragelähmende Rezession erzeugen, die sich seiner Auffassung nach kontrollieren ließe. Doch eine solche Rezession kann und wird sich nicht kontrollieren lassen.
Hier entsteht die Mutter aller Rezessionen, weil gleichzeitig auch eine historische Schuldenkrise mitläuft. Diese Krise reicht nicht nur in jeden Winkel der USA (90 Bill. $ +) – vom toxischen Markt für Unternehmensanleihen über heillos verschuldete Haushalte bis hin zum grotesk aufgeblähten Staatsanleihemarkt (30 Bill. $+). Sie reicht auch in jeden Winkel der Welt (300 Bill. $ +).
Ganz (furchtbar) einfach
Es ist in der Tat alles furchtbar einfach.
Wenn Schulden übergeordnete Triebkraft in Wirtschaften und Märkten sind, wird jeder spürbare Anstieg der Schuldenkosten dafür sorgen, dass diese Wirtschaften und Märkte bis in den letzten Winkel hinein verwüstet werden – vom Zombie-Unternehmen bis hin zur negativ verzinsten US-Staatsanleihe.
Powells strenge Geldpolitik wird alles andere als eine „eingedämmte“ Rezession hervorrufen. Die „Eindämmung“ einer Rezession wird die US-Notenbank genauso gut meistern wie zuvor schon die „Eindämmung“ der sogenannten „vorübergehenden Inflation“.
Steigende Zinsen werden so gut wie jeder Geldanlage schaden, mit Ausnahme des künstlich aufgeblähten USD – und zwar solange, bis alle Ersparnisse aufgebraucht, die meisten Bürger von staatlichen Zuschüssen abhängig und die meisten Märkte und Währungen am Boden sind.
An diesem Punkt wird Uncle Sam entweder bei seinen Treasury-Schulden säumig, die niemand mehr nachfragen wird. Oder die US-Notenbank vollzieht den Kurswechsel und schaltet zurück auf auf mehr Mausklickgeld, um die Schuldensucht des Staates weiter zu finanzieren/ zu verlängern, so wie es Großbritannien gerade vormacht.
Und weil die USA zu arrogant für „Scheitern & Schuldenausfall“ sind (TooArrogantToFail), wird der US-Notenbank mit ihrer langen Geschichte blöder Entscheidungen keine andere blöde Entscheidung mehr bleiben als eine goldtreibende QE-Kehrtwende.
Wann?
Ja, die Kehrtwende ist unausweichlich
Also: Wann wird Powell den Kurs wechseln?
Wenn Probleme, Politik und Paniken Ausmaße erreicht haben, wie sie in den USA, der Weltwirtschaft und an den Märkten seit der Ära F.D. Roosevelt nicht mehr registriert wurden. Dann wird Powell letztlich das Handtuch werfen und umkehren.
In der Zwischenzeit kann sich die Mittelklasse in den USA (und weltweit) bei Greespan, Bernanke, Yellen und Powell für die anstehenden Verwerfungen bedanken. Denn diese Verwerfungen sind direkte (und ich meine direkte!) Folge jahrelanger, beispielloser Gratisgeldzecherei und Schuldenaufschwemmung, auf die ein rekordbrechender Kater folgen wird.
US-Treasury-Markt auf Messers Schneide
Investoren vergessen meist, dass Falke Powell nicht nur die Zinssätze inmitten einer Schuldenblase erhöht, er strafft zudem noch die Bilanzen der US-Notenbank. Das heißt, er kippt mehr Treasury-Angebot in einen nachfragefreien US-Staatsanleihemarkt.
Dieser Angebotsfluss bedeutet Folgendes: Anleihen werden weiter fallen und deren Zinserträge (und Zinssätze) daher weiter steigen, womit sich die ohnehin fatale Lage der Kredit-/Schuldenmärkte weiter massiv verschlimmern wird.
Mein Gefühl sagt mir: Wenn die US-Staatsanleihen geballt abstürzen, wird Powells „Volcker-Fantasie“ ein Ende haben; die Kehrtwende zur Geldschöpfung wird dann rasant und heftig kommen und die Edelmetalle auf Rekordhochs schicken.
Aber bis dahin, bitte anschnallen!
Powells Dollar-Masterplan – Auslandskapital zieht den Kürzeren
Powells bisheriger Plan: Leitzinsen und Zinserträge sollen steigen und somit auch der Dollar. Auf diesem Weg, so hofft Powell, wird der „Greenback“ zum einzigen Fluchthafen für globale Anleger (die Gelackmeierten). Und vorerst scheint die Fluchtbewegung der Investoren genau dorthin zu gehen.
Wer als ausländischer Kapitalanleger noch nostalgisch den einstigen Glanzzeiten des USD hinterherblickt, wird irgendwann erkennen müssen, dass hier 1.) nichts mehr glänzt und dass 2.) US-Staatsanleihen nur dann als „risikofreie Renditebringer“ funktionieren können, wenn die Federal Reserve diese auch aufkauft, wofür sie noch mehr entwertetes Geld drucken muss. Doch aktuell verfolgt Powell diesen Ansatz nicht.
Im eigentlichen Sinne finden ausländische Investoren auch gar keine Zuflucht in „risikofreien Renditebringern“. Sie ertrinken vielmehr in „renditefreiem Risiko“, denn selbst 3-4% Rendite für eine 10-jährige US-Staatsanleihe ergeben unterm Strich eine inflationsbereinigte Negativrendite von -5 %. Und hier wird mit einer Inflation kalkuliert, die um 50 % zu niedrig ausgewiesen ist.
Ich hatte geschrieben, dass der US-Notenbank die Optionen ausgegangen seien, erinnern Sie sich? Genauso war es auch gemeint! Entweder strafft die Fed und riskiert einen systemischen Kollaps oder sie lockert und zerstört damit die Währung.
Also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Mehr noch. Ironischerweise ist der USD (also die Weltreservewährung) stark illiquide, trotz jahrelanger Mausklickproduktion. Und zu verdanken haben wir diese USD-Knappheit – aber auch den immensen Druck, der auf Haltern USD-denominierter Schulden sowie nationalstaatlichen Finanzpartnern lastet – einer weiteren Seuche. Gemeint ist der Billiarden $ schwere Derivatemarkt, über den ich auch schon geschrieben hatte.
Onkel Amerikas Schuldscheine: Vertrauensverlust
Irgendwann werden die Amerikaner und der Rest der Welt erkennen, dass die USA und auch deren Schuldscheine nicht mehr sind, was sie einst waren.
Zum ersten Mal seit fast einem Jahrhundert wird das Vertrauen in Uncle Sam ganz am Boden sein, und die Edelmetalle werde auf ihrem Gipfel stehen. Doch Vertrauen, das hatte ich ebenfalls geschrieben, ist ein Finanzindikator, der sich kaum zeitlich exakt eingrenzen lässt.
Das ist kein „Goldbug“-Gehabe, sondern ein Feld, auf dem Mathematik, politische Realität und Lektionen laufender wie vergangener Geschichte aufeinandertreffen.
Japan, als erbärmliches Beispiel
Die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank haben Tokyo und den Yen in die Knie gezwungen.
Anders als die Kontrolleure der Weltreservewährung (d.h. die Fed) kann die Bank of Japan es sich schlichtweg nicht leisten, gleichzeitig den eigenen Leitzins anzuheben und die eigenen Staatsschulden (JGB) zu bedienen.
Unterm Strich heißt das:
Die Bank of Japan druckt gerade kriminell viel Yen und hält die Inflation absichtlich über den Zinssätzen.
In diesem Negativrendite-Alptraum gab es 2 Tage lang keine Gebote für 10-jährige japanische Staatsanleihen.
Da der Yen unterdessen auf ein 50-Jahre-Tief fiel, musste Japan zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten die eigene Währung stützen. Dies geschah durch direkte Devisenmarktinterventionen (FOREX) und kostete Japan einen ganzen Stapel US-Staatsanleihen aus den Landesreserven.
Das erklärt auch, warum der TLT (ETF für US Treasury-Anleihen) am selben Tag ganze 3 % verlor. US-Hochrisikoanleihen (Junk-Bonds; Grundlage: LQD-ETF) markierten unterdessen Tiefstände, wie wir sie seit den COVID-Tiefs nicht mehr gesehen hatten.
