95 % MINUS AM AKTIENMARKT UND EIN RIESENPROBLEM, DAS SICH NICHT AUFSCHIEBEN LÄSST
Wird das durchschnittliche Aktienmarktportfolio erneut um 1.900 % aufwerten, damit die kommenden Verluste von 95 % wieder wettgemacht werden können? Vor dieser unglaublichen Aufgabe werden Investoren in den kommenden Jahren stehen.
Vor sechs Wochen schrieb ich über Alfred – einen Mann im Alter von 74 Jahren, der ein Vermögen von 14 Millionen $ gemacht hat, indem er sein Leben lang permanent im Dow investiert blieb. Alfred hat nie die US- oder Weltwirtschaft analysiert. Auch keine einzige seiner Aktienpositionen. Kontinuierlich im Markt zu sein – das war sein Geheimnis.
Alfred ist kein tiefgründiger Denker, folglich kam es ihm auch nie in den Sinn, welches Glück er gehabt hatte. In seinen 74 Jahren hatte es keinen großen Krieg gegeben. Auch ökonomische Depressionen hatte es nicht gegeben und die Wirtschaftsabschwünge waren geringfügig. Er hatte sein ganzes Leben über Arbeit gehabt und musste nie mit Arbeitslosigkeit kämpfen. Wie viele andere Investoren ist auch Alfred sich nicht im Geringsten bewusst, dass er enorme Unterstützung vom Staat erhalten hat, der zu seinen Lebzeiten fast ständig Kreditexpansion und Geldschöpfung betrieben hatte.
Alfred hat das Glück gehabt, dass er von größeren Katastrophen abgeschirmt blieb. So auch seine Kinder und Enkel. Seine Kinder gehören zur 40-Plus-Generation, sie sind gut gebildet und haben gute Jobs. Seine Enkel sind zwischen 10 und 17 Jahre alt und haben ebenfalls ein sehr gutes Leben.
Also: Drei Generationen haben bislang ein Leben mit wirtschaftlichem Wohlstand und Frieden genossen. Aus geschichtlicher Sicht ist eine solche Periode einzigartig. Ein dreiviertel Jahrhundert ohne große Kriege oder Wirtschaftsmiseren – das ist bemerkenswert.
Wenn wir die Zukunftsaussichten der Kinder und Enkel Alfreds für die kommenden Jahrzehnte allein an Wahrscheinlichkeiten festmachen, dann werden sie wahrscheinlich keiner so strahlenden Zukunft entgegenblicken, wie sie Alfred noch genießen konnte. Ökonomisch hat sich die Welt ihr eigenes Grab geschaufelt. Jahrzehntelange Defizitfinanzierung und Kreditexpansion haben Alfred einen Lebensstandard und eine Lebensqualität beschert, in deren Genuss die Nachkommen Alfreds höchstwahrscheinlich nicht kommen werden.
SEIT 2000: VERDREIFACHUNG DER GLOBALEN VERSCHULDUNG IN NUR 19 JAHREN
Wie können diese Schulden jemals zurückgezahlt werden? Es ist erst das 19. Jahr in diesem Jahrhundert und die globale Verschuldung hat sich schon verdreifacht – von 80 Billionen $ auf 250 Billionen $. Ein Teil dieser Schulden hat dazu beigetragen, dass Alfreds Vermögen auf 14 Millionen $ gestiegen ist. Diese unglaubliche Schuldenproduktion hat die Märkte zu Gunsten des obersten 1 % dieser Welt künstlich befeuert, während die restlichen 99 % die Schulden am Hals haben. Natürlich werden sie diese nie zurückzahlen.
Wenn die Schuldenkrise beginnt, was wahrscheinlich in den nächsten 12 Monaten der Fall sein wird, wird es mehr Defizite, mehr Schulden und mehr Geldschöpfung geben. Die Zentralbanken werden versuchen, die Schulden aus der Welt zu inflationieren, doch sie können ein Schuldenproblem natürlich nicht mit noch mehr Schulden lösen. Dieses Mal wird das größte QE-Programm der Geschichte nicht wirken. Im Zeitraum von 2007-09 belief sich die Gesamtsumme aus QE, Kreditexpansion sowie Garantien auf mindestens 25 Billionen $. Das nächste Mal werden es wahrscheinlich mehr als 100 Billionen $ sein, da auch die Derivatepositionen im Umfang von 1,5 Billiarden $ in die Luft gehen werden, sobald Gegenparteien ausfallen. Wenn die Welt dann feststellt, dass auch Zentralbanken mit ihren Geldschöpfungsorgien nichts mehr ausrichten können, wird sich Panik breitmachen.
