SINE QUA NON: GOLD, DAS UNERLÄSSLICHE INVESTMENT
Seit einem halben Jahrhundert wird das globale Finanzsystem in einer Art und Weise verbogen und verrenkt, wie es zuvor kaum jemand für möglich gehalten hätte. Entstanden ist ein verwundenes und verzerrtes System mit Falschgeld und Scheinmärkten.
Kaum jemand kann nachvollziehen (analog zur Körperstellung im Bild links), wie die Welt in eine solch verrenkte Position kommen konnte. Oder ist es eine Illusion?
Um es deutlich zu sagen: Wir haben es hier nicht nur mit einer Illusion zu tun; wir haben hier ein völlig irregeleitetes und verdrehtes System, das nie wieder in seine natürliche Form zurückgebogen werden kann, ohne dabei viele lebenswichtige Teile zu zerstören.
VERITAS UND GOLD
Man fragt sich, wo Veritas, die römische Göttin der Wahrheit, bei all dem geblieben ist. Kaum jemand sieht, dass sie nie weg gewesen ist, auch wenn sie in den vergangenen Jahren nur von wenigen bemerkt wurde. Im Finanzsystem hat Gold immer die Wahrheit gesagt, selbst dann, wenn der Staat versuchte, es zu (unter)drücken oder zu manipulieren. Alle Finanzsysteme wurden mit der Zeit durch Gier zerstört. Nicht eine einzige Fiat-Währung hat in ihrer ursprünglichen Form überlebt.
Es war Nixon (selbst kein Wahrheitsverkünder), der das derzeitige System einriss. Mit der Aussetzung des Goldstandards im Jahr 1971 begann ein halbes Jahrhundert allgemeine Geldschöpfungsfreiheit, die exorbitant genutzt wurde.
QE-CRESCENDO
Seit August 2019 orchestrieren die Fed und die EZB ein QE-Crescendo, um den unvermeidlichen Zusammenbruch zu stoppen. Und für diesen vergeblichen Versuch wird ständig mehr Falschgeld benötigt. Die Welt befindet sich in den tatsächlich letzten Zügen, im Endspiel, des aktuellen Finanzsystems. Um dieses System ganz zu erledigen, brauchte es einen brutalen Impulsgeber. Leider kam dieser in Form einer Pandemie, mit der die Welt sehr schlecht umzugehen weiß.
WEDER SCHULDEN NOCH WAFFEN KÖNNEN CV-19 AUS DER WELT SCHAFFEN
Zu Beginn dachte jedes Land noch, man werde nicht betroffen sein. Und sobald man betroffen war, nahm man es nicht ernst. Auch Trump dachte zuerst noch, die USA seien zu stark und zu mächtig, als dass man ernsthaft davon betroffen sein könnte. Doch weder mehr Schulden noch mehr Waffen können den unsichtbaren CV-Feind aus der Welt schaffen.
Die wenigen Länder, die frühzeitig strenge Maßnahmen ergriffen hatten, kamen bislang mit deutlich geringeren Schäden davon. Doch eines ist schändlich in dieser Ära des Globalismus: Im Umgang mit CV-19 gab und gibt es keine länderübergreifende Kooperation. Es zeigt, dass all die glorreichen Unionen, wie beispielsweise die EU, nur in normalen Zeiten funktionieren. Wenn eine Krise ausbricht, sind alle auf sich selbst zurückgeworfen.
Ein Impfstoff wird alles lösen – das ist jetzt die Hoffnung. Doch die Geschichte zeigt uns, dass Impfstoffentwicklung und anschließende Testphasen stets länger dauern, als man zuerst gehofft hatte. Also wahrscheinlich mindestens 2 Jahre, bevor wir hier belastbare Ergebnisse haben. Doch selbst wenn es sie dann gibt: Die bisherige Erfolgsquote bei dieser Art von Impfstoffen lag in der Regel bei weniger als 30 %.
In der Zwischenzeit steigen die Fall- und Todeszahlen weltweit rapide an. Zudem gibt es weiterhin das Risiko eine zweiten Welle, die in Spanien womöglich schon begonnen hat. Ich bezweifle, dass die Weltwirtschaft in einem Jahr normal funktionieren wird.