Übrigens sind einbrechende Junk-Bonds in der Regel ein Frühindikator für einbrechende Aktienmärkte.
Mein’ ja nur…
Und dann noch die EU…
Selbstverständlich wird Japan nicht die letzte Nation mit derart hoffnungslosen Werten sein. Auch in den USA werden die Kreditkosten schmerzhafte Stände erreichen, sobald weitere US-Staatsanleihen abgestoßen/ verkauft werden, ganz gleich, wie es Powell, der Zauberer von W-OZ-INGTON DC, drehen und wenden mag.
Auch hier sei wieder auf die geldpolitische QE-Wende der Bank of England verwiesen, die jüngst für Schlagzeilen sorgte. Für uns war das eigentlich kein Schocker…
Im Ausland werden US-Dollar-Anlagen im Wert von 18 Billionen $ gehalten (Anleihen, Immobilien und Dollars eingeschlossen). Sobald hier Stressverkäufe einsetzen, geht es plötzlich ganz schnell. Und diese Dynamik wird auch beim Otto-Normal-Schuldner in den USA rasant und schmerzhaft durchschlagen.
Auch andere „US-freundliche“ Nationen sind von Powells strenger US-Notenbankpolitik und dem starken USD betroffen.
So lag etwa in Deutschland die Anleiherendite für 2-jährige Staatsanleihen erstmals seit 2008 wieder über 2 % – ein eigentlich unspektakulärer Zins, den sich das Land aber buchstäblich nicht leisten kann.
Während die Anleiherenditen in der EU wegen der Politik ihres großen US-“Alliierten“ steigen, bekommt man in der Europäischen Union das große Zittern. Denn letztlich bedeutet das nur: Das Zinsniveau in Europa wird steigen.
Da sich überschuldete Länder wie Italien fast schon auf Frankenstein-Niveau bewegen, treibt Notenbankchef Powell die EU quasi in ein Dilemma, das die nationale Sicherheit (Währung und Schulden) aber auch die politische Einheit der Union bedroht.
Und auch hier: Welche Optionen bleiben der Europäischen Union noch?
Wahrscheinlich wird sie, so wie Japan, US-Staatsanleihen & Dollars verkaufen, damit die Lichter von Paris bis Portugal nicht ausgehen.
Selbst in China verkaufen Großunternehmen in einem immer alarmierenderen Umfang US-Dollar-Anlagen und Gewerbeimmobilien (mehr als 20 Mrd. seit 2019).
Powells Politik des „Starken Dollars“ rächt sich
Kurz: Powells Politik des starken Dollars geht ganz klar nach hinten los, wie schon die westlichen Sanktionen gegen Putin. Schon jetzt krümmen sich die „Alliierten“ Amerikas unter den beklemmenden Welleneffekten und dem Gewicht eines künstlich stark gemachten USD – und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der die EU mit weniger Energie aus dem Osten in die Wintermonate geht.
Und trotz alledem bewegt sich die Fed immer mindestens zwei bis drei Schritte hinter ihrer eigenen Lernkurve.
Als Bank, die vielmehr politisch als unabhängig agiert, kann die Federal Reserve in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit nur auf Formulierungen und Verzerrungen zurückgreifen anstatt auf Mathematik und Redlichkeit. Seit dem Tag ihrer offiziellen (und Wall-Street-lastigen) Geburt im Dezember 1913 hat sie dieser Öffentlichkeit einen falschen Dienst erwiesen.
Die sich aktuell verdichtenden Währungs-, Schulden- und Energiemuster ähneln ganz stark der Wetterkarte eines perfekten Sturms.
Kurzum: Unter Powells massigem US-Dollar geht den ausländischen Währungen die Luft aus, sie werden weiterhin fallen, während die globalen Anleihemärkte weiter austrocknen und folglich implodieren.
Sofern die Fed keinen Kurswechsel bei ihrer Dollarstärke-Politik vollzieht (und erneut die QE/Mausklickgeldproduktion hochfährt), sind die Weltmärkte durchaus vom Risiko eines systemischen Zusammenbruchs bedroht.
Andererseits: Mehr Mausklickgeld bedeutet einfach nur Währungskrise. Also auch hier die Frage: Pest oder Cholera?
Aus all diesen Gründen bin ich standhaft der Meinung, dass die globalen Währungs- und Staatsanleihemärkte unter Powells Dollarstärkepolitik nicht mehr lange durchhalten werden.
Sofern die Fed keinen Kurswechsel vollzieht und mehr erbärmliche quantitative Lockerungen beschließt (also Dollarschwächung/-entwertung), wird sich das oben beschriebene systemische Risiko zur systemischen Implosion auswachsen.
Vorerst liegt der Ball (Dollar) in Powells Feld, und Powell hat einen schwachen Aufschlag.
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
Im folgenden Artikel betrachten wir die klassischen (und ach so vorhersagbaren) Taktiken, auf die schuldenübersättigte Nationen zurückgreifen, wenn der Showdown ansteht bzw. die Zerreißprobe – zwischen fallenden Märkten und reißender Inflation.
Letztendlich sehe ich ein stagflationäres Endgame kommen, das beides beinhaltet. Vorläufig sollte man sich aber auf stärkere Inflation gefasst machen. Denn sie ist die ewige Option, auf die schuldenübersättigte Nation unablässig zurückgeworfen sind.
Der grausamste Monat
T.S. Elliot hatte den Monat April einmal als den grausamsten aller Monate bezeichnet, doch die Ereignisse im Monat Mai schienen weitaus grausamer.
Wie wir schon ganz zu Anfang dieses ansonsten vermeidbaren Ukrainekriegs gewarnt hatten, waren die Bumerangeffekte der westlichen Sanktionen gegen Putin (Dedollarisierung, inflationäre Impulse, zunehmend diskreditiere Zentralbanken) nicht nur sehr vorhersehbar, sie brachten den Westen auch in eine fast komische (dennoch tragische) Konstellation, bei der zum Beispiel Nationen wie Deutschland plötzlich Waffen in die Ukraine schicken aber gleichzeitig Rubel an Putin überweisen.
Wie konnte diese Welt so scheinheilig, unredlich, festgefahren und albern werden?
Kalte ökonomische Wirklichkeit vs. (Leerer) Moralischer Dünkel
In einem Moment realpolitischer Offenherzigkeit bemerkte George Washington in den 1770ern: „Nationen haben keine dauerhaften Freunde und auch keine dauerhaften Feinde, nur dauerhafte Interessen.“
Heute, im Jahr 2022, sorgt die egoistische Realität westlicher Energieabhängigkeit von Russland inzwischen dafür, dass die moralisierenden Schlagzeilen des Westens etwas weniger Edelmut versprühen …
Der Druck der kalten Wirklichkeit erklärt wohl auch, warum Italiens Premierminister Draghi schon am 11. Mai realistischerweise bekannte, EU-Unternehmen könnten russisches Gas doch in Rubel abrechnen. Es erklärt auch, warum sich der deutsche Kanzel Olaf Scholz noch in derselben Woche realistischerweise gegen eine sofortige Aussetzung der Ölimporte aus Russland aussprach.
Am 12. Mai war den Schlagzeilen unterdessen schon zu entnehmen, dass die Einnahmen Russlands aus Ölverkäufen im Jahresvergleich um 50 % gestiegen seien, dem „Boykott“ des Westens zum Trotz.
Das ebenso (wie Deutschland) realistische Japan beansprucht eine Übergangsperiode, um die Abhängigkeit von russischer Energie zu reduzieren, da es (wie auch Deutschland) erkennt, dass ein sofortiger G7-Boykott russischen Gases und Öls im Grunde ein energiepolitischer Selbstmordpakt wäre.
Nur noch schlechte Optionen für den Westen
Abhängig davon, ob die Lage in der Ukraine eskaliert oder deeskaliert wird, müssen sich die energiehungrigen Staaten des Westens auf veränderliche Szenarien und Lösungen einstellen, von denen keine richtig gut ist.