MODERNE GELDTHEORIE ODER EINFACH NUR MEHR-GELD-THEORIE
Lässt sich der kommende Zusammenbruch also durch MMT (Mehr-Geld-Schöpfen) stoppen? Wohl kaum! 2007-09 gelang es der Fed, der EZB und anderen Zentralbanken, das Problem noch um ein Jahrzehnt aufzuschieben. Und das ist bemerkenswert, bedenkt man, wie nah das System schon den Totalzusammenbruch war. Doch dieses Mal ist das Problem zu riesig, es kann auch auf Biegen und Brechen nicht weiter aufgeschoben werden.
NIEMAND IST AUF DIE KOMMENDEN AKTEINMARKTVERLUSTE VON 95 % VORBEREITET
Irgendwann in den nächsten Jahren wird die größte Asset- und Schuldenblase der Geschichte implodieren. Die Schulden, die niemand zurückzahlen kann, werden wertlos sein. Und alle Anlagen, die mithilfe dieser Schulden künstlich aufgebläht wurden, werden ebenfalls implodieren. Es wird kaum oder kein umlaufendes Geld mehr geben, da das Bankensystem zusammenbrechen wird.
Was wird also mit Alfred und seinen Ersparnissen passieren, die er eigentlich den nächsten Generationen weitergeben wollte? Aktien werden wahrscheinlich, effektiv betrachtet, um 95 % sinken. Das mag nach Angstmacherei und höchst unglaubwürdig klingen. Wir müssen uns aber wieder vor Augen führen, dass der Dow von 1923 bis 1932 90 % verloren hatte und dass es ganze 25 Jahre dauerte, bis der Index wieder den Stand von 1923 erreichte – und das mit Inflation! Heute hat sich die Situation in den USA und weltweit exponentiell verschlimmert – ob wir nun den Verschuldungsgrad, die Anlageblasen, die Währungen oder Derivate betrachten. Folglich ist ein effektiver Einbruch um 95 % durchaus sehr wahrscheinlich. Natürlich heißt das auch, dass viele Aktien auf null fallen und die meisten stark fremdkapitalfinanzierten Unternehmen nicht überleben werden.
Kein Anleger ist auf einen 95 %igen Verfall vorbereitet, auch Alfred nicht. Armer Alfred: Wenn sein 14 Millionen $-Portfolio um 95 % fällt, wird es nicht mehr als 700.000 $ wert sein. Doch das ist nicht das Schlimmste – seine Rentenansprüche, die er über 50 Jahre aufgebaut hat, werden wahrscheinlich wertlos sein. Und denken Sie nicht, dass Alfred dann noch Hilfe vom Staat bekommen wird. Dazu wird dieser offensichtlich nicht mehr in der Lage sein, da die Steuereinnahmen ebenfalls minimal sein werden. Auch wird der Staat nicht mehr in der Lage sein, maßgebliche Schuldverschreibungen zu emittieren. Die Kreditwürdigkeit eines bankrotten Darlehensnehmers ist negativ, also wird auch niemand weitere Schuldeninstrumente kaufen, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen, selbst wenn die Verzinsung 20 % betragen würde (was wahrscheinlich ist). Zudem wird praktisch niemand mehr Geld für Investitionen haben, weil man selbst alles im Crash verloren hat.
Vielleicht braucht Alfred gar nicht viel Geld, da sein Haus bezahlt ist und sein 700.000 $-Portfolio vielleicht ausreicht, um mit einem sehr bescheidenen Lebensstil gerade so über die Runden zu kommen.
AKTIEN MÜSSEN UM 1.900 % STEIGEN, UM EINEN 95 %IGEN EINBRUCH WETTZUMACHEN
Gäbe es also irgendeine Möglichkeit, dass Alfred oder seine Erben den Ausgangswert des Portfolios teilweise oder sogar ganz wiederherstellen könnten? Sehr unwahrscheinlich, würde ich sagen. Wie der Chart unten zeigt, würde ein 95 %iger Wertverlust des Portfolios bedeuten, dass die anschließende Wertsteigerung 1.900 % betragen müsste, um den Ausgangswert wieder zu erreichen. Man darf nicht vergessen, dass die Welt einen schwerwiegenden Neustart hinter sich haben wird, der mit einer Dezimierung der globalen Wirtschaft und Produktionskapazität einhergeht. Auch Schuldenfinanzierung wird sich in diesem Umfeld extrem schwierig gestalten.
SCHULDENIMPLOSION UND EROSION DER PRODUKTIONSKAPAZITÄT
Die Welt wird also eine verheerende Vermögens- und Schuldenimplosion erleben, die mit einer Erosion der Produktionskapazität einhergeht. Ob das sehr schnell oder über längere Zeit hinweg geschieht, werden allein die zukünftigen Historiker der Welt erzählen können.