Wie es mit der Pandemie in den nächsten Monaten auch weitergehen wird, schon jetzt hat sie weitreichende Auswirkungen auf die Welt. Erstens der Verlust von Menschenleben sowie die langfristigen Folgewirkungen der Krankheit für die Überlebenden, die häufig schwerwiegend und chronisch sind. Dann gibt es noch permanente Arbeitsplatzverluste z.B durch Unternehmensschließungen in großen Bereichen wie der Freizeit- und Reise-Branche – Arbeitsplätze, die nie wieder dahin zurückkommen werden, wo sie einmal waren. Dasselbe passiert im Handel, in den Innenstädten, in den Büros etc. Der Welthandel wird auf viele Jahre hinweg deutlich schrumpfen.
DAS FINANZSYSTEM WAR KRANK – LANGE VOR CV
Zu dem oben genannten Problemen kommt noch hinzu, dass das Finanzsystem auch vor der CV-Krise schon bankrott war. Der Mix aus massiver Falschgeldschöpfung, verstärkte Kreditschöpfung für Darlehen an unsolide Gläubiger sowie schlechten Schulden – das ist das Todesurteil für das System.
Vermehrte und beschleunigte Geldschöpfung wird folgen – als verzweifelter Weltrettungsversuch der Regierungen und Zentralbanken. Doch wertlose Geldschöpfung wird natürlich keine positiven Effekte haben. Stattdessen werden wir das Ende des Währungssystems erleben, da alle Währungen auf ihren intrinsischen Wert von NULL fallen werden.
Beim Verbergen der Wahrheit über die Zerstörung der Landeswährungen leisten Regierungen und Zentralbanken fantastische Arbeit. Seit Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 sind alle Währungen – gemessen in Gold – 98 -99 % im Wert gesunken. Doch auch seit der Aussetzung des Goldstandards durch Nixon im Jahr 1971 sind die Währungen der USA, Kanadas, Großbritanniens, Australiens und Schwedens um 98-99 % gefallen. Siehe dazu den Chart unten.
Innerhalb von 20 Jahren, also seit 2000, haben alle Währungen, mit Ausnahme des Schweizer Franken, effektiv (d.h. in Gold gemessen) 82-88 % verloren.
Kein Wunder also, dass Regierungen ihren Bürger nicht sagen, dass sie die Währung und die Wirtschaft des Landes komplett zerstören. Seit 100 Jahren ist dieser Trend klar ausgeprägt, seit 1971 hat er sich verstärkt und ab 2000 wurde er exponentiell!
GESCHICHTE UND GOLD SIND DIE WAHRHEITSVERKÜNDER
Ja, die Geschichte sagt uns die Wahrheit (Veritas ist immer zugegen), doch mehr als 99 % der Bevölkerung schlucken die Lügen, die ihnen vom Staat und den Zentralbankern zum Fraß vorgelegt wurden. Es ist wirklich so einfach: Die Geschichte sagt uns, wo wir nach der Wahrheit suchen müssen und was demnächst passieren wird – und Gold deckt auf, wie betrügerische staatliche Maßnahmen für die Zerstörung von Währung und Wirtschaft sorgen.
Also: Mit mithilfe von zwei simplen Faktoren – Geschichte und Gold – können wir die Wahrheit finden. Dass Regierungen und Staat nicht dafür sorgen werden, dass das Volk die Wahrheit erfährt, ist klar. Die Wahrheit ist ihr größter Feind. Wenn ehrliche Personen Politiker werden, dann verwandeln sie sich in Seemannsgarn-Spinner und Lügner. Und in diesem Sinne sind Zentralbanker ebenfalls Politiker.
SEIT 20 JAHREN STEHE ICH AUF DER SEIFENKISTE
Die meisten Menschen wollen die Wahrheit gar nicht hören, weil sie nicht bequem ist. Ich und einige andere stehen seit 20 Jahren auf der Seifenkiste und warnen öffentlich davor, welches Schicksal dem Finanzsystem droht und wie bedeutend Gold dabei ist.