In Deutschland sind sogar Verstaatlichungen von Energieunternehmen im Gespräch, welche dem EUR schaden und den USD beflügeln würden. Doch wie wir schon an anderer Stelle gewarnt hatten, fallen zusammenbrechende Wirtschaftssysteme zwangsläufig auf verstärkte zentralisierte Kontrollen/ Machtausübung zurück.
Auch das ist kein Schocker.
Zu den öffentlich diskutierten Optionen gehört natürlich auch das „Tapering-Thema“ mit seinen Zinserhöhungen, die eine Rezession hervorrufen, folglich die Nachfrage lähmen und auf diesem Weg die Inflation bekämpfen (welche von Zentralbanken aber selbst geschaffen wurde und jetzt COVID und Russland in die Schuhe geschoben wird; Stichwort „Schuldzuweisungen“).
In schuldenübersättigten Ländern wie Japan und den USA hätte diese furchtbare QT-Option (quantitative Straffungen) allerdings fatale Folgen für die Schuldenstände.
Aller Wahrscheinlichkeit nach werden sich die Zentralbanken jedoch gezwungen sehen, wieder zu ihren ebenso furchtbaren (und inflationären) Geldschöpfungsprogrammen zurückzukehren (Stichwort „Kehrtwende“).
Warum?
Deswegen: Wenn die Kurse ungestützter Anleihen abstürzen, steigen deren Renditen (und somit die Zinssätze) und die Schuldenverbindlichkeiten von Uncle Sam und Wall Street werden unbezahlbar. Dann heißt es „Party over!“ für die nach 2008 aufgeblasene „Everything Bubble“.
Punkt.
Ansonsten gäbe es noch die länderübergreifende Option einer kompletten Sperre russischer Energieimporte.
Doch auch das würde direkt Rezessionen und Anleihekursstürze in Gang bringen und ganz einfach dazu führen, dass die Zentralbanken mehr ungedecktes Fiat-Geld produzieren müssten.
Eine weitere Option wäre natürlich auch eine Friedenslösung in der Ukraine – auf die ich zurückkommen werde, wenn/ falls sie zustande kommt; die Möglichkeit bestünde zumindest.
Die einzig „realisierbare“ Option? Mehr Falschgeld!
Auf Grundlage der aktuellen Bedingungen ist es realistischer, dass sich die westlichen Zentralbanken gegen Ende 2022 zur Umkehr gezwungen sehen und wieder verstärkt Geld schöpfen (und nicht weniger), um die Anleiherenditen (sowie Zinssätze) unter Kontrolle zu kriegen. Und das heißt ganz einfach: mehr und nicht weniger Inflation, auch bei den Ölpreisen, was ironischerweise günstig für Putin ist.
Sollte sich diese QE-Option bewahrheiten, dann wäre das günstig für Risikoanlagen als auch für Edelmetalle und womöglich selbst BTC.
Überbewertete Märkte auf der Suche nach Mittelwerten
Der ehemalige Hedgefondsmanager in mir kommt unterdessen nicht umhin, auch die einbrechenden Sharpe-Ratios und eingeschnitten Aktienunterstützungslinien wahrzunehmen.
So geschah im Mai bspw. im S&P und bei BTC genau das, wovor wir gewarnt hatten – eine Rückkehr zu deren (miesesten) Mittelwerten und der Fall durch die 100-Wochen-Durchschnitte. Kurzum: Grusliges Zeugs.
Sollten die Märkte weiter fallen, würde ich (immer noch) davon ausgehen, dass speziell die US-Notenbank aber auch andere Zentralbanken die Kehrtwende zu mehr QE einleiten.
Doch was, wenn ich falsch liege? Das wäre sicherlich auch möglich.
Die strenge Falken-Option? Könnte sie funktionieren?
Hört man zum Beispiel, was die blechernen Stimmen aus den Chefetagen sagen – wie etwa die Neel Kashkaries von der Minnesota Federal Reserve (eine ehemalige geldpolitische Supertaube, wie auch Lael Brainard) –, so sprechen hier die geldpolitischen Falken. Es werden weitere Leitzinserhöhungen gefordert (also: straffen statt lockern), um den USD zu stärken und um Putin mit Währungsstärke zu bekämpfen (USD) anstatt mit Schießgewehren.
Solche Vorstöße „vom Typ Kashkarie“, davor hatte ich ebenso gewarnt, treffen dem US-Aktienmarkt und der US-Wirtschaft direkt ins Herz; beide werden vollständig von der US-Notenbank bespielt und beide sind, rein mathematisch, im Umfeld steigender Zinssätze nicht mehr überlebensfähig, da ihre Schuldenstände die BIP-Niveaus um weit mehr als 100 % übersteigen.
Einfacher formuliert: Ich sehe für den Westen keine guten Szenarien mehr, und in Kashkaris (oder Brainards) QE-zu-QT-Wagemut sehe ich nichts anderes als aufgeblasene Drohgebärden – wohl als Begleiterscheinung echten Hirnschwunds.
Dem Westen, ich wiederhole es, bleiben keine guten Optionen mehr.
China in der Klemme
Damit ist aber keinesfalls gemeint, dass liebenswert-knuddlige Nationen wie Russland oder China gerade zusammen quietschvergnügt über Blumenwiesen hopsen.
Chinas sogenannter „Null-Covid“-Trick ist nichts anderes als ein klassischer Tyrannen-Lockdown. Und die pawlowsch kontrollierte Gesellschaft und Ökonomie des Landes bekommt gerade die Folgen sinkender Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze zu spüren.
Weitaus alarmierender ist die Tatsache, dass das Ausland chinesische Anleihen im Umfang von 7 Mrd. $ pro Monat verkauft. Ein Tatsache, die China so peinlich ist, dass man das tut, was alle Diktaturen tun (auch die USA), wenn Tatsachen uneingestehbar schlimm sind: Es wird nicht mehr davon berichtet.
Sinkende Anleihepreise bedeuten für China selbstverständlich steigende Zinssätze, und wie die überschuldeten Nationen im Westen kann sich auch China keine steigenden Zinsen und keinen starken CNY leisten.
Daher ist es eher wahrscheinlich, dass auch China gedrucktes oder anderes Geld aus dem Ärmel schüttel muss, um die eigenen unbeliebten Anleihen zu stützen.
China verkauft US-Staatsanleihen, um eigene Anleihen zu stützen
Um schnell an Geld zu kommen, hat China die Möglichkeit, größere Tranchen der eigenen, mehr als 1 Billion $ schweren US-Staatsanleihenbestände zu verkaufen, was für den ohnehin fragilen US-Staatsanleihemarkt ein echter Schlag wäre. Um diese „Lücke zu füllen“ und um den US-Staatsanleihemarkt zu stützen, müsste Uncle Sam verstärkt Geld schöpfen, während Peking chinesische Staatsanleihen mit Kapital stützt, das einst in US-Staatsanleihen floss.
Sehen Sie, wie eng verzahnt das Schuldenkarussell in dieser Welt bankrotter Nationen ist? Eine wahrhaftig global tickende Zeitbombe der gegenseitig gesicherten (ökonomischen) Zerstörung.
Sehen Sie auch, dass so gut wie alle großen (und bankrotten) Nationen nicht umhinkommen werden, mehr (und nicht weniger) Geld zu schöpfen, um die unrückzahlbaren Schulden weiter zu finanzieren?
Wie der große Ökonom Forest Gump einst sagte: „Dumm ist der, der Dummes tut.“
USA als Geisel Chinas
Obwohl das chinesische Anleiheproblem an sich schon gruslig ist, sollte man vielleicht auch noch wissen, dass die Kommunistische Partei Chinas von ihren Eliten inzwischen verlangt, jegliche US-Vermögenswerte abzustoßen – in Reaktion auf die Sanktionen gegen Putin.
Ein ehemaliger ranghoher Mitarbeiter der People’s Bank of China drängt derzeit schon auf einen derartigen Selloff.
Leute: In einem West-Ost-Finanzkrieg, der sich verschärft, während ich diesen Absatz schreibe, ist das eine ziemlich düstere Bedrohung.
Auch wenn Daten aus China alles andere als vertrauenswürdig sind, so kann man vernünftigerweise davon ausgehen, dass die Chinesen US-Dollar-Vermögenswerte im Bereich von ungefähr 50 Bill. $ besitzen (laut DTI-Informationen, die Luke Gromen teilte).
Falls diese Zahlen auch nur halbwegs korrekt sind, dann hält China die US-Märkte quasi in Geiselhaft.
Genauer gesagt: Jeder potentielle und größere Selloff bei USD-Assets, über die die Chinesen verfügen, würde zu einer radikalen Veränderung der globalen Kapitalflüsse führen und den ohnehin schon fragilen US-Anleihemarkt in die Tiefe schicken, die Anleiherenditen damit in die Höhe. Ein Dominoeffekt, der die Märkte und Ökonomien blitzschnell zerquetscht.
Die schlimmsten makroökonomischen Bedingungen, die ich je gesehen habe
Fluktuierende Makrorisiken wie die heutigen, habe ich so noch nie gesehen!
Egal, wo ich hinschaue – auf beispiellos pralle Schuldenkarzinome, auf in Bedrängnis geratene (und der Selbstüberschätzung zum Opfer gefallene) Zentralbanken, auf westliche Sanktionen, die die Sanktionierenden treffen und auf ein finanzpolitisches Spiel mit dem Feuer seitens Chinas (und Russlands) – mit Blick auf all das, sehe ich nur noch Kreditmärkte, die auf ein letztes Gefecht zusteuern, das so fatal (und schicksalhaft) ist, wie die Schlacht des übertrieben arroganten Generals Custer bei Little Big Horn.
Angesichts dieser konvergierenden Risikolage muss ich wiederholt Folgendes feststellen: Eine US-Notenbanken, die im Kontext perfekter Schulden- und Liquiditätstürme strenge Geldpolitik macht, scheint eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit zu sein und/ oder Wahnsinn.
Schonungslos (wie ich immer bin): Für den Westen sehe ich keinen anderen Weg als erhöhte Mausklick-Liquidität! Für die Zukunft hieße das: mehr inflationäre, währungsentwertende Politik, die längerfristig natürlich den Edelmetallen und den weitsichtigen Goldeigentümern zugute kommt.
Warum bin ich mir da so sicher?
Weil letztlich alles eine Frage der Liquidität ist.
Die Realpolitik der Liquidität
An den ganz und gar künstlich aufrechterhaltenden Wertpapiermärkten und Schuldenblasen nach 2008 sorgte nur noch eine Sache für zweifelhaften Auftrieb bei den maßlos überbewerteten Anlageklassen: Sofortliquidität (d.h. Cashflow), die von der jeweiligen Zentralbank aus Nichts hergestellt wurde.
Alle Anlageklassen, die nach 2008 im Umfeld vollständig künstlich gestützter Wertpapier- und Schuldenblasen eine maßlos Überbewertung erfuhren, konnten nur durch eine einzige zweifelhafte Sache in der Schwebe gehalten werden: Sofortliquidität (d.h. Cashflow), die von den betreffenden Zentralbanken aus Nichts hergestellt wurde.
Einmal mehr darf nicht vergessen werden, dass jede Marktkrise im Kern eine Liquiditätskrise ist. Jede. Jedes Mal.
Und was die Liquidität in den USA angeht, gibt es gerade überhaupt keine guten Nachrichten.
Wie ein Bloomberg-Artikel kürzlich aufzeigte, steht es um die Liquidität der US-Aktien und -Anleihen derzeit so schlecht wie schon im Jahr 2020, kurz bevor die Märkte abstürzten und die Fed sich gezwungen sah, innerhalb eines Jahres mehr Fiat (d.h. Fake-) -Geld zu drucken als für alle QE-Maßnahmen seit der Großen Finanzkrise zusammengenommen.
Zugleich fällt es Risikokapitalfonds aktuell immer schwerer, Kapital für die zunehmend unbeliebten Technologie-Start-Ups zu beschaffen.
Noch alarmierender ist, dass auch die Emittenten von Risikopapieren (junk bonds) auf immer weniger Abnehmer stoßen, weil Anleger das Vertrauen in einen sterbenden (und austrocknenden) Markt verlieren.
CDS-Warnsignale
In der Folge machen Hedgefonds und informierte Investoren wieder genau das, was sie kurz vorm Markteinbruch 2008 schon gemacht hatten. Man kauft mehr Versicherungen gegen Kreditmarkteinbrüche.
Eine solche „Versicherung“ ist, falls Sie es vergessen haben, in Form von „Credit Default Swaps“ (Kreditausfallswaps), kurz „CDS“, erhältlich. Der Chart unten zeigt, dass auch der CDS-Index langsam in Richtung der Stände von 2020 steigt:
KEIN gutes Szenario mehr übrig – nur noch das Schattenmandat
Wie Mohamed El-Erian feststellte, und ich in diesem Artikel und an anderer Stelle schrieb, hat die US-Notenbank einfach kein gutes Szenario mehr zu bieten.
Sie kann entweder strengere Geldpolitik betreiben und damit Wirtschaft und Märkte in einen rezessiven Spiralsturz treiben. Oder sie kann Kehrtwende machen – von QT zu QE – und exorbitante Inflation erzeugen.
Da ich stark der Meinung bin, dass das eigentliche Mandat der Federal Reserve (ihr Schattenmandat) eher der Schutz der Anleihemärkte ist als der Schutz von Hinz und Kunz, die aktuell schon in den inflationären Fluten ertrinken, lautet meine Einschätzung nun, dass sich die Fed am Ende lieber für mehr Inflation entscheidet (also mehr „Liquidität“), als zulassen zu müssen, dass der Markt für US-Staatsanleihen absäuft.
Wie ich in anderen Berichten schon deutlich gemacht hatte, braucht die US-Notenbank die Inflation sogar. In Anbetracht des größten Schuldenbergs der US-Geschichte braucht die Federal Reserve die Inflation als Mittel und Weg, eine Schuldenkrise „wegzuinflationieren“, die sie selbst – seit Amtsantritt von „Patient Null“ Alan Greenspan – geschaffen hat.
Um es zu wiederholen: Die Fed wird öffentlich behaupten, sie bekämpfe die Inflation, während sie insgeheim mehr davon anstrebt.
Verschwörungstheorie oder gängige Praxis?
Für US-Notenbanktreue mag das vielleicht nach einer Verschwörungstheorie klingen. Tatsächlich aber ist ein verschleierter jedoch gewollter Inflationismus nicht mehr und nicht weniger, als eine vorsätzliche betriebene Politik negativer Realzinsen (wenn die Inflation schneller steigt als die Zinsen) – und das ist der älteste Trick aus dem Kursbuch überschuldeter Nationen.
Kurzum: Die „Verschwörungstheorie“ des einen, ist für andere Nationen bestätigte Geschichte – eine Geschichte von immer wieder verzweifelt betriebener (und pro-inflationärer) staatlicher Geldpolitik…
Warum ich von mehr QE, mehr bewusster Inflationierung und mehr Währungsentwertung ausgehe (und damit längerfristig für mehr Rückenwind beim Gold), lässt sich zusammenfassend auf Folgendes zurückführen: Lektionen aus der Geschichte, der Egoismus von Realpolitik und die kalte Wirklichkeit grundlegender Mathematik (also negative Realzinsen).
Irgendwie glaubt die Welt immer noch an die magische Zentralbankentheorie, dass sich Schuldenkrisen durch mehr Schulden und zusätzliche Geldschöpfung lösen ließen.
Verrückt, nicht?
Jupp.
Wie Mark Twain einst feststellte: „Geschichte mag sich vielleicht nicht wiederholen, doch sie reimt sich oft.“ Wenn ich mich heute umschaue, „reimt“ sich gerade jede Menge Inflationäres um uns herum zusammen.
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
In diesem ersten deutschen Interview mit Matt Piepenburg diskutiert er mit Steffen Krug über die Wichtigkeit von real-life Erfahrung, geht auf die langfristigen Schuldenzyklen ein und darauf, was dies für uns alle bedeutet. Er ist kein «Gold Bug», empfiehlt aber eine gewisse Exposure zu diesem Metall als Absicherung, auch wenn es langweilig klingen mag. Die Zentralbanken würden kriminell agieren. So ist für ihn die Frage irrelevant, welche Währung die anderen outperformen wird, denn sie verlieren langfristig alle an Kaufkraft.
Matthew Piepenburg war nach seinem Studium an der Brown- und Harvard University als Wirtschaftsjurist tätig. Während der Internetblase gründete er seinen ersten Hedgefonds. Im Anschluss richtete er als Berater, CIO und Geschäftsführer verschiedene Family Offices auf alternative Investments aus. Heute ist er Kommerzdirektor der Matterhorn Asset Management und betreibt den Informationsdienst SignalsMatter.
- 00:00 Intro / Vorstellung
- 01:32 Erfahrung
- 05:07 Schuldenzyklus
- 11:05 Probleme sind nicht neu
- 14:08 Sichern Sie sich ab
- 19:01 Gold vs. Silber
- 20:24 Abschluss / Outro
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
„Hartgeld [Gold- und Silbermünzen] ist das optimale Medium, weil es sein eigenes Maß halten wird, denn wegen seines innewohnenden und universellen Wertes kann es nicht in unseren Händen vergehen, in Kriegszeiten ist es zudem der verlässlichste Wertstoff des Vertrauens.“ – Thomas Jefferson
Da kein heutiger Präsident, Premierminister oder irgendein Zentralbankenvorstand versteht, was Geld eigentlich ist und welche Bedeutung Gold hat, schauen wir jetzt zurück in die Geschichte, zu Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA, um eine korrekte Definition zu bekommen.
Jefferson erkannte auch Folgendes: „Papier ist Armut. Es ist nur ein spärliches Abbild von Geld, aber kein Geld an sich.“
Da sich die Welt auf eine inflationäre Depression zubewegt, welche nicht nur durch epische Schulden- und Defizitstände verschärft wird, sondern jetzt auch durch Krieg, bekommt die Bedeutung von Gold eine ganz andere Dimension.
Schauen wir uns jetzt Jeffersons Aussage im Detail an:
“(GOLD) wird sein eigenes Maß halten“
Gold ist konstante Kaufkraft. Effektiv betrachtet, steigt Gold also gar nicht. Für eine Unze Gold bekommt ein Mann heute einen guten Anzug, so wie auch schon zu Zeiten des Römischen Reichs.
Im Diagramm unten sieht man Gold als konstante Kaufkraft linear bei 100, während alle anderen Währungen in die Tiefe stürzen.
Alle Währungen verlieren weiterhin an Wert gegenüber echtem Geld, auch wenn das nicht schlagartig passiert. Angesichts steigender Zinssätze, Inflation, steigender Defizite &Schulden, Armut, Kriegskosten sowie wachsendem Druck innerhalb des Finanzsystems, wird sich die Währungsentwertung jetzt beschleunigen.
Gold ist keine Investition. Gold ist ewiges Geld. Als solches behält Gold seinen REALEN Wert, wohingegen Papiergeld mit der Zeit seinen gesamten Wert verliert. Seit 5.000 Jahren überdauert Gold alle anderen Geldformen, darunter auch Papiergeld.
Man darf nicht vergessen, dass bislang noch ausnahmslos jede Papierwährung auf NULL gesunken ist. Das derzeitige Geldsystem macht gerade seine letzten Atemzüge. Da der Dollar und die meisten anderen Währungen seit der Gründung der Federal Reserve (1913) 99 % ihres Wertes verloren haben – und 98 % seitdem Nixon 1971 das Goldfenster schloss –, werden auch die verbleibenden 1-2 % in den nächsten Jahren unter Garantie verloren gehen.
Der Verlust der verbleibenden 1-2 %, darauf mache ich häufig aufmerksam, kommt, von heute aus betrachtet, aber einem Verlust von 100 % gleich.
Wer das nicht versteht, wird in den kommenden 5-10 Jahren, und möglicherweise früher, unter Garantie sein gesamtes Papiervermögen einbüßen.
„innewohnender und universeller Wert, kann nicht in unseren Händen vergehen“
Im Verlauf der Geschichte ist Gold noch nie wertlos geworden und es wird auch nie wertlos werden. Gold ist das Geld der Natur – ewiges Geld.
Für viele sind Kryptowährungen zur Religion oder zum Kult geworden. Wer früh einstieg, konnte spektakuläre Gewinne machen. Ich sehe die Blockchain durchaus als nützliche Technologie, allerdings kann sie niemals echtes Geld sein.
Kryptos haben also nichts mit echtem Geld – Gold – zu tun. Zudem eigenen sie sich nicht als echtes Mittel der Vermögenssicherung. Wenn Bitcoin sich halbiert, Luna „in den Händen der Investoren vergeht“ und sich komplett entwertet, dann ist das der Sicherung von Vermögen jedenfalls nicht förderlich.
Ich bin mir sicher, dass die Zentralbanken dieser Welt Digitale Zentralbankenwährungen (DZBW) einführen werden. Doch auch diese neuen Währungen sind nur eine weitere Form des Fiat-Geldes. Als solche können und werden sie in unbegrenzten Mengen geschöpft, wodurch sie – wie auch alle anderen Papierwährungen – den größten Teil ihres Wertes verlieren. Der eine große Vorteil für Staaten und Regierungen liegt jedoch in der Möglichkeit der Rückverfolgung aller Transaktionen, gemäß dem Wunsch, uns alle (wie im dystopischen 1984-Szenarium) kontrollieren zu können.
Allerdings sind totalitäre Gesellschaften nicht überlebensfähig, weil sie gegen die Gesetze der Natur und auch gegen das menschliche Wesen sind. Nichtsdestotrotz bringen sie, wenn auch zeitlich begrenzt, für viele Menschen sehr unangenehme Zeiten mit sich.
Das Ziel des WEF (Weltwirtschaftsforum), eine Gesellschaft hervorzubringen, in der jeder arm aber glücklich lebt, ist absoluter Unfug, welcher, wie auch totalitäre Gesellschaften, elendiglich scheitern würde.
Zum WEF kommen in der Tat zahlreiche Milliardäre und führende Politiker, die sich gerne mischen und unter dem Kommando von Klaus Schwab – selbst ein Milliardär – zusammenfinden.
Allerdings wird auch das WEF in sich zusammenfallen, wenn die Milliardäre und die Trudeaus dieser Welt im größten Vermögenstransfer der Geschichte aus dem Spiel geworfen werden.
„in Kriegszeiten der verlässlichste Wertstoff des Vertrauens“
In bislang noch jeder Krise funktionierte Gold stets als Geld, für Nationen wie auch Privatpersonen. Da Gold universelles Geld ist, ist es auch des beste Tauschmittel für Menschen, die aus kriegszerütteten Ländern fliehen müssen. Da Krieg oft Inflation und Papiergeldentwertung hervorbringt, ist Gold der „VERLÄSSLICHSTE WERTSTOFF“, der in allen Ländern akzeptiert wird.
Doch warum steigt Gold dann nicht, und warum kaufen nicht mehr Menschen Gold, wenn es doch so billig ist?
Solche Fragen erreichen mich regelmäßig.
Zumindest sind alle Grundvoraussetzungen für steigende Goldkurse erfüllt:
INFLATION
Die Inflation steigt rapide, und mit größter Sicherheit wird sie in vielen Ländern bald schon im 10 %+ -Bereich liegen.
Da ich selbst schon Inflation erlebt habe – in den 1970ern in Großbritannien –, weiß ich auch, wie rapide sie ansteigen kann. Zwischen 1974 und 1981 hielt sich die Inflation in Großbritannien über der Marke von 10 %, mit einem Spitzenstand von 24 %. Der Durchschnittswert lag in diesem Zeitraum bei ca. 15 %.
Bei einer annualisierten Inflationsquote von 15 % verdoppeln sich die Preise alle 5 Jahre.
Es würden mich überraschen, wenn die Inflation in vielen westlichen Ländern nicht die Marke von 15 % erreicht.
Rohstoffknappheiten
Derzeit herrscht eine globale Rohstoffknappheit. Die Preise begannen schon im April 2020 zu steigen. Der GSCI-Rohstoffindex ist seit April 2020 schon um 232 % gestiegen. Seit Beginn der Ukrainekrise bzw. seit dem 20.02.2022 sind die Rohstoffpreise um 18 % gestiegen. Die Welternährungsorganisation der UN erklärte schon im Herbst 2021, dass es katastrophale Nahrungsmittelknappheiten gäbe. Und das war noch vor den großen Lieferunterbrechungen aus der Ukraine und Russland.
Anstieg der Globalen Verschuldung & des Geldangebots
Die globale Verschuldung wächst exponentiell an und hat sich in diesem Jahrhundert schon verdreifacht. Liegen die Wachstumsraten von Verschuldung und Geldangebot lange Zeit über dem Wachstum der Wirtschaftsleistung (BIP), so hat dies direkten Einfluss auf die Inflationsquoten.
Der größte Teil des seit der Großen Finanzkrise 2006-09 geschöpften Geldes hat nicht die Verbraucher erreicht, sondern ist in die Anlagemärkte geflossen (z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien). Dadurch blieb die Geldumlaufgeschwindigkeit auf einem sehr niedrigen Niveau und hat – bis vor Kurzem – keinen Einfluss auf die Verbraucherpreise gehabt. Doch all das wird sich jetzt ändern; demnächst werden starke Inflationssteigerungen folgen.
Niemand hat Gold!
Wenn Gold also die Anlageklasse mit der besten Performance in diesem Jahrhundert ist, warum sind dann nur 0,5 % der Finanzanlagen in physischem Gold investiert?
Die Antwort lautet ganz einfach: Die meisten Anleger verstehen Gold nicht und haben es nicht auf dem Schirm. Deswegen ist Gold so billig.
Praktisch keiner der Anleger ist sich dessen bewusst, dass Gold in den vergangenen 22 Jahren die Anlageklasse mit der besten Performance gewesen ist.
Doch angesichts anhaltender Inflation werden insbesondere institutionellen Investoren zum Kauf von Inflationsabsicherungen verpflichtet sein. Aktien, Anleihen und Immobilien sind zu Blasen-Werten geworden, die ein massives Abwärtsrisiko haben und NULL Inflationsschutz bieten.
Viele Investoren werden sich deshalb physischem Gold und Edelmetall-Bergbauwerten zuwenden.
Der Gesamtwert der 33 größten Bergbauaktien beträgt nur 210 Milliarden $, wobei nur 6 Aktien einen Einzelwert von mehr als 10 Milliarden $ haben.
Die globale Aktienmarktkapitalisierung liegt bei knapp über 90 Billionen $; Goldbergbauwerte machen davon also nur 0,2 % aus.
Rechnet man den Gesamtwert des physischen Goldes für Privatinvestitionen hinzu, so belaufen sich die gesamten investierfähigen Goldanlagen auf 2,5 Billionen $. Gemessen an den globalen Finanzanlagen mit einer Gesamtsumme von 220 Billionen $ macht der Markt für Goldinvestitionen also nur 1 % der weltweiten Vermögensanlagen aus.
Hier wird ganz deutlich, dass die in Goldbergbauaktien oder physischem Gold investierten Gesamtsummen winzig ausfallen im Verhältnis zu allen anderen Finanzinvestitionen weltweit.
Wenn institutionelle und andere Investoren also an den Goldmarkt gehen und ihre Bestände dort von 0,5 % (anteilig an den globalen Finanzanlagen) auf 1 % erhöhen, dann ginge es hier um eine 1,1 Billionen $-Investition in Gold und Goldbergbauwerte, die nach heutigen Preisen 50 % dieses globalen Marktes ausmachen würde. Stiegen die Goldinvestments nun von 0,5 % auf 1,5 % der globalen Assets, so hieße das, dass das gesamte zu Investitionszwecken verfügbare Gold gekauft würde.
Hier wird schon klar, dass solche Mengen gar nicht verfügbar wären. Ein solcher Anstieg der Nachfrage im Goldsektor ließe sich nur zu viel höheren Preisen befriedigen, und das könnten ohne weiteres 10-mal so hohe Preise sein, oder mehr.
Gold kurz vor einer großen Bewegung
In den 1970ern stieg Gold um das 25-fache und pausierte dann fast 20 Jahre lang, während die Aktienmärkte deutlich stiegen. Zwischen 1999-2000 lotete Gold dann seine Talsohle aus. Seither schneidet Gold besser ab als Aktien und die meisten anderen Vermögensmärkte.
In Papiergeld gemessen stieg Gold zwischen 1999 und dem Hoch von 2011-12 um das ca. 8-fache.
Es macht den Eindruck, als hätte es seit dem Hoch von 2011-12 für sehr lange Zeit korrigiert. Schaut man sich aber den Jahreschart in Dollar unten an, sieht man, dass die Korrektur 3 Jahre dauerte – 2013 bis 2015.
Bei genauerer Betrachtung sieht man im Chart auch, dass es zwischen 2001 und heute nur drei Verlustjahre gab (rote Balken).
Wir haben es also jetzt schon mit einer sehr starken Performance zu tun – also noch bevor die Effekte aller oben genannten positiven Faktoren für Gold zum Tragen kommen.
Gold in Fiat-Geld zu messen, das sich entwertet, ist hier nicht sehr sinnstiftend. Wenn ich sage, dass Gold auf 25.000 $ steigen wird, dann bedeutet das rein gar nichts, wenn man diesen Preis nicht auch im Kontext von Inflation und Kaufkraft betrachtet.
Ich hatte vor vielen Jahren gesagt, dass Gold mindestens auf 10.000 $ in heutigem Geld steigen wird, was auch heute noch, angesichts aller derzeit positiven Faktoren für Gold, eine realistische Prognose ist.
Oder korrekter formuliert… angesichts der negativen Faktoren für Fiat-Geld und die Welt.
Also: Wann wird Gold dann steigen?
Wir, die seit 2002 persönlich und für unsere Investoren in größerem Umfang in physisches Gold investiert haben, machen uns nie Sorgen um kurzfristige Entwicklungen.
Gold ist für langfristige Vermögenssicherung und nicht für kurzfristige Belohnung.
Trotzdem weiß ich, dass viele Goldinvestoren, im Gegensatz zu den Vermögensschützern, nach wie vor ungeduldig sind.
Kurzfristig betrachtet, könnten wir diese Woche oder im Verlauf der kommenden Wochen eine Korrekturbewegung hinter uns haben. 1.800 $ dient als Unterstützung, doch wie wir alle wissen, werden Unterstützungslinien häufig getestet, damit die Long-Seite des Marktes kapituliert.
Also: Egal, was kurzfristig passieren wird, es ist von geringer Bedeutung.
Langfristige habe ich meine Meinung, dass Gold Stände erreichen wird, die heute kaum vorstellbar sind, nicht geändert.
GOLD SO BILLIG WIE 1971 UND 2000
Zum Abschluss noch mein Lieblingschart. Er zeigt, dass Gold – im Verhältnis zum US-Geldangebot – auch heute noch so billig ist wie 1971, als der Preis bei 35 $ lag, und auch wie 2000, als Gold bei 290 $ stand.
Kreditmärkte – Tödlicher Hai aus der Tiefe
„Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand; beide bringen dauerhaft Ruin. Aber beide sind Zufluchtsort für politische wie ökonomische Opportunisten.“
Ernest Hemingway
Der Westen steht am äußersten Rand der Klippe, von wo aus sich nur noch sehr unappetitliche Entwicklungen abzeichnen.
Im besten Fall steht die Welt vor einer hyperinflationären Depression, auf die eine deflationäre Depression folgt.
Doch leider steht heute deutlich mehr auf dem Spiel, da der Westen in Fragen der russischen Invasion der Ukraine frenetisch den Klang der Kriegstrommel anheizt.
DER WESTEN WÜNSCHT KEINEN FRIEDEN
Während die Weltwirtschaft den Punkt ihres Zusammenbruchs erreicht, bekommen die einzelnen Länder jene Führer, die sie verdienen. Heutzutage gibt es im Westen keinen Führer oder Staatsmann mehr, der mit Putin auf Augenhöhe über Frieden verhandeln könnte. Biden hat traurigerweise weder die Vitalität noch die Fähigkeiten, um eine entscheidende Rolle bei der Lösung des Konflikts zu spielen. Zudem wird er von den Neocons zum Angriff und zur Niederschlagung Russlands gedrängt. Zudem sind Bidens öffentliche Äußerungen zu Putin – mit Worten wie Kriegsverbrecher und Genozid – dem Frieden wenig förderlich. Biden darf nicht vergessen, dass allein im Vietnamkrieg geschätzt eine Million Soldaten und zwei Millionen Zivilisten auf der Seite Nordvietnams und der Vietcong ihre Leben verloren. Unprovozierte Kriege sind natürlich immer sinnlos, ganz gleich wer sie beginnt.
Technisch betrachtet, haben die USA keinen Krieg gegen Russland begonnen. Russland wird natürlich argumentieren, dass die von den USA unterstützte Maidan-Revolution von 2014, mit der Vertreibung des gewählten Präsidenten Janukowitsch, eine direkte Bedrohung Russlands gewesen ist. Die unten folgenden Karten zum NATO-Gebiet von 1988 bis möglicherweise heute, sollten Finnland und Schweden Mitglieder werden, zeigt deutlich eine sehr unangenehme Situation für Russland.
Präsident Selenskyj tut alles in seiner Macht Stehende, um den Rest der Welt militärisch in den Konflikt zu involvieren; so fordert er Geld und mehr Waffen vom Westen, anstatt sich für Friedensverhandlungen stark zu machen. Natürlich kann die Ukraine für sich niemals einen Krieg gegen Russland gewinnen. Wenn die USA und die NATO ins Boot gezogen werden, so kann das nur zu unberechenbaren Folgen sowie zu einem potentiellen 3.Weltkrieg führen, der dann ein nuklearer sein könnte.
Und im Westen unternimmt keine einzige Führung einen ernsthaften Vorstoß in Richtung Frieden. Von Biden über Johnson bis hin zu Macron und Scholz hören wir nur von neuen Waffenlieferungen und mehr Geld für die Ukraine. Das ist fürchterlich tragisch und Zeichen einer vollständig inkompetenten Führerschaft im Westen.
Trump hatte viele Schwächen, er hätte allerdings nicht gezögert, Friedensgespräche mit Putin auf den Weg zu bringen.
SCHWACHE FÜHRUNGEN IN EUROPA
Die USA und der Westen haben also nicht die Kraft oder den Wunsch, Frieden zu erreichen. Und Boris Johnson kam der Krieg ganz gelegen, um vom innenpolitischen Druck im Rahmen seiner „Partygate“-Affaire ablenken zu können. Deswegen hat er eine aggressive Position gegenüber Russland gewählt und nicht die Suche nach einer friedlichen Lösung.
Macron ist ein Opportunist, der den Spagat zwischen beiden Lagern macht; er gibt sich kumpelhaft mit Putin und verurteilt ihn gleichzeitig.
Und Scholz, der deutsche Kanzler, steckt in einer unmöglichen Lage, welche durch Merkels schlechte Politik in Fragen der deutschen Energieversorgung verursacht wurde. Die drei verbleibenden Atomkraftwerke Deutschlands werden abgeschaltet und fossile Brennstoffe sind politisch inakzeptabel. Fast 60 % der deutschen Gasimporte stammen aus Russland. Die deutsche Industrie könnte ohne russisches Gas nicht überleben. Scholz strebt also die Quadratur des Kreises an: einerseits Sanktionen gegen Russland, während das Land Milliarden Euro ausgibt für Energielieferungen und andere Rohstoffimporte (auch Nahrungsmittel) aus Russland.
Deutschland steckt also, mit seiner kompletten ökonomischen Abhängigkeit vom Kriegsfeind, in einer ziemlich prekären Situation. Andererseits ist das wieder gut für die Welt, da Scholz selbst Interesse am Frieden hat. Man darf nicht vergessen, dass nur eine Minderheit von Staaten die Maßnahmen der USA und Europas tatsächlich unterstützen. Afrika, Südamerika und die größten Teile Asiens ergreifen keine Partei und treiben weiter Handel mit Russland; und diese Regionen vereinen 85 % der Weltbevölkerung auf sich.
Also: Die überwiegende Mehrheit der Welt strebt keinen Krieg gegen Russland an, doch ihre Stimmen finden kaum Gehör in den westlich dominierten Medien.
Da die Führungen im Westen nicht von ihrer Kriegstreiberei ablassen, muss man sich wieder Winston Churchills Worte vergegenwärtigen:
„Glaube niemals, niemals, niemals, dass ein Krieg glatt und einfach verlaufen wird, oder dass jemand, der sich auf diese befremdliche Reise begibt, die Gezeiten und Hurrikane ermessen kann, denen er begegnen wird. Der Staatsmann, der dem Kriegsfieber nachgibt, muss erkennen, dass er, sobald das Signal gegeben ist, nicht mehr der Herr der Politik ist, sondern der Sklave unvorhersehbarer und unkontrollierbarer Ereignisse.“
Winston Churchill
Die Herren Biden, Johnson, Scholz und Macron sollten also Notiz davon nehmen, dass sie in Kürze, und in den Worten Churchills, zu „Sklave[n] unvorhersehbarer und unkontrollierbarer Ereignisse“ werden könnten.
Russland ist ganz klar entschlossen, das zurückzuholen, was sie aus historischer Sicht als zu ihnen gehörig betrachten, und das ist die Donbas-Region im Osten und die Südukraine, einschließlich Odessa, über die sie vollständigen Zugang zum Schwarzen Meer haben.
Vollständig von NATO-Staaten umgeben zu sein, besonders dann, wenn Finnland und Schweden eintreten, ist natürlich eine weitere „Irritation“ für Russland; doch da diese Länder nie Teil des russischen Reiches waren, sind sie von geringerer Bedeutung.
ENDE EINER GELDPOLITISCHEN ÄRA & EINE NEUE ZEICHNET SICH AB
Politik und Geld sind untrennbar miteinander verbunden, und die derzeit entstandene geopolitische Situation wird als idealer Impulsgeber funktionieren, mit dem eine geldpolitische Ära, die seit der Gründung der Fed 1913 besteht, zu Ende gebracht wird.
Man darf dabei nicht vergessen, dass hier ein in erster Linie durch den Westen (Japan eingeschlossen) kontrolliertes Geldsystem zu Ende gehen wird.
Dieser finale und verzweifelte Versuch der USA und der EU zur Rettung des eigenen kaputten Systems durch Sanktionen im Welthandel wird letztendlich scheitern, da die westlichen Wirtschaften schrittweise im Umfeld ökonomischer wie sozialer Einbrüche verfallen werden. Dieser Einbruch lässt sich auf einen düsteren Mix aus Währungseinbrüchen, Defiziten, Verschuldung und historisch nie gekannten Vermögenswertblasen zurückführen.
Der aufsteigende Phönix wird jedenfalls der Osten sein, allen voran China, mit Russland als wichtigen Partner. China ist, mit Blick auf die Weltbevölkerung, das größte Land der Welt und wird bald auch das größte Land mit Blick auf die nationale Wirtschaftsleistung sein. Dank vollständiger US-Unterstützung in Form von Know-How und Technologie hat sich China zu einem strategischen und fortschrittlichen Produktionsstandort entwickelt, der in vielen Sektoren schon dominiert.
Als Beispiel: 18 % aller US-Importe stammen aus China, darunter 35 % aller Computer und Elektrogeräte. 40 % aller Top-Marken auf Amazon und 75 % aller neuen Verkäufer kommen aus China.
Die USA und die restliche Welt kritisieren Deutschland für dessen Abhängigkeit von russischer Energie, doch der wahnsinnige Umstand, dass die USA Großteile ihrer Produktion nach China ausgelagerten, ist mit Sicherheit Anwärter für ersten Preis in der Kategorie „kommerzielle und strategische Idiotie“.
Da Gold das ultimative Geld ist und auch das einzige Geld, das im Verlauf der Geschichte überlebt hat, wird es in den kommenden Jahren beim Zusammenbruch des Fiat-Währungssystems eine sehr wichtige Rolle spielen.
DER WESTLICHE TEUFELSKREIS DER SELSTZERSTÖRUNG
Weltreiche erleben in der Regel einen langwierigen und qualvollen Niedergang. Der Fall der USA und des Westens begann vor einem halben Jahrhundert und dauert nun schon länger an. Vom Scheinwohlstand profitierte jedoch nur eine kleine Elite, die Massen begrub er unter erdrückenden Schulden.
1971 waren die USA mit 1,7 Billionen $ verschuldet; 50 Jahre waren es 90 Billionen – lediglich 53-mal so viel.
Je näher der finale Schulden- und Währungskollaps rückt, desto stärker – und zwar exponentiell – wächst auch die Verzweiflung. Folglich wird die Geldmengenproduktion steigen müssen, und auch Kriege müssen initiiert werden, um jene Schuldenexplosion rechtfertigen zu können. All das geschieht in einer Art Teufelskreis der Selbstzerstörung.
In mehr als einem halben Jahrhundert haben die USA ihre Währung zerstört und in zahlreichen Ländern unprovozierte Militäraktionen durchgeführt – von denen praktisch jede erfolglos war.
Ja, die USA haben vorübergehend im Scheinwohlstand gelebt. Doch das gelang nur mithilfe von Defiziten, Schulden und Scheingeldproduktion.
Die massiven Kosten des gescheiterten Vietnamkriegs führten dazu, dass Nixon 1971 das Goldfenster schloss.
Und Nixon sagte damals: „[D]ie Stärke der Währung hängt grundlegend von der Stärke der Wirtschaft ab.“!
Hmmm, ein halbes Jahrhundert später hat die US-Währung effektiv (GOLD) 98 % ihres Wertes verloren und die Staatsverschuldung wuchs um das 75-fache an – von 400 Milliarden auf 30 Billionen $. Es brauchte 22 Jahre (1971-1993), bis die Verschuldung auf 15 Billionen angewachsen war. Allein in den letzten 2 Jahren ist die gegenwärtige Verschuldung um genau diese Betrag angestiegen – um 15 Billionen $.
Es ist schon verrückt, wie schnell „politische wie ökonomische Opportunisten“ (Zitat Hemmingway) sowohl Wirtschaft als auch Währung zerstören können.
Und so sieht es jetzt aus: Der US-Dollar ist eine vollkommen gescheiterte Währung und Spiegel des bankrotten Zustands der US-Wirtschaft. Wie ich häufig schon erwähnt habe, ist die Staatsverschuldung der USA seit 1930 jedes Jahr gestiegen, mit Ausnahme von vier Einzeljahren.
Da die meisten Währungen seit dem 2. Weltkrieg an den Dollar gekoppelt sind, entweder durch Bretton Woods oder den Petrodollar, wurden sie alle zusammen mit den Dollar in den Sumpf gezogen.
Da mein Arbeitsleben ein paar Jahre vor jenem ominösen Datum des 15. August 1971 (Schließung des Goldfensters) begann, hatte ich eine hervorragende Position, um den Zusammenbruch eines Währungssystems aber auch das traurige wie unvermeidliche Aufkommen von Krieg beobachten zu können.
Aus intellektueller Sicht ist es eine faszinierende Erfahrung inkompetente und verzweifelte und getriebene Staatsführungen beobachten zu können, die bei der Verwaltung ihrer Wirtschaft und Währung auf ganze Linie versagt haben.
Doch selbst ohne einen neuen Weltkrieg werden die Folgen eines Zusammenbruchs des Westens verheerende und sehr langwierige Konsequenzen für die Menschheit haben.
SEIT 2000 GOLD BESSER ALS ANDERE ASSET-KLASSEN
Seit seinem 1999er Tief bei 250 $ ist Gold in US-Dollar um das 8-fache gestiegen. Noch wichtiger: Der Dow Jones hat in derselben Zeit 60 % gegenüber Gold verloren (Dividenden nicht berücksichtigt).
In diesem Jahrhundert ist Gold eine der am besten laufenden Anlageklassen gewesen, und trotzdem hat es niemand. Weniger als 0,5 % der globalen Finanzanlagen sind in Gold investiert. Seit Januar 2000 ist Gold um das 7-fache gestiegen.
Es ist schon faszinierend, dass Gold trotz dieser brillanten Performance in der Welt der Investoren ignoriert wird.
Doch all das wird sich jetzt bald ändern.
Das gegenwärtige Scheingeldsystem, das auf 300 Billionen $ globaler Verschuldung aufbaut sowie auf wertlosen Papieranlagen in Form von Derivaten im Umfang von ca. 2 Billiarden $, wird in den kommenden Jahren unter seiner wertlosen Eigenlast zusammenbrechen.
Zukünftige Beobachter und Historiker werden zahlreiche Bücher schreiben über ein illusionäres System aus Falschgeld, Scheinpapieren und schwerst überbewerteten Vermögensanlagen, die gemeinsam die riesigste Blase der Geschichte hervorbrachten.
Es liegt auf der Hand, dass China und Russland im Zentrum der zukünftigen Weltwirtschaft stehen werden – eine Kombination aus dem global dominanten Produktionsstandort China und den weltgrößten Rohstoffreserven Russlands (Gesamtumfang 75 Billionen $!).
China und Russland sind zudem die weltgrößten Goldproduzenten; sie verfügen möglicherweise über Goldreserven, die weit über den offiziellen Angaben liegen und die Marke von 20.000 Tonnen sogar deutlich übersteigen könnten. Auf der anderen Seite wurden womöglich größere Teile der US-Goldreserve von 8.000 Tonnen verkauft oder gegen wertlose Papiergoldanrechte eingetauscht.
Es liegt also auf der Hand, dass das westliche, Dollar-basierte Währungssystem im Rahmen seines Zusammenbruchs in den kommenden Jahren durch rohstoffgedeckte Währungen ersetzt wird, wobei der Yuan und der Rubel (beide goldgedeckt) tragende Säulen sein werden.
Wer noch kein physisches Gold gekauft hat, und das trifft auf 99,5 % der Anleger zu, kann dies immer noch zu unglaublich günstigen Preisen tun – aber nicht mehr lange.
MÄRKTE
Da wir uns auf Vermögenssicherung konzentrieren und insbesondere auf physische Edelmetalle, machen wir uns keine Gedanken über Papieranlagen und über kurzfristige Kursbewegungen ebenfalls nicht. Da aber 99 % der Finanzanlagen in Papierform und auf kurze Sicht gehalten werden, sollten sich eben diese Investoren ganz besonders Gedanken um den Schutz ihres Scheinpapiervermögens machen.
Wie ich kürzlich auf Twitter geschrieben hatte, sehen die Aktienmärkte verheerenden Kurseinbrüchen entgegen und sind nicht der richtige Ort für Vermögensanlagen. Doch leider werden die meisten Investoren an ein weiteres Wunder glauben bzw. daran, dass sie von der Federal Reserve und anderen Zentralbanken erneut gerettet werden.
Das wird diesen Investoren noch sehr leid tun, denn der größte Vermögenstransfer der Geschichte beginnt jetzt.
Gold wird in Kürze seinen starken Aufwärtstrend wieder fortsetzen und eine extrem wichtige Rolle als Absicherungsanlage für Vermögenserhaltung spielen, welche Schutz bietet in den kommenden ökonomischen und geopolitischen Stürmen.
Wie sich einbrechende Aktienmärkte und steil steigende Goldkurse auf das Dow/Gold-Verhältnis auswirken, kann man unten sehen.
1980 lag dieses Verhältnis bei 1:1, der Dow stand bei 850 Punkten und Gold bei 850 $. Wahrscheinlich wird die Trendlinie im Chart – die bei 0,5 verläuft – mindestens wieder erreicht werden.
Das heißt: Der Dow (und andere Aktienmärkte) werden von den derzeitigen Ständen aus um mindestens 75 % gegenüber Gold fallen.
Was das für die Kurse zu bedeuten hat, darüber kann man nur spekulieren. So könnte der Dow bei 10.000 Punkten liegen und Gold bei 20.000 $. Oder 5.000 Punkte im Dow und Gold bei 10.000 $. Meiner Einschätzung nach wird das Verhältnis jedoch deutlich unter 0,5 fallen.