Was auch immer die Regierungen und Zentralbanken zur Rettung der Welt unternehmen werden, sie werden damit dieses Mal scheitern; und das Leid in der Welt wird gewaltig sein. Neben allen finanziellen Notlagen könnten wir zudem soziale Unruhen, Bürgerkrieg und Krieg erleben.
All das klingt extrem verängstigend und deprimierend und das ist es auch, wenn es so kommt. All das hat aber auch ein paar echte Vorteile. Erstens hätte die Welt niemals wieder gesund wachsen können – auf einem Fundament aus Schulden und Derivativen im Umfang von 2 Billiarden $. Nur durch die Auslöschung dieser toxischen Schulden kann sich die Weltwirtschaft überhaupt erst wieder erholen. Es wird wie ein riesiges Feuer sein, das mit dem Totholz aufräumt und dafür sorgt, dass wieder grüne Triebe durchbrechen können.
NICHT ALLES WIRD SCHLECHT SEIN
Ein weiterer Vorteil wird die Rückkehr moralischer und ethischer Werte sein. Anstatt einer skrupelloser Jagd nach falschen Werten – wie dem Goldenen Kalb oder den 7 Sünden, wie Gier, Neid, Völlerei, Zorn, etc. – wird man die kommende Zeit nur mit Tugenden wie Güte, wahrer Liebe, Bescheidenheit, Ehre, Ehrlichkeit, Integrität und wahrer Freundschaft überleben können. Familie und enge Freunde werden wieder zum Kern der Gesellschaft – entscheidend für das spirituelle wie physische Überleben.
Wir dürfen nicht vergessen, dass es nicht das Ende der Welt sein wird, ganz gleich, was auch passiert. Es wird anders werden, und auch die Dekadenz wird verschwinden, die das Ende einer großen Ära, die wir gerade erleben, bezeichnet. Das Leben wird weitergehen, und obwohl viele Menschen während der Übergangsphase schweres Leiden erfahren werden, wird der kommende Neustart eine bessere Welt schaffen.
LETZTES HURRA AM AKTIENMARKT?
Die von mir oben beschriebenen Ereignisse werden voraussichtlich 2019 beginnen. Es ist wahrscheinlich, dass wir den Beginn des Aktienmarkteinbruchs noch dieses Jahr erleben werden oder vielleicht Anfang 2020. Aus fundamentaler Sicht ist die Implosion des Marktes garantiert. Technisch betrachtet, könnten wir immer noch eine letzte Aufwallung mit neuen Markthochs erleben, bevor ein richtiger Marktabschwung einsetzt. Also: Ob es nun sofort abwärts geht oder ob wir noch ein paar Monate mit höheren Markthochs erleben werden, ist vollkommen irrelevant. Das Risiko ist enorm und der kommende Absturz wird verheerend und langwierig sein.
GOLD: ABSCHLIESSENDE KORREKTUR VOR GROSSER BEWEGUNG
Gold unterzieht sich einer abschließenden Korrektur, die ein paar Wochen andauern könnte. Doch der Abgabespielraum ist sehr begrenzt. Sobald die Korrektur beendet ist, wird Gold die Maginot-Linie bei 1.350 $ durchbrechen und schnell auf 1.600 $ steigen. Es ist ebenso möglich, dass wir noch im Jahr 2019 ein neues Goldhoch in US-Dollar erleben werden – also oberhalb von 1.920 $. Denken Sie daran, dass Gold schon jetzt in vielen Währungen neue Allzeithochs markiert hat, und deshalb wird es auch bei 1.920 $ keinen starken Widerstand geben.
Und wie immer sollten die Anleger nicht dem Beispiel des Westens folgen, der offiziell bis 2000 einen Großteil seiner Goldbestände verkauft hatte. Seither hat er höchstwahrscheinlich den größten Teil seines Goldes an die weisen Menschen im Osten entweder heimlich verkauft oder verliehen. Und dieses Gold wird nie wieder in den Westen zurückkehren.
China, Indien, Russland und die Türkei verstehen die Goldene Regel: „Wer das Gold hat, macht die Regeln.“. Sie wissen, dass physisches Goldeigentum der beste Schutz vor einem bankrotten Finanzsystem und einer scheiternden Weltwirtschaft ist. Aus diesem Grund akkumulieren sie nach wie vor Gold:
Der Chart oben zeigt uns: Seit 2005 haben diese 4 Länder des Ostens 34.000 Tonnen Gold akkumuliert. Das ist der überwiegende Teil der globalen Bergbauproduktion. Sie wissen, dass Gold der ultimative Schutz ist gegen ein verrottetes Währungssystem, eine versagende Weltwirtschaft und scheiternde Aktien-Bubble-Märkte.
Also: Wem folgen? Dem dummen Westen oder der Weisheit des Ostens? Keine schwere Entscheidung.
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