Als eine meiner Töchter vor 18 Jahren heiratete, empfahl ich den 150 Hochzeitsgästen sogar, sie sollten Gold kaufen – der recht unkonventionelle Teil der Hochzeitsrede des Brautvaters! Mir wurde allerdings noch nie vorgeworfen, konventionell zu sein. Trotzdem bezweifle ich, dass auch nur eine einzige der anwesenden Personen bis heute Gold gekauft hat.
Stattdessen investieren die Leute in Aktien, weil diese immer steigen. Den Investoren hat wahrscheinlich niemand gesagt, dass Aktien ein sehr schlechtes Investment waren. Praktisch niemand weiß, dass beispielsweise der Dow Jones Index im Verhältnis zu Gold seit 1999 ganze 70 % verloren hat (Dividenden nicht mitberechnet). Ein konventioneller Journalist oder Analyst würde das niemals erwähnen. Sie sind einfach zu faul, die tatsächlichen Fakten zu recherchieren.
Das Dow-Gold-Verhältnis liegt heute bei 14 Punkten. 1999 hatte es einmal bei 45 gestanden. 2011 fiel es auf 6 und korrigierte dann bis 2018 erneut nach oben, jetzt hat es den Abwärtstrend wieder aufgenommen. 1980 hatte das Verhältnis einen Stand von 1:1 erreicht. Der langfristige Trend (nicht gezeigt) zeichnet jetzt ein Ziel von 0,5 bis 1 vor. Das bedeutet, dass der Dow von den aktuellen Ständen aus um wahrscheinlich mindestens 95 % fallen wird – effektiv betrachtet oder im Verhältnis zu Gold.
Also: Allen Aktieninvestoren, auch den jüngst manisch agierenden Privatinvestoren, steht ein Riesenschock bevor, da Aktienmarkt und Wirtschaft gemeinsam einbrechen werden.
DOLLAR-KOLLAPS VS GOLD-BESCHLEUNIGUNG
Abschließend noch eine Anmerkung zum Goldpreis. Diese Woche durchbrach er das 2011er-Allzeithoch von 1.920 $. Ich habe die Marke von 1.920 $ nie für besonders wichtig gehalten. Da Gold in den letzten Jahren in allen anderen Währungen Allzeithochs markiert hatte, war die ganze Zeit klar, dass auch das Gold-Hoch in US$ durchbrochen werden würde. Überraschend nur, dass es 11 Jahre dauerte.
Wir dürfen aber aber nicht vergessen, dass nicht Gold steigt, sondern der Dollar kollabiert. Allein in diesem Jahrhundert hat der Dollar effektiv 85 % seines Wertes verloren –also in Gold gerechnet.
Da der Dollar in den nächsten Jahren auf seinen intrinsischen Wert von null fallen wird, ist es natürlich völlig bedeutungslos, Gold in Dollar zu messen, denn der Preis in wertlosem Fiat-Geld wird gegen unendlich gehen.
Wir können stattdessen mit Sicherheit davon ausgehen, dass Gold seine Kaufkraft behalten wird, wie schon seit mehr als 5.000 Jahren. Doch aufgrund der Überbewertung der meisten Vermögenswerte einerseits und der Unterbewertung von Gold andererseits, wird Gold womöglich deutlich mehr Performance zeigen und nicht nur seine Kaufkraft halten. Die Knappheit an physischem Gold, der Ausfall des LBMA-Systems und der Terminmärkte werden dabei ganz wichtige Faktoren sein, wie ich letzte Woche erklärt hatte.
Es ist faszinierend, dass nur 0,5 % der globalen Finanzanlagen in das einzige Asset investiert wurden, das seine Kaufkraft im Laufe der Geschichte halten konnte. In den kommenden Jahren werden alle Investoren – von den privaten bis hin zu den institutionellen – Gold wollen. Gold wird die SINE QUA NON-Anlage sein – die unabdingbare Anlage, die jeder möchte.
Das zukünftige Goldangebot wird extrem begrenzt sein – und die Nachfrage massiv. An Gold wird man also nur noch kommen, wenn man ein Vielfaches der heutigen Preise bezahlt (selbst in heutigem Geld gemessen). Aber vergessen Sie nicht: Halten Sie physisches Gold und verwahren Sie es nicht innerhalb des bankrotten Finanzsystems.
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Egon von Greyerz